BMO und Citigroup erwarten deutlich höhere Kobaltpreise - Seite 2
Noch sind Smartphones die Treiber
Dabei betonen die BMO-Analysten, dass das aktuelle Nachfrageplus immer noch weitgehend auf das Konto von Smartphones gehe. Die Nachfrage aus dem Elektroautomarkt gewinne jetzt erst an Bedeutung. In den ersten drei Quartalen 2017 ist die Zahl der weltweit verkauften Elektro- und Hybridfahrzeuge um 63 Prozent gestiegen, wie die Marktdaten von Bloomberg New Energy Finance zeigen (siehe Graphik unten). In China ist das Tempo sogar noch höher. Im Oktober meldeten die dortigen Zulassungsstellen ein Plus von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Aktuell macht die Volksrepublik etwa die Hälfte des globalen Marktes für Elektroautos aus.
Investoren steigen ein
Einige Investoren haben schon früh auf diese Entwicklungen reagiert. Ein gutes Beispiel dafür dürfte Katanga Mining sein. Die Aktie des Unternehmens, dessen Großaktionär Glencore ist, hat in diesem Jahr bereits um mehr als 800 Prozent zugelegt. Und dabei hatte Katanga erhebliche Produktionsprobleme und tauchte auch noch in den sogenannten Paradise Papers auf (mehr zu den Hintergründen). Als Anleger kann man wie die Analysten auf weiter steigende Preise setzen. Die Glencore-Aktie bietet sich aber nur bedingt an, denn Kobalt macht nur einen kleinen Teil des Konzerngeschäfts aus. Einen Future oder ETF gibt es bei Kobalt nicht.
Kobalt-Explorer als Anlage-Alternative
Eine Alternative und das wohl größte Potenzial bieten daher Explorer, die in sicheren, westlichen Staaten aktiv sind. Denn der Kobalt-Markt hat aus Sicht der Autohersteller in Europa und Nordamerika ein weiteres Problem. Der überwiegende Teil des Materials landet in China, wo sich auch die größten Verarbeitungskapazitäten befinden. Bei der Batterieproduktion verfügt das Land derzeit über einen Weltmarktanteil von rund 50 Prozent. Mit den in Bau befindlichen Gigafactorys soll dieser Anteil laut Berechnungen von Benchmark Minerals sogar noch steigen. Die Asiaten haben sich im Kongo und anderswo direkt in Projekte und MInen eingekauft, was westliche Autokonzerne (noch?) ablehnen. Sie versuchten erfolglos langfristige Lieferverträge mit Kobalt-Händlern zu schließen (mehr dazu).