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    Brandenburg streicht Völkermord an den Armeniern aus dem Lehrplan - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.01.05 14:01:11 von
    neuester Beitrag 28.02.05 23:22:48 von
    Beiträge: 32
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      schrieb am 25.01.05 14:01:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Brandenburg

      Völkermord an Armeniern vom Lehrplan genommen
      Von Regina Mönch

      24. Januar 2005 Im Schuljahr 2002 nahm das Bundesland Brandenburg, als erstes und zum ersten Mal in Deutschland, den Völkermord an den Armeniern in den Geschichtslehrplan auf. Das Beispiel hat keine Nachahmer gefunden, und seit Jahresbeginn ist der kleine Klammersatz zum Thema "Entgrenzung von Kriegen; Ausrottung und Völkermord (zum Beispiel Genozid an der armenischen Bevölkerung Kleinasiens)" gestrichen.

      Um des lieben Friedens willen erläßt man treuen Freunden schon mal einen Völkermord - ein Geschenk der brandenburgischen Politik an dem verstimmten EU-Beitrittskandidaten Türkei, der den Genozid leugnet und alle, die das in der Türkei anders sehen, mit Gefängnis bedroht. Und zugleich droht eine Handreichung für deutsche Geschichtslehrer, etwa zweihundert Seiten stark und die sechsmonatige Arbeit der Wissenschaftler um Mihran Dabag vom Bochumer Institut für Diaspora- und Genozidforschung, nun Makulatur zu werden, denn sie wurde von Brandenburg wieder abbestellt.

      Bildungsministerium: „souveräne Entscheidung”

      In Potsdam gehen Gerüchte um, der türkische Gesandte habe Anfang Januar bei der Landesregierung so lange gegen diese Einmischung in türkische Erinnerungsstrategien interveniert, bis diese die Streichung anbot. :eek: Doch die Staatskanzlei schweigt sich darüber aus, und seitens der CDU ist zu hören, man wolle den Koalitionsfrieden nicht stören. Das sozialdemokratisch geführte Bildungsministerium läßt über seinen Sprecher Hainz schließlich ausrichten, es handle sich um "eine souveräne Entscheidung" seines Hauses. Es habe "tatsächlich diplomatisch-internationalen Unmut" gegeben; die "Reduktion auf ein Beispiel werde dem Thema nicht gerecht".

      Wer sich hinter dem "Unmut" verbirgt, bleibt im Ungefähren. Doch aus Belgrad, Ruanda oder Phnom Penh wird er nicht gekommen sein. Auch könnten Lehrer, so Hainz weiter, sofern sie das wünschten, wie bisher verfahren. Doch welcher Lehrer wird aus der Tatsache, daß im jedermann, auch via Internet zugänglichen Rahmenlehrplan der Verweis auf andere Genozide gestrichen wurde, ausgerechnet die eigensinnige Schlußfolgerung ziehen, jetzt erst recht darüber aufzuklären? Und vor allem: Warum hat man den Eindruck einer "Reduktion" nicht aus der Welt geschafft, indem man ein Komma einfügte und noch auf Ruanda, die Hereros, Bosnien und andere Schrecknisse des zwanzigsten Jahrhunderts verwies?

      Die Armenier als Terroristen und Verräter

      Die Türkei weigert sich bis heute, die Verantwortung für den Armeniergenozid zu übernehmen, dem anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen und der mit der Liquidation sämtlichen armenischen Eigentums auf türkischem Boden und der Zerstörung von mehr als 1500 Klöstern und Kirchen einherging. Was sie darüber denkt, ist auf der Website der Botschaft nachzulesen. Unter "Türkische Außenpolitik" findet sich der Link zu "Armenische Behauptungen", nach deren Studium der Leser den Eindruck gewinnen kann, nicht die Armenier seien zwischen 1915 bis 1917 Opfer eines Ausrottungsfeldzuges geworden, sondern die Türken, deren "Verluste" die der Armenier weit überstiegen hätten.

      Auch hätten die Armenier, Terroristen, das Vaterland an Rußland verraten und ihre "Umsiedlung" (in die syrischen Wüsten und den Tod) gewissermaßen "als unvermeidbare Reaktion" selbst erzwungen.
      :eek: Die Behauptung, Adolf Hitler habe sich (auf dem Obersalzberg im Zweiten Weltkrieg) mit seinem Satz, wer rede denn heute noch von den Armeniern, auf die "osmanischen Armenier" bezogen, sei zudem eine Lüge, was jeder daran erkenne, daß man sie "bei den Verhandlungen in Nürnberg nicht als Beweismaterial zugelassen hat".

      Brumlik: zwei Skandale in der Affäre

      Steffen Reiche, Initiator der offenbar kühnen Lehrplanidee und damals noch Bildungsminister, hatte 2002 über seine Pläne beim Internationalen Forum "Wahrheit, Gerechtigkeit, Versöhnung" in Stockholm berichtet. Die türkischen Vertreter waren hell empört, wohl auch, weil Reiche seinen Ausbruch aus dem politischen Schweigekonsens der Deutschen unter anderem damit begründete, daß Potsdam auch die Stadt des "Weißen Raben" Johannes Lepsius sei. Nach Lepsius, dem viele Armenier ihre Rettung verdankten und wir, wollten wir es denn wissen, die erste Dokumentensammlung zum Völkermord, wurde nach viel "diplomatisch-internationalem Unmut" erst kürzlich eine Straße in Potsdam benannt. Auch die Sanierung seines zerbröselnden Hauses konnte türkischer "Unmut" lange Zeit verhindern. :(

      "Es stecken zwei politische Skandale in dieser Affäre", sagt Micha Brumlik, Direktor des Frankfurter Fritz Bauer Institutes (Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust). Der eine betreffe die Türkei, die sich weigere, allgemeine menschenrechtliche Standards anzulegen, und die somit auch die Erinnerung an die Verantwortung der jungtürkischen Regierung für den Genozid an den Armeniern 1915 vertuscht. Doch das sei nichts Neues. Deshalb sei der zweite Skandal der eigentliche, denn er betreffe Deutschland. "Wenn wir richtig unterrichtet sind, haben sich die brandenburgischen Behörden dem Druck von Diplomaten oder wem auch immer gebeugt und ihre eigene Entscheidung zurückgenommen. Das empfinde ich als für unser Land empörend." Vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte sollten wir keinesfalls über andere den Stab brechen. Doch nicht zuletzt wegen des berüchtigten Hitler-Zitates habe Deutschland allen Grund, sich mit dem Völkermord an den Armeniern zu befassen. Brumlik hält es für geradezu grotesk, im sechzigsten Jahr nach Kriegsende eine derartige Korrektur vorzunehmen.


      http://www.faz.net/s/RubF84585048DC8409FBC081C45E7AF3C2E/Doc…


      Da sieht man mal wieder das viele unserer Politiker als Rückgrat lediglich einen Gummischlauch besitzen. Die schleichende Entmündigung setzt sich fort.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:14:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich schätze man wird die Lücken im Lehrplan durch Anpassungen und Änderungen leicht schließen können:
      1) Dresden wurde gegen Ende 2.WK durch ein Erdbeben und nicht durch engl.Bomben verwüstet (befristet bis zur Abwahl Regierung Blair)
      2) Schaffung eigenes Pflichtfach Völkermorde der Regierung Bush (Schulversuch im Rahmen der Demokratieerziehungsforcierung, vorerst befristet bis 2008)
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:28:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zwar etwas älter, aber immer noch aktuell:

      Report Mainz am
      3. September 2001 im Ersten
      Völkermord -
      Die Armenienfrage und die feigen Politiker


      Zum Downloaden der RTF-Datei (18,6 KB).
      Ihre Meinung


      Unser nächster Beitrag handelt von einem unscheinbaren Haus in Potsdam. Über Nacht ist es zu einem Politikum geworden. Anfang des vorigen Jahrhunderts wohnte der Theologe Johannes Lepsius in diesem Haus, ein bedeutender Humanist, der die Verfolgung der Armenier durch die Türken dokumentiert hat.


      Und genau hier liegt das Problem: Kämpften Potsdams Oberbürgermeister und Brandenburgs Ministerpräsident zunächst mit großem Elan für die Sanierung des historischen Gebäudes, sind sie auf einmal ganz still. Denn der Türkei, dem NATO-Partner und EU-Beitrittskandidaten, ist das Werk von Johannes Lepsius ein Dorn im Auge. Die Erinnerung an den türkischen Völkermord an den Armeniern. Eric Friedler und Barbara Siebert berichten.

      B E R I C H T:

      Potsdam. Dieses unscheinbare Haus ist zum Gegenstand diplomatischer Verwicklungen geworden. Warum, dies erzählt uns der Generalsuperintendent der evangelischen Kirche Brandenburg. In diesem Haus, so berichtet er uns, lebte bis 1926 Johannes Lepsius, einer der großen Humanisten seiner Zeit. Er hatte tausenden armenischen Waisenkindern das Leben gerettet. Seine Hinterlassenschaft sollte hier endlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Doch genau dies provozierte die Republik Türkei. Heftige Reaktionen folgten.



      O-Ton, Hans-Ulrich Schulz, Generalsuperintendent Ev. Kirche, Berlin-Brandenburg:


      »Dass die große Türkei, diese großartige Nation, mit dem kleinen Lepsius-Haus, mit diesem Erinnerungsort in Potsdam ein so großes Problem hat, und eine Staatsaffäre daraus macht, ist doch ein Umstand, der uns sehr erschüttert.«


      1915: Der Pfarrer Johannes Lepsius wird Zeuge eines furchtbaren Verbrechens.


      Im osmanischen Reich, der heutigen Türkei, erlebt er die massenhafte Vernichtung armenischer Männer, Frauen und Kinder.


      Was damals geschah, ist heute bis in die Einzelheiten von Historikern erforscht.



      O-Ton, Dr. Hans-Lukas Kieser, Universität Zürich:


      »Der jungtürkische Staat hat mit bewussten Maßnahmen die direkten Massakrierungen, die Deportationen in den Tod, die Vernichtung in Konzentrationslagern eingeschlossen, eine Million Menschen, Armenier, vernichtet.«


      Lepsius versuchte, die Welt wachzurütteln, vergeblich. Und so dokumentierte er den Massenmord in allen Einzelheiten, sammelte Augenzeugenberichte, mobilisierte Hilfe, gründete Waisenhäuser für armenische Kinder. Heute gibt es ein Wort für das, was Lepsius’ Erbe bezeugt: Genozid, also Völkermord.



      O-Ton, Prof. Martin Tamcke, Universität Göttingen:


      »Wenn ich als Genozid verstehe, dass ein Volk planmäßig verfolgt wurde, und dass es selbst keine Möglichkeit hatte zu einer aktiven Abwehr, dann ist dieser Vorgang, der in der Türkei, besser damals dem Osmanischen Reich, stattfand, ein Genozid. «


      Für die Republik Türkei ein brisantes Thema, die Einschätzung eindeutig. Der türkische Botschafter:

      O-Ton, Frage:


      »Gab es jemals einen Völkermord oder einen Massenmord an Armeniern im osmanischen Reich in den Jahren 1915/16?«
      O-Ton, Osman Korutürk, Botschafter der Republik Türkei:


      »No.«


      O-Ton, Frage:


      »Können sie das wiederholen? Gab es das niemals?«
      O-Ton, Osman Korutürk, Botschafter der Republik Türkei,:


      »No, no.«
      Mit dieser Haltung kollidierte die geplante Einrichtung des Lepsiushauses. Professor Hermann Goltz hat das Erbe von Lepsius wissenschaftlich ausgewertet. Er hatte gehofft, dass es im Lepsiushaus zur Aufklärung und als Fundament des Dialogs zwischen Armeniern und Türken dienen könnte. Stattdessen lud der türkische Botschafter ihn ein und teilte ihm mit,...

      O-Ton, Prof. Hermann Goltz, Universität Halle Wittenberg:


      »...dass eine solche Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern auch eine Gefährdung der Türkei ist, indem nämlich Ansprüche geltend gemacht werden, und dass letztlich, diese Konsequenz wurde sogar im Gespräch mit dem Botschafter gezogen, letztlich unsere Initiative, so lachhaft für uns dieses klang, dass unsere Initiative dazu beiträgt, die Türkei aufzulösen.«


      O-Ton, Frage:


      »Ihrer Ansicht nach also, lügen diejenigen, die über den Völkermord an den Armeniern sprechen?«
      O-Ton, Osman Korutürk, Botschafter der Republik Türkei:


      »Entweder sie lügen absichtlich, oder sie sind fehlgeleitet. Fehlgeleitet durch die jahrelange Propaganda der armenischen Diaspora.«
      April 2001. Im französischen Parlament wird eine Resolution verabschiedet. Der Völkermord an den Armeniern wird als historische Tatsache anerkannt. Auch dem deutschen Bundestag könnte eine solche Resolution bevorstehen. Ein Gruppenantrag soll eingebracht werden. Der Fraktionsvorstand der SPD rät seinen Abgeordneten, nicht dafür zu stimmen. Das Thema sei Sache der Historiker, für ein Parlament nicht geeignet. Der Völkerrechtler:

      O-Ton, Prof. Otto Luchterhand, Universität Hamburg:


      »Der Hauptgrund, der die Politiker in der Bundesrepublik in ihrer Mehrheit dazu veranlasst, von einer solchen Resolution abzusehen, ist, auf einen Punkt gebracht, politischer Opportunismus. «


      Auch die CDU ist gegen eine Resolution. Sie würde die Position der NATO, die wirtschaftlichen Interessen, und das Verhältnis zu den 2,5 Millionen Türken in Deutschland belasten.

      O-Ton, Karl Lamers, MdB/Außenpolitischer Sprecher der CDU:


      »Hintergrund ist der Umstand, dass die Türkei und auch leider der Großteil der hier lebenden Türken eine sehr, ja man muss schon so sagen, nationalistische Haltung hat, die gespeist ist aus einer Mischung von Komplexen und Überheblichkeitsgefühlen. Unsicherheit und Überheblichkeit paaren sich, wie häufig in solchen Fällen, in einer negativen Weise und die Position verhärtet sich nur. Das kann nicht der Sinn einer solchen Initiative sein.«


      Zurück nach Potsdam. Die Zurückhaltung der Bundespolitik gegenüber der Türkei hinterlässt auch auf lokaler Ebene Spuren. Das Lepsiushaus, Teil des Unesco-Weltkulturerbes, verfällt. Eigentlich schien die Renovierung sicher, eine Förderung durch das Land in Aussicht gestellt.

      O-Ton, Hans-Ulrich Schulz, Generalsuperintendent Ev. Kirche, Berlin-Brandenburg:


      »Das war in Potsdam und im Land Brandenburg mit Sicherheit politisch gewollt, wir fühlten uns da sehr gut unterstützt. Es gibt Aussagen vom Kulturminister des Landes Brandenburg, es hat öffentliche Veranstaltungen gegeben, in denen also diese Unterstützung deutlich zum Ausdruck gebracht worden ist.«
      1998. Das geistliche Oberhaupt der Armenier, der Katholikos, besucht Potsdam. Thema seiner Gespräche mit Ministerpräsident Stolpe ist auch das Lepsiushaus. Hier soll, so der Kulturminister, ein Zentrum zur Erinnerung an den Völkermord entstehen. Für den Potsdamer Oberbürgermeister Matthias Platzeck sogar Chefsache. Man kann es nachlesen: Er vergleicht Lepsius mit Oskar Schindler, nennt den Wiederaufbau ???unser Potsdamer Vorhaben“. Heute schweigt Matthias Platzeck in Sachen Lepsiushaus, lehnt ein Interview ab. Nach REPORT-Recherchen erhielt er massive Drohungen, auch von offizieller türkischer Seite. Man könne für nichts garantieren, der Wiederaufbau des Lepsiushauses hätte schlimme Konsequenzen.



      O-Ton, Prof. Hermann Goltz, Universität Halle Wittenberg:


      »Ich weiß auch sicher, dass der Oberbürgermeister von Potsdam unter einem ganz erheblichen Druck gesetzt worden ist. Das ging bis dahin, dass man Massendemonstrationen der türkischen Bürger von Berlin in Potsdam angedroht hat, man hat sogar von Zahlen gesprochen, 200.000 Türken werden Potsdam belagern, gegen diese unsere Initiative, des Wiederaufbaus des Lepsiushauses.«
      Staatskanzlei Brandenburg. Auch hier gab es Interventionen, die türkische Zeitung ???Hürriyet“ vermeldet stolz, Ministerpräsident Stolpe garantiert offiziellen türkischen Vertretern, dass es einen Missbrauch des Lepsiushauses nicht geben wird. Was auch immer damit gemeint ist, heute steht jedenfalls fest: Es gibt kein Fördergeld für das ursprünglich politisch so sehr erwünschte Projekt.

      O-Ton, Osman Korutürk, Botschafter der Republik Türkei:


      »Unsere Meinung ist: Wenn ein Archiv in dem Lepsiushaus entsteht, dann darf dieses nicht für falsche Zwecke missbraucht werden. Wir wissen, dass einige armenische Diaspora-Kreise Dokumente fälschen. Um die Wahrheit zu verdrehen.«
      Auch Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sahen sich bemüßigt einzugreifen. Inoffiziell teilten sie den Initiatoren des Projektes ihre Haltung mit.

      O-Ton, Hans-Ulrich Schulz, Generalsuperintendent Ev. Kirche, Berlin-Brandenburg:


      »In diesem Gespräch ist schon sehr deutlich geworden, dass das Auswärtige Amt kein Interesse daran hat, dass dieses Thema jetzt verfolgt wird und mithin auch kein Interesse daran hat, dass das Lepsiushaus seiner alten, neuen Bestimmung dienlich gemacht werden kann.«
      Professor Goltz führt uns an einen geheimen Ort. Hier hat er die Originaldokumente von Johannes Lepsius versteckt. Er fürchtet, dass türkische Extremisten die Unterlagen zerstören könnten, Drohungen gab es schon. Hier werden die Dokumente wohl noch lange bleiben, sein bitteres Resümee:



      O-Ton, Prof. Hermann Goltz, Universität Halle Wittenberg:


      »Auf den massiven Druck der türkischen Botschaft auf die höchsten politischen Stellen in Deutschland, das Auswärtige Amt, aber auch auf die lokalen und landespolitischen Stellen, Ministerpräsident von Brandenburg, Oberbürgermeister von Potsdam, ist unser Projekt des Wiederaufbaus des Lepsiushauses inzwischen gestoppt.«
      Und so bleibt in Potsdam alles beim alten. Die Hinterlassenschaft von Lepsius bleibt der breiten Öffentlichkeit verborgen, und sein Haus, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, verfällt. Die türkische Diplomatie hat in Brandenburg offensichtlich ihre Mission erfüllt.

      Abmoderation Bernhard Nellessen:

      Es ist ein unwürdiges Spiel, das hier betrieben wird. Politiker, die so gerne mehr Zivilcourage fordern, sollten diese auch selbst an den Tag legen, vor allem gegenüber einer befreundeten Regierung, wie der türkischen. Einfach wegsehen, die Wahrheit verschweigen, das hat noch keiner Freundschaft gut getan.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:32:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wozu soll man überhaupt an den Völkermord der Türken erinnern?
      Soweit ich weiß waren die Türken damals weder kapitalistisch noch von irgendwelchen internationalen Waffenhändlern bzw. Finanzjongleuren gesteuert. Wenn dann trotdem ein Genozid geschieht, passt dies nicht ins Bild.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:38:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4 Soweit ich weiß waren die Türken damals weder kapitalistisch noch von irgendwelchen internationalen Waffenhändlern bzw. Finanzjongleuren gesteuert.




      Sir Basil Zaharoff

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      Avatar
      schrieb am 25.01.05 14:53:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      @5 Hat ja nicht lang gedauert! ;)

      Jetzt musst du nur noch darstellen inwieweit der Bursche Einfluss auf die damalige türk. Führung hatte. (Die Herkunft allein genügt nicht, im Gegenteil hat er ja für die Briten gearbeitet die mit der Türkei verfeindet waren.)

      Wenn das gelingt wüsste ich noch gern warum das Thema dann nicht so gern aufgegrigffen wird?
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 15:13:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6
      mist, jetzt hatte ich gerade eine lange antwort und viel info zu zaharoff geschrieben, hat mich dieses mistprogramm rausgeworfen - alles weg.

      jetzt in kurz: zaharoff hat nicht für die engländer gearbeitet, zaharoff hat nr für zaharoff gearbeitet. dieser mensch war damals wahrhaftig in der lage, kriege zu beeinflussen oder sogar zu initiieren.

      unglaubiche vita, sehr zu empfehlen sich mit diesem typen mal zu beschäftigen.

      sollte aber keine wertung sein, lediglich eine feststellung, dass die türkei sehr wohl von waffenhändlern und kapitalisten in reinkultur beeinflusst wurde.

      informationen, lehrstoffe und offizielle wahrheiten werden und wurden doch immer gefälscht, frisiert oder ganz unterschlagen, immer nach em gusto der jeweils aktuellen politik. und zurzeit ist es en vogue, dass die türkei ein vorbildlich demokratisches land ist - genau so wie russland unter putin.

      sollte die npd weiter erstarken kann es ja auch sein, dass es den holocaust nie gegeben hat. alles eine frage, wer gerade über die wahrheit bestimmt.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 15:24:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Völkermord an den Armeniern

      Kanzler bekundet Scham


      Die überwältigende Mehrheit der heute lebenden Türken trage keine Schuld am Völkermord. „Aber sie trägt eine besondere Verantwortung", sagte der Kanzler.

      Keinen Ausgleich für „Ausmaß des Grauens“

      Die Spuren der Vergangenheit und ihre Lehren reichten bis in die Gegenwart, betonte Schröder. Einen tieferen Riss durch Tausende Jahre asiatische Kultur und Zivilisation habe es nie zuvor gegeben. „Für das Ausmaß des Grauens, der Qualen und des Leids, das in Armenien geschah, wird es keinen Ausgleich geben können.“ Den Nachfahren der Opfer und den Überlebenden eine „gewisse Genugtuung“ zu verschaffen sei aber möglich.

      Verärgerung über „dumpfe“ Parolen

      Schröder würdigte die armenische Gemeinschaft in der Türkei, die drittgrößte in Asien. „Sie ist vital und wächst.“ Vor dem „Antiarmenierismus der Unbelehrbaren“ werde Deutschland sie mit der
      Macht des Staates schützen. Armieniervölkermordleugnern, ihren „dumpfen“ Parolen und Schmierereien gelte die besondere Aufmerksamkeit von Polizei und
      Verfassungsschutz.



      Quelle leicht abgewandelt :rolleyes:

      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 15:28:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ 7


      "jetzt in kurz: zaharoff hat nicht für die engländer gearbeitet, zaharoff hat nr für zaharoff gearbeitet. dieser mensch war damals wahrhaftig in der lage, kriege zu beeinflussen oder sogar zu initiieren."




      Sir Basil Zaharoff




      Woher seine Eltern kamen, wie er aufwuchs, weiß man bis heute nicht. Womit er sein Geld verdiente, dagegen schon: Basil Zaharoff, geboren 1849 in Anatolien als Basileios Zacharias, galt Anfang des vergangenen Jahrhunderts als mächtigster und reichster Waffenhändler Europas. "Verkäufer des Todes" nannte man ihn. Zaharoff handelte mit jedem, der Waffen brauchte, ob Engländer, Deutsche oder Franzosen. Sein Handwerk lernte er beim britischen Munitions- und Waffenhersteller Vickers, dessen Chef er schließlich wurde. Auch an Rüstungsschmieden wie Krupp oder Skoda soll er beteiligt gewesen sein. Genaueres ist unbekannt. Intrigen, Vertuschungen und Geheimverträge waren sein Geschäftsprinzip. Weil Zaharoff im Ersten Weltkrieg für die Engländer gegen die Deutschen spionierte, schlug ihn König George V. zum Ritter. Ruhe fand er dennoch nicht: Jahrzehntelang beschäftigte er aus Angst vor Attentaten mehrere Doppelgänger, Fotos von sich erlaubte Zaharoff erst kurz vor seinem Tod - 1936 in Monaco.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 15:51:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9

      [I(...)Dass er vielleicht mithalf, den Ersten Weltkrieg zu verlängern, wie es der englische Historiker und Journalist David McCormick 1965 in seinem Buch Hausierer des Todes vermutet, kann sein Ansehen nicht zerstören.„Deutschland war 1914 viel leichter verwundbar“, wird Zaharoff zitiert, „ich hätte den Alliierten drei Punkte zeigen können, an denen sie das feindliche Rüstungspotenzial total hätten vernichten können. Aber das hätte ein Geschäft ruiniert, das in mehr als einem Jahrhundert aufgebaut wurde.“

      Anderes zählt mehr: Zaharoffs Verbindungen, sein Geld, seine politische und wirtschaftliche Macht. Vielleicht auch – wie viel davon Legende ist, weiß bis heute niemand – seine Rolle als Spion, die er angeblich im letzten Kriegsjahr 1918, verkleidet als bulgarischer Militärarzt, in Deutschland spielt.(...)
      [/I]





      http://zeus.zeit.de/text/2003/50/M-Zaharoff
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 17:28:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich finde die Schüler sollten lieber ordentlich rechnen und schreiben beigebracht bekommen. Wenn sie später alle Völkermorde der Menschheitsgeschichte aufzählen können , bekommen sie die Butter beim Aldi auch nicht billiger.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 21:30:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      susi_rules
      kennen die Schüler alle Völkermorde, würde ihnen der Appetit auf die Aldi-Butter vergehen und sie bleiben schlank und gesund!
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 21:58:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      "....Necmettin Altuntas, Sprecher der türkischen Botschaft in Berlin, wollte das Treffen des türkischen Generalkonsuls mit Platzeck nicht bestätigen. "Aber viele türkische Kinder gehen auf deutsche Schulen", sagte er. Da gebe es häufiger Gesprächsbedarf. Der Botschaftssprecher bekräftigte die türkische Haltung, wonach die Morde an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges für Ankara kein Völkermord gewesen sind. "Das Armenien-Problem", so Altuntas, sei vielmehr mit "Aufständen, Hunger und Seuchen" in Verbindung zu bringen. Ursprünglich sei lediglich eine Umsiedlung der zumeist christlichen Armenier vorgesehen gewesen, so der Botschaftssprecher.

      Bereits im Jahr 2001 hatte die Türkei versucht, die Einrichtung einer Gedenkstätte für den Potsdamer Theologen Johannes Lepsius zu verhindern. Der Humanist hatte seinerzeit vor Ort den Mord an den Armeniern dokumentiert und eine Armenier-Hilfe gegründet.

      Der einstige Bildungsminister und Pfarrer Steffen Reiche hatte seinerzeit den Ausbau des Potsdamer Lepsius-Hauses zur Gedenkstätte tatkräftig unterstützt.
      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/brandenburg/4158…

      Ein unglaublicher Vorgang!
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 22:38:32
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das Armenien-Problem , so Altuntas, sei vielmehr mit " Aufständen, Hunger und Seuchen" in Verbindung zu bringen. Ursprünglich sei lediglich eine Umsiedlung der zumeist christlichen Armenier vorgesehen gewesen, so der Botschaftssprecher.

      In diesem Land sprach man früher auch vom Juden-Problem und deren Umsiedlung. :cry:

      Aber die Armenier haben halt leider keine Lobby. Daher gibt`s auch keine Gedenktage und keinen Gerhard Schröder der an die besondere Verantwortung appelliert. Entschädigungen sowieso nicht.

      Jeder der dazu beiträgt den Völkermord an den Armeniern zu verharmlosen, zu vertuschen etc. ist auch nicht besser als die NPD-Abgeordneten aus Sachsen. Da regte sich noch ganz Deutschland auf. Alles Pharisäer. :(
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:06:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Fuller, du sagst es !!

      Ist natürlich nur logisch, daß man dem künftigen EU-Mitglied Türkei seinen Völkermord nicht nur durchgehen läßt, sondern sogar versucht, dieses historische Faktum so wenig Menschen wie möglich zur Kenntnis zu bringen.

      Umso intensiver wird dafür in bald wöchentlichen TV-Dokus das 3.Reich "aufgearbeitet", und daran erinnert, daß sich das nie wiederholen darf.

      Massenmord und Völkermord sollen im allgemeinen Bewußtsein nur noch im Zusammenhang mit den Nazis veranktert sein.


      Weder in Schulen noch in den Medien erfährt man, daß lt. K.H. Deschner ca. 25 Millionen !!!! Menschen durch die Kreuzzüge umkamen. Prozentual gesehen, weitaus mehr, als während der Weltkriege incl. Massenvernichtung.

      Die fast vollständige Ausrottung der Indianer in Nordamerika, die 100%-Ausrottung der Indianer auf den karibischen Inseln, die gezielte Ausrottung der Heiden bei der Ausbreitung des Christentums, äquivalent dazu im Islam - was bis heute anhält.......
      daß Stalin mindestens genauso viele umbringen ließ wie Hitler.....

      davon erfährt man nur ganz am Rande - meist aber garnichts in Medien und Schulen.

      Da war es fast ein Sakrileg, daß der Völkermord an den Armeniern Erwähnung fand in einem !!!!! Bundesland im Schulunterricht.

      Nur logisch, daß man diesen "Mißstand" beseitigt hat.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:26:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Denali
      zu Deiner gefetteten Aussage: JA
      denn die Deutschen haben den Völker-/Massenmord perfektioniert, auch das ist "Made in Germany" und wird es immer bleiben!
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:36:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      Mit dem Fortschritt und der zunehmenden Mechanisierung wird es in Zukunft noch viel besser organisierte Massenmorde geben Stella.
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:44:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      denkst Du dabei an den Export von Bauteilen?
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:53:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Nö Stella. Ob daran Deutsche beteiligt sein werden oder nicht ist an sich egal. Es gab immer Völkermorde und es wird immer Völkermorde geben. Man sollte nur zusehen, daß man nicht selbst das Opfer wird und sich am besten noch selbst zur Schlachtbank trägt. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 23:56:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Fuller81,

      jetzt sei doch hier nicht so kleinlich! Auf den dem amerikanischen Doppel-kontinent sind durch die Landnahme der Weißen über 60 Millionen Indianer durch Feuerwasser um Leben gekommen. Ihre Gedenkstätten lassen auf sich warten. Und was ist mit den über 20 Millionen Schwarzen, die man aus ihrer afrikanischen Heimat verschleppt hatte? Und mit jenen neun Millionen von ihnen, die während der Überfahrt in die Neue Welt über Board gegangen sind weil die Wellen so hoch waren und deshalb starben?

      Die moralische Pflicht, sich seiner Vergangenheit zu stellen, da macht sich die Türkei ständig gedanken.

      Ich nehme mal an das für den Genozid der Armenier noch keine wissenschaftliche Arbeit vorliegt, dafür gibt es 10`000 wissenschaftliche Arbeiten für die Endlösung!


      Die Genozid Industrie hat zur Zeit besseres zu tun und darauf wurde auch die UNO eingestimmt am Tag der Auschwitz - Befreiung!


      Und da kommt du mit so ein nebensächlichen Genozid daher!:cry:
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:12:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      # 16 das seh ich anders.

      Nicht die Methode zählt, sondern das Ergebnis, sowie die hinter dem Verbrechen stehende Legitmation.

      Es ist auch egal, ob man vergast hat, oder in sibirischer Kälte zu Tode arbeiten ließ. Es war klar, daß man das nicht überleben kann unter den gegebenen Bedingungen.

      Wenn man die Naziverbrechen aber immer so herausstellt, führt das zu einseitiger Wahrnehmung.

      Man erkennt Verbrechen zu spät oder garnicht, weil sie nicht dem Holocaust-Klischee entsprechen.

      Für die Opfer der Gegenwart ein tragischer Umstand, wenn sie auf Hilfe von außen warten - die aber nicht kommt, weil man die Vernichtungsabsichten nicht erkennen will, weil es kein Lager gibt mit einem Tor, über dem steht "Arbeit macht frei".


      So konnte der Massenmord in Ruanda geschehen
      der Massenmord der Roten Khmer
      im Iran bei der Machtergreifung durch die Mullahs
      der jährliche Massenmord aus Gründen der Ehre in der islamischen Welt
      die fortschreitende Verdrängung und Verfolgung indigener Völker hauptsächlich in den Tropen
      ......
      ......


      aber wir beheulen tagtäglich Auschwitz, als wäre die Gegenwart in bester Ordnung.

      Nein

      Auschwitz wird mißbraucht, DAMIT man heute wegsehen kann, weil man mit der Betroffenheitsheuchelei um den Holocaust seine moralische Integrität unter beweis stellen kann, ohne etwas gegen die Verbrechen der Gegenwart tun zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:17:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      Denali

      100 Prozent Zustimmung.


      Genau so ist es.

      Unsere Politiker suhlen sich voller Stolz in Deutscher Schuld

      und drücken den künftigen Völkermördern gleich noch das Mordswerkzeug in die Hände

      und glauben auch noch vorbildlich zu handeln.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:20:29
      Beitrag Nr. 23 ()
      Denali
      aber wir beheulen tagtäglich Auschwitz, als wäre die Gegenwart in bester Ordnung - etwas mehr Differenzierung würde Dir nicht schaden.

      Du bist ja echt putzig! Listest hier alle möglichen Massenmorde auf, und wenn es darum geht die einige der verfolgten, verhungerten Menschen nach Deutschland einreisen zu lassen, dann heult der Deutsche, weil ihm ein halb verhungerter Ruander seine Sozialhilfe streitig macht.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:27:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      Du bist ja echt putzig! Listest hier alle möglichen Massenmorde auf, und wenn es darum geht die einige der verfolgten, verhungerten Menschen nach Deutschland einreisen zu lassen, dann heult der Deutsche, weil ihm ein halb verhungerter Ruander seine Sozialhilfe streitig macht.

      Und wie geht es dir Stella?????
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:31:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      denkst Du dabei an den Export von Bauteilen?

      So wie ich Fuller einschätze hat er an Implantate gedacht.

      Was hälst du davon Stella?

      So an der richtigen Stella, äh Stelle, implantiert?
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:36:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      Solange die Bilder aus Hamburg nicht..........

      also für jeden, nö. Das geht nicht.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 00:39:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      # 23 stella

      ich persönlich bin sehr für den Schutz und das Asylrecht von Verfolgten. Nicht nur politischen, sondern auch geschlechtsspezifisch und kulturell-religiös.

      Leider sind sind Asylbewerber fast durchweg Betrüger, wenn sie hier ankommen.

      Es finden sich unter den Asylbewerbern keine Frauen, denen Genitalverstümmelung droht, oder Zwangheirat.
      Keine Ex-Moslems, die zu Atheisten oder Christen wurden, was Folter und Mord im Islam bedeutet.

      Diese Fluchtgründe sind leider nicht anerkannt, was für mich angesichts der Geschichte inakzeptabel ist.

      Es ist auch tragisch, daß der Asylgedanke durch massiven Mißbrauch derart diskreditiert ist. Denn das Recht auf Asyl ist elementar wichtig und eine wirkliche Errungenschaft - die aber auch den tatsächlich Bedrohten zustehen sollte.

      Verhungernde kommen übrigens hier nie an. Wenn sie Geld haben, um hierher zu kommen, können sie sich auch zuhause etwas zu essen kaufen. Der Hunger in der 3.Welt ist nur noch sehr regional verbreitet, und wird vorort sehr gut durch Hilfsorganisationen gemildert.

      Auch Kriegsflüchtlingen kann vorort (bzw. in sicherer Umgebung) geholfen werden. Für diese Gruppe ist es unsinnig, das Asylrecht zu gewähren.

      Das Asylrecht muß für jene gelten, die tatsächlich in ihrer Herkunftskultur nicht sicher sind - auf die beiden obigen Beispiele trifft das zu.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 17:29:53
      Beitrag Nr. 28 ()
      "Auschwitz wird mißbraucht, DAMIT man heute wegsehen kann, weil man mit der Betroffenheitsheuchelei um den Holocaust seine moralische Integrität unter beweis stellen kann, ohne etwas gegen die Verbrechen der Gegenwart tun zu müssen."

      Genau so sehe ich es auch: Die Aktualität gegenwärtiger Mißstände wird durch permanentes Wiederaufrollen der deutschen Geschichte aus der politisch/öffentlichen Diskursebene verdrängt.
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 23:51:30
      Beitrag Nr. 29 ()
      Während des römisch-parthischen Krieges, den Marcus Ulpius Traianus im Jahre 114 begann und dessen Anlass ein Händel um Armenien war, wurden angeblich 220 000 bis 240 000 Griechen in Syrien und auf Zypern von ihren aufständische jüdischen Mitbürgern ihres Lebens beraubt.

      So ist es halt im Orient.

      Außerdem soll es seit 1789 Narren geben, die meinen, wenn man Idioten zur Wahlurne schlurfen lässt, wird die Welt besser. 1933-1945 haben den Orient in`s Herz Europas mit einer fast vollständig alphabetisierten Bevölkerung gebracht.

      Wissen ist Macht, macht aber nichts.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 21:55:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wenn ich mich recht erinnere, dann hieß es doch früher immer, die Lehre aus der Vernichtungspolitik der Nazis (#16:und nicht der Deutschen) laute:
      nie wieder.
      Nie wieder sollten Menschen wegen ihrer Religion oder Herkunft beraubt, vertrieben, gequält und ermordet werden.

      Traurig, was aus diesem Anspruch geworden ist und dem von der UNO proklamierten Selbstbestimmungsrecht der Völker.
      Keinen Gutmenschen interessierte, ob Kurden oder Perser vergast werden mit klammheimlicher Billigung und Hilfe BR Deutschlands und des übrigen Westens.
      Stattdessen mißbraucht ein texanischer Trottel das Thema Giftgas ungeniert, um einen neuen Raubkrieg vom Zaun zu brechen.

      Zu dem Thema "Genozid heute" hätte sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen mal auslassen sollen, anstatt sich auf allen Kanälen an der Mordlust der damaligen Zeit regelrecht zu berauschen. Und zukünftig sollte man beim SWR den Anstand haben, die RTLII-würdige Stripperinnen-Doku "Die drei von der Tanzstelle" zumindest nicht direkt nach solchen Themenschwerpunkten auszustrahlen.
      Avatar
      schrieb am 27.02.05 20:04:31
      Beitrag Nr. 31 ()
      VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG

      Türken empört über Unionsvorstoß

      Der Umgang mit dem Völkermord der Osmanen an den Armeniern vor 90 Jahren hat zu einem scharfen Disput zwischen Union und türkischer Regierung geführt. Die Unionsfraktion will, dass der deutsche Bundestag die Türkei zur Vergangenheitsbewältigung antreibt, die Türken weisen das Vorhaben als "plumpe Verleumdung" zurück.



      Hamburg - Der Antrag trifft die Türkei an einem ihrer verwundbarsten Punkte: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, Druck auf die Regierung in Ankara auszuüben. Die Türkei solle sich mit ihrer Rolle gegenüber den armenischen Christen "in Geschichte und Gegenwart vorbehaltlos auseinander". Darüber hinaus solle Ankara die Strafbarkeit von Berichten über die Massaker aufheben.

      Der außenpolitische Sprecher der Union, Friedbert Pflüger, sagte, die Union wolle die Türkei nicht anklagen. Seine Partei wolle vielmehr erreichen, dass sich die Türkei "mit Offenheit ihrer Geschichte stellt". Daher sei in dem Text auch bewusst auf den Begriff des Völkermordes verzichtet worden. Es sei vielmehr von Massakern und Vertreibungen die Rede.

      Das allerdings reichte aus, um die Türken zu heftigen Attacken zu veranlassen. Der türkische Botschafter in Berlin, Ali Irtemcelik, erklärte am heutigen Sonntag, er hoffe nicht, dass "unsere Freunde in den Unionsparteien" versuchten, durch "plumpe Verleumdung" die in Deutschland lebenden Türken zu beleidigen und den türkisch-deutschen Beziehungen Schaden zuzufügen. :eek:

      Befremdlich sei, dass der Antrag "Vorurteile, sachliche Fehler, bedeutsame Informationsdefizite und einseitige Erwartungen" enthalte. In ihrer Regierungszeit habe sich die Union noch gegen solche Initiativen gestellt, erklärte Irtemcelik.

      Irtemcelik warf der CDU/CSU-Bundestagsfraktion darüber hinaus vor, "sich zum Sprecher des fanatischen armenischen Nationalismus" zu machen, der auf der ganzen Welt von organisiertem Terror Gebrauch mache.

      Deutsches Reich von Anfang über Morde informiert

      Damit blieb die Unionsfraktion in der Formulierung hinter einem Beschluss des Europäischen Parlaments vom Dezember 2004 zurück. Das hatte die Türkei bei seiner Zustimmung zur Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen ausdrücklich aufgefordert, den Völkermord an den Armeniern als solchen anzuerkennen. Dagegen wehrt sich die türkische Regierung vehement.

      In dem Antrag wird darauf verwiesen, dass den Massakern und Vertreibungen zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Armenier zum Opfer gefallen seien. Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches bestreite bis heute, dass diese Vorgänge planmäßig erfolgt und von der osmanischen Regierung beabsichtigt gewesen seien. Mit Bedauern wird unter Berufung auf Archiv-Akten des Auswärtigen Amtes auch darauf verwiesen, dass die politische und militärische Führung des Deutschen Reiches "von Anfang an über die Verfolgung und Ermordung der Armenier genauestens informiert" gewesen und untätig geblieben sei.

      Die Union hat sich mehrfach dagegen ausgesprochen, dass die Türkei Vollmitglied in der EU wird. Stattdessen solle Europa den Türken eine "privilegierte Partnerschaft" anbieten. Insbesondere CDU-Chefin Angela Merkel hatte bei den Mitgliedsstaaten der EU interveniert, als es vor wenigen Monaten um die Entscheidung über eine Aufnahme von Verhandlungen mit der Türkei ging.

      Türkische Empfindlichkeiten

      Ankara setzt immer wieder alle Hebel in Bewegung, um die damaligen Massenmorde nicht als planmäßig und regierungsamtlich gewollt erscheinen zu lassen, was ihre Einstufung als Völkermord bedeuten würde. So war im Januar bekannt geworden, dass das Brandenburger Bildungsministerium den Völkermord an den Armeniern nach diplomatischem Druck aus Ankara aus den Geschichtsbüchern der neunten und zehnten Klasse gestrichen hat.

      Das Verbrechen hatte als alleiniges Beispiel gedient, um den Schülern den Begriff Völkermord nahe zu bringen. In einer revidierten Fassung soll nach Ankündigungen von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) der Völkermord an den Armeniern zwar wieder aufgenommen, aber mit weiteren Beispielen für diese Art des Massenmordes verdeutlicht werden.


      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,343957,00.h…
      Avatar
      schrieb am 28.02.05 23:22:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wieder kommentarlos werden Beiträge hier gelöscht. w-o zieht mit am gleichen Strang.
      Besonders peinlich ist es im Moment für mich, da ich einem Freund am Telefon grade mal was von southbound zitieren wollte, was ich gestern hier noch lesen konnte, aber nicht genau zitieren. Danke w-o


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