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    Nebenwerte: die Underperformer der nächsten Jahre - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.05 11:47:25 von
    neuester Beitrag 13.10.08 15:48:07 von
    Beiträge: 77
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      schrieb am 21.04.05 11:47:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem die Nebenwerte jahrelang vernachlässigt wurden, sind sie in den letzten drei Jahren überdurchschnittlich gut gelaufen:



      Auch wenn es hier immer noch einige preiswerte und viele fair bewertete Aktien gibt, zeichnet sich inzwischen insgesamt doch eine Blase größeren Ausmaßes ab. Das Nebenwertesegment insgesamt ist im historischen Vergleich hoch bewertet. Unzählige Einzelwerte haben inzwischen ein unrealistisches Kursniveau erreicht. In den letzten Wochen wurde mehr blind gezockt als vernünftig investiert.

      Im Vergleich dazu ist der DAX noch moderat bewertet, was in den nächsten Jahren eine Underperformance der Nebenwerte erwarten lässt. Hinzu kommt aktuell eine sich abzeichnende Konjunkturschwäche im Automobil- und Maschinenbaubereich in Kombination mit zyklischen Hochpunkten in den davon abhängigen Branchen (Zulieferer, Rohstoffe ...)

      In den letzten Tagen ist die Nachfrage nach Nebenwerten eingebrochen. Nur ein vorübergehender Schwächeanfall oder schon der Beginn einer Trendumkehr?
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 16:17:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aus FAZ.net heute:


      Finanzmarkt
      Europäische Smallcaps laufen besser als amerikanische und asiatische


      21. April 2005 Die Aktienkurse kleiner europäischer Unternehmen sind in diesem Jahr gestiegen, während ihre Pendants n Asien und den Vereinigten Staaten Kursverluste einstecken mußten. Einige Investoren gehen davon aus, daß die europäischen Small Caps auch weiterhin eine gute Performance bieten werden.


      Hinter dem Optimismus stehen die Bewertungen dieser Aktien. So werden der deutsche Klinikbetreiber Rhön-Klinikum oder der französische Wohnmobilhersteller Trigano immer noch günstiger gehandelt als vergleichbare amerikanische Unternehmen.

      Europäischer Index schlägt amerikanischen ...

      Der Morgan Stanley Capital International Europe Small Cap Index, der Unternehmen mit einem Marktwert von weniger als 1,5 Milliarden Dollar abbildet, hat seit Jahresbeginn 4,1 Prozent zugelegt. Angeführt wurden die Gewinner von dem österreichischen Online- Wettanbieter BETandWIN.com Interactive Entertainment, dessen Aktienkurs sich mehr als vervierfacht hat.

      Dagegen verzeichnet der Russell 2000 Index, der amerikanische Unternehmen mit einem mittleren Marktwert von 1,05 Milliarden Dollar abbildet, für den selben Zeitraum ein Minus von zehn Prozent. Kaum Veränderung gab es beim MSCI Pacific Small Cap Index, der Europäische Small Caps laufen Pendants in Amerika, Asien davon Nebenwerte in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält.

      "Aktuell gibt es in Europa mehr Aufwärtspotential", sagt Carolyn Kedersha, Fondsmanagerin bei Boston Co. in Boston. Sie verweist auf das Dividendenwachstum und das günstige Kurs-Gewinn- Verhältnis als Begründung für die Attraktivität der europäischen Small-Caps gegenüber ihren amerikanischen Pendants, trotz des vergleichsweise flauen Wirtschaftswachstums in Europa. Für amerikanische Investoren sind die europäischen Nebenwerte auch durch den schwachen Dollar attraktiv geworden.

      Der MSCI Europa Small Cap weist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27,6 auf, dagegen kommt der Russell 2000 auf ein KGV von 51,1. Die Aktien des MSCI Pacific Small Cap werden zum 49,2-fachen des Gewinns gehandelt.

      ... und ist weiterhin günstiger bewertet

      Ein Beispiel für eine günstige Bewertung ist Rhön-Klinikum. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bad Neustadt an der Saale kommt auf einen Marktwert von 1,24 Milliarden Euro. Der Umsatz überstieg im vergangenen Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde Euro. Die Vorzugsaktien, die häufiger gehandelt werden als die Stammaktien, haben ein KGV von 15,7, verglichen mit 17,1 für LifePoint Hospitals, einem amerikanischen Krankenhausbetreiber vergleichbarer Größe. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Kurs von Rhön- Klinikum 30 Prozent angezogen, LifePoint haben 31 Prozent gewonnen.

      Der Aktienkurs des Wohnmobilherstellers Trigano markierte am siebten Februar ein Rekordhoch, nachdem das Unternehmen einen kräftigen Gewinnanstieg meldete und eine Verdoppelung der Dividende ankündigte. Für dieses Jahr liegt die Aktie 14 Prozent im Plus.

      Auch die flaue Konjunktur hat den Aufstieg der europäischen Small Caps nicht aufgehalten. Der Internationale Währungsfonds hat erst kürzlich seine Wachstumsprognose für die Euroregion von 2,2 Prozent auf 1,6 Prozent in diesem Jahr gesenkt. Für Amerika sieht der IWF dagegen ein Wachstum von 3,6 Prozent. "Wir müssen Unternehmen aussuchen, die trotz der schwachen Wirtschaftslage florieren können", erläutert Zachary Egan, Fondsmanager bei Columbia Wanger Asset Management in Chicago.

      Flaue Konjunktur hält gut Einzelwerte nicht auf

      Der Aktienkurs von BETandWIN.com kletterte, nachdem das Unternehmen ein "dreistelliges" Umsatzwachstum in diesem Jahr ankündigte. Im vierten Quartal konnte BETandWIN.com den Gewinn auf 2,8 Mill. Euro mehr als verdoppeln.

      Interessant für Anleger sind die europäischen Nebenwerte auch wegen ihrer Dividenden. In den vergangenen fünf Jahren sind die Dividenden hier jährlich 16,4 Prozent gestiegen, verglichen mit einem jährlichen Plus von weniger als vier Prozent im Russell 2000, berichtet Borge Endresen, Fondsmanager des AIM European Small Company Fund.

      Als Beispiel führt Endresen Bijou Brigitte Modische Accessoires an. Das Modeschmuckunternehmen kündigte im März an, die Dividende um 67 Prozent zu erhöhen, nachdem Umsatz und Gewinn stark zugelegt hatten. Seit Jahresanfang ist der Aktienkurs 35 Prozent gestiegen.

      "Es schwimmt eine Menge Geld herum", sagt Endresen. "Die Unternehmen, die ich im Portefeuille habe, finanzieren ihr Wachstum selbst." Er rechnet damit, daß die europäischen Nebenwerte ihre amerikanischen Pendants noch über die kommenden drei bis fünf Jahre schlagen werden.


      Text: Bloomberg
      Bildmaterial: Bloomberg
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 17:21:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2

      wer soll nach den Amerikanischen Fonds dann noch Nebenewerte kaufen ? Die Asiatischen Zentralbanken ?

      Der Satz
      Der MSCI Europa Small Cap weist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27,6 auf, dagegen kommt der Russell 2000 auf ein KGV von 51,1. Die Aktien des MSCI Pacific Small Cap werden zum 49,2-fachen des Gewinns gehandelt.
      spricht für sich.

      Könnte sein, dass die Amis uns noch bei bestimmten Werten (Hymer ??) eine letzte Welle nach oben liefern, dann wird die Luft aber schon sehr dünn.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 17:27:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Interessanter Thread. Ist übrigens auch common view bei den meisten Asset Managern. Die sehen das Mid- und Small Cap Segment am Ende des mehrjährigen Zyklus und glauben zunehmnend wieder an eine Outperformance von Blue Chips mit gutem Management, Marktführerstatus, ordentlichem Gewinntrend und niedriger Bewertung wie BMW , Allianz oder Münchner Rück, alle mit KGV von gerade mal 10.
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 17:28:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Konkret mein Vorschlag:

      BEATE UHSE

      Hoffnungslos überbewertet und unseriös. Obwohl, wenn man dem FAZ-Artikel folgt gar nicht so (siehe US-Sexaktien).

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      Avatar
      schrieb am 22.04.05 00:04:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      :look:

      @Mandrella: Portugiesische Börsenweisheit: Immer wenn das persönliche Ende der Fahnenstange gekommen ist, dauert es immer noch sechs Monate zum nächsten Bumms !(und leider auch umgekehrt)...

      Grüße

      D. Urcheinander
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 11:18:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      @pedro
      "Durcheinander" ist sehr treffend für die momentane Konjunktur- und Börsenlage. Hier Aufschwung, dort Abschwung, hier Optimismus, dort Pessimismus - und morgen haben die Seiten schon wieder gewechselt. Dazu noch ein entsprechendes Chaos in der Wirtschaftspolitik.

      Die Umsätze im Nebenwertesegment sind seit Dienstag ungewöhnlich schwach... fast so, als wären wir schon in der Sommerpause. Viele Investoren warten wohl auf ein Signal, ob weiter gezockt werden kann oder ob der Spaß vorbei ist.
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 11:25:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7

      viele warten vmtl. auch noch auf die Dividenden.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 12:39:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der User witchdream hat auf antizyklischinvestieren.de folgenden Beitrag verfasst, ich erlaube mir einfach, ihn rüber zu kopieren:

      Gaaanz laaaangfristige Überlegung:

      Seht euch mal bei www.chartline.net unter Index Deutschland den 20-jährigen CDAX-Chart ("DAX Composite") an und beobachtet die Relative Stärke ("rel. St.") zum DAX. (Es handelt sich wohlgemerkt um den Performace-CDAX, also wie beim DAX mit Berücksichtigung der Dividenden.)

      Bis 1990 konnte der CDAX knapp mit dem DAX mithalten. Danach ist er bis 2001 kontinuierlich auf eine RS von 70% des DAX abgesunken. Wenn man in Rechnung stellt, dass der CDAX massiv von DAX-Werten beeinflusst wird, dann bedeutet das eine extreme underperformance der Nicht-DAX-Mitglieder im CDAX, also der mid- und small-caps. Seit Mitte 2001 hat sich der CDAX von 70 auf 80% der langfristigen DAX-Performance hochgearbeitet. Von einem Gleichziehen oder gar einer outperformance ist er aber noch meilenweit entfernt.

      Nachdem ich aus diversen, hier schon diskutierten Gründen von keiner langfristigen outperformance von blue chips gegenüber Nebenwerten ausgehe, wäre die logische Schlussfolgerung: Der DAX wird in den nächsten +5 Jahren gegenüber Nebenwerten grauenhaft underperformen.

      Das geht theoretisch auf zweierlei Weise:
      1. Absolute Kursverluste des DAX
      2. Absolute Kursgewinne von Nebenwerten
      Realiter vermutlich beides in Kombination.

      Das Szenario würde einen extremen hype von Nebenwerten voraussetzen, bis hin zu exorbitanten Überbewertungen speziell von microcaps. Marke "Putzfrau kauft small-cap", ähnlich dem NM-hype. Auf der Gegenseite hätten wir dann DAX-Werte mit Divi-Renditen von +10%, mittelfristig vermutlich in Kombination mit vergleichbar hohen Kapitamarktzinsen. Den Zeithorizont bis zum Platzen der micro-bubble schätze ich auf 2010-2012.

      Unterstützung dürfte das Szenario finden, wenn die Finanzmaschinerie in Ermangelung von big money ein Feuerwerk bei den small caps entzündet - hier lassen sich mit relativ geringem Einsatz tolle Fonds-Performances produzieren. Hinzu kommt, dass die Wachstums-Stories bei emerging markets und EU-Beitrittskandidaten langsam abgelutscht sind - siehe die lausige Performance von chinesischen Aktien.

      Denkfehler? Meinungen?
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 15:36:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9

      Denkfehler 1: Festlegung des Zeitraums

      Als Beispiel Performance p.a. DAX gg. CDAX: (Basis: 31.03.2005, Quelle Bloomberg)

      20 Jahre
      CDAX: 7,49% p.a.
      Dax: 8,44%

      25 Jahre (31.3. 80 - 31.03. 2005)
      CDAX : 8,55% p.a.
      Dax: 9,25%% p.a.

      30 Jahre (31.3. 75 - 31.03. 2005)
      CDAX : 7,56% p.a.
      Dax: 7,48% p.a.

      35 Jahre (31.3.70 - 31.03.2005
      CDAX : 6,58%
      DAX: 5,96%

      Man sieht, dass sich so ab 30 Jahren das Verhältnis ändert, länger als 1970 reichen die Bloomberg Daten nicht zurück.

      Zusätzlich noch rollierende 10 Jahres Performance:

      1970-1979:
      CDAX: +2,02% p.a.
      DAX: -1,57%

      1980-1989:
      CDAX: +13,46% p.a.
      DAX: +13,65% p.a.

      1990-1999:
      CDAX: +12,04% p.a.
      DAX: +14,52% p.a.

      2000-2005:
      CDAX: -7,01% p.a.
      DAX: -8,56% p.a.


      D.h. mit einem 20 Jahres Ausschnitt auf die Zukunft zu prognostizieren ist etwas einfach gedacht.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 19:04:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      ... weil dabei die Bewertungsrelation zu Beginn des 20jahreszeitraums ignoriert wird.

      Aus der Underperformance der New-Economy-Klitschen in den letzten 5 Jahren kann man ja auch nicht schließen, dass diese Aktien demnächst wieder gut laufen.
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 20:30:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      ich teile voll und ganz die Meinung von Mandrella.
      Obwohl ich noch auf einem dicken Haufen deutscher Nebenwerts-Aktien sitze, schichte ich mehr und mehr in günstige europäische und asiatische Titel um. Nicht nur das KGV ist hier meist günstiger - daneben ist oft die Dividende höher und der Shareholder-Service grösser (Quartalsberichte, gute Information übers laufende Geschäft, u.s.w.). Dagegen sind Kleinaktionäre für Leute wie Herrn Hymer oder Herrn Hermle ein geduldeter Blinddarm. Gott bewahre, dass es solchen Unternehmen mal wieder schlechter gehe ...
      doby
      Avatar
      schrieb am 23.04.05 14:07:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      @DOBY: Die Arroganz einiger Vorstände wie Porsche oder die der einiger deutscher Nebenwerte ist durch nichts mehr zu überbieten. Aber solange es gut läuft jubelt es die Presse hoch und findet sowas noch sympathisch. Währenddessen mühen sich DAX Vostände wie der tüchtige Telekom Ricke ab, erwirtschafen sagenhafte Ergebnisse und keinen kümmerts...
      Avatar
      schrieb am 23.04.05 23:17:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ P.Steinhauer

      Die Arroganz einiger Vorstände wie Porsche oder die der einiger deutscher Nebenwerte ist durch nichts mehr zu überbieten

      Wieso? Weil Porsche keine Quartalsberichterstattung macht?


      Bei den DAX-Werten bin ich d`accord: viele Firmen stehen mittlerweile wieder super da, sind günstig bewertet und keinen scheint es zu interessieren. :rolleyes:
      Ich glaube, das wird auch nicht ewig so bleiben und vermute mal, das der DAX zu den weltweiten Top-Performern der nächsten paar Jahre werden könnte. Das Problem, das deutsche Standardwerte beim Anleger haben ist eher ein mentales: wenn man DAX-Werte mit der (kränkelnden und wachstumschwachen) deutschen Wirtschaft gleichsetzt muß man automatisch skeptisch sein.
      Avatar
      schrieb am 24.04.05 00:49:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich würde größeren Werten im Normalfall eine (etwas) höhere Bewertung als kleineren zubilligen; momentan sind Nebenwerte aber meist teurer. Insofern teile ich die pessimistische Sicht der meisten hier auf Nebenwerte.

      Andererseits bin ich für deutsche Standardwerte auch nicht besonders optimistisch. Deutsche Aktien sind auch immer von ihrem Heimatmarkt abhängig (auch wenn man sie nicht gleichsetzen sollte), und in Deutschland scheint bislang selbst jeglicher gesellschaftlicher Konsens zu fehlen, dass sich tatsächlich etwas grundlegend ändern muss. Auf der anderen Seite ist der Branchenmix des Dax auch nicht unproblematisch, beispielsweise mit Finanzwerten, die bereits vor langer Zeit den Anschluss an die internationale Spitze verloren haben, und Autoaktien, die praktisch weltweit vor strukturellen Schwierigkeiten stehen. Die deutschen Standardwerte erscheinen auch mir im internationalen Vergleich relativ günstig; nur fehlt mir irgendwie die Phantasie im Markt, um diese eventuelle (und zumindest im europäischen Maßstab wohl auf keinen Fall dramatische) relative (!?!) Unterbewertung aufzulösen...
      Avatar
      schrieb am 24.04.05 17:13:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      zu #9, 10, 11:

      Es ist völlig richtig, dass die Bewertungsrelation im Untersuchungszeitraum entscheidend ist.

      Der von mir (via value) angesprochene CDAX-Chart mit rel. Stärke zum DAX reicht bei www.chartline.net zurück bis 1983.

      Bekanntlich war bis 1982 (Wahl der CDU und Ablösung der SPD-Regierung) jahrelang saure-Gurken-Zeit an der dt. Börse. Ich gehe mal davon aus, dass sich in diesem Zeitraum vernünftige Bewertungsrelationen eingependelt hatten.

      Der CDU-Wahl-Bonus 1982 half 5 Jahre lang (bis 1987) primär dem DAX. Zwischen 1987 und 1990 zog der CDAX nach und kam wieder fast auf das RS-Niveau des DAX. In diese Zeit fiel auch der Wiedervereinigungshype nach 1989.

      Im Sommer 1990 gab es einen Crash, und danach verlor der CDAX kontinuierlich gegen den DAX, eben bis 2001. Interessanterweise spiegelt sich der NM-Hype nicht mal ansatzweise in der RS des CDAX gegenüber dem DAX wieder.

      Ich schliesse daraus, dass der DAX a) durch den Regierungswechsel 1982 und b) durch die Wiederveinigung 1989 extrem gepusht wurde. An den Nebenwerten it das alles weitgehen vorbei gegangen. Den DAX sehe ich seit 2001 im Korrekturmodus. Bei maximalen Dividenden von 3,x % würde ich keinesfalls von billig oder gar unterbewertet sprechen. (Die bilanzmässigen KGV-Manipulationen muss ich hier vermutlich nicht erläutern.)

      Von daher verstehe ich nicht, warum dem DAX hier eine glorreiche Zukunft vorausgesagt wird.
      Avatar
      schrieb am 24.04.05 23:40:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo witchdream

      Da ich mich angesprochen fühle, wollte ich auch antworten.

      Ich halte die deutschen Standardwerte für ziemlich günstig. Beispiel Münchener Rück: höhere Gewinne als in 2000, Aktienkurs dafür nur noch 25 -33 % vom damaligen Höchstand.
      Natürlich handelte es sich damals um eine Bubble - trotzdem halte ich die heutige Bewertung für zu niedrig.

      Wenn ich die Wahl zwischen dem Kauf ganzer Indizes westlicher Industrieländer hätte würde ich vermutlich den DAX wählen.
      Avatar
      schrieb am 25.04.05 00:16:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gegen die DAX-Werte spricht
      1., dass sie deutlich stärker mit den amerikanischen Indizes korrelieren, welche noch viel Luft nach unten haben (s. Langfristchart, KGVs).

      2.) Bei etlichen DAX-Werten (Automobil, Chemie, TUI, Lufthansa) sind schrumpfende Gewinne im Falle es eines vermutlich steigenden Ölpreises zu erwarten.

      Generell ist stock-picking angesagt.
      Avatar
      schrieb am 30.04.05 20:45:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Als Argument für den DAX werden immer wieder die vermeintlich preiswerten Versicherungsaktien genannt.

      Frage an die Versicherungsexperten: Angenommen, die Renten- und Aktienmärkte fallen in den nächsten 12 Monaten um den gleichen Betrag, um den sie in den letzten 12 Monaten gestiegen sind. Wie sieht dann das KGV von Allianz und Münchner Rück aus?
      Avatar
      schrieb am 01.05.05 09:47:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Mandrella:
      das KGV ist davon ziemlich unberührt. Solange Aktien und Anleihen nicht verkauft werden, haben derartige Schwankungen keinen Einfluss auf die GuV, sondern nur auf das ausgewiesene EK.
      Für die Gewinne bei der MR sind hauptsächlich die versicherten Grossschäden im Jahresverlauf und die Höhe der Versicherungsprämien massgeblich. Ein Zinsanstieg bei gleichzeitig konstanten Versicherungsprämien ist sogar positiv, da dann die höheren Zinseinnahmen zusätzlichen Gewinn abwerfen.

      Bei der Allianz bewirken höhere Zinsen mittelfristig höhere Einnahmen, da z.B. Lebensversicherungen für Anleger bei höher verzinsten "Modellrechnungen" attraktiver erscheinen. Ausserdem ist die garantierte Mindestverzinsung von Lebensversicherungen bei höheren Zinsen leichter (dh mit geringerem Risiko) zu erreichen. Im übrigen ist bei der Allianz der Grossteil des Portfolios nicht Eigentum der Aktiengesellschaft, sondern der Versicherten - fällt der Wert des Portfolios, müssen sich in erster Linie die Inhaber von Lebens- und Rentenversicherungen ärgern. Die Provision kassiert die Versicherung trotzdem...
      Nur bei einem Megacrash wie 2001/02, bei dem die Allianz mit extrem hoher Aktienquote durch die massiven Kursverluste in eine Unterdeckungssituation gekommen ist und Notverkäufe im Portfolio vornehmen musste, sind Auswirkungen auf das KGV zu erwarten. Da aber einerseits inzwischen die Aktienquote weitaus geringer ist und andererseits ein erneuter Megacrash unwahrscheinlich ist, sind Auswirkungen auf das KGV zu vernachlässigen.

      doby
      Avatar
      schrieb am 01.05.05 12:16:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich würde folgednes annehmen:
      Solange wir weltwirschaftlich nicht eine ernste Krise bekommen, wird der DAX sich langfristig gut entwickeln, ich stimme zu, dort gibt es ein paar gute und niedrig bewertete Aktien. Ich glaube zum Beispiel überhaupt nicht an Inflation. Im Gegenteil die momentanen Inflationsraten sind phänomenal niedrig, wenn man sich die Preisschübe bei den Rohstoffen ansieht. Keine Ahnung, wo das hinführen soll, falls die Rohstoffpreise mal wieder längere Zeit fallen sollten...

      Aber zurück zum Thema:
      Bei langfristig freundlichem DAX gibt es keinen Grund, warum gute niedrig bewertete Nebenwerte nicht weiterhin sehr gut performen sollten. Die derzeitige Phase könnte aber die erste länger andauernde Konsolidierung in der Nebenwertehausse sein. Doch ich sehe den Trend zu den Nebenwerten als einen sehr langfristigen, der eben auch mal von längeren Konsolidierungen unterbrochen werden kann. Es gab auch schon Zeiten, in denen Nebenwerte viel höher bewertet waren, als die großen unbeweglichen Tanker. Ich schreibe absichtlich in diesem Slang, denn damals wurde die Höherbewertung der Small Caps auch wie eine ganz natürliche Sache begründet. Momentan halte ich Nebenwerte und DAX-Titel für etwa gleich teuer. Von daher rate von schnellen Schlussfolgerungen ab, nur weil die Nebenwerten mal ein paar Wochen unter Zurückhaltung leiden.

      Gruß Niko
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 23:06:32
      Beitrag Nr. 22 ()
      So, fühle mich bestätigt:
      Gute Nebenwerte werden weiterhin gut laufen!
      Die fundamentals sind vielfach einfach zu positiv...
      Gruß Niko
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 00:01:27
      Beitrag Nr. 23 ()
      seit Threaderöffnung:

      Avatar
      schrieb am 19.05.05 12:24:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich habe geschrieben, dass die Nebenwerte nach der kurzen Schwäche wieder gut laufen werden und der langfristige Trend zu den Nebenwerten noch nicht beendet ist.
      Denke, dass dies die Kage auf den Kopf trifft: Seit dem Tief Ende April hat der MDAX ca. 5,50% und der DAX nur ca. 4,00% zugelegt.
      Heute sind die Nebenwerte (übrigens auch im Verlauf) wieder deutlich stärker als der DAX.

      Gruß Niko
      Avatar
      schrieb am 28.05.05 02:59:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      Die Nebenwerte sind wieder voll da!

      Gruß Niko
      Avatar
      schrieb am 21.07.05 13:28:55
      Beitrag Nr. 26 ()


      DAX läuft in den letzten Tagen wieder voraus.
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 14:07:45
      Beitrag Nr. 27 ()
      26.09.2005 17:06

      Mit der zweiten verdient man besser

      Die zweite Reihe sticht die erste aus: Die Aktien aus MDax und SDax lassen die Standardwerte aus dem Dax weiter hinter sich. Eine Goldgrube oder der Beginn einer "Nebenwerteblase"? Experten warnen, Investoren kaufen weiter.


      Am Montag war es gleich zu Handelsbeginn soweit: Der MDax, der Index der deutschen Aktien aus der zweiten Reihe, eroberte historisches Terrain. Auch wenn die 7.000-Punkte-Marke nicht so viel Aufsehen erregen wird wie die 5.000 Punkte im Dax. Bemerkenswert ist der Anstieg trotzdem. Oder gerade deswegen. Denn im Verborgenen konnten deutsche Nebenwerte auch im bisherigen Börsenjahr stetig weiter steigen.

      Zwar kann auch der Dax Ende September bereits auf eine Performance von 16 Prozent zurück blicken. Im Vergleich zur Wertentwicklung bei MDax und SDax sind das aber kleine Fische. Mit dem Überspringen der 7.000-Punkte-Hürde hat der MDax der 50 größten börsennotierten Unternehmen nach dem Dax in einem Dreiviertel Jahr 30 Prozent zugelegt. Und das Kleinwerte-Segment SDax schaffte in der gleichen Zeit gar über 34 Prozent.

      Familienbetriebe gegen multinationale Konzerne
      Die Entwicklung steht in der Tradition der vergangenen Jahre. Denn seit 2000 hat der MDax den Dax Jahr für Jahr deutlich hinter sich gelassen. Und sie steht im krassen Gegensatz zu den Erwartungen der Experten zu Beginn des Jahres. Denn damals hatten die meisten von ihnen den Schwergewichten aus dem Dax "Nachholpotenzial" gegenüber den Werten in der zweiten und dritten Reihe attestiert. Die Aktien aus den oft klassischen Branchen wie Maschinenbau oder Handel, oft in Familienhand und nicht selten als "Ein-Produkt-Unternehmen" am Markt, sollten danach 2005 wieder im Hintergrund verschwinden. Zugunsten der multinationalen Konzerne mit Weltmarktambitionen im Dax.

      Doch das Gegenteil war auch im laufenden Jahr der Fall. Nach Bewertungskriterien wie dem Kurs-Gewinn- Verhältnis (KGV) gilt etwa der MDAX inzwischen als genauso hoch bewertet wie der Dax. Derzeit kosten die Unternehmen wie Hochtief, Pfleiderer, IWKA oder Vossloh im Schnitt etwa das 15-fache ihres Gewinns (Basis 2006). Das Durchschnitts-KGV der vergangenen 30 Jahre liegt bei 16. Doch auch nachdem die Unterbewertung der mittleren und kleineren Unternehmen "weg" ist, wie kürzlich Fondsmanager Peter Conzatti von Lupus Alpha bemerkte – der Run auf die Titel ist ungebrochen.






      Zweistelliges Wachstum...
      Das Argument für ein anhaltend hohes Interesse vieler Investoren liefert der Spezialist in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gleich mit. Da viele der Firmen aus der zweiten Reihe weiterhin zweistellig bei Umsatz und Gewinn wachsen, sei auch ein Bewertungsaufschlag gegenüber dem Dax gerechtfertigt.

      Im Übrigen gelten die Bedingungen für eine weitere Attraktivität der Nebenwerte auch im Herbst 2005 wie im Frühjahr fort: Der hohe Anteil an Unternehmen, die noch in Familienbesitz sind, behindert zwar Großinvestoren beim Einstieg mit größeren Stückzahlen und beschränkt die Liquidität beim Handel mit den Papieren. Andererseits scheint großes Engagement der Firmengründer oft ein Garant für gute Gewinn- und Kursentwicklung zu sein. Nicht umsonst hat die Deutsche Börse AG mit dem GEX eigens einen entsprechenden Index geschaffen.

      ...und Krisenresistenz
      Der vermeintliche Nachteil, ein "Ein-Produkt-Unternehmen" zu sein, ist auf den Kurstafeln nicht selten ein Vorteil. Das unternehmerische Risiko ist zwar relativ größer. Aber die Sensibilität für gesamtwirtschaftliche Schwankungen bei den Unternehmen ist nach Ansicht von Experten zumeist geringer. In einer wachstumsstarken Nische lässt sich gut leben, auch in der Konjunkturdelle.

      Und die mangelnde Publizität sorgt in der zweiten Reihe für manche Kursrakete die im Verborgenen zündet und dann erst Aufmerksamkeit erregt. Während im Schnitt rund 30 Bankenanalysten ein Dax-Unternehmen mit Empfehlungen traktieren, sind es im MDax gerade einmal zehn. Im Kleinwerte-Segment SDax gibt es nur zwei bis drei Experten, die sich mit den Unternehmen auseinander setzen. Eine Fundgrube für Kleinanleger und Perlentaucher.

      Die anhaltende Hausse für Nebenwerte, die sich auch an Zuflüssen in Nebenwertefonds ablesen lässt, ist selbst den Akteuren im Markt schon unheimlich geworden. Fondsmanager und Vermögensverwalter Jens Ehrhardt etwa hält den MDax zum Beispiel für "zu teuer". Aber, so Ehrhardt: "Die Erfahrung zeigt, dass Trends oft länger laufen als man denkt".


      AB
      Avatar
      schrieb am 27.09.05 14:21:50
      Beitrag Nr. 28 ()
      Putputput heißt es für mich nur noch, wenn ich an MDAX und TecDAX denke. Allerdings ist das richtige Timing gefragt, um mit Puts auf Solarworld, MPC, Salzgitter und und und so richtig dicke Gewinne zu erzielen. Dass die Korrektur bei diesen Titeln kommen wird, steht für mich völlig außer Frage - und dass sie heftig ausfallen wird, auch!
      Avatar
      schrieb am 28.10.05 12:00:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      MDAX - DAX

      SDAX - DAX

      Im Oktober scheint sich die These des Threads zu bewahrheiten.
      Die gefühlte Korrektur (mein Depot) ist dabei wesentlich ausgeprägter, als das, was die Charts zeigen.

      Hier bei W:0 fehlen die lauten Crash-Threads, die gewöhnlich solche Schwächephasen begleiten.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 12:14:50
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die in den letzten Tagen unter grossen Titel gelaufene starke Erholung ist am SDAX gänzlich vorbeigegangen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 13:15:10
      Beitrag Nr. 31 ()
      .....wenn deine angesprochenen "Crash-Threads" in der Vergangenheit bei WO aufgetaucht sind, war zumeist das schlimmste an Kursverlusten schon hinter uns.....da sie aber immer noch ausgeblieben sind, stehen uns offenbar noch weitere Preisnachlässe bei den Nebenwerten ins Haus. (vorausgesetzt der Indikator funktioniert noch)... .....nichts desto nutze ich aber solche "Angst-Zeiten" immer zur Aufstockung meiner Langfrist-Positionen (aktuell wieder bei V&B und Deutz)

      Baltikteam
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 11:51:23
      Beitrag Nr. 32 ()
      Boerse Online hat auch die Nebenwerte entdeckt.
      Jetzt fehlt nur noch Euro am Sonntag, dann ist das Top erreicht.



      Titel: Erfolgsstory SDAX: Geht der Höhenflug weiter - Alle 50 Aktien im Test
      Der SDAX marschiert seit Jahren scheinbar unaufhörlich nach oben. Mit der laufenden Korrektur werden aber die kritischen Stimmen - wieder einmal - lauter. Wir meinen: Nach wie vor bietet der Small-Cap-Index viele interessante Einzelstorys für einen weiteren Kursanstieg. Wir haben alle 50 Aktien gecheckt, geben zu jedem Wert eine Empfehlung - Halten, Kaufen oder Verkaufen - ab und kommentieren die Situation.

      Quelle Boerse Online Newsletter
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 12:07:22
      Beitrag Nr. 33 ()
      Aus Bloomberg die aktuellen Bewertungsrelationen:

      SDAX:

      KGV 2005: 26,0
      KBV:2,1
      KUV. 0,52
      Div.Rend: 1,7%

      MDAX

      KGV 2005: 20,1
      KBV:2,37
      KUV. 0,66
      Div.Rend: 1,6%

      zum Vergleich:

      DAX

      KGV 2005: 14,8
      KBV:1,6
      KUV. 0,62
      Div.Rend: 2,2%


      Spricht eigentlich für sich.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 12:12:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ memyselfandi007
      Wie setzt du die Konsequenz daraus konkret um?
      DAX-Zertifikat oder Stockpicking bei den Standardwerten?

      Meine Abneigung gegen die großen DAX-Werte führt bei mir meistens auch zu unglücklichen Trades.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 13:03:14
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ich besitze keinen einzigen Titel aus dem SDAX, also halte ich die wohl auch nicht für preiswert.Bin aber voll in Nebenwwerten investiert.

      Wie wäre es also (auch weiterhin) mit Stockpicking bei Nebenwerten?

      Grüße althor
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 13:38:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      #34,#35

      Meine Strategie:
      Stockpicking bei den wenigen verbliebenen billigen Nebenwerten (zumeist ausserhalb der Indizes), zusätzl. DAX/Eurostoxx Index- und Branchenzertifikate von objektiv niedrig bewerteten oder unbeliebten Branchen (z.B. Versicherungen), in Ausnahmefällen Direktinvestitionen in billige oder unbeliebte Standardwerte (Münchener Rück, Siemens).

      MMI
      Avatar
      schrieb am 16.11.05 13:56:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      @althor + @mi

      Danke für eure Antworten. Ich bleibe de facto auch bei meinen Leisten (Stockpicking Nebenwerte). Das impliziert aber, dass mir die These von der Underperformance der Nebenwerte nichts nutzt.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 31.12.05 18:42:38
      Beitrag Nr. 38 ()
      Die Frage ist doch,
      welche Aktiengruppe man meint.
      Der M-Dax war anfangs mal ein regelrechter "Versicherungsaktienindex" mit DBV, Colonia, Ergo, AMB und, wenn ich mich recht erinnere,
      sogar Münchner Rück vor deren Aufnahme in den Dax.
      2000 war der M-Dax hauptsächlich ein Old-Economy-Index, der Dax ein TMT-Index mit Ausnahmen wie Linde oder MAN.
      Seither ist ein Großteil der einstigen M-Dax-Perlen aufgekauft worden und in verschiedenen Stadien des Going Private.
      Mit den Neuaufnahmen hat sich der Charakter des M-Dax erheblich verändert.
      Das erhöhte Anlage-Risiko (s. AWD, Medion, MLP etc.) wird jedoch keinesfalls mit einer tieferen Gewinnbewertung kompensiert,
      das KGV ist ca. 50% höhe als im Dax.
      Bei den Münchner Versicherungen läßt sich nach Meinung Londoner Häuser auch ein Inflationsschub mit Anleihenbaisse
      positiv sehen:
      die Verbindlichkeiten aus Schadensfällen werden dann "weginflationiert".
      Allerdings bleibt die Frage, wer die die nachrangigen Langläufer am Zinstief gekauft hat.
      Generell gilt, daß man sich heute vor neuaufgelegten Produkten für Nebenwerte kaum retten kann,
      während der SMAX anfangs als Totgeburt verlacht und von vwd als Kleinwertesegment geschmäht wurde.
      Contrarians, take note!
      Avatar
      schrieb am 10.04.06 11:52:16
      Beitrag Nr. 39 ()
      James P O´Shaughnessy hat ein neues Buch geschrieben:
      Predicting the markets of tomorrow - a contrarian investment strategy for the next twenty years

      Der Ansatz ist vereinfacht dargestellt folgender:
      Er schaut, wie sich Gruppen von Aktien mit bestimmten Kennzahlen in der Vergangenheit geschlagen haben, was für Rendien sie speziell in den letzten 20 Jahren erreichen konnten. Dann der Blick in die Datenbank. Strategie A hat in den letzten 20 Jahren 15% per annum gebracht, im historischen Mittel aber nur 7% - wie hat sich diese Strategie früher in ähnlichen Situationen (Rendite letzte 20 Jahre / langfristige Rendite) in den nächsten 20 Jahren entwickelt. Datenbasis sind 691 monatlich adjustierte rollierende 20 Jahreszeiträume

      Für den SP 500 kommt er auf künftige Renditen von 3 bis 5% jährlich bis 2025.
      Deutlich höhere Renditen erwartet JPOS von den small & mikro caps.
      2000 bestand zum ersten Mal in seiner Datenbank die Situation, dass small caps in den zurückliegenden 20 Jahren eine geringere Rendite als der SP500 erwirtschafteten. Langfristig gibt es aber ein small cap premium von 3,12% jährlich,

      Zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------
      and we see that the small cap premium has an inverse relationship with large cap stocks total returns
      --------------------------------------------------------------------------------

      Dies wird mit eindrücklichen Grafiken und JPOS typischen Zahlenreihen belegt. Seine Prognose: 7,6 bis 9,6% für small stocks
      Ebenfalls werden large value stocks (6 bis 8%) den Markt und die growth Papiere (2 bis 4%) schlagen.

      Schliesslich bastelt JPOS noch verschiede Strategien zusammen, die zusätzliche Renditekicks versprechen.
      Unter anderem:
      Tiny Titans MK 25-250 Mio, KUV < 1 hohe RS: 14,7 bis 17,7% aber Standardabweichung 38,8%
      small cap growth & value MK 200 Mio - 2 Mia, KUV < 1,5, steigende Gewinne, überdurchschnittliche RS seit 1963 (!!!)
      von diesen die Papiere mit höchster RS : 12 - 14%

      Mitgenommen habe ich, dass die Phase der Ouperformance kleiner Unternehmen noch lange nicht vorbei ist: Salvation from Small Stocks! (unter der Prämisse, der deutsche Schwanz wird weiterhin vom amerikanischen Hund gewedelt)
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 11:35:07
      Beitrag Nr. 40 ()
      23.05.2006 11:19"Nebenwerte sind gefährlich illiquide"
      In den vergangenen Tagen sind in Deutschland vor allem Nebenwerte unter die Räder gekommen. Nebenwerte sind bei Kleinanlegern beliebt. Die fragen sich jetzt, was zu tun ist. boerse.ARD.de sprach mit dem Fondsmanager Dr. Jens Erhardt über die Risiken bei Nebenwerten.

      Dr. Jens Erhardt
      boerse.ARD.de: Herr Dr. Erhardt, warum sind die kleinen Werte dermaßen eingebrochen?

      Jens Erhardt: Erst einmal sorgten natürlich die Inflationssorgen in den USA für schlechte Stimmung an den Weltbörsen. Die Märkte befürchten, dass die amerikanische Notenbank den Leitzins stärker als erwartet anheben könnte.

      boerse.ARD.de: Doch wieso traf es besonders die kleineren Titel zum Beispiel aus dem SDax?

      Erhardt: Hier zeigt sich wieder einmal wie gefährlich es sein kann, in marktenge Nebenwerte zu investieren. Die Umsätze an der Börse sind einfach zu gering, wenn alle auf einmal raus wollen. In den Titeln waren offenbar auch viele Hedge-Fonds und ausländische Adressen investiert, die jetzt diese Erfahrung machen müssen. Das erklärt das Schlachtfest der vergangenen Tage.

      boerse.ARD.de: Sind die Nebenwerte nach dem Kurseinbruch nun wieder attraktiv?

      Erhardt: Ich halte Dax-Werte, die liquider als Nebenwerte sind, für aussichtsreicher. Sie haben ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 14 und sind damit eher günstig bewertet. Im Vergleich dazu liegt das Durchschnitts-KGV bei kleinen Werten bei 18 bis 19 und damit rund 30 Prozent höher. Unter Risiko-Gesichtspunkten müssten sie aber niedriger als der Dax notieren. Sollte die Nebenwerte diese höhere Bewertung abbauen und die Börse vielleicht sogar noch um 20 Prozent nach unten überschießen, können sich kleine Werte auch schnell einmal halbieren.

      boerse.ARD.de: Sie plädieren also eher für den Dax?

      Erhardt: Genau. Ich halte deutsche Standardwerte für besonders attraktiv. Im Vergleich zum Zinsniveau ist die Bewertung nicht zu teurer. Am Jahresende dürfte der Dax höher als heute notieren.

      boerse.ARD.de: Welche Werte gefallen Ihnen denn besonders gut?

      Erhardt: Konsumwerte sind zurückgeblieben. Ein gutes Beispiel ist die Metro-Aktie. Der Konzern ist besonders stark in Osteuropa vertreten. Trotzdem liegt das KGV nur bei 15 und ist damit günstiger als viele marktenge osteuropäischen Aktien, die mit dem 20-fachen Gewinn bewertet sind. Eine Telekom-Aktie überzeugt mit einer hohen Dividendenrendite. Auch BMW und BASF gefallen uns gut. Zum Teil halten wird diese Werte auch in den von uns betreuten Fonds.

      Das Gespräch führte Mark Ehren.
      Avatar
      schrieb am 27.09.06 14:33:41
      Beitrag Nr. 41 ()
      Das Szenario hat sich in den letzten Monaten bewahrheitet.


      Die Underperformance in meinem realen Depot mit Nebenwerten, die überwiegend in keinem Index vertreten sind, ist wesentlich ausgeprägter.
      Die Mode Nebenwerte ist sicherlich ausgelaufen. Die Karawane der Fondsanbieter ist weitergezogen. Dazu passt, das viele Privatanleger bei direkten Aktieninvestments das Handtuch geworfen haben.

      Meistens laufen die Standardwerte bei Trendwenden voraus. Beliebt ist auch die Abstinenz der privaten während der "schwierigen Monate September und Oktober".

      Dennoch erscheint es mir sinnvoller bei meinen Leisten zu bleiben statt auf unbekannten Terrain der Outperformance hinterher zu rennen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.06 18:37:06
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.231.812 von pantarhei am 27.09.06 14:33:41kleine Anmerkung:

      performance seit Jahresanfang

      DAX +10,75%
      MDAX +15,47%
      SDAX +14,32%

      also noch kein echter Trendbruch.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 16.11.06 17:09:32
      Beitrag Nr. 43 ()
      Als im Juli der DAX auf die Nulllinie zurückfiel, lag mein Nebenwertedepot noch 12% im Plus. Seither 19% beim großen Index und mein Vorsprung beträgt nur noch 3 Prozentpünktchen.
      In Kürze dürfte er an mir vorbeirauschen:rolleyes:
      voller Selbstzweifel
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 16.11.06 17:43:54
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.462.696 von pantarhei am 16.11.06 17:09:32Mir geht es ähnlich. Mein Depot liegt durchschnittlich 10% unter meinem Frühjahrshöchständen, und die Indices machen ein Hoch nach den anderen.:cry::cry:

      Gruß tt
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 09:58:38
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.463.512 von thomtrader am 16.11.06 17:43:54geteiltes Leid ...:keks:
      Erinnert mich an die große Hausse Ende der 90er. Allerdings waren damals die Nebenwerte richtig billig, was heute nicht so der Fall ist.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 13:09:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ich kann mir gut vorstellen, dass die vernachlässigten Technologietitel dieses Jahr outperformen.


      Der Chart zeigt auch schön den Ausbruch über einen alten Widerstand.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 14:25:20
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.653.424 von pantarhei am 03.01.07 13:09:54Servus panta !

      Absolut. Stehen auch bei mir ganz oben. Kontron, Utimaco und Epcos als Turnaround stehen ganz oben im Depot ....Auch die übrigen Techs werden. m.E. dieses Jahr besser laufen als der Rest.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 14:33:15
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo shortguy,

      schön mal wieder von dir zu lesen. Seit du nicht mehr im Tradingcafe postest, lohnt sich für mich das Mitlesen dort auch nicht mehr.

      Viel Erfolg im neuen Jahr!
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 14:39:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      Hallo Panta,

      Fürs Tradingcafe fehlt mir seit Oktober einfach die Zeit. Bin seitdem auch selbst nur durch längere Buy and Holds aktiv, also nichts wirkllich Interessantes für die Community dort. Ansonsten finde ich das Cafe trotzdem sehr gut, sind halt überwiegend Trader mit anderem Ansatz als Du oder ich (momentan).

      Bei den Techs sieht man zum Jahresanfang übrigens sehr gut, dass da einige Werte auf den Einkaufszetteln stehen, die man am Jahresende (wegen der schlechten 2005/2006er Performace (noch) nicht in den Büchern haben wollte. Aixtron ist so ein Beispiel....

      Avatar
      schrieb am 03.01.07 14:52:48
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.654.977 von Shortguy am 03.01.07 14:39:48Auch im neuen Jahr liegt der SDAX schon wieder vor MDAX und DAX. ich halte mich mit irgendwelchen Einschätzungen für dieses Jahr zurück.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 15:00:59
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.655.234 von memyselfandi007 am 03.01.07 14:52:48@ MMI

      Das ist auch durchaus sinnvoll. Die Einschätzung bezog sich ja auch nicht auf Nebenwerte versus Blue Chips allgemein, sondern auschließlich auf Techwerte. Letztere sehe ich - subventionierte Modebranchen wie Solar- oder Bioenergie mal aussen vor - für dieses Jahr durchaus als mögliche Outperformer.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 15:56:54
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.654.977 von Shortguy am 03.01.07 14:39:48Die Cafe-Trader bevorzugen Shortpositionen und beschäftigen sich daher natürlich lieber mit wackeligen Aktienkursen und zweifelhaften Unternehmungen, während ich ausschließlich long investiere.
      Darüberhinaus ist natürlich das zeitnahe Einstellen von Meldungen interessant. Ich werde also weiterhin im Cafe reinschauen.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 16:23:10
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.656.707 von pantarhei am 03.01.07 15:56:54@ panta

      Stimme zu. S. Boardmail.

      Für alle, die das Trading-Café nicht kennen, hier der Link:

      http://www.stockboard.de/showthread.php?p=1616428#post161642…
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 16:33:06
      Beitrag Nr. 54 ()
      Anscheinend ist meine heutige Bemerkung zum Tecdax nur Ausdruck einer allgemeinen Stimmung.
      Im Moment gibt es keinen Verlierer im Index:
      Tops/Flops - TecD 30 · 0 · 0
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 17:24:54
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.657.597 von pantarhei am 03.01.07 16:33:06Gerade heute ist ein Tag, der Anlass zur höchster Vorsicht geben sollte. Das Problem ist mittlerweile nicht nur das Kursniveau selbst sondern auch die Heftigkeit, mit der die Kurse mittlerweile steigen, sowie die nicht mehr vorhandenen Bären.

      "Frühjahr 2000" im Nebenwertesegment?
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 18:13:12
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.658.835 von unicum am 03.01.07 17:24:54Einen heftigen Kursanstieg gibt es in einem intakten Bullenmarkt doch fast jedes Jahr in den ersten Januartagen. Letztes Jahr ging der TecDAX allein in den ersten drei Handelstagen von 596,47 auf 611,55 (+3,5%), der SDAX von 4248,90 auf 4352,24 (+2,4%) und der DAX von 5408,26 auf 5523,62 (+ 2,1%). Das allein ist für mich noch nicht beunruhigend.

      Beunruhigend wären für mich erst Bewertungen wie Anfangs 2000 bei einem Zinsniveau wie damals (nämlich einiges höher als jetzt). Beides haben wir (längst) noch nicht.
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 18:22:15
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.660.135 von Shortguy am 03.01.07 18:13:12Moin Shortguy,

      ich stimme Dir zu, das Verhältnis Aktien-KGV zu Anleihen-KGV ist auch für mich ein Entscheidungsparameter von erheblichem Gewicht. Allerdings kann sich dieser sehr schnell signifikant ändern, da er sich ja aus zwei Einflußgrößen zusammensetzt. Und hinsichtlich deren positiven Entwicklung (in unserem Sinne) bin ich unsicher.
      Nimmt man lediglich das SDAX und MDAX-KGV (20 und 18) sind diese Aktien statistisch betrachtet jetzt eindeutig zu teuer.

      Einen heftigen Kursanstieg gibt es in einem intakten Bullenmarkt doch fast jedes Jahr in den ersten Januartagen.
      Stimmt schon, aber was kommt danach? ;)

      Gruß Unicum
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 22:16:15
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hierzu noch mal einige historische Zahlen. Anfang Januar 2000 (Dax30 bei rd. 6500 Pkt.) wiesen folgende Titel in einem fiktiven Korb mit gleicher Gewichtung ein Gesamt-KGV von rd. 18 für die in 2000 tatsächlich eingefahrenen Gewinne auf.

      Adidas Salomon, Altana, BASF, Bayer, Beiersdorf, BMW St, Commerzbank, Continental, DaimlerChrysler, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Post, Deutsche Telekom, EADS, EON, Epcos, Fresenius Med Care St, Gildemeister, Henkel Vz, HypoVereinsbank, Infineon, KarstadtQuelle, Linde, Lufthansa, MAN St, Metro St, Puma, Qiagen, RWE St, SAP, Schering, Siemens, Singulus, ThyssenKrupp, T-Online, TUI, Volkswagen St.

      Eine ähnliche Vergleichsgruppe aus folgenden Titeln,

      Adidas Salomon, Altana, BASF, Bayer, Beiersdorf, BMW St, Commerzbank, Continental, DaimlerChrysler, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Post, Postbank, Deutsche Telekom, EADS, EON, Epcos, Freenet, Fresenius St, Fuchs Vz, Gildemeister, Henkel Vz, Hochtief, Infineon, KarstadtQuelle, Linde, Lufthansa, Merck, MAN St, Metro St, Praktiker, Puma, Qiagen, RWE St, SAP, Siemens, Singulus, ThyssenKrupp, TUI, Volkswagen St.,

      weist heute ein Gesamt-KGV für die für 2006 geschätzten Gewinne von rd. 17 auf. Quelle: eigene Recherchen.

      Die Umlaufrendite betrug Anfang Januar 2000 rd. 5,3%, heute rd. 3,9%.

      Mein Fazit: Die allseits gepriesene vernünfigte Bewertung ggü. der Blase in 2000 ist mit äußerster Vorsicht zu genießen!
      Avatar
      schrieb am 03.01.07 23:45:46
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.665.114 von Syrtakihans am 03.01.07 22:16:15Syrthakihans,

      ein paar Anmerkungen:

      Lt. Bloomberg ist das 2006er KGV des DAX ungefähr bei 14-15, das KGV 2000 lag meiner Ansicht nach deutlich höher, da Telekom und Mannesmann alleine ungefähr den halben Dax stellten. Dein fiktiver Korb lässt sich also nicht mit dem Dax von damals vergleichen. Aussserdem haben wir ja noch den Einmal-Steuerefekt, der das 2006er KGV optisch sehr niedrig scheinen lässt.

      Interessant ist ja gerade, dass viele hochkapitalisierte werte dieses mal relativ niedrig bewertet sind, in 2000 war das genau anders rum.

      Als Wermutstropfen: in den 2000er Gewinne waren Goodwillabschreibungen noch enthalten, in den aktuellen Werten nicht mehr. Alleine diesen effekt würd ich auf 10-20% der ausgewiesenen IFRS Gewinne schätzen.

      Ich glaube einfach, dass KGVs keine besonders guten Vergleichsmßstäbe sind, zumindest nicht historisch. Da wäre mir Kurs-Umsatz fast lieber.

      Ich bleibe dabei: kritisch wird es erst wenn das "Goldilock" Szenario eintritt:

      - Soft Landing USA
      - China und Indien wachsen weiter
      - Politische brandherde beruhigen sich

      Dann wird alles wie bisher weitersteigen und zwar sehr sehr schnell. Erst wenn der letzte Bär dann weitere 50% Performance gesehen hat, wird es dann mal weder runtergehen.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 12.01.07 22:19:52
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.665.833 von memyselfandi007 am 03.01.07 23:45:46>> Lt. Bloomberg ist das 2006er KGV des DAX ungefähr bei 14-15, das KGV 2000 lag
      >> meiner Ansicht nach deutlich höher, da Telekom und Mannesmann alleine ungefähr den
      >> halben Dax stellten. Dein fiktiver Korb lässt sich also nicht mit dem Dax von damals
      >> vergleichen.

      Ja, korrekt. Darauf hin zielte ja auch meine Bemerkung ab. Die isolierte Betrachtung des Dax30 führt zu einen Zerrbild, zum einen aufgrund der inhomogenen Verteilung von Branchen, zum anderen aufgrund der Über- bzw. Untergewichtung einzelner Titel. Die Titel in meinem Korb sind dagegen gleich zueinander gewichtet.

      >> Als Wermutstropfen: in den 2000er Gewinne waren Goodwillabschreibungen noch
      >> enthalten, in den aktuellen Werten nicht mehr.

      Diesen Punkt will ich noch einmal aufgreifen, da hierzu heute in der FAZ ein interessanter Artikel zu lesen ist. Der Autor taxiert für den Dax30 aufgrund ggü. früheren Jahren geänderter Bilanzierungsstandards einen um 15% überzeichneten Gewinn, für Nebenwerte sogar mehr. Ich würde dagegen anders formulieren und die früheren Gewinne als unterzeichnet betrachten, aber dieses spielt keine Rolle beim Vergleich mit historischen KGVs: Der Anleger muss aufgrund des geänderten Gewinnausweises nach IFRS heute mit höheren Gewinnschwankungen rechnen und für Marktphasen wie heute geringere Bewertungen als zu früheren vergleichbaren Phasen ansetzen.

      Wenn man das historische KGV von 16,5 um obige 15% bereinigt, so kommt man nach Adam Riese auf 14,3.

      Wie bereits geschrieben - die allseits insbes. von Analysten gepriesene vernünftige Bewertung deutscher Aktien ggü. der Blase in 2000 ist m.E. mit äußerster Vorsicht zu genießen.
      Avatar
      schrieb am 13.01.07 21:05:14
      Beitrag Nr. 61 ()
      Stimme 100% den Vorrednern zu.

      Das angeblich "niedrige KGV" und die "Wachstumslokomotive China" sind die Argumente für die breite Masse und Basis für die Hausse, wie "Internet" und "Biotech" als Schlagworte 1999/2000.

      Nachdem ich den Artikel im FAZ.NET gelesen habe, ist meine Warnlampe in den Blinkmodus übergegangen.

      RacingTurtle
      Avatar
      schrieb am 13.01.07 21:17:43
      Beitrag Nr. 62 ()
      @ S-Hans, MMAI007, RT,

      auch die gestrige Ausgabe der Börsen-Zeitung hat das Thema aufgegriffen:

      Quelle: Börsen-Zeitung, 12.01.2007, Nummer 8, Seite 11

      "IFRS-Bilanzierung verzerrt Gewinne"
      Erträge der Dax-Konzerne bis zu 15 Prozent überzeichnet - Sal. Oppenheim rät zur Cash-flow-Betrachtung


      Börsen-Zeitung, 12.1.2007
      kra/swa Frankfurt - Die starke Gewinnentwicklung ist bei vielen deutschen Unternehmen zu einem erheblichen Teil durch geänderte Rechnungslegungsstandards nach IFRS getrieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Oppenheim Research und der Ruhr-Universität Bochum. Allein durch den Wegfall der regelmäßigen Goodwill-Abschreibungen habe sich der ausgewiesene Gewinn bei vielen Unternehmen um dreistellige Millionenbeträge erhöht.
      Die neuen Standards nach den internationalen Bilanznormen IFRS haben die Unternehmensgewinne deutlich steigen lassen. Ausgewirkt hätten sich vor allem Änderungen bei der Bilanzierung von Goodwill und Pensionen. "Die IFRS-Umstellung war die Chance für viele Unternehmen, die eigene Geschichte neu zu schreiben", sagte Bernhard Pellens, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Unternehmensrechnung an der Universität Bochum, bei der Präsentation der Studie. Die verzerrte Gewinnentwicklung sei ein wichtiger Grund dafür, dass der Aktienmarkt auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) im historischen Vergleich niedrig bewertet erscheine. Der dagegen nur moderate Cash-flow-Anstieg der vergangenen Jahre signalisiere, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern zwar weiterhin billig bewertet sei. Unter dem Strich stehe der Markt aber vor dem Einstieg in eine Überbewertung. Der Nettoergebnisausweis der Unternehmen sei aktuell aufgrund der Anwendung von IFRS im Durchschnitt etwa 10 bis 15 % höher als unter den früheren deutschen HGB-Normen, erklärte Wolfgang Sawazki, Leiter der Aktienanalyse bei Sal. Oppenheim. Dieser Trend werde sich in den nächsten Jahren durch die absehbare Weiterentwicklung der IFRS fortsetzen. Zudem steige die Ergebnisvolatilität. In den Jahren 2001 bis 2007 sei somit die ausgewiesene Gewinnentwicklung im Dax systematisch über die fundamentalen Ergebnisse hinausgegangen. Dabei habe sich eine "dramatische Lücke" zwischen Gewinn und operativem Cash-flow aufgetan (vgl. Grafik). Die von vielen Akteuren auf der Basis des KGV abgeleitete, sowohl absolut wie auch im historischen Kontext niedrige Bewertung des Aktienmarktes sei stark zu relativieren. Das aktuelle Bewertungsniveau sei in den Jahren 2004 und 2005 historisch betrachtet um mehr als 15 % zu niedrig ausgewiesen worden. Auf Basis der operativen Cash-flows werde der Aktienmarkt auf dem gleichen Niveau wie in 2001 bewertet, da die Kurssteigerungen weit über die Cash-flow-Steigerungen hinausgingen, hob Sawazki hervor. Viele der ergebniserhöhenden und später auch volatilitätssteigernden Bilanzierungsänderungen seien nicht zahlungswirksam. Daher gewinne die Cash-flow-Analyse zur Bewertung von Unternehmen zentral an Bedeutung. Die aktuelle Performance des Aktienmarktes "ist nur geliehen", resümierte Sawazki. Auf Sicht von drei bis vier Jahren werde sich das Bild drehen. Im nächsten Abschwung werde man eine "massive Kurskorrektur" sehen, weil die zu beobachtende höhere Volatilität in beide Richtungen gehe.
      Der Ergebnisanstieg sei in Aufschwungphasen dynamischer, weil dann keine Goodwill-Abschreibungen mehr stattfänden. In Abschwungphasen sei der Ergebnisrückgang schärfer, weil stärkere Wertberichtigungen anstünden, erläuterte Pellens. Dies führe auf der einen Seite dazu, dass die Ergebnisse der Dax-Firmen im aktuellen Zyklus länger und stärker zulegten als in früheren Zyklen, mit einem positiven Effekt auf den Aktienmarkt. Auf der anderen Seite entstünde für den nächsten Abschwung ein erhebliches Korrekturpotenzial.
      Laut Pellens ist der internationale Standardsetzer IASB gefordert, bei der Änderung von Bilanzierungsregeln stärker auf den Zeitvergleich zu achten und die Berechnung für den Gewinn je Aktie zu überarbeiten. Notwendig sei aus Anlegersicht ein dualer Ausweis sowohl einer an Cash-flows als auch einer an der vollständigen Reinvermögensänderung orientierten Kennzahl.

      Analysierendes Unternehmen:


      Oppenheim Research GmbH; Ruhr-Universität Bochum



      "Der Markt kommt in eine Überbewertung hinein"
      Sehr deutliche Korrektur an der Börse erwartet, wenn die Konjunktur kippt


      Börsen-Zeitung, 12.1.2007
      - Herr Prof. Pellens, Herr Dr. Sawazki, nach Ihrer Studie sind Konzerngewinne mit dem Übergang zu internationaler Rechnungslegung IFRS zunehmend von Bilanzierungsänderungen beeinflusst. Ist das Problem wirklich neu, wenn man die Wahlrechte im deutschen HGB in der Vergangenheit berücksichtigt? Bereinigen musste der Bilanzleser früher doch auch? Pellens: Das ist sicher richtig. Mit der Vereinheitlichung der Bilanzierung nach IFRS wird jedoch im Markt angenommen, dass ein vergleichbareres Rechnungslegungssystem etabliert ist. Die Ausgangsbasis für das Vertrauen ist damit eine andere - national und insbesondere im europäischen Maßstab.
      - Und diese Basis trügt nun?
      Pellens: Diese trügt für die nächsten fünf bis zehn Jahre. In dieser Zeit machen sich erstens die einmaligen Umstellungseffekte von HGB auf IFRS bemerkbar. Zweitens wirken seither vorgenommene Standardänderungen, dabei geht es vor allem um Goodwill und Pensionen. Derartig häufige Regeländerungen hatten wir im HGB nicht. Dort gab es zwar ein Wahlrecht beim Goodwill, aber wenn ein Unternehmen sich entschieden hatte, war es aufgrund des Stetigkeitsgrundsatzes gebunden. Damit waren die Firmen zwar untereinander schwer zu vergleichen, aber im Zeitablauf. In der IFRS-Bilanzierung haben wir aktuell besonders viele Änderungen, und mit jeder Anpassung bekommen die Firmen neue Möglichkeiten der Darstellung.
      - Sind die Bilanzierungsänderungen nach IFRS für den externen Bilanzleser überhaupt zu erkennen? Pellens: Für den Retail- Investor ist es de facto nicht erkennbar, wenn er kein entsprechendes Studium hat. Kosten und Nutzen stehen für den Privatanleger überhaupt nicht mehr in Relation, um Bilanzierungsänderungen nachzuvollziehen. Sie sind theoretisch erkennbar, aber praktisch nicht.
      - Es gibt auch von institutioneller Seite mehr und mehr Kritik an der Detailtiefe der Bilanzen. Können Finanzberichte im Umfang von 200 Seiten überhaupt noch verarbeitet werden? Pellens: Das ist eine schwierige Frage. Die Welt ist ja auch komplexer geworden. Stock Options und die vielfältigen Derivate hat es vor 20 Jahren noch nicht gegeben. Nun gibt es sie, und man muss sie abbilden. Auch weiß man heute über die Komplexität zum Beispiel der Pensionsbilanzierung mehr - dass etwa die Lebenserwartung und die Zinsstruktur wichtige Faktoren sind. Das ist in der Vergangenheit anders beurteilt worden. Die Welt ist komplexer geworden, und die Bilanzierung bildet diese Komplexität eins zu eins ab. Ich würde es im Prinzip auch dabei belassen, es muss aber Intermediäre geben, die dieses Datenmaterial in einfacherer Sprache und reduziert an die ganz unterschiedlichen Zielgruppen heranbringen.
      - Unlängst wurde die Diskussion über Realtime Accounting angeregt. Ist der tägliche Abschluss die richtige Methode? Pellens: Ich stelle mir die Bilanzierung vor wie die Präsentation bei Google Earth. Der Privatanleger bekommt zunächst das Bild der "gesamten Welt", also auf einer Seite den Jahresabschluss und damit die wirtschaftliche Lage des Unternehmens eines Geschäftsjahres. Der Experte kann bei Bedarf hinuntergehen ins Detail, zum Beispiel zum Zinssatz bei der Pensionsbilanzierung für den einzelnen Mitarbeiter. Wir brauchen das eine, ohne das andere zu lassen.
      - Auf welche Kennzahlen soll sich der Anleger nun in seiner Analyse konzentrieren? Pellens: Man sollte auf drei Dinge achten. Zunächst auf den Gewinn je Aktie. Genauso wichtig ist der operative Cash-flow sowie das Comprehensive Income, also die im Eigenkapital gebuchten Vermögensänderungen.
      - Wie geht der institutionelle Investor hier vor? Sawazki: Diesen Dreiklang sehen wir auch so.
      - Ist bei Sal. Oppenheim das Research schon stärker auf Cash-flow-Größen ausgerichtet? Sawazki: Das tun wir nicht erst seit gestern. In den vergangenen Jahren standen Cash-flow-Statements schon stark im Fokus unserer Unternehmensanalysen. Es sind aber auch unterschiedliche Adressaten zu berücksichtigen. Der Trader, der in vier Minuten entscheiden muss, will Signalgrößen haben. Der wird weiterhin ausschließlich auf den Gewinn je Aktie blicken und vielleicht auf den Cash-flow als zweite Kennzahl. Andere Investoren wie Private-Equity-Fonds oder nachhaltig ausgerichtete Adressen wollen natürlich mehr Details. Hedgefonds, auf die ein immer größerer Teil des Aktienhandels entfällt, schauen vornehmlich auf Cash-flow-Größen.
      - Laut Ihrer Studie ist die positive Gewinnentwicklung bei vielen Unternehmen zum erheblichen Teil auf geänderte Bilanzierungsregeln zurückzuführen. Der Aktienmarkt ist also historisch gar nicht mehr so günstig bewertet, wie viele noch annehmen? Sawazki: Auf Basis des herrschenden Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von 12/13 ist der Markt günstig bewertet. Die Gewinne sind aber wie gesagt nicht nur durch operative Verbesserungen gestiegen, sondern auch durch Bilanzierungseffekte. Das KGV unter Berücksichtigung dieser Effekte liegt also bei 15. Schaut man sich nun die Cash-Earnings an, sind diese deutlich moderater geklettert als die Unternehmensgewinne. Auf dieser Basis ist der Markt zwar nicht so teuer wie im Bubblejahr 2000, aber es ist das teuerste Niveau der vergangenen 15 Jahre.
      - Der Markt ist also womöglich schon zu weit nach oben gelaufen? Sawazki: Das muss man relativieren. Der Gewinn je Aktie ist immer noch die dominierende Größe für den Markt, deshalb ist der Bewertungseinfluss einer Cash-flow-Betrachtung noch nicht so hoch. Da die Gewinne weiter steigen werden, folgen die Aktienkurse nach oben. Wir kommen jetzt sukzessive in eine Überbewertung hinein. Eine Korrektur kommt nicht sofort, sondern erst in dem Moment, wenn die Konjunktur massiv kippt. Wenn es umschlägt, wird der Aktienmarkt deutlich korrigieren. Die Korrektur wird erheblich stärker ausfallen als in der Vergangenheit, denn die Bilanzierungseffekte wirken dann in die andere Richtung - zum Beispiel wegen des Goodwill-Impairment.
      - Die Volatilität steigt also?
      Sawazki: Ja, im nächsten Abschwung wird es deutlich stärker nach unten gehen, als man es von früheren Zyklen gewohnt ist. Einen Vorgeschmack hat die Börse 2003 erlebt, als die Finanzwerte erstmals u. a. durch die ergebniswirksame Abschreibung vieler Assets einen bis daher nicht gekannten Ergebniseinbruch erleiden mussten.
      - Wann wird die Korrektur kommen?
      Sawazki: Sie wird kommen, wenn die Gewinne nicht mehr positiv überraschen, sondern negativ.
      - Welche Unternehmen sind von den Bilanzierungseinflüssen besonders stark betroffen? Sawazki: Alle, die hohe Posten an Goodwill, Pensionen, latente Steuern und Finanzinstrumente zu Fair Value ausweisen. Viele Konzerne sind gerade in den vergangenen Jahren stark mit Akquisitionen gewachsen - etwa die Versorger, die Deutsche Telekom, Tui oder Metro. Entsprechend türmt sich dort der Goodwill. Bei Bayer hat sich das neue Wahlrecht bei der Bilanzierung von Pensionen besonders deutlich niedergeschlagen. Vergleichbare Effekte dürften in anderen Abschlüssen 2006 vermehrt auftauchen.
      Das Interview führten Sabine Wadewitz und Thorsten Kramer.

      Analysierendes Unternehmen:


      Oppenheim Research GmbH; Ruhr-Universität Bochum
      Avatar
      schrieb am 14.01.07 15:15:39
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.896.668 von unicum am 13.01.07 21:17:43Pensionen ist auch ein interessantes Stichwort. ich glaube Syrthakihans hat Recht. Früher waren die Gewinne Deutscher Gesellschaften im internationalen Vergleich als zu niedrig ausgewiesen. jetzt nähert man sich angelsächsischen Gewinnausweisen (insbes. im Hinblick auf Pensionen) an.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 14.01.07 17:14:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      Freut mich wenn ich sowas lese. Pessimismus ist ein gutes Zeichen, mE stehen wir noch nicht in einer Übertreibungsphase.
      Avatar
      schrieb am 30.01.07 22:21:48
      Beitrag Nr. 65 ()
      schon interessant, die Diskussion läuft jetzt schon 2 Jahre und die Party geht weiter. Trotz meines Pessimusmus ist bei mir (auch Performance bedingt) die Small Cap Quote im Portfolio hoch wie nie zuvor.

      Interessant finde ich, dass viele Smallcaps aus dem klassischen Bereich Bewertungen haben, die eigentlich nur klassischen Wachstumsunternehmen zugestanden werden, klassische "Value" Werte sind wenn überhaupt eigentlich fast nur noch bei den "langweiligen" large Caps zu finden.

      Das bedeutet, dass ein Small Cap Investor beim heutigen Niveau eigentlich ein Growth Investor ist und nicht ein Value Investor wie vor einigen Jahren noch.

      Was ist der Unterschied ? Ein Value Investor braucht sich eigentlich nicht besonders um Wachstumsprognosen zu kümmern, sondern schaut auf den "inneren" Wert und hofft dass dieser irgendwann auch von anderen entdeckt wird.

      Ein Growth Investor jedoch muss sich aktive Gedanken um die Wachstumsraten machen. Eine Abweichung von den Erwartungen hat in der Regel dann extreme Kursreaktionen zur Folge, z.B. wie bei Bijou . Bleibt also abzuwarten, ob und wann die Anleger enttäuscht werden. Weitere Beispiele aus dem vergangenen Jahr waren z.B. Hymer.

      Na ja, schauen wir mal was 2007 so bringt, momentan liegt der SDAX aber mit fast 6 % YTD schon wieder weit vorne.

      MMI
      Avatar
      schrieb am 31.01.07 00:26:34
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.308.755 von memyselfandi007 am 30.01.07 22:21:48Der Thread wird getoppt von "Turbon auf dem Weg zu zweistelligen Kursen!" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.01.07 16:51:52
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.653.424 von pantarhei am 03.01.07 13:09:54Januar-Bilanz bei boerse.ard.de

      31.01.2007 15:57Die Top-Aktien im Januar
      Der Rally am deutschen Aktienmarkt hat sich auch im Januar ungebremst fortgesetzt. Kleinere Werte konnten sich erneut deutlich besser als die Dax-Schwergewichte in Szene setzen.
      Den Vogel schoss dabei der TecDax ab, in dem die so genannten Wachstumswerte enthalten sind. Der Technologie-Index gewann in diesem Jahr bereits rund acht Prozent. Auch der oftmals als langweilig verschrieene Kleinwerte-Index SDax legte überdurchschnittlich stark zu. Unter dem Strich verbuchten diese Werte ein Plus von 5,7 Prozent.

      Im Vergleich dazu fielen die mittelgroßen Werte im MDax und die so genannten "Blue Chips" im Dax deutlich ab. Während der MDax immerhin noch ein Plus von 3,8 Prozent verbuchte, waren es im Dax vergleichsweise bescheidene 2,7 Prozent. Dabei hatten doch eine Reihe von Beobachtern - nach der besonders starken Entwicklung der kleineren Werte in den vergangenen Jahren – geraten, auf die Dax-Werte zu setzen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.07 16:32:39
      Beitrag Nr. 68 ()
      BörsZ-Titelstory heute

      SDax klettert auf Rekordhoch - Steuerreform gibt kleinen Werten Fantasie

      Dax rückt an 7 000 Punkte heran - Bei EZB-Sitzung keine Zinserhöhung erwartet

      Börsen-Zeitung, 8.2.2007
      kra/sto Frankfurt - Der Kleinwerteindex SDax ist am Mittwoch erstmals über 6 000 Punkte gestiegen. Im Tageshoch erreichte er 6 040 Punkte und schloss 0,7 % höher als am Vortag bei 6 039 Zählern.

      Nach Einschätzung von Aktienstrategen besitzt das Segment weiteres Aufwärtspotenzial. Die WestLB geht davon aus, dass beispielsweise die geplante Unternehmenssteuerreform insbesondere die Gewinnentwicklung der Nebenwerte stützen wird, weil diese Firmen im Vergleich zu den Dax-Konzernen einen deutlich höheren Umsatzanteil in Deutschland erzielen. Der SDax entwickelt sich bereits seit fünf Jahren stärker als der Leitindex Dax. Seit Ende 2002 kletterte er inzwischen um rund 250 %. Der Dax gewann zugleich etwa 140 %.

      Nach dem Platzen der Technologieblase vor sieben Jahren profitierten kleine Unternehmen der klassischen Branchen zunächst von einer massiven Unterbewertung. Später trieben Übernahmefantasien und die unerwartet robuste Konjunktur in Deutschland die Kurse. Inzwischen gelten Nebenwerte als teuer. Dennoch blieb der von vielen erwartete Schwenk der Investoren hin zu den schwergewichtigen Aktien am Markt bislang auch 2007 aus. Seit Jahresbeginn stieg der SDax schon um 8,5 %, der Dax gewann 4,8 %.

      Das wichtigste deutsche Aktienbarometer knackte am Mittwoch die Marke von 6 900 Punkten. Angetrieben von einem Plus von knapp 11 % der Aktie des Chipproduzenten Infineon, beendete der Dax den Handel bei 6 916 Zählern und zog damit um 0,6 % an.

      Der Euro verteuerte sich am Vortag der heutigen Sitzung der Europäischen Zentralbank auf 1,3015 Dollar. Es wird erwartet, dass - die Währungshüter die Märkte auf eine Zinserhöhung im März einstimmen.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 19:55:16
      Beitrag Nr. 69 ()
      kleiner update für das erste Quartal:

      Die Rally läuft weiter:

      SDAX +9,9% (KGV 33/19)
      MDAX +8,5% (KGV 20/18)
      DAX +4,9% (KGV 15/14)

      (KGVs 2006/2007)

      Was sagt uns das ? In die kleineren Werte ist sehr viel Wachstum eingepreist. Reversion to the mean scheint es hier erstmal nicht zu geben.

      MMi
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 10:44:55
      Beitrag Nr. 70 ()
      aus bloomberg zum Thema:

      German Small-Company Shares Lead Gains in Europe on Takeovers
      2007-04-03 18:01 (New York)


      By Henrietta Rumberger and Christiane Markwort
      April 4 (Bloomberg) -- Shares of German small and medium-
      sized companies are rising more than in the rest of Europe,
      lifted by the fastest growth in six years and rising private-
      equity takeovers.
      Germany's SDAX Index, which tracks companies with a median
      market value of 665.5 million euros ($889.1 million), has gained
      12 percent in 2007. The MDAX Index of mid-cap companies, made up
      of issues with a median value of 2.67 billion euros, has gained
      10 percent. Comparable pan-European indexes from Stoxx Ltd. have
      risen 6.9 percent and 5.8 percent, respectively.
      MDAX members ProSiebenSat.1 Media AG and Techem AG were
      among those receiving private-equity buyout bids in the fourth
      quarter. The shares are up at least 11 percent since the offers.
      ``German small and medium-sized companies are attractive
      because they benefit from the country's healthy economy,'' said
      Jamie Coleman, who helps oversee $600 million at EFG Wealth
      Management in London and owns German stocks. ``M&A is going to be
      a massive driver in Germany due to these smaller companies making
      good money.''
      Even the drop in world markets in the past month hasn't
      dented investor enthusiasm. The small- and mid-cap measures have
      beaten the DAX, Germany's large-company benchmark, since Morgan
      Stanley Capital International's World Index peaked Feb. 26.
      Growth in the German economy, Europe's biggest, may
      accelerate to 2.8 percent this year, the most since 2000, from
      2.7 percent last year, the Kiel-based IfW research institute said
      March 12. Companies are raising spending and hiring to meet
      booming export demand. Unemployment fell to 9.2 percent in March,
      the lowest in almost six years, a government report
      showed last week.

      `More Attractive'

      Private-equity firms typically use borrowed money to make
      acquisitions, paying the debt out of the acquired company's
      earnings. As a result, they look for targets that can incur more
      debt.
      ``Smaller companies are more attractive for private
      equity,'' said Frank Hansen, who manages the 331-million-euro dit
      Small Cap Europa Fund. ``Very often, they don't have high
      debt and have a very good cash flow.'' German stocks made up 9.4
      percent of his fund at the end of last month.
      The average small-cap German stock has debt equal to 121
      percent of equity, while the larger companies in the DAX have a
      debt-to-equity ratio of 434 percent, according to data compiled
      by Bloomberg.

      More Competitive

      German companies also have spent money to increase
      competitiveness and boost the economy at the same time, said
      Anko Beldsnijder of Mainfirst Asset Management in Frankfurt. His
      354 million euros of investments include shares of Duisburg-based
      Kloeckner & Co. AG, a steel trader.
      ``Small and medium-sized companies in Germany have made
      significant investments in recent years,'' said Beldsnijder.
      Capital investment rose 1 percent in the fourth quarter,
      contributing 0.2 percentage points to growth, the Federal
      Statistics Office said on Feb. 22. Building investment was up 1.2
      percent and spending on equipment increased 0.5 percent.
      Private-equity firms have announced $52.5 billion of buyouts
      in Germany in the past year, according to Bloomberg data. Among
      the largest European economies, only the U.K. at $129.4 billion
      saw more offers, the data show.
      Shares of Unterfoehring-based ProSiebenSat.1, which has a
      market value of 5.7 billion euros, have rallied 11 percent since
      news on Dec. 14 that buyout firms Kohlberg Kravis Roberts & Co.
      and Permira Advisers LLP agreed to buy the company.
      Eschborn-based Techem, with a market value of 1.39 billion
      euros, has climbed 34 percent since Macquarie Bank Ltd. made a
      takeover bid Oct. 23. Shareholders rejected offers by Macquarie
      and later BC Partners Ltd. as too low.

      Spain, Switzerland

      Small and mid-cap stocks are doing even better in Spain and
      Switzerland. The Swiss Small Companies Index has risen 15 percent
      this year. Still, the German stock market commands more attention
      from investors because it's so much bigger. There are more than
      1,000 German companies with a market value of 10 billion euros or
      less, versus 158 in Spain and 243 in Switzerland, according to
      data compiled by Bloomberg.
      The rally in German small and mid-caps will stall, because
      the shares have become more expensive than their European peers,
      said Hans-Peter Schupp, managing director of Mainfirst Bank AG in
      Frankfurt.
      ``Some of them have a valuation as tech stocks had during
      the technology hype,'' he said. ``The entire mid-cap segment is
      overrated.''
      Stocks in the MDAX sell on average for 19.8 times profit
      for the past year, above the Dow Jones Stoxx Mid Cap Index's
      price-to-earnings ratio of 16.4. The small-cap companies in the
      SDAX fetch 30.2 times earnings versus 17.8 for the Dow Jones
      Small Cap Index.
      The German small- and mid-cap benchmarks have each beaten
      the comparable European indexes in four of the past five years.

      --With reporting by Gabi Thesing and Sarah Thompson in Frankfurt.
      Editor: Serafino
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 13:47:32
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.653.850 von memyselfandi007 am 04.04.07 10:44:55and finally:

      Ytd performance:

      Dax 6.596,92 7.225,94 9,54%
      MDAX 9.404,89 9.307,39 -1,04%
      SDAX 5.567,36 5.378,87 -3,39%

      Dh. Dax vs. MDAX gut 10,6% besser, vs. SDAX sogar 12,8%.

      Verschnaufpause oder Ende der NW Rally ? Wir werden es sehen.

      DAX KGV: 12,7
      MDAX KGV 18,5
      SDAX KGV 16,3

      MMI
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 13:52:47
      Beitrag Nr. 72 ()
      ---wo finde ich bei w:o die Nebenwerteliste
      gibts die nicht - so wie früher die Nemax-Liste
      Avatar
      schrieb am 25.09.08 16:45:40
      Beitrag Nr. 73 ()
      Zur Diskussion enthistorisiert.
      Avatar
      schrieb am 25.09.08 17:09:16
      Beitrag Nr. 74 ()
      Die These im Threadtitel hat sich in den letzten 18 Monaten bewahrheitet.



      Das Problem mangelnder Liquidität hat sich bei Nebenwerten verschärft. Die Abstinenz der Privatinvestoren zeigt sich darin, dass nur noch bei negativen Nachrichten Umsätze zu deutlich tieferen Kursen zustande kommen.

      Heute ist der SDAX als einziger Index im Minus. Dies liegt zum Teil wohl daran, das in diesem Segment kaum Shortpositionen eingedeckt werden müssen. Auch ist der Anteil der Zykliker größer, für die es in Hinblick auf die Vollbremsung der Weltwirtschaft noch keine Entwarnung gibt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.08 17:29:07
      Beitrag Nr. 75 ()
      die Überschrift des Threads ist und bleibt richtig.

      Daran ändert auch nichts, dass es inzwischen viele Mini-Nebenwerte gibt, die wirklich lächerlich niedrig bewertet sind.

      Aber in diesen Märkten, die wir gegenwärtig haben, ist Liquidität wirklich alles, und aus den super small caps kommt man oft schon als Privter nicht recht raus, geschweige denn als institutioneller Investor.
      Und ohne richtige Nachfrage wird eben billiges immer billiger.

      Ich kaufe kleine Nebenwerte bestenfalls noch mal als Abrundung, wenn das KGV lächerlich niedrig ist und (!!) die Werte auch eine verfünftige und sichere (!) Dividendenrendite abwerfen.
      Dann kann man solche Zeiten auch schon mal aussitzen.

      Allerdings kriegt man ja heute schon big caps zu Preisen, die man vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hätte. Da bieten sich sie small caps wahrlich - noch- nicht an
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 09:52:47
      Beitrag Nr. 76 ()
      TT 3.247,74

      Damit hat sich der SDAX seit Ausbruch der Finanzkrise halbiert. Insbesondere heute schlägt das Liquiditätsrisiko voll durch.

      Avatar
      schrieb am 13.10.08 15:48:07
      Beitrag Nr. 77 ()
      Ungewöhnlich, aber angesichts der großen Spreads nicht ganz überraschend: Die Nebenwerte können heute, am ersten Tag der Erholungsrally, mit den blue chips mithalten.


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      Nebenwerte: die Underperformer der nächsten Jahre