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    Tech-Aktien  2372  0 Kommentare Ein guter „FAANG“?

    Griffige Abkürzungen helfen Wertpapierberatern an der Wall-Street immer, Aktien und Fondsanteile zu verkaufen. Bis vor wenigen Monaten waren Investitionen in Aktien und Fonds der BRIC-Staaten der große Renner. BRIC steht für die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China, doch mittlerweile hat die Performance dieser Wertpapiere merklich an Charme verloren und die Produkte sind zu Ladenhütern avanciert. Eine neue Vertriebsidee musste her, seitdem sind FAANG Aktien das neue „heiße“ Ding am Verkaufsschalter der Bank ihres Vertrauens.

    Das Akronym FAANG steht für die Aktien der Unternehmen Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google. Auch die Namensänderung von Google zu Alphabet änderte nichts an dem populären Begriff. Das „G“ für Google blieb. Mitunter sieht man auch das Kürzel FAANG+M, da rechnet man dann auch Microsoft hinzu, was durchaus sinnvoll ist.

    Eindrucksvolle Bilanzen

    Die glorreichen Fünf (Sechs) haben in den letzten Jahren eine eindrucksvolle Bilanz hingelegt. Gegenwärtig sind sie die bedeutendsten “Influencer” des Aktienmarktes. Sowohl ihre Gewinne als auch ihre Verluste tangieren den Gesamtmarkt in einem überproportionalen Ausmaß. Angesichts der Marktkapitalisierung dieser Tech-Größen kann schon eine schlechte Woche dieser Werte den kompletten Markt nach unten treiben.

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    Beobachter kritisieren schon seit einiger Zeit die Marktmacht der Werte. Exemplarisch steht dafür der 18. März dieses Jahres, als die undurchsichtigen Machenschaften zwischen Facebook und Cambridge Analytica bekannt wurden. In der Folge gab der Kurs der Facebook Aktie innerhalb einer Woche um rund 13,5 Prozent nach. Bis zum Handelsschluss am Freitag, den 23. März, verlor Facebook somit mehr als 70 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung.

    Diese Entwicklung blieb nicht ohne Auswirkungen auf die anderen Tech-Werte. Ohne triftigen Grund fielen innerhalb dieser Schicksalswoche auch die Papiere von Alphabet um 10,5 Prozent, Apple um 7,3 Prozent, Netflix um 5,5 Prozent und Amazon um 4,7 Prozent. Auch der Gesamtmarkt konnte sich vom heraufbeschworenen Facebook-Datenskandal nicht retten. Der NASDAQ Composite büßte rund 6,4 Prozent ein, der S&P 500 verlor sechs Prozent und selbst der Dow Jones fiel um 5,7 Prozent. Auch wenn sich die Werte in der Folge wieder schnell erholten, fühlen sich die Kritiker an die Dotcom-Blase der Jahrtausendwende erinnert.

    Beeindruckender Marktwert

    Der Marktwert der einzelnen Unternehmen ist dabei in der Tat beeindruckend. Einige der Unternehmen sind inzwischen größer als ganze Volkswirtschaften. Allein die Apple-Marktkapitalisierung ist mit 830 Milliarden größer als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Niederlande, der Schweiz, Schwedens oder Belgiens. Gleiches können Amazon mit 815 Milliarden Dollar, Alphabet mit 796 Milliarden Dollar und Microsoft mit 784 Milliarden behaupten. Selbst die größte europäische Volkswirtschaft Deutschland kann da nicht mithalten. Die fünf Giganten bringen zusammen gut 3,8 Billionen Dollar auf die Waage, 100 Milliarden Dollar mehr, als in der deutschen Volkswirtschaft in einem Jahr an Gütern und Dienstleistungen produziert werden. Auch sonst sind die Zahlen der einzelnen Unternehmen durchaus beeindruckend.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
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