Chancen/Gewichtung Emerging Markets, regional - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 11.10.05 18:16:32 von
neuester Beitrag 18.10.05 22:00:32 von
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Welcher Region der Emerging Markets gebt ihr
auf Sicht 2005/2006 die größte bzw. geringste
Chance?
Was haltet ihr von folgender Gewichtung des
Depotanteils für Emerging Markets?
Asien einschl. Pacifik 30%
Lateinamerika 20%
Osteuropa 10%
EM-Global 40%
auf Sicht 2005/2006 die größte bzw. geringste
Chance?
Was haltet ihr von folgender Gewichtung des
Depotanteils für Emerging Markets?
Asien einschl. Pacifik 30%
Lateinamerika 20%
Osteuropa 10%
EM-Global 40%
Hi,
1) Osteuropa solltest du viel, viel höher gewichten.
2) Asien/Pazifik-Fonds können auch Australien oder Japan beinhalten. Dies sind natürlich keine Emerging Markets!
3) Beachte die Branchen! Bei Lateinamerika und Russland sind meist sehr viele Rohstoffwerte enthalten! Wenn die Preise also fallen leiden diese Regionen/Länder sehr. In Polen, Tschechien etc dagegen gibt es auch interessante Finanztitel, Werte aus dem Bereich Mobilfunk, etc.
Achte also auch auf den Anteil der Branchen!!!
4)Überlege dir ob die Region Zukunft hat. Bei Lateinamerika wäre ich mir nicht sicher!? Wünsche es aber den Menschen dort.
5)Wenn du so sehr auf das Gleichgewicht achtest solltest du vielleicht einen Middle East Fund (z.B. Fleming) in dein Depot nehmen, der Afrika, den Mittelmeerraum und den Nahen Osten abdeckt.
Hoffe ich konnte dir ein paar Ideen geben. Ich schwöre auf Osteuropa!
Grüße
BF
1) Osteuropa solltest du viel, viel höher gewichten.
2) Asien/Pazifik-Fonds können auch Australien oder Japan beinhalten. Dies sind natürlich keine Emerging Markets!
3) Beachte die Branchen! Bei Lateinamerika und Russland sind meist sehr viele Rohstoffwerte enthalten! Wenn die Preise also fallen leiden diese Regionen/Länder sehr. In Polen, Tschechien etc dagegen gibt es auch interessante Finanztitel, Werte aus dem Bereich Mobilfunk, etc.
Achte also auch auf den Anteil der Branchen!!!
4)Überlege dir ob die Region Zukunft hat. Bei Lateinamerika wäre ich mir nicht sicher!? Wünsche es aber den Menschen dort.
5)Wenn du so sehr auf das Gleichgewicht achtest solltest du vielleicht einen Middle East Fund (z.B. Fleming) in dein Depot nehmen, der Afrika, den Mittelmeerraum und den Nahen Osten abdeckt.
Hoffe ich konnte dir ein paar Ideen geben. Ich schwöre auf Osteuropa!
Grüße
BF
Mein Favorit für Osteuropa wäre:
Merrill Lynch IIF Emerging Europe Fund A2 € (t)
WKN 971801
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 60.1 %
(Quelle www.morningstarfonds.de)
Aber mit welcher Begründung sollte man Osteuropa,
einschl. Russland jetzt noch übergewichten?
Merrill Lynch IIF Emerging Europe Fund A2 € (t)
WKN 971801
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 60.1 %
(Quelle www.morningstarfonds.de)
Aber mit welcher Begründung sollte man Osteuropa,
einschl. Russland jetzt noch übergewichten?
#1: warum statt 40% nicht gleich 100% EM-Global?
Ist doch viel logischer, dann nehmen dir die Fondsmanager die Entscheidung ab. Und die wissen vermutlich viel mehr als ein Privat- und Hobbyanleger!
Ist doch viel logischer, dann nehmen dir die Fondsmanager die Entscheidung ab. Und die wissen vermutlich viel mehr als ein Privat- und Hobbyanleger!
Ich kann zum Thema Osteuropa folgendes sagen:
Am Montag hab ich meinen DWS Osteuropa verkauft.
Der Chart wurde mir unheimlich, ähnelte auf erschreckende Weise den Blasencharts vor ein paar Jahren.
Ich glaub zwar schon dass hier noch einiges zu holen ist,
aber sorry, bei solchen Charts verkaufe ich. Hier volle Pulle einzusteigen wäre aus meiner Sicht töricht.
Ich hatte auch schon an den Verkauf meines Templeton Lateinamerikafonds gedacht, die 1-jährige Haltedauer endet aber erst am 3. November. Bis dahin werde ich mich noch durchkämpfen. Auch hier wären Gewinnmitnahmen ratsam.
Hängt alles zu sehr an Rohstoffen und US-Dollar bzw. USA.
Und was ist, wenn der Rohstoffsektor mal kräftig einbricht?
Meiner Ansicht nach ist eine höhere Gewichtung in
Emerging-Market-Fonds an sich genau richtig.
Auch wenn ich jetzt etwas vorsichtig wäre. Die Kurse sind durchgängig überall gewaltig gestiegen. Ich tu mich schwer, einen Sektor zu finden, wo ich guten Gewissens jetzt investieren könnte. Solange das so ist, denk ich lieber an verkaufen als an kaufen.
Am Montag hab ich meinen DWS Osteuropa verkauft.
Der Chart wurde mir unheimlich, ähnelte auf erschreckende Weise den Blasencharts vor ein paar Jahren.
Ich glaub zwar schon dass hier noch einiges zu holen ist,
aber sorry, bei solchen Charts verkaufe ich. Hier volle Pulle einzusteigen wäre aus meiner Sicht töricht.
Ich hatte auch schon an den Verkauf meines Templeton Lateinamerikafonds gedacht, die 1-jährige Haltedauer endet aber erst am 3. November. Bis dahin werde ich mich noch durchkämpfen. Auch hier wären Gewinnmitnahmen ratsam.
Hängt alles zu sehr an Rohstoffen und US-Dollar bzw. USA.
Und was ist, wenn der Rohstoffsektor mal kräftig einbricht?
Meiner Ansicht nach ist eine höhere Gewichtung in
Emerging-Market-Fonds an sich genau richtig.
Auch wenn ich jetzt etwas vorsichtig wäre. Die Kurse sind durchgängig überall gewaltig gestiegen. Ich tu mich schwer, einen Sektor zu finden, wo ich guten Gewissens jetzt investieren könnte. Solange das so ist, denk ich lieber an verkaufen als an kaufen.
Vergleich Emerging Market Fonds regional und global, beispielhaft
Region Gewichtung Fonds lfd.J. 1 J. 3 J.
Osteuropa 30% Merrill Lynch IIF Emerging Europe Fund A2 € 60.1 % 68.6 % 210.2 %
Lateinamerika 20% Schroder ISF Latin American A 58.9 % 72.7 % 218.3 %
Asien 50% Vontobel Fund - Far East Equity A2 25.4 % 31.2 % 83.1 %
Portfolio EM 100% sh. oben 42,5 % 50,72 % 148,27%
zum Vergleich:
EM Global 100% Global Advantage Funds Emerging Markets High V. 46.9 % 50.4 % 165.3 %
EM Global 100% Magellan 29.7 % 39.7 % 131.9 %
Fazit:
Ein sehr guter Emerging Market Fonds Global kann mittel- und langfristig durchaus eine
zeit- und nervensparende Alternative zu regionalen Fonds sein.
Region Gewichtung Fonds lfd.J. 1 J. 3 J.
Osteuropa 30% Merrill Lynch IIF Emerging Europe Fund A2 € 60.1 % 68.6 % 210.2 %
Lateinamerika 20% Schroder ISF Latin American A 58.9 % 72.7 % 218.3 %
Asien 50% Vontobel Fund - Far East Equity A2 25.4 % 31.2 % 83.1 %
Portfolio EM 100% sh. oben 42,5 % 50,72 % 148,27%
zum Vergleich:
EM Global 100% Global Advantage Funds Emerging Markets High V. 46.9 % 50.4 % 165.3 %
EM Global 100% Magellan 29.7 % 39.7 % 131.9 %
Fazit:
Ein sehr guter Emerging Market Fonds Global kann mittel- und langfristig durchaus eine
zeit- und nervensparende Alternative zu regionalen Fonds sein.
Sehe ich genauso.
18.10.2005
HSBC GIF BRIC Freestyle interessant
Volksbank Karlsruhe
Die Analysten der Volksbank Karlsruhe halten den Fonds HSBC GIF BRIC Freestyle (ISIN LU0214875030/ WKN A0D85R) für ein interessantes Investment.
BRIC stehe für die Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Diese würden zu den so genannten Emerging Marktes gehören, d.h. Volkswirtschaften, die früher eine geringere Bedeutung für die Weltwirtschaft gehabt hätten, deren Wachstumsraten jetzt aber die durchschnittliche Wachstumsrate der Weltwirtschaft deutlich übersteigen würden. Der Fonds BRIC Freestyle ziele ab auf langfristiges dynamisches Kapitalwachstum und der Vereinnahmung von Dividenden. Das Portfolio sei konzentriert und werde aktiv mit dem Ziel gemanagt, für die Anleger einen positiven Gesamtertrag zu erzielen, ohne dabei jedoch den Vorgaben einer Benchmark folgen zu müssen.
Folgende Pluspunkte sprächen für diesen Fonds: (1) Vier der derzeit dynamischsten Volkswirtschaften befänden sich in einem Fonds. (2) Die Kapitalisierung der BRIC-Aktienmärkte sei noch sehr niedrig. (3) Der Fonds sei breit diversifiziert und biete eine umkomplizierte Möglichkeit, an dem gegenwärtig bedeutendsten Wachstumstrend zu partizipieren. (4) Der HSBC GIF BRIC Freestyle greife auf die nachgewiesene Expertise von vier lokalen Expertenteams in den jeweiligen Ländern zurück. (5) Da sich das HSBC-Fondsmanagement nicht an einer Benchmark orientiere, sondern innerhalb des innovativen "Freestyle"-Konzeptes auf aussichtsreiche Aktientitel setze, könne flexibel auf Marktentwicklungen reagiert werden. (6) Große Rohstoffvorkommen, eine günstige Bevölkerungsentwicklung, Produktionsvorteile und eine hohe Wachstumsdynamik sprächen ebenfalls für den Fonds.
Chancenorientierter Anleger sollen die Möglichkeiten nutzen, von den sehr guten Wachstumsmöglichkeiten der BRIC-Staaten zu profitieren, so die Analysten der Volksbank Karlsruhe. Die Wertentwicklung seit Auflegung spreche für sich (+35,60%).
HSBC GIF BRIC Freestyle interessant
Volksbank Karlsruhe
Die Analysten der Volksbank Karlsruhe halten den Fonds HSBC GIF BRIC Freestyle (ISIN LU0214875030/ WKN A0D85R) für ein interessantes Investment.
BRIC stehe für die Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Diese würden zu den so genannten Emerging Marktes gehören, d.h. Volkswirtschaften, die früher eine geringere Bedeutung für die Weltwirtschaft gehabt hätten, deren Wachstumsraten jetzt aber die durchschnittliche Wachstumsrate der Weltwirtschaft deutlich übersteigen würden. Der Fonds BRIC Freestyle ziele ab auf langfristiges dynamisches Kapitalwachstum und der Vereinnahmung von Dividenden. Das Portfolio sei konzentriert und werde aktiv mit dem Ziel gemanagt, für die Anleger einen positiven Gesamtertrag zu erzielen, ohne dabei jedoch den Vorgaben einer Benchmark folgen zu müssen.
Folgende Pluspunkte sprächen für diesen Fonds: (1) Vier der derzeit dynamischsten Volkswirtschaften befänden sich in einem Fonds. (2) Die Kapitalisierung der BRIC-Aktienmärkte sei noch sehr niedrig. (3) Der Fonds sei breit diversifiziert und biete eine umkomplizierte Möglichkeit, an dem gegenwärtig bedeutendsten Wachstumstrend zu partizipieren. (4) Der HSBC GIF BRIC Freestyle greife auf die nachgewiesene Expertise von vier lokalen Expertenteams in den jeweiligen Ländern zurück. (5) Da sich das HSBC-Fondsmanagement nicht an einer Benchmark orientiere, sondern innerhalb des innovativen "Freestyle"-Konzeptes auf aussichtsreiche Aktientitel setze, könne flexibel auf Marktentwicklungen reagiert werden. (6) Große Rohstoffvorkommen, eine günstige Bevölkerungsentwicklung, Produktionsvorteile und eine hohe Wachstumsdynamik sprächen ebenfalls für den Fonds.
Chancenorientierter Anleger sollen die Möglichkeiten nutzen, von den sehr guten Wachstumsmöglichkeiten der BRIC-Staaten zu profitieren, so die Analysten der Volksbank Karlsruhe. Die Wertentwicklung seit Auflegung spreche für sich (+35,60%).
BRIC-Fonds sind riskanter als sie erscheinen
Werner Hedrich | 2005-10-14
Fonds mit Anlageschwerpunkt Brasilien, Russland, Indien und China sind beliebt bei deutschen Anlegern. Dennoch: Sie bleiben konzentrierte Schwellenländerportfolios.
Seit nunmehr zwei Jahren laufen die Schwellenländerbörsen nach oben. Zuwächse seit Jahresanfang von mehr als 30% sind keine Seltenheit. Glaubt man den Marketingabteilungen der Vermögensverwalter, dann ist ein neues Zeitalter angebrochen. Deutsche Fondssparer, die eigentlich ausgemachte Aktienmuffel sind, investieren plötzlich an den Börsen von Hong Kong, Moskau, Mumbai und Sao Paulo. Alleine die Deutsche Bank Tochter DWS konnte mit ihrem BRIC Fonds innerhalb von einem halben Jahr 1 Milliarde Euro einsammeln. HSBC Investments, Schroders und das dänische Fondshaus ISI reiten auch auf der BRIC-Welle. Ein jedes Haus gibt natürlich vor, die beste Expertise für Unternehmen der aufstrebenden Volkwirtschaften zu haben.
Die Abkürzung BRIC steht für die Globalisierungsgewinner Brasilien, Russland, Indien und China. Nach einer Studie der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs sollen diese Länder die Industrienationen der ersten Reihe in den kommenden Jahren auf Basis des Sozialprodukts überholen. Analog dazu sollen die Gewichte der Länder in wichtigen Vergleichsindizes wie dem MSCI Emerging Markets zulegen.
Deutsche Investoren können auf rund 140 Fonds in der Kategorie Aktien Schwellenländer zurückgreifen, um sich zwischen Laos und Kuala Lumpur an den Börsen zu engagieren. Europaweit erfasst das Morningstar Rating 326 Investmentfonds.
BRIC wie Schwellenländerfonds investieren in Unternehmen außerhalb der G7-Industriestaaten. Ein wesentlicher Unterschied zu Emerging Market Fonds existiert darin, dass in den BRIC Fonds keine südafrikanischen oder südkoreanischen Aktien enthalten sein sollten. Im Schnitt sind diese Nationen in konventionellen Schwellenländerfonds mit 10% und 18% vertreten. Zählt man Taiwan nicht zu China, dann könnten sich zusätzlich taiwanesische Chipaktien im Portfolio befinden (Durchschnitt Kategorie Schwellenländer: 10%).
Die Werbestrategen der Fondshäuser haben ganze Arbeit geleistet. Eine BRIC-Welle rollt über die Anlegermagazine und schwappt in Fernsehsendungen. Es ist Zeit, in der ganzen Euphorie ein paar kritische Punkte anzumerken. Die Bullenargumente kennen informierte Anleger mittlerweile zur genüge.
Vorweg: Versucht Ihr Berater, in Ihrem Portfolio einen diversifizierten Emerging Markets Fonds gegen einen BRIC-Fonds auszutauschen, dann ist Vorsicht geboten. Beide legen in Schwellenländer an. Nur, dass in BRIC Fonds lediglich vier Länderwetten abgebildet werden. Im Zweifel sollte dem breiter gestreuten Schwellenländerfonds der Vorzug gegeben werden. Außerdem sollte man vom Fondsmanagement erwarten können, dass die aus heutiger Sicht so viel versprechenden vier Staaten in breiten Fonds prominent gewichtet werden, wenn sie denn so attraktiv sind.
1. Schwellenländerfonds sind eine Beimischung und kein Basisinvestment. Überlegens Sie sich gut, welchen prozentualen Anteil Emerging Markets in ihrer Aktienquote ausmachen sollten.
2. Schwellenländerbörsen sind anfällig für politische Krisen. Zudem sind sie weniger liquide als entwickelte Börsen: Wer große Positionen hält, kommt nicht so schnell raus. Oder anders: Wenn alle zur Tür rennen, kommt es zum Stau.
3. Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko ist das globale Wirtschaftswachstum. Emerging Markets Aktien sind eine gehebelte Wette auf weltweit robustes Wachstum. Kommt es zu einer Eintrübung der globalen Aussichten, könnten diese Börsen stärker als europäische, japanische oder nordamerikanische Aktienmärkte nachgeben.
4. Ein ansteigendes Renditeniveau am Anleihenmarkt in den Vereinigten Staaten sollte die Kursanstiege bremsen. Internationale Investoren leihen sich Geld in den USA zu günstigen Konditionen und kaufen davon – sozusagen auf Pump - Aktien in den aufstrebenden Ökonomien (carry trades). In einem niedrigen Zinsumfeld und steigenden Notierungen an den Aktienmärkten ein sehr lukratives Geschäft. Neben den Kurs- winken zudem meist Währungsgewinne. Steigen die Zinsen an, wird es für diese Spekulanten riskanter. Sollten dazu die Kurse an den Schwellenländerbörsen nachgeben, dann werden diese kurzfristig orientierten Anleger auf die Verkaufstasten drücken.
5. Die BRIC Staaten heißen aus guten Gründen noch Schwellenländer: In Russland haben Eigentumsrechte nicht den gleichen Stellenwert wie bei uns (Yukos). In Indien schwelt der Konflikt mit Pakistan. Hier stehen sich zwei Atommächte nicht gerade friedlich gegenüber. Außerdem hat Indien innerstaatliche Spannungen zwischen ethnischen Gruppen zu lösen. Brasilien ist immer gut für eine politische Krise. Und China befindet sich in einem atemberaubenden politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozess. Veränderung bedeutet Unsicherheit.
6. Die Entwicklungen an den Börsen in Moskau und Sao Paulo sind größtenteils durch die Hausse an den Rohstoff- und Energiemärkten getrieben. Nachlassende Notierungen bei Rohöl oder Eisenerz könnten die Aussichten für diese Aktienmärkte eintrüben.
Diese Anmerkungen sollen Investoren nicht die Freude an ihren Investments in den Ermerging Markets verderben. Und wer seit zwei oder drei Jahren dabei ist, kann sich besonders freuen. Doch die Kernaussage bleibt: Die Volatilität (Risiko) geht in einer Aktienhausse immer zurück. Schwellenländerfonds sind aber riskanter als sie augenblicklich erscheinen.
Werner Hedrich | 2005-10-14
Fonds mit Anlageschwerpunkt Brasilien, Russland, Indien und China sind beliebt bei deutschen Anlegern. Dennoch: Sie bleiben konzentrierte Schwellenländerportfolios.
Seit nunmehr zwei Jahren laufen die Schwellenländerbörsen nach oben. Zuwächse seit Jahresanfang von mehr als 30% sind keine Seltenheit. Glaubt man den Marketingabteilungen der Vermögensverwalter, dann ist ein neues Zeitalter angebrochen. Deutsche Fondssparer, die eigentlich ausgemachte Aktienmuffel sind, investieren plötzlich an den Börsen von Hong Kong, Moskau, Mumbai und Sao Paulo. Alleine die Deutsche Bank Tochter DWS konnte mit ihrem BRIC Fonds innerhalb von einem halben Jahr 1 Milliarde Euro einsammeln. HSBC Investments, Schroders und das dänische Fondshaus ISI reiten auch auf der BRIC-Welle. Ein jedes Haus gibt natürlich vor, die beste Expertise für Unternehmen der aufstrebenden Volkwirtschaften zu haben.
Die Abkürzung BRIC steht für die Globalisierungsgewinner Brasilien, Russland, Indien und China. Nach einer Studie der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs sollen diese Länder die Industrienationen der ersten Reihe in den kommenden Jahren auf Basis des Sozialprodukts überholen. Analog dazu sollen die Gewichte der Länder in wichtigen Vergleichsindizes wie dem MSCI Emerging Markets zulegen.
Deutsche Investoren können auf rund 140 Fonds in der Kategorie Aktien Schwellenländer zurückgreifen, um sich zwischen Laos und Kuala Lumpur an den Börsen zu engagieren. Europaweit erfasst das Morningstar Rating 326 Investmentfonds.
BRIC wie Schwellenländerfonds investieren in Unternehmen außerhalb der G7-Industriestaaten. Ein wesentlicher Unterschied zu Emerging Market Fonds existiert darin, dass in den BRIC Fonds keine südafrikanischen oder südkoreanischen Aktien enthalten sein sollten. Im Schnitt sind diese Nationen in konventionellen Schwellenländerfonds mit 10% und 18% vertreten. Zählt man Taiwan nicht zu China, dann könnten sich zusätzlich taiwanesische Chipaktien im Portfolio befinden (Durchschnitt Kategorie Schwellenländer: 10%).
Die Werbestrategen der Fondshäuser haben ganze Arbeit geleistet. Eine BRIC-Welle rollt über die Anlegermagazine und schwappt in Fernsehsendungen. Es ist Zeit, in der ganzen Euphorie ein paar kritische Punkte anzumerken. Die Bullenargumente kennen informierte Anleger mittlerweile zur genüge.
Vorweg: Versucht Ihr Berater, in Ihrem Portfolio einen diversifizierten Emerging Markets Fonds gegen einen BRIC-Fonds auszutauschen, dann ist Vorsicht geboten. Beide legen in Schwellenländer an. Nur, dass in BRIC Fonds lediglich vier Länderwetten abgebildet werden. Im Zweifel sollte dem breiter gestreuten Schwellenländerfonds der Vorzug gegeben werden. Außerdem sollte man vom Fondsmanagement erwarten können, dass die aus heutiger Sicht so viel versprechenden vier Staaten in breiten Fonds prominent gewichtet werden, wenn sie denn so attraktiv sind.
1. Schwellenländerfonds sind eine Beimischung und kein Basisinvestment. Überlegens Sie sich gut, welchen prozentualen Anteil Emerging Markets in ihrer Aktienquote ausmachen sollten.
2. Schwellenländerbörsen sind anfällig für politische Krisen. Zudem sind sie weniger liquide als entwickelte Börsen: Wer große Positionen hält, kommt nicht so schnell raus. Oder anders: Wenn alle zur Tür rennen, kommt es zum Stau.
3. Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko ist das globale Wirtschaftswachstum. Emerging Markets Aktien sind eine gehebelte Wette auf weltweit robustes Wachstum. Kommt es zu einer Eintrübung der globalen Aussichten, könnten diese Börsen stärker als europäische, japanische oder nordamerikanische Aktienmärkte nachgeben.
4. Ein ansteigendes Renditeniveau am Anleihenmarkt in den Vereinigten Staaten sollte die Kursanstiege bremsen. Internationale Investoren leihen sich Geld in den USA zu günstigen Konditionen und kaufen davon – sozusagen auf Pump - Aktien in den aufstrebenden Ökonomien (carry trades). In einem niedrigen Zinsumfeld und steigenden Notierungen an den Aktienmärkten ein sehr lukratives Geschäft. Neben den Kurs- winken zudem meist Währungsgewinne. Steigen die Zinsen an, wird es für diese Spekulanten riskanter. Sollten dazu die Kurse an den Schwellenländerbörsen nachgeben, dann werden diese kurzfristig orientierten Anleger auf die Verkaufstasten drücken.
5. Die BRIC Staaten heißen aus guten Gründen noch Schwellenländer: In Russland haben Eigentumsrechte nicht den gleichen Stellenwert wie bei uns (Yukos). In Indien schwelt der Konflikt mit Pakistan. Hier stehen sich zwei Atommächte nicht gerade friedlich gegenüber. Außerdem hat Indien innerstaatliche Spannungen zwischen ethnischen Gruppen zu lösen. Brasilien ist immer gut für eine politische Krise. Und China befindet sich in einem atemberaubenden politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozess. Veränderung bedeutet Unsicherheit.
6. Die Entwicklungen an den Börsen in Moskau und Sao Paulo sind größtenteils durch die Hausse an den Rohstoff- und Energiemärkten getrieben. Nachlassende Notierungen bei Rohöl oder Eisenerz könnten die Aussichten für diese Aktienmärkte eintrüben.
Diese Anmerkungen sollen Investoren nicht die Freude an ihren Investments in den Ermerging Markets verderben. Und wer seit zwei oder drei Jahren dabei ist, kann sich besonders freuen. Doch die Kernaussage bleibt: Die Volatilität (Risiko) geht in einer Aktienhausse immer zurück. Schwellenländerfonds sind aber riskanter als sie augenblicklich erscheinen.
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