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    Wer kauft jetzt eigentlich Öl?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.10.04 06:22:58 von
    neuester Beitrag 21.10.04 13:24:24 von
    Beiträge: 19
    ID: 912.662
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      schrieb am 10.10.04 06:22:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wer kauft jetzt eigentlich Öl?


      Frage: Wer kauft eigentlich zur Zeit "Brent Öl" bei 50,1 $ das Fass?
      Dieser Käufer macht sich sicherlich Gedanken über die weiteren Geschehnisse am Ölmarkt. Er muss sich also weitere Preissteigerungen hier versprechen, sonst würde er ja hier nicht investieren! Er muß also Gedanken haben, die einen weiteren Ölpreisanstieg rechtfertigen.

      Die Opec hat eine Preisspanne für ihr Rohöl, im Bereich von 25$ bis 28 $ als wünscheswert eingestuft. Über dieses Ziel sind wir nun mittlerweile weit darüber hinausgeschossen, wobei "weit" schon gar kein Ausdruck mehr ist :eek:
      Was sollte ein Anleger also für einen weiteren Anstieg der Rohölpreise erhoffen?
      Unser Käufer für Öl, bei einem jetzigen Stand von 50,1 $ hofft also, das die Wirtschaft auch weiterhin viel Öl benötigt. Er weiss ja, das Asien zur Zeit ein wahrer Ölfresser ist, aber auch andere Wirtschaften wie z.B. ebenso die USA, benötigen sehr viel Rohstoffe, wie auch das Öl.- Die Wirtschaft sollte also weiter brummen, möglichst sogar noch besser laufen und wachsen als zur Zeit und dann gibt es die gute Chance, das der Ölpreis weiter klettert.

      Dann denkt sich sicher dieser jetzige Ölkäufer, das die Unsicherheit durch den Terrorismus den Ölpreis an den Weltmärkten weiter nach oben treiben kann und sollte, denn einen Terrorgefahrenzuschlag besitzt das öl im Augenblick allemale und hier sollte ein noch höherer Aufschlag in Zukunft fällig sein?! Die jüngsten Anschläge in Agypten bestätigen dies ja auch!

      Nur kommt bei mir hier die Frage auf-, El Kaida (und natürlich auch viele andere Einflüsse, wie der Terror im Irak z.B.) verunsichern weiter massiv und immer heftiger die Weltwirtschaft, der Tourismus kommt dadurch nahezu zum erliegen in gewissen Regionen, auch andere negative Einflüsse werden alsbald deutlicher spürbar sein. Dadurch investiert die Wirtschaft weltweit aus dieser Unsicherheit heraus, weit weniger. Die Börsen brechen ein, es werden letztendlich weit weniger Rohstoffe wie Kupfer, Stahl, Öl und andere benötigt! Die Nachfrage wird also bei diesem Szenario bei Öl, wie in unserem Beispiel jetzt, deutlich sinken. Warum spekuliere ich also hier auf steigende Ölpreise? Der Terror in der Welt ist für mich nicht unbedingt ein Grund für steigende Preise, sehr kurzfristig gedacht sicherlich, aber auf mittelfristige Sicht ist der weltweite Terrorismus schädlich für einen weiteren Anstieg.
      Sollte der Terror aber nun abflauen und auch die Lage im Irak stabilisiert sich zusehends, dann wird die Wirtscaft weltweit sicher noch um einiges wachsen können und es werden auch weiterhin viel Rohstoffe wie auch das Öl benötigt. Nur dann entfällt nach und nach die Terrorprämie auf das Rohöl und der Preis wird bei diesem Szenario ebenfalls mittelfristig nicht steigen können!

      Dies sind nur ein paar Gedanken die mir zur Zeit durch den Kopf schwirren, richtig oder falsch sagt Kostolany, hauptsache Gedanken.
      Er hat Gedanken, er handelt intellektuell richtig oder falsch, Hauptsache mit Überlegung und Vorstellungskraft. (André Kostolany)

      Ich würde mich sehr freuen, wenn auch andere einmal einfach laut nachdenken und dies hier oder in einem anderen Thread niederschreibt. Ich glaube das hilft letztendlich uns allen den Markt besser zu durchleuchten?!!
      Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende
      euer Dieter (Börsengeflüster)
      Mehr zu meiner Person findet ihr natürlich in meinem Profil unter Interessen !
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 08:18:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      hab` auch `n paar Gedanken:

      1) es gibt immer mehr Menschen, die immer industrialisierter (wenn da mal der Duden nix gegen hat) werden (z.B. China).

      2) die Ölförderung wird teuerer.

      => der Ölpreis steigt (weswegen die meisten Unternehmen aber nicht zwangsläufig an Wert verlieren).

      Der Ölpreis sollte allerdings durch die Kosten von Alternativenergie nach oben begrenzt werden. Keine Ahnung, aber so ein paar 100$ sind da möglicherweise drin, ähm, vielleicht ist der $ auch nicht der geeignetste Maßstab. Nicht, dass das für die alte Welt so schlecht sein muss und die neue hat genug davon und die Förderländer haben das schwarze Gold irgendwie geschenkt bekommen ... ja wo ist eigentlich das Problem??? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 10:19:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was am meisten stört ist der allgemeine Konsens, daß die Preise in Kürze wieder fallen sollen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 10:24:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      1. die opec SAGT, daß sie 22-28$ für wünschenswert hält. was sie DENKT und TUT ist eine andere sache,
      ebenso die frage, ob sie überhaupt könnte, wenn sie wollte - von heute auf morgen läßt sich die förderung ja nicht erhöhen.

      2. kaufen tut jeder, der

      a. öl braucht und keines hat (lagerhaltung ist out, und bei 30 war das zeug ja auch sauteuer:eek: )
      b. sich den preis im voraus sichern will/muß
      c. meint, es wieder teurer an den mann zu bringen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 10:24:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      ein paar Bemerkungen zu #1

      1. )Öl ist nicht nur ein Speukulationsobjekt, dh. es wird auch real benötigt, wir alle brauchen keine Aktien zum leben, Öl aber schon (oder hast Du z.B. Dein Auto bereits vorübergehend abgemeldet ? )

      2.) kann man darin aber genau so spekulieren wie in jedem anderen Markt, dh. es gibt Trendfolger, Leute die schief lagen und zurückdecken mußten (oder noch müssen)

      3.)Öl ist nicht beliebig vermehrbar - der USD schon.

      Dadurch investiert die Wirtschaft weltweit aus dieser Unsicherheit heraus, weit weniger. Die Börsen brechen ein, es werden letztendlich weit weniger Rohstoffe wie Kupfer, Stahl, Öl und andere benötigt! Die Nachfrage wird also bei diesem Szenario bei Öl, wie in unserem Beispiel jetzt, deutlich sinken. Warum spekuliere ich also hier auf steigende Ölpreise?

      4.)warum haben einige vor dem 11.9.01 massiv die Versicherungen geshortet ? das Resultat wäre etwa das gleiche gewesen.

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      schrieb am 10.10.04 10:34:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4: sehr gut.

      #2:Der Ölpreis sollte allerdings durch die Kosten von Alternativenergie nach oben begrenzt werden

      glaube ich kaum, der Anteil ist zu gering außerdem sehr
      stark von anderen Faktoren abhängig und Kunstoffe sowie andere Produkte mit Basis Öl brauchen wir keine mehr ?
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 11:14:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6
      finde ich schon logisch, dass die Energiekosten durch Öl nicht nennenswert über denen von alternativer Ernergie liegen können.
      Der Anteil von Alternativernergieerzeugung wird sich automatisch erhöhen, wenn Öl immer teurer wird.

      Für Medikamente und chemische Industrie wird es noch sehr lange Zeit genug Öl geben.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 11:17:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      wir sollten nicht vergessen, daß der rohölpreis nur einen sehr kleinen teil der fertigproduktkosten ausmacht.

      der großteil am preis von benzin, diesel, etc. sind STEUERN ! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 11:39:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      Alle kaufen Öl.

      Denn keiner will frieren.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 11:47:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Dreh die Heizung auf null und zieh Dich wärmer an,dann frierste auch nicht.:laugh:
      Kalt duschen ist auch gesünder und das Fahrad fahren erst.
      Öl kaufen wozu?:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:00:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      sobald alle Privathäuser mit Öloffen getankt sind, sinkt der Preis gewaltig.
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:03:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hier im Haus steht ein grosser Ofen, da kann man zerknülltes Papier, kleine Äste, grosse Äste, dann ein paar grosse Holzstücke obendrauf reintun, anzünden, und es wird warm. Ganz einfach. weil der Ofen ín der Mitte vom Haus steht, werden die umliegenden Räume mitgeheizt.
      Zu den oberen Zimmern hin gibt es Luftzüge, die man aufklappen kann, wenn man Wärme braucht.

      Öl brauchen wir nur für unseren Transporter (Diesel), weil es ein Volkswagen ist, könnte es sein, daß er auch Biodiesel verträgt, im Sommer kann auch Salatöl beigemischt werden, wenn es nichts mehr geben sollte.

      Und meinen Benzinroller werde ich vielleicht irgendwann durch einen Elektroroller ersetzen, gibt es schon verschiedene Hersteller, Peugeot Scootelec oder von EVT aus Korea, obwohl ich glaube, daß Peugeot besser ist.

      Dann gibt es noch den Benzinrasenmäher und die Motorsäge, gut, muss man wohl auf Elektro umstellen oder eben teueres Benzin kaufen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:09:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12 der Preis wird aber nicht nur Dir gemacht, bedenke zudem auch mal die von Dir mitgenutzte Infrastruktur....
      da kaufen halt andere das Öl und Du die Dienstleistung
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:27:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Warum werden die Vorräte der USA u. Europas nicht zur Preisregulierung herangezogen???
      Jedes Unternehmen kauft bei sinkenden Preisen und baut Lager ab bei hohen Preisen. Nur die Staaten handeln offenbar nach anderen Gesetzen?!
      Wenn in den USA die Lager teilweise für die Versorgung freigegeben werden bzw. etwas sinken sollten, steigt die Angst und treibt die Preise. Ich kann mir das nicht vorstellten, dass das so sein muss wenn man mit etwas Konsequenz durchführt.
      Volkswirtschaftlich ein riesen Schaden der von den Staaten hier verursacht wird.
      Die USA könnten bei einer vernünftigen Lagerpolitik ihre Verschuldung gut in den Griff bekommen.
      Denke ich!
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:28:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      @moneypoliert: Da hast Du recht, wenn der Strom noch 15cent/KWh kostet, dann ist das zwar im internationalen Vergleich teuer, langfristig gesehen vielleicht sogar noch billig, denn momentan wird noch Gas benötigt, um ihn zu produzieren.

      Und wenn ich auf dem Markt für 1,50€ das Kilo Bananen kaufe, dann ist das nur durch billige Transportkosten möglich.

      Es ist mir schon klar, daß sich Taxifahrten und ähnliches verteuern wird.

      Der chinesische Klamottenhändler, bei dem ich gestern einen Fliesssweater für 11€ gekauft habe,hat mir gesagt, daß er sich noch für eine Lieferung de Preise sichern konnte, es danach allerdings teurer wird.

      Die gestiegenen Transportkosten werden sich auf alle Lebensbereiche auswirken.

      Die Menschen werden wieder besseren Kontakt mit ihren Nachbarn haben und weniger vereinsamen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 12:30:36
      Beitrag Nr. 16 ()
      Vorsicht übrigens, angeblich vertragen auch freigegebene Volkswagen manchmal keinen Biodiesel, da die Dichtungen der einspritzpumpe nicht säurefest sind.
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 14:03:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das Problem ist , dass die Gesetze des Marktes (höherer Preis= mehr Angebot, was letztendlich jede "normale" Blase platzen lässt) hier nicht so einfach anzuwenden sind.

      Die Nachfrage nach Öl steigt rel. stetig. Das Angebot nicht: größe Felder wie Ghawar in Sa stehen im Zenit ihrer Prod.. In der Nordsee und in USA ist der Zenit wahrscheinlich überschritten. Neue Felder (Westafrika, Kaspi-reg, Sachalin, Ostsib.) lösen das Problem nur teilweise). D.h. wir haben ein unelastisches Angebot.
      Der Preis wird also soweit steigen, um den Nachfrageüberhang aus dem Markt zu werfen. Bei 50$ ist dies noch nicht der Fall.


      Ich könnte mir aber vorstellen, dass "in einer ersten Runde" bei deutlich höheren Preisen zuerst den 3te Welt Ländern die Luft ausgeht und Öl für diese Länder schlicht nicht mehr erschwinglich sein wird. (Mit kathastrophalen Folgen für die Entwicklung dieser Länder.)
      Avatar
      schrieb am 10.10.04 15:01:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      vor allem dauert es, so ein feld in betrieb zu setzen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 21.10.04 13:24:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wann kommt die letzte Ölkrise?
      Von Rudolf Rechsteiner
      (Erschienen in „Basler Zeitung“, 20.Januar 2001)
      Eine banale Tatsache von hoher Bekanntheit: Bevor Öl verbraucht wird, muss es entdeckt werden. Derzeit werden weltweit 27 Milliarden Bar-rel (159 l) pro Jahr verbraucht, aber nur 6 Milliarden Barrel neu entdeckt. Erdöl kommt in der Natur in abgeschlossenen Reservoirs vor. Ausserhalb gibt es nicht etwa weniger Öl, sondern überhaupt keines. Heute kennt man etwa 42.000 Ölfelder. Ein Prozent dieser Felder enthält 75% aller Funde. Die typische Ertragsentwicklung einer Ölquelle hat die Form einer Glocke (Abbildung 1).
      Nach dem ersten Anzapfen steigt die Produktion exponentiell und er-reicht ein Maximum, das Jahrzehnte anhalten kann. Weil das Rohöl unter der Erde durch kapillarischen Druck in winzigen Poren festgehalten wird, verringert sich der Druck, je mehr Öl gefördert worden ist, und der Ölfluss zum Bohrloch verlangsamt sich. Die Förderung sinkt, lange bevor das Vor-kommen erschöpft ist.
      Der amerikanische Ölgeologe M. King Hubbert prognostizierte schon 1956, dass die Ölproduktion der USA im Jahre 1970 ihr Maximum erreichen und nachher sinken werde. Tatsächlich folgte die US-Produktion dem ideal-typischen Muster der nach ihm benannten Hubbert-Kurve, sowohl in den 48 „Lower States“ als auch in Alaska (Abbildungen 2 und 3).
      Das globale Fördermaximum – so prognostizierte Hubbert in den 60er Jahren – wird um das Jahr 2000 erreicht sein, danach sinke die Ölförderung weltweit. Dem widersprechen zwar die Prognosen der Internationalen Energie-Agentur (IEA), die noch vor kurzem in ihrem „World Energy Out-look“ behauptete, der Weltölverbrauch werde bis 2020 um 65 Prozent an-steigen, bei Preisen von 17 bis höchstens 25 Dollar pro Fass. Zweifel weckt der IEA-Optimismus nicht nur wegen der jüngsten Preisturbulenzen am Ölmarkt, sondern ausgewiesene Naturwissenschafter halten diese Entwick-lung für ausgeschlossen. Der britische Geologe Colin J. Campbell, früher für Amoco bei der Erschliessung der norwegischen Ölfelder aktiv, erwartet den Wendepunkt der globalen Ölförderung etwa um das Jahr 2003: „Dann
      werden die leicht förderbaren Ölreserven zur Hälfte aufgebraucht sein“, die Produktion wird abnehmen.
      Die USA, Kanada, Russland und Venezuela haben mehr als die Hälfte ihres konventionellen Öls bereits verbraucht. In einer Reihe wichtiger Nicht-Opec-Länder wie Norwegen, Grossbritannien, Mexiko und China werden die Fördermengen noch vor 2005 den sinkenden Pfad beschreiten.
      Bereits werden die Engpässe deutlich: Von Dezember 1998 bis Sep-tember 2000 verdreifachten sich die Ölpreise von 9 auf 37 Dollar pro Barrel. Der Preis wäre auf über 50 $ gestiegen, wenn die Opec1[1] ihren Ausstoss nicht bereitwillig viermal erhöht hätte, von 26 auf 30 Mio. Barrel pro Tag. Trotz der Beruhigung gegen Ende Jahr ist das Angebots- und Nachfragege-füge noch längst nicht im Lot. Die Lager sind niedrig, die Pipelines voll, die Raffinerien laufen auf vollen Touren. Abnormal milde Winter und die Halbie-rung der Nachfrage des ehemaligen Ostblocks verschleierten in den 90er Jahren den Sachverhalt, dass der riesige Ölhunger der industrialisierten Länder zu den lange anhaltenden Tiefstpreisen kaum mehr befriedigt wer-den kann. Und selbst die eingetretene Verdreifachung der Ölpreise, so das renommierte Oil & Gas Journal, vermag die Produktion der Nicht-Opec-Länder nicht mehr wesentlich zu steigern.
      Entsprechend wächst der preisbestimmende Einfluss der Reservehalter am persischen Golf. Die Ölwelt ist nach fast 20 Jahren Pause wieder ganz in Hand der Opec! Schon immer, wenn sich Verschiebungen des Angebots abzeichnen, reagieren die Preise:
      • • Die USA überschritten 1971 das Maximum ihrer Ölproduktion. Erst dies ermöglichte 1973 das Opec-Ölembargo.
      • • Die zweite Ölkrise 1979/80 fiel mit dem Erreichen des Produktionspla-teaus der russischen Förderung zusammen.
      • • Die dritte Ölkrise ist da, wenn die Nicht-Opec-Länder ihr Produkti-onsmaximum erreichen. Dieser Zeitpunkt ist bereits da oder wird demnächst erreicht sein. Von nun kann die Opec dem Rest der Welt wieder die Preise diktieren.
      Die „letzte Ölkrise“, so Jörg Schindler und Werner Zittel im Bericht der Ludwig Bölkow-Systemtechnik an den deutschen Bundestag, tritt dann ein wenn die Welt, einschliesslich OPEC, das Produktionsmaximum überschrei-tet. Dieser Zeitpunkt wird von den meisten Experten auf den Zeitraum zwi-schen 2005 und 2020 datiert. C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 2/24
      1[1] Zur Organisation erdölexportierender Länder gehören: Algerien, Indonesien, Irak, Iran, Katar, Libyen, Saudi-Arabien, Venezuela, Verei-nigte Arabische Emirate ,
      1.1. Selbstüberlistung mit Statistik
      Analysiert man offizielle Reservestatistiken, stösst man auf ein Dickicht widersprüchlichster Angaben. Nach der meist verwendeten Quelle, dem von BP-Amoco weltweit verbreiteten „Statistical Review of World Energy“ , neh-men die Weltreserven seit Jahrzehnten trotz steigendem Verbrauch nicht etwa ab, sondern zu: In den 20 Jahren von 1978 bis 1999 stiegen sie da-nach von 81 auf 140 Milliarden Tonnen – stets genug, um den aktuellen Verbrauch etwa 40 Jahre zu decken. Doch die Qualität dieser Daten ist angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung von Erdöl haarsträubend. Jedes Jahr wird vom Oil & Gas Journal eine Datenerhebung durchgeführt. Die übermittelten Reservezahlen sind vielfach mit wenig Bezug zur Realität. Viele Länder, darunter jene der Opec und die Ex-Sowjetunion, publizieren seit mehr als einem Jahrzehnt unveränderte Reser-vezahlen, obschon die Reserven um die jährliche Ölentnahme sinken müssten. „Die Statistik ist ein Scherz“, kommentiert Öl-geologe Jean Laherrère, „im Jahr 2000 geben 81 Nationen un-veränderte Reserven gegenüber dem Vorjahr an!“
      Aber nicht nur das. Die umstrittenen Förderquoten des Opec-Kartells, also die Erlaubnis, wer wieviel verkaufen darf, werden im Verhältnis zu den Reserven erteilt. Deshalb haben die OPEC-Staaten ihre publizierten Reser-ven im „Quotenkrieg“ Ende der 80er Jahre auf dem Papier um bis zu einem Faktor 3 angehoben. Dies, ohne dass ein neues Barrel zusätzlich gefunden worden wäre.
      Wie unzuverlässig die Statistik ist, illustriert das Beispiel Mexiko. Nach einem externen Auditing im Jahre 1999 wurden die offziellen Reserven halbiert! Mit einem Federstrich verschwand fast ein Welt-Jahresverbrauch aus der Statistik!
      Nur die Industrie-Datenbanken der Ölgesellschaften liefern ein besse-res Bild. Die grösste Datenbank über Ölfelder wurde von Petroconsultants in Genf zusammen mit der Ölindustrie aufgebaut. Darin sind mehr als 10’000 Ölfelder erfasst. „Ich habe den Förderrückgang aller 1500 grössten Ölfelder selber studiert und festgestellt, dass die verbleibenden Reserven statistisch kleiner sind als publiziert“, schreibt Jean Laherrère, wie Campbell ein Senior Adviser von Petroconsultants. „Die Ölgesellschaften wissen, was unter dem Boden liegt, aber diese Daten werden nicht publiziert.“
      Erschöpfungserscheinungen sind eine Realität. Wenn man die gesam-ten Funde nach Entdeckungsjahr aufsummiert und die bisherigen Verbräu-
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 3/24
      che abzieht (Abbildung 4) wird offenbar, dass die echten Reserven seit etwa 20 Jahren abnehmen. Die Explorationen seit 1973, ausgelöst durch den Ölpreisschock, konnten den Trend nicht umkehren.
      Bisherige und erwartete Funde (in Mrd. Barrel) Rohöl Rohöl und Tiefseeöl, pola-res Öl, Natural Gas liquids, Kondensat, Schweröl Reserven (31.12.99) 827 1072 Bisher gefördert (31.12.99) 820 910 Was man vermutlich noch findet 153 263 Insgesamt förderbares Öl 1800 2185 Daten: Colin J. Campbell, in: J.Schindler, W.Zittel: Weltweite Entwicklung der Energie-nachfrage und der Ressourcenverfügbarkeit, Bericht zuhanden der Enquête Kommissi-on des Deutschen Bundestages „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingun-gen der Globalisierung und der Liberalisierung“.
      Der Ölbestand von 980 Mrd. Barrel (Reserven 827und erwartete Ent-deckungen 153) reicht mathematisch bei einem Jahresverbrauch von 27 Mrd. Barrel noch für 36 Jahre. Doch gerade solche Reichweiten verschlei-ern mehr als sie erklären. Sie tragen weder der frühen Produktionsabnahme der Ölfelder noch der wachsenden Nachfrage Rechnung. Dazu ein Beispiel: 1998 bezifferte die offzielle BP-Statistik die Reichweite der Erdgasreserven auf 64 Jahre. Weil aber der Gasverbrauch jährlich um drei Prozent wächst, beträgt die Reichweite schon in zehn Jahren nur noch 35 Jahre. Das Wachstum des Verbrauchs frisst also in einem Jahrzehnt die vermeintliche Versorgungssicherheit von drei Jahrzehnten weg!
      Nicht der Zeitpunkt interessiert, wann der letzte Tropfen Öl fliesst. Ent-scheidend ist der mid depletion point, die Spitze der Hubbert-Kurve, von wo an die Förderung zurückgeht. „Es gibt ein paar Hinweise, dass die tatsächli-chen (Opec-)Reserven nur etwa halb so gross wie berichtet sind. Falls dies zutreffen sollte, so wäre das Produktionsmaximum vermutlich bereits im Zeitraum 2000-2005 zu erwarten“, erklärten Schindler & Zittel in ihrem Be-richt an den deutschen Bundestag.
      Trotz einer statistischen Verfügbarkeit von weiteren 40-60 Jahren ist mit dem Comeback der Opec bereits ein Trendbruch eingetreten – und eine weitere Verschärfung wird sich einstellen, wenn auch die Opec die rückläu-fige Förderung der anderen Länder nicht mehr kompensieren kann.
      1.2. Neue Technologien C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 4/24
      Die meisten Ökonomen lehnen das Konzept der Endlichkeit von natür-lichen Ressourcen ab. Verfügbarkeit ist für sie nur eine Frage des Preises
      und des technischen Fortschritts nach dem Motto: suche mehr und Du wirst mehr finden! Tatsächlich ist die Ölgewinnung dank 3D-Seismik, horizonta-len Bohrungen und chemischer Fördermittel billiger geworden. Viele Prog-nostiker schliessen daraus auf die Entdeckung neuer Vorkommen.
      In Wirklichkeit spricht manches für das genaue Gegenteil. Innovationen haben die Lebenserwartung der alten Felder schon längst erheblich verlän-gert (Abbildung 5), und alle früher unrentablen Felder werden längst er-schlossen.. Gerade wegen den neuen Technologien ist es unwahrschein-lich, noch grosse neue Vorkommen zu finden.
      Wo ist die Nordsee von morgen? Es gibt wahrscheinlich keine mehr. Und selbst wenn es sie gäbe, könnte den Trend zu abnehmenden Förder-mengen nur um ein oder zwei Jahre hinausschieben. Ölanalytiker Jeff Ru-bin von CIBC, der zweitgrössten Bank Kanadas, schätzt den mittleren Pro-duktionsrückgang älterer Ölfelder auf 10% – pro Jahr! – und für Nicht-Opec-Länder sogar doppelt so hoch. Noch kann diese Abnahme bisher durch Steigerung der Förderleistung ergiebiger Felder kompensiert werden. Ist das Produktionsmaximum weltweit aber einmal überschritten, wird die Förderung um etwa 2-3% pro Jahr sinken. „Statt alle Augen auf die Opec zu richten, sollte man die Felder ausserhalb der Opec beobachten, denn sie liefern 60% des Bedarfs.“ (Abbildung 6)
      Schon mehrmals haben sich höchste Regierungsstellen in Sachen Öl-reserven kolossal verschätzt. So bezifferte der reputierte US Geological Survey (USGS) die US-Ölreserven in den 60er Jahren auf 600 Milliarden Barrel, während heute klar ist, dass bestenfalls 210 zu erwarten sind. Phan-tastische Ressourcen in unbekannten Ländern, risiege Tiefsee-Vorkommen und sagenhafte technische Innovationen gehören zum Märchen-Repertoire der Branche, die davon lebt, dass Nationen in suchtartiger Abhängigkeit von Öl und Gas stehen bleiben.
      Nackte Zahlen sprechen eine andere Sprache. Tatsache ist, dass Verbrauch und Aussenabhängigkeit der US-Ölversorgung (wie jene Euro-pas, Japans und Chinas) kontinuierlich steigen. Nach Alaska wird auch die Ölproduktion in der Nordsee rasch und stark absinken (Abbildung 7). So-lange der Wille fehlt, auf eigene, nachhaltige Energien umzusteigen, wird die Verletzlichkeit der Industrieländer immer mehr steigen.
      Was das heissen kann, bekommen derzeit die Gaskonsumenten in den USA zu spüren. Die Preise für Erdgas erhöhten sich im Jahr 2000 um über 400 % (Abbildung 8). Noch vor einem Jahr hatte der National Petroleum Council die „umfassendste US-Studie über Erdgas abgeliefert, die je erstellt
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 5/24
      wurde“, erklärt Matt Simmons, Ko-Autor der Studie und Kassandra der Öl-industrie. Die Angebotsperspektiven wurden in rosa Farben geschildert. „Angesehenste Angebotsexperten aus ganz Amerika identifizierten neue Vorkommen, die den rasch wachsenden Gasbedarf befriedigen würden. Leider war die Studie voll von Irrtümern“.
      Im Juli 2000 publizierte das US-Energieministerium einen Bericht über „beschleunigte Erschöpfungserscheinungen“ der heimischen Öl- und Gas-felder. Tenor: „....neue Techniken vermindern die Langzeit-Produktivität...Ölfelder werden immer kleiner...trotz besseren Techniken sinkt die Förderquote im Vergleich mit älteren Feldern...beschleunigte För-derrückgänge bei Gasvorkommen sind evident...“ Zum ersten Mal in seiner Geschichte veranstaltete das Department of Energy darauf im Herbst einen Workshop über „inkorrekte Energiedaten“.
      „Es wird jeden Monat klarer, dass die Nachfrage viel stärker steigt als erwartet, und wir unterschätzten die hohen Erschöpfungsraten, die heute die meisten Vorkommen der USA erleiden; zudem unterschätzten wir die hohe Zahl zusätzlicher Bohrungen, die nötig sind, um die Reserven zu er-schliessen,“ erklärt Matt Simmons die Trends. „Allein in Texas müsste man die Zahl der Gasbohrungen von 350 auf 2000 erhöhen, um das prognosti-zierte Angebot bereitzustellen. Ich fürchte, dass die Prognosen die rasche Erschöpfung vieler Felder noch immer zu wenig in Rechnung stellen.“
      Für billiges Öl werden Kriege geführt, Klimaverhandlungen blockiert und Autoparteien gesponsert. Die Infrastruktur der Industrieländer wurde ganz auf billige Energie ausgerichtet – im Verkehr, in der Landwirtschaft, beim Heizen. Öl ist der beste Energieträger, was Energieintensität, Lager-fähigkeit und Produktionskosten anbelangt. Neoliberale Marktfundamenta-listen ignorieren nicht nur die Umweltprobleme, sondern halten auch die Verknappungsängste für völlig unbegründet. „Die nachgewiesenen Ölreser-ven sind heute 15mal grösser als 1948, und werden noch 230 Jahre rei-chen. Danach werden Ölschiefer und Teersande nochmals für 580 Jahre Energie liefern. Nur solange die Preise tief bleiben, wird dieses Öl im Boden bleiben“, erklärt Jerry Taylor vom erzkonservativen „Cato-Institute“. C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 6/24
      Uebersehen wird dabei, dass neue Funde – auch bei intensiver Suche – nie mehr so billig zu haben sind wie bisher. Die Nicht-OPEC-Staaten wi-chen nämlich schon 1973, nach den Enteignungen der Ölfirmen und den Opec-Preisdiktaten, auf ökonomisch ungünstige Ölfelder in anderen Regio-nen und im Meer aus. Dort wurde so viel und so schnell wie möglich produ-ziert, denn diese Produktionen waren sehr kapitalintensiv und die Konzes-sionsgeber – häufig arme Nationen – wollten rasches Geld sehen. Die
      Marktspaltung in OPEC/Nicht-OPEC führte zum Paradoxon, dass zuerst das teuer zu produzierende Öl knapp wird, während die Opec noch einige Zeit über genug Billigöl verfügt, um den Markt jederzeit zu fluten. Die Ent-wicklung von Alternativenergien wird durch solche Unsicherheiten der Preisentwicklung stark erschwert.
      Zudem übersehen die Marktfundamentalisten die Gesetze der Thermo-dynamik. Öl und Gas sind nicht Mineralien, sondern Energieträger. Für ihre Gewinnung wird wiederum Energie benötigt - weder Kapital noch Arbeit kann diesen Sachverhalt wegzaubern. Die Grenze der Förderwürdigkeit ist erreicht, wenn zur Gewinnung einer zusätzlichen Einheit Erdöl mehr Ener-gie aufgewendet als gewonnen wird.
      Ein Grossteil aller Ölvorkommen wird deshalb im Boden bleiben, denn dessen Gewinnung gibt weniger Energie her als sie kostet. Die Energiebi-lanz von Ölbohrungen ist trotz Innovationen stetig gesunken. Die hohen Kosten von neuem Öl werden verschleiert, weil Exploration und Extraktion noch mit „altem“ Öl aus billigeren Quellen gespiesen wird. Danach jedoch wird der Preis neuen Öls umso schärfer steigen. Die Kohle verlor ihre Marktanteile auch nicht wegen mangelnder Vorkommen, sondern weil neue, billigere Energiequellen entdeckt wurden. Nicht das Erdöl geht aus, sondern nur das billige Öl. Ölschiefer und Teersande werden grösstenteils unberührt bleiben, weil erneuerbare Energien billiger zu haben sein werden.
      1.3. Erdgas
      Viele Hoffnungen richten sich heute auf Erdgas. Tatsächlich sind die neuen Funde von Erdgas ergiebiger als beim Öl. Aber wenn Erdgas (Markt-anteil 24%) Erdöl (41%) auch nur teilweise ersetzen soll, wird die Entwick-lung sehr schnell an Grenzen stossen. Erdgasmärkte sind leitungsgebun-den und zudem regional entkoppelt: In Nordamerika ist die Versorgungskri-se bereits Realität, in Europa herrscht noch vermeintlicher Ueberfluss. Die Gasvorkommen in Westsibirien sind aber bereits weitgehend ausgebeutet. Die jüngsten Prognose des russischen Energieministers Gavrin sieht eine Steigerung der landesweiten Produktion um etwa 20% bis 2020 vor, aber die erstarkende russische Wirtschaft wird dieses Wachstum zu einem guten Teil selber absorbieren. Erdgas kann höchstens einen vorübergehenden Beitrag zur Milderung der Ölverknappung leisten. Die Hoffnung ist berech-tigt, dass die „letzte Ölkrise“ den erneuerbaren Energien mindestens in eini-gen Ländern den technischen Durchbruch bringt. Entscheidend sind dabei dabei die politischen Rahmenbedingungen. Sicher ist dies nicht, denn
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      mehrheitlich sitzen noch immer die Kohle- Atom- und Gaslobbies in den Schaltzentralen der Regierungen und der internationalen Organisationen.
      Es gehört zu den fundamentalen Voraussetzungen für die Robustheit komplexer Systeme, dass sie über genügend Reservekapazitäten verfügen. Die „just in time“-Oekonomie der Öl-, der Gas und der Atomwirtschaft im liberalisierten Strommarkt folgt aber dem gegenläufigen Trend. Zugunsten der Rentabilität wird jegliche Redundanz des Systems eliminiert, die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf kurze Fristen und Rentabilität.
      Erneuerbare Energien haben demgegenüber den Beweis erbracht, dass sie „robuste“ Erträge liefern. Erneuerbare Energien versiegen nicht, sie liefern zuverlässige Erträge ohne Emissionen und ihr Potential über-steigt den Energieverbrauch um ein Vielfaches. Die dauerhaft hohen Wachstumsraten der Solar- und der Windindustrie geben zur Hoffnung An-lass, dass ihr Beitrag angesichts der bevorstehenden Krisen und Unfälle in Zukunft noch rascher wachsen wird.
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 8/24
      Erdöl 1973 und 2000: was ist anders?
      Der Ölpreisschock von 1973 ist manchen noch leibhaftig in Erinnerung. Er führte zu Wut und Empörung über arabische Forderungen, bescherte uns autofreie Sonntage und markierte den Beginn der schwersten Rezessi-on nach dem 2. Weltkrieg.
      Kaum jemand war damals auf die Ereignisse vorbereitet. Von 1968 bis 1973 stieg der Ölverbrauch um 44%; die elf Mitglieder der Opec steigerten ihre Exporte in dieser Zeit um 63%. Sie kontrollierten zusammen mit der Sowjetunion 90 Prozent des Weltölhandels.
      Von 1957 bis 1973 lagen die Ölpreise stabil unter 3 Dollar pro Fass. Die USA als grösster Ölproduzent verfügten noch 1963 über eine Produkti-onsreserve von 4 Mio. Barrel pro Tag – 20 % des Weltverbrauchs. Die Te-xas Railroad Commission stabilisierte mit der Erteilung von Produktionsquo-ten die US-Produktion und indirekt das globale Marktgleichgewicht.
      1970 war die US-Produktionsreserve auf 1 Mio. Barrel geschrumpft. Der Schah von Persien schlug US-Präsident Nixon die Schaffung einer strategischen Ölreserve vor. Der Iran war bereit, den USA eine Milliarde Barrel für 1 $ zu liefern, was Nixon dankend ablehnte! „Kaum jemand be-merkte damals, dass die Produktionsreserven schwanden. Es waren Jahre der Selbstzufriedenheit; Erdöl zu konstant tiefen Preisen, Benzin,...und Erd-gas beinahe kostenlos...befriedigten eine ständig steigende Nachfrage“, beschreibt Matt Simmons die Befindlichkeit.
      Als die US-Ölproduktion 1970 ihren historischen Höchststand über-schritt, füllten Importe die wachsende Lücke. Dies wurde nicht als Problem registriert, hatten doch die sieben grossen Ölgesellschaften (seven sisters) damals weltweit den Ölpreis festgesetzt, den sie den Produzenten bezahl-ten.
      Vor 1973 wurden die Opec-Länder wenig beachtet. Sie gehörten zu den ärmsten Staaten der Welt. Aber die arabische Welt war aufgebracht über die inflationäre Preisentwicklung für amerikanische Konsumgüterim-porte, und sie störten sich an der pro-israelischen US-Politik. Während des Yom-Kippur-Krieges spitzten sich die Spannungen zu.
      Im Oktober 1973 legte die Opec die Verkaufspreise für Erdöl erstmals selber fest und Saudi-Arabien reduzierte sein Angebot um bescheidene 5%,
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 9/24
      was als „Ölembargo“ in die Geschichte einging. Allgemeine Panik brach aus. Der Westen verfügte damals weder über strategische Ölreserven noch über diversifizierte Importe. Bis im Dezember 1973 hatte sich der Ölpreis auf 12 $ vervierfacht.
      Das Embargo wurde zwar im März 1974 beendet, wirkte aber als Ge-burtshelfer westlicher Energiepolitik. Es wurde viel von Energiesparen und alternativen Energien gesprochen, aber das Hauptaugenmerk richtete sich auf die Erschliessung bereits bekannter Öl- und Gasreserven ausserhalb der Opec. Sie sollten zusammen mit Strom aus Atomenergie die Epoche der sorglosen Energieverschwendung verlängern.
      Die Erschliessung neuer Vorkommen brauchte allerdings Zeit. Erst beim zweiten Ölschock von 1980 – mit einer Preisspitze von 40$ – begrif-fen die Konsumenten, dass billiges Öl nicht „gleich um die Ecke“ zu haben war. Energiespargesetze und Verbrauchsstandards wurden erlassen. Der Ölkonsum nahm erst von 1979 an ab, erst 1995 wurde die Produktion von 1979 wieder überschritten.
      Das Opec-Preiskartell brach 1985 zusammen. Sparbemühungen, neue Anbieter und Offshore-Öl liessen die Preise wieder unter 30 $ sinken. Erdöl von der Nordsee, dem Golf von Mexiko, aus Alaska, Mexiko, Nigeria, Ango-la und Gas aus Sibirien fluteten den Markt. Der Marktanteil der fünf Golf-staaten (Iran, Iraq, Kuwait, arab. Emirate, Saudi-Arabien) ging von 36% (1974) auf 17% (1986) zurück. Unter den Opec-Ländern brach ein Quoten-krieg aus, der wiederholt zu Preiskollapsen führte – zuletzt im Winter 1998/99, als mit 9 $ der tiefste reale Ölpreis seit 98 Jahren erreicht wurde. Erst im Jahre 2000 konnten die Golfstaaten ihre Produktion wieder auf den Stand der 70er Jahre, ohne einen Preiszerfall zu risikieren.
      1973 nannte US-Aussenminister Kissinger die Ölkrise die grösste Be-drohung der Weltwirtschaft seit dem 2.Weltkrieg. Heute reagieren viele Oe-konomen gelassener, weil sie an einen Produktionsrückgang nicht glauben oder ganz auf die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft auf höhere Preise vertrauen. Oekologisch gesehen ist die Verknappung des Öls ein Glücksfall. Da es bei den Kyoto-Verhandlungen offenbar nicht gelingt, dem schwarzen Gift auch nur graduell abzuschwören, herrscht zumindest unterbewusst Erleichterung. Wirtschaftlich werden die Ölimporte besonders arme Länder (in der 3. Welt) und für die Verschwendernationen (USA, Kanada, Austra-lien) zum Klumpfuss. Sie werden darangehen müssen, jene verhassten Regulierungen einzuführen, die in der Europäischen Union und in Japan üblich sind: Energiesteuern, Sparsame öffentliche Verkehrsmittel, Hausiso-
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 10/24
      lationen, Förderprogramme für erneuerbare Energien, biologische Landwirt-schaft.
      Anpassungen brauchen Zeit. Energieeffizienz wird nicht von heute auf morgen herbeigezaubert. Die Benzinproteste in England lieferten einen Vorgeschmack darauf, wenn auf liebgewordene Gewohnheiten verzichtet werden muss.
      1.4. Gemeinsamkeiten....
      Im Vergleich zum Ölschock von 1973 gibt es markante Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten:
      • • Real liegen die Ölpreise heute wieder etwa auf dem Stand von 1973. Trotzdem ist die Energienutzung, gemessen an der Wirtschaftsleistung, effizienter geworden, wenn auch mit abnehmender Tendenz.
      • • Seit Anfang der 90er Jahre stieg der Ölverbrauch teils recht drama-tisch an, um bis zu 100 Millionen Tonnen pro Jahr (+1,4%), der Gas-verbrauch hat sich seit 1973 sogar verdoppelt. Die Abhängigkeit von fossilen Energien ist somit nicht kleiner, sondern grösser geworden!
      • • Wie 1973 verfügen wir heute nicht über zuverlässige Reservestatisti-ken. Die OECD begnügt sich mit ungeprüften Reserveangaben, die einem neutralen Auditing nicht standhalten.
      • • Ironie der Geschichte, dass der Irak heute zur zweitgrössten Reser-venation aufgerückt ist. Im Dezember 2000 wurden alle Öl-Exportbeschränkungen der UNO fallengelassen. Der Irak darf mit dem Se-gen der USA liefern, soviel er kann, sogar die Reaparturen der Bohranlagen werden über das Oil-for-food-Programms finanziert. Wie 1973 bemüht sich die US-Regierung unter George Bush um die Erschliessung neuer Förder-gebiete in den Alaska-Naturschutzgebieten und am Kaspischen Meer. Sol-che Anstrengungen werden diesmal aber nicht mehr viel hergeben.
      1.5. ...und Unterschiede
      • • 1973 war die Ölwirtschaft nicht mit aggressiven Erschöpfungser-scheinungen konfrontiert. Die 15 grössten Ölfelder lieferten über 1 Mio. Bar-rel pro Tag oder 30% des Weltverbrauchs. Manche von ihnen wurden künst-lich gedrosselt. Heute sind diese Felder im Mittel über 50 Jahre alt. Alle lau-fen auf vollen Touren, nur zwei von ihnen liefern noch über 1 Mio. Barrel pro Tag, 11 liefern nur noch 200`000 bis 300`000 Fass. Mit Wasser- und Stick-stoffinjektionen, 3D-Supervision usw. wird ihre Ergiebigkeit künstlich erhöht. Kaum ein Opec-Land, ausser Saudiarabien, kann einfach den Hahn öffnen
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      und mehr verkaufen. Nur ein einziges seit 1973 neu entdecktes Feld in den Nicht-Opec-Ländern liefert über 250`000 Barrel.
      • • Gemessen am gestiegenen Verbrauch, dem Alter der Ölfelder und der geringeren Lagerhaltung ist die Ölversorgung heute sehr verletzlich ge-worden. Die Ungleichgewichte nehmen zu. Während das Angebot sinkt, wächst die Nachfrage aus den neu industrialisierten Ländern (Mexiko, Chi-na, Indien, Korea) sehr stark.
      • • Die Elektrizitätsproduktion wurde liberalisiert und in jüngster Zeit häu-fig auf Gas umgestellt. Da der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, wer-den die hohen Ölpreise teilweise auf den Strommarkt durchschlagen.
      • • Dank der Liberalisierung wird sich die Stromerzeugung jedoch auf mehr Technologien auffächern als 1973; neben der Kohlevergasung wird die kostengünstige (Offshore-)Windenergie riesigen Absatz finden. Ihr Potential wird auf das Vierfache des heutigen Weltstromverbrauchs geschätzt.
      • • 1973 waren die meisten Regierungsstellen fest auf Angebotstechno-logien, insbesondere Atomenergie, eingeschworen. Heute verlagert sich die Stromerzeugung mindestens teilweise zum Kunden, dank Brennstoffzellen, Solarzellen und Wärmekraft-Kopplung.
      • • Ein riesiges Arsenal an ausgereiften Spartechnologien steht bereit: Minergie-Häuser, Solarwärme, 2-Liter-Autos usw. Diese Techniken werden boomen; der Boom könnte, flankiert von einer globalen ökologischen Steuer-reform, den Anfang eines neuen Wachstumszyklus bilden.
      Rudolf Rechsteiner
      Abbildung 1
      Die natürliche Förderleistung eines Oelfelds und ganzer Oelregionen verläuft in Glockenform. Sie werden nach ihrem Erfinder „Hubbert-Kurven“ genannt. CIBC
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 12/24
      Global oil discovery rate peaked in the early 1960s at approximately 41 billion barrels/year. In recent years the discovery rate has averaged approximately 5-6
      Billion barrels/year.
      Abbildung 2
      Die Ölproduktion der 48 US-Bundesstaaten ohne Alaska erreichte 1970 das Maximum und ist seither um 52% gesunken. Die USA importieren heute knapp 60% ihres Ölverbrauchs, 1970 waren es 23%. US-Energy Informa-tion Agency/Blanchard
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 13/24
      U.S. Lower 48 States Crude Oil Production 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 Oil Prod. (Gb/year)1920 1940 1960 1980 2000 2020 YearU.S. lower 48 states crude oil production has declined significantly since it
      peaked in 1970. It has decline about 4.6 million barrels/day.
      Abbildung 3
      Neues Öl aus Alaska führte nach 1980 zum Zusammenbruch des Opec-Kartells. Seit 1988 sank die Produktion um 42%. US-Energy Information Agency/Blanchard
      Alaska Crude Oil Production 0 0.2 0.4 0.6 0.8 Oil Prod. (Gb/year)1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 YearAlaskan crude oil production has declined over 1 million barrels/day since 1988.
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 14/24
      Abbildung 4
      Ölfunde und Ölreserven global. Die Summe aller Funde nähert sich asymptotisch dem Wert von etwa 1800 Milliarden Barrel. Davon wurde bisher knapp die Hälfte bereits verbraucht. Die offiziell gemeldeten Reserven (schwarze Balken) werden aus politischen Gründen zu hoch ausgewiesen. Oelgeologen schätzen die verblie-benen Reserven tiefer (helle Fläche/Kreis). Campbell/Schindler/Zittel
      Quelle: Öffentliche Anhörung von Sachverständigen durch die Enquête Kommission des Deutschen Bundesta-ges „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ zum Thema „Weltweite Entwicklung der Energienachfrage und der
      Ressourcenverfügbarkeit“ Schriftliche Stellungnahme zu ausgewählten Fragen der Kommission
      Abbildung 5
      Wilmington heisst das grösste Ölfeld Kaliforniens. Hier wurde modernste Technik erprobt: ab 1960 Wasserflu-tung, ab 1986 Dampfinjektionen, ab 1990 horizontale Bohrungen. Trotzdem gelang es nicht, den Trend sinken-der Erträge wesentlich zu verändern. Die prognostizierte Ausbeutung von 2,8 Milliarden Fass wird kaum über-schritten werden. Laherrère
      The Wilmington field was one of the largest oil fields in the U.S. lower 48 States.
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 15/24
      Abbildung 6
      Ölproduktion der Welt und wichtiger Länder/Regionen. Im Jahr 2000 stieg die Produktion auf ein historisches Maximum von 77 Millionen Barrel pro Tag. Nur die Golfstaaten können ihre Produktion noch erhöhen. Schind-ler/Zittel/Petroconsultants
      (aus: Zittel)
      Texas Crude Oil Production 0 200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 Prod. 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 YearTexan crude oil production has been declining at a rate of about 3.55%/year
      since peaking in 1972.
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 16/24
      Quelle: Blanchard
      Louisiana Crude Oil Production 0 200000 400000 600000 800000 1000000 Prod.1850 1900 1950 2000 2050 YearLouisiana`s crude oil production has dropped significantly since its peak.
      Prudhoe Bay Field Crude Oil Production 400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 Production (barrels/day)1975 1980 1985 1990 1995 2000 YearThe Prudhoe Bay field is the second largest oil field ever
      discovered in North America. It is declining rapidly.
      Quelle: Blanchard
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 17/24
      A Few More Interesting Graphs
      Samotlor, I believe, is the largest oil field ever discovered in the Former Soviet Union.
      The East Texas field, The Black Giant, is, or was, the largest oil field in the U.S. lower 48 states. It was produ-cing ~500,000 b/d in the 1930s. It now produces approximately 25,000 b/d.
      Abbildung 7
      Statfjord ist das grösste Ölfeld in der Nordsee. Die älteren Ölfelder Norwegens lieferten 1999 im Mittel 18% weniger Öl als im Vorjahr. Bis zum Jahr 2000 konnten die Einbussen durch neue, aber kleinere Felder kompen-siert werden. Spätestens ab 2002 wird die Gesamtproduktion sinken. Blanchard
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 18/24
      Statfjord Oil Field (Norwegian Sector) 0 100000 200000 300000 400000 500000 600000 700000 Oil Prod. (b/d)1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Year The Statfjord oil field is the largest field ever discovered in the North Sea.
      Quelle: Blanchard
      Gulfaks Oil Field (Norway) 100000 200000 300000 400000 500000 600000 Oil Prod. (b/d)1985 1990 1995 2000 2005 2010 Year The Gulfaks oil field achieved among the highest production rates of any field
      In the North Sea.
      Quelle: Blanchard
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 19/24
      The discovery of giant oil fields worldwide has declined rapidly since the 1960s. A giant
      Field has an estimated ultimate recovery of at least 500 million barrels. (CIBC)
      Abbildung 8
      Das US-Energieministerium prognostiziert stabile Gaspreise von 2 bis 3 $/MMBTU (1,2-1,8 Rp./kWh) bis zum Jahr 2020. Im Dezember 2000 stieg der US-Gaspreis auf ein Allzeithöchst von über 10 $ (7 Rp./kWh). Simmons//Nymex/BaZ
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 20/24
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 21/24
      Prognose Blanchard
      0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 Annual Prod. (Gb/year)1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 Year2100
      Norwegian Oil Prod.
      See next page 400000 500000 600000 700000 800000 900000 Prod. (b/d)1980 1990 2000 2010 2020 YearArgentinian Oil Prod.
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 22/24
      100000 200000 300000 400000 500000 600000 700000 800000 900000 Prod. (b/d)1980 1990 2000 2010 2020 YearColumbian Oil Prod.August Oil Market Report-International Energy Agency
      " Colombia`s peak appears to have been a short one and declines are expected next year. Cusia-na/Cupiagua output is starting to decrease, joining the mature Cano Limon area. "
      April Oil Market Report-International Energy Agency
      "Production at the Cusiana/Cupiagua fields, which accounted for more than half of Colombian production last year (434 kb/d out of 814 kb/d) has gone into decline after less than a year at its peak. Supply has fallen steadi-ly from a high of 440-450 kb/d last summer to a reported 390 kb/d in January. This trend is expected to conti-nue, pulling Colombian output downward during the remainder of 2000."
      August Oil Market Report-International Energy Outlook
      "Continued declines are also expected in the mature oilfields of Argentina."
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 23/24
      400000 600000 800000 1000000 1200000 1400000 1600000 Production (barrels/day)1975 1980 1985 1990 1995 2000 YearPrudhoe BayOil Production in Barrels/day
      C:Documents and SettingsRechsteinerR.PDR731520My DocumentshomepagepublikWann kommt die letzte Ölkrise.doc, 11.08.02, 23:40 24/24


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