Uganda-Argentinien--El-Arisch -Warum Juden gerade Palästina wollten - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 24.07.06 12:48:09 von
neuester Beitrag 24.07.06 14:50:46 von
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Für sein Volk, unser Volk, wollte Herzl ein Land. Nicht irgendein Land,
sondern Eretz Israel, das Land Israel. Herzl dachte auch an
Argentinien, später an den Raum um El-Arisch auf der Sinai-Halbinsel,
dann auch an Uganda, weshalb manche von Herzls innerzionistischen
Kritikern seine Gegner und teilweise sogar Feinde wurden. Dennoch:
Uganda und alle anderen Regionen waren taktische Varianten und nicht
das strategische Ziel. Strategisches Ziel blieb Eretz Israel.
sondern Eretz Israel, das Land Israel. Herzl dachte auch an
Argentinien, später an den Raum um El-Arisch auf der Sinai-Halbinsel,
dann auch an Uganda, weshalb manche von Herzls innerzionistischen
Kritikern seine Gegner und teilweise sogar Feinde wurden. Dennoch:
Uganda und alle anderen Regionen waren taktische Varianten und nicht
das strategische Ziel. Strategisches Ziel blieb Eretz Israel.
Von Professor Dr. Michael Wolffsohn
Nie wieder Täter – ein deutsches Credo. Nie wieder Opfer – so lautet die
Lehre der Juden aus der Geschichte. Man ist damit so weit auseinander
wie je. Auch heute gilt: Die Juden können, selbst wenn sie es wollten,
dem Jüdisch-Sein nicht entfliehen – denn die anderen lassen sie nicht.
Herzls Einsicht spiegelt sich in der aktuellen Debatte über Israels
Sicherheitspolitik und über das Für der Folter wider. Eine analytische
und persönliche Rückschau.
Es war einmal ein total assimilierter Jude, der 1860 in Budapest geboren
wurde, erstmals 1897 keinen Weihnachtsbaum aufstellte, sondern Kerzen
des neunarmigen Chanukka-Leuchters anzündete,
deutsch-ِösterreichischer Patriot war und Zionist wurde – der
Zionist: Theodor Herzl. Seines hundertsten Todestages gedenken wir in
diesen Tagen.
Es war einmal ein 1947 in Israel geborener deutsch-jüdischer Patriot,
der trotzdem Zionist im Sinne fester Israel-Verbundenheit war und es in
jüngster Zeit noch mehr wurde: ich. Nicht aus Unbescheidenheit sei hier
von mir die Rede. Meine persönlichen Erfahrungen der jüngsten Zeit
verdeutlichen, wie mir scheint, die Gegenwärtigkeit und Wirksamkeit
Herzls.
„Wir sind ein Volk, ein Volk.“ In der Einleitung seines 1896
erschienenen Klassikers „Der Judenstaat“ finden wir diesen zeitlos
gültigen Satz. Nicht alle Juden haben die gleiche Staats-bürgerschaft,
und nur etwa ein Drittel aller Juden lebt heute im „Judenstaat“ Israel.
Dennoch: „Wir sind ein Volk, ein Volk.“ Was immer „es“ ausmacht:
Religion, Tradition, Geschichte, Verfolgung, Verbundenheit,
großfamiliäre „Blutsbande“, Alltagsgemeinschaft – unser Wir-Gefühl ist
ebenso unbestreitbar wie die hieraus abgeleitete Wir-Ihr-Abgrenzung. Ob
religiös oder nicht, zionistisch oder nicht, jüdisch engagiert,
distanziert oder indifferent – wir sind und bleiben Juden, ob wir es
wollen oder nicht.
Beispiele aus der Gegenwart: Wohlwollende deutsche Nichtjuden – und die
meisten deutschen Nichtjuden sind heute durchaus wohlwollend – sagen,
wie wir in Deutschland lebende Juden (oder deutsche Juden oder jüdische
Deutsche oder, oder, oder), über den jeweiligen Bundes-kanzler: „Das
ist unser Kanzler.“ Zugleich aber sagen sie uns Juden: „euer
Ministerpräsident Scharon“ oder „euer Präsident Katzav“. Die meisten
wohlwollenden Nichtjuden betrachten uns gerne als Deutsche, doch Israel
nennen viele von ihnen „eure Heimat“, und die vermeintlich allmächtige
„US-jüdische Lobby“ ist auch in den Augen der Wohlwollenden „eure
Lobby“, die (so die Wahrnehmung) die Politik von Bush und Scharon
vorbehaltlos unterstützt. Schon diese Beispiele zeigen: Auch heute ist
für Juden jeglicher jüdischer Färbung und nationalstaatlich kultureller
Prägung eine Flucht aus der nationaljüdisch-weltjüdisch-israelischen
Gemengelage unmöglich.
Zunächst wollte auch Herzl dem Jüdisch-Sein entfliehen, sogar
Massentaufen von Juden im Wiener Stephansdom hatte er als „Lösung der
Judenfrage“ zunächst vorgeschlagen. Bald er-kannte er die Aussichts-
und Ausweglosigkeit jeglicher Flucht oder Assimilation – Assimilation
als nicht nur äußerliche, sondern auch verinnerlichte
Totaldistanzierung von Juden und Juden-tum. Das assimilierte deutsche
und westeuropäische Judentum erlitt diese Erfahrung im Holocaust.
Abgesehen von der Unmöglichkeit einer Flucht – sie wäre töricht. Weshalb
sollten wir Juden frei-willig auf eine der Hochkulturen dieser Welt
verzichten: auf unsere? Weshalb sollten wir Juden auf unsere Religion
zugunsten des Christentums oder des Islams verzichten, die beide auf
dem Judentum basieren? Weshalb sollten wir Juden in die Welt des
Abendlands fliehen, die ent-scheidend jüdisch geprägt ist, auch wenn
sie es nicht mehr weiß?
Ein Volk, ein Volk
Die anderen Völker, auch das deutsche Volk (das sich, politisch
korrektelnd, lieber als „Deutsche Bevölkerung“ bezeichnet), auch das
„Deutsche Volk“ ist heute mehr oder weniger bereit, uns zu akzeptieren
und zu integrieren. Aber dennoch bleiben wir für Deutsche und andere
Nichtjuden „die Juden“, also doch Die-irgendwie-Anderen. Und wir
selbst? Auch wir, seien wir noch so „deutsch“ oder „englisch“ oder
„amerikanisch“ oder „französisch“, auch wir verstehen uns nicht zuletzt
als Juden, als „Juden in Deutschland“ oder „deutsche Juden“ oder
„deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens“.
Unser Irgendwie-Anderssein wollen wir selbst nicht ablegen, selbst wenn
es die anderen zuließen. Doch sie lassen es nicht zu, auch unsere
besten Freunde nicht, die wirklichen ebenso wie die ver-meintlichen
Freunde. Wir sind wie die anderen und sind doch anders. Wir wollen das,
und die wollen das.
Fazit: 1896 war Herzls Satz „Wir sind ein Volk, ein Volk“ gerade
innerjüdisch höchst umstritten. Die Geschichte hat Herzl recht gegeben,
und deshalb gilt dieser Grundsatz Herzls für uns Juden der Diaspora
ebenso wie für die Juden Israels.
Für sein Volk, unser Volk, wollte Herzl ein Land. Nicht irgendein Land,
sondern Eretz Israel, das Land Israel. Herzl dachte auch an
Argentinien, später an den Raum um El-Arisch auf der Sinai-Halbinsel,
dann auch an Uganda, weshalb manche von Herzls innerzionistischen
Kritikern seine Gegner und teilweise sogar Feinde wurden. Dennoch:
Uganda und alle anderen Regionen waren taktische Varianten und nicht
das strategische Ziel. Strategisches Ziel blieb Eretz Israel.
Volk und Land waren also die zentralen Kategorien der Herzlschen
Gedanken und Taten. Damals wurde Herzl auch innerjüdisch dafür und
deswegen bekämpft, heute sind Volk und Land Israel für den Großteil der
jüdischen Gemeinschaft außerhalb und innerhalb Israels von geradezu
axiomati-scher Zentralität. Sie bilden die Grundlage des jüdischen
heutigen Seins und Bewusstseins; auch für die Diasporajuden, die nicht
in Israel leben wollen, es jedoch als Lebensversicherung betrach-ten
und dafür ihren materiellen oder ideellen oder materiellen und ideellen
Beitrag leisten. Sie wollen ihn leisten, weil allein diese Grundlage
ihnen existentielle Sicherheit als Juden gibt, sowohl ideell als auch
materiell. Herzl lebt, weil sich seine Sichtweise der jüdischen Welt in
der jüdischen Welt und durch die Weltgeschichte durchgesetzt hat.
Für Franz Rosenzweig, neben Martin Buber der wohl bedeutendste jüdische
Religionsphilosoph des 20. Jahrhunderts, war (in seinem Schlüsselwerk
„Der Stern der Erlösung“, Erstausgabe 1921) jüdisches Sein und
Überleben nicht vom Land abhängig, sondern vom Zusammenhalt des Volkes.
Die Begriffe des großen Menschenfreundes Rosenzweig klingen heute für
Unwissende wie Vokabeln aus dem Wörterbuch nationalsozialistischer
Unmenschen. Das ist ganz und gar falsch, erklärt aber auf einen Schlag,
dass und weshalb der Abgrund zwischen Juden und Nichtjuden „nach
Auschwitz“ und trotz Auschwitz auch unter wechselseitig wohlgemeinten
Vorzeichen groß ist.
Rosenzweig: „Nur das Blut gibt der Hoffnung auf die Zukunft eine Gewähr
in der Gegenwart. Jede andre, jede nicht blutmäßig sich fortpflanzende
Gemeinschaft kann, wenn sie ihr Wir für die Ewigkeit festsetzen will,
es nur so tun, daك sie ihm einen Platz in der Zukunft sichert;
alle blutlose Ewigkeit gründet sich auf den Willen und die Hoffnung.“
Allein die „Blutgemeinschaft“, also das Volk als blutsverwandte,
biologisch nationale Gemeinschaft, so Rosenzweig, gewähre „Ewigkeit“.
Der Philosoph weiter: Eine solche „Blutsgemeinschaft“ brauche „den Geist
nicht zu bemühen; in der natürlichen Fortpflanzung des Leibes hat sie
die Gewähr ihrer Ewigkeit“. Blut ohne Geist, Blut statt Geist, also
jüdisches Dasein rein biologisch und ohne inhaltliches Sein? Sollte
Rosenzweig das wirklich gemeint haben? Nur so viel: Das allein wäre an
inhaltlich Jüdischem zu wenig, weil biologistisch. Bei der Person
Rosenzweig fehlten diese Inhalte gewiß nicht, für das jüdische
Kollektiv reicht die „Stimme des Blutes“ nicht. Sie formuliert keine
Inhalte und wirkt deshalb blutleer.
Für heutige Köpfe und Herzen, jüdisch oder nicht, sind solche ums Blut
kreisenden Worte und Gedanken eine Ungeheuerlichkeit, sie klingen nach
„Blut und Boden“, also nach National-sozialismus. Irrtum! Erstens meint
Rosenzweig mit „Blut“ nichts anderes als den Umstand, daß wir Juden
mehr als nur gedanklich eine Art Großfamilie sind. Wenn und wo „Blut“
verbindet, ist man miteinander verwandt, und weil verwandt, auch
miteinander verbunden, ob man will oder nicht. Zweitens meint
Rosenzweig nicht „Blut und Boden“. Ganz im Gegenteil. Er meint, daß die
Verwandtschaft der Juden auch ohne Boden, ohne Land, Verwandtschaft
bleibt. Für die anderen „Völker der Welt“ gelte, so Rosenzweig
wörtlich: „Am Boden und seiner Herrschaft, dem Gebiet, klammert sich
ihr Wille zur Ewigkeit fest. Um die Erde der Heimat fließt das Blut
ihrer Söhne; denn sie trauen nicht der Gemeinschaft des Bluts, die
nicht verankert wäre in dem festen Grund der Erde.“ Anders die Juden,
nach Rosenzweig: „Wir allein vertrauen dem Blut und ließen das Land.“
Und das Land Israel, Eretz Israel? Rosenzweig antwortet: Es sei „im
tiefsten Sinn“ nur als „Land der Sehnsucht“, als – „heiliges Land“ zu
verstehen. Und wenn Juden im Heiligen Land leben, so sei es doch Gottes
Land, das dem „unbefangenen Zugriff“ aller Menschen einschließlich der
Juden verwehrt bleibe. Das alles ist klarer, als es klingt. Rosenzweig
wollte folgendes sagen: Wir Juden sind eine große Familie, „wir Juden
sind ein Volk, ein Volk“, doch wir brauchen kein Land, um Juden zu
sein, zu bleiben, zu überleben.
Nein, hatte Herzl früher gesagt und bis heute nicht nur wegen des
Holocaust recht behalten: Ohne jüdisches Land kein jüdisches Volk, kein
jüdisches Überleben, weil ohne jüdisches Land
jüdisches Blut ungehindert, unbehindert, ungesühnt und ungestraft
vergossen wird.
Schon vor dem millionenfachen Judenmord hat Herzl „Nie wieder!“ gesagt.
Nie wieder Opfer! Die meisten Juden haben seit 1896, seit dem
Erscheinen von Herzls „Judenstaat“, trotz Franz Rosenzweig und „nach
Auschwitz“ aus der Geschichte eines gelernt: Nur als Volk und mit Land
für unser Volk können wir als Juden überleben, in Israel und in der
Diaspora. Noch einmal: „Der Judenstaat“, Israel, ist unsere
Lebensversicherung. Herzl sei Dank. Vor allem deshalb gilt: Herzl lebt.
Er lebt in uns, und er lebte für uns.
„Die Notlage der Juden wird niemand leugnen.“ So beginnt das Kapitel
„Die Judenfrage“ in Herzls „Judenstaat“, eines Buches, das in einer
Zeit wilder und brutaler Judenverfolgungen und -diskriminierungen
entstand. Diese Antisemitismen waren auch zu Herzls Zeit nicht auf
Österreich, Deutschland, Rumänien, Russland und Frankreich begrenzt, wo
Herzl 1894/95 den Prozeß gegen Alfred Dreyfus miterlebte und miterlitt.
„Man wird uns nicht in Ruhe lassen“, so Herzl im „Judenstaat“. Die Not
war damals groß, sie wurde von 1933 bis 1945 unendlich größer. Doch
selbst „durch Druck und Verfolgung sind wir nicht zu vertilgen“, hatte
Herzl in der Einleitung des Judenstaates vorhergesagt. Vor seinem Kampf
hätte es Hitler lesen sollen. Er hätte uns Juden, den Deutschen, der
Welt, auch sich selbst Höllisches erspart.
Schon vor der Schoa hatte Herzl, ebenfalls in seinem prophetischen und
(anders als „Altneuland“) auch heute gut lesbaren Buch „Der
Judenstaat“, geschrieben: „Die lange Verfolgung hat unsere Nerven
überreizt.“ Nach Auschwitz sind unsere Nerven, auch die Nerven der
jüdischen Nach-Holocaust-Generationen, „überreizt“, in Israel und in
der Diaspora. Des-halb haben die meisten heutigen Juden Herzls „Nie
wieder!“, das er allein politisch und diplomatisch und somit gewaltlos
sichern wollte, um die militärische Komponente erweitert. Sie haben
Herzl nicht verändert, sondern dem Fortgang der inzwischen noch mehr
blut-getränkten jüdischen und israelischen Geschichte angepaßt. Der
neujüdische Konsens billigt daher die Gewaltkomponente nicht nur
reaktiv, sondern notfalls auch präventiv, also vorweg-nehmend. Für den
politischen Zweck unseres Überlebens, in Notwehr, befürworten wir die
Androhung und notfalls, notfalls, notfalls die Anwendung von Gewalt,
also auch Krieg. Und die Gewalt des Terrors beantworten wir mit
Gegengewalt, was wir für legitim halten; legitim, also „gerechtfertigt“
beziehungsweise „vertretbar oder „befürwortbar“.
Was legitim beziehungsweise vertretbar ist, ist denkbar, muß oder darf
aber nicht unbedingt machbar oder erlaubt sein. Anders formuliert: Was
legitim ist, ist weder automatisch legal, also Rechtens und dem
geltenden Recht entsprechend. Und was eine Gesellschaft oder ein Staat
möglicherweise rechtfertigt, ist noch lange kein geltendes Recht. Das
ist vereinfacht, der neujüdische, Nach-Herzlsche Konsens, die
Mehrheitsmeinung.
Dieser heutigen jüdischen Mehrheitsmeinung widerspricht die gegenwärtige
Mehrheitsmeinung der Nichtjuden fundamental, besonders in Deutschland.
Ich habe das während der zurück-liegenden Wochen hautnah und geradezu
unter die Haut gehend erfahren müssen, nachdem ich im Zusammenhang mit
der Bekämpfung des internationalen Terrors jene neujüdische
Mehrheitsmeinung zumindest zu bedenken gab.
„Die Deutschen“, jawohl, die meisten Deutschen, also „die“ Deutschen,
sagen nach dem Holo-caust auch „Nie wieder!“. Doch sie meinen: „Nie
wieder Täter!“. Deshalb lehnen sie Gewalt als Mittel der Politik
kategorisch ab. Das ist ebenso verständlich wie sympathisch und bringt
sie uns näher. Meinen sie, hoffen sie. Das Gegenteil ist der Fall. Wie
die Deutschen aus ihrer Geschichte lernten, nie wieder Täter sein und
Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, daß wir Gewalt
anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein. Wieder, doch
unter ganz anderen Vorzeichen, verstehen „die Deutschen“ unsere
jüdische Welt nicht mehr – und wir nicht die Welt der Deutschen. Jede
Seite hat aus ihrer Geschichte die Schluß-folgerungen gezogen – und
wieder sind wir so weit voneinander entfernt wie zuvor, wie zu Herzls
Zeiten. Nein, einen neuen Holocaust müssen wir nicht befürchten;
Kritik, Entfremdung, Verärgerung, Haß aber durchaus. Sicher ist sicher,
und daher ist Israel für uns als Juden sicher, wenngleich nicht als
Staat, der nach wie vor existentiell gefährdet ist und tödlich bedroht
wird.
Ob Gewalt, nur Volk oder Volk und Land, diese drei Kategorien des
Herzlschen sowie des neu-jüdischen Seins und Bewußtseins entfernen und
entfremden uns von den meisten Nichtjuden, besonders in Deutschland.
Die meisten nichtjüdischen Deutschen haben nämlich aus derselben
Geschichte, doch natürlich aus ganz anderer Perspektive über „Volk und
Land“ und Gewalt dies gelernt: Volk und Land und Gewalt als zentrale
Kategorien garantieren nicht das Über-leben, sondern die Vernichtung
von Völkern.
Daß wir die Welt anders sehen und fest daran glauben, unser und der Welt
Überleben anders als sie zu sichern, empört immer mehr Nichtjuden in
der westlichen Welt, besonders in Deutschland. Das ist in ihren Augen
bestenfalls verständlich, doch im Kern verwerflich. Noch
verwerflicher ist in ihren Augen die Tatsache, daß für Israelis und
Diasporajuden die Vereinig-ten Staaten der einzige verläßliche Partner
in unserem Überlebenskampf sind. Ob Truman oder Kennedy, Nixon,
Clinton, Bush senior oder Bush junior, amerikanische Präsidenten kommen
und gehen, auch die von ihnen gelösten oder verursachten Probleme –
unsere unumstِößliche Verbundenheit bleibt. Auch deswegen sind
wir in einem bestenfalls gaullistischen,
schröderisch-fast-wilhelminisch antiamerikanischen Westeuropa mit
unserer Weltsicht Fremdkörper.
Sie meinen es wirklich gut
Nicht nur Empörung, auch Haß ernten wir dafür. Israel und Scharon
gegenüber ist der Haß, jenseits legitimer Kritik, offen, gegenüber
deutschen Juden, die Israels Haltung wenigstens analytisch erklären,
ist der Haß verdeckt, doch vorhanden. Ich habe es in den vergangenen
Wochen erlebt.
Herr Westerwelle nimmt mir übel, daß ich im Jahre 2002 den Juden
empfohlen hatte, nicht die FDP zu wählen. Warum? Wegen ihres
antijüdischen Neuzugangs Karsli und wegen der antisemitischen
Anti-Friedman-Anti-Scharon-Kampagne von Jürgen Möllemann, bei der
Westerwelle zunächst bedenklich passiv geblieben war.
Die PDS hat mein Buch „Die Deutschland-Akte“ und Forschungsergebnisse
meiner Doktoran-den nicht vergessen, die erstmals und systematisch die
antisemitische Juden- und Israel-Politik der DDR dokumentierten und
analysierten.
Die SPD verübelte mir besonders, daß ich öffentlich die Frage gestellt
habe, warum die Bundesregierung am Vorabend des Irak-Krieges 2003 trotz
gegenteiliger Analysen des Budesnachrichten-dienstes so sicher war,
Saddam hätte keine Massenvernichtungswaffen.
Woher wußte die Bundesregierung mehr als ihr Nachrichtendienst? Oder
urteilte sie, möglicherweise nicht einmal falsch, aus dem Bauch heraus,
gegen den eigenen BND, den man gegenwärtig für teures Geld von Pullach
nach Berlin umziehen läßt?
Ein Jahr nach dem Irak-Krieg hatte ich, Hans Magnus Enzensberger ähnlich
(bekanntlich ein Nichtjude), den Waffengang positiv bilanziert: Saddam,
der blutrünstige Diktator verjagt; Libyen rüstet atomar, biologisch und
chemisch ab; der Iran läßt über nukleare Abrüstung, wie Nordkorea,
erstmals mit sich reden.
Daß sich Bundesaußenminister Joseph („Joschka“) Fischer wie sonst kaum
jemand in Deutschland für Israel engagiert, weiß ich, schätze ich,
schätzen wir Juden. Trotzdem darf, ja muß man auch darauf hinweisen,
daß jemand, der vor rund dreißig Jahren auf einen am Boden liegenden
Polizisten brutal einschlug, heute als Personifizierung von Recht,
Moral und polizeilich staatlicher Bekämpfung rechtsextremistischer und
anderer Gewalttäter nicht sonderlich überzeugend ist. Weshalb? Weil die
Botschaft an die gegenwärtigen Nazis lautet: heute Gewalttäter, morgen
oder übermorgen Bundesminister. Gerade als deutscher Jude darf man auch
erwähnen und, wie ich, herausfinden, daß derselbe Joseph Fischer 1969
bei der PLO in Algier Jassir Arafats Vernichtungsaufruf gegen Israel
bejubelt hatte und nun, gut und schön, Wiedergutmachung leistet. Unter
grünen Vorzeichen kopiert Joseph Fischer den einst braunen
Staatssekretär der Adenauer-Ära, Hans Globke: projüdische und
proisraelische Politik als Wiedergutmachung des vorangegangenen
Kontrastprogramms.
Man hatte also gute Gründe, gegen mich als Ruhestörer, jüdisch oder
nicht (wenngleich vor allem jüdisch motiviert), vorzugehen und meinen
Kopf zu fordern, meine beamtete Professur einzufordern, also meine und
meiner Familie Existenzgrundlage zu zerstören. Wie befruchtend Juden
als Ruhestörer in Deutschland für Deutschland wirkten, wird in der
deut-schen Wiedergutmachungslitanei stets besungen. Dieses Hohelied
wird aber nur toten Juden ge-sungen. Lebende Ruhestörer, Juden oder
Nichtjuden, stören eben und müssen mundtot gemacht werden,
gegebenenfalls indem ein oder zwei Sätze manipulativ aus dem
Zusammenhang gerissen und der Bevölkerung eingehämmert werden. Eine
Hetzjagd begann, und dabei waren die Jäger bereit, sich sogar über
Artikel 5 des Grundgesetzes hinweg-zusetzen, der die Meinungsfreiheit
sowie die Freiheit von Forschung und Lehre garantiert. Diese gilt für
Professoren an Universitäten der Bundeswehr wie für jeden anderen
Professor. Für Ewige Nazis und Islamisten war jene letztlich
gesetzeswidrige Treibjagd in den erwünsch-ten existentiellen Abgrund
eine willkommene Gelegenheit, mich mit Liebesbekundungen einschließlich
zahlreicher Morddrohungen und vulgärer Antisemitismen zu beglücken. Die
besorgten Sicherheitsorgane kontaktierten mich von sich aus. Sie
löffelten pflichtbewußt die Suppe aus, die ihnen pflichtvergessen,
gedankenlos, doch gezielt die Spitzen des deutschen Staates aufgetischt
hatten.
Anders als zu Herzls Zeiten oder gar im „Dritten Reich“ strömte mir aus
der nichtjüdischen Bevölkerung trotz und wegen der manipulativen
Treibjagd eine große Welle der Sympathie entgegen. Von Bekannten und
Unbekannten erhielt ich mehr als tausend Zuschriften, Anrufe,
Danksagungen. Umfragen, neue wie ältere, dokumentieren breite
Zustimmung in der Bevölkerung. Ich habe, wir Juden haben es heute
besser als Herzl. Den neuen Deutschen, dem neuen Deutschland sei dafür
Dank.
Aber – und das war bislang einzigartig in der bundesdeutschen
Geschichte: Angehörige der Bundesregierung geben einen ihrer Bürger,
zumal einen jüdischen, regelrecht zum Abschuß frei. Einen jüdischen
Bürger, der 1970, im Anschluß an seinen freiwilligen Wehrdienst in
Israel, aus dem „Judenstaat“ nach Deutschland zurückkehrte. Dieser
jüdische Rückwanderer, der sich mehrfach und öffentlich als
deutschjüdischer Patriot bezeichnet hatte, dürfte er sich zudem als
deutscher Beamter auf die Fürsorgepflicht seines Dienstherrn, in diesem
Falle des Bundes-verteidigungsministers, verlassen können? Nichts davon
war zu spüren. Braune und islamistische Terroristen fühlten sich von
echten deutschen Demokraten ermutigt. Das habe er nicht ahnen können,
erklärte mir Bundesverteidigungsminister Struck in unserem Gespräch, zu
dem er mich eingeladen und nicht, wie von ihm und den Medien
verbreitet, „einbestellt“ hatte. Er hätte es wissen müssen, entgegnete
ich, weil er als Politiker seine Gesellschaft kennen und steuern müsse.
Auch er erhalte ständig Morddrohungen, wiegelte Struck ab.
Nein, Struck und die meisten meiner Kritiker sind keine Antisemiten. Sie
meinen es wirklich gut mit uns Juden im allgemeinen und dem
„Judenstaat“ im besonderen. Peter Struck oder Joschka Fischer sind
Freunde Israels und Judenfreunde. Sie organisieren mit oder ohne die
OSZE eine Demonstration und Konferenz nach der anderen gegen
Antisemitismus, über und für uns Juden. Aber sie verstehen uns und
unsere Gefährdung offenbar trotzdem nicht. Sie „wissen nicht, was sie
tun“.
Angesichts dieses seltsamen, wohlgemeinten, doch wie ein Bumerang
wirkenden Schutzes wurde mir klarer denn je: Nur Israel verleiht uns
Juden Sicherheit als Juden. Gewiß, in Israel können wir Opfer von
Terror und Krieg werden. Aber dort kennt jede Regierung, mit und ohne
Scharon, wenigstens die Geister, die uns gefährlich sind und werden
können.
Das galt dem Juden
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jerzy Montag bilanzierte die
„Folterdebatte“ über meine Person und sprach von einer
Verleumdungskampagne, die immer deutlicher antisemitische
Züge trage. Man kann die bittere Einschätzung Jerzy Montags mühelos
belegen: Von der Legitimität der Folter gegen, ich vereinfache, einen
Terroristen mit „tickender Bombe“ hatte schon der bedeutende deutsche
Soziologe Niklas Luhmann 1992 in seiner berühmten „Heidelberger
Vorlesung“ gesprochen. Die wichtigste Kommentierung des Grundgesetzes
ist der sogenannte „Maunz-Dürig-Herzog“. In der neuesten Auflage aus
dem Jahre 2004 wird sogar Artikel 1 des Grundgesetzes, der
unantastbaren Würde des Menschen geltend, für Notsituationen
relativiert. Folter als Notwehr wird nicht nur legitimiert, sondern
quasi legali-siert. Bundesinnenminister Otto Schily ist sogar bereit,
die Todessehnsucht von Terroristen zu erfüllen: Wenn sie den Tod
wollten, könnten sie ihn haben.
Die meisten meiner Jäger haben am 18. Juni 2004 (zu Recht und
dankenswerterweise) das „Luftsicherheitsgesetz“ und das Gesetz zur
nachträglichen Sicherungsverwahrung im Bundes-tag verabschiedet. Das
alles betrifft Legalität und geht erheblich weiter als mein Nachdenken
über die Legitimität der Folter in Notwehrsituationen. Mein Nachdenken
steht in der ethischen Tradition des Abendlands. Ich nenne die
Stichworte: Tyrannenmord, Widerstandsrecht (Artikel 20 Absatz 4
Grundgesetz), finaler Rettungsschuß. Gibt es Denkverbote in
Deutschland?
Mein Nachdenken wird auch von der Halacha, dem jüdischen
Religionsgesetz, gestützt. Auch deshalb standen in den vergangenen
Wochen zahlreiche in- und ausländische Rabbiner an meiner Seite, auch
der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie weite Teile der
diaspora-jüdischen und israelischjüdischen Gemeinschaft. Erwähnen und
danken möchte ich auch zahlreichen christlichen Geistlichen und
Theologen, allen voran dem Katholiken Eugen Biser und dem Protestanten
Richard Schröder, die meine Gedanken zur Folter bei extremer Notwehr
verstanden und auch christlich zu- oder einordnen konnten.
Kaum jemand hat sich über jene Gedanken und Handlungen der erwähnten
Nichtjuden aufgeregt. Nur mein Nachdenken löste eine Haupt- und
Staatsaktion aus. Warum? Wenn ich nur als Jude und weil Jude jene
Kampagne überstehen konnte, wie sehr ernst zu nehmende Persönlichkeiten
schrieben, gibt es nur einen Grund: Die Kampagne zielte auf den Juden,
einen Juden, der grundsätzlich und eindeutig proisraelisch ist,
wenngleich durchaus punktuell Israel-kritisch; einen Juden, der
grundsätzlich ein Freund und nur punktuell ein Kritiker der Vereinigten
Staaten ist. Jeder Nichtjude konnte unbehelligt Thesen vertreten und
sogar Gesetze beschließen die meinen nur nachdenkenden Gedanken
entsprachen. Keinem der erwähnten Nichtjuden, der sie vortrug, wurde
ein Haar gekrümmt, kein Hahn krähte, die Sache wurde diskutiert, nicht
die Person als Person attackiert, ich wurde verfolgt. Das kann nur dem
Juden gegolten haben.
Mein deutschjüdischer Patriotismus? Über den vergeblichen Patriotismus
der Juden in nicht-jüdischen Staaten hatte Herzl einleitend im
„Judenstaat“ geschrieben: „Vergebens sind wir treue und an manchen
Orten sogar überschwengliche Patrioten ... vergebens bemühen wir uns,
den Ruhm unserer Vaterländer in Künsten und Wissenschaft, ihren
Reichtum durch Handel und Verkehr zu erhöhen. In unseren Vaterländern,
in denen wir ja auch schon seit Jahrhunderten wohnen, werden wir als
Fremdlinge ausgeschrieen.“
Für Herzl war die „Judenfrage“ weder eine soziale noch religiöse,
sondern eine „nationale Frage“. Man wird in seine Nation hineingeboren,
lateinisch „natus“. Die Judenfrage betrifft unser jüdisches Dasein, den
Alltag, unser erlebtes Wir-Gefühl. Unser jüdisches Sein, unser
lebendiges, selbst-bestimmt inhaltliches Wir-Gefühl, werden wir ohne
unsere Religion, jüdische Kultur, Philosophie und Tradition nicht
ausfüllen, weil die Stimme des Blutes und negative Fremdbestimmung
durch Verfolgung substantiell blutleer bleiben.
Mit oder ohne selbstbestimmte jüdische Inhalte: Die Flucht von Juden aus
Judentum und jüdischer Gemeinschaft bleibt im jüdischen Dasein, wie
Herzl zu Recht sah und sagte, ausgeschlossen, und lebende jüdische
Ruhestörer sind auszuschließen, so die Sicht der nichtantisemitischen
nicht-jüdischen Entscheidungsträger, oder gar abzuschießen, so die
ewige Sicht der Ewigen Antisemiten.
Daran hat sich seit Herzl nichts geändert. Das beklagen wir, das beklage
ich, und deshalb klage ich an, wie Herzls Zeitgenosse Emile Zola am 13.
Januar 1898 im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre. „J’accuse...!“ Ich
klage an.
Der Verfasser lehrt Geschichte an der Universität der Bundeswehr
München.
E-Paper http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=e..…
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.06.2004 Seite 6
--------------------------
Auf deiese Unverschämtheiten habe ich einen Leserbrief an die FAZ
geschrieben und er wurde abgedruckt. Hier mein Leserbrief:
Dr. Izzeddin Musa
Am Bonner Graben 19
53343 Wachtberg
Betr. Artikel von Michael Wolffsohn, in: FAZ vom 25.6.04
Es geschieht ihnen Recht !!
Die Abreibung, die Professor Michael Wolffsohn der deutschen politischen
Klasse und den Deutschen im Allgemeinen erteilt, geschieht ihnen Recht.
Ich als Deutsch-Palästinenser fühle mich davon jedoch nicht betroffen.
Mein Volk hat Israel und den Zionismus immer so gesehen, wie er seinem
Wesen nach ist: brutal, expansiv und Menschenverachtend. Die Deutschen
hingegen hängen aus falsch verstandenen Schuldgefühlen einem
romantischen Israelbild an, das es in der Realität gar nicht gibt. Ich
kann den Deutschen nur empfehlen, endlich den Kriechgang aufzugeben und
aufrechten Hauptes diesen Unverschämtheiten Wolffsohns
entgegenzutreten. Besonders die Ohrfeige für Fischer hat gesessen. Ist
er es doch, der gegenüber Israels brutaler Unterdrückungspolitik nie
ein Wort der Kritik gefunden hat.
Quelle:
http://www.palaestina-stimme.de/aktuelles/jaccuse-wolffsohn-…
Nie wieder Täter – ein deutsches Credo. Nie wieder Opfer – so lautet die
Lehre der Juden aus der Geschichte. Man ist damit so weit auseinander
wie je. Auch heute gilt: Die Juden können, selbst wenn sie es wollten,
dem Jüdisch-Sein nicht entfliehen – denn die anderen lassen sie nicht.
Herzls Einsicht spiegelt sich in der aktuellen Debatte über Israels
Sicherheitspolitik und über das Für der Folter wider. Eine analytische
und persönliche Rückschau.
Es war einmal ein total assimilierter Jude, der 1860 in Budapest geboren
wurde, erstmals 1897 keinen Weihnachtsbaum aufstellte, sondern Kerzen
des neunarmigen Chanukka-Leuchters anzündete,
deutsch-ِösterreichischer Patriot war und Zionist wurde – der
Zionist: Theodor Herzl. Seines hundertsten Todestages gedenken wir in
diesen Tagen.
Es war einmal ein 1947 in Israel geborener deutsch-jüdischer Patriot,
der trotzdem Zionist im Sinne fester Israel-Verbundenheit war und es in
jüngster Zeit noch mehr wurde: ich. Nicht aus Unbescheidenheit sei hier
von mir die Rede. Meine persönlichen Erfahrungen der jüngsten Zeit
verdeutlichen, wie mir scheint, die Gegenwärtigkeit und Wirksamkeit
Herzls.
„Wir sind ein Volk, ein Volk.“ In der Einleitung seines 1896
erschienenen Klassikers „Der Judenstaat“ finden wir diesen zeitlos
gültigen Satz. Nicht alle Juden haben die gleiche Staats-bürgerschaft,
und nur etwa ein Drittel aller Juden lebt heute im „Judenstaat“ Israel.
Dennoch: „Wir sind ein Volk, ein Volk.“ Was immer „es“ ausmacht:
Religion, Tradition, Geschichte, Verfolgung, Verbundenheit,
großfamiliäre „Blutsbande“, Alltagsgemeinschaft – unser Wir-Gefühl ist
ebenso unbestreitbar wie die hieraus abgeleitete Wir-Ihr-Abgrenzung. Ob
religiös oder nicht, zionistisch oder nicht, jüdisch engagiert,
distanziert oder indifferent – wir sind und bleiben Juden, ob wir es
wollen oder nicht.
Beispiele aus der Gegenwart: Wohlwollende deutsche Nichtjuden – und die
meisten deutschen Nichtjuden sind heute durchaus wohlwollend – sagen,
wie wir in Deutschland lebende Juden (oder deutsche Juden oder jüdische
Deutsche oder, oder, oder), über den jeweiligen Bundes-kanzler: „Das
ist unser Kanzler.“ Zugleich aber sagen sie uns Juden: „euer
Ministerpräsident Scharon“ oder „euer Präsident Katzav“. Die meisten
wohlwollenden Nichtjuden betrachten uns gerne als Deutsche, doch Israel
nennen viele von ihnen „eure Heimat“, und die vermeintlich allmächtige
„US-jüdische Lobby“ ist auch in den Augen der Wohlwollenden „eure
Lobby“, die (so die Wahrnehmung) die Politik von Bush und Scharon
vorbehaltlos unterstützt. Schon diese Beispiele zeigen: Auch heute ist
für Juden jeglicher jüdischer Färbung und nationalstaatlich kultureller
Prägung eine Flucht aus der nationaljüdisch-weltjüdisch-israelischen
Gemengelage unmöglich.
Zunächst wollte auch Herzl dem Jüdisch-Sein entfliehen, sogar
Massentaufen von Juden im Wiener Stephansdom hatte er als „Lösung der
Judenfrage“ zunächst vorgeschlagen. Bald er-kannte er die Aussichts-
und Ausweglosigkeit jeglicher Flucht oder Assimilation – Assimilation
als nicht nur äußerliche, sondern auch verinnerlichte
Totaldistanzierung von Juden und Juden-tum. Das assimilierte deutsche
und westeuropäische Judentum erlitt diese Erfahrung im Holocaust.
Abgesehen von der Unmöglichkeit einer Flucht – sie wäre töricht. Weshalb
sollten wir Juden frei-willig auf eine der Hochkulturen dieser Welt
verzichten: auf unsere? Weshalb sollten wir Juden auf unsere Religion
zugunsten des Christentums oder des Islams verzichten, die beide auf
dem Judentum basieren? Weshalb sollten wir Juden in die Welt des
Abendlands fliehen, die ent-scheidend jüdisch geprägt ist, auch wenn
sie es nicht mehr weiß?
Ein Volk, ein Volk
Die anderen Völker, auch das deutsche Volk (das sich, politisch
korrektelnd, lieber als „Deutsche Bevölkerung“ bezeichnet), auch das
„Deutsche Volk“ ist heute mehr oder weniger bereit, uns zu akzeptieren
und zu integrieren. Aber dennoch bleiben wir für Deutsche und andere
Nichtjuden „die Juden“, also doch Die-irgendwie-Anderen. Und wir
selbst? Auch wir, seien wir noch so „deutsch“ oder „englisch“ oder
„amerikanisch“ oder „französisch“, auch wir verstehen uns nicht zuletzt
als Juden, als „Juden in Deutschland“ oder „deutsche Juden“ oder
„deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens“.
Unser Irgendwie-Anderssein wollen wir selbst nicht ablegen, selbst wenn
es die anderen zuließen. Doch sie lassen es nicht zu, auch unsere
besten Freunde nicht, die wirklichen ebenso wie die ver-meintlichen
Freunde. Wir sind wie die anderen und sind doch anders. Wir wollen das,
und die wollen das.
Fazit: 1896 war Herzls Satz „Wir sind ein Volk, ein Volk“ gerade
innerjüdisch höchst umstritten. Die Geschichte hat Herzl recht gegeben,
und deshalb gilt dieser Grundsatz Herzls für uns Juden der Diaspora
ebenso wie für die Juden Israels.
Für sein Volk, unser Volk, wollte Herzl ein Land. Nicht irgendein Land,
sondern Eretz Israel, das Land Israel. Herzl dachte auch an
Argentinien, später an den Raum um El-Arisch auf der Sinai-Halbinsel,
dann auch an Uganda, weshalb manche von Herzls innerzionistischen
Kritikern seine Gegner und teilweise sogar Feinde wurden. Dennoch:
Uganda und alle anderen Regionen waren taktische Varianten und nicht
das strategische Ziel. Strategisches Ziel blieb Eretz Israel.
Volk und Land waren also die zentralen Kategorien der Herzlschen
Gedanken und Taten. Damals wurde Herzl auch innerjüdisch dafür und
deswegen bekämpft, heute sind Volk und Land Israel für den Großteil der
jüdischen Gemeinschaft außerhalb und innerhalb Israels von geradezu
axiomati-scher Zentralität. Sie bilden die Grundlage des jüdischen
heutigen Seins und Bewusstseins; auch für die Diasporajuden, die nicht
in Israel leben wollen, es jedoch als Lebensversicherung betrach-ten
und dafür ihren materiellen oder ideellen oder materiellen und ideellen
Beitrag leisten. Sie wollen ihn leisten, weil allein diese Grundlage
ihnen existentielle Sicherheit als Juden gibt, sowohl ideell als auch
materiell. Herzl lebt, weil sich seine Sichtweise der jüdischen Welt in
der jüdischen Welt und durch die Weltgeschichte durchgesetzt hat.
Für Franz Rosenzweig, neben Martin Buber der wohl bedeutendste jüdische
Religionsphilosoph des 20. Jahrhunderts, war (in seinem Schlüsselwerk
„Der Stern der Erlösung“, Erstausgabe 1921) jüdisches Sein und
Überleben nicht vom Land abhängig, sondern vom Zusammenhalt des Volkes.
Die Begriffe des großen Menschenfreundes Rosenzweig klingen heute für
Unwissende wie Vokabeln aus dem Wörterbuch nationalsozialistischer
Unmenschen. Das ist ganz und gar falsch, erklärt aber auf einen Schlag,
dass und weshalb der Abgrund zwischen Juden und Nichtjuden „nach
Auschwitz“ und trotz Auschwitz auch unter wechselseitig wohlgemeinten
Vorzeichen groß ist.
Rosenzweig: „Nur das Blut gibt der Hoffnung auf die Zukunft eine Gewähr
in der Gegenwart. Jede andre, jede nicht blutmäßig sich fortpflanzende
Gemeinschaft kann, wenn sie ihr Wir für die Ewigkeit festsetzen will,
es nur so tun, daك sie ihm einen Platz in der Zukunft sichert;
alle blutlose Ewigkeit gründet sich auf den Willen und die Hoffnung.“
Allein die „Blutgemeinschaft“, also das Volk als blutsverwandte,
biologisch nationale Gemeinschaft, so Rosenzweig, gewähre „Ewigkeit“.
Der Philosoph weiter: Eine solche „Blutsgemeinschaft“ brauche „den Geist
nicht zu bemühen; in der natürlichen Fortpflanzung des Leibes hat sie
die Gewähr ihrer Ewigkeit“. Blut ohne Geist, Blut statt Geist, also
jüdisches Dasein rein biologisch und ohne inhaltliches Sein? Sollte
Rosenzweig das wirklich gemeint haben? Nur so viel: Das allein wäre an
inhaltlich Jüdischem zu wenig, weil biologistisch. Bei der Person
Rosenzweig fehlten diese Inhalte gewiß nicht, für das jüdische
Kollektiv reicht die „Stimme des Blutes“ nicht. Sie formuliert keine
Inhalte und wirkt deshalb blutleer.
Für heutige Köpfe und Herzen, jüdisch oder nicht, sind solche ums Blut
kreisenden Worte und Gedanken eine Ungeheuerlichkeit, sie klingen nach
„Blut und Boden“, also nach National-sozialismus. Irrtum! Erstens meint
Rosenzweig mit „Blut“ nichts anderes als den Umstand, daß wir Juden
mehr als nur gedanklich eine Art Großfamilie sind. Wenn und wo „Blut“
verbindet, ist man miteinander verwandt, und weil verwandt, auch
miteinander verbunden, ob man will oder nicht. Zweitens meint
Rosenzweig nicht „Blut und Boden“. Ganz im Gegenteil. Er meint, daß die
Verwandtschaft der Juden auch ohne Boden, ohne Land, Verwandtschaft
bleibt. Für die anderen „Völker der Welt“ gelte, so Rosenzweig
wörtlich: „Am Boden und seiner Herrschaft, dem Gebiet, klammert sich
ihr Wille zur Ewigkeit fest. Um die Erde der Heimat fließt das Blut
ihrer Söhne; denn sie trauen nicht der Gemeinschaft des Bluts, die
nicht verankert wäre in dem festen Grund der Erde.“ Anders die Juden,
nach Rosenzweig: „Wir allein vertrauen dem Blut und ließen das Land.“
Und das Land Israel, Eretz Israel? Rosenzweig antwortet: Es sei „im
tiefsten Sinn“ nur als „Land der Sehnsucht“, als – „heiliges Land“ zu
verstehen. Und wenn Juden im Heiligen Land leben, so sei es doch Gottes
Land, das dem „unbefangenen Zugriff“ aller Menschen einschließlich der
Juden verwehrt bleibe. Das alles ist klarer, als es klingt. Rosenzweig
wollte folgendes sagen: Wir Juden sind eine große Familie, „wir Juden
sind ein Volk, ein Volk“, doch wir brauchen kein Land, um Juden zu
sein, zu bleiben, zu überleben.
Nein, hatte Herzl früher gesagt und bis heute nicht nur wegen des
Holocaust recht behalten: Ohne jüdisches Land kein jüdisches Volk, kein
jüdisches Überleben, weil ohne jüdisches Land
jüdisches Blut ungehindert, unbehindert, ungesühnt und ungestraft
vergossen wird.
Schon vor dem millionenfachen Judenmord hat Herzl „Nie wieder!“ gesagt.
Nie wieder Opfer! Die meisten Juden haben seit 1896, seit dem
Erscheinen von Herzls „Judenstaat“, trotz Franz Rosenzweig und „nach
Auschwitz“ aus der Geschichte eines gelernt: Nur als Volk und mit Land
für unser Volk können wir als Juden überleben, in Israel und in der
Diaspora. Noch einmal: „Der Judenstaat“, Israel, ist unsere
Lebensversicherung. Herzl sei Dank. Vor allem deshalb gilt: Herzl lebt.
Er lebt in uns, und er lebte für uns.
„Die Notlage der Juden wird niemand leugnen.“ So beginnt das Kapitel
„Die Judenfrage“ in Herzls „Judenstaat“, eines Buches, das in einer
Zeit wilder und brutaler Judenverfolgungen und -diskriminierungen
entstand. Diese Antisemitismen waren auch zu Herzls Zeit nicht auf
Österreich, Deutschland, Rumänien, Russland und Frankreich begrenzt, wo
Herzl 1894/95 den Prozeß gegen Alfred Dreyfus miterlebte und miterlitt.
„Man wird uns nicht in Ruhe lassen“, so Herzl im „Judenstaat“. Die Not
war damals groß, sie wurde von 1933 bis 1945 unendlich größer. Doch
selbst „durch Druck und Verfolgung sind wir nicht zu vertilgen“, hatte
Herzl in der Einleitung des Judenstaates vorhergesagt. Vor seinem Kampf
hätte es Hitler lesen sollen. Er hätte uns Juden, den Deutschen, der
Welt, auch sich selbst Höllisches erspart.
Schon vor der Schoa hatte Herzl, ebenfalls in seinem prophetischen und
(anders als „Altneuland“) auch heute gut lesbaren Buch „Der
Judenstaat“, geschrieben: „Die lange Verfolgung hat unsere Nerven
überreizt.“ Nach Auschwitz sind unsere Nerven, auch die Nerven der
jüdischen Nach-Holocaust-Generationen, „überreizt“, in Israel und in
der Diaspora. Des-halb haben die meisten heutigen Juden Herzls „Nie
wieder!“, das er allein politisch und diplomatisch und somit gewaltlos
sichern wollte, um die militärische Komponente erweitert. Sie haben
Herzl nicht verändert, sondern dem Fortgang der inzwischen noch mehr
blut-getränkten jüdischen und israelischen Geschichte angepaßt. Der
neujüdische Konsens billigt daher die Gewaltkomponente nicht nur
reaktiv, sondern notfalls auch präventiv, also vorweg-nehmend. Für den
politischen Zweck unseres Überlebens, in Notwehr, befürworten wir die
Androhung und notfalls, notfalls, notfalls die Anwendung von Gewalt,
also auch Krieg. Und die Gewalt des Terrors beantworten wir mit
Gegengewalt, was wir für legitim halten; legitim, also „gerechtfertigt“
beziehungsweise „vertretbar oder „befürwortbar“.
Was legitim beziehungsweise vertretbar ist, ist denkbar, muß oder darf
aber nicht unbedingt machbar oder erlaubt sein. Anders formuliert: Was
legitim ist, ist weder automatisch legal, also Rechtens und dem
geltenden Recht entsprechend. Und was eine Gesellschaft oder ein Staat
möglicherweise rechtfertigt, ist noch lange kein geltendes Recht. Das
ist vereinfacht, der neujüdische, Nach-Herzlsche Konsens, die
Mehrheitsmeinung.
Dieser heutigen jüdischen Mehrheitsmeinung widerspricht die gegenwärtige
Mehrheitsmeinung der Nichtjuden fundamental, besonders in Deutschland.
Ich habe das während der zurück-liegenden Wochen hautnah und geradezu
unter die Haut gehend erfahren müssen, nachdem ich im Zusammenhang mit
der Bekämpfung des internationalen Terrors jene neujüdische
Mehrheitsmeinung zumindest zu bedenken gab.
„Die Deutschen“, jawohl, die meisten Deutschen, also „die“ Deutschen,
sagen nach dem Holo-caust auch „Nie wieder!“. Doch sie meinen: „Nie
wieder Täter!“. Deshalb lehnen sie Gewalt als Mittel der Politik
kategorisch ab. Das ist ebenso verständlich wie sympathisch und bringt
sie uns näher. Meinen sie, hoffen sie. Das Gegenteil ist der Fall. Wie
die Deutschen aus ihrer Geschichte lernten, nie wieder Täter sein und
Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, daß wir Gewalt
anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein. Wieder, doch
unter ganz anderen Vorzeichen, verstehen „die Deutschen“ unsere
jüdische Welt nicht mehr – und wir nicht die Welt der Deutschen. Jede
Seite hat aus ihrer Geschichte die Schluß-folgerungen gezogen – und
wieder sind wir so weit voneinander entfernt wie zuvor, wie zu Herzls
Zeiten. Nein, einen neuen Holocaust müssen wir nicht befürchten;
Kritik, Entfremdung, Verärgerung, Haß aber durchaus. Sicher ist sicher,
und daher ist Israel für uns als Juden sicher, wenngleich nicht als
Staat, der nach wie vor existentiell gefährdet ist und tödlich bedroht
wird.
Ob Gewalt, nur Volk oder Volk und Land, diese drei Kategorien des
Herzlschen sowie des neu-jüdischen Seins und Bewußtseins entfernen und
entfremden uns von den meisten Nichtjuden, besonders in Deutschland.
Die meisten nichtjüdischen Deutschen haben nämlich aus derselben
Geschichte, doch natürlich aus ganz anderer Perspektive über „Volk und
Land“ und Gewalt dies gelernt: Volk und Land und Gewalt als zentrale
Kategorien garantieren nicht das Über-leben, sondern die Vernichtung
von Völkern.
Daß wir die Welt anders sehen und fest daran glauben, unser und der Welt
Überleben anders als sie zu sichern, empört immer mehr Nichtjuden in
der westlichen Welt, besonders in Deutschland. Das ist in ihren Augen
bestenfalls verständlich, doch im Kern verwerflich. Noch
verwerflicher ist in ihren Augen die Tatsache, daß für Israelis und
Diasporajuden die Vereinig-ten Staaten der einzige verläßliche Partner
in unserem Überlebenskampf sind. Ob Truman oder Kennedy, Nixon,
Clinton, Bush senior oder Bush junior, amerikanische Präsidenten kommen
und gehen, auch die von ihnen gelösten oder verursachten Probleme –
unsere unumstِößliche Verbundenheit bleibt. Auch deswegen sind
wir in einem bestenfalls gaullistischen,
schröderisch-fast-wilhelminisch antiamerikanischen Westeuropa mit
unserer Weltsicht Fremdkörper.
Sie meinen es wirklich gut
Nicht nur Empörung, auch Haß ernten wir dafür. Israel und Scharon
gegenüber ist der Haß, jenseits legitimer Kritik, offen, gegenüber
deutschen Juden, die Israels Haltung wenigstens analytisch erklären,
ist der Haß verdeckt, doch vorhanden. Ich habe es in den vergangenen
Wochen erlebt.
Herr Westerwelle nimmt mir übel, daß ich im Jahre 2002 den Juden
empfohlen hatte, nicht die FDP zu wählen. Warum? Wegen ihres
antijüdischen Neuzugangs Karsli und wegen der antisemitischen
Anti-Friedman-Anti-Scharon-Kampagne von Jürgen Möllemann, bei der
Westerwelle zunächst bedenklich passiv geblieben war.
Die PDS hat mein Buch „Die Deutschland-Akte“ und Forschungsergebnisse
meiner Doktoran-den nicht vergessen, die erstmals und systematisch die
antisemitische Juden- und Israel-Politik der DDR dokumentierten und
analysierten.
Die SPD verübelte mir besonders, daß ich öffentlich die Frage gestellt
habe, warum die Bundesregierung am Vorabend des Irak-Krieges 2003 trotz
gegenteiliger Analysen des Budesnachrichten-dienstes so sicher war,
Saddam hätte keine Massenvernichtungswaffen.
Woher wußte die Bundesregierung mehr als ihr Nachrichtendienst? Oder
urteilte sie, möglicherweise nicht einmal falsch, aus dem Bauch heraus,
gegen den eigenen BND, den man gegenwärtig für teures Geld von Pullach
nach Berlin umziehen läßt?
Ein Jahr nach dem Irak-Krieg hatte ich, Hans Magnus Enzensberger ähnlich
(bekanntlich ein Nichtjude), den Waffengang positiv bilanziert: Saddam,
der blutrünstige Diktator verjagt; Libyen rüstet atomar, biologisch und
chemisch ab; der Iran läßt über nukleare Abrüstung, wie Nordkorea,
erstmals mit sich reden.
Daß sich Bundesaußenminister Joseph („Joschka“) Fischer wie sonst kaum
jemand in Deutschland für Israel engagiert, weiß ich, schätze ich,
schätzen wir Juden. Trotzdem darf, ja muß man auch darauf hinweisen,
daß jemand, der vor rund dreißig Jahren auf einen am Boden liegenden
Polizisten brutal einschlug, heute als Personifizierung von Recht,
Moral und polizeilich staatlicher Bekämpfung rechtsextremistischer und
anderer Gewalttäter nicht sonderlich überzeugend ist. Weshalb? Weil die
Botschaft an die gegenwärtigen Nazis lautet: heute Gewalttäter, morgen
oder übermorgen Bundesminister. Gerade als deutscher Jude darf man auch
erwähnen und, wie ich, herausfinden, daß derselbe Joseph Fischer 1969
bei der PLO in Algier Jassir Arafats Vernichtungsaufruf gegen Israel
bejubelt hatte und nun, gut und schön, Wiedergutmachung leistet. Unter
grünen Vorzeichen kopiert Joseph Fischer den einst braunen
Staatssekretär der Adenauer-Ära, Hans Globke: projüdische und
proisraelische Politik als Wiedergutmachung des vorangegangenen
Kontrastprogramms.
Man hatte also gute Gründe, gegen mich als Ruhestörer, jüdisch oder
nicht (wenngleich vor allem jüdisch motiviert), vorzugehen und meinen
Kopf zu fordern, meine beamtete Professur einzufordern, also meine und
meiner Familie Existenzgrundlage zu zerstören. Wie befruchtend Juden
als Ruhestörer in Deutschland für Deutschland wirkten, wird in der
deut-schen Wiedergutmachungslitanei stets besungen. Dieses Hohelied
wird aber nur toten Juden ge-sungen. Lebende Ruhestörer, Juden oder
Nichtjuden, stören eben und müssen mundtot gemacht werden,
gegebenenfalls indem ein oder zwei Sätze manipulativ aus dem
Zusammenhang gerissen und der Bevölkerung eingehämmert werden. Eine
Hetzjagd begann, und dabei waren die Jäger bereit, sich sogar über
Artikel 5 des Grundgesetzes hinweg-zusetzen, der die Meinungsfreiheit
sowie die Freiheit von Forschung und Lehre garantiert. Diese gilt für
Professoren an Universitäten der Bundeswehr wie für jeden anderen
Professor. Für Ewige Nazis und Islamisten war jene letztlich
gesetzeswidrige Treibjagd in den erwünsch-ten existentiellen Abgrund
eine willkommene Gelegenheit, mich mit Liebesbekundungen einschließlich
zahlreicher Morddrohungen und vulgärer Antisemitismen zu beglücken. Die
besorgten Sicherheitsorgane kontaktierten mich von sich aus. Sie
löffelten pflichtbewußt die Suppe aus, die ihnen pflichtvergessen,
gedankenlos, doch gezielt die Spitzen des deutschen Staates aufgetischt
hatten.
Anders als zu Herzls Zeiten oder gar im „Dritten Reich“ strömte mir aus
der nichtjüdischen Bevölkerung trotz und wegen der manipulativen
Treibjagd eine große Welle der Sympathie entgegen. Von Bekannten und
Unbekannten erhielt ich mehr als tausend Zuschriften, Anrufe,
Danksagungen. Umfragen, neue wie ältere, dokumentieren breite
Zustimmung in der Bevölkerung. Ich habe, wir Juden haben es heute
besser als Herzl. Den neuen Deutschen, dem neuen Deutschland sei dafür
Dank.
Aber – und das war bislang einzigartig in der bundesdeutschen
Geschichte: Angehörige der Bundesregierung geben einen ihrer Bürger,
zumal einen jüdischen, regelrecht zum Abschuß frei. Einen jüdischen
Bürger, der 1970, im Anschluß an seinen freiwilligen Wehrdienst in
Israel, aus dem „Judenstaat“ nach Deutschland zurückkehrte. Dieser
jüdische Rückwanderer, der sich mehrfach und öffentlich als
deutschjüdischer Patriot bezeichnet hatte, dürfte er sich zudem als
deutscher Beamter auf die Fürsorgepflicht seines Dienstherrn, in diesem
Falle des Bundes-verteidigungsministers, verlassen können? Nichts davon
war zu spüren. Braune und islamistische Terroristen fühlten sich von
echten deutschen Demokraten ermutigt. Das habe er nicht ahnen können,
erklärte mir Bundesverteidigungsminister Struck in unserem Gespräch, zu
dem er mich eingeladen und nicht, wie von ihm und den Medien
verbreitet, „einbestellt“ hatte. Er hätte es wissen müssen, entgegnete
ich, weil er als Politiker seine Gesellschaft kennen und steuern müsse.
Auch er erhalte ständig Morddrohungen, wiegelte Struck ab.
Nein, Struck und die meisten meiner Kritiker sind keine Antisemiten. Sie
meinen es wirklich gut mit uns Juden im allgemeinen und dem
„Judenstaat“ im besonderen. Peter Struck oder Joschka Fischer sind
Freunde Israels und Judenfreunde. Sie organisieren mit oder ohne die
OSZE eine Demonstration und Konferenz nach der anderen gegen
Antisemitismus, über und für uns Juden. Aber sie verstehen uns und
unsere Gefährdung offenbar trotzdem nicht. Sie „wissen nicht, was sie
tun“.
Angesichts dieses seltsamen, wohlgemeinten, doch wie ein Bumerang
wirkenden Schutzes wurde mir klarer denn je: Nur Israel verleiht uns
Juden Sicherheit als Juden. Gewiß, in Israel können wir Opfer von
Terror und Krieg werden. Aber dort kennt jede Regierung, mit und ohne
Scharon, wenigstens die Geister, die uns gefährlich sind und werden
können.
Das galt dem Juden
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jerzy Montag bilanzierte die
„Folterdebatte“ über meine Person und sprach von einer
Verleumdungskampagne, die immer deutlicher antisemitische
Züge trage. Man kann die bittere Einschätzung Jerzy Montags mühelos
belegen: Von der Legitimität der Folter gegen, ich vereinfache, einen
Terroristen mit „tickender Bombe“ hatte schon der bedeutende deutsche
Soziologe Niklas Luhmann 1992 in seiner berühmten „Heidelberger
Vorlesung“ gesprochen. Die wichtigste Kommentierung des Grundgesetzes
ist der sogenannte „Maunz-Dürig-Herzog“. In der neuesten Auflage aus
dem Jahre 2004 wird sogar Artikel 1 des Grundgesetzes, der
unantastbaren Würde des Menschen geltend, für Notsituationen
relativiert. Folter als Notwehr wird nicht nur legitimiert, sondern
quasi legali-siert. Bundesinnenminister Otto Schily ist sogar bereit,
die Todessehnsucht von Terroristen zu erfüllen: Wenn sie den Tod
wollten, könnten sie ihn haben.
Die meisten meiner Jäger haben am 18. Juni 2004 (zu Recht und
dankenswerterweise) das „Luftsicherheitsgesetz“ und das Gesetz zur
nachträglichen Sicherungsverwahrung im Bundes-tag verabschiedet. Das
alles betrifft Legalität und geht erheblich weiter als mein Nachdenken
über die Legitimität der Folter in Notwehrsituationen. Mein Nachdenken
steht in der ethischen Tradition des Abendlands. Ich nenne die
Stichworte: Tyrannenmord, Widerstandsrecht (Artikel 20 Absatz 4
Grundgesetz), finaler Rettungsschuß. Gibt es Denkverbote in
Deutschland?
Mein Nachdenken wird auch von der Halacha, dem jüdischen
Religionsgesetz, gestützt. Auch deshalb standen in den vergangenen
Wochen zahlreiche in- und ausländische Rabbiner an meiner Seite, auch
der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie weite Teile der
diaspora-jüdischen und israelischjüdischen Gemeinschaft. Erwähnen und
danken möchte ich auch zahlreichen christlichen Geistlichen und
Theologen, allen voran dem Katholiken Eugen Biser und dem Protestanten
Richard Schröder, die meine Gedanken zur Folter bei extremer Notwehr
verstanden und auch christlich zu- oder einordnen konnten.
Kaum jemand hat sich über jene Gedanken und Handlungen der erwähnten
Nichtjuden aufgeregt. Nur mein Nachdenken löste eine Haupt- und
Staatsaktion aus. Warum? Wenn ich nur als Jude und weil Jude jene
Kampagne überstehen konnte, wie sehr ernst zu nehmende Persönlichkeiten
schrieben, gibt es nur einen Grund: Die Kampagne zielte auf den Juden,
einen Juden, der grundsätzlich und eindeutig proisraelisch ist,
wenngleich durchaus punktuell Israel-kritisch; einen Juden, der
grundsätzlich ein Freund und nur punktuell ein Kritiker der Vereinigten
Staaten ist. Jeder Nichtjude konnte unbehelligt Thesen vertreten und
sogar Gesetze beschließen die meinen nur nachdenkenden Gedanken
entsprachen. Keinem der erwähnten Nichtjuden, der sie vortrug, wurde
ein Haar gekrümmt, kein Hahn krähte, die Sache wurde diskutiert, nicht
die Person als Person attackiert, ich wurde verfolgt. Das kann nur dem
Juden gegolten haben.
Mein deutschjüdischer Patriotismus? Über den vergeblichen Patriotismus
der Juden in nicht-jüdischen Staaten hatte Herzl einleitend im
„Judenstaat“ geschrieben: „Vergebens sind wir treue und an manchen
Orten sogar überschwengliche Patrioten ... vergebens bemühen wir uns,
den Ruhm unserer Vaterländer in Künsten und Wissenschaft, ihren
Reichtum durch Handel und Verkehr zu erhöhen. In unseren Vaterländern,
in denen wir ja auch schon seit Jahrhunderten wohnen, werden wir als
Fremdlinge ausgeschrieen.“
Für Herzl war die „Judenfrage“ weder eine soziale noch religiöse,
sondern eine „nationale Frage“. Man wird in seine Nation hineingeboren,
lateinisch „natus“. Die Judenfrage betrifft unser jüdisches Dasein, den
Alltag, unser erlebtes Wir-Gefühl. Unser jüdisches Sein, unser
lebendiges, selbst-bestimmt inhaltliches Wir-Gefühl, werden wir ohne
unsere Religion, jüdische Kultur, Philosophie und Tradition nicht
ausfüllen, weil die Stimme des Blutes und negative Fremdbestimmung
durch Verfolgung substantiell blutleer bleiben.
Mit oder ohne selbstbestimmte jüdische Inhalte: Die Flucht von Juden aus
Judentum und jüdischer Gemeinschaft bleibt im jüdischen Dasein, wie
Herzl zu Recht sah und sagte, ausgeschlossen, und lebende jüdische
Ruhestörer sind auszuschließen, so die Sicht der nichtantisemitischen
nicht-jüdischen Entscheidungsträger, oder gar abzuschießen, so die
ewige Sicht der Ewigen Antisemiten.
Daran hat sich seit Herzl nichts geändert. Das beklagen wir, das beklage
ich, und deshalb klage ich an, wie Herzls Zeitgenosse Emile Zola am 13.
Januar 1898 im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre. „J’accuse...!“ Ich
klage an.
Der Verfasser lehrt Geschichte an der Universität der Bundeswehr
München.
E-Paper http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=e..…
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.06.2004 Seite 6
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Auf deiese Unverschämtheiten habe ich einen Leserbrief an die FAZ
geschrieben und er wurde abgedruckt. Hier mein Leserbrief:
Dr. Izzeddin Musa
Am Bonner Graben 19
53343 Wachtberg
Betr. Artikel von Michael Wolffsohn, in: FAZ vom 25.6.04
Es geschieht ihnen Recht !!
Die Abreibung, die Professor Michael Wolffsohn der deutschen politischen
Klasse und den Deutschen im Allgemeinen erteilt, geschieht ihnen Recht.
Ich als Deutsch-Palästinenser fühle mich davon jedoch nicht betroffen.
Mein Volk hat Israel und den Zionismus immer so gesehen, wie er seinem
Wesen nach ist: brutal, expansiv und Menschenverachtend. Die Deutschen
hingegen hängen aus falsch verstandenen Schuldgefühlen einem
romantischen Israelbild an, das es in der Realität gar nicht gibt. Ich
kann den Deutschen nur empfehlen, endlich den Kriechgang aufzugeben und
aufrechten Hauptes diesen Unverschämtheiten Wolffsohns
entgegenzutreten. Besonders die Ohrfeige für Fischer hat gesessen. Ist
er es doch, der gegenüber Israels brutaler Unterdrückungspolitik nie
ein Wort der Kritik gefunden hat.
Quelle:
http://www.palaestina-stimme.de/aktuelles/jaccuse-wolffsohn-…
Antwort auf Beitrag Nr.: 23.008.019 von GueldnerG45S am 24.07.06 12:53:43Sehr guter Artikel von Herrn Professor Dr. Michael Wolffsohn.
Trifft genau meine Sicht auf die Dinge...auch Deutschland betreffend.
„Die Deutschen“, jawohl, die meisten Deutschen, also „die“ Deutschen,
sagen nach dem Holo-caust auch „Nie wieder!“. Doch sie meinen: „Nie
wieder Täter!“. Deshalb lehnen sie Gewalt als Mittel der Politik
kategorisch ab. Das ist ebenso verständlich wie sympathisch und bringt
sie uns näher. Meinen sie, hoffen sie. Das Gegenteil ist der Fall. Wie
die Deutschen aus ihrer Geschichte lernten, nie wieder Täter sein und
Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, daß wir Gewalt
anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein. Wieder, doch
unter ganz anderen Vorzeichen, verstehen „die Deutschen“ unsere
jüdische Welt nicht mehr – und wir nicht die Welt der Deutschen. Jede
Seite hat aus ihrer Geschichte die Schluß-folgerungen gezogen – und
wieder sind wir so weit voneinander entfernt wie zuvor, wie zu Herzls
Zeiten.
Wir können uns nicht "freikaufen", auch wenn wir noch soviele Milliarden DM oder Euro oder Dollar in bar oder Gegenstandswert an ISRAEL schicken. Die Schuld unserer Vorväter ist eine Blutschuld und sie kann nur durch Blut getilgt werden. Erst wenn genug deutsche Soldaten in einem Krieg an der Seite ISRAELS, in einem Kampf, gegen einen gemeinsamen Feind, geblutet haben,dann wird diese Vorväterschuld getilgt sein...
...und vieleicht steuern wir politisch gerade darauf zu.
Trifft genau meine Sicht auf die Dinge...auch Deutschland betreffend.
„Die Deutschen“, jawohl, die meisten Deutschen, also „die“ Deutschen,
sagen nach dem Holo-caust auch „Nie wieder!“. Doch sie meinen: „Nie
wieder Täter!“. Deshalb lehnen sie Gewalt als Mittel der Politik
kategorisch ab. Das ist ebenso verständlich wie sympathisch und bringt
sie uns näher. Meinen sie, hoffen sie. Das Gegenteil ist der Fall. Wie
die Deutschen aus ihrer Geschichte lernten, nie wieder Täter sein und
Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, daß wir Gewalt
anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein. Wieder, doch
unter ganz anderen Vorzeichen, verstehen „die Deutschen“ unsere
jüdische Welt nicht mehr – und wir nicht die Welt der Deutschen. Jede
Seite hat aus ihrer Geschichte die Schluß-folgerungen gezogen – und
wieder sind wir so weit voneinander entfernt wie zuvor, wie zu Herzls
Zeiten.
Wir können uns nicht "freikaufen", auch wenn wir noch soviele Milliarden DM oder Euro oder Dollar in bar oder Gegenstandswert an ISRAEL schicken. Die Schuld unserer Vorväter ist eine Blutschuld und sie kann nur durch Blut getilgt werden. Erst wenn genug deutsche Soldaten in einem Krieg an der Seite ISRAELS, in einem Kampf, gegen einen gemeinsamen Feind, geblutet haben,dann wird diese Vorväterschuld getilgt sein...
...und vieleicht steuern wir politisch gerade darauf zu.
Bitte beim Thema bleiben: -Warum Juden gerade Palästina wollten
Antwort auf Beitrag Nr.: 23.008.528 von GueldnerG45S am 24.07.06 13:40:45Das war aus deinem Beitrag mein Guter.
Vielleicht solltest du die Beiträge erst lesen, bevor du sie kopierst. Die philosophische Betrachtung des Herrn Professors ist sehr komplex, weil es das Thema selbst auch ist. Es geht nicht nur um den "Stamdort ISRAEL", sondern um das "Judentum und seine moral-politische Stellung in der Welt".
Vielleicht solltest du die Beiträge erst lesen, bevor du sie kopierst. Die philosophische Betrachtung des Herrn Professors ist sehr komplex, weil es das Thema selbst auch ist. Es geht nicht nur um den "Stamdort ISRAEL", sondern um das "Judentum und seine moral-politische Stellung in der Welt".
Antwort auf Beitrag Nr.: 23.008.528 von GueldnerG45S am 24.07.06 13:40:45warum beantwortest Du Dir diese Frage nicht selbst.
Du weißt das doch, oder etwa nicht
Du weißt das doch, oder etwa nicht
Antwort auf Beitrag Nr.: 23.008.610 von Sealion am 24.07.06 13:47:46Wenn die Handlungsmotive der Israelis diejenigen wären, die GueldnerG45S hier im Forum nennt, dann wären ja die Moslems die Rationalisten und die Israelis die bekloppten Religiösen.
Kann ich mir nicht vorstellen, dass man die gequirlte Kacke mit "GOtt" und dem auserwählten Volk usw. heutzutage noch als Grundlage seines Handelns nimmt. Dann wäre ja Palästina/Israel eine Klappsmühle.
Sollte da der "Benedikt" nicht auch noch hinziehen?
Kann ich mir nicht vorstellen, dass man die gequirlte Kacke mit "GOtt" und dem auserwählten Volk usw. heutzutage noch als Grundlage seines Handelns nimmt. Dann wäre ja Palästina/Israel eine Klappsmühle.
Sollte da der "Benedikt" nicht auch noch hinziehen?
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