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    Ein wichtiger Frühwarnindikator für Rezessionen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.05.04 12:13:43 von
    neuester Beitrag 09.05.04 22:39:23 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 08.05.04 12:13:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      von John Mauldin

      Ich schreibe seit Anfang 2000 über die Zinskurve – denn dieser Indikator ist einer der wichtigeren Schlüssel für die Zukunft der Wirtschaft.

      Lassen Sie uns zurückblicken. Im Juni 1996 da veröffentlichten Arturo Estrella und Frederic S. Mishkin von der New Yorker Fed ein ziemlich wichtiges Papier mit dem Titel "Die Zinskurve als Frühindikator für amerikanische Rezessionen." Darin stellten sie fest: "Die Zinskurve – genauer gesagt der Abstand zwischen den Renditen von 10jährigen Treasury Notes und Treasury Bills mit 3 Monaten Laufzeit – ist ein wertvoller Frühindikator. Er ist einfach zu nutzen und ist signifikant besser als andere finanzielle und gesamtwirtschaftliche Indikatoren, wenn es darum geht, Rezessionen vorauszusagen, die 2 bis 6 Quartale in der Zukunft liegen."

      Estrella und Miskin zeigten, wie jede amerikanische Rezession in der Nachkriegszeit durch eine negative Zinskurve vorher angekündigt wurde. Wenn ich von einer negativen Zinskurve spreche, dann meine ich damit, dass die kurzfristigen Renditen über den langfristigen Renditen liegen, was normalerweise nicht der Fall ist. Denn normalerweise sollte man mehr Zinsen pro Jahr erhalten, wenn man länger laufende Anleihen kauft, weil man dann ja auch mehr Risiken eingeht. Wenn die langfristigen Zinsen höher sind als die kurzfristigen, dann spricht man von einer positiven Zinskurve.

      Im August 2000 war die Zinskurve negativ und so niedrig wie seit 1989 nicht mehr. Basierend auf der Studie von Estrella und Miskin war es nicht schwer, vorauszusagen – wie ich es tat –, dass im Sommer 2001 eine Rezession beginnen würde.

      Deshalb war es nicht allzu schwer, zu empfehlen, dass man aus dem Aktienmarkt hinausgehen sollte. Und da in einer Rezession die Zinsen tendenziell sinken – was steigende Anleihenkurse bedeutet –, war es ab August 2000 profitabel, von Aktien in Anleihen zu wechseln.

      Da die Zinskurve heute positiv ist, können wir daraus schließen, dass in der absehbaren Zukunft keine Rezessionen eintreten werden? Leider nicht. Denn die aktuelle Zinskurve ist unnatürlich gestört worden; die Fed hält die kurzfristigen Zinsen bei 1 %, und es wäre da fast unmöglich, dass die langfristigen Zinsen unter diese Marke fallen.

      Ich möchte Ihnen meine Bedenken erklären. Sehen Sie sich das folgende "Was wäre wenn"-Szenario an ...

      Wir haben gerade gesehen, dass die US-Wirtschaft etwas langsamer als die Konsensschätzung gewachsen ist. Aber immerhin lag das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal bei robusten 4,2 %. Die Inflation in diesem Quartal war höher als erwartet, aber nicht so hoch, als dass man sich Sorgen machen bräuchte. Wenn wir nicht einen dramatischen Anstieg bei der Zahl der neuen Arbeitsplätze sehen werden (damit meine ich nicht die Teilzeit-Arbeitsplätze) oder einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate (was nicht der Fall ist), dann könnte die Fed locker bis August warten, bis sie sich dazu entscheidet, die Zinsen zu erhöhen. Und dann könnte sie immer noch bis November warten, bis sie den Zinsschritt tatsächlich durchführt – wenn der Markt sie nicht zu schnellerem Handeln zwingt.

      Was wäre, wenn ich Recht hätte und die Fed die Zinsen nicht vor November erhöhen würde? Lassen Sie uns einmal annehmen, dass die Inflation im Sommer immer weiter steigen würde und im Spätsommer bei 3 bis 4 % stehen würde. Wie hoch müssten die kurzfristigen Zinsen "normalerweise", also ohne Fed-Einfluss, sein? 4 %? 5 %? 5,5 %?

      Erinnern Sie sich daran, dass die langfristigen Zinsen (für 10jährige US-Staatsanleihen) bei 4,5 % liegen. Könnte die "natürliche" Zinskurve ab dem Spätsommer negativ werden, was für eine Rezession 12 Monate später sprechen würde? Würden wir dann aktuelle eine "falsche" positive Zinskurve sehen, weil die Fed die Leitzinsen künstlich niedrig hält? Und wäre es deshalb nicht ein Fehler, anzunehmen, dass wir keine Gefahr einer Rezession in 12 Monaten hätten?

      Ich sehe, dass beide Seiten in dieser Diskussion gute Argumente auf ihrer Seite haben. Meine Antwort ist, dass wir uns in völlig unbekanntem Gebiet bewegen, für das es kaum historische Vorläufer gibt. Die Zwillingsdefizite, die Rekord-Ölpreise, die hoch bewerteten Aktienkurse und der boomende Immobilienmarkt sprechen für eine interessante, unvorhersehbare Zukunft.
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      schrieb am 08.05.04 13:05:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      faszinierdend:look:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 10:35:26
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich habe schon lange keinen solchen Mist wie in #1 mehr gelesen.:cry:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 10:59:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Könntest du das kurz begründen? Würde mich wirklich interessieren.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:55:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Fakt ist, am US-Markt haben wir derzeit eine positive Zinskurve.
      Der Autor aus #1 stellt dann noch sinnlose Überlegungen an, was wäre, wenn die FED die kurzfristigen Zinsen nicht bestimmen würde. Diese Überlegung ist an sich schon sinnlos, da die FED die Kurzfristzinsen schon seit Jahrzehnten bestimmt, und es auch absolut nicht absehbar ist, das die FED die Kontrolle über die kurzfristigen Zinsen in naher Zukunft verliert. Und selbst wenn die kurzfristigen Zinsen vom Markt festgelegt würden, bin ich mir absolut sicher das wir immer noch eine deutlich postive Zinskurve hätten.

      Gruß tt

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      schrieb am 09.05.04 22:39:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Danke. Das sind klare Worte.

      Gruß Kosto


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