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    Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ? (Seite 956)

    eröffnet am 19.03.00 21:44:16 von
    neuester Beitrag 10.05.24 12:01:20 von
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      schrieb am 09.01.12 13:04:48
      Beitrag Nr. 7.385 ()
      Zitat von ufz: Desweitern, frage ich mich, was bewegt diesen Mann (Vorstand Vertrieb) nach mehr als 9 Jahre in leitender Tätigkeit bei dem TOP-Unternehmen New Yorker von der „Bundesliga“ zu Bijou zu wechseln (und „abzusteigen“)?


      Kannst Du mal darlegen, nach welchen Maßstäben New Yorker ein "Top-Unternehmen" ist (allein der Vergleich "Bundesliga" ist ja völlig unpassend)?
      Avatar
      schrieb am 09.01.12 12:54:32
      Beitrag Nr. 7.384 ()
      I. Hallo Dieter - Danke für Deine Neujahrsansprache. Neben den vielen negativen Aspekten fährt Bijou ja immerhin für 2011 noch einen Rekord ein. Eine Dividenden-Rendite und Spitzenwert von 8,2%, ist doch ein starkes Argument für die Aktie. Offensichtlich sehen das die Marktteilnehmer aber anders?

      Desweitern, frage ich mich, was bewegt diesen Mann (Vorstand Vertrieb) nach mehr als 9 Jahre in leitender Tätigkeit bei dem TOP-Unternehmen New Yorker von der „Bundesliga“ zu Bijou zu wechseln (und „abzusteigen“)?


      II. Während der Projektleiter hier noch weiter herumpfuscht, habe ich die Bijou-Baustelle rechtzeitig verlassen. Bijou sollte besser den Architekten wechseln, bevor sie als Bauherren völlig auf Sand setzen.

      III. Kommentare - wider besseres Wissen

      Zitat von betterthantherest: "hat diese AG in meinem Depot nichts verloren!"

      Welche Aktien hast du denn in deinem Depot?

      Zitat von Projektleiter: Keine, der ist nur zum stänkern hier.

      Zuviel es bei Bijou stinkt, kann ich hier gar nicht stänkern!

      Trotzdem möchte ich dem eingeschweiz(ß)ten deutschen better Taxman meine erfolgreichen Aktien-Projekte der letzten Zeit offenlegen:

      1. Gerry Weber Int.
      2. Inditex
      3. Starbucks

      Diese Unternehmen spüren die Krise nur wenig und sind gut gerüstet auch die Wachstumschancen der kommenden Jahren zu nutzen. Deshalb haben sich hier auch die Kurse positiv entwickelt, während bei Bijou der Vorstandskapitän und seine Copiloten den Steuerknüppel auf Sinkflug eingestellt haben.


      IV. Kater, ich sähe dankenswerterweise unseren lieber Dieter besser geeignet, als Schlüsselfigur im Stab der Bijou-AG, etwa als Pressesprecher oder Leiter der Kommunikation. Denn es gibt eine eherne Regel: die lautet, dass ich im Krisenfall von Anfang an immer schnell, umfassend und wahrhaftig informiere. Damit tut sich Bijou leider noch immer sehr schwer.

      V. Aktuell wird wieder magere Kost serviert:

      http://www.presseportal.de/pm/14136/2177935/eans-adhoc-bijou…

      Die Aktie wird wohl wieder nach unten durchgereicht werden?
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 05.01.12 22:10:32
      Beitrag Nr. 7.383 ()
      Wer ist dafür, unseren wackeren Recken DieterJuwelier als Sprecher in der HV am 05.07.2012 für die letzten tapferen Kleinaktionäre in den Ring steigen zu lassen? Er würde die Fragerunde ungemein bereichern und verfügt über ein sehr fundiertes Wissen der AG.

      Soweit meine Kenntnisse reichen, war er die letzten Male nicht vor Ort. Seufz...... Wäre ein sehr gefragter Gesprächspartner beim "kalten Mittagessen" nach der HV.
      Avatar
      schrieb am 05.01.12 12:51:15
      Beitrag Nr. 7.382 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.553.610 von DieterJuwelier am 05.01.12 12:23:37Danke Dieter.
      Dir auch alles Gute für 2012 :) Und ein "Daumen hoch" von mir für den sehr guten BeitragBeitrag.
      Gruß
      Jupp
      Avatar
      schrieb am 05.01.12 12:23:37
      Beitrag Nr. 7.381 ()
      Informationen zum Jahreswechsel 2010/2011 gibt’s unter Posting #6970 vom 06.01.11
      Infos zum JW 2009/2010 vgl. Posting #6593 vom 04.01.10
      Infos zum JW 2008/2009 siehe Posting #6088 vom 06.01.09
      Infos zum JW 2007/2008 vgl. Posting #4949 vom 02.01.08
      Infos zum JW 2006/2007 finden sich unter Posting #4045 vom 31.12.06 und
      Infos zum JW 2005/2006 sind unter Posting #2820 vom 30.12.05 nachzulesen

      BIJOU BRIGITTE – im Krisenmodus

      Es ist wieder einmal die Jahreszeit der NJ-Empfänge, Rückblicke und Vorschauen. Mein traditioneller Beitrag an dieser Stelle und mein Resümee zum Jahreswechsel werden in diesem Jahr nicht besonders positiv – eher dramatisch - ausfallen. Aber Dramatik ist in Krisenzeiten nur ein anderes Wort für Wirklichkeit.

      Zweifellos das beherrschende Thema war und ist die Schuldenkrise in der Eurozone. Sie hatte sich bereits 2009 mit Problemen in Portugal, Irland und Griechenland, als Folge der US-Finanzkrise, bemerkbar gemacht. Was sich dann weiter in 2010 mit der Euro- und PIIGS-Krise angekündigt hat, setzte sich in 2011 verschärft fort und hat in Griechenland eine neue Dimension gefunden: Demonstrationen, Regierungskrise, Schuldenschnitt, Hilfsgelder, Depression. Außerdem sind inzwischen weitere Problemfälle aufgetaucht und bringen die EU ernsthaft in Bedrängnis. Hier ist vor allem Italien zu nennen. „Musterknabe“ Deutschland scheint dagegen der Fels in der Brandung zu sein und wird zum Retter der Gemeinschaft auserkoren.

      Die Versäumnisse in Politik und Finanzwirtschaft treten offen zu Tage. Verschuldung, Ratings, Stresstests, Rettungspakete und Krisengipfel prägen das Zeitbild und lösen bei vielen Menschen berechtigte Sorgen und Ängste aus. Angst vor der großen globalen Wirtschaftskrise. Angst vor dem Bankrott der viel zu lange einer nahezu ungebremsten Schuldenorgie frönenden Staaten und dem totalem Zusammenbruch der Finanzmärkte. Sorgen um die Stabilität des Euro und der EU-Währungszone.

      Neben dem durch die Politiker angerichtetem (Schulden)Unheil (eine EU-Gemeinschaft, in der Verträge das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben wurden) und die von den internationalen Finanzjongleuren (die Bankherren des von ihnen erfundenen künstlichen Geldes) verursachten Schäden in der Realwirtschaft, hatten in 2011 verheerende Naturkatastrophen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Weltwirtschaft.

      Alles im allen eine unselige Gemengelage aus Schuldenkrise, Bankennotstand und politischer Krise. Und eines kann man mit Sicherheit sagen: 2011 wird uns in Erinnerung bleiben. Nun ist die bange Frage: Wie geht es 2012 weiter? Das Positivste am Jahr 2011 ist, so ein Spötter kürzlich, dass es vermutlich besser war als 2012. Niemand von uns kann in die Zukunft sehen.

      Es ist daher besser, die Lage anhand bestehender Fakten zu analysieren und sich für 2012 auf wahrscheinliche Entwicklungen einzustellen. Die Sorgen um weitere Rückschläge in der Eurozone bleiben. Das Vertrauen in die Politik, Währung und Finanzmärkte ist so gut wie weg. Das Europa des versprochenen Friedens, Wohlstands und der finanziellen Sicherheit gleicht nun eher einer Ruine, von deren Baufälligkeit so manch verantwortlicher Politiker auch um den Preis der Aufgabe demokratischer Grundrechte abzulenken versucht. Alles, was derzeit gemacht wird, ist noch mehr Schulden und Haftungen aufzutürmen - so als könnte man Wasser zu Wein machen. Auch 2012 tanzen wir auf dem Schulden-Vulkan. Politik und Banken können m.E. ihr Rettungsspiel nicht gewinnen, nur den Kollaps noch etwas (vielleicht ein paar Jahre) hinausschieben. Das Trio Infernale – die drei Rating-Agenturen werden das Weltfinanzsystem weiterhin im Griff haben. Die G20 Staaten werden nicht die Kraft aufbringen, ihrem Treiben ein Ende zu setzen – zu mächtig sind die Geldherren gegenüber den Marionetten der Politik.

      Ich bin kein Hellseher, aber dass der Euro zum Erfolg zurückgeführt wird, das halte ich nach menschlichem Ermessen für ausgeschlossen. Schlussendlich muss man sich klar machen: es gibt kein Happyend in dieser Schuldenkrise. Eine Währungsreform ist unvermeidlich. Trotzdem, der Euro wird bleiben, aber gewiss nicht mit den gleichen Mitgliedern wie bisher.

      Sicher und wahr ist dagegen, dass in einigen wichtigen Ländern Wahlen stattfinden werden, die das politische Gefüge verändern könnten. Dazu zählen die USA, Frankreich, Mexiko, Indien und Russland. Auch in Griechenland soll im April gewählt werden. Dabei entscheidet sich dann endgültig, ob die neue Regierung Besserung gelobt oder das Land zum dauerhaften Sanierungsfall macht. Deutschland dürfte stark von den Entwicklungen in Asien betroffen sein. In China beginnt die Machtübergabe an die fünfte Generation der Parteiführung, und da wird den Chinesen vor allem China wichtig sein und nicht Europa. Rettungsgelder für die EU stehen dann nicht auf dem Programm.

      Die größte Gefahr hätte jedoch eine Eskalation in den Staaten der „Achse des Bösen“. Dabei ändern sich nur ein paar Namen. Von Afghanistan verlagert sich nun der Schwerpunkt nach Pakistan und statt des Irak macht nun vor allen der Iran Sorgen. In Nordkorea ist das Land zwar das gleiche, der unberechenbare Diktator wurde nur durch seinen unbekannten Sohn nebst Beraterkreis ersetzt. In Syrien kriselt es weiter, in Ägypten und den anderen Ländern des arabischen Frühlings tut man sich mit der "Demokratie" und neuen "Freiheit" schwer. All das könnte schnell den Ölhahn zudrehen, den Ölpreis in ungeahnte Höhen treiben oder andere ungünstige Folgen haben. Wirtschaft und Börse wird ein solches Szenario besonders negativ beeinflussen. 2012 sind die Anleger deswegen gut beraten, wachsam zu bleiben.

      Schwierige Zeiten stehen nicht nur - dank des Versagens von Politik und den ruinösen, bedenkenlosen Finanz-Hallodris - unserer Bijou AG ins Haus. Nachdem hier bereits 2010 vom Abschwung geprägt war, hat das Jahr 2011 nicht nur weiter enttäuscht, sondern dem Bijou-Aktionär schwer zugesetzt. Freilich ist auch Bijou nicht gegen den Krisenbazillus immun. Fraglich bleibt, ob die ernste Erkrankung wieder zur vollständigen Gesundung führt oder aber, der Infekt chronisch wird? Nur der (freie) Markt kann hier Heilung bringen und das Bijou Geschäftsmodell – nachhaltig praktiziert, schuldenfrei und sich flexibel den wandelnden Anforderungen anpassend – wird auch dann noch erfolgreich sein, wenn sich das abstrakte Geld aus den „Gewinnmaschinen“ der Investmentbanker im historischen Rückblick schon lange in Nichts aufgelöst hat.


      Wenig Lichtblicke im Aktienjahr 2011

      Der Jahrgang 2011 wird als ein verlustreicher in die Börsengeschichte eingehen. Es waren einfach zu viele „dicke Brocken“ zu verdauen. Zunächst der Fukushima-Schock, dann das Dauerthema Griechenland und schließlich aufkeimende Rezessionsängste. Als Stimmungsblocker erwies sich vor allem die Schuldenkrise, bei der sich zwar Gipfel auf Gipfel häufte, aber dennoch kein erhoffter Durchbruch erfolgte, geschweige denn eine endgültige Lösung brachte. So waren die vergangenen zwölf Monate von großen Kursturbulenzen begleitet und am Ende blieben viele Minuszeichen.

      Dabei wurde die Bijou-Aktie einmal mehr ihrem inzwischen schlechten Ruf gerecht und steht mit an der Spitze auf der Verliererliste. Gleich von Jahresbeginn bis einschließlich August ging es nur bergab, danach wechselt sich Plus und Minus oszilliert ab. Wie der Verlauf in meiner Monatsübersicht zeigt, gesellen sich zu den zehn Minusbalken nur zwei Plusbalken. Seit meiner Aufzeichnung beginnend 2002 stellt dies ein Novum dar. Immerhin im Jahre 2003 war es genau umgekehrt. An der Börse ist eben alles möglich, auch das Gegenteil.



      Die Bijou-Aktie erreichte bereits am 06.01. ihr Jahreshoch von 116,00 €. Dreistellig notierte die Aktie noch bis 15.03. Nach der HV und der Dividendenzahlung erfolgte am 08.07. mit 8,9% der stärkste Tagesverlust sowie das gleichzeitig Unterstreiten der 80 € Marke. Am 12.09. erreichte die Aktie 08. ihr Jahrestief bei 62,47 €. Im November erfolgte aufgrund der 9-Monats-Zwischenmitteilung eine kurze Gegenbewegung ein, die aber bereits Ende Dezember verpuffte. Seitdem stagniert die Aktie und schloss das Börsenjahr mit einem Kurs von 73,00 € ab. (VJ 109,15 € ). Auf Jahressicht verlor die Aktie 33,1% bzw. absolut 36,15 €.

      Die Umsätze in der Aktie (bis 15.07. Ffm, ab 16.7. XETRA-Einführung) haben sich in 2011 gegenüber um ca. 10% erhöht, bleiben aber mit 1,1 Mio. Stück (Xetra) weit hinter dem Spitzenwert aus 2006 mit 3,1 Mio. Stück (Ffm) zurück. Entsprechend lag der durchschnittliche Umsatz pro Börsentag in 2011 nur noch bei rund 4.300 Stück.

      Das Interesse an Bijou hat sich nicht belebt. Im Gegenteil, die beiden als „Überraschungscoup“ gedachten ad hoc-News - ARKP Auflage 4 und die „klein Maxi“-Vorstandskäufe - haben sich als reine Nebelkerzen erwiesen. Mir diesen hilflosen, absolut lächerlichen Aktionen haben die Vorstände weiteren Kredit verspielt. Da überrascht es auch nicht, wenn man bedenkt, dass das Wort Aktie seit Jahren außerhalb des Geschäftsberichts nicht vorkommt und auch vom Vorstand nur widerwillig in den Mund genommen wird. Die Akzeptanz der Bijou-Aktie hat dadurch sichtbar Schaden genommen. Denn die Vorstände tragen hier ohne Zweifel einen erheblichen Schuldanteil - neben dem zugestandenen „Krisenbonus“ – an der Kurshalbierung seit Ende 2006. In diesem Punkt halte ich die Kritik an den Vorständen für vollumfänglich berechtigt und geboten!

      Ich möchte die Bijou-Aktie jedoch nicht isoliert betrachten, sondern meinem altbekannten Vergleichswerten der Vorjahre aussetzen:



      In 2011 verzeichnet der DAX ein Minus von 14,7 %. Die Experten hatten vor einem Jahr allerdings ganz positiv argumentiert. Damals sagten sie dem deutschen Leitindex ein Jahresplus von rund 9% auf etwa 7.560 Punkte voraus. Tatsächlich aber schloss der Dax dieses Jahr aber bei rund 5.900 Punkten. Soviel zur Zielgenauigkeit der Börsenspezialisten!

      Die Bijou-Aktie verliert mit 33,1% mehr als doppelt so viel – ob damit der Sinkflug zu Ende ist, wird sich in 2012 zeigen - alles andere dazu ist bereits gesagt.

      Das Schlusslicht bildet diesmal die Douglas-Aktie mit minus 33,8%. Immerhin ein MDAX-Wert, der im Vorjahr noch ein deutliches Plus von 23,4% aufzuweisen hatte, während Bijou schon negativ auffiel.

      Auf Dollar-Basis verteuerte sich Gold seit Jahresbeginn um 11,3%. Gold beschließt das Jahr zum 11. Mal in Folge mit einem Plus, in Euro sogar besser mit 15%. Aber am Goldpreis und Goldkauf scheiden sich ja bekanntlich nicht nur hier im Forum die Geister. „Schmucki“ würde wohl sagen: am Gold führt kein Weg vorbei, an Bijou allemal. Also, meinen aufrichtigen Glückwunsch an diesen „Goldschürfer“ und seinen „Think Tank“.

      Übrigens, im 10-Jahresvergleich (2001 – 2011) hat sich die Reihenfolge wieder geändert. Bijou hält die Nr. 1, Gold holt weiter auf und DAX und Douglas tauschen die Plätze. Hier die einzelnen Werte:

      1) Bijou +623 % (p.a. 21,9 %)
      2) Gold in € +290 % (p.a. 14,6 %) / Gold in US-Dollar +469 % (p.a. 19,0 %)
      3) DAX 14,3 % (p.a. 1,3%)
      4) Douglas -10,3 % (p.a. -1,2%)

      Für 2012 ergeben sich mehr Fragen als Antworten. Die EU-Gefahrenzone und Schuldenkrise erschwert zwangsläufig einen Ausblick auf das Börsenjahr 2012. Tatsächlich müssen die Prognostiker der Börsenszene mehr denn je die Kristallkugel bemühen, wenn sie die Marschrichtung der Aktienkurse in diesem Jahr ausloten. Als gemeinsamer Nenner drängt sich die Feststellung auf: der Erwartungshorizont ist breiter denn je – mit Überraschungspotenzial nach beiden Seiten. Die Volatilität an den Börsen wird hoch bleiben.

      Im Vorjahr hatte ich die Risiken für den DAX stärker gewichtet, als die Chancen und damit richtig gelegen. Diesmal lasse ich mich nur zur der Prognose hinreißen, das physisches Gold für alle Anleger die nach Sicherheit suchen, gewiss ins Kalkül gehören. Unter dem Gesichtspunkt der Kapitalstreuung halte ich das aktuelle Niveau als ein einladendes Angebot.

      Aber letztlich führt der Weg zum Erfolg wohl wieder zu der Frage, in wie weit die Politiker und Finanzakteure bei der Krisenbewältigung vorankommen und vor allem, verspieltes Vertrauen wiedergewinnen. Dahinter setzte ich drei ???

      Bijou-Aktie - Langfrist-Entwicklung

      Wer bei Bijou seit dem Börsengang 1988 dabei ist, darf zufrieden sein. Jedoch für die überwiegende Mehrheit der (freien) Aktionäre dürfte ich damit gründlich daneben liegen, sie als „Gewinner“ anzusehen. Denn die Aktie notiert Ende 2011 mit 73,00 € unter ihrem Schlusskurs von 2004 und markiert damit ein 7-Jahrestief! Deshalb habe ich erstmals die Bijou-Aktie nicht mehr als solides, sondern als tristes Investment (Schmuckstück) bezeichnet. Zukünftige Verbesserungen sind nicht ausgeschlossen. Denn was aus dem Kauf einer Bijou-Aktie bis zum Jahresende 2011 geworden ist, findet sich auf meinem aktualisierten Beipackzettel – mit Risiken und Nebenwirkungen - wieder:



      Als Erstzeichner stelle ich fest, das bei einem Ausgabepreis von 281 €, sich der Wert einer erworbener Aktie per Ende 2011 auf 3.696 € beläuft. Immerhin ein „passabler“ Gewinn von 1.215 Prozent. Damit konnten die „Altaktionäre“ eine jährliche (steuerfreie) Rendite von 11,3% ex. Div. erzielen! Incl. der noch nicht gezahlten Div. für das GJ 2011 errechnet sich eine (vor Steuer) Rendite von 14,0%. Die durchschnittliche jährliche Div.-Rendite beläuft sich auf 5,4% (vor Steuer).

      In den letzten 24 Jahren hat die Aktie 12-mal im Plus und 12-mal im Minus geschlossen. Alles im allem eine ausgeglichene Bilanz. Trotzdem hat die Aktie bisher eine bemerkenswerte, positive Performance hingelegt. Allerdings der „Gewinnvorrat“ nimmt seit 2005 kontinuierlich ab. Ich hoffe nicht, dass die Bilanz in 2012 ist negative kippt.

      Für Roland Werner fällt die Bilanz für seine ersten drei Jahre als Vorsitzender Vorstand negativ aus:

      1) Aktienkurs von 83,55 € auf 73,00 € gefallen => Minus 12,6 %
      2) Ergebnisrückgang von 82,5 Mio. € auf 47,0 Mio. € erwartet => Minus 43,0%
      3) keine Umsatzsteigerung gegenüber 2008 mit 375,7 Mio. € zu erwarten!
      4) Die Dividende für 2011 steht noch aus (zuletzt 6,50 €) => erwarte Reduzierung!

      Meine Tabelle weist für 2011 eine Div. von 6,00 € auf. Obwohl Bijou über reichlich Geld in der Kasse verfügt, traue ich dem Vorstand eine Kürzung zu! Ferner halte ich, das Bijou die „überflüssige“ Kassenhaltung aufgibt und einen Teilbestand an die Aktionäre ausgeschüttet, für ausgeschlossen. Denn der Vorstand hat bereits vor zehn Jahren (vgl. Gegenantrag „Sonderdividende“ zur HV 2001) bzgl. der Cashanhäufung das Unwort „alternativlos“ zementiert. Unsere Kanzlerin kam erst viel später (2010) damit einher, aber es einig sie immerhin, weil beide mit ihrer Aussage falsch liegen!

      Ausblick – Zeit der Umbrüche

      „O tempora, o mores“ – Was für Zeiten, was für Sitten!“ entsetzte sich einst vor dem römischen Senat der Staatsmann Marcus Tullius Cicero. Und heute nach mehr als 2.000 Jahren?

      Was bedeutet es für eine Gesellschaft, deren Glaube an die Allmacht der (Finanz)Märkte schwer erschüttert wurde, und die jetzt daran gehen muss, ihre ethische Werteskala neu zu justieren?
      Welcher moralische Kodex aber soll den Weg in die Zukunft flankieren? Der des „Weiter so!“ oder des „Augen zu und durch!“? Was lernen wir aus den in immer kürzeren Abständen aufflammenden globalen Krisen? Und: Sind auf Egozentrik basierende Gesellschaften überhaupt fähig und bereit zum individuellen Verzicht – wenn er denn notwendig würde? Ein paar Antworten fallen mir dazu ein:

      Solidität statt schnellem Geld – Realwirtschaft contra Fabrikation wertloser Finanzprodukte - Banken als Dienstleister für die Wirtschaft und Bürger anstatt Erpresser von Regierungen - Vertrauen statt ungezügeltes Finanzmarkt-Roulette – Arbeit und Ersparnis anstelle von Finanz- und Pumpkapitalismus -Verlässlichkeit statt Renditemaximierung: die Krise ist ein strenger Zuchtmeister und verändert Wertmaßstäbe gründlich.

      Krisen erzeugen Verunsicherung, eine längere Zeit dauernde Verunsicherung kann Sorgen und im Extremfall Katastrophenängste auslösen. All das ist verständlich, aber es kann trotzdem nicht schaden, auch in Krisen einen kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn gerade in Krisen niemand der Erfahrung widersprechen kann, wonach sich nichts so schlecht voraussagen lässt wie die Zukunft.

      In Zeiten hoher Unsicherheit kann man deshalb Anlegern nur raten, was man ihnen auch in ruhigen Zeiten raten würde: die Streuung des Vermögens.

      Dabei führen gerade Krisenzeiten immer zu Umbrüchen und an den Finanzmärkten haben diese bereits begonnen. So bieten sich Anleihen von guten Unternehmen als Alternative zu Staatsanleihen an. Ansonsten explizit Sachwerte, dazu gehört immer die Aktie, aber als Ausweichreaktion auch Rohstoffe, Währungen, Immobilien und „neuerdings“ zunehmend Gold.

      Am Aktienmarkt können Anleger m.E. unter Beachtung der Risiken weiterhin gute Qualität zu günstigen Preisen aufsammeln. Denn es gibt viele Unternehmen, die die Chance besitzen, flexibel zu agieren, politische Unwägbarkeiten zu überdauern und weiter zu wachsen. Also Aktien, die sich dem vorherrschenden Abwärtstrend entziehen und die neben guten Zahlen und einer klaren Strategie dies auch noch den Marktteilnehmern – sprich: ihren Aktionären - vermitteln können.

      Ob dies auch noch für den Bijou-Vorstand und die Bijou-Aktie gilt, muss jeder Anleger selbst entscheiden. Ich kann nur hoffen, dass sich die Durststrecke und Lethargie bei Bijou nicht „unendlich“ fortsetzt. Soweit zu meinen einzigen Wünschen in Sachen Bijou im neuen Jahr.

      In den Beiträgen der letzten Tage sehe ich ja eine gewisse Unterstützung und Zuversicht. Hoffnung verbreitet auch der neue Vertriebsdirektor Gödecke, seit 01.01.2012 als Vorstand Vertrieb in „Amt und Würden“. Zur neuen Aufgabe wünsche ich ihm viel Erfolg und Freude bei der Durchsetzung seiner Ziele. Allerdings hat Gödecke bisher bei mir noch keinen „Staub“ aufgewirbelt (vgl. #7372 Kampfkater1969)!

      Was steht bei mir sonst noch auf der (Personal)Agenda für 2012? Dank Internet bin ich doch tatsachlich fündig geworden:

      1) Personalleiterin, Prokuristin, und Geschäftsführerin Bettina Diek feiert ihren vierzigsten Geburtstag.
      2) Finance Director, Prokuristin, und Geschäftsführerin Véronique Porr feiert ihren fünfzigsten Geburtstag und zwanzig Jahre Tätigkeit für Bijou Brigitte
      3) Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Karl-Joachim Dreyer und Firmengründer Friedrich-Wilhelm Werner begehen ihren siebzigsten Geburtstag.

      Ich hoffe, keine anderen Mitarbeiter in Schlüsselpositionen mit „Rundung“ vergessen und die chronologische Reihenfolge der freudigen Ereignisse eingehalten zu haben? Ansonsten, entschuldige ich mich dafür!

      Zum Schluss freue ich mich, dass sich die Diskussion um Bijou wieder etwas belebt und versachlicht hat – somit dieses Forum nicht völlig vor die Hunde geht. Als nächstes werde ich mir die Konkurrenz zur Aufgabe machen, denn ich denke hier lassen sich für Bijou-Anleger neue interessante Einsichten, Aspekte und Erkenntnisse gewinnen. Das sollte doch in Krisenzeiten zumindest eine gute Nachricht sein!

      Ich danke den verbliebenen Diskutanten und „Querdenkern“ für ihr Interesse an diesem Forum, die positive Bewertung sowie die geäußerte Kritik.

      Ich wünsche Euch für 2012 alles erdenklich Gute – vor allem Erfolg. Dieses Forum will dazu einen kleinen Teil beitragen. Es soll ein treuer Wegbegleiter sein, der Euch informiert, orientiert und mit neuen Gedanken anregt. In diesem Sinne allen Lesern ein gesundes und friedliches Neues Jahr!

      CU Dieter :cool:

      Ps.: nur der Ordnung halber erwähne ich:
      1) evtl. Rechtschreibe- und Rechenfehler bitte ich zu entschuldigen!
      2) mein Beitrag versteht sich nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung für die Bijou-Aktie
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.

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      Avatar
      schrieb am 05.01.12 12:09:51
      Beitrag Nr. 7.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.520.657 von DieterJuwelier am 24.12.11 15:57:03@ DieterJuwelier schrieb am 24.12.11 15:57:03 Beitrag Nr. 7369 (42.520.657)

      Danke für den super Bericht, den ich wieder gerne gelesen habe. Ich bin schon gespannt auf die beeline-Zahlen und Deine Analyse dazu. Ich denke, so lange die nicht wirklich schlecht sind (und davon ist bisher nicht auszugehen) kann man hier noch warten. Der lange Zyklus von dem Axxienwicht spricht hat ja noch ein paar negative Jahre, wenn man an die von bourbaki und mir postulierte Phasentheorie glaubt (siehe Post #5719 von philojoephus vom 31.07.08 Link: http://www.wallstreet-online.de/diskussion/98337-5711-5720/… bzw. Post # 6762 vom 04.05.10 Link: http://www.wallstreet-online.de/diskussion/98337-6761-6770/…). Die Entwicklung in den Phasen habe ich hier noch mal aufgeführt:


      Entwicklung von Bijous EBT-Marge in der ersten Phase
      Jahr........................1987........1988........1989........1990........1991........1992........1993........1994........1995........1996
      Filialanzahl...............66............93...........112..........140..........155..........170..........187..........193...........203.........204
      Zuwachs in %........+35%......+41%......+20%.......+25%.......+11%.......+10%.......+10%......+3,2%......+4,9%.....+0,5%
      Umsatz in Mio. €...17,21.......22,84........27,62......34,10........38,37........43,7.........45,7.........46,5.........41,2........43,7
      EBT in Mio. €..........5,80.........5,84..........4,78........5,26..........5,66........6,39.........5,60..........4,28........1,95........1,95
      EBT-Marge*...........33,7%.....25,6%......17,3%......15,4%......14,8%......14,6%......12,3%........9,2%........4,7%......4,5%
      * Jahresüberschuss + Einkommensteuer / Gruppen bzw. Konzernumsatz x 100 (ab 1998 Konzernzahlen)


      Entwicklung von Bijous EBT-Marge in der zweiten Phase
      Jahr........................1997........1998........1999........2000........2001........2002.........2003........2004........2005
      Filialanzahl..............246..........264..........288..........322..........399..........471...........571..........672..........812
      Zuwachs in %........+20%.......+7,0%.....+9,1%.....+11,8%....+23,9%...+18,0% .....+21,2%....+17,7%.....+20,8%
      Umsatz in Mio. €.....58,3.........65,6.........78,3..........88,7........95,3........122,6........164,9........223,4.......301,6
      EBT in Mio. €............3,7.........11,2.........16,9..........18,1........18,8..........21,0.........42,0..........74,9........113,2
      EBT-Marge.............6,3%.......17,1%......21,6%.......20,4%.....19,7%......17,1%.......25,5%......33,5%......37,5%
      Hinweis: die Anzahl der Filialen im Jahr 1997 ist durch die Übernahme der 40 rubin Filialen per 01.11.1996 verzerrt; in den 204 Filialen, die 1996 angegeben werden, sind die 40 rubin-Filialen nicht enthalten; ab 1998 Konzernzahlen; das EBT 2003 wurde um den Gewinn aus dem Verkauf der eigenen Aktien (7,1 Mio. Euro) reduziert;


      Hier die bisherige Entwicklung von Bijous EBT-Marge in der dritten Phase
      Jahr........................2006........2007.........2008........2009........2010
      Filialanzahl..............931........1.005........1.085.......1.125.......1.167
      Zuwachs in %.......+14,7%....+7,9%.......+8,0%......+3,7%......+3,7%
      Umsatz in Mio. €...348,0.......366,9.........375,7.......390,1.......377,9
      EBT in Mio. €........124,5.......121,9.........117,4.......108,9.........84,7
      EBT-Marge............35,8%......33,2%.......31,2%......27,9%.......22,4%
      Verän. EBT..........+10,0%......-2,1%........-3,7%.......-7,2%......-22,2%


      Ich finde das Lob, dass von einigen Teilnehmern für Bijous Bilanz ausgesprochen wird, ja in Ordnung, nur daraus zu schließen, dass Bijou im Wettbewerb entsprechend besser da steht, ist meiner Meinung nach fehl am Platz, wenn die direkten Wettbewerber von Bijou ähnlich gute Bilanzen aufweisen.

      Beeline (ab 2008 Konzernzahlen)
      Jahr........................2006........2007.........2008........2009........2010
      Umsatz in Mio. €...................169,1.........204,0.......238,3.......noch
      EBT in Mio. €..........................55,1...........48,1.........44,0.......nicht
      EBT-Marge............................32,6%.......23,6%.......18,8%....verfügbar



      @ MMEHeld schrieb am 26.12.11 10:02:44 Beitrag Nr. 7370 (42.521.561)

      >> oder alternativ den Vermieter durch Auslaufenlassen des Mietvertrages in die Hölle und in
      >> die Zwangsversteigerung seiner Immobilie zu schicken
      Dein Spaniencase hat Charme. Aber bist Du sicher, dass das bei vielen spanischen Filialen funktioniert? Bijou hatte die letzten Jahre ja immer erwähnt, dass in Spanien so viele Einkaufszentren gebaut werden, sie da rein müssen und dafür die Innenstadtlagen ausbluten. In einem Einkaufszentrum funktioniert das Druckmittel des Auszugs natürlich auch, aber nicht so gut, wie bei einem Vermieter in einer Innenstadtlage, der vielleicht nur zwei Geschäftsflächen zu vermieten hat. Damit Dein Investment Case aufgeht, müsste man wissen, wie viele der spanischen Filialen in Einkaufszentren liegen und wie viele in Innenstadtlagen. Hast Du das mal geprüft?


      @ all

      Der Vorstand hatte auf der BPK 2011 einen neuen Wettbewerber erwähnt: Primarkt. Anbei ein Artikel und ein Interview zu dem Unternehmen.

      Modekette Primark - Billig-Kult-Marke greift H&M und Zara an

      07.12.2011 Handelsblatt.com Anna Baumbach -- Mit modischer Kleidung zum Billigpreis will die Modekette Primark den deutschen Markt aufmischen - "Look Good, Pay Less", so das Motto der Iren. Bei jungen Modefans sorgt der Laden für fast hysterische Begeisterung.
      Jeans für elf Euro, Handtaschen für fünf Euro, T-Shirts für drei Euro - das sind Preise, die viele Mode-Fans zum Ausflippen bringen und den Angstschweiß auf die Stirn der Konkurrenz treiben. Mit riesigen Geschäften in bester Innenstadtlage, absoluten Billigpreisen und modischen Designs will der irische Textildiscounter Primark auch die deutsche Kundschaft erobern.
      Heute eröffneten die Iren ihre bundesweit größte Filiale in der Essener Innenstadt und setzen damit ihren Angriff in Deutschland fort. Das Potenzial hierzulande ist groß: Primark zielt zwar auf dieselbe Zielgruppe wie H&M und Zara, auch die Kleidung ist ähnlich modisch, doch die Preise liegen deutlich unter denen der anderen Anbieter. "Look Good, Pay Less" - so das Motto der Iren.
      Gespart wird durch die hohen Produktionsmengen und die Produktions- und Vertriebsprozesse, so Nordeuropa-Chef Wolfgang Krogmann. "Wir geben uns auch mit etwas geringeren Margen zufrieden als unsere Konkurrenten." Produziert wird die Kleidung in Asien. Zulieferer in Indien und Pakistan sorgten in der Vergangenheit allerdings für unschöne Schlagzeilen. Primark kam in den Verdacht, Kinderarbeit zu unterstützen.
      Das Unternehmen reagierte prompt: Die Zusammenarbeit mit den Zulieferern wurde gekündigt, stichprobenartig werden jetzt die Fabriken auf Ethik-Verstöße überprüft. Primark ist sich eines möglichen Image-Schadens bewusst. Im Internet widmet das Unternehmen eine ganze Seite seinen ethischen Grundsätzen.
      Auf teure Werbung verzichtet die Firma: Mund-zu-Mund-Propaganda und das Internet erledigen die Kundengewinnung von alleine. In Hannover fieberten 10.000 Anhänger auf der Facebook-Fanseite der Filial-Eröffnung entgegen. Als Anfang November das Geschäft dann seine Türen öffnete, folgten Szenen wie bei einem Konzert eines Teenie-Schwarms: Tausende überwiegend junge Mädchen warteten stundenlang geduldig und kreischten sich die Seele aus dem Leib als die Türen aufgingen. Allein am ersten Tag kamen 20.000 Kunden in den Laden. Zwischenzeitlich fielen wegen des Ansturms die Rolltreppen aus. Vor jeder Ladenöffnung spricht Primark deshalb ein Sicherheitskonzept mit den Behörden ab.
      "Wir gehen nicht in jede Stadt und jede Lage"
      Bis vor kurzem konnten sich deutsche Primark-Anhänger nur bei London-Besuchen eindecken. Der gigantische Flagship-Store an der Oxford Street zieht täglich kauflustige Touristen-Horden an. Bereits 1973 und nur vier Jahre nach der Unternehmensgründung in Irland hatte Primark seine erste Filiale in Großbritannien eröffnet und ist mittlerweile in so ziemlich jeder Einkaufsstraße im Land präsent. Knapp 230 Filialen betreibt Primark derzeit in sieben Ländern in Europa. Nach Irland, Großbritannien, Spanien, Portugal, Deutschland, den Niederlanden und Belgien soll es 2012 auch nach Österreich gehen.
      Seit 2009 ist Primark nun in Deutschland vertreten. Das Unternehmen wagte seinen vorsichtigen Markteintritt mit ersten Geschäften in Bremen und Frankfurt. Richtig los ging es dann in diesem Jahr: Nach Gelsenkirchen, Dortmund und Hannover folgt nun Essen: Wegen technischer Probleme musste der Start der Filiale verschoben werden, den neuen Termin gab Primark erst kurzfristig bekannt. Deshalb hielt sich der Andrang in Grenzen. Im kommenden Jahr geht es weiter nach Saarbrücken, Düsseldorf und Karlsruhe. In Berlin soll es gleich zwei Läden geben, einen direkt am Alexanderplatz. Dafür übernimmt Primark die ehemalige Saturn-Filiale mit 6.500 Quadratmetern Verkaufsfläche.
      In Hannover, Gelsenkirchen, Essen und Saarbrücken haben die Iren mal eben die Immobilien gekauft, in denen sie ihre Geschäfte eröffnen und folgen damit konsequent ihrer Strategie: Primark hatte bereits in Irland und England Geschäfte der Warenhausketten BHS und C&A übernommen und war so in den Neunziger Jahren extrem schnell gewachsen. Mit 8.400 Quadratmetern ist das ehemalige C&A-Haus in Essen die bisher größte Ladenfläche in Deutschland.
      Anfang November erfolgte in Mönchengladbach der Spatenstich für ein neues Primark-Logistikzentrum. Das Lager liegt optimal für die Belieferung der Geschäfte in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Die Nachricht an die Konkurrenz ist dabei klar: Primark ist gekommen, um zu bleiben.
      Laut Gerüchten könnten in den kommenden Jahren mehr als 100 Filialen in Deutschland eröffnet werden - die Nachfrage ist da. Offiziell will Primark davon jedoch nichts wissen. "Das sind Gerüchte. Im Moment ist es uns noch nicht möglich zu sagen, wie stark wir in Deutschland expandieren werden", so Nordeuropa-Chef Krogmann. "Es ist immer auch eine Frage, ob wir die richtigen Standorte finden. Wir gehen nicht in jede Stadt und jede Lage, das muss schon zu uns passen."


      Primark-Chefin O’Donoghue "Die deutschen Kunden lieben uns"

      07.12.2011 Handelsblatt.com Anna Baumbach Interview2 -- Die irische Billigmodekette Primark greift in Deutschland an und eröffnet heute einen neuen Markt in Essen. Im Interview erklärt Vorstandsmitglied O'Donoghue, wie Primark in Deutschland punkten will.
      HANDELSBLATT: Frau O'Donoghue, was reizt Sie an Deutschland?
      Breege O'Donoghue: Die deutschen Kunden! Wir lieben sie und sie lieben uns. Wir haben uns unseren Markteintritt gut überlegt und vorbereitet. Dank unserer ausgiebigen Marktforschung haben wir festgestellt, dass Primark eine große Chance in Deutschland hat. Und der Erfolg gibt uns Recht!
      HANDELSBLATT: Viele ausländische Geschäfte sind in Deutschland gescheitert, wie beispielsweise Gap oder auch Marks&Spencer. Was machen Sie anders?
      Viele ausländische Unternehmen sind nach Deutschland gekommen und haben einfach das gemacht, was sie immer gemacht haben. Primark ist da anders. Wir hören auf unsere Kunden, wir lernen über unsere Kunden und wir passen uns an, wie beispielsweise bei der Größe der Bettwäsche, Farben oder auch einzelnen Modestilen. Wir hören sehr genau darauf, was unsere Kunden wollen und reagieren auf die Wünsche unmittelbar. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.
      HANDELSBLATT: Hilft Ihnen da auch die Finanzkrise?
      Wir haben Erfolg in guten und in schlechten Zeiten. Vielleicht bringt uns die Krise neue Kunden, die vorher nicht bei Primark eingekauft hätten. Wir werden auf jeden Fall versuchen diese Kunden zu überzeugen und zu halten - auch wenn es wirtschaftlich wieder aufwärts geht.
      HANDELSBLATT: Wie viel muss man denn für ein komplettes Primark-Outfit ausgeben?
      Nicht viel, schauen Sie mich an! Meine Jacke kostet 35 Euro, meine Bluse 11, der Rock 15 und die Strumpfhose 3,50. Und dann sind da natürlich die Kleidungsstücke, die Sie nicht sehen... Nur meine Schuhe habe ich woanders gekauft!
      HANDELSBLATT: Billige Kleidung kann man nur selten länger als ein paar Wochen tragen. Spätestens nach der dritten Wäsche fallen die Stücke doch auseinander...
      Wir achten sehr auf die Qualität unserer Kleidung. Ich trage Kleidungsstücke aus unserer Kollektion, die ich mir vor zwei oder drei Jahren gekauft habe. Qualität ist extrem wichtig für uns, denn nur wenn wir unsere Kunden überzeugen, kommen sie auch wieder.
      HANDELSBLATT: Wie können Sie diese günstigen Preise anbieten?
      Die Firma hat sehr schlanke, effektive Prozesse. Zudem läuft bei uns alles über die Masse. Wir produzieren und verkaufen große Mengen. Wir verlassen uns auf klassische Mund-zu-Mund-Propaganda, die heutzutage von den Social Media unterstützt wird. Werbung schalten wir nur bei Ladeneröffnungen, denn wir investieren lieber in Preise und Qualität.
      HANDELSBLATT: Billige Mode hat den Ruf Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung zu fördern. Wie produziert Primark seine billige Mode?
      Wir haben sehr strenge ethische Standards, denn wir wollen unsere Produkte nicht auf Kosten von anderen Menschen herstellen. Wir sind Mitglied der Ethical Trading Initiative und haben uns so verpflichtet, die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten unserer Zulieferer zu überwachen. Im letzten Jahr haben wir mehr als 1200 Untersuchungen bei unseren Zulieferern durchgeführt. Wenn wir Probleme feststellen, versuchen wir sie zu beheben. Funktioniert das nicht, beenden wir die Zusammenarbeit.
      HANDELSBLATT: Könnten Sie sich vorstellen, ähnlich wie H&M mit bekannten Designern eine Kollektion zu entwerfen?
      Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht. Wir sind ein No-Frills-Unternehmen, wir haben schlanke Strukturen und versuchen unnötige Ausgaben zu vermeiden. Wir geben unsere Kostenersparnisse lieber an unsere Kunden weiter, als sie in eine solche Kollektion zu stecken.
      Avatar
      schrieb am 05.01.12 10:53:07
      Beitrag Nr. 7.379 ()
      Zitat von Bullenreitermeister: und im nächsten Jahr gibt es rekord Gewinne bei Bijou Brigitte :)
      Das wohl eher nicht.
      Avatar
      schrieb am 04.01.12 23:31:18
      Beitrag Nr. 7.378 ()
      2012 werden noch ein paar Banken gerettet werden
      und im nächsten Jahr gibt es rekord Gewinne bei Bijou Brigitte :)
      Avatar
      schrieb am 04.01.12 12:57:08
      Beitrag Nr. 7.377 ()
      Zitat von betterthantherest: "hat diese AG in meinem Depot nichts verloren!"

      Welche Aktien hast du denn in deinem Depot?
      Keine, der ist nur zum stänkern hier.
      Avatar
      schrieb am 02.01.12 16:10:53
      Beitrag Nr. 7.376 ()
      Da ich die Gelegenheit hatte, den neuen Vertriebsvorstand live zu erleben, kann ich nur wiederholend sagen:

      Der Mann wird Bijou Brigitte mächtig nach vorne bringen! Nicht umsonst hatten die Headhunter genau ihn im Visier. Er war die erste Wahl als Kandidat.
      Wer etwas Einblick in diese Branche hat, wird wissen, dass solche Jobs nicht angetreten werden um sich dann wieder an die kurzen Zügel legen zu lassen. Werner junior und Werner senior wollten genau so eine Biografie und so eine Expansionsbilanz als Softskills einkaufen.
      Wenn es ein gewolltes Weiterso rumwursteln werden sollte, es gab in der Reihe 2 der AG einige Kandidaten hierfür....


      Wer stets nur in Quartalen denkt, sollte kein Aktionär bei Bijou Brigitte sein, der sollte an Terminbörsen zocken.

      Auch 2012 wird die Branche massiv belasten und herausfordern, mir tun beinahe die Mitbewerber leid, die die Aasgeier von Banken wegen ihren Krediten im Nacken haben. B B AG kann sich lächelnd zurücklehnen und bei passenden Gelegenheiten einsammeln. Schon die letzten Jahre waren ständig Kaufangebote im Hause.....aber warum gleich zuschlagen, wenn man die Jungs noch weichkochen kann....
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