ABO - Wind AG -- vor dem Börsengang ? (Seite 63)

[catocencoris]

Das ist wirklich die Krönung an Inkompetenz.

"Abschließend ist m.E. nicht auszuschließen, dass die Kosten für den Formwechsel auch aufgrund der
zwischenzeitlich bereits sehr kontrovers geführten Diskussion im Gesellschafterkreis insgesamt höher
ausfallen könnten."

Was soll das heißen, Kosten für "Diskussionen im Gesellschafterkreis"?

Und ansonsten ist der Gegenantrag inhaltlich natürlich auch dreist. Nun nachträglich noch explizit eine Satzungsänderung in Bezug auf das Ausscheiden der persönlich haftenden Gesellschafterin an eine "Kapitalmehrheit, die mindestens drei Viertel des
bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst" zu koppeln.

[diha71_]

Per Gegenantrag muss der IR-Verantwortliche der Gesellschaft nun nicht nur die Fehler der HV-Beschlussvorlage ausmerzen, sondern will auch, dass die Gesellschaft statt 150 TEUR nun bis zu 250 TEUR Aufwand für die Umwandlung in die KGaA trägt - weil nicht auszuschliessen ist, "dass die Kosten für den Formwechsel auch aufgrund der zwischenzeitlich bereits sehr kontrovers geführten Diskussion im Gesellschafterkreis insgesamt höher ausfallen könnten."

Aktionäre erlauben sich, ihre eigene Entmachtung zu diskutieren und dafür müssen sie auch noch bezahen. Anstatt dass die Täter, die Verursacher dieser ganzen Clownshow, die Herren Ahn und Bockholt diese Umwandlungskosten gefälligst selber tragen.

Wie tief kann man noch sinken?
ABO Wind AG: Ja.

[Shortguy]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.642.081 von tfv am 16.10.23 16:35:19

Wenn wir uns alle einig sind, dass es mit oder ohne Umwandlung in absehbarer Zeit keine Kapitalerhöhung geben wird, warum dann noch dafür stimmen ? Schließlich war die Ermöglichung von Kapitalerhöhungen ohne Verwässerung der Gründungsgesellschafter das (von der Gesellschaft selbst) erklärte Ziel der Maßnahme.

Wenn die Umwandlung nun gleichwohl durchgezogen wird, obwohl das kommunizierte Ziel bis auf Weiteres nicht erreichbar ist (was auch die der Gesellschaft wohlwollend gesinnten Aktionäre hier im Forum inzwischen einräumen), unterstreicht es doch dass es bei dieser Umwandlung von Anfang an um etwas ganz anderes ging, nämlich nur darum, die Gesellschaft im Sinne der Gründer "übernahmefest" zu machen.

Zitat von tfv: Naja, an einer Stelle scheinen sich ja alle Diskutanten hier im Board einig zu sein, weder mit noch ohne Umwandlung wirds in naher Zukunft Kapitalerhöhungen geben.

Insofern können wir uns ja wieder den schöneren Seiten der Diskussion zuwenden, am Ende gehts ja immer zuerst mal darum, was ein Unternehmen wirtschaftlich leistet. Heute wurde eine Pressemeldung zum Verkauf des 86 MW Parks in Finnland versandt, ein weiterer 30 MW Park geht dort heuer noch ans Netz. Die Namen sind wie immer unaussprechlich 😉. Gratulation!

https://www.abo-wind.com/de/info-center/presse/2023/2023-10_…

[Istanbul]

Yo.

Da wären wir wieder bei meinem Ceterum Censeo: Wenn sie operativ weiter so erfolgreich sind wie bisher, ist es recht unerheblich, ob der Abschlag auf ihren Eigenkapitalwert nun 0% (vernünftiges Kapitalmarktverständnis) oder 30% (KGaA sieh Posting K1) oder eher 50% (Istanbul) beträgt. Exponentialfunktionen sind was Schönes.

Zudem bleibt immer noch das Ergebnis ala Churchill: "You can always count on ABO to do the right thing – after they’ve tried everything else."

[tfv]

Naja, an einer Stelle scheinen sich ja alle Diskutanten hier im Board einig zu sein, weder mit noch ohne Umwandlung wirds in naher Zukunft Kapitalerhöhungen geben.

Insofern können wir uns ja wieder den schöneren Seiten der Diskussion zuwenden, am Ende gehts ja immer zuerst mal darum, was ein Unternehmen wirtschaftlich leistet. Heute wurde eine Pressemeldung zum Verkauf des 86 MW Parks in Finnland versandt, ein weiterer 30 MW Park geht dort heuer noch ans Netz. Die Namen sind wie immer unaussprechlich 😉. Gratulation!

https://www.abo-wind.com/de/info-center/presse/2023/2023-10_…

[Shortguy]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.627.903 von tfv am 13.10.23 08:31:41

Zitat von tfv: Nachdem sich ja viele Schreiber hier im Board gegen eine Umwandlung positioniert haben, würde mich mal interessieren, wie aus Eurer Sicht das Szenario dann aussieht, falls die Umwandlung keine Mehrheit findet.

Diese Frage stellt sich für mich nicht. Kein geradeaus denkender Unternehmer läßt sich auf so eine für das Unternehmen wegweisende Abstimmung ein, ohne sich der nötigen HV-Dreiviertel-Mehrheit sicher zu sein. Die KGaA-Umwandlung wird mE also sicher die erforderliche Zustimmung bekommen. Wie bereits früher erwähnt, hat die Abstimmung - am Kursverlauf ablesbar - im Übrigen großteils bereits in den letzten Monaten "mit den Füßen" stattgefunden.

Zitat von tfv: Ich glaube wir sind uns einig in der Einschätzung, dass Ahn und Bocholt keiner Kapitalerhöhung zustimmen werden, bei der sie die Mehrheit verlieren, über Kapitalerhöhungen werden also keine Mittel reinkommen. Also versuchen, eine neue Unternehmensanleihe zu platzieren? Verkauf eines Teils der Pipeline, so wie jetzt wider mal ganz klein mit 100 MW in Südafrika realisiert?

Über eine Kapitalerhöhung werden so oder so auf absehbare Zeit keine Mittel hereinkommen. Auch ich teile voll und ganz die hier vertretene Ansicht, dass sich eine Kapitalerhöhung zu den aktuellen, miserablen Kursen auch nach einer Umwandlung ökonomisch von selbst verbietet. Das Unternehmen wird hierfür erst wieder Vertrauen bei Investoren aufbauen müssen, was in meinen Augen übrigens eher Jahre als Monate dauern wird. Die von Ihnen geschilderten alternativen Finanzierungen, insbesondere die verstärkte Veräußerung von Projektrechten, halte ich ebenso für machbar und realistisch. Nur glaube und hoffe ich, dass diese ungeachtet der Umwandlung erfolgen werden, denn Kapitalerhöhungen zu Schleuderpreisen braucht niemand, bzw. verschlimmern nur das Dilemma, in das man sich begeben hat.

Zitat von tfv: Das Wachstum insgesamt wird begrenzter sein, Übernahmefantasie bleibt draußen, was gut ist, weil das nur die Firma und die Ziele zerlegen würde, ebenso wird der ungeliebte "aktivistische Aktionär" hoffentlich irgendwann die Lust verlieren. Risiko insgesamt sinkt, Chancen aber auch.

Ja das Wachstum wird begrenzter sein. Aber das wird es so oder so schon, denn mit der Umwandlung hat man sich die Möglichkeit für wachstumsfördernde Kapitalmaßnahmen zu attraktiven Konditionen selbst genommen. Übernahmefantasie bleibt draussen, das sehe ich auch so, aber das war sie schon vor der Ankündigung der Umwandlung Anfang Juni. Seitdem ist der Kurs noch einmal von knapp 70 auf 47 gefallen. Ob der "ungeliebte aktivistische Aktionär" irgendwann die Lust verliert weiß ich nicht. Inzwischen gehe ich - anders als in diesem Forum auch von mir zwischenzeitlich gemutmaßt - eher davon aus, dass der massive Verkaufsdruck der letzten Monate gar nicht von Enkraft ausgelöst wurde und dieser zumindest bis auf Weiteres wohl an Bord bleibt, denn andernfalls hätte sich mE der Brief an den Vorstand von Ende August erübrigt.

Ich sehe die offensichtliche KGaA-Abneigung und damit verbundene Verkaufsbereitschaft eher bei internationalen Investoren, die auch in anderen Fällen mit dieser hybriden und international völlig unüblichen Rechtsform ihre Schwierigkeiten haben. Das wäre gerade für ein in ihrem Geschäft sehr international aufgestelltes Unternehmen wie Abo Wind natürlich mehr als misslich.

Zum Thema "aktivistische Aktionäre" vielleicht abschließend der Hinweis, das diese ein Unternehmen nicht zwangsläufig immer übernehmen und zerlegen wollen, auch wenn das manchmal tatsächlich einmal der Fall sein sollte. Ich sehe "aktivistische Aktionäre" immer dann am Werk, wenn sie eine große Diskrepanz zwischen dem wirtschaftlichen Potential eines Unternehmens und seiner (möglicherweise auch durch suboptimale Corporate Governance verursachte) niedrigen Bewertung an der Börse sehen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte Abo Wind in meinen Augen trotz des rechtsformbedingten Übernahmehindernisses langfristig potenziell eher mehr in den Fokus von "Aktivisten" geraten als weniger und vielleicht tut dem Unternehmen das hier und da auf lange Sicht sogar ganz gut.

[giledos]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.631.944 von diha71_ am 13.10.23 17:54:37

Zitat von diha71_: Die DSW ist natürlich auch dort, ich werde sie als Sprecher vertreten.
Auf der DSW Webseite sind die aufgeführten Hauptversammlungen leider nicht immer aktuell.

Dann lasst es halt sein. Das Internet ist für uns alle Neuland und wird sich eh nicht durchsetzen...

[K1K1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.629.112 von Istanbul am 13.10.23 11:20:49

Zitat von Istanbul: Ich würde dies sogar als ausgesprochen positiv sehen, wenn sie erst einmal überhaupt KEINE Kapitalerhöhungen mehr durchführen. In nächster Zeit allein wegen des Börsenumfelds schon gar nicht. Die Zeit sollten sie übrigens nutzen, um die Voraussetzungen zu schaffen. Sonst wird's nämlich mit der bisher gezeigten Treffsicherheit wieder gelingen oder eben nicht.

Man muss natürlich gegen die Umwandlung stimmen. Man braucht hier nicht viel Dialektik, es ist hier mal ganz einfach: Eine Maßnahme mit etwas (Ermöglichung Kapitalerhöhungen) zu begründen, was durch diese Maßnahme extrem teuer bis faktisch unmöglich gemacht wird, ist schlicht Schwachsinn.

Auch gegen die Entlastung der Aufsichtsräte, insbesondere des Vorsitzenden Rechtsanwalt Dr. Alexander Thomas, ist zu stimmen. "Beruflich ist er auf die aktien- und kapitalmarktrechtliche Beratung spezialisiert." Nun ja, die Ergebnisse einer solchen Beratung bei ABO - hmm, wie drück ich's aus - werden zumindest in diesem Forum seit Jahren diskutiert. Da kann man gleich mal fragen, ob er oder seine Kanzlei GSK Stockmann im aktuellen Fall berät und wenn ja, wie das vergütet wird. Mich persönlich würde noch interessieren, ob er schon bei der (m.E. unsinnigen) Entscheidung des Delisting vor ein paar Jahren involviert war.

Prinzipiell finde ich einen Rechtsanwalt spezialisiert auf Kapitalmarkt im Aufsichtsrat allerdings schon richtig.

Naja. Dann wird abgestimmt, und man kann wieder nach vorne schauen.

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an!

[K1K1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.631.119 von Istanbul am 13.10.23 15:59:51

Zitat von Istanbul: Kann natürlich auch ganz anders sein. Vielleicht hat ein Milliardär hundert Millionen zugesagt unter der Bedingung der Umwandlung in eine KGaA.

Genau. Und nächstes Jahr fallen Ostern, Nikolaus und Weihnachten auch wieder auf einen Tag ;-)

[diha71_]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.627.330 von Tolkyn am 13.10.23 00:33:45

Zitat von Tolkyn: Hallo zusammen,

auf der außerordentlichen Hauptversammlung würde ich gerne mit meinen wenigen Tausend Aktien gegen die Umwandlung stimmen. Ich bin an dem Tag leider verhindert und anscheinend nehmen weder SDK noch dsw teil. Die Stimmrechtsvertretung durch die Gesellschaft ... die handelnden Personen scheinen
in Bezug auf den Kapitalmarkt recht erratisch zu agieren und bei Durchführung ihrer erratischen Maßnahmen auch noch rechtlich handwerklich so ungeschickt, dass sie von Kleinaktionären auf eine verhunzte Satzung hingewiesen werden müssen - klappt dann die richtige Stimmrechtsausübung? Kann ich mich trotzdem darauf verlassen, dass bei Erteilung einer Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft diese bzw. Better Orange weisungsgemäß abstimmen wird? Wie wird das Abstimmungsverhalten hinterher transparent gemacht und kann ich dies auf meine Aktien heruntergebrochen nachvollziehen? Oder muss ich mich einfach sanktionslos darauf verlassen, dass die handelnden Personen schon sorgfältig genug handeln, um weisungsgemäß abzustimmen?
Das soll jetzt nicht querulatorisch klingen, ich meine die Frage wirklich ernst.

Die DSW ist natürlich auch dort, ich werde sie als Sprecher vertreten.
Auf der DSW Webseite sind die aufgeführten Hauptversammlungen leider nicht immer aktuell.