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    Wie die Uni eine Haschplantage erbt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.08.05 08:41:43 von
    neuester Beitrag 04.08.05 11:39:13 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 04.08.05 08:41:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      BOCHUMER BOTANIK

      Wie die Uni eine Haschplantage erbt

      Von Julia Maria Bönisch

      Die Cannabispflanzen, die ein 35-jähriger Bochumer fachgerecht in einer Lagerhalle anbaute, gediehen prächtig in sattem Grün. "Der hat richtig Ahnung", staunten Polizisten und auch die Biologen der Ruhr-Universität. Sie bekommen nun die Profi-Ausrüstung als Geschenk für ihren Botanischen Garten.



      DPA
      Cannabis-Pflanze: "Das satte Grün sah auf den ersten Blick nicht schlecht aus"
      Als die Ermittler des Kommissariats 34 der Bochumer Polizei Ende Juni die Lagerhalle betraten, waren sie ehrlich beeindruckt: In dem 200 Quadratmeter großen Raum hatte ein 35-jähriger Bochumer äußerst professionell eine Haschisch-Plantage aufgebaut. Vor jedem Fenster waren Rigipswände hochgezogen, um die Pflanzung vor neugierigen Blicken zu schützen. Die Wände waren wegen der Feuchtigkeit mit Kunststoff-Folien abgehängt, an der Decke verlief das ausgefeilte Bewässerungssystem. Das Wasser wurde sogar von Heizstäben automatisch vorgewärmt.

      Gute Arbeit, mussten die Polizisten anerkennen - aber natürlich total illegal. "Tja, dieses satte Grün sah auf den ersten Blick tatsächlich nicht schlecht aus", sagt Kriminalhauptkommissar Jürgen Treiber. "So was Fachmännisches bekommt man ja nicht alle Tage zu sehen."

      Auf den Haschisch-Gärtner aufmerksam geworden war die Polizei wegen unbezahlter Stromrechnungen - die 600 Watt starken Lampen über jedem kleinen Setzling verbrauchten schließlich einiges. Der Bochumer hatte die Anzucht der Pflanzen als eine Art Franchise-Firma in Angriff genommen: Gerätschaften und Setzlinge waren ihm von Niederländern überlassen worden.

      "Der hat fachlich einfach super kultiviert"

      Die Ruhr-Universität Bochum kann darüber froh sein, dass die Polizei die Anzuchtstation entdeckte. Denn die hochwertige Ausstattung sollte einer Institution zur Verfügung gestellt werden, die dem Gemeinwohl dient. So konnte der Botanische Garten der Ruhr-Uni die Anlage übernehmen. Die Halle wurde inzwischen geräumt und das Inventar per Lkw zur Universität geschafft.



      Bochumer Haschplantage: Ausgefeiltes Pflegesystem mit angewärmtem Wasser
      Mit den Pflanzen indes verfuhr die Polizei streng nach Vorschrift. "Die wurden alle sachgerecht vernichtet", bestätigt Frank Plewka, Pressesprecher der Bochumer Polizei. Doch die Elektronik abzubauen, schien eine echte Herausforderung. Den Polizeitechnikern war die Installation eindeutig zu kompliziert, das Technische Hilfswerk hatte dafür vor dem Papstbesuch in Köln einfach keine Zeit. Blieben nur die Biologen vom Botanischen Garten der Ruhr-Uni - sie haben mit solchen Konstruktionen Erfahrung.

      Als Bernd Kirchner, Chef des Botanischen Gartens, zur Lagerhalle kam, hatte die Polizei die Pflanzen schon abgeschnitten. Nur noch die Strünke steckten in der Erde. "Aber die waren ziemlich dick und fett", sagt Kirchner. "Da hatte einer richtig Ahnung, der hat fachlich einfach ganz super kultiviert."

      Auch Equipment und Logistik imponieren dem Biologen: "Bei solchen Pflanzen muss man ja aufpassen, dass man nicht zu viel oder wenig Wasser oder Licht dran lässt. Die Belüftung muss auch stimmen. Toll!"

      Haschisch-Gärtner sitzt in U-Haft

      Gemeinsam mit Polizei und Mitarbeitern aus dem Botanischen Garten baute Kirchner die Anlage auseinander und sortierte penibel die Krümel: "Der Rest an Gras, der dann noch rumlag, den habe ich natürlich der Polizei gegeben."

      Als Dankeschön darf Kirchner die Profi-Pflanzenkästen der Anlage behalten. Eine solche Rinne kostet normalerweise 500 Euro. "Mit den Pumpen und dem Bewässerungssystem zusammen wird sowas schnell sehr teuer", sagt Kirchner. "Und wir sind natürlich finanziell nicht so gut ausgestattet, da können wir das sehr gut gebrauchen."

      Auch der Haschisch-Gärtner, der zurzeit in Untersuchungshaft sitzt, stimmte der sogenannten "außergerichtlichen Weiterverwertung" gern zu. Andernfalls hätte er nämlich die Kosten für den Abbau durch ein Elektrounternehmen tragen müssen


      Kirchner und sein Botanischer Garten profitieren nicht zum ersten Mal von kriminellen Machenschaften. "Vor ein paar Monaten habe ich in der Asservatenkammer in Hagen Lampen und Pumpen abgeholt", erzählt er. "Und vom Zoll bekomme ich manchmal exotische Pflanzen."

      Für den Übeltäter hofft der Biologe, dass er statt einer Gefängnisstrafe nur Sozialstunden aufgebrummt bekommt. Und hat auch schon eine Idee, wo die abgeleistet werden könnten: "Von mir aus kann der gern bei uns arbeiten. Der ist offensichtlich bestens qualifiziert. Und mit den Gerätschaften ist der Herr dann ebenfalls gut vertraut."

      In den Rinnen allerdings werden künftig wohl südafrikanische Orchideen wachsen, keine Cannabispflanzen.
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 08:54:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...........tja Deutschland ist immer noch ein Land,
      in dem man es mit Fleiß, innovativen Ideen und ausgeprägtem Geschäftssinn zu etwas bringen kann, vorausgesetzt man hat daran gedacht die Schmiere zu schmieren.....Schade um das gute Zeug:lick:
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 09:59:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da versucht mal jemand innovativ zu sein, selbsständig einen Bio-Produktionsbetrieb aufzubauen, und wird dafür bestraft.

      Ein gutes Beispiel wie Gesetze unsere Wirtschaft hemmen.

      Deutschland hat fertig.

      MIr fehlt übrigens seit Tagen der user Punk 24.:D
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 10:13:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]17.442.818 von derdieschnautzelangsamvollhat am 04.08.05 09:59:23[/posting]:laugh:

      Wahrscheinlich hatte er das Ganze nicht als Ich AG, Mini- oder Pipijob angemeldet ;)
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 10:38:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Schade um die gescheiterte Geschäftsidee.
      Fachlich sehr gut, hat es mit den betriebswirtschaftlichen
      Kenntnissen und/oder der Buchhaltung bei dem jungen Mann et-
      was gehapert, sonst hätte er seine Stromrechnung bezahlt.
      Ein Gründerseminar bei der IHK und ein Kleinkredit bei der
      örtlichen Sparkasse ist vor der Eröffnung einer Haschplantage
      also mindestens Bedingung.
      Ich bin sicher, der Mann tappt nicht noch einmal in diese
      Falle und lässt sich beraten, bevor er die nächste "Manufaktur
      für bewusstseinserweiternde Essenzen" eröffnet.

      Hubert Hunold

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      Avatar
      schrieb am 04.08.05 11:39:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Witz ist ja der:

      es gibt in D tausende Head-Shops in denen Rauchgeräte, teils Samen, einschlägige Literatur zum Selbstanbau usw. angeboten werden.

      Es gibt sogar eine eigene Messe.:D

      Da unsere Wirtschaft ohnehin am Boden liegt und die Arbeitslosiglkeit weiter steigt, sollten wir die Demokratie Afghanistan zum Vorbild nehmen, wo über 50% des BIP mit Opium und Hanf erzielt werden.

      Zigtausende Arbeitsplätze in Coffeee-Shops, im Bundeshanfministerium, in der produzierenden Landwirtschaft, die sogar ohne Subventionen auskommen würde) wären doch ein positiver Effekt.

      Markenhanf aus Deutschland könnte unsere Zukunft sein und unseren Anspruch als Exportweltmeister für viele Jahre sicherstellen.

      (Satire light)


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