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    Troika mit Zukunft: China - Indien - Russland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.06.05 15:51:19 von
    neuester Beitrag 10.07.05 00:36:16 von
    Beiträge: 65
    ID: 985.464
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      schrieb am 04.06.05 15:51:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Verborgene Ambitionen

      Russland, China und Indien prüfen eine strategische Allianz für das 21. Jahrhundert, deren Einfluss weit über Asien hinaus reichen soll. Dabei geht es auch um Öl und Waffen
      ....
      Bei ihrem Treffen in der Stadt Wladiwostok verbargen der Russe Sergej Lawrow, der Chinese Li Zhaoxing und der Inder Natwar Singh ihre Ambitionen vorerst hinter Floskeln. Man strebe gemeinsam nach Weltfrieden und der Demokratisierung der internationalen Beziehungen, betonten die Vertreter der Atommächte. Bei den Dreiergesprächen ging es nach Einschätzung von Beobachtern aber auch um Öl und Waffen.

      Alle drei Staaten müssen der Gefahr des islamischen Fundamentalismus innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen begegnen. Moskau und Peking lobten unisono das Vorgehen der Militärs Mitte Mai in Usbekistan. Soldaten hatten nach Angaben von Menschenrechtlern bis zu 800 Demonstranten in der Stadt Andischan erschossen.

      Einige russische Experten erhoffen sich von der asiatischen Begegnung eine deutliches Signal an die USA. »Niemand braucht die Vorherrschaft eines einzelnen Staates«, betont der Politologe Michail Schinkowski. Der Wissenschaftler aus Wladiwostok, 9000 Kilometer östlich von Moskau, erwartet keine schnellen Erfolge. »Je häufiger sich Russland, Indien und China in diesem Format treffen, desto zügiger lässt sich ein »strategisches Dreieck« in den kommenden 20, 30 Jahren aufbauen«, sagt Schinkowski.

      Die Führung in Moskau setzt auf eine europäische Ausrichtung, will aber nicht auf die asiatische Option verzichten. Zwei Drittel des russischen Territoriums liegen in Asien. Erste Bemühungen um eine asiatische Troika waren Ende der 1990er Jahre am damals noch angespannten Verhältnis zwischen Peking und Neu Delhi gescheitert.

      Die indisch-chinesischen Gespräche in Neu Delhi vor zwei Monaten brachten die Wende. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao bezeichnete die Inder nicht mehr als »Konkurrenten, sondern als Freunde«. Beide Seiten suchen nach Lösungen im Grenzstreit, der 1962 einen Krieg auslöste und seitdem das Verhältnis belastet. Indien bewirbt sich wie Deutschland um einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat und braucht dafür die Unterstützung Chinas und Russlands.
      http://www.zeit.de/2005/23/troika
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 15:58:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Welthandel
      Indien fordert Garantien für sein Geschäft mit dem Outsourcing

      03. Juni 2005 Indien will ein weltweites Verbot aller Gesetze erreichen, die die Verlagerung von Stellen untersagen. „Alle Alarmglocken klingeln bei uns immer dann, wenn Vorschläge für ein Gesetz zum Verbot von Outsourcing aufkommen”, sagte der indische Handelsminister Kamal Nath. Zuletzt war die Verlagerungsdebatte in Amerika geführt worden, wo die Angst vor dem Verlust Tausender Stellen die Politik vor der Präsidentschaftswahl stark beeinflußt hatte. Indien will nun vor allem die Vereinigten Staaten dazu bringen, in ein neues Welthandelsabkommen eine ausdrückliche und grundsätzliche Genehmigung zur Auslagerung von Stellen aufzunehmen.

      „Wir vernehmen diese kritischen Töne der Auslagerung gegenüber immer wieder”, sagte Nath. „Deshalb müssen wir die ganze Angelegenheit ein für allemal vom Tisch bekommen.” Dabei beruhten die Sorgen der Amerikaner mehr auf Emotionen als auf wirtschaftlichen Tatsachen. Schließlich würden beide Seiten und damit auch die amerikanischen Unternehmen davon profitieren, wenn sie ihre Kosten dank der Verlagerung von Stellen nach Indien senken könnten. Nach Berechnungen des indischen Branchenverbandes Nasscom liegen die Kosten für eine Stunde Software-Entwicklung in Indien zwischen 18 und 26 Dollar. In Amerika und Europa betragen sie hingegen 55 bis 65 Dollar.
      ....
      Unbegründet sind die Ängste der Amerikaner und letztlich auch der Europäer vor dem wachsenden Oursourcing-Giganten Indien nicht. Das Land rechnet damit, bis zum Jahr 2008 einen Anteil von 51 Prozent am Weltmarkt der Auslagerung von Geschäftsprozessen und der Entwicklung von Informationstechnologie zu erobern. Bis März 2009 solle dann die Umsatzmarke von 50 Milliarden Dollar genommen sein, sagte S. Ramadorai, Chairman des indischen Software-Marktführers Tata Consultancy Services und der indischen Nationalen Vereinigung der Software- und Service Unternehmen (Nasscom). Der Branchenverband sieht die Lage rosig: Allein in diesem Fiskaljahr soll der Export von Software und der damit verbundenen Dienstleistungen um 32 Prozent auf einen Wert von 22,5 Milliarden Dollar steigen. ...

      http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc…

      Sind in Indien Gewerkschafter an der Regierung?
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 15:59:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Schwäche der EU werden diese Staaten zu nutzen wissen!
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:10:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      ... dann müssen wir eben verhandeln.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:11:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      ... Kontakte spielen lassen...

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      schrieb am 04.06.05 16:12:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      ... an mögliche Verbündete denken ...
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:12:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      ... na vielleicht nicht an alle denken ....
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:13:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      ... notfalls zu Waffen greifen ...
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:13:54
      Beitrag Nr. 9 ()
      ... oder des Asiaten den Marsch blasen...
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:16:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      ... im Übrigen brauchen wir keine Allianzen. Wir haben doch die Allianz-Arena.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:20:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wir gehen eine Allianz mit Kuba ein. Die will doch eh keiner haben...
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:22:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ Stella

      Da hab ich Dir mal wieder den Thread versaut.
      Ist meine Rache wegen der NRW-Wahl-Sperre :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:26:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      Postolino
      ich bin das Meldebutton-Monster bei w: o :laugh:

      Ich empfehle Dir dringend den Zeit-Artikel

      WER DENKT FÜR DIE CDU?

      Die Headline kennst Du jetzt, insofern dürfte sich für Dich das Lesen des ganzen Beitrags erübrigen. ABER: der letzte Satz ist Pflicht :D

      http://www.zeit.de/2005/23/Kulturhegemonie
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:43:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]16.802.294 von StellaLuna am 04.06.05 16:26:41[/posting]Schön, wie Du Dir Gedanken machst, aber ich hab die ZEIT neben dem Handelblatt im Abo :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:47:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]16.802.343 von Postolino am 04.06.05 16:43:45[/posting]statt Coffeetable-Books hast Du Coffeetable-Newspaper, sehr lobenswert :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 17:06:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      Sischa sischa :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 17:31:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      Dell bekämpft Lenovo und eckt in China an

      Dells US-Marketingabteilung kehrt in die McCarthy-Ära zurück und kämpft zwanghaft gegen Kommunisten: Mit dem Kauf von IBM-Computern bei Lenovo würde man nur die chinesische Regierung unterstützen. Dummerweise läuft die E-Mail-Kampagne ausgerechnet in China.

      31.05.2005 - Dell eckt in China mit einer E-Mail-Kampagne an, die vor dem PC-Kauf bei Lenovo warnt. Eine entsprechende E-Mail, die sich gegen den mehrheitlich staatseigenen Konzern wendete, wurde heute ohne Quellenangabe auf dem Internet-Portal Sina.com veröffentlicht. "Wie sie wissen, hat Lenovo, ein Unternehmen, das mehrheitlich der chinesischen Regierung gehört, die Desktop- und Notebook-Sparte von IBM übernommen. Die Leute müssen verstehen, dass jeder Dollar, den sie für diese IBM-Systeme ausgeben, direkt finanziell der chinesischen Regierung hilft", steht in der Mail.

      Nach der 1,75 Milliarden Dollar schweren Übernahme von IBMs PC-Sparte ist Lenovo zum drittgrößten Player am PC-Weltmarkt aufgestiegen - Dell fühlt sich zurecht bedroht. Lenovo-Sprecher Zhu Guang ist nun "tief betroffen" über Dells Schandtat. Das Unternehmen sinne aber nicht auf Rache. Dennoch solle der Computerbastler aus Texas die Umgangsformen eines fairen Wettbewerbs respektieren.

      Politische Einmischung durch Wirtschaftsführer geht in der Regel nach hinten los: Schon Toshiba legte sich einst mit den Chinesen an. Diese waren im Jahr 2000 von einer Umtausch- und Schadensersatz-Maßnahme wegen defekter Diskettenlaufwerke ausgeschlossen. Bei den Marktanteilen in China hat sich Toshiba seither nicht richtig erholt. Analysten gehen nun davon aus, dass die Kampagne Dell beim Marktausbau in China schwer schaden wird. (mk)

      http://www.testticker.de/home_computing/article.asp?ArticleI…

      Hoffentlich schadet diese Kampagne :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 17:42:58
      Beitrag Nr. 18 ()
      ...ich meine doch, herausgehört zu haben, was der Kanzler
      dort mit der neuen gelben Freundschaft singt. s bleibt nur
      zu hoffen, dass er nicht die Textsicherheit von Sarah Connor hat...:look:
      Daek-Won Do :D






      ClicK
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 21:00:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      Tja, Stella reitet zur Zeit gruendlich auf ihrem Steckenpferd herum: Chinas Griff nach der Weltmacht und seiner Rivalitaet zu den USA. Wobei ihr selbstvertaendlich - wie vielen antiamerikanischen SoBeKos - die Menschenrechtsfrage herzlich am (hoffentlich wohlgeformten) Allwertesten vorbei geht. Aber mit dem Rest der Realitaet geht es ihr genauso:

      1. Bis heute ignoriert sie,

      1. dass die Chinesen einfach genug hatten vom Kanzler im Hintern und den deutschen Ambitionen auf einem staendigen Sitz im Sicherheit eine peinlich deutliche Absage erteilt haben.

      2. Dass die Chinesen sich mit den Ameriakanern praechtig verstehen, wenn`s ums Geldverdienen geht. Wer sich haeufiger in einer der grossen US-Metropolen aufhaelt, der weiss, wie sehr die Chinesen dort jetzt schon das Strassenblid bestimmen. Die beiden Nationen sind also aufs Innigste verwandtschaftlich und oekonomisch miteinander verflochten. Derartige Bindungen werden die Europaer (mitsamt den Putinrussen) in 100 Jahren nicht aufbauen koennen, was letztlich auf eine Mentalitaetsfrage hinauslaeuft: die Europaer sind doch in der Wahrnehmung von Chinesen und Amerikanern viel zu braesig und faul! :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 07:18:56
      Beitrag Nr. 20 ()
      Auch wenn es in Europa durch aus Staaten gibt, die wirtschaftlch gut stehen, ändert doch nichts daran, dass Europa eine große Ähnlichkeit mit dem römischem Imperium, in seienm Endstadium hat.

      Schwache Kaiser (Regierungen) die immer noch glauben, dass man den Barbaren (alles was außerhalb der EU ist) überlegen ist, feiern ihre Orgien (machen handshaking) und schenken den Barbaren noch Gold und Geschmeide, um die eigene überlegene Kultur zu zeigen (schenken ihnen Milliarden, durch Streichung von Krediten usw. usw.) während die Barbaren schon vor den römischen Stadttoren stehen, und schadenfroh die Schwerter wetzen.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 12:18:16
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]16.802.726 von wolaufensie am 04.06.05 17:42:58[/posting]@ wolaufensie
      Das Lied ist ja der Kracher :laugh::laugh::laugh:
      Hätte den Link beinahe übersehen :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 13:49:05
      Beitrag Nr. 22 ()
      QCOM
      Wenn Du der Meinung bist, dass eine herbeigebombte Demokratie akzeptabel ist, dann haben wir sehr unterschiedliche Auffassungen von Menschenrechten.

      China hat ein grundsätzliches Problem mit einer Erweiterung des Sicherheitsrates, in erster Linie ist es aber ein Problem mit Japan. Deine schwarze Brille verhindert diese Wahrnehmung.

      Die Amerikaner müssen sich mit den Chinesen prächtig verstehen, sonst würde China den Geldhahn zudrehen oder aber am Dollarkurs drehen, und das können sich die überschuldeten USA nicht leisten.
      Rumsfeld ist der Meinung, dass die Streitkräfte Chinas zu stark sind. Mit welchem Recht kritisiert er dies?

      Würde man in Deutschland nicht einen gepflegten Rassismus pflegen, der ja mittlerweile zum guten Ton gehört, würde die Wahrnehmung Chinas in Deutschland vermutlich eine positivere sein.
      So lange die deutschen Bürger (damit sind nicht gemeint die deutschen Wirtschaftsbosse) China als einen "Schurkenstaat" wahrnehmen, weil es ein "Massaker" auf dem Tiananmen Platz gab, so lange wird sich nichts ändern. Und, so lange Menschenrechtsverletzungen in China nicht mit denen der USA im Irak verglichen werden, so lange wird sich nichts ändern.

      Ich frage mich, wie es möglich war, dass dieser "Schurkenstaat" einen Platz im Sicherheitsrat mit Vetorecht bekam.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 13:55:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      Im ersten Quartal 2005 stieg in China das BIP um 9,5 Prozent. Die Regierung versucht seit Mitte 2003, mit zahlreichen regulativen Eingriffen das Wachstum zu dämpfen. So wurden Beschränkungen bei der Kreditvergabe von Banken angeordnet und einige neue Projekte im Metall- und Immobiliensektor auf Eis gelegt. Zudem wurde es erschwert, die Zustimmung dafür zu erhalten, Landflächen für industrielle Zwecke zu nutzen.

      http://www.nachrichten.ch/detail/213338.htm

      Wann wird der erste West-Investor sein Recht auf Landkauf in China einklagen?
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 14:02:47
      Beitrag Nr. 24 ()
      QCOM

      ...Chinas Ablehnung richtet sich vor allem gegen das Streben Japans nach einem ständigen Sitz. Die Volksrepublik wirft dem Nachbarn vor, die Besatzungszeit Chinas (1931 bis 1945) zu verharmlosen und sich nicht ausreichend entschuldigt zu haben. Nach einem Streit um Schulbücher zur Kriegsvergangenheit und Gasbohrungen in von beiden Ländern beanspruchten Territorien im Ostchinesischen Meer scheiterten mehrere Versuche beider Staaten, ihre Beziehungen wieder zu verbessern. Zuletzt verärgerte Chinas Stellvertretende Ministerpräsidentin, Wu Yi, Tokio, indem sie einen Besuch in Japan abbrach. Mit den anderen Mitgliedern der G-4-Gruppe pflegt China ein gutes Verhältnis. Bei einem Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Neu-Delhi im April signalisierte er, daß China Indien bei seinem Streben nach einem Sitz im Sicherheitsrat unterstützen werde. Auch gegen Deutschlands Ambitionen hat Peking prinzipiell keine Einwände. Politische Beobachter in Berlin vermuten, daß China weitere Konzessionen von Japan erpressen und so nun Japan isolieren wolle. Es hieß jedoch, Berlin werde Tokio nicht fallenlassen.
      http://www.welt.de/data/2005/06/04/727268.html

      Da die "Welt" nicht rot/grün-freundlich ist, wirst Du das wohl akzeptieren müssen.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 15:20:40
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]16.806.619 von StellaLuna am 05.06.05 13:49:05[/posting]Ich frage mich, wie es möglich war, dass dieser " Schurkenstaat" einen Platz im Sicherheitsrat mit Vetorecht bekam.

      Fuer jemanden, der die lange Geschichte der chinesisch-amerikanischen Beziehungen ignoriert, ist das natuerlich raetselhaft. Da musst Du schon in die Zeit von Nixon/Kissinger zurueckgehen.

      Ueber die chinesisch-amerikanische wirtschafliche und finanzielle Verflechtung solltest du noch ein bisschen nachdenken, ehe Du weiter den bei SoBeKo-Laien so beliebten Trash vom Dollarhahn von Dir gibst. Warum sollten die Chinesen denn den Hanh zudrehen, an dem sie sitzen? Von Finanzen und "Ueberschuldung" verstehst Du nichts. Da fehlen Dir schlicht Basiskenntnisse!

      Beim Thema Menschenrechtsverletzungen kommt dieselbe SoBeKo-Blindheit raus wie in den 70er Jahren: damals wurde von der Linken auch behauptet, die Menschenrechtsverletzungen in der UdSSR waeren Peanuts im Vergleich zu denen in den USA. Das war damals schon laecherlich und bewies letztlich nur das gestoerte Verhaeltnis, dass die Linke selbst immer schon zu den Menschenrechten (der Basis der amerikanischen Revolution von 1776) hatte ...

      Ueber absurde rotgruene Grossmachtstraeume braucht man keine Wort mehr zu verlieren. Es sind ja nicht nur die Chinesen, die etwas gegen einen deutschen Sitz im Sicherheitsrat haben: es sind die Franzosen, Englaender und - nicht zuletzt - die von der Schroeder-Regierung verprellten Amerikaner.

      Man koennte umgekehrt fragen: welches der bisherigen staendigen Mitglieder ist eigentlich fuer einen deutschen Sitz? :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 15:42:34
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wenn Du der Meinung bist, dass eine herbeigebombte Demokratie akzeptabel ist, dann haben wir sehr unterschiedliche Auffassungen von Menschenrechten.

      Stella, willst du bei uns die Demokratie wieder abschaffen?

      Ich finde es ganz akzeptabel, in einer herbeigebomten Demokratie zu leben.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 15:54:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      QCOM
      meinst Du die PingPong-Diplomatie :D
      Nach dem Bruch Chinas mit der Sowjetunion wurde China ca. 10 Jahre später hoffähig, wenn erst mal auch nur für geheime Reisen und Gespräche.

      War ein weiter Weg für dieses Land von der PingPong-Diplomatie zur Konkubinenwirtschaft, aber aus heutiger Sicht ein sehr erfolgreicher.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 15:55:09
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]16.808.026 von flitztass am 05.06.05 15:42:34[/posting]NEIN!
      Ich habe keine Lust auf amerikanische Demokratiebomben a la Irak.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:13:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Stella: Ich weiss ja nicht, wie alt du bist, aber vermutlich haben deine Eltern die Demokratiebomben abbekommen. Für dich besteht deshalb in absehbarer Zeit keine Gefahr.

      Falls Du es wirklich so schrecklich findest, in einer solchen herbeigebomten Demokratie zu leben, würde ich Dir dringend empfehlen, auszuwandern.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:32:32
      Beitrag Nr. 30 ()
      [posting]16.808.580 von flitztass am 05.06.05 16:13:06[/posting]ich lebe glücklicherweise nicht im zwangsdemokratisierten Irak.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:36:00
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das habe ich auch gar nicht vermutet. Ich gehe mal davon aus, dass du im zwangsdemokratisierten Deutschland lebst. :p
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:37:37
      Beitrag Nr. 32 ()
      [posting]16.809.035 von flitztass am 05.06.05 16:36:00[/posting]Du wirst den Irak doch nicht mit Hitlers Deutschland vergleichen wollen :confused:

      "Irak: 12.000 Tote in 18 Monaten

      Im Irak starben laut offiziellen Angaben in eineinhalb Jahren 12.000 Zivilisten - die meisten davon Schiiten. ...
      http://www.netzeitung.de/spezial/irak/342082.html
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:53:10
      Beitrag Nr. 33 ()
      @stella: Bist Du betrunken? Wo bitte habe ich irgendetwas verglichen? Ich habe kein Wort über den Irak verloren. Nur Du laberst ständig davon.

      Ich habe nur versucht, dich darauf hinzuweisen, dass du in einem zwangsdemokratisierten Land lebst, und wollte wissen, was du daran so schrecklich findest? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 16:56:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ich habe das Irak-Thema in # 28 eröffnet. Ist Dir das etwa entgangen?
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 17:06:25
      Beitrag Nr. 35 ()
      [posting]16.809.067 von StellaLuna am 05.06.05 16:37:37[/posting]Also nicht dass ein Vergleich Saddams mit Adolf bedeutende neue Erkenntnisse braechte, aber legitim ist er allemal!

      Auf flitztass Frage nach der herbeigebombten Demokratie hast du uebrigens immer noch keine ueberzeugende Antwort parat.

      Und den Sicheheitsrat hast Du ebenso stillschweigend begraben wie Deinen kindischen SoBeKo-Traum von einem Buendnis von Europaern, Indern und Chinesen gegen die USA. :D

      Bleibt Dein linkes Klischeebild von den Verhaeltniseen im Irak (die Dir ja im Grunde - wie den meisten Linken - eigentlich schnurzpiepegal sind. Interessant ist naemlich nur, dass man meint, auf die Amis eindreschen zu koennen).

      Im Norden sind die Kurden sehr, sehr froh, von den Amis in die Demokratie gebombt worden zu sein.

      Im Sueden sind die Schiiten froh, dass die Briten sie in die demokratie gebombt haben. Und sie haben sich nicht vom Terror versprengter Saddamisten ins Bockshorn jagen lassen, sondern stellen jetzt die demokratisch gewaehlte Regierung.

      Bloss im Zentrum Iraks macht eine sunnitische Minderheit Stunk! Aber auch die sunnitische Mehrheit dort ist erklaertermassen froh, von den Amis in die Demokratie gebombt worden zu sein.

      Du, liebe Stella, solltest hingegen einmal ernsthaft darueber nachdenken, wessen Sache du hier vertrittst: die Sache von Ex-Saddamguentlingen und der Terrorbanden Sarkawis!. Um auf den Vergleich von oben zurueckzukommen: in D waere es die Sache Hitlers, fuer die Du eintraetest! Anyway, Hauptsache gegen die Amis ... :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 17:35:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      Das passt ja mal wieder praechtig ins Bild (man beachte den letzten Satz)
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,359149,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,359149,00.html
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 17:44:34
      Beitrag Nr. 37 ()
      [posting]16.810.054 von QCOM am 05.06.05 17:35:36[/posting]"Für den Bau von Tunneln und Räumen soll der Diktator in den achtziger Jahren sogar deutsche Ingenieure ins Land geholt haben. "

      Na und? Das ist noch nicht mal politisch unkorrekt, sondern ein Beispiel deutscher Ingenieurskunst. Dafür sind wir nun mal bekannt. Aber typisch lächerliche Spiegeltendenz. Nach außen objektiv darstellen wollen, aber gleichsam subtil den mahnenden Finger heben. Einfach nur peinlich in der Darstellung.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 19:19:21
      Beitrag Nr. 38 ()
      [posting]16.810.182 von Postolino am 05.06.05 17:44:34[/posting]was den Aspekt der verlogenen political correctness angeht, gebe ich dir Recht. Hinter die "deutsche Ingeniuerskunst" setze ich hingegen ein dickes Fragezeichen. Offenbar hat sich bis heute nicht in D hrumgesprochen, warum die Chinesen den grossen Bahnbauauftrag nicht an das Transrapid-Konsortium vergeben haben: beim Bau der Pilotstrecke in Shanghai haben sich die tollen deutschen Siemens-Ingenieure dermassen viele Pannen geleistet, dass die Chinesen schlicht beschlossen haben, sich Derartiges nicht mehr leisten xu wollen. :D

      Weitere tolle aktuelle Kostproben: Toll Collect und die neuesten peinlichen Rueckrufaktionen bei Mercedes (neuerdings auf Platz 20 der Qualitaetsrangliste des US-Automonilclubs AAA).

      Deutsche ingenieurskunst? Eine von Deutschen gern gepflegte Legende ... Selbstgefaelligkeit und Braesigkeit wohin man blickt! :D :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 20:23:27
      Beitrag Nr. 39 ()
      #22 Stella
      Eine Perle waere in Deinem Posting-Flut fast untergegangen:

      Würde man in Deutschland nicht einen gepflegten Rassismus pflegen, der ja mittlerweile zum guten Ton gehört, würde die Wahrnehmung Chinas in Deutschland vermutlich eine positivere sein. Treffend formuliert, Nagel auf Kopf ... dem ist nichts hinzuzufuegen.

      Ich bin allerdings immer noch sehr gespannt auf Deine Antwort auf #35!
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 20:31:33
      Beitrag Nr. 40 ()
      [posting]16.809.520 von QCOM am 05.06.05 17:06:25[/posting]flitztass Frage kann ich nicht beantworten, da man im Irak wohl noch immer nicht von einer Demokratie sprechen kann. Aus Sicht der USA dürfte es den Versuch aber wohl wert gewesen sein.

      Im ManagerMagazin ist heute online ein interessanter Beitrag Brasilien – China – Indien zu finden.

      Im übrigen spreche ich nicht von einem Bündnis gegen die USA sondern von einem eigenständigen, neutralen Bündnis, das seine eigenen Interessen vertritt. Auszuschließen ist selbstredend nicht, dass es auch mal Entscheidungen gegen die USA geben könnte, so wie die USA auch Entscheidungen treffen die z. B. gegen die EU gerichtet sind.

      Demokratie Irak: 12.000 tote Zivilisten die letzen 18 Monate und das Morden hat kein Ende!

      Saddam - Hitler: Ein Vergleich ist aus meiner Sicht nicht zulässig und würde man dies tun, wäre das eine Verharmlosung Hitlers. So grausam Saddam auch gewesen sein mag, aber ca. 60 Mio. Tote in Europa hat er nicht verursacht.

      Ich bin weder pro noch contra Saddam. Und wie wir heute wissen, waren alle Fakten, die die USA der Welt als Kriegsgründe serviert haben, manipuliert.
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 21:15:27
      Beitrag Nr. 41 ()
      [posting]16.830.527 von StellaLuna am 07.06.05 20:31:33[/posting]Ueber meine feinsaeuberliche Differenzierung der Lage im Irak gehst Du wiederum grosszuegig hinweg: das Schickasl bzw. die Praeferenzen von Kurden und Schiiten gehen Dir eben ziemlich am Allerwertesten vorbei! Lieber beschoenigst Du das Treiben Saddams - natuerlich ist ein Vergleich mit Hitler zulaessig, auch wenn unser Adolf nach wie vor aus solchen Grausamkeits contests als Sieger hervorgehen wird -und verherrlichst das Treiben seiner Schergen und der Terrorbanden Sarkawis als "Volksaufstand"?

      Soviel zum Thema SoBeKos und Menschenrechte, die ihnen - wie Deine Aus- bzw. Einlassungen zum Thema zeigen - naemlich herzlich egal sind! Ist ja auch kein Wunder, handelt es sich zwar um in ihrem Anspruch allgemeingueltige, gleichwohl doch vor allem von den Amerikanern propagierte Rechte. Und das kann ja nichts Gutes sein ... :D :D
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 21:23:23
      Beitrag Nr. 42 ()
      Mit einem durchschnittlichen Zuwachs der Militärausgaben von global 2,4 Prozent pro Jahr seit 1995 und sechs Prozent seit 2002 ist inzwischen fast wieder das Rekord-Niveau aus dem Kalten Krieg erreicht. Den Anstieg errechnen die Forscher nicht auf Basis der jeweiligen Staatshaushalte, sondern legen die ermittelten Vorjahreswerte zu Grunde und bereinigen sie um die Inflationsrate. Nach den Sipri-Werten wurden auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen West und Ost 1987/88 noch sechs Prozent mehr Geld für militärische Zwecke ausgegeben als 2004.

      Allein die zusätzlichen Aufwendungen der US-Regierung für ihren "Krieg gegen den Terror" übersteigen für die Zeit 2003-2005 mit 238 Milliarden Dollar alle Militärausgaben in Afrika, Lateinamerika und Asien (unter Einschluss Chinas, aber ohne Japan) zusammen.

      In Europa sinken die Rüstungsausgaben
      Mit einem Plus von 14,3 Prozent stiegen die Militärausgaben am kräftigsten in Südasien mit den aufstrebenden Mächten Indien und China, gefolgt von Nordafrika mit zwölf Prozent und Nordamerika mit 9,9 Prozent. Während sie hier von 446 auf 488 Milliarden Dollar kletterten, sanken die Rüstungsausgaben in Europa leicht von 256 auf 254 Milliarden Dollar.
      ....
      Insgesamt konnten die 100 weltweit führenden Rüstungshersteller ihre Umsätze allein zwischen 2002 und 2003 um 25 Prozent steigern. 38 dieser Unternehmen haben ihren Sitz in den USA und dominierten 2003 mit einem Marktanteil von 63,2 Prozent die internationale Rüstungsproduktion ebenfalls klar. Von den Gesamtverkäufen im Wert von 236 Milliarden Dollar (ohne China) entfielen 30,5 Prozent auf die 42 führenden europäischen Rüstungsunternehmen. Zu ihnen gehörten auch sechs russische Anbieter. Bei den Rüstungsexporten lag Russland im vergangenen Jahr mit 6,2 Milliarden Dollar erneut vor den USA mit 5,4 Milliarden Dollar.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359443,00.html
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 22:16:29
      Beitrag Nr. 43 ()
      [posting]16.830.959 von StellaLuna am 07.06.05 21:23:23[/posting]Nun, ich sehe schon: die Sorge um die Menschenrechte wird erst einmal zugunsten einer neuen Anti-Ami Welle zurueckgestellt. Sitting Bull, Stella, der Gezwirbelte blasen mal wider zum paranoiden Treiben - zwar inzwischen ohne Bichler und Schachy, aber dafuer mit unvermindertem SoBeKo-Eifer.

      Wie schon haeufiger in den letzten Tagen gesagt: ich kann es ja verstehen! Die rotgruene Tristess ist zur Zeit dermassen ueberwaeltigend, dass sie allenfalls noch von einem SoBeKo-Kanzler Muentefering zu toppen waere. Die Konjunkturdaten sind einfach schockierend, die Gutmenschenmachtlosigkeit lausig - und dann auch noch die zerborstenen Eurokratentraeume!

      Da hilft nur noch Bushbashing ... :cry: :cry: :cry:

      Am Ende ist der Typ sowieso an der ganzen Malaise schuld, nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 22:29:15
      Beitrag Nr. 44 ()
      QCOM
      was hast Du mit den Menschenrechten? Was meinst Du?
      Irak, Guantanamo,USA?
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 23:02:02
      Beitrag Nr. 45 ()
      ....In den USA veröffentlichte die New York Review of Books soeben das Protokoll. Am Schluss seiner Analyse zitiert der Autor einen „hochrangigen Berater“ Bushs: „Wir sind jetzt ein Imperium, und wenn wir handeln, schaffen wir unsere eigene Wirklichkeit.“
      http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausland/artikel/482/54428/
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 23:08:49
      Beitrag Nr. 46 ()
      Dichtung und Wahrheit

      Protokoll eines vorsätzlichen Krieges

      Saddam muss weg: Diesem Ziel ordneten Tony Blair und George Bush alles unter, auch die Wahrheit. Nun belegt ein Dokument, dass sie die Öffentlichkeit bewusst belogen haben.
      Von Thomas Kirchner
      Quelle: SZ-Artikel s. Posting #45
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 01:51:56
      Beitrag Nr. 47 ()
      [posting]16.831.383 von QCOM am 07.06.05 22:16:29[/posting]Diesmal ganz humorlos - es geht mit Deutschen Deiner Ausrichtung wohl nicht anders: Ich habe mich weiter oben detailliert zum Thema Menschenrechte im Irak geaussert und Du bist jede Antwort schuldig geblieben, kommst stattdessen ein paar Tage spaeter mit einer dummen, arroganten Gegenfrage. Eines ueberzeugnderen Beleges, dass die das Thema - wie uebrigens bei Altlinken ueblich - voellig am Allerwertesten vorbeigeht, bedurfte es nicht! :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 01:53:28
      Beitrag Nr. 48 ()
      ... und zu der ollen Downing Street Kamelle gibt es inzwischen auch einen ganzen Shred, den Du komplett ignoriert hast (von Deinem Bruder im Geiste Sitting Bull)!
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 01:57:41
      Beitrag Nr. 49 ()
      So, Steallalein, und jezt wieder huschhusch an die Hausaufgaben:

      - Das deutsche Poltikdesaster
      - Deutschland, der kranke Mann Europas
      - in den Krakenarmen seines Beamtentums, seiner Gewerkschaften und Bruessls
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 05:05:08
      Beitrag Nr. 50 ()
      [posting]16.832.083 von QCOM am 08.06.05 01:57:41[/posting]Zur deutschen Problemtroika noch ein paar Erlaeuterungen:
      - Politikdesaster bezeichnet im wesentlichen eine Verfassungswirklichkeit, die in den vergangenen Jahzehnten aus einem urspruenglich brauchbaren GG einen Sanierungsfall gemacht hat. Stoiber/Muentefering haben ueberzeugend bewiesen, dass dt. Politik unfaehig zur Sanierung ist (muessen am Ende wieder die Amis einmarschieren?).

      - Die deutsche Wirtschafts- und Finanzpoltik hemmt seit Jahrzehnten die deutsche Oekonomie und ist damit der Bremsklotz Europas.

      - Ueber deutsche Regulierungswut und fettaerschige Gewerkschafter habe ich in den vergangenen monaten genug gesagt - genau das Milieu, in dem Stella zu Hause ist!

      Aber das ist Eure Troika - und die geht mir wiederum mit jedem weiteren Tag weiter am A... vorbei.

      Deshalb noch ein Wort zu der Troika, die man z.B. von Kalifornien aus am Horizont aufmarschieren sieht: China (Arbeitswut), Japan (Kapital) und USA (High Tech)! Libertus koennte sicher seinen Senf dazu geben ...

      Vor ein paar Monaten traf ich in Berkeley den Chef einer Softwareklitsche, die sich auf Cellphone Software spezialisiert hat. Der Typ erzaehlte mir, dass er ausserhalb der USA und Kanadas ausschliesslich Asienfluege im Terminkalender hat. Europa war bei dem schlicht von der Bildflaeche verschwunden!

      So jetzt koennt ihr Euch ja mal Gedanken darueber machen ... vielleicht erzaehlt Ihr mir jetzt einen von Windmuehlen und Sonnenenergie ... aber vergesst darueber bitte nicht die vom Steuerzahler finanzierte Spitzentechnik im Steinkohlebergbau, vergesst aber dafuer die Biotechnologie: deren Elite sitzt bereits in Berkeley und in Boston. Die hat die Kuenast schon laengst dahin geekelt! :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 06:58:24
      Beitrag Nr. 51 ()
      [posting]16.810.054 von QCOM am 05.06.05 17:35:36[/posting]QCOM

      Was willst du. Es ist allgemein bekannt, dass wir in einigen Sachen immer noch Weltmeister sind.

      In der Disziplin "Verlogenheit" kann uns keiner das Wasser reichen. Und wenn du das Gegenteil behauptest, dann beweiß das auch.

      Es ist schon fazinierend, dass man die Bilder von kurdischen Dörfern, in denen die Bevölkerung eindeutig durch Giftgas getötet wurden, total vergessen hat.

      Saddam hatte Massenvernichtungswaffen. Ob er, weil der Nachschub fehlte, die letzten dieser Waffen gegen die Kurden einsetze, oder ob noch welche irgendwo in den Bergen lagern, dürfte da doch völlig egal sein.

      Sollte er nicht mehr in der Lage gewesen sein, genügend Nachschub und Verstecke zu bauen, müssen auch wir uns dafür verantwortlich machen. Anscheinden waren wir, trotz wirklich aller Bemühungen, dann doch nicht schnell genug, mit unseren Ingenieurleistungen. Oder hatte Saddam am Ende einfach nicht genug bezahlt :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 07:01:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      [posting]16.830.527 von StellaLuna am 07.06.05 20:31:33[/posting]Saddam - Hitler: Ein Vergleich ist aus meiner Sicht nicht zulässig und würde man dies tun, wäre das eine Verharmlosung Hitlers. So grausam Saddam auch gewesen sein mag, aber ca. 60 Mio. Tote in Europa hat er nicht verursacht.

      Doch aber nur, weil man Saddam rechtzeitig in seine Schranken gewiesen hat. Was wäre passiert, wenn man ihn in Kuwait gelassen hätte, und wenn er den Krieg gegen Iran gewonnen hätte. :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 07:09:23
      Beitrag Nr. 53 ()
      [posting]16.832.127 von QCOM am 08.06.05 05:05:08[/posting]Da ist nichts mehr zuzufügen.

      Außer höchstens, dass es schon fazinierend ist, dass man in Deutschland und Europa das anscheinend nicht sieht.


      Ich habe Europa schon mal mit dem römischem Imperium, am Ende seiner Zeit, verglichen.

      Man blickt mit Verachtung auf die Barbaren, weil man denen doch so überlegen ist; und zur gleichen Zeit schlachten die schon im römischem Imperium die Leute in ihren Villen und Dörfern ab, und sitzen grinsend vor der römischen Stadtmauer, und schleifen ihre Schwerter.
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 10:53:25
      Beitrag Nr. 54 ()
      [posting]16.832.230 von 23552 am 08.06.05 07:09:23[/posting]Ich habe Europa schon mal mit dem römischem Imperium, am Ende seiner Zeit, verglichen.

      schmunzelt...

      hmm, wenn ich mir die horrende staatsverschuldung der usa, das wahnwitzig hohe haushaltsdefizit, ihr weiterhin steigendes leistungsbilanzdefizit, ihren militärhaushalt (grösser als alle militärhaushalte der restlichen welt zusammen), ihre teuren legionäre, welche in vieler herren länder eroberungskriege führen (bzw. noch führen wollen) betrachte, da drängt sich mir doch ein viel passenderer vergleich (als gerade europa) mit dem untergehenden römischen imperium auf:rolleyes:;)
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 13:59:38
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.06.05 19:33:17
      Beitrag Nr. 56 ()
      [posting]16.836.522 von QCOM am 08.06.05 13:59:38[/posting]hier etwas für die kurzsichtigen und bush-geiferer:

      Greenspan warnt vor Folgen der wachsenden Haushaltsdefizite


      NEW YORK (Dow Jones-VWD)--Fed-Chairman Alan Greenspan hat abermals vor den schädlichen Folgen der wachsenden öffentlichen Verschuldung in den USA gewarnt. "Unsere fiskalischen Aussichten sind meiner Einschätzung nach ein wesentliches Hindernis für die langfristige Stabilität", betonte Greenspan am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Rede vor dem Council on Foreign Relations in New York. Er verwies darauf, dass die steigenden Defizite nur in geringerem Maße durch Marktkräfte korrgiert werden könnten.

      Greenspan äußerte angesichts der unter der Bush-Regierung stark gestiegenden Verschuldung vor allem Bedenken mit Blick auf die Pensionierung von 30 Millionen "Baby Boomern" in den kommenden 25 Jahren. Vor dem Hintergrund der damit verbundenen finanziellen Belastungen hatte er sich zuletzt auch für eine Reform der US-Rentenversicherung stark gemacht.

      Weniger besorgt als über die Staatsfinanzen zeigte sich der Fed-Chairman über das hohe US-Leistungsbilanzdefizit. Greenspan äußerte sich zuversichtlich darüber, dass sich das Leistungsbilanzdefizit angesichts der fortschreitenden Globalisierung störungsfrei für die US-Wirtschaft korrigieren könne. Er erklärte, dass sich ausländische Investoren ab einem gewissen Punkt von ihren umfangreichen Dollar-Engagements trennen würden. dies wiederum würde über die damit verbundene Abwertung des Dollar zu einer Verringerung des Leistungsbilanzdefizits führen.
      (ENDE) Dow Jones Newswires/11.3.2005/DJN/ptr


      Alle Dow Jones-vwd-News

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/vwdnews/0,2828,tic…
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 19:47:40
      Beitrag Nr. 57 ()
      hier noch ein kleiner nachschlag, für all die jenigen, welche behaupten, die usa ständen glänzend da, oder wären sogar ein vorbild für europa:


      Steht den USA für 2005 der wirtschaftliche Kollaps ins Haus?
      von William Engdahl

      Vor kurzem bestätigte der US-Senat den 78jährigen Alan Greenspan -erstmalig für eine fünfte Amtszeit als Vorsitzenden der mächtigsten Zentralbank der Welt, der -Federal

      Reserve Bank oder Fed, wie sie auch genannt wird. Die Tatsache, dass Präsident Bush Greenspan erneut ernannte, ist weniger ein Hinweis darauf, welch ausgezeichneter Zentralbanker Greenspan ist, sondern macht vor allem deutlich, wie verletzbar das globale finanzielle Gebäude ist.

      Oberflächlich gesehen, scheint nach schwerer Rezession und dem Sturz der US-Börse um 60% in den Jahren 2000 bis 2001 endlich ein weltweites wirtschaftliches Wachstum einzusetzen. Die Federal Reserve Bank sagt, sie sei so davon überzeugt, dass das Wachstum innerhalb der US-Wirtschaft zu einer festen Grösse werde, dass man vor einigen Wochen den Leitzinssatz von dessen Rekordtief von 1% auf 1,25% erhöhte, und signalisierte, ihn in den kommenden Monaten allmählich auf ein «neutrales» Niveau von 3,5 bis 4,5% anzuheben.

      Überall auf der Welt, von Brasilien über Mexiko bis Südkorea, wird ein starkes Wachstum der Exporte vermeldet. Das Wirtschaftswachstum Chinas ist so stark, dass die Regierung befürchtet, es könnte sich überhitzen. In Europa expandiert Grossbritannien in einem Tempo wie seit 15 Jahren nicht mehr. Frankreich erwartet eine Zunahme seines Bruttoinlandprodukts um 2,5%, und sogar Deutschland spricht von stärkerem Wachstum der Exporte. Die treibende Kraft dahinter ist das Wirtschaftswachstum der USA.

      Das Problem an diesem optimistischen Bild ist die Tatsache, dass es gänzlich auf dem Dollar und der beispiellosen Schaffung preiswerter Dollarkredite durch Greenspan und die Regierung Bush basiert. Deren einziges, kurzfristiges Ziel ist, die US-Wirtschaft stark genug zu erhalten, um George Bush im November die Wiederwahl zu sichern. Berichten aus Washington zufolge soll Bush einen Handel ausgemacht haben, dass er Greenspan erneut berufe, wenn er die Zusicherung habe, dass Greenspan die Wirtschaft bis zu den Wahlen am Wachsen halte. Bewerkstelligt hat man das durch eine Kombination von historisch tiefen Zinssätzen, wie man sie vorher nur in Zeiten des Krieges oder der Depression kannte, mit Ausgaben zur Anregung der Wirtschaft, die das Haushaltsdefizit in Rekordhöhe trieben, wobei man Staatsanleihen ausgab, um dies zu finanzieren. In der Folge ist die Welt mit billigen Dollars überschwemmt worden.
      Eine neue Weltwirtschaftskrise?

      Klar ist heute schon, dass dieser unhaltbare Aufwand mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz nach den Wahlen irgendwann im Jahre 2005 ein Ende nimmt, unabhängig davon, wer Präsident wird. Angesichts der Menge des von der amerikanischen Zentralbank Fed und dem amerikanischen Finanzministerium seit 2001 gedruckten Geldes ist es vorprogrammiert, dass die «Korrektur» der neuesten Greenspan-Kredit-Orgie das gesamte globale Finanz- und Wirtschaftssystem beeinflussen wird. Einige Wirtschaftswissenschafter befürchten eine neue grosse Depression wie in den dreissiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Welt hängt heute von billigen US-Dollarkrediten ab. Steigen die Zinssätze in den USA schliesslich gezwungenermassen, werden Europa, Asien und die gesamte globale Wirtschaft dramatische Schläge erleiden, die sich von allem unterscheiden, was die Welt seit den 1930er Jahren erlebte. Schulden, die jetzt handhabbar erscheinen, werden plötzlich unbezahlbar werden. Zahlungsunfähigkeit und Bankrott werden um sich greifen, so wie dies unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Creditanstalt im Jahre 1931 der Fall war.

      Der offizielle amerikanische Mythos lautet, dass die Rezession von 2000/2001 im November 2001 endete und seitdem ununterbrochen «konjunktureller Aufschwung» angesagt sei. Die Wirklichkeit ist nicht so positiv. Mit rekordverdächtig niedrigen Zinssätzen hat die amerikanische Zentralbank Fed amerikanische Familien dazu verlockt, sich in Rekordhöhe zu verschulden; sie hat damit etwas geschaffen, das man einen «virtuellen Aufschwung» nennen könnte, finanziert durch riesige Summen neuer Konsumentenschulden. Tatsache ist, dass es bisher noch nie einen wirtschaftlichen Aufschwung gegeben hat, bei dem das Niveau der Verschuldung stieg, im Gegenteil.

      Der amerikanische Traum vom eigenen Heim ist die Quelle der Rekordanleihen gewesen, unterstützt durch die niedrigsten Zinssätze seit 43 Jahren. Greenspan hat sich häufig gerühmt, dies sei es, was die US-Wirtschaft seit 2001 gestützt habe. Wenn Familien ein Haus kaufen, benötigen sie Möbel, beschäftigen sie Bauarbeiter, Elektriker, Ingenieure, und die Wirtschaft wächst. Einmalig niedrige Zinssätze haben es den Familien sehr einfach gemacht, von den Banken Darlehen zu erhalten, indem sie das Eigenkapital ihres Eigenheimes als Bürgschaft oder Garantie einsetzen. Diese Darlehen, die an die steigenden Immobilienpreise gebunden waren, erlaubten amerikanischen Familien, neue Möbel, Autos und unzählige weitere Dinge zu finanzieren. Im Jahre 2003 vergaben die Banken die Rekordsumme von 324 Milliarden Dollar für derartige Darlehen auf das Eigenkapital der Eigenheime - zusätzlich zu 1 Billion Dollar für neue Hypotheken.
      Wachsende Hypothekarschulden

      All dieser wirtschaftliche Konsum hat die Illusion einer sich erholenden Wirtschaft genährt. Aber unter der Oberfläche hat sich eine ungeheure Schuldenlast aufgebaut. Seit 1997 ist die Gesamtmenge der Hypothekarschulden der Amerikaner um 94% auf kolossale 7,4 Billionen Dollar angestiegen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Schuldenlast von etwa 120 000 Dollar für eine vierköpfige Familie. Bankkredite für den Erwerb von Immobilien sind seit 1997 um 200% auf 2,4 Billionen Dollar gestiegen. Die Durchschnittspreise für amerikanische Immobilien sind seit 1998 um 50% gestiegen. Allein im Jahre 2003 wurden - ebenfalls ein Rekord - für insgesamt 1 Billion Dollar neue Hypotheken abgeschlossen. Zum Vergleich: Im Jahr 1997 entsprachen die abgeschlossenen Hypotheken einer Gesamtsumme von 202 Milliarden Dollar.

      In vielen Teilen der USA ist die Preisinflation für Eigenheime alarmierend. Eine Wohnung in Manhattan kostet heute über 1 Million Dollar. Die Hauspreise in Boston haben sich innerhalb von 5 Jahren um 64% erhöht. Die kalifornischen Immobilienpreise sind in die Höhe geschnellt. Im Laufe von 6 Jahren sind die Immobilienpreise durchschnittlich um 50% gestiegen; ein beispielloser Anstieg, angetrieben durch Greenspans einfache Kredite. In den 7 Jahren bis 2004 hat der Wert der amerikanischen Häuser auf dem Papier um 7 Billionen Dollar auf insgesamt 15 Billionen Dollar zugenommen, der höchste Wert in der Geschichte der USA. Das Problem ist so offensichtlich gefährlich, dass Greenspan sich vor kurzem gezwungen sah, die Existenz einer «Immobilien-Blase»zu bestreiten, so wie er im Jahr 2000 eine «dot.com-Börsen-Blase» bestritt.

      Aber es ist genau das, was er mit seinen niedrigen Zinssätzen verursacht hat. Die «dot.com-Blase» ist in eine grössere und bedrohlichere «Immobilien-Blase» umgewandelt worden. Die Familien haben sich überzeugen lassen, ihr Geld im Hinblick auf die Pension anstatt in Aktien in ein Haus zu investieren.

      Der Anstieg der Häuserpreise ist durch niedrige Zinssätze und Banken angetrieben worden, die ungehemmt Kredite vergaben. Weil zwei halbstaatliche Einrichtungen, die National Federal Mortgage Association (Bundesstaatliche Hypothekenvereinigung), bekannt als FannieMae, und die Government National Mortgage Association (Regierungsamtliche Hypothekenvereinigung) oder GinnieMae, die Hypothekarverträge der Banken aufkaufen und damit den örtlichen Banken die Risiken abnehmen, hat die lokale kreditgebende Bank weniger Druck bei der Garantie von Krediten, die sie an weniger risikoreiche, kreditwürdige Familien verleiht, die das Darlehen wahrscheinlich zurückerstatten.

      Der US-Kongress hat neue Gesetze verabschiedet, die es Familien sogar ermöglichen, Häuser ohne einen Cent Eigenkapital zu kaufen. Dies führte zu einer enormen Zunahme von Hypotheken, die an wirtschaftlich schwache oder subjektiv risikoreich einzustufende Familien vergeben wurden. Die Zahl solcher riskanten oder «nicht erstklassigen» Hypotheken hat allein in diesem Jahr um 70% zugenommen; sie machen nun 18% aller US-Hypotheken aus. Viele dieser riskanten Hypotheken werden mit variablem Zinssatz abgeschlossen. Heute sind die Zinssätze für variable Hypotheken tief, sie liegen nur knapp über 4%. Aus diesem Grund werden heute etwa 35% aller neuen Hypotheken als variable Hypotheken abgeschlossen.

      Solange die Zinsen niedrig bleiben, dreht sich das Roulette der Schulden weiter. Problematisch wird es, wenn die Zinssätze steigen, und Familien - mit tiefen variablen Zinsen zum Erwerb eines Eigenheimes verlockt - plötzlich feststellen, dass ihre monatlichen Kosten für die Hypothek mit den steigenden Zinsen explodieren. Die US-Banken werden sich dann einem ernsthaften Problem mit schlechten Krediten gegenübersehen, weit schlimmer als in den Jahren von 1990 bis 1992, als sich einige der grössten US-Banken am Rande des Bankrotts befanden. Im Mai begannen die Zinsen in den Vereinigten Staaten erheblich zu steigen, und die amerikanische Zentralbank Fed sah sich gezwungen, ihren offiziellen Zinssatz am 30. Juni zum ersten Mal seit vier Jahren anzuheben. Viele Banken haben Hypothekenverträge mit variablen Zinssätzen abgeschlossen. Wenn die amerikanischen Zinssätze in den nächsten zwölf Monaten steigen, löst dies eine Welle von geplatzten Hypothekarverträgen aus. Einige Industrieexperten befürchten ein «Blutbad» für das Jahr 2005.

      Die amerikanische Familie ist allerdings nicht nur in bezug auf ihr Eigenheim hoch verschuldet. Die Daten der amerikanischen Zentralbank Fed geben die Höhe der privaten Verschuldung in den USA mit gegenwärtig 35 Billionen Dollar an, was einer durchschnittlichen Verschuldung von rund 450000 Dollar für eine typische vierköpfige Familie entspricht. Die durchschnittliche Verschuldung der Verbraucher auf Kreditkarten, Autos und dergleichen erreicht Rekordhöhe. Die Autohersteller bieten weiterhin Autokredite an, darunter solche mit Laufzeiten bis zu sechs oder sieben Jahren. Viele Amerikaner haben höhere Schulden auf ihrem Auto, als dessen Wert noch beträgt. Und die Schulden wachsen weiter. Solange die Leitzinsen auf dem Tiefststand seit 43 Jahren bleiben, sind die Schulden überschaubar. Steigen die US-Zinsen aber, werden es viele nicht mehr schaffen. Die Erhöhung hat schon begonnen, und es gibt zwei Arten, wie die Zinsen voraussichtlich weiter steigen werden.
      Die Fed sitzt in der Falle

      Zunächst war die Zentralbank, wie erwähnt, selbst gezwungen zu handeln, als sie am 30. Juni die US-Leitzinsen zum ersten Mal seit vier Jahren von 1% auf 1,25% erhöhte. Ihr blieb keine andere Wahl. Greenspan behauptete seit Monaten, der Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft sei «solide», und die Zinsen würden bald wieder eine «normale» Höhe erreichen. Das war ein kalkulierter Bluff. Hätte er nicht gehandelt, als die US-Beschäftigungszahlen die Investoren davon überzeugten, dass ein Aufschwung tatsächlich in Sicht sei, wäre er mit einer grossen Vertrauenskrise in den Dollar konfrontiert gewesen. Berichten zufolge hat die Administration Bush die Beschäftigungsstatistiken so manipuliert, dass sie mit Blick auf die Wahlen eine Zunahme der Arbeitsplätze vorweisen kann.

      Seit der Erhöhung der Leitzinsen hat Greenspan die aufgescheuchten Märkte immer wieder mit der Erklärung beruhigt, dass künftige Zinserhöhungen weiterhin graduell und massvoll erfolgen werden. Mit anderen Worten: «Spekulanten, nur keine Angst!» Will er aber das Vertrauen der grossen Bondmärkte beibehalten, muss er diese davon überzeugen, dass er immer ein wachsames Auge auf die Inflation hat. Und das ist äusserst schwierig, angesichts der Tatsache, dass die Preise in den letzten Monaten für nahezu alles um 50 bis 110% angestiegen sind, angefangen von Kupfer und Öl über Bauholz und Sojabohnen bis zu Schrottstahl.

      Sein einziges Antiinflationswerkzeug sind höhere Zinsen oder zumindest das Versprechen, sie zu anzuheben. Je länger er das Erhöhen der Leitzinsen hinauszögert, während die Preise steigen, desto grösser wird das Risiko einer Dollarkrise, da ausländische Investoren das Schlimmste befürchten, nämlich dass die US-Wirtschaft weitaus schlechter dasteht, als die Beamten zugeben. Die Fed sitzt in der Falle.

      Aber höhere Zinssätze drohen die Billionen-Dollar-Hypothekarzins-Blase zum Platzen zu bringen - zu einer Zeit, in der Immobilien landesweit um mindestens 20% oder 3 Billionen Dollar überbewertet sind.

      Wenn private Bond-Investoren, wie grössere Pensionsfonds und Banken, ihr Vertrauen in Greenspans Versicherungen, die Inflation im Griff zu haben, verlieren, bliebe als einzige andere Unterstützung für die Tiefzinspolitik die Bereitschaft der Japaner und vor allem der Chinesen, weitere Milliarden ihrer Dollars in den Kauf von US-Staatsanleihen zu investieren.

      Die grössten Abnehmer von Schuldscheinen der US-Regierung sind die Zentralbanken von Asien und dem Pazifikraum. Die Zentralbanken Japans und Chinas allein besitzen mehr als 1 Billion US-Staatsanleihen als Auslandwährungsreserven. Weltweit halten ausländische Zentralbanken in etwa 1,3 Billionen Dollar US-Regierungsschulden. Addiert man dazu die Privatverschuldungen, dann sind die Vereinigten Staaten der gröss-te Schuldner der Welt mit mehr als 3,7 Billionen Dollar Netto-Auslandschulden am Anfang dieses Jahres. Mittlerweile sind sie wohl auf über 4 Billionen Dollar angewachsen. Als Ronald Reagan 1980 gewählt wurde, waren die USA noch der grösste Kreditgeber der Welt mit einem Überschuss von 1 Billion Dollar.

      Länder, die vom grossen US-Exportmarkt abhängig sind, verwerten ihre Dollars aus dem Handelsbilanzüberschuss für den Kauf von US-Schulden, um die Dollarbindung ihrer Währung zu erhalten. Nur weil Japan, China und andere fortwährend Riesensummen für US-Schulden aufbringen, die sie mit ihren schwer verdienten Handelsdollars zahlen, können die US-Zinsen weit tiefer bleiben, als sie es sonst wären. Wären die Auslandskäufe von US-Wertpapieren rückläufig oder schleppend, müsste das amerikanische Finanzministerium höhere Zinsen anbieten, um Investoren für den Kauf der Schuldscheine anzulocken. Und das wiederum würde die Zinsen für Eigenheime sehr schnell verteuern. Millionen von Hausbesitzern würden in Zahlungsverzug geraten. In vielen Regionen würden die Preise zusammenbrechen, was eine höhere Arbeitslosigkeit nach sich zöge.

      Diesmal wird es nicht so ablaufen wie beim «dot.com Crash»: Dieser war ein von der Zentralbank absichtlich herbeigeführter Crash, indem sie die Zinsen erhöhte, um der Blase die Luft abzulassen. Im Jahre 2000 lag der Zinssatz bei 6,5%, und die Zentralbank hatte Spielraum, um ihn auf 1% zu senken, womit als alternative Geldanlage die Wohnungsbau-Blase geschaffen werden konnte, um die Wirtschaft auf einem Meer von Schulden über Wasser zu halten. Heute sind die Zinsen auf einem historischen Tiefpunkt, die Schulden in historischer Höhe, und die Abhängigkeit von fortlaufendem ausländischem Kapitalzufluss hat ein noch nie dagewesenes Ausmass erreicht.

      Spekulation ist global geworden wie nie zuvor. Der billige Kredit in der Dollarwelt hat weltweit zu billigeren Krediten geführt. Die Wirtschaftssysteme von Brasilien, Mexiko und sogar Argentinien profitieren von Banken und Spekulanten wie George Soros, die zu superniedrigen amerikanischen oder japanischen Zinssätzen Geld aufnehmen, um es in Wertpapieren in Hochzinsländern wie Brasilien, der Türkei oder Argentinien zu investieren. Aufgrund von Greenspans Versprechen, die US-Zinsen so niedrig zu halten, haben die Märkte der sogenannten Schwellenländer im vergangenen Jahr geboomt. Das sieht nun immer riskanter aus. Auch das Reden der Bush-Administration über mögliche Terroranschläge zur Zeit der Wahlen schreckt die Hauptinvestoren ab, das Risiko einer Investition in US-Aktien oder Bonds einzugehen. Statt dessen fangen sie an, ihre neuerlichen Gewinne aus dem Aktienkapital-Boom Greenspans von 2003/04 einzulösen und als sicheres Bargeld zurückzuhalten.

      Dies ist ein Hauptgrund, warum sich der US-Aktienmarkt wie auch andere Märkte in den vergangenen Wochen in ständigem Fall befinden. Die US-Schuldenblase hängt davon ab, inwieweit der Mythos vom Aufschwung der US-Wirtschaft aufrechterhalten werden kann, um ausländisches Investitionskapital anzulocken und so den Dollar vor dem Zusammenbruch zu retten. Sollten ausländische Pensionsfonds der Zentralbanken Chinas und Japans zur Überzeugung gelangen, dass eine Erholung der US-Konjunktur in Frage steht, könnte es zu einer bedeutenden Verlagerung von Geldanlagen weg vom Dollar kommen.

      Vor kurzem haben China und Japan aus Angst vor der Dollarkrise schon mit grossen Warenkäufen begonnen, von Öl über Eisen und Kupfer bis zu Gold. Sie nutzen ihre Handelsdollars für den Kauf realer Waren statt für US-Schuldscheine, die nichts als Papier darstellen. Chinesische Panikkäufe von Öl zur Anlage von Reserven sind einer der Hauptfaktoren, die den Ölpreis trotz zweier wesentlicher Kontingenterhöhungen der OPEC wieder auf ein Rekordniveau von 42 Dollar pro Barrel (Stand: August 2004) hochschnellen liessen. Aufgrund der Nachfrage aus China sind auch die Stahlpreise sprunghaft angestiegen.

      Als Bush Präsident wurde, übernahm er einen Staatshaushalt mit Überschuss. Seither schrieb er die grössten Defizite in der US-Geschichte, nahezu 500 Milliarden Dollar im Jahre 2004 und geschätzte 600 Milliarden Dollar bis zum Jahre 2005. Als Nixon im Jahre 1971 den Dollar vom Goldstandard löste, sprach man von einem «alarmierenden» Staatsdefizit von 23 Milliarden Dollar.

      Finanziert werden diese riesigen Defizite, wie gesagt, durch das amerikanische Finanzministerium, das Staatsanleihen oder ähnliche Papiere an Investoren verkauft. Seit dem Jahre 2001 hat die Zentralbank von Asien, angeführt von Japan und China, riesige Summen aufgekauft, in etwa 43% aller US-Staatsschulden. Sie verwerteten auf diese Weise die Dollars, die sie aus dem Export von Autos, Elektronik, Textilien und anderen Waren an US-Konsumenten gewannen. In dem Zeitraum von 12 Monaten bis April dieses Jahres gab die Bank von Japan eine Rekordsumme von 200 Billionen aus, um US-Dollaranleihen zu kaufen, in Wirklichkeit, um die Kosten für Bushs Irak-Krieg zu finanzieren. Fast ebenso viele Dollaranleihen kauften die Banken von China, Südkorea und Taiwan.

      Und sie taten dies mit gutem Grund: Ihre Währungen sind an den Dollar gebunden - sollte der Dollar gegenüber dem Yen oder dem Yuan fallen, dann würden auch die asiatischen Exporte einen Rückgang erleiden, was ihr Wirtschaftswachstum gefährden und zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit in ganz Asien führen würde. Indem sie aber ihren Handelsbilanzüberschuss in Dollars in US-Staatsschulden anlegen - so ihre Argumentation -, kümmerten sie sich nur um ihre eigenen Belange.

      Eine Dollarkrise am Anfang des Jahres 2005 könnte ein Signal sein für die nächste weltweite Krise. So ist im Grunde die ganze Welt die Geisel einer ausser Kontrolle geratenen Wirtschaftspolitik, die von der falschen Voraussetzung eines Dollarstandards ausgeht.
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 19:48:44
      Beitrag Nr. 58 ()
      [posting]16.832.208 von 23552 am 08.06.05 07:01:34[/posting]Kuweit hätte man Saddam nie gelassen wegen der Ölvorkommen.

      Irak-Iran-Krieg: willst Du sagen, dass die USA den Iran unterstützt haben :confused:
      Wer hat den Irak aufgerüstet?
      Avatar
      schrieb am 08.06.05 19:53:23
      !
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      schrieb am 04.07.05 23:02:26
      Beitrag Nr. 60 ()
      ...China und Russland nutzten den viertägigen Staatsbesuch von Hu Jintao eher, um eine weltpolitische Position gegen die USA zu formulieren. In einer achtseitigen Erklärung bezogen die beiden kommunistischen Nachbarn Position gegen Länder mit wirtschaftlicher und politischer Vormachtstellung in der Welt und kritisierten eine Doppelmoral im Kampf gegen den Terrorismus. Ohne die US-Regierung direkt zu erwähnen sprachen sich Hu Jintao und der russische Präsident Wladimir Putin gegen jede Einmischung in nationale Angelegenheiten aus. China gerät international immer wieder wegen seiner Taiwan-Politik in die Kritik, Russland wegen Tschetschenien.

      China und Russland verbindet seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine enge politische und wirtschaftliche Beziehung. Der Handel zwischen beiden Staaten hatte 2004 ein Volumen von 20 Mrd. Dollar und soll nach den Worten von Hu in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen. China braucht Russland vor allem bei der Aufrüstung seiner Armee, da viele westliche Länder China nur eingeschränkt mit militärischen Gütern beliefern und sich die Aufhebung des EU-Waffenembargos nun doch nicht abzeichnet. Vor diesem Hintergrund hat das jetzt in Moskau vereinbarte gemeinsame Militärmanöver im Herbst eine besondere Bedeutung als strategischer Schulterschluss.
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…
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      schrieb am 06.07.05 21:35:42
      Beitrag Nr. 61 ()
      Fremdwährungsreserven steigen auf 230 Mrd. Dollar

      Chinas US-Anleihekäufe geben Rätsel auf

      China hat knapp 700 Mrd. Dollar an Devisenreserven, die das Land einsetzen kann, um US-Staatsanleihen zu kaufen. Die Treasury-Käufe Chinas sorgen zwar für niedrige Anleiherenditen, für die US-Notenbank wird es jedoch schwerer, über Zinserhöhungen die Hypothekenkredite und Konsumausgaben zu dämpfen.

      Bloomberg SINGAPUR. Etwa 60 Prozent der US-Staatsanleihen im Volumen von 1,9 Bill. Dollar, die im Besitz von Ausländern sind, wurden von Investoren in China, Japan, Taiwan, Südkorea, Hongkong und Singapur gekauft, zeigen amtliche US-Zahlen. Die chinesischen Bestände beliefen sich zum 30. April auf 230 Mrd. Dollar, nach 163 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor. „Irgendwann ist das nicht mehr zu halten“, sagt Peter Morici, Professor an der Universität Maryland und früherer Chef-Ökonom der amerikanischen internationalen Handelskommission. Die Fremdwährungsreserven Chinas stammen aus Devisenkäufen, um den Yuan, der an den Dollar gekoppelt ist, stabil zu halten. Das zwingt auch andere asiatische Länder zu Währungsinterventionen.

      „China ist ein Großteil des Problems“, berichtet Morici. Weil das Reich der Mitte so viel ausländische Devisen und so viele Dollar kaufe, könnten es sich andere Länder nicht leisten, dass ihre Währung an Wert gewinnt. „Sonst würden sie ihr Exportgeschäft an China verlieren.“

      Die US-Notenbank hat am 30. Juni zum neunten Mal den Leitzins angehoben auf nun 3,25 Prozent und will die Zinsen weiter „maßvoll“ erhöhen. In einer Rede vor dem Kongress am 16. Februar bezeichnete Greenspan die Lage, dass die Anleiherenditen dennoch sinken, erstmals als „Rätsel“. Am 6. Juni erklärte er auf einer Währungskonferenz in Beijing, die Situation „sei ohne Beispiel“. Die Rendite der zehnjährigen US-Benchmark-Anleihe ist auf 4,05 Prozent gesunken von 4,69 Prozent vor einem Jahr, obwohl die Fed die Zinsen in dem Zeitraum um 2,25 Prozentpunkte angehoben hat.

      Eine Anpassung der festen Anbindung der Landeswährung Yuan an den Greenback würde die Dollarmenge senken, die China kaufen muss und so auch die Treasury-Käufe reduzieren. Der Yuan darf gegenwärtig in einer Spanne von 0,3 Prozent um den festen Wechselkurs von 8,3 Yuan je Dollar schwanken. Die chinesische Währung würde in einem Jahr auf 7,867 gegenüber dem Dollar anziehen, wenn sie frei handelbar wäre, zeigen die nicht lieferbaren Terminkontrakte. Das wäre ein Plus von fünf Prozent.
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 06. Juli 2005, 09:25 Uhr
      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…

      Spannend, spannend, spannend :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.07.05 21:47:02
      Beitrag Nr. 62 ()
      Was für ein Glück für uns alle das sich die drei größten Länder auf diesem Globus China - Indien - Russland nicht besonders gut leiden können!
      Avatar
      schrieb am 07.07.05 06:15:39
      Beitrag Nr. 63 ()
      der mit den wolf heult....ich warte auf die hausbau blase...kanns nicht abwarten....hab jede menge grundstuecke vor 5 jahren fuer 5000 $ pro grundstueck gekauft ...vor paar wochen fuer 75ooo $ pro grundstueck verkauft....mein haus fuer 12000$ vor 2 jahren gekauft ..fuer 550000 verkauft......ich kenne keinen ami der nicht in den letzten jahren 2 bis 3 haueser verkauft hat.mittlerweile zahen die alle cash....das ist kein papiercash...nun warten wir alle auf den crash um wieder in aktien zu gehen....das ist der feine unterschied zu dt..der ami mag sich morgens gedanken wie er wieder zu geld kommt waehrend der deutsche in dieser zeit nur rumjammerd und auf den untergang anderer laender wartet...gruss aus florida
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 00:33:56
      Beitrag Nr. 64 ()
      Asiatischer Dämpfer für grüne Gentechnologen
      Gerhard Klas 10.07.2005

      Wegen Missernten wurde in Indien der Verkauf von genvernändertem Bt-Saatgut des US-Konzerns Monsanto verboten

      Die grüne Gentechnologie – eine Bezeichnung für Gentechnik im landwirtschaftlichen Sektor – feierten multinationale Konzerne, Landespolitiker und einige Wissenschaftler im September 2004 als Heilmittel für die geplagten Kleinbauern der Welt. Auf der ersten großen, internationalen Konferenz zur grünen Gentechnologie in Europa, die in den Kölner Messehallen stattfand, freuten sich die Veranstalter über Wachstumsraten für gentechnisch verändertes Saatgut: 28 Prozent in den Entwicklungsländern! Nicht zum Schaden der dortigen Bauern, meinte der Organisator der Konferenz, Dr. Peter Welters vom Unternehmen Phytowelt, "die Kleinbauern dort konnten speziell mit der BT-Technologie, die Pflanzen gegen Schädlinge resistent macht, ihr Einkommen verbessern"
      .....
      Das Geschäft lief anfangs gut, doch dann kam die unvermeidliche Krise: Die Pflanzenschädlinge wurden resistent, neue und teurere Pestizide kamen auf den Markt. Vor allem Kleinbauern mit maximal fünf Morgen Land – und das sind mehr als 90 Prozent der Bauern in Andhra Pradesh - gerieten schnell in die Schuldenfalle. Mit der Marktöffnung Indiens fielen im Laufe der 90er Jahre zudem die Preise für Baumwolle und andere Cash-Crops.

      Die meist zweistelligen Zinszahlungen an die Gläubiger trieben und treiben viele Kleinbauern in den finanziellen Ruin. Seit Jahren begehen immer mehr von ihnen Selbstmord. Die meisten trinken Pestizide, das einstige Symbol des Fortschritts. Allein im Bundesstaat Andhra Pradesh nahmen sich im vergangenen Jahr mehr als 2.000 Menschen das Leben, darunter besonders viele Bauern aus den Baumwollregionen, die von indischen Tageszeitungen als "Killing fields" bezeichnet werden.

      2002 kam dann das BT-Baumwollsaatgut auf den Markt. Nach Angaben des Herstellers und US-Multis Monsanto sei es resistent gegen den Baumwollkapselwurm, den ärgsten Feind der Pflanze. Begleitet wurde die Einführung der BT-Pflanze mit einer groß angelegten Werbekampagne im Fernsehen, im Radio und in den Tageszeitungen. Hunderte von Saatguthändlern reisten übers Land, priesen die Vorzüge des BT-Saatguts an: Höhere Ernteerträge, kein Pestizideinsatz. Die Kleinbauern schienen wieder hoffen zu können. Zwar erfüllten sich größtenteils schon in den ersten zwei Jahren nicht die Versprechen, mit denen das Saatgut beworben wurde: Auch bei der BT-Baumwolle mussten Pestizide eingesetzt werden. Aber die Ernte war noch erträglich.

      Im vergangenen Jahr kam es dann zum Desaster. "Auf 25.000 Morgen Land, auf denen Kleinbauern die BT-Baumwolle gepflanzt hatten, gab es eine völlige Missernte", beklagt sich Shri Raghuveera Reddy, der Agrarminister des Bundesstaates. Nach seinen Angaben stehen 10.000-12.000 Familien vor dem Nichts. Während der Konzern bis heute an der These festhält, es läge am falschen Umgang der Bauern mit dem Saatgut und mangelnder Bewässerung, erklärten die mitgliederstarken Bauernorganisationen das Saatgut des Konzerns dafür verantwortlich und machten Druck auf die Regierung ihres Bundesstaates. Ohne wütende Demonstrationen von Kleinbauern verging kaum eine Woche. Im Mai dieses Jahres sah sich nun auch das Genetic Engineering Approval Committee, die zentrale Zulassungsbehörde für Gentechnik in Neu Delhi – ansonsten bekannt für ihren großzügigen Umgang mit Anträgen ausländischer Investoren – gezwungen, die Genehmigung für das BT-Saatgut aus dem Jahre 2002 nicht zu verlängern. Das Verkaufsverbot gilt für die Saatgutsorten Mech-12 Bt, Mech-162 Bt und Mech-184 Bt, mit Ausnahme des Mech-12 Bt jedoch nur für Andhra Pradesh, nicht für andere Bundesstaaten in Indien.

      Die Regierung in Andhra Pradesh hat Monsanto sogar aufgefordert, den Bauern 8,5 Millionen Euro als Entschädigung zu zahlen. Die Coalition in Defence of Diversity, ein Zusammenschluss von 140 Bauerngewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen in Andhra Pradesh mit einer grundsätzlich kritischen Haltung gegenüber der grünen Gentechnologie, zeigte sich erfreut über diese Regierungsbeschlüsse. In einer Langzeitstudie verweist der Zusammenschluss darauf, dass die BT-Bauern in den vergangenen drei Jahren im Schnitt sogar 60 Prozent weniger verdient haben als diejenigen, die auf das herkömmliche Saatgut gesetzt haben. Die Coalition in Defence of Diversity fordert die Bundesstaatsregierung nun auf, Andhra Pradesh so bald wie möglich zur ersten gentechnikfreien Zone in Asien zu machen.

      Doch dafür stehen die Chancen schlecht, ebenso wie für angemessene Entschädigungszahlungen an die Kleinbauern. Monsanto sieht sich nicht in der Pflicht und verfolgt eine Politik, die sich seit dem Desaster von Bhophal 1984 ins kollektive Gedächtnis der Inder eingebrannt hat und Erinnerungen an die Kolonialzeit weckt: Trotz formaler Unabhängigkeit Indiens – das Leben seiner Bewohner ist weniger wert als die Gewinnmargen der ausländischen Investoren. Monsanto, weltweit Nummer Eins im Geschäft mit dem gentechnisch veränderten Saatgut, schert das nicht. Der US-Konzern hat bereits zwanzig indische Unternehmen als Lizenznehmer für seine BT-Baumwolle gefunden und zudem angekündigt, eine "BT-Baumwolle II" auf den Markt zu bringen.
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20391/1.html

      Warum schmeißt die indische Regierung Monsanto nicht aus dem Land und verbietet jegliches Saatgut von Monsanto?
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 00:36:16
      Beitrag Nr. 65 ()
      [posting]17.159.128 von Albatossa am 06.07.05 21:47:02[/posting]das Glück wird nur von kurzer Dauer sein!
      Diese Länder haben sich bereits verbündet und eine Zweckgemeinschaft gebildet.


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