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    Neoliberal in Gänsefüßchen? – In den meisten Zeitungen nicht! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.08.05 00:20:41 von
    neuester Beitrag 29.08.05 08:30:03 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.003.063
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      schrieb am 28.08.05 00:20:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Auf dem PDS – Parteitag machte die Wortkombination vom - neoliberalen Zeitgeist - die Runde.

      In Springers Welt, dem Focus und dem Tagespiegel sah man sich genötigt die Wortkombination in Gänsefüßchen zu setzten

      http://www.welt.de/data/2005/08/27/766964.html

      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1…

      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/06.08.2005/1975931.asp


      Währendessen verzichteten die meisten Zeitungen auf die Gänsefüßchen,
      beispielsweise das Handelsblatt, die FTD ebenso wie viele Regionalzeitungen.

      http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1094568

      http://www.ftd.de/pw/de/19889.html

      Mal sehen wie das weitergeht, welche Sprachregelung sich durchsetzen wird.
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      schrieb am 28.08.05 00:37:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ja bei MS :)da sind noch die richtigen EDV-Profis, weder bei Google, Yahoo oder WEb.de war eine diesbezügliche Suche möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 09:16:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie gehabt Springer - Presse mit Gänsefüßchen:



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      Die Wein-Prediger
      Von Joachim Fahrun

      Der Hauch der Geschichte ließ milde Stimmung einziehen im nüchternen Parteitags-Saal. Als historisches Datum, zumindest für die Arbeiterbewegung, beschworen Oskar Lafontaine und Gregor Gysi den Wahlparteitag der Linkspartei.PDS. Daß ein früherer Vorsitzender der SPD tatsächlich bei einem Konvent der nun zum dritten Mal umbenannten Kommunisten spricht und auch noch gefeiert wird, ist tatsächlich ein Signal für Deutschland.

      Die Perspektive einer Linkspartei, die von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern gewählt wird, verändert die politische Landschaft. Gysi hat recht: Wer hätte vor einem Jahr eine solche Entwicklung vorausgesehen? Wer hätte geahnt, daß die oft totgesagte PDS noch einmal einen derartigen Aufschwung nehmen würde?

      Lafontaine vollführte stellvertretend für die West-Linke die Verbeugung vor der Generation der DDR-Funktionäre und dem "lieben Hans" Modrow. Mit dieser Geste brach der Ex-Sozialdemokrat das Eis bei den Delegierten. Lafontaine und die westdeutschen WASG-Gründer bewegten sich derart vertraut im Kreise der PDS-Genossen, daß eine Prognose naheliegt: Diese Partei wird weiterbestehen, die Konkurrenz muß sich auf dauerhaften Druck von links einstellen.

      Inhaltliche Differenzen hängten die Sozialisten in diesem Klima der allgemeinen Danksagung und Selbstbeweihräucherung tief. Ob der Mindestlohn nun 1400 Euro brutto oder 1000 Euro netto sein soll: irgendwie auch egal. Ob gar keine Auslandseinsätze der Bundeswehr, wie es Gysi beschwor, oder streng nach Völkerrecht und Genfer Konvention, wie es Lafontaine sagte: kein Thema der Auseinandersetzung. Ob ein konsequentes "Weg mit Hartz" oder Korrekturen an der Höhe der Bezüge und den Mechanismen der Arbeitsmarktpolitik: nicht wirklich relevant.

      Führende Linke räumen offen ein, daß programmatische Details für die erklärte Oppositionskraft vorerst nicht so wichtig sind. Es geht um das Prinzip: Nur die Linken sind gegen den "Neoliberalismus", wollen den Reichen nehmen und den Armen geben. Diese Botschaft kommt an bei den Verlierern des Kapitalismus und der Globalisierung, nicht nur im Osten. Gregor Gysi drehte die jüngste Kritik am "Luxus-Linken" Lafontaine listig um: "Wir predigen nicht Wasser und trinken Wein. Wir predigen Wein." Es sind die schlechten Resultate der bisherigen Politik-Konzepte, die die simple Botschaft "Luxus für alle" für viele Menschen attraktiv macht.

      Ressort Politik aus der Morgenpost vom Sonntag, 28 August 2005

      URL dieses Artikels: http://www.morgenpost.de/content/2005/08/28/politik/775971.h…



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      Main-Streammedien ohne Gänsefüßchen:

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      Samstag, 27. August 2005
      Kommentar
      Ein tiefer Griff in die Historie

      von Volker Jacobs

      Oskar Lafontaine griff ganz tief in die Historienkiste, als er die Bedeutung des Augenblicks beschwor. Er machte eine Anleihe beim "Kommunistischen Manifest": "Ein Gespenst geht um, das Gespenst der vereinigten Linken."

      Doch die "Linke.PDS", die am Samstag ihren Wahlkampf und damit ihren Kampf gegen die Agenda 2010 in dem Hotel eröffnete, in dem die SPD vor drei Jahren diese Agenda beschlossen hatte, ist kein Gespenst mehr. Sie ist Realität. Und sie macht, wenn nicht Schrecken, so doch Sorgen dort, wo sie Stimmen sammeln wird und damit das etablierte Parteiengefüge ins Wanken bringen könnte. Wenn ihre Umfragewerte auch sinken und der erhoffte Platz als dritter Kraft im Bundestag mehr Hoffnung als Aussicht ist, so ist an ihrem Einzug ins Parlament doch längst nicht mehr zu zweifeln.

      Ihren Kurs hat die "Die Linke.PDS" mit einem Wahlprogramm beschrieben, dessen Entwurf ohne wesentliche Änderungen vom Parteitag verabschiedet wurde. Der Gegner ist der Neoliberalismus und den sieht Lafontaine wie Gysi überall. Höhere Einkommens-, Vermögens-, Erbschafts-, Börsenumsatz-, Schenkungs-, Körperschaftssteuern werden vorgesehen. Allein die Sektsteuer scheint im Katalog vergessen worden zu sein. Es ist ein Programm nach dem Motto: Vorwärts in die Vergangenheit, mit hohen Steuern, dafür möglichst umfassender Volksbetreuung, ein Programm für eine andere Republik.

      Adresse:
      http://www.n-tv.de/572308.html
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 09:24:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die meisten werden diese Diskussion nicht verstehen und sich in ein Lehrerforum versetzt fühlen.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 09:31:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Man sollte das aber nicht als Kleinlichkeit abtun, es gab schon mal eine Zeit wo die Springerpresse, abweichend vom BRD - Mainstream, einen Begriff in Gänsefüßchen gesetzt hat: Ich meine DDR.

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      schrieb am 28.08.05 09:33:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Erstausgabe,
      ein interessanter Gedankengang, Diskussion darüber aber vermutlich eher eine akademische Angelegenheit.

      Wir haben das ja schon etliche Male hier ausgetreten : den Neoliberalismus gibt es ja nur als abstraktes Feindbild innert einer Gesinnungsgemeinde. Wer punziert ist dem Neoliberalismus nachzuhängen, der spricht von freiem Wettbewerb oder freier Marktwirtschaft, braucht aber idR keine Ismen. Und was heute der Neoliberalismus, war früher oder parallel der Kapitalismus, der Imperialismus und auch das Weltjudentum. Etwas abstraktes auf das man die Leute aufhetzen kann, und abstrakt genug dass die meisten aus der Zielgruppe geistig nicht in der Lage sind es zu hinterfragen, selbst wenn sie es wollten. Das macht aber jede pressure group seit Menschengedenken so, schließlich ist die große Masse über den Glauben viel leichter zu erreichen als über den Verstand (wenn vorhanden).

      Wenn`s der milieutypische Sprachgebrauch einer Gesinnungsgemeinde ist, dann wären Apostrophe angebracht. Die Gesinnungsgemeinde setzt aber sicherlich über die von ihr beherrschten Medien alles drann, den Begriff ins sprachliche Allgemeingut zu prägen (nona!). Wär eigentlich auch ein Ding für meinen Verschwörungsthread.

      Übrig bleibt, und ich denke das kennen wir alle, dass Vielleser und Diagonalleser ja mit zunehmendem Alter zu verbesserten Filtern neigen. Wir kennen das, wenn z.B. Begriffe wie `Judenpack` oder `Negergesindel` vorkommen, dann liest man nicht mehr weiter weil dumpfes nationalistisches Gedöns Zeitverschwendung ist.

      Wenn ich in also den Begriff Neoliberalismus irgendwo in nichtsatirischer und nicht apostrophierter Verwendung sehe, dann sagt das alles über den Geist des Verfassers und den Wert des Inhalts. Auch hier kann man schnell Zeit sparen und zu wesentlicheren Dingen übergehen...
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 10:02:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wenn ich in also den Begriff Neoliberalismus irgendwo in nichtsatirischer und nicht apostrophierter Verwendung sehe, dann sagt das alles über den Geist des Verfassers und den Wert des Inhalts.

      Richtig , seine Hoheit, wenn es keinen Begriff für diesen Zeitgeist gibt, dann braucht man und kann man das, welches nicht existiert auch nicht bekämpfen! Das wäre ein Kampf gegen Windmühlen!
      Nur eines verdrängst du! Sind in deiner Umwelt die Probleme der arbeitenden Menschen nicht bekannt!????
      Sie exitieren aber unabhängig von deiner Wahrnehmung!
      Und deshalb muss dieser Neoliberalismus bekämpft werden, weil er menschenfeindlich ist und nur eine privilegierte Schicht schützt und bevorteilt!
      Die Menschen, die diese Werte täglich erarbeiten, werden an dieser Wertschöpfung vergessen!
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 10:23:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]17.706.687 von Roman5 am 28.08.05 10:02:32[/posting]Roman,
      es geht hier um Begrifflichkeit, deren Auszeichnung und deren Verwendung.

      Nimm zB das gesellschaftliche Phänomen der Überfremdung von Wohngebieten her und die damit eingehenden sozialen Spannungen : wenn bei diesem Thema ein Mitdiskutant die Worte `Türkeninvasion` oder `Arabisches Gesindel` in den Mund nimmt, nimmst Du dann diesen Mitdiskutanten ernst? Oder disqualifiziert sich dann dieser Mitdiskutant mit seinem Sprachgebrauch der ganz offensichtlich Erkennungsmerkmale extremnationalistischer Gesinnung ist?

      Und genauso ist es mit dem `Neoliberalismus`. Wettbewerb gibt es seit Menschengedenken, weit vor dem milieubedingten Begriff `Neoliberalismus`. Und dass Wettbewerb nun mal auch Verlierer produziert auch. Und dass unter den Verlierern sowohl die Schwachmaten sind (erkennt man daran dass sie am lautesten Jammern und protestieren) was IMHO gut und notwendig ist, als auch Leute die einfach überfordert ist, Du nennst sie vielleicht die `sozial Schwachen`.

      Jenen die nicht können, aber wollen, diesen Menschen zu helfen ist seit Menschengedenken eine wichtige soziale Aufgabe, schon lange bevor es den Begriff `Neoliberalismus` gab. Früher sagte man halt `Imperialismus`, `Kapitalismus` oder `Jüdische Weltherrschaft` dazu.

      Wenn es Dir also darum ginge jene zu unterstützen, die wollen aber nicht können, und Du schaffst Deine Argumente auch ohne den gesinnungstypischen Begriff `Neoliberalismus` vorzubringen, dann tust Du auch was für dein Anliegen und Deine Glaubwürdigkeit. Braucht es hingegen unbedingt den unreflektierten Feindbegriff `Neoliberalismus`, dann wirfst Du sofort die Assoziation zu Leuten die viel zu verlieren haben wenn wieder Leistung statt Parteibuch zählt, wenn Menschen nach Leistung und nicht nach Einstufung und Alter bezahlt werden, Menschen die heute durch Kündigungsschutz et al gegenüber anderen Erwerbstätigen per Gesetz privilegiert sind, so privilegiert dass ihre Position und Bezahlung in keinem Verhältnis zu ihrer Wertschöpfung stehen. Die Leute denen es wirklich schlecht geht, die leiden meist still vor sich hin.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 08:18:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wieso wird der Begriff neoliberal jetzt so hochgespielt?
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 08:30:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      warum wird hier immer so getan als sei neoliberal etwas negatives?
      :rolleyes:


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