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    Anlagestrategie erklärt  6106  0 Kommentare Aktiv, passiv oder beides? Die Core Satellite Strategie - „Klare Leitplanken“ statt Bauchgefühl

    Wer mit Aktien für das Alter vorsorgt, will in der Regel Risiken minimieren. Warum man aber trotzdem auf Trends und zusätzliche Renditen nicht verzichten muss, erklärt Aktienrebell Jannes Lorenzen im w:o Gespräch.

    Der Core Satellite-Portfolioansatz vereint ein breit diversifiziertes Kerninvestment – beispielsweise einen ETF, der einen globalen Index abbildet – mit mehreren kleinen Einzelinvestments, den Satelliten. Während der Kern eine langfristige und nachhaltige Rendite einfahren soll, bieten die Satelliten die Möglichkeit, mit riskanteren Einzelinvestments zusätzliche Rendite zu erzielen.

    Die Core Satellite Strategie geht auf die US-Ökonomen Fischer Black und Jack Treynor zurück. Sie stellten in den 1970er-Jahren fest, dass die großen Märkte und Industrien bereits sehr effizient gepreist sind. Daher sei es als Anleger nur schwer möglich, den breiten Markt zu schlagen. Doch in weniger effizienten Nischenmärkten könnten Investoren kurz- und mittelfristig höhere Renditen erzielen.

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    Hält die Core Satellite Strategie, was sie verspricht? wallstreet:online hat bei Börsenexperte und Blogger Jannes Lorenzen – besser bekannt als „Aktienrebell“ – nachgefragt.

    wallstreet:online: In Ihrem Blog „Aktienrebell“ beschreiben Sie Ihre Core Satellite Anlagestrategie – ein größeres Ankerinvestment und beliebig viele kleine Positionen, die darum herum kreisen. Was unterscheidet denn den Kern von einem Satelliten?

    Jannes Lorenzen: Der Kern einer solchen Strategie stellt das Fundament der Geldanlage dar. Er sollte auch alleinstehend, also ohne die Satelliten, gut funktionieren können. Das könnte für einen sehr defensiven Anleger bedeuten, dass der Kern zu einem großen Teil aus Anleihen mit hoher Bonität besteht. Für einen offensiven Anleger könnte der Kern aus einem breit gestreuten Aktiendepot oder breit gestreuten Aktien-ETFs bestehen. Gleichzeitig bietet es sich an, den Kern an eine Buy-and-Hold-Strategie zu knüpfen: Der Kern wird also nicht für ständiges Hin und Her handeln benutzt, sondern dient dem Depot als langfristiger Stabilisator.

    wallstreet:online: Das Konzept klingt, als könnten Sie sich nicht zwischen einer passiven und aktiven Anlagestrategie entscheiden. Stimmt das?

    Jannes Lorenzen: Das stimmt, liegt aber vor allem daran, dass niemand eine Glaskugel hat. Solange wir nicht wissen, was in Zukunft optimal funktioniert oder ob die eigenen Fähigkeiten zur Aktienauswahl ausreichen, handeln wir mit Unsicherheit. Wir können uns nun voll auf eine Variante festlegen, was legitim ist, aber auch mehrere Varianten mit einer solchen Core-Satellite-Strategie umsetzen. Gleichzeitig können wir so Erfahrung sammeln, wie wir selbst mit unseren Investments umgehen, mit welchen wir uns wohlfühlen und so auch diese Erfahrungen mit der Zeit in unsere Anlagestrategie einfließen lassen.

    wallstreet:online: Wie sollte die Gewichtung vom „stabilen“ Kern zu den volatileren Satelliten im Depot im Idealfall aussehen?

    Jannes Lorenzen: Das kann von Fall zu Fall variieren und sollte in erster Linie auf den Anleger selbst abgestimmt werden. Als grobe Richtlinie empfehle ich aber dem stabilen Kern mindestens 50 Prozent Gewichtung zu geben, die nach oben beliebig erhöht werden kann.

    wallstreet:online: Gilt für die Satelliten der Grundsatz Buy and Hold oder ist hier häufigeres Traden und mehr Bewegung möglich?

    Jannes Lorenzen: Hier ist mehr Bewegung möglich, auch wenn sich allgemein Buy and Hold als erfolgversprechendes Konzept als ständiges Trading etabliert hat. Sollte es dennoch Gründe geben, hin und wieder in den Satelliten-Anteilen zu handeln - bspw. im Rahmen einer antizyklischen Strategie, einer Einzelaktienauswahl, Nachhaltigkeitskriterien oder spekulativeren Ansätzen - ist das in Ordnung. Einige Anleger wollen auch spekulativere Ansätze umsetzen und dann ist es besser, sie tun es mit einem 10 Prozent-Anteil eines Satelliten als mit dem großen Kern, der womöglich die Basis für die Altersvorsorge darstellen soll.

    wallstreet:online: Was sagt denn die Erfahrung? Performen Core-Satellite-Depots besser als andere Anlagestrategien?

    Jannes Lorenzen: Das ist nicht im Allgemeinen zu beantworten. Nach meiner Erfahrung bringt der Ansatz aber psychologische Vorteile: Er senkt vor allem den Druck, der entsteht, wenn man sich auf eine einzige Strategie festlegen möchte. Denn es gibt unterschiedliche Strategien und Anlageansätze, von denen viele auch eine Berechtigung haben. So können mehrere Ansätze umgesetzt werden. Gleichzeitig ist eine Core-Satellite-Strategie so strukturiert, dass sie das Handeln durch Bauchgefühl weitestgehend vermeidet und klare Leitplanken bietet, die die Geldanlage auf Kurs halten.

    Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion



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    Verfasst vonJulian Schick
    Anlagestrategie erklärt Aktiv, passiv oder beides? Die Core Satellite Strategie - „Klare Leitplanken“ statt Bauchgefühl Wer mit Aktien für das Alter vorsorgt, will in der Regel Risiken minimieren. Warum man aber trotzdem auf Trends und zusätzliche Renditen nicht verzichten muss, erklärt Aktienrebell Jannes Lorenzen im w:o Gespräch.

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