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    Gutmensch Wowereit... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.05 15:08:19 von
    neuester Beitrag 08.04.05 02:12:16 von
    Beiträge: 15
    ID: 972.139
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      schrieb am 05.04.05 15:08:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...zeigt Verständnis für gelangweilte Nachwuchskünstler:

      Wowereit macht sich für Sprayer stark

      Für die einen sind Graffiti alternative Kunst und Ausdruck von Jugendkultur, in den Augen der anderen verschandeln sie Straßen und Plätze. Vor dem für Donnerstag geplanten Sprayer-Kongress in Berlin fordern viele Politiker härtere Strafen für illegale Graffiti. Wowereit hingegen zeigt Verständnis für die Sprayer.


      Berlin - Der Graffiti-Kongress ist wohl eher ein Anti-Graffiti-Kongress. Der Initiator, Karl Hennig, ist zugleich Vorsitzender der Berliner Anti-Graffiti-Initiative "Nofitti". Er fordert härtere Strafen für Sprayer. Allein die Bundeshauptstadt muss nach seinen Angaben jährlich 50 Millionen Euro für die Beseitigung der Schäden ausgeben. Hennig verweist darauf, dass der Bundesrat schon im Jahr 2001 einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt habe, dessen Umsetzung seitdem am Widerstand von Rot-Grün scheitere. Alle Bundesländer bis auf Schleswig-Holstein hätten zugestimmt.

      Als besonders erfolgreich bei der Graffiti-Bekämpfung erwies sich laut Hennig die "Null-Toleranz-Strategie" der skandinavischen Länder. Mit harten Strafen und Aufklärungsarbeit habe man das Problem dort in den Griff bekommen. So wirkten in Dänemark Gefängnisstrafen für Wiederholungstäter von bis zu sechs Jahren abschreckend.

      Pikanterweise widerspricht dem ausgerechnet der Schirmherr des Kongresses, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Zwar fühlten sich viele Bewohner von Deutschlands Sprayer-Hauptstadt "belästigt", so Wowereit. Repression allein helfe aber nur begrenzt. Den Sprayern müsse "mit Zuwendung und altersgemäßen Angeboten" der Jugendarbeit ein Weg aus der Szene gewiesen werden...

      aus spiegel online

      Na ja, wenn Wowi erst mal sowas...



      von seinem Privathaus wegmachen muss, dann ändert er seine Meinung...:D
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      schrieb am 05.04.05 15:19:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wieso sollte er das wegmachen? Das Graffiti ist doch vergleichsweise wunderschön und wird bald vom Gekrakel irgendwelcher Schrumpfköpfe überschrieben.
      Avatar
      schrieb am 05.04.05 15:33:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wieder mal Wowi-flau: Den Sprayern müsse " mit Zuwendung und altersgemäßen Angeboten" der Jugendarbeit ein Weg aus der Szene gewiesen werden... Was unser vielgeliebter Wowi nicht begreift, ist, dass das Verbotene tun hier der besondere Kick ist, ansonsten würden ja auch die vielfältigen Angebote, irgendwelche Wände oder Leinwände erlaubterweise zu besprühen, mehr Resonanz hervorrufen. Tut es aber nicht, die Sprayer wollen lieber ihre Tags auf rollenden S-Bahn-Zügen sehen und richten einen Millionenschaden an, den der Steuerzahler blechen darf. Wenn mir einer dieser Typen das Haus beschmiert, werde ich ihm direkt "altersgemäß" zeigen, wo der Weg aus der Szene ist... :p
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 08:44:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gestern kam bei Frontal21 ein aufschlußreicher Bericht zum Graffiti-Problem und dem Umgang von Rot-Grün damit.

      Stadtplage Grafiti

      Erfolgreicher Kampf gegen die Sprayer

      Großstädter nehmen sie gar nicht mehr richtig wahr, weil Graffiti mittlerweile überall zu sehen sind: an Häuserwänden, Mauern und auf Parkbänken. Was Hausbesitzer als Schmierereien ansehen, drückt das Selbstverständnis der Sprayer-Szene aus.

      Berlin-Dahlem morgens um zehn. Mit Putzlappen und Schwamm gehen sie gründlich zur Sache: drei Rentner, ehrenamtlich, im Kampf gegen Graffiti. "Nofitti" heißt ihr Verein. Mittendrin Gustav Lommerzheim: "Wir sind jeden Tag mit den Helfern unterwegs, die wir gefunden haben und machen ein, zwei, drei Bänke sauber. Das kann man doch in ein, zwei Stunden am Tag machen. Für den lieben Gott eine gute Tat, wenn wir da oben ankommen, da sagt der Dankeschön."
      "Ich ärgere mich immer wieder, wenn ich mich auf eine Bank setzen will, die beschmiert ist", erzählt seine Mitstreiterin Waltraud Uphoff. "Das ist unmöglich. Ich finde das furchtbar, wenn man irgendwo hinkommt und alles ist beschmiert. Aber man kommt ja auch nicht ins Gespräch mit denen, die es machen. Das ist das Schlimme."
      an erkennt sich am "tag"

      Furchtbar, unmöglich, das muss weg, sagen die einen. Kreativ - provokativ, das ist unsere Sprache, sagen die anderen, nämlich die, die es machen: "Das ist so eine Art Szenen-Dynamik", berichtet uns ein Sprayer. "Man sieht, der eine hat irgendwo was hingesprüht, dann will man auch im Gespräch sein und sprüht sein nächstes Ding. Dann sieht man, der hat wieder was hingesprüht, und macht wieder das Nächste. Das ist so eine Art Wettlauf."

      In diesem Wettlauf kennt man sich - erkennt sich an den Zeichen, den so genannten "tags". Sie sind das persönliche Kürzel der Sprayer. Je ungewöhnlicher der Ort - um so größer der Ruhm. Für den Schaden kommen andere auf: "Der Hausbesitzer von einem Mehrfamilienhaus, der interessiert mich eigentlich nicht", meint der Sprayer. "Wenn man die ganze Zeit ein Auto benutzt, dann sind die Bremsbeläge auch irgendwann abgenutzt, das ist so eine Begleiterscheinung beim Autofahren. Und genauso ist es eine Begleiterscheinung in der Stadt, wenn man da ein Haus zu stehen hat. Graffiti sind ein Phänomen; das ist der urbane Verschleiß, so kann man es nennen."

      Schmiererei nennt das Hausverwalter Ekart Schuberth. Es kostet ihn rund 2000 Euro, um die Graffiti wieder zu übermalen. Auf Entschädigung kann er lange warten: "Es ärgert mich, dass das Eigentum überhaupt nicht geachtet wird", so Schuberth. "Wenn ich mir vorstelle, dass ich hier mit Graffiti überall die Autos lackiere, dann wäre das ein Riesenaufschrei in der ganzen Straße, aber Graffiti am Haus oder am Eigentum anderer werden wie ein Kavaliersdelikt betrachtet, auch von den Passanten. Das wird gar nicht mehr richtig wahrgenommen."

      Bernd Harnischfeger von der AG Graffiti zeigt uns eine umfangreiche Beweissammlung: "Das sind verschiedene Utensilien die wir an Tatorten oder bei Wohnungsdurchsuchungen sichergestellt haben: verschiedene Arten von Spraydosen oder Sprühköpfen, die man zu unterschiedlichen Sprühstärken verwendet, auch Gesichtsmasken für illegale Aktionen oder Edding-Stifte. Ich behaupte auch einfach, dass es für den illegalen Gebrauch hergestellt wird unter anderem weil hier zum Beispiel steht: `Nach dem Gebrauch verschließen und schnell rennen`."

      Erst das Heimliche, das Verbotene bringt den zusätzlichen Kick. Legales Sprühen - wie an einer freigegebenen Fläche -macht nur halb so viel Spaß, wie etwa das Besprayen von Zügen. Das bestätigt uns einer der Sprayer: "Das ist ja noch mal ein Abenteuer für sich. Man muss über Zäune rüber, durch Gebüsche kriechen. Am wichtigsten ist ja die Reaktion danach. Wenn man sieht: den Leuten gefällt es nicht. Den ganzen Tag geht man normal durch die Straßen, die Leute denken, man ist der normale, nette Mensch von nebenan, und keiner ahnt was man eigentlich nachts tut."

      Die Frankfurter Arbeitsgruppe fotografiert und erfasst alle Graffiti - wertet die "tags", die Unterschriften aus, um Täter zu überführen. Doch lassen sich Graffiti entfernen oder übermalen, liegt keine Sachbeschädigung vor, erklärt Harnischfeger: "Wenn ich die Sprüherei entfernen kann, ohne dass ein Schaden dadurch entsteht, durch die Reinigung, habe ich auch keine Straftat."

      Das soll sich ändern: Ein Gesetzentwurf des Bundesrats erklärt jede Veränderung gegen den Willen des Eigentümers zur Sachbeschädigung. Seit zwei Jahren wird darüber beraten und diskutiert - ohne Ergebnis.

      Dazu Bundesjustizministerin Brigitte Zypries: "Nur zu sagen, wir ändern das Gesetz, das gibt auch eine Scheinsicherheit, die dann im Ergebnis nicht umzusetzen sein wird. Es wird dadurch voraussichtlich nicht weniger Graffiti geben, weil das Hauptproblem eben das Fangen und Aburteilen der Täter ist."


      Dieses Problem hat der Nachbar Dänemark längst gelöst. "Null Toleranz" für Sprayer heißt es in Kopenhagen. "Jede Nacht werden in Kopenhagen Graffiti entfernt", erzählt Lennart Faust von "Stop Graffiti". Binnen 24 Stunden entfernen mobile Einsatzteams alle Graffiti. Sie wollen den Sprayern den Spaß verderben. Denn wenn keiner die Werke sehen kann, ist der Wettlauf um Ruhm und Anerkennung am Ende: "Wir sagen hier in Kopenhagen, dass ein `tag` zu zehn `tags`, zehn `tags` zu 100 `tags` werden und je länger die `tags` an den Wänden sind, desto schlimmer wird es. Deshalb müssen wir es sofort entfernen und das tun wir, auch wenn in Kopenhagen Schneesturm ist."
      Versicherung gegen Graffiti

      Das Ergebnis: bis zu 80 Prozent weniger Graffiti.Allerdings müssen die Hausbesitzer mit der Stadt eine Versicherung abschließen. Der Beitrag ist günstig und wird bezuschusst.

      Außerdem wurden die Strafen empfindlich verschärft, erklärt uns der Kopenhagener Bürgermeister für Bau und Technik, Soeren Pint: "Lassen Sie mich eines klar stellen: Wenn jemand in Berlin denkt, er könnte nach Kopenhagen kommen, um zu sprühen, er soll er besser sein lassen. Wir haben harte Strafen hier. Zum Beispiel können Sie in einem besonders schweren Fall 1,5 Jahre Gefängnis bekommen, und wir haben diese Strafe auch schon verhängt. Und was wirklich hart ist: Selbst wenn Sie unter 15 Jahre sind, werden Sie bestraft. Sie kommen nicht ins Gefängnis, aber Sie müssen die Entfernung des Graffiti bezahlen, wenn Sie gefasst werden."

      Zurück in Berlin - hier bleibt erst mal alles, wie es ist. Die Politik ruht. Aktiv sind nur die Sprayer und natürlich die Mitglieder von "Nofitti": "Wir machen es weg, denn eine saubere Bank ist doch für die Bevölkerung besser, als eine verschmierte Bank, stimmt doch?, meint Rentner Lommerzheim.

      Quelle:http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,2284920,00.html

      Seit Jahren verhindert die Rot-Grüne Regierung die Anerkennung von Graffiti-Schmiererein als Sachbeschädigung, die eine Strafverfolgung und härtere Strafen gegen Sprüher ermöglichen würde. Damit spricht sie sich klar gegen den Schutz des Eigentums aus. Auf der anderen Seite gängelt sie den unbescholtenen Bürger mit Antidiskriminierungsgesetzen, Dosenpfand und totaler Kontoüberwachung. Sogar wenn jemand Zweifel an seiner Vaterschaft hat, und dies mittels Test überprüfen will, kann er mit Gefängnisstrafe rechnen.

      Die Sprüher scheinen hingegen Artenschutz zu genießen - zählen sie doch zum (potentiellen) Wählerklientel von RotGrün. Da ignoriert eine Frau Zypries auch schon mal die beachtlichen Erfolge in Skandinavien im Umgang mit Graffiti-Sprühern durch drakonische Strafen.

      Jeder Tag, an dem diese Truppe an der Macht ist, führt Deutschland weiter in den Abgrund!!! :mad:

      Darum wählt sie endlich ab!
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 09:14:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Interessant zu erwähnen wäre nebenbei,daß die Berliner Verkehrsbetriebe immer ein bis zwei (wirklich Bronxmäßig )beschmierte Züge in diesem Zustand behält um diese an Fernseh und Musikproduktionen zu vermieten.Dafür verlangen sie eine nicht geringe Miete. :laugh:

      Damit machen sie geschickterweise Scheiße zu Geld.
      Allerdings,was das Thema Vorbildfunktion oder nennen wir es Inspiration betrifft....Naja.
      Do as i say-Not as i do....

      Was solls, die BVG wäre einen eigenen Schrett wert. :laugh:


      Ach noch was.....
      In Skandinavischen Ländern werden Grafittimaler zwar härter bestraft,jedoch wird ihnen mehr möglichkeit gegeben sich auszudrücken,weil es (auch für sie )viel mehr interessantere und aktraktivere legale Flächen gibt als in deutschland.Denn eins ist ja klar: Wenn jemand etwas macht das er als Kunst betrachtet, will er daß es viele Leute sehen.Was nützt es also,Leinwände zu bemalen die dann in irgendeinem jugendheim verstauben und nie ausgestellt werden.
      Nebenbei bitte ich zu bedenken,daß Künstler wie Therie Noir oder Keith Haring heutzutage unter solchen Umständen in Deutschland wohl nie eine Chance gehabt hätten.

      Ich persönlich sehe es so:
      Bei uns darf jeder Köter mehr oder weniger ungestraft überall hinpissen.
      Wo ist der Unterschied zu dem was ein Sprayer macht ? :D

      Eine Lösung des Problems fällt mir auch nicht ein.90% ist richtig Scheiße,aber um die 10 % die wirklich gut sind tut es mir leid.Kunst ist halt eine Sache die man nicht bewerten kann.Und dann fällt mir noch ein hier oft verwendeter Spruch ein....
      Gibts keine wichtigen Probleme,mit denen man sich befassen könnte als ein paar "Pinkler" ?

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      schrieb am 06.04.05 10:31:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Beefcake

      ich weiß nicht, wo das Problem liegen soll, das ILLEGALE Sprühen von Graffitis als Sachbeschädigung anzuerkennen.
      Die Täter könnten dann für ihr Handeln endlich zur Verantwortung gezogen werden und für die Beseitigung ihres Geschmieres haftbar gemacht werden. Erzieherisch wirksam wäre es, wenn sie ihren Dreck dann selber entfernen müssten bis die Finger Wund geschrubbt sind - finanziell wird in den meisten Fällen eh nix zu holen sein. In Dänemark hat das wunderbar geklappt - warum nicht auch in Deutschland?

      Was deinen Einwand bezüglich zu weniger attraktiver Flächen für die "Künstler" angeht: Im Beitrag kam doch klar zum Ausdruck, dass es diesen Leuten um den ultimativen Kick geht, an verbotenen Stellen zu sprühen.
      Anschließend genießen sie es, wie sich die Leute daran stören. Ihnen geht es nur um die Schädigung des ihnen so verhassten Systems, der Gesellschaft - in Gestalt der Hausbesitzer oder Vekehrsbetriebe.
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 13:02:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die entsprechenden Flächen können die Nachwuchskünstler doch leicht bekommen: in der eigenen Wohnung! Auf die Rauhfaser drauf, plus noch auf die Decken.... plus noch die Wohnung von Mami und Papi... und die der Verwandten... - die freuen sich bestimmt....
      Avatar
      schrieb am 06.04.05 16:18:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ja, ja das refexartige Abspielen von Meinungen und Emotionen, wo führt uns das nur noch hin. Der Lockruf nach Otto Schilys Mannen ist unüberhörbar. Entschlossenes Handeln ist wieder gefragt. Sind Garffiti-Srayer nicht Terroristen? :D
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:04:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      :rolleyes: Das ist doch mal wieder typisch. :rolleyes: Graffitti-Sprayer sind natürlich keine Terroristen, sondern einfach Schmierfinken, die fremde Sachen beschädigen und anderen Leuten ihre "Kunst" aufzwingen. Sie erzeugen jährlich einen Schaden von rund 50 Millionen allein in Berlin, wie ich heute im Radio hörte. Wenn ich die Leitplanke auf einer Straße beschädige, habe ich dafür aufzukommen, wenn ich abhaue, bekomme ich Ärger. Weshalb Schmierfinken unter dem Deckmäntelchen der Kunst und mit dem offen vorgetragenen Aspekt, gerade das Verbotene erzeuge den Kick, hier nicht oder kaum zur Rechenschaft gezogen werden, ist unfair. Für deren Vergnügen darf ich aufkommen und mir zusätzlich optisch allerorten Schmierereien reinziehen, die ich gar nicht haben möchte. Dafür habe ich kein Verständnis.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:45:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      der von shut eingestellte Spiegel-Artikel geht noch weiter und verdeutlicht, in welchem Lager die Graffiti-Schützer sitzen.

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,349644,00.h…

      ...

      Uneinigkeit im politischen Farbspektrum

      Schützenhilfe erhält Graffiti-Gegner Hennig dagegen von CDU und FDP. Sie forderten, in Deutschland endlich eine Gesetzeslücke zu schließen, dank der die Täter strafrechtlich meist ungeschoren davonkommen. Die SPD-Bundestagsfraktion signalisierte ihre Zustimmung, verwies aber auf die ablehnende Haltung des grünen Koalitionspartners.

      CDU-Chefin Angela Merkel verlangte, Rechtsunsicherheiten bei der Strafverfolgung von Sprayer-Vandalismus "so schnell wie möglich zu beseitigen". Die Schmierereien hätten "in kaum noch erträglichem Maß um sich gegriffen". Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jörg van Essen, sprach sich dafür aus, Graffiti-Verunstaltungen über eine Änderung des Strafgesetzbuches prinzipiell unter Strafe zu stellen. Bisher sind Graffiti nur strafbar, wenn der Hausbesitzer eine Beschädigung der Bausubstanz nachweisen kann.

      Auch die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), pocht auf ein Anti-Graffiti-Gesetz: "Ganze Straßenzüge erscheinen verwahrlost. Dadurch sinkt das Sicherheitsgefühl vieler Menschen erheblich." Laut einer Erhebung des Städtetages werden allein in den großen deutschen Städten jährlich rund 200 Millionen Euro zur Graffiti-Beseitigung aufgewendet.

      Kriminalisierung nicht-kommerzieller Kunst?

      Ein aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion akzeptabler Vorschlag zur Strafgesetzänderung stoße bei den Grünen "bisher nicht auf positiven Widerhall", dämpfte Vize-Fraktionschef Hans-Joachim Hacker die Erwartungen. Das Hauptproblem sei aber ohnehin, die Täter überhaupt zu fassen.

      Zu dem nach Angaben der Veranstalter ersten internationalen Graffiti-Kongress in Deutschland werden im Roten Rathaus rund 200 Experten aus ganz Deutschland, Europa und den USA erwartet. Unterdessen rüsten sich auch die Sympathisanten der Sprayer zu einem offenen Protest. Der PDS-nahe Jugendverband "solid" ruft für Donnerstag unter dem Motto "Graffiti ist kein Verbrechen" zu einer Demonstration "gegen die Kriminalisierung nicht-kommerzieller Kunst auf".

      ...
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:04:11
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:54:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der Sprayer-Vandalismus könnte sich auch zu einer stillen politischen Protestbewegung hochstilisieren?:lick:
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:33:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Täter sind nicht zu fassen, hah, hah. Hier mein Täterprofil

      1.) Mitglied der Grünen ODER
      2.) Wohnhaft in Kreuzberg ODER
      3.) Beides

      Im übrigen könnte man ja dann, weil die Täter auch relativ aufwendig zu fassen sind, Mord und Terrorismus nicht mehr unter Strafe stellen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 17:20:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Quellenhinweis:http://www.schuelerakademie.de/kurse/recht/recht1998.html

      Kunstfreiheit (Art. 5 Abs. 3 S. 1 GG) (Robert Jacob)
      Nach anfänglichen Versuchen inhaltlicher Bestimmung des Kunstbegriffs hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, daß es unmöglich ist, eine generelle für alle Kunstrichtungen offene Definition des Wortes "Kunst" festzulegen. Gleichwohl muß sich der Jurist um eine Auslegung bemühen, um feststellen zu können, wie weit der Schutzbereich der Kunstfreiheit reicht. Zur Inhaltsbestimmung sind hiernach neben dem schöpferischen Gestaltungsakt formale, typologische Aspekte und zeichentheoretische Erklärungsansätze sowie die subjektive Behauptung des Künstlers zu berücksichtigen.

      Die Kunstfreiheit umfaßt neben dem Werkbereich, also der Herstellung des Kunstwerkes, auch den Wirkbereich, d.h. dessen Präsentation nach außen, sowie den dafür benötigten Personenkreis (Medien, Verleger...).

      Die in Art. 5 Abs. 3 S. 1 GG gewährleistete Kunstfreiheit ist ein sogenanntes absolutes Grundrecht, das vorbehaltlos gewährleistet ist. Angesichts möglicher Spannungsverhältnisse zwischen der Kunstfreiheit und anderen Grundrechten (z.B. bei Graffitikunst an fremdem Eigentum) ist offenbar, daß auch die Kunstfreiheit der Beschränkung bedarf. Hierzu kann nicht auf die Schranken von Art. 5 Abs. 2 GG sowie die Schrankentrias der allgemeinen Handlungsfreiheit aus Art. 2 Abs. 1 GG zurückgegriffen werden, da insoweit Art. 5 Abs. 3 GG die speziellere Regelung darstellt. Daraus folgt, daß allein verfassungsimmanente Schranken, wie andere Grundrechte und verfassungsrechtliche Gewährleistungen als Schranken in Betracht kommen. Das bedeutet, es muß in eine Güterabwägung und hierbei eine Prüfung der Verhältnismäßigkeit eingestiegen werden, um so einen harmonischen Ausgleich zwischen den kollidierenden Grundrechten herzustellen. Bei der Güterabwägung kann keine generelle Entscheidung getroffen werden, vielmehr ist jeweils im Einzelfall zu entscheiden, wie weit die Freiheit der Kunst reicht.

      Dies wurde am Beispiel des Sprayers von Zürich diskutiert, wobei sich ergab, daß die Kunstfreiheit hinter dem Eigentümerinteresse zurückzutreten hat. Eine Inanspruchnahme fremden Eigentums zur Kunstausübung wird durch das Grundgesetz nicht geschützt. Demnach konnte der Sprayer von Zürich auch wegen Sachbeschädigung (§ 303 Abs. 1 StGB) bestraft werden.



      Das Strichmännchen als Graffito von Harald Naegeli gehört doch schon zur Allgemeinbildung? :D

      Quellenhinweis:http://www.schule.bremen.de/graffiti/gft/gfta/gft08.html
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 02:12:16
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wie wäre es wenn die Berliner Verkehrsbetriebe einen S-Bahn-Zugwaggon für ein Kunst-Event zur Verfügung stellen würden.
      Der "Sprayer von Zürich" Harald Naegeli besprüht diesen bis zur Erschöpfung mit Graffitos und die Performance-Künstlerin Marina Abramovic schrubbt Graffitos bis ihre physischen und psyschichen Grenzen erreicht sind. Wenn Beide erledigt am Boden kauern komme ich mit einem Krahn und befördere den Zugwaggon in die Schrottpresse. :)


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