Gold im Kampf mit der Zinsangst und anderen Anlageformen - Seite 3
Wenn Zinssteigerungen von der Inflation nicht nur ein-, sondern sogar überholt werden, ist Inflationsschutz über Zinspapiere nicht möglich. Gold bleibt also der Inflationsretter.
Übrigens hat die Fed kein Interesse daran, dass steigende US-Zinsen den Dollar nachhaltig festigen und damit den Export behindern. Amerika gönnt Europa keinen schwachen Euro. Powell muss also besonders zins-pazifistisch sein, denn nur so ist er markanter Währungsabwertungskrieger.
Gold kann sich anderen Anlageformen durchaus erwehren
Ohne Zweifel sind Aktien attraktive Anlageformen. Da es aber dank weiterer geldpolitischer Üppigkeit keine Liquiditätsknappheit gibt, kann man das eine (Aktien kaufen) tun ohne das andere (Erwerb von Edelmetallen) zu lassen.
Und bei allem Respekt vor Bitcoin: Das klassische Finanzsystem betrachtet ihn mit viel Argwohn. Würden Kryptos zu einer echten Alternativwährung, verlöre die bislang so geschmeidige Staatsfinanzierung über Gelddruckerei ihr Gewaltmonopol. Wenn nötig wird man den Kryptos jede Menge regulatorische Knüppel zwischen die Beine werfen. Es kann eben nur einen Hahn im Hühnerhof der Finanzwelt geben.
Daneben sorgen anonyme Besitzer gigantischer Bitcoin-Vermögen immer wieder für hoch volatile, nicht transparente Kursbewegungen, die bei Aktien sofort von den Behörden untersucht würden.
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Regulierungsgefahren und massive Volatilität machen den Bitcoin aber weder zu einem akzeptierten Vermögensspeicher noch - mit Blick auf die unsichere geopolitische Großwetterlage und die Wiederbelebung sozialistischer Ammenmärchen - zu einem stabilen Anlagehafen. Diese Funktionen erfüllt weiter mustergültig Gold, das im Volatilitätsvergleich ein braver Klosterschüler ist. Bitcoin hat eher einen spekulativen Charakter.
Die Gold-Front mag wackeln, aber sie fällt nicht
Ja, Gold wird momentan von vielen Seiten angegriffen. Vor allem die Zinsangst hält sich hartnäckig wie Zigarettengestank im Mantel. Doch auch dieser Geruch verschwindet früher oder später. Gold wird erfolgreich gegen die Zinsangst anstinken.
Und wenn alle Stricke reißen, hat Gold starke Waffenbrüder. Es sind dieselben, die mit Geldschwemme draußen an der Schulden-Front kämpfen. Seit der Finanzkrise 2008 haben die Notenbanken die Goldbestände immer weiter aufgerüstet. Selbst sie suchen nach Sicherheit an der Heimatfront. Und was der Geldpolitik recht ist, sollte Goldanlegern billig, besser teuer sein.
Längerfristige Gold-Anleger können darauf vertrauen, dass Gold seinen unanfechtbaren Glanz behalten wird. Zwischenzeitliche Eintrübungen sind auszuhalten.