Anteile stark nachgefragt
Buffetts erster IPO: Cloud-Spezialist Snowflake mit fulminantem Börsendebüt
Der amerikanische Cloud-Spezialist Snowflake ist mit einer Kursverdoppelung an der New York Stock Exchange (NYSE) gestartet. Das Unternehmen aus dem kalifornischen San Mateo hat durch die Emission 3,36 Milliarden US-Dollar eingenommen – Snowflake legte somit den größten US-Börsengang in diesem Jahr hin.
Der IPO hatte im Vorfeld bereits für viel Wirbel gesorgt. Anstatt des angepeilten Ausgabepreises von 75-85 US-Dollar wurden beim Börsengang 120 US-Dollar pro Anteilsschein fällig. Der erste Kurs lag mit 245 US-Dollar mehr als doppelt so hoch. Die starke Nachfrage ließ die Bewertung des Unternehmens auf 33 Milliarden US-Dollar steigen. Für Aufsehen hatte die Ankündigung von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway gesorgt, sich mit 250 Millionen US-Dollar an dem Börsenneuling zu beteiligen. Darüber hinaus will Berkshire weitere Aktien von Snowflakes Alteigentümern kaufen. Altmeister Buffett stand Börsengängen lange skeptisch gegenüber.
Buffetts unerwartetes Interesse an Snowflake hatte auch bei Privatanlegern die Euphorie befeuert. Snowflake, das 2012 gegründet wurde, bietet cloudbasierte Software zur Datenspeicherung- und analyse an. Kunden können große Mengen an Daten und Informationen aus verschiedenen Quellen über Snowflake zusammenführen und analysieren. Der Cloud-Markt wird von Branchengrößen wie Amazon und Microsoft dominiert. Snowflake kann Analysten zufolge jedoch mit einem flexiblen und innovativen Ansatz punkten. Laut IPO-Prospekt hatte das Unternehmen Ende Juli über 3000 Kunden.
Zwischen Februar und Juli dieses Jahres vermeldete das Unternehmen einen Umsatz von 242 Millionen US-Dollar, ein Plus von 133 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich stand ein Verlust von 171 Millionen US-Dollar. Aufwärtspotenzial gibt es in der Cloud-Branche reichlich. Das Unternehmen schätzt den potenziellen Markt im Cloud-Geschäft auf insgesamt 81 Milliarden US-Dollar.
Snowflake CEO Frank Slootman, der die Geschicke seit April 2019 leitet, hat zuvor auch schon den Cloud-Anbieter ServiceNow erfolgreich an die Börse geführt.
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Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion