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    Opel - Eine Lektion für Deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.10.04 19:17:52 von
    neuester Beitrag 17.10.04 16:33:15 von
    Beiträge: 56
    ID: 914.486
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      schrieb am 14.10.04 19:17:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      So schauts aus... aber wahrscheinlich muss sich D zuerst in die Steinzeit zurueckentwickeln bevor man hier merkt das wir hier ein Standortproblem haben und das die die gewohnten Standards nicht mehr haltbar sind.

      ---
      Eine Lektion für Deutschland

      In Rüsselsheim und Bochum werden tausende Arbeitsplätze gestrichen. Und andere Autobauer könnten es der Opel-Muttergesellschaft General Motors gleichtun.
      Von Karl-Heinz Büschemann


      Der US-Konzern will in Europa 12.000 seiner 63.000 Beschäftigten entlassen. Dem Opel-Werk in Rüsselsheim, einer Keimzelle der deutschen Autoindustrie, droht die Schließung.

      Die Verluste seien viel zu groß, hält das Management den entsetzten Arbeitnehmern entgegen, man müsse einfach handeln.

      Die Entscheidung bedeutet einen dreifachen Schock: Sie trifft zahllose Familien, die ihre Existenzgrundlage verlieren. Sie beschädigt die Traditionsmarke Opel, die am Ende geschwächt sein wird und deren Zukunft unsicherer ist als je zuvor. Und vor allem ist der Schnitt ein böses Signal für den Industriestandort Deutschland.



      Globalisierung live
      Der größte Autokonzern der Welt, der außerhalb Deutschlands in sechs EU-Ländern produziert, rechnet auch mit dem Land ab, in dem die Produktion von Autos am teuersten ist.

      Im benachbarten Polen liegen die Arbeitskosten einschließlich der Nebenkosten bei nur 15 Prozent des Rüsselsheimer Niveaus. In Schweden schlägt sich eine Arbeitsstunde mit 54 Prozent der deutschen Kosten nieder. In Spanien geht es um ein Drittel billiger.

      GM macht den Deutschen schmerzlich klar, was Globalisierung bedeuten kann: den Verlust von Arbeitsplätzen, Druck auf Löhne und Lebensstandard, wachsende Unsicherheit, die Gewissheit, dass der Markt auf das tägliche Leben mehr Einfluss hat als eine Bundesregierung.

      Die Öffnung der Grenzen in Europa hat zu deutlichen Vorteilen für die Verbraucher geführt. Zum Beispiel für die Käufer von Autos. In der EU ist der Markt heute weitgehend offen, die Preise sind ungefähr gleich. Das war nicht immer so.
      Grenzüberschreitende Konkurrenz gab es lange nicht, Deutschland hatte dabei besonders hohe Autopreise. Inzwischen sind die Wettbewerbsregeln verschärft, Autos wurden auch in Deutschland billiger.


      Auf Dauer kann dieses Land aber nicht nur die Vorteile der Liberalisierung genießen. Die neue Offenheit bringt auch die Löhne unter Druck. Die Menschen in der wichtigsten Industrienation Europas machen die deprimierende Erfahrung, dass sie wesentliche Vorteile verlieren, an die sie sich gewöhnt hatten.

      Lange konnten die deutschen Arbeitnehmer in Anspruch nehmen, besonders produktiv zu arbeiten. So konnten sie den Lohnkostenvorteil ausländischer Konkurrenten ausgleichen. Doch dieser Vorteil schwindet. Das gilt vor allem für die Autohersteller. Die haben längst gelernt, überall in der Welt die deutschen Produktionsstandards zu erreichen.

      Das macht die Entscheidung von GM so gefährlich. Deutschland lebt von der Fahrzeugindustrie. Jeder siebte Arbeitsplatz hängt vom Auto ab. Gewerkschaften und Politiker sollten aufhorchen. Andere werden sich ermutigt fühlen, GM nachzuahmen.

      Eine weitere Job-Erosion lässt sich aber nur verhindern, wenn es gelingt, die Lohnnebenkosten so weit zu senken, dass Deutschland in Europa nicht mehr teurer ist als die Nachbarn, wenigstens nicht als die im Westen.

      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/193/41152/2/
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:27:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Tja, und unsere Regierung trägt durch hohe Energiepreise (Ökosteuer usw.) dazu bei. Aber das ist ja nur ein Punkt von vielen wie diese Schlaumeyer uns vorführen.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:29:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Linken ruinieren das Land.

      Runter mit den Steuern! Runter mit den Energiepreisen! Weg mit Subventionen! Weg mit überhöhten Sozialstandards! Weg mit Kündigungsschutz! Weg mit der Bürokratie!

      Nur so wirds gehen!
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:36:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      ..
      Ein spezielles Phänomen ist der Haustarif bei VW, der zwanzig Prozent über dem Flächentarif liegt. Aber auch die übrigen Autokonzerne zahlten im Schnitt zehn Prozent über Tarif, heißt es im Arbeitgeberlager: „Da ist noch Luft“.

      Dramatisch ist der Vergleich mit dem Ausland: Schon in Frankreich sind laut Verband der Deutschen Autoindustrie die Lohnkosten mit 23 Euro in der Stunde ein Drittel niedriger als in Deutschland mit 33 Euro.

      Zwar geht dies nur mit 13 bis 15 Prozent in die Herstellungskosten ein, aber im Massengeschäft kann ein Preisunterschied von tausend Euro kaufentscheidend sein.
      ....

      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/199/41158/
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:41:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      in polen liegt das netto durchschn.einkommen der GM mitarbeiter bei 450 euro !

      und mit denen wurde erst vor kurzem eine 15%ige lohnkürzung ! vereinbart

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      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:42:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Steuern, Steuerwettbewerb und Arbeitskosten alleine sind es ja nicht.

      Globalisierung heisst Standortwettbewerb, und gerade das ist der positive Aspekt dass die Welt näher zusammenrückt, so wie zB vor 150 Jahren u.a. Altdeutsche Staaten und feudale Herrschaftsgebiete zusammengerückt sind, Zölle und Handelsschranken aufgelöst wurden. Schon mit der Welle der Industrialisierung sind die Menschen und Märkte zusammengerückt.

      Interessanterweise haben die Übertreibungen und Verfehlungen der beginnenden Industrialisierung den Sozialismus stark gemacht, heute machen die Absurditäten der Turbowirtschaft die Globalisierungsgegner und Wohlstandskinder stark. History repeating.

      Aber Standortwettbewerb zwingt eine Gruppe die vormals geschützt war auf einmal zu Anstrengungen, Mühen und Kreativität - Politik, öffentlicher Dienst, staatliche Verwaltung. Bislang Monopole stehen sie nun vor der Aufgabe Wirtschaft und Erwerbstätigkeit für natürliche und juristische Personen, für alle Erwerbsgruppen so effektiv und effizient zu gestalten. Deutschland schein damit im Augenblick völlig überfordert, und als EU-Lokomotive ist das besonders zu bedauern, weil es damit Partnerstaaten mitreisst.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 19:50:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      33euro????

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 20:20:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      S&P lowered the long-term corporate credit ratings for GM and GMAC one notch to "BBB-minus," or one step above junk, from "BBB," and GM`s short-term rating to "A-3" from "A-2." The outlook is stable.

      GM`s consolidated debt as of Sept. 30 was $284 billion, S&P said.


      GM said its cash, marketable securities and short-term assets totaled $24.5 billion on Sept. 30, down from $25 billion June 30.

      Persönlich komme ich zwar auf §550 Mrd. Schulden zum 30.06., aber was solls, die Bude machts nur noch ein paar Jahre. Es glaubt ja wohl auch niemand, dass die die Kohle jemals zurückzahlen können. Vor diesem Hintergrund sind die drastischen Maßnahmen schon verständlich. Hat m.E. aber nicht unmittelbar mit dem Standort Deutschland zu tund, da GM hier nun mal traditionsbedingt die größten Werke in Europa unterhält, folglich auch hier sparen muss.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 20:23:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      wenn manisch hier politiker anschaut so weiß man das diesevon den realitäten absolut keine ahnung mehr haben.

      seit jahren pleiterekorde von unternehmen , die höchsten abgaben , energiepreise , lohnnebenkosten , die höchsten vorschriften - arbeits um umweltschutzauflagen ,

      alles in allem also das unattracktivste was es nur geben kann.

      nur wahrhaben wollte das keiner.

      der kleiner mittelstand wurde mit hohen steuerforderungen kaputtgewirtschaftet damit dieser staat seine größenwahnsinnige projekte fortführen kann.

      nun droht alles unter den staatsseitig aufgelgetn lasten zusammenzubrechen wie ein kartenhaus.

      denn - niedrigere löhne , mehr arbeitslose bedeuten wieder weniger einnhamen für staat und sozialkassen - die von sparen ja nichts halten - also wird man wieder beiträge erhöhen und die weniger arbeitenden noch mehr belasten .

      bestes beispiel rundfunkgebühren.
      da reicht das hoorende geld nicht mehr also wird die gebühr erhöht - und das wo sich in diesem land alles erhöht was sich erhöhen läßt.

      von der müllgebühr bis zur tabaksteuer.

      wachen die erst auf wenn der laden wirklich pleite ist.

      seit jahren haben wir ernste warnsignale - opel und karstadt sind erst die anfänge - es folgen noch viele !!!

      ausbaden werden es nun ersteinmal die opelaner und tausende bei den zulieferern bis zur putzfrau in den opelwerken.


      die absurdität kennt eben keine grenzen mehr.

      bis 2090 kosten uns die ehemaligen postbeamten
      sagenhafte 522 milliarden € 1 billion d- mark an pensionslasten und in thüringen muß man aus geldmangel den blinden das blindengeld kürzen.

      einfach pervers so etwas und die verantwortlichen gehören eingsperrt .
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 21:14:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      die politik in diesem land ist seit jahrzehneten damit überfordert.

      in breiten teilen der freien wirtschaft finden diese prozesse schon seit anfang der 90iger statt.
      die wurden allein schon wegen der nicht unerheblichen mehrbelastungen durch die dt. einheit dazu gezwungen.

      während millionen beschäftigten dort löhne/gehälter eingefroren wurden,betriebsvereinbarungen gekündigt und mit wesentl. schlechteren bedingungen neu vereinbart und durch erhebliche steigende sozialvers.beiträge sich mit erhebl.nettoeinkommensverlusten abfinden mussten

      wurden im öffentlichen dienst noch tariferhöhungen durchgesetzt obwohl die von steigenden sozialvers. beiträgen überhaupt nicht betroffen waren.

      die hauptlasten der dt. einheit den sozialsystemen aufzubürden hat die einkommensverhältnisse von millionen beschäft. in der fr. wirtschaft und den beschäft. des öffentl. dienstes fast auf den kopf gestellt.

      die folge : verlust von millionen arbeitsplätzen in der freien wirtschaft ! genau da wo das geld erwirtschaftet wird das in diesem land überhaupt nur verteilt werden kann.die heutige bilanz dieses landes spricht bände und zeigt überdeutlich wie fatal dieser irrweg (dank irrsinniger/krimineller politik)war.

      anstatt die sanierung des öffentlich dienstes zeitgleich mit den anpassunsprozessen in der freien wirtschaft durchzuführen wurde dieser apparat weiter aufgeblasen.

      ausser zarten ansätzen ist bis heute nicht erkennbar das die politik fähig oder gewillt ist diesen irrweg zu verlassen.

      bis zu einem ganz bitteren ende befürchte ich.

      amen
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 21:36:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Das sind doch unternehmensspezifische Probleme und kein Symptom für die ganze Wirtschaft. Jeder Opelfahrer kann da ein Lied von singen, und Karstadt, da weiß doch auch jeder Bescheid. Die haben beide komplett verschlafen. Ob das zuallererst an den Lohnkosten liegt, wage ich zu bezweifeln.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 22:26:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Natuerlich ist das eine Kombination mehrerer Faktoren, aber bei noetigen Restrukturierungen wird vorallem auf die Kostenseite geschaut und da sieht es ja im Vergleich alleine schon zur Konkurrenz in Westeuropa eher duester aus.
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 22:38:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Danke Schlafmütze,
      wengstens einer der hier den Durchblick hat. Opel war mal ein kerngesundes Unternehmen. Kadett, Rekord, Commodore, Manta usw. das waren prima Autos die sich sehr gut verkauften. Aber seit die Amis das management in die Hand genommen haben gehts halt nur noch bergab. Mal abgesehen von der nachlassenden Qualität, ich kann euch 8 jahre alte Opel zeigen da kannst Du die ganze Hand durch den verotteten Unterboden stecken, (fragt mal bei jemanden vom Tüv nach) haben sie den europäischen automarkt nie verstanden. Denkt doch mal nach, wieviele Saabs hat man vor 20 Jahren auf unseren strassen gesehen, und heute? nichts mehr, danke GM!

      ne, ne, das könnt ihr nun wirklich nicht der Regierung ankreiden. wieso machen denn VW, Daimler, Porsche, audi, BMW fette Gewinne???

      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 08:16:03
      Beitrag Nr. 14 ()
      #11
      wann hast du den letzten Opel gefahren? das opel schlechte fahrzeuge produziert ist schnee von gestern. seit einigen jahren findest du opel bei allen tests auf den ersten plätzen, aber nach wie vor reden leute wie du, die wahrscheinlich trabi o.ä. ;) fahren die marke herunter.

      #13
      leute die sich einen porsche, mercedes oder bmw leisten können gehörten noch nie zum kundenstamm von opel!

      Wenn aber die Standortbedingungen so mies sind wie hier in Deutschland, kann unsere Regierung schon etwas tun! Jedem Bürgen wird ständig durch weit überhöhte Energiekosten - und hier meine ich nicht nur Treibstoff -das Geld aus Tasche gezogen, was an anderer Stelle dann fehlt u.a. zum Kauf eines neuen Autos. Seit rot/grün an der Regierung ist haben sich die Energiekosten explosionartig erhöht. In keinem anderen europäischen Land fallen so hohe Energiekosten an.

      Außerdem sollte man vielleicht wirklich beim Kauf - gleich welchen Produktes - mehr darauf achten wo diese hergestellt werden. Andere europäische Länder machen uns das schon seit Jahren vor. Kauft mehr deutsche Produkte - wir helfen damit unsere eigenen Arbeitsplätze zu sichern.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 08:28:01
      Beitrag Nr. 15 ()
      Bisher einer der wenigen Threads, der die richtigen Dinge beim Namen nennt. Schlafmütze und Ilk2000 haben es halt noch nicht mibekommen: Eben verpennt bzw. von gestern :laugh: :laugh:

      Zu den Standortnachteilen gehören natürlich
      - die Bürokratie
      - das Bildungssystem (wenn ich mir ansehe, was wir uns hier in Wirtschaft und Poltik für eine "Elite" leisten, kommt es mir grün hoch :rolleyes: :rolleyes: ).
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 09:10:48
      Beitrag Nr. 16 ()
      Dann schlage ich Dich QCOM als Kandidat für die nächste Bundestagswahl vor! Und zwar für die Schlaubuckelpartei!:laugh::laugh::laugh:

      Unsere Regierung soll am Desaster bei Karstadt und Opel Schuld sein! Selten so einen Schwachsinn gehört! :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 09:46:59
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16
      Niemand streitet ab, dass das Managment dieser Firmen einen Großteil der Schuld trägt aufgrund von Fehlentscheidungen und Missmanagment in den zurückliegenden Jahren.

      Aber, wenn Deutschland ein so toller Standort ist, warum siedeln sich dann nicht mehr ausländische Firmen hier an. Wir wissen es alle: zu hohe Steuern und Sozialabgaben, Energiekosten in utopischer Höhe etc. Alle wissen es! Nur unsere dumpfbackige Regierung - und hier haben die Grünen, voran Trittin - eine gehörige Portion Mitschuld!!
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 10:16:25
      Beitrag Nr. 18 ()
      Globalisierung live
      Der größte Autokonzern der Welt, der außerhalb Deutschlands in sechs EU-Ländern produziert, rechnet auch mit dem Land ab, in dem die Produktion von Autos am teuersten ist.


      Darum sind auch Porsche und BMW so erfolglos!!


      Bochum hat nach Angaben von GM "veraltete Produktionsanlagen"
      Warum wurden diese denn in den letzten Jahren nicht modernisiert?
      Die Opelianer in Bochum haben bereits 2x Lohnverzicht geübt und einen Arbeitsplatzabbau über sich ergehen lassen. Was hat es bewirkt?
      Wieviele Opel werden in D verkauft und wer soll sie denn in ZUkunft kaufen?
      Die Polen werden das bei deren Einkommen wohl kaum können!
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 10:16:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      #14: da muß ich Dich enttäuschen, fahre seit 15 Jahren Opel, z.Zt eine Astra Bj. 99, vorher Astra A und Kadett, was ich mit diesen kisten erlebt habe, würde den Threat sprengen, soviel Zeit hab ich gar nicht. Einen Opel kauf ich mir jedenfalls nicht noch einmal, hab bereits beim Tojotahändler angeklopft, und der hatte bereits den ganzen Hof voller gebrauchter Opel stehen, die von frustrierten Fahrern zurückgegeben worden sind. Und das liegt nicht am Preis, ein Toyota ist genauso teuer. Der Deutsche will vor allem eines QUALITÄT , das kennen die Amis leider nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 10:25:25
      Beitrag Nr. 20 ()
      #17

      STUDIE
      Deutschland ist Europas bester Standort

      Denken deutsche Manager an ihr Land, ist es bis zur Standortflucht nicht weit. Ganz anders die Kollegen im Ausland: 40 Prozent von ihnen wollen ihr Engagement in der Bundesrepublik ausweiten. Sie finden die Infrastruktur und die qualifizierten Mitarbeiter hier zu Lande einfach märchenhaft.

      Düsseldorf - Der Standort Deutschland wird von ausländischen Führungskräften optimistisch beurteilt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young unter 513 Top-Managern hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

      © DPA
      Großansicht
      Schloss Neuschwanstein: Deutschland sieht für Außenstehende hübscher aus
      Für internationale Top-Manager ist Deutschland demnach hinter China und den USA der weltweit attraktivste Investitionsstandort. Frankreich rangiert weit abgeschlagen hinter Großbritannien, Polen, Indien und Tschechien.

      Ernst & Young hatte die Manager im März und im April telefonisch befragt. Danach planen 40 Prozent der internationalen Top-Manager, in Zukunft ihre Aktivitäten in Deutschland auszubauen.

      Internationale Unternehmen legen bei Standortentscheidungen der Studie zufolge mehr Wert auf eine gute Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur und die Möglichkeit, Produktivitätszuwächse zu erzielen, als auf niedrige Löhne. Im Europa-Ranking schneidet Deutschland bei diesen Faktoren am besten ab.

      Aus Sicht von 40 Prozent der Befragten hat Deutschland auch die qualifiziertesten Arbeitnehmer - Großbritannien und die skandinavischen Länder folgen mit großem Abstand. Bestnoten gibt es auch für Forschung und Entwicklung. Bei den Arbeitskosten landet Deutschland auf einem der hintersten Plätze. Hier liegen Tschechien, Ungarn, Polen und Großbritannien vorn.

      manager-magazin 20.5.2004
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 10:32:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      :eek:

      Also hat das Unternehmergejammer nur den Zweck, die Profite noch weiter zu steigern, damit Manager und Aktionäre sich noch mehr die Taschen füllen können.
      Und das alles auf Kosten derer, die die Arbeit tun.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:25:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich habe überhaupt kein Mitleid mit den Opel-Mitarbeitern!
      Und mit Karstadt-Angestellten auch nicht!
      Kenne nämlich zufällig ein paar Typen, die dort arbeiten.
      Große Klappe, aber nichts dahinter. Na gut, es gibt auch ein paar Ausnahmen, aber die meisten von denen kaufen sich jedes Jahr ein neues Auto (nicht nur Opel!), haben die neuesten DVD-Player, Camcorder, Computer usw., usw.
      Und die Kleiderschränke (von Eltern und Kindern) sind voll mit Markenklamotten von Hugo Boss, Adidas, Nike und sonst noch Wem. Das Girokonto ist meist überzogen, aber was stören schon die 15% Sollzinsen, am Monatsende wird ja wieder pünktlich das Gehalt überwiesen!
      Tja und jetzt ist das Geschrei groß!
      Und wer soll dafür bezahlen: die Aktionäre von GM (oder auch Karstadt) und die Steuerzahler!
      Und das wiederum sind Leute wie meine Wenigkeit, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, sparsam waren und Ihre Ersparnisse gut angelegt haben!
      Aber so etwas wird hierzulande bestraft, siehe Sozialhilfe: diejenigen, welche etwas zurückgelegt haben für den Notfall müssen erst einmal Ihre Ersparnisse aufbrauchen, bevor Sie Geld vom Staat bekommen. Und die anderen, die sich ein schönes Leben gemacht und keinen Pfennig auf der hohen Kante haben, werden gleich vom Staat unterstützt. Ein absoluter Skandal, dass jetzt im Rahmen von Hartz IV die Bedingungen für Sozialhilfeempfänger noch VERBESSERT werden!
      Mein Fazit: ich habe jetzt absolut KEIN MITLEID mit den Arbeitern und Angestellten von Opel- und Karstadt. Und ich hoffe sogar, dass die Firmen die Interessen der Aktionäre und Kleinanleger in den Vordergrund stellen! Die Politiker werden sich ja bestimmt wieder medienwirksam vor die armen, bemitleidenswerten Arbeiter stellen...
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:31:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22

      Das ist der unverschämteste und dümmste Beitrag den ich dieses Jahr in WO gelesen habe.

      Hast du eigentlich einen Schulabschluß??????????
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:45:39
      Beitrag Nr. 24 ()
      da kann man sich #23 nur anschließen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 11:49:35
      Beitrag Nr. 25 ()
      Solange sich tagsüber bei WO mehrheitlich verdiente Klassenkämpfer zulasten ihrer Arbeitgeber und Kollegen mit den immer wiederkehrenden Stehsätzen über das unfähige Management auslassen und am Abend dann mehrheitlich die arbeitende Bevölkerung die Diskussion führt wird die Lektion Opel wohl weiter ungehört verhallen...
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 12:09:04
      Beitrag Nr. 26 ()
      Schlafmütze

      manchmal liegt es auch an der Fahrweise. Ich habe in den letzten 8 Jahren 2 Opel Astra gefahren, den ersten 5 JAhre und den zweiten schon 3 schon Jahre. An beiden Fahrzeugen war nicht der geringste Defekt, außer der normalen Abnutzung der Reifen und Batterie.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 13:02:21
      Beitrag Nr. 27 ()
      OPEL = MÜLL!

      Die neuen sind wieder besser.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 13:02:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      So ganz Unrecht hat #22 aber auch nicht!

      Derjenige, der spart ist am Ende gegenüber dem Verschwender auch noch schlechtergestellt! Leute, das kann es auch nicht sein!
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 13:11:53
      Beitrag Nr. 29 ()
      vielleicht sollten alle, die hier gegen den stanort deutschland polemisieren sich auch mal gedanken über die nieten in nadelstreifen machen! nicht die werker an der drehbank, die gewerkschaften oder die politik haben opel so desaströs in den (halb)ruin geführt. katastrophale management-fehler - siehe auch karstadt mit seinem 50er jahre-konzept - in den letzten 10 jahren sind der grund hierfür. es müsste auch irgendwann jedem halbwissenden einleuchten, dass der historisch einmalige aufschwung in d nach dem krieg acu etwas mit sozialem konsens zu tun hat. was jetzt passiert seitens der unternehmen/-er und deren interessenvertreter (rogowski, gegen den h.-o. henkel ja ein sozialist war, hundt etc.) ist eine einzige soziale und wirtschaftliche katastophe.
      es gibt auch wohltuhend andere beispiele von familiengeführte eigentümerunternehmen wie trigema. leider melden sich diese unternehmer viel zu wenig zu wort.
      zur zeit hat der globalisierte ideelle gesamtkapitalist das sagen - und unsere gesellschaft wird durch das lösen aller scharniere des sozialen konsenses immer mehr in eine abwärtsspirale gezogen.
      wirtschaft ist psychologie; wer den standort d weiter so runterredet, handelt veranwortungslos. und davon gibt es hier im board zuviele möchtegern-ideologen.
      casta
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 13:17:49
      Beitrag Nr. 30 ()
      Es gibt zwei Sorten von Menschen:

      Den Selbständiger, der für seine Entscheidungen gerade stehen muss, und
      den Manager, der, wenn es nicht läuft, eben eine bessere Stelle sich aussucht…

      Der Selbständige wird nach seinem Erfolg gemessen, der Manager nach seiner Redegewandtheit. (Wie die Politiker…) Es wird nur dann bemerkt dass etwas schief läuft, wenn es zu spät ist.

      Grüße

      ein Selbständiger… ;)
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 13:50:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      In gewissem Maße mag es ja noch für Unternehmensführer legitim sein ständig die hohe Steuerbelastung etc. zu beklagen. Dies ist ein Spiel mit dem Ziel hier gegenüber dem Staat Druck aufzubauen.Wer möchte nicht gerne weniger Steuern zahlen?
      Wenn dies allerdings dazu führt, dass damit der Standort gefährdet und dadurch wiederum Angst geschürt wird mit der Folge, dass besonders Arbeitnehmer nicht mehr konsumieren, sondern eher Angstsparen, dann hört der Spass auf.
      Dann müssen die Brandstifter auch beim Namen genannt werden.

      Gerade im Fall Karstadt und Opel ist dieses Spiel durchschaubar, da hier gescheiterte Manager von sich ablenken wollen und sich schnell ungerufen "Berufene" zu Wort melden, die diese falsche These vom Standortnachteil unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 15:22:41
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Arbeiter bei Opel in Bochum haben anscheinend dem Wirtschaftsminister ihres Bundeslandes nicht richtig zugehört:

      Schartau wandte sich gegen den Eindruck, niedrige Löhne und Steuern in Polen vernichteten in Deutschland tausende von Jobs. Im Gegenteil: "Die Entwicklung schafft und sichert Arbeitsplätze in NRW und in Polen." Das werde auch durch Studien bewiesen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 15:29:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32

      Das sind die "Weisheiten" von Berufspolitikern, die ihnen von Konzernmanagern eingetrichtert worden sind.
      Einem normalen Menschen erschließt sich diese Logik leider nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 15:35:35
      Beitrag Nr. 34 ()
      Leider kann man keine Politiker aus dem Ausland importieren, dass wäre VIEL billiger! :D
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 15:43:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34
      Ja, seltsam nicht? Mit welchen Recht fordern eigentlich unsere Politiker und Beamten mehr Geld als Poltiker und Beamte in Polen oder Bangladesh oder China....... :look:
      Avatar
      schrieb am 15.10.04 15:48:13
      Beitrag Nr. 36 ()
      Mit welchen Recht fordern eigentlich unsere Politiker und Beamten mehr Geld als Poltiker und Beamte in Polen oder Bangladesh oder China?

      -Mit Recht der Macht!
      Man holt sich was man kann.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 14:14:36
      Beitrag Nr. 37 ()
      16. Oktober 2004, 02:30, Neue Zürcher Zeitung

      Zur Flexibilität verdammte Autokonzerne

      Einige Automobilkonzerne stehen unter Druck - unter enormem Druck. Der Grund für die Misere liegt meist in der verfehlten Modellpolitik. Wer den Geschmack der Kunden nicht trifft, bleibt auf der Strecke. Der Mangel an attraktiven Wagen und das erfolgreiche Vorpreschen der asiatischen Hersteller führten zu Marktanteilsverlusten einiger etablierter Unternehmen, vor allem in Europa und in den USA. Dadurch entstanden bei diesen massive Überkapazitäten. In den letzten Wochen häuften sich die Krisenzeichen. Ford gab die Schliessung eines Montagewerks seiner Luxusmarke Jaguar in England bekannt, Fiat legte vorübergehend zwei Fabriken still, und am Donnerstag teilte General Motors (GM) die Streichung von bis zu 12 000 Arbeitsplätzen in Europa mit. Das werden kaum die letzten Hiobsbotschaften gewesen sein, sofern gewisse Konzerne nicht endlich ihre Probleme kraftvoll anpacken und dabei Werke schliessen oder zumindest ihre Produktion viel stärker flexibilisieren.

      In diesem Prozess dürfte der Produktionsstandort Westeuropa weiter an Gewicht verlieren. Die Auslastung dieser Werke beträgt nach Schätzungen von PricewaterhouseCoopers dieses Jahr durchschnittlich nur knapp 77%. In manchen Fertigungshallen von Fiat, Opel oder Volkswagen liegt sie bei 60% bis 70%. Branchenkenner rechnen erst bei einer Auslastung von 85% mit einer Deckung der Kosten (Break-even). Überkapazitäten sind für die «Industrie der Industrien» allerdings nichts Neues. Bereits im Jahr 1990 lag die Zahl der weltweit verkauften Fahrzeuge mit 45 Mio. Stück gemäss Experten von Mercer Management Consulting deutlich unter der maximalen Kapazität von 58 Mio. Einheiten. Der damalige Kapazitätsüberhang entspricht ungefähr der derzeitigen und der für 2010 erwarteten Überkapazität von 20% bis 25%. Dabei gelten die veröffentlichten Schätzungen als konservativ, weshalb die tatsächliche Überkapazität noch höher liegen dürfte. Dennoch sind die meisten (Massen-)Hersteller ihre Strukturprobleme bisher nur zögernd angegangen. Die Zahl der Fabrikschliessungen war weltweit im Jahr 2003 mit 12 nur halb so gross wie jene der 25 Eröffnungen, die vor allem in Asien gefeiert wurden.

      Die hohen Überkapazitäten haben vor allem zwei Gründe. Zum einen überschätzen sich die Konzerne regelmässig und haben zu optimistische Erwartungen für das Verkaufsvolumen. Jedes Modell ist eine Wette auf den Publikumsgeschmack. Die meisten Massenhersteller in Europa und den USA haben zu viele Wetten verloren. Zum anderen hat die erfolgreiche Marktbearbeitung von japanischen und koreanischen Herstellern wie Toyota, Nissan und Hyundai die Marktanteile der etablierten Autoproduzenten in Europa und den USA abstürzen lassen. Des Weiteren führte der harte Verdrängungswettbewerb dazu, dass fast sämtliche Konzerne auch alle Preissegmente bedienen, und es herrscht ein Trend zu immer mehr Nischen- Modellen. Dort verdienen die jeweiligen Pioniere zwar gutes Geld, für die «Nachzügler» ist die Luft für Gewinne aber dünn. Ausserdem geht durch die steigende Zahl von Modell-Varianten die Prognostizierbarkeit der Nachfrage weiter zurück.

      Zu grosse Überkapazitäten können für einen Hersteller tödlich sein, denn eine hohe Auslastung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Profitabilität. Die Autoproduktion ist ein sehr kapitalintensives Geschäft mit hohen Fixkosten. Um diese zu decken, benötigen die Konzerne hohe Verkaufszahlen. Überzeugen die Modelle bei den Kunden nicht, müssen die Fahrzeuge mit Rabatten und anderen Verkaufshilfen angepriesen werden, wodurch die Gewinnmarge schmilzt. Der Verdrängungswettbewerb kann bei gleich bleibenden Bedingungen aber nur dann irgendwann enden, wenn Unternehmen auch tatsächlich in den Konkurs gehen. Das ist aber nicht der Fall. Kranke Autobauer wie Fiat, Mitsubishi oder Chrysler wurden in den vergangenen Jahren stets mit Finanzspritzen der Mutterkonzerne aufgepäppelt. Dabei hätte der eine oder andere Exitus der Branche gut getan.

      Zum Abbau der Überkapazitäten wären darüber hinaus Schliessungen von Fabriken nötig. Werkstilllegungen sind jedoch zum einen politisch schwierig und schädigen das Image, wie GM bei der Tochter Opel derzeit vorexerziert. Zum anderen sind sie betriebswirtschaftlich durch Abschreibungen, Sozialpläne und die Rückerstattung etwaiger staatlicher Fördergelder teuer. Damit, dass sich das Problem durch eine steigende Nachfrage nach Neuwagen von selbst erledigt, ist angesichts der verhaltenen Konjunktur, der hohen Arbeitslosenzahlen und der wachsenden Notwendigkeit zur privaten Altersvorsorge ebenfalls nicht zu rechnen.

      Ein Ausweg aus der misslichen Lage ist die Fokussierung auf möglichst flexibel nutzbare Fabriken. Die erhoffte Zauberformel lautet «Flexibilität gleich Auslastung gleich Effizienz». In dieser Hinsicht gilt BMW als Massstab in der Branche, während die meisten Massenhersteller «hinterherfahren». Sie operieren zu stark mit Fertigungslinien, auf denen lediglich eine Plattform gebaut werden kann. Die Auslastung dieser Mono- Modell-Produktionsstrassen schwankt bereits durch den natürlichen Produktzyklus. Fällt dann noch ein neues Modell bei den Kunden durch oder wird es zum Verkaufsschlager, verstärkt sich die Schwankung der Auslastung noch mehr. Deshalb wäre es ideal, die Produktion von zwei - oder mehreren - Plattformen oder Modellen, die sich in unterschiedlichen Phasen ihres Lebenszyklus befinden, zu kombinieren. Meister dieser Modellpolitik sind PSA (Peugeot/ Citroën) und BMW, derweil der «deutsche Patient» VW als Negativbeispiel gilt.
      ......
      Die Schreckensmeldungen der vergangenen Wochen sind im Gegensatz zu jenen vom Beginn der neunziger Jahre weniger Ausdruck einer generellen Branchenkrise als vielmehr ein Zeichen veritabler Krisen einzelner Unternehmen. Davon betroffen sind hauptsächlich Massenhersteller. Ein unternehmensübergreifendes Erfolgsrezept gibt es nicht. Jeder Konzern muss für sich den idealen Mix aus Flexibilität und Effizienz finden. Die Tendenz geht in Richtung flexible Produktionsstrategien in gesättigten Märkten wie Europa und den USA sowie günstige Massenproduktion eines Modells auf einer Produktionslinie in Regionen mit stark wachsender Nachfrage. Das Ziel ist eine möglichst gleichmässig hohe Auslastung der Fertigungskapazitäten über alle Fabriken. Etliche Konzerne haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind auf dem richtigen Weg - aber vom Ziel oft noch Meilen entfernt.
      ra. www.nzz.ch
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 14:39:39
      Beitrag Nr. 38 ()
      #1
      Dann sollen doch Polen,Schweden und Spanier Opel kaufen.
      Was soll dieser bekloppte Thread.
      Kannst Du Deine Miete mit polnischen Lohn bezahlen?
      Wenn Opel seine Scheiße billiger in Polen produzieren kann,so ist es ihr Recht.
      Einen Absatzmarkt in Deutschland wird es dann eh nicht mehr geben.
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 14:54:41
      Beitrag Nr. 39 ()
      und es gibt sie doch noch irgendwo in deutschland:
      porsche-chef wendelin wiedeking am 16.10.2004 in einem interview in der frankfurter rundschau (Magazin, S. 3):
      ...
      Frage: Herr Wiedeking, in Deutschland überlegen immer mehr Unternehmen, ob sie ihre Produktion nicht ins Ausland verlagern sollen. Verstehen Sie das?

      Antwort: Aus Marktgründen vielleicht. Nur wegen niedriger Löhne Deutschland den Rücken zu kehren - da macht man es sich zu leicht. Die Bedingungen hier zu Lande sind sicher nicht einfach, aber der Standort Deutschland hat auch seine Vorteile und bietet darüber hinuas noch viele Chancen. Es kommt nur auf den Willen und die Kreativität von Managern und Betriebsräten an.

      Frage: Selbst Unternehmer wie Michael Otto beklagen den Werteverfall. Früher, sagte der Versandhauschef neulich, waren Firmenchefs stolz, wenn sie Arbeitsplätze schaffen konnten.

      Antwort: Da hat er Recht. Dieses Land krankt auch daran, dass sich die Eliten ihrer Verantwortung entledigen. Ich kann nicht verstehen, dass sich Unternehmer an der Börse dafür feiern lassen, wenn sie den Abbau von Arbeitsplätzen ankündigen. Es fragt ja keiner: Was bedeutet das für den einzelnen Menschen, was bedeutet das für das Allgemeinwohl? Eigentlich ist das doch pervers.
      ....

      Recht hat er! Lieder melden sich diese verantwortungsvollen Unternehmer zu wenig zu Wort und überlassen Hardlinern wie Rogowski und Hundt die Bühne. Wir brauchen dringend ein Umdenken in der Gesellschaft und das Erkennen der Werte. Die Demontage von Frau Merkel, dem Mädchen, wie Kohl einmal sagte, setzt doch nun in dem Moment ein, wo konkrete Alternativen gefordert werden und die Neinsagerei nicht mehr zieht. Das gilt insbesondere für das permanente Schlechtreden des Standortes Deutschalnd durch die Christdemokraten und -sozialen.

      Die Yuppiisierung der Gesellschaft trägt nunmehr ihre "Früchte". Wie soll auch ein Yuppi Verantwortung an unseren Universitäten gelernt haben? Was zählt ist Anpassung und Karriere.
      Also auf zu neuen Ufern; überlassen wir nicht das Feld und die Diskussionsforen den Stammtisch-Volks- und Betriebswirten!!
      casta
      :):):)
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 16:59:47
      Beitrag Nr. 40 ()
      ...überlassen wir nicht das Feld und die Diskussionsforen den Stammtisch-Volks- und Betriebswirten!!


      Ja, bei Stammtischklassenkämpfern ist es zweifellos besser aufgehoben. Ich finde auch dass gestreikt werden sollte bis der letzten Unternehmer/Selbständige/Manager das Land verlassen hat. Wo kein Übel da keine Ausbeutung und alle sind glücklich!
      Avatar
      schrieb am 16.10.04 19:00:23
      Beitrag Nr. 41 ()
      hast du gerade valium genommen - oder kannst du nicht richtig lesen? wenn wiedeking in deinen augen ein klassenkämpfer ist, dann hast du die koordinaten für die rechts-/linksschablonen in neue historische dimensionen gehoben.
      casta
      :D
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 01:14:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      KarstadtQuelle: Eine gescheiterte Diversifikation?
      Da alleine bei Opel über Zehntausend Beschäftigte ihren Job verlieren sollen (von den Zulieferern spricht noch niemand), droht Bochum nunmehr ein Schicksal wie einst der ehemaligen DDR. Anders als hier wehren sich die dortigen Arbeiter, was den Beinahe-Absturz von KarstadtQuelle schon wieder aus den Medien verdrängt hat. Übrig bleibt das Standard-Mantra, es seien Managementfehler gewesen. Sogar die Bundesregierung behauptet das, mit der unseren Politikern nunmal eigenen vertieften Sachkenntnis.

      Alleine viertausend Handelspleiten sollen es dieses Jahr schon sein, ein Pleitenrekord über den kaum noch einer spricht. Anders als die produzierende Industrie, die in alle Welt exportieren und damit die Krise in Deutschland weitgehend ignorieren kann, ist der Einzelhandel der innenpolitischen Krise vollumfänglich ausgesetzt. Vom Angstsparen wegen Hartz IV über lähmende Bürokratie, einen betonierten Arbeitsmarkt bis hin zu einem undurchsichtigen Steuersystem und den viel zu hohen Zwangssozialversicherungsbeiträgen reichen die Hausnummern des jahrzehntelangen binnenwirtschaftlichen Stillstandes, den Schröder nur fortsetzt, nicht aber alleinig verantwortet. Und in keinem anderen Land der Welt können Gewerkschaftsbosse vormittags Blockadeaktionen organisieren und nachmittags an Aufsichtsratssitzungen teilnehmen. Nur diese unsägliche deutsche Mitbestimmung gebiert solche Monster.

      Hierauf hat der Handel mehrere Reaktionen entwickelt, wirtschaftliche Umweltanpassungen, die in zwei Typen fallen: Geiz-ist-geil und wir-können-alles. Da ist einerseits die Billigwelle, die von Aldi bis zum MediaMarkt eine Vielzahl von Billiganbietern hervorgebracht hat. Mit Lockvogelangeboten wir den berühmten Aldi-Computern wird Verkehr ins Haus gebracht, und Umsatz, in eine inzwischen gutbesetzte Nische. Aber Karstadt ging einen anderen Weg.

      Diversifikation ist die Verbreiterung des Sortiments in nichtverwandte Bereiche, was schwierig ist, weil hierzu auch sehr unterschiedliche Kompetenzen gefragt sind, aber auch als sichere Krisenabsicherung gilt: Stürzt eine Säule ein, stehen die anderen noch immer. So wundert es nicht, daß Karstadt auf Einkaufstour ging: Versandhäuser wie Quelle, einen Ausflug in den Tourismus, ein Beteiligungsgeflecht mit Fitneßstudios und Kaffehäusern, so entstand langsam ein gestreutes Sortiment und, so hoffte das Management, auch ein gestreutes Risiko. Das an sich ist kein Managementfehler, sondern Lehrstoff in jeder guten Grundlagenvorlesung.

      Will man überhaupt von Fehlern sprechen, dann vielleicht von dem, daß die Geschäftsführung nicht erkannt hat, wie tief die Krise wirklich ist, denn Tourismus wie Fitneßbranche sind gleichermaßen betroffen. Man hat, sozusagen, noch immer nicht breit genug diversifiziert - weshalb auch die nunmehr offenbar geplante Entflechtung vermutlich nicht viel bringen wird, denn sie ist eine Symptomkur, nicht mehr. Wir brauchen eine Lösung der Krise, und die ist weder bei der Regierung noch bei der Opposition zu erkennen, sondern nur in einem radikalen Neuanfang. Aber dafür ist es noch lange nicht schlimm genug, selbst nicht mit fast neun Millionen Arbeitslosen.

      Stattdessen wurden diesen Sommer Notstandsgesetze in Kraft gesetzt, und das Landwirtschaftsministerium ruft zu Notbevorratung auf. Ich beginne zu ahnen, weshalb.

      http://www.bwl-bote.de/20041016.htm
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 01:17:06
      Beitrag Nr. 43 ()
      Was hier in gewohnt selbstgerechter deutscher Manier abgeht, könnte diesmal richtig böse enden: Die Opel-Heinis in Bochum unterstellen immer, ihre Chefs (insbesondere die ausländischen) wüßten nicht, was sie tun. In Langendreer hätten sie selbstverständlich kein Produktivitäts- bzw. Kostenproblem. Probleme hätte nur GM usw usf ... Komischerweise sieht man das in der Europazentrale genau andersherum (die Bosse in Detroit machen ganz cool Wochenende): GM verdient zwar im Moment in Europa nicht gerade prächtig, aber so halbwegs kommt man über die Runden, Ausnahme: Deutschland - und dort insbesondere Bochum.

      Was die dummen, bräsigen Malocher übersehen: sie sitzen definitiv am kürzeren Hebel. Jeder Tag, an dem sie nichts tun , kostet 30 Mio. € und liefert weitere Argumente für eine höchst kostengünstige Lösung des Problems (fristloser Rausschmiß der Belegschaft, Werksschließung). Möglicherweise spielen sie alle - blöd wie sie nun einmal sind - brav mit in dem Spiel zu der Frage: "Wie schließe ich möglichst kostengünstig einen Standort"? Flammende Appelle zur unverzüglichen Arbeitsuafnahem waren bisher nicht zu vernehmen ... es deutet Vieles darauf hin, daß alles nach Plan läuft ...
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:41:07
      Beitrag Nr. 44 ()
      laut CNN-world-business-this-week
      Sunday 17th-Okt-2004

      die Opel-Werke in Deutschland haben einen zu geringen
      Gewinn erbracht und eine Lohnkürzung dürfte auch keine
      Rettung mehr bringen.

      2/10 = 20% der Belegschaft wird entlassen.

      der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

      Wer persönlich Erfahrungen mit Gewerkschaften gemacht
      hat der versteht vielleicht warum dort die Gewinnsituation
      so schlecht aussieht.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:51:11
      Beitrag Nr. 45 ()
      KRITIK AN GM

      "Die haben den europäischen Markt nicht verstanden"

      Von Simon Hage

      Bei Opel droht 10.000 Menschen der Jobverlust - doch die entscheidenden Fehler haben GM-Manager in Detroit begangen, meint Branchenexperte Willi Diez. Im Interview mit manager-magazin.de spricht er über verschlafene Diesel-Trends, ein miserables Marken-Konzept und darüber, wie sich Massenentlassungen vermeiden lassen.

      mm.de: 10.000 Arbeitsplätze sind in den deutschen Opelwerken bedroht. Ist der Stellenabbau unumgänglich?

      "Drei Marken wursteln nebeneinander her."
      Professor Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft in Geislingen
      Diez: Ich glaube, da gibt es schon Alternativen. Dem Management von General Motors geht es nicht um 10.000 Arbeitsplätze, sondern darum, 500 Millionen Euro einzusparen. Wenn man Wege findet, dies auch auf andere Art und Weise zu erreichen, wird man den Beschäftigungsabbau zumindest mindern können - beispielsweise durch flexiblere Arbeitszeiten oder Streichung von übertariflichen freiwilligen Leistungen. Ich denke, dass die jetzt beginnenden Verhandlungen auch in diese Richtung gehen werden.

      mm.de: Der Betriebsrat fordert den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und eine Standortsicherung. Was ist das erreichbare Maximalziel für die Arbeitnehmer bei Opel?

      Diez: Jeder formuliert im Vorfeld von Verhandlungen Maximalpositionen. Man muss natürlich sagen, so brutal es sich anhört: Natürlich ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht das Beste, wenn man ein Werk komplett schließt. Das ist immer besser, als wenn die Kapazität nach und nach heruntergefahren wird, weil dann immer noch die Infrastrukturkosten bestehen.

      mm.de: Halten Sie es für möglich, dass in Deutschland tatsächlich Werke geschlossen werden?

      Diez: In Rüsselsheim steht das modernste Werk, das Opel hat. Dort müsste eine hohe Produktivität möglich sein bei einer vernünftigen Auslastung. Es wäre betriebswirtschaftlicher Irrsinn, erst schätzungsweise eine halbe Milliarde Euro in ein neues Werk zu investieren und es dann zu schließen.

      Ich glaube nicht, dass tatsächlich ein Werk geschlossen wird. Solche Probleme, wie Opel sie hat, lassen sich nicht rein betriebswirtschaftlich beurteilen. Da geht es auch um regionalpolitische Fragen. Man wird versuchen, jetzt über den Verhandlungsweg die Beschäftigungsfolgen abzumildern, indem die Mitarbeiter möglicherweise Einbußen bei ihren Einkommen hinnehmen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:52:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      #43:
      Es wäre gerade von Eigentümerseite sehr wichtig, dass in Dtld erstmals Ankündigungen Taten folgen und Opel tatsächlich dicht gemacht wird. Als läuternde Ohrfeige gewissermaßen.

      Um die Fleissigen bei Opel braucht man sich keine Sorgen machen, sie werden wie alle Fleissigen und Arbeitswilligen überall gebraucht. Die Minderleister sollten genug Zeit zum Nachdenken bekommen, nur so kann es gehen.

      Was die Standorte selbst betrifft, so gilt wo Altes stirbt ist immer Nährboden um Neues wachsen zu lassen. Man sollte der Natur (des Menschen) und der Marktwirtschaft vertrauen. Und etwas Geduld haben.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:53:02
      Beitrag Nr. 47 ()
      KRITIK AN GM

      "Die haben den europäischen Markt nicht verstanden" (2)

      Von Simon Hage

      mm.de: Wer trägt die Verantwortung für die Misere? Dem Management in Detroit werden schwere Fehler vorgeworfen.

      Diez: Man muss die langfristige Entwicklung sehen. Opel ist ja nicht erst seit einem Jahr krank sondern seit Mitte der 90er Jahre. Die Fehler, die damals gemacht wurden, wurden ganz wesentlich bei General Motors gemacht und nicht bei Opel in Rüsselsheim.


      Beispielsweise beim Thema Dieselmotoren: Die Rüsselsheimer haben einfach aus Detroit nicht die Budgets bekommen, um eigene Technologien zu entwickeln. Man hat in den USA nicht eingesehen, warum Pkw so etwas brauchen. Die Amerikaner haben den europäischen Markt nicht richtig verstanden. Als alle anderen schon direkt einspritzende Dieselmotoren hatten, hatte Opel noch die Technologie der 70er Jahre.

      Zudem haben die Amerikaner auch den Fehler gemacht, ohne ein schlüssiges Konzept Marken wie Saab und Daewoo zusammenzukaufen. Eigentlich hat General Motors drei Marken, die sich hervorragend ergänzen. Anstatt Synergieeffekte zu nutzen und den Markt in Europa damit aufzurollen, lässt das Management alle drei nebeneinander her wursteln. Und erst jetzt kommt man auf die Idee, man könnte gemeinsame Projekte mit Saab und Opel entwickeln.

      Detroit hat also auch in den letzten Jahren keine ruhmreiche Rolle gespielt in der Geschichte von Opel. Viele der Fehler, die jetzt zu der Situation geführt haben, muss man dem dortigen Management anlasten.


      Diez: Opel hat in den vergangenen Jahren den Fehler begangen, dass sich das Unternehmen mit vielen ihrer großen Händler überworfen hat. Da gab es immer wieder Konflikte über Margen und Großabnehmergeschäfte. Man hat die gesamte Vertriebs- und Handelsorganisation nicht so gepflegt, wie man das hätte tun sollen. Opel hat einen Konfliktkurs gefahren, der dazu geführt hat, dass viele Händler zwischenzeitlich Toyota- und Honda-Modelle verkaufen. Und das ist natürlich nicht gut für die Marke.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:54:41
      Beitrag Nr. 48 ()
      KRITIK AN GM

      "Die haben den europäischen Markt nicht verstanden" (3)

      Von Simon Hage

      mm.de: Welche Wirkung haben die Proteste der Opel-Arbeiter?

      Diez: Die Leute, vor allem in Bochum, stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Die werden ihrer Verzweiflung Ausdruck verleihen, und das wird General Motors Geld kosten. Es wäre von Seiten des Managements sicherlich sinnvoller gewesen, die Zahl der bedrohten Stellen nicht gleich öffentlich zu kommunizieren. Es ist ja auch vorher schon viel gepoltert worden.

      Man hätte diese Dinge zunächst besser im kleinen Kreis besprochen und die Verhandlungen aufgenommen. Damit provoziert das Management diese völlig verständlichen Reaktionen. Ich glaube aber nicht, dass ein bundesweiter Streik droht. Jetzt beginnt die Verhandlungsphase, und vielleicht gelingt es dabei, den Stellenabbau zu minimieren.

      Die Situation bei Opel ist auch ein Warnsignal für andere Vertreter der Branche: So sollten die Vertreter der Arbeitnehmer bei Volkswagen darüber nachdenken, ob sie auf der Höhe der Zeit sind, wenn sie vier Prozent mehr Lohn und Gehalt fordern. Wenn das alles umgesetzt würde, was bei VW im Moment gefordert wird, hätten wir bei VW in ein paar Jahren die gleiche Situation wie bei Opel.

      mm.de: Wo sehen Sie die Hauptprobleme bei Opel?

      Diez: Die Kosten sind nach wie vor zu hoch. Einschnitte der Vergangenheit, etwa mit dem so genannten Olympiaprogramm, haben offensichtlich nicht ausgereicht. Ansonsten ist die Modellpalette erst gerade dabei, sich zu erneuern. Die Modelle Astra und Meriva laufen gut. Aber der Vectra ist nicht besonders attraktiv, daneben müssten der Corsa und der Zafira erneuert werden. Die Modellpolitik braucht eine weitere Modernisierung. Es sind aber positive Ansätze da. Ich befürchte nicht, dass bei Rüsselsheim irgendwann die Bücher zugemacht werden müssen.

      mm.de: Inwiefern wird die Marke Opel durch die Sparpläne beschädigt?

      Diez: Die Marke wird beschädigt durch die rüden Drohungen, die da von General Motors ausgesprochen werden. Gleichzeitig sieht man die Bilder von den verzweifelten Arbeitern in Bochum und Rüsselsheim. Das wirkt sich auf das Markenimage nicht positiv aus. Aber solche Dinge sind häufig schnell vergessen. Wenn die Produkte in Ordnung sind, dann kaufen die Leute auch wieder.

      mm.de: Steckt die deutsche Automobilindustrie nun in einer handfesten Krise? Schließlich hat auch VW wirtschaftliche Probleme.

      Diez: Die Premiumhersteller sind im Moment alle gut unterwegs. Porsche hat diese Woche bekannt gegeben, ihren Mitarbeitern 3000 Euro Erfolgsprämie zu bezahlen. Bei Mercedes läuft es momentan etwas schlechter, aber die Stuttgarter werden nächstes Jahr wieder Vollgas geben mit A-Klasse, M-Klasse und der neuen S-Klasse. Auch bei Audi läuft es gut, bei BMW sowieso. Probleme haben nur die Volumenhersteller. Von einem Niedergang kann man in der deutschen Automobilindustrie - besonders mit Blick auf die Premiumhersteller - nicht sprechen.

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,323…
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 13:58:25
      Beitrag Nr. 49 ()
      alle Opel-Mitarbeiter solle einen Lohnverzicht von
      20% hinnehmen das müsste man aber schnell den
      US-Managern schriftlich geben.
      Wenn deutsche Gewerkschaften da erst nocht verhandeln
      wollen lachen sich doch die Manager tod.

      es gibt in Deutschland viele Beschäftigte die nur
      80%-Lohn eines Opel-Mitarbeiters verdienen.

      Die Opel-Mitarbeiter haben einfach den Kragen nicht
      voll genug bekommen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 14:11:20
      Beitrag Nr. 50 ()
      Der Bush-Faktor: Offen sprechen Opel-Mitarbeiter davon, dass die GM-Sparkeule für Deutschland politisch motiviert sei. Der US-Konzern hatte Opel schon 1929 übernommen. Die Brüder Fritz und Wilhelm Opel verkauften an den damaligen GM-Chef Alfred P. Sloan für 33,4 Millionen Dollar, was etwa 160 Millionen Reichsmark entsprach. Der US-Konzern hatte damit die Hürde der Schutzzölle, die auf dem deutschen Markt galten, genommen. "Die Maschinenparks sind in hervorragendem Zustand, das Werk hoch flexibel und die Mitarbeiter sehr gut ausgebildet", so Sloan damals.

      Diese Einschätzung hat sich bis heute verändert. Die vor kurzem beschlossene Produktionsverlagerung von 100.000 Zafiras pro Jahr vom Werk Bochum in das polnische Gleiwitz wurde angeblich auch vorgenommen, weil Polen wegen seiner Haltung im Irak-Krieg von US-Präsident George W. Bush "belohnt" werden sollte. Tatsache ist, dass die polnische Regierung bei der Bestellung von 60 Kampfjets der Marke Lockheed-Martin vor sechs Jahren bereits die Schaffung von Arbeitsplätzen im Land verlangt hatte. Und die GM-Spitze unterstützt den Bush-Wahlkampf finanziell. Andrew H. Card, heute Stabschef des Weißen Hauses, war bis Ende 2000 Lobbyist in Diensten von General Motors. Die für Opel negative Verknüpfung dieser Fakten wird sich kaum belegen lassen - die Angestellten spielen die Karte in der Diskussion aber offen aus.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:26:08
      Beitrag Nr. 51 ()
      was verdient eigentlich die unterste Lohngruppe
      bei Opel, Brutto in Euro die Stunde

      nur mal um einen Lohnvergleich zu bekommen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:51:31
      Beitrag Nr. 52 ()
      Die Linken, Gewerkschaften , die Rot/Grünen ruinieren das Land. Erst wenn wir total bankrott sind , wird es wieder aufwärts gehen; so sieht es leider aus !!!
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:54:05
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hallo Danni (mein Schnuckelchen),
      wir dich, deine Erkenntnisse und die kleinen Kartoffeln nicht hätten.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 15:58:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      #51@keepitshort

      Angeblich sind es 33 Euro pro Stunde :eek:

      Und da sind höchstwahrscheinlich die übertariflichen Leistungen, "freiwillige" soziale Leistungen noch gar nicht enthalten...

      Interessanterweise erfährt man bei der Suche im Internet nichts konkretes, hat das einen Grund? Die 33 Euro habe ich hier gefunden:

      http://bz.berlin1.de/aktuell/news/041016/opel.html
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 16:07:38
      Beitrag Nr. 55 ()
      #51,

      die 33€ sind die durchschnittlichen Lohnkosten pro Stunde, nicht der Verdienst.

      In den unteren Gruppen wird der Stundenlohn auch nicht höher als - 16€ sein.
      Avatar
      schrieb am 17.10.04 16:33:15
      Beitrag Nr. 56 ()
      Managementfehler spielen bei Opel mit eine entscheidende Rolle, das geht aus den Beiträgen, die hier eingestellt wurden, deutlich hervor.

      Nur - Fehler macht jeder.

      Aber wieviele Fehler kann man sich erlauben, bevor es zur Pleite kommt ?

      Und so gesehen zeigt sich, daß die BRD ein Standort ist, der deutlich weniger Fehler verzeiht, als manch anderer !!!


      Zu bedenken ist aber auch: Wäre Opel so gut wie Toyota, wäre dafür ein anderer Hersteller unter Druck, dessen Produkten eben etwas besser wären als die von Opel, irgendeiner ist immer derjenige, der das schlechteste Preis-Leistungsverhältnis aufweist.

      Denn neben Managementfehler und Standortproblemen haben wir auch noch eine Überproduktionskrise, die nochmals verschärfend wirkt.

      Hinzu kommen extrem angriffslustige asiatische Produzenten, die mit neuen Anlagen, und neuester Technologie aufwarten können.

      Opel wird nicht das letzte Opfer im Zusammenspiel dieser Kräfte gewesen sein, sondern eher eines der ersten.

      Als nächstes ist VW dran:
      Geldverschwendung an den Phäton, den niemand will und braucht, und im Kernsegment überteuert und kundenfeindlich eingestellt - im Kontrast zur Konkurrenz.

      Dazu extrem hohe Löhne

      und natürlich die Deutschland-üblichen Kostenfaktoren.




      An der internationalen Konkurrenz kann man nun nichts ändern. Die Unternehmen könnten aber zurückkehren zu mehr Kundenorientierung

      und

      der Staat könnte den Standort verbessern durch niedrigere Kostenbelastungen.

      Diese sind aber nur möglich durch

      - massive Reduktion von Sozialausgaben
      - massive Kürzungen beim staatlichen Personal als einem Hauptkostenfaktor im Staatshaushalt

      Man hat also ganz einfach die Wahl:

      Geliebte Sozialstanddards weiter zu pflegen, bis zum Kollaps, und Ruhestandsgehälter in der bisher üblichen Höhe zu bezahlen....

      ...und noch mehr Jobs zu verlieren

      oder den Tabubruch zu begehen:

      Jemand was wegnehmen - speziell Beamten im Ruhestand, und Sozialhilfeempfängern - praktisch jene, die davon leben, daß man anderen was weggenommen hat zu ihren Gunsten

      und die Einsparungen als Kostenvorteil an Arbeitnehmer und Arbeitgeber weiterzugeben.


      Am Ende muß man lernen, daß die Sozialstandards im Zusammenhang stehen mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes.

      Rechtsansprüche verhindern hier eine verantwortungsvolle Anpassung von Leistungen an Leistungsempfänger zuungunsten der Leistungserbringer.

      Genau hier liegt das größte Problem der BRD - und ihr eigentliches Standortproblem, das im Prinzip nichts anderes ist, als kindlich naive Realitätsverweigerung.


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