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    Firmen entziehen Fiskus 65 Milliarden Euro - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.08.06 12:04:13 von
    neuester Beitrag 15.08.06 23:01:18 von
    Beiträge: 22
    ID: 1.076.720
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      Avatar
      schrieb am 14.08.06 12:04:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.welt.de/data/2006/08/14/996655.html


      Unternehmenssteuer
      Firmen entziehen Fiskus 65 Milliarden Euro
      Internes Papier: Unternehmen verlagern Gewinne ins Ausland - Experten empfehlen Senkung der Steuersätze.

      Von Cornelia Wolber


      Berlin - Deutsche Unternehmen schleusen jährlich Gewinne von 65 Mrd. Euro am Fiskus vorbei. Das geht aus einem internen Papier des Bundesfinanzministeriums hervor, das der WELT vorliegt. Für die Rechnung haben die Beamten die Abweichung zwischen erwirtschafteten und steuerlich erfassten Gewinnen ermittelt. Die einen ergeben sich aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die anderem lassen sich aus dem Aufkommen der Körperschaftsteuer ableiten. Allerdings enthalte dieser Abgleich "eine nicht näher eingrenzbare Unsicherheitsmarge", heißt es in dem Papier.

      Um die Verlagerung der Gewinne ins Ausland zu stoppen "oder sogar Substrat nach Deutschland zurückzuholen", empfehlen die Experten, die Steuersätze in Deutschland zu senken und gleichzeitig die Bemessungsgrundlage um ertragsunabhängige Elemente zu erweitern.

      Genau das hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) bei der geplanten Unternehmensteuerreform vor. Der Minister will den Satz der Körperschaftsteuer von jetzt 25 Prozent halbieren und im Gegenzug 50 Prozent der Ausgaben für Mieten, Pachten, Zinsen, Leasingraten und Lizenzentgelte dem Gewinn vor Steuern zurechnen. Bislang gilt das nur für Dauerschuldzinsen und auch nur im Rahmen der Gewerbesteuer.

      Die Hinzurechung soll fünf Mrd. Euro zusätzliche Einnahmen bringen. Weitere drei Mrd. Euro hat Steinbrück unter dem Stichwort "Rückkehr von Steuersubstrat" angesetzt. Verglichen mit dem geschätzten Volumen ist das ein eher vorsichtiger Ansatz. Beides zusammen soll helfen, die erwarteten Steuerausfälle der Reform von 28 Mrd. Euro zu finanzieren.

      Über das Ausmaß der Finanzierung gibt es innerhalb der Koalition erheblichen Streit. Während die SPD die Unternehmen allenfalls geringfügig entlasten will, plädiert die Union für mehr Entlastung als bislang geplant. Bei Verabschiedung des Eckpunktepapiers hatte das Kabinett Anfang Juli beschlossen, die Unternehmen um jährlich fünf Mrd. Euro zu entlasten.

      "Ich hoffe, wir bekommen noch Spielraum nach oben", sagte Bayerns Wirtschaftminister Erwin Huber (CSU). SPD-Fraktionschef Peter Struck hielt dagegen: "Wir halten uns an die Koalitionsvereinbarung, in der weitgehende Aufkommensneutralität festgeschrieben ist." Er könne sich nicht vorstellen, "dass wir dauerhaft auf mehrere Mrd. Euro Einnahmen verzichten", sagte Struck dem "Tagesspiegel".

      Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dauerhafte Entlastung der Unternehmen pocht, kann Struck nicht beirren: "Es gibt Eckpunkte, die das Kabinett beschlossen hat. Ich sehe auch den Druck, den die Union ausübt." Er sei sich aber sicher, dass das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen sei. "Wir werden über eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage und den Wegfall von Steuervergünstigungen mit der Union zu ringen haben", sagte Struck. Die Details werden derzeit von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet. Der Gesetzentwurf soll im Herbst vorliegen.

      Artikel erschienen am Mo, 14. August 2006
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 12:16:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.436.870 von Allokation am 14.08.06 12:04:13... Allerdings enthalte dieser Abgleich "eine nicht näher eingrenzbare Unsicherheitsmarge", heißt es in dem Papier. ...

      In welcher Größenordnung? Wer die Musik bezahlt (... internen Papier des Bundesfinanzministeriums ... ) bestimmt auch was gespielt wird.

      ... die Steuersätze in Deutschland zu senken und gleichzeitig die Bemessungsgrundlage um ertragsunabhängige Elemente zu erweitern. ...

      Denen mit ordentlichen Erträgen wird es dann besser gehen, was ja nichts verwerfliches ist. Das Problem bei ertragsunabhängigen Elementen ist aber leider, daß viele mit wenig bis gar keinem Ertrag einfach kaputt gehen werden.

      Frei nach dem Motto: Achtung, dies ist ein Überfall - Geld her!
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 14:46:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1

      Ja ja, die bösen Firmen...am besten viele Firmenbesitzer verlagern gleich den ganzen Firmensitz und alle Arbeitsplätze ins Ausland. Dann brauchen die sich wenigstens diese typisch deutsche Neidebatte nicht mehr anhören.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 15:19:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.437.015 von BieneWilli am 14.08.06 12:16:56Achtung, dies ist ein Überfall - Geld her!
      Also **mein** Finanzamt drückt sich da nicht so vornehm aus. :)
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 15:28:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.436.870 von Allokation am 14.08.06 12:04:13Fazit: Steuersätze für Unternehmen runter und Firmen dauerhaft entlasten!

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      schrieb am 14.08.06 15:53:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Legaler Trick

      Mit den geltenden Steuergesetzen können die Unternehmen ihre Steuerlast derzeit ganz legal minimieren. Das funktioniert so: Internationale Konzerne finanzieren ihr Deutschlandgeschäft intern über Kredite. Die Auslandstochter, die in einem Land mit niedrigen Steuersätzen ihren Sitz hat, leiht der deutschen Muttergesellschaft Geld. Dafür überweist die Mutter Zinsen an die Tochter. Diesen Aufwand zieht die Mutter vom Gewinn ab. Dadurch wird ihre Steuerlast gemindert. Die Zinseinnahmen werden von der Tochter versteuert. Der deutsche Fiskus geht leer aus. Den Schaden beziffern Experten mit bis zu rund 65 Mrd. Euro.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 17:36:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.439.682 von Allokation am 14.08.06 15:53:34Anderer Trick

      Mit den geltenden Steuergesetzen können die Unternehmen ihre Steuerlast derzeit ganz legal minimieren. Das funktioniert so: Internationale Konzerne finanzieren ihr Deutschlandgeschäft über Kredite. Die Bank, leiht der deutschen Gesellschaft Geld. Dafür überweist die Gesellschaft Zinsen an die Bank. Diesen Aufwand zieht die Gesellschaft vom Gewinn ab. Dadurch wird ihre Steuerlast gemindert. Die Zinseinnahmen werden von der Bank wo auch immer versteuert. Der deutsche Fiskus könnte leer ausgehen. Den Schaden beziffern Experten ...

      Wenn ich meiner GmbH zu marktunüblich hohen Zinsen Geld leihe, dann läuft das unter verdeckter Gewinnausschüttung. Wenn ich meiner GmbH zu marktunüblich niedriegen Zinsen Geld leihe, dann läuft das unter verdeckter Einlage. Wenn ich mir sinnlos Geld leihe dann läuft das unter Dämlichkeit. Ganz so einfach ist das alles wohl doch nicht, zumindest nicht so, wie es dargestellt wurde.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 18:07:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.437.015 von BieneWilli am 14.08.06 12:16:56Egal wie hoch die Steuern sind, es wird immer Firmen geben, die es einfach nicht schaffen. Selbst wenn die Steuer 0 wäre.
      Und warum sollen Firmen, die keinen oder einen zu geringen Ertrag erwirtschaften eigentlich erhalten bleiben? Dein Argument ist auf jeden Fall keines, was die Senkung von Steuern rechtfertigen würde.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 18:11:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.441.846 von new_kid_in_town am 14.08.06 18:07:57wer macht denn die Gesetze in Deutschland?

      wer presst denn die Unternehmen aus wie Zitronen?

      Vater Staat, dass Lieblingsprojekt aller deutschen Sozialisten von Bebel bis Blüm und Beck.

      Jagt diese Leute aus dem Land und beendet diese Neiddebatten!
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 18:14:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.438.657 von Blue Max am 14.08.06 14:46:52Wenn es heisst, dass Gewinne am Fiskus vorbeigeschleust werden, dann kann das doch nur bedeuten, dass außerhalb der Legalität gearbeitet wird.
      Wenn mann mal die o.g. Summe als richtig ansieht, würde das bei 33% Steuern bedeuten, dass dem Staat (also uns allen) eine Summe von über 20 Mrd. entzogen würde.
      Fast die gesamten Aufwendungen für SGB II. Da wiegen die Betrügereien der 15 - 20% der SGBII-Empfänger doch vergleichsweise niedrig.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 18:49:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Und warum beschränkt man sich da nicht auf die "Übeltäter":confused:

      Zieht ein Konzern/Investor Kapital aus einem Unternehmen und ersetzt es durch Fremdkapital, dann sind die dadurch entsehenden Kosten (Zinsen, Leasing, etc.) halt nicht mehr abzugsfähig.
      Für die Steuer wird dann halt in Zukunft der gesamte Konzern betrachtet.

      Investiert hingegen ein Unternehmen, was vielfach nur mit zusätzlichem Fremdkapital möglich ist, bleibt alles beim alten.

      Des weiteren sollten Gestze her, die Übernahmen verhindern/erschweren, bei denen der Käufer massiv Kapital aus der Firma zieht, und so die Firma zum Teil ihre Übernahme selbst bezahlt (siehe Grohe).
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 20:30:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.441.846 von new_kid_in_town am 14.08.06 18:07:57Warum sollten Firmen kein Lebensberechtigung haben, die sich selbst tragen und nur durch ertragsunabhängige Elemente in der Besteuerung in Schieflage geraten würden?
      Vieleicht damit die Kämmerer und Finazminister der Kommunen, Länder und des Bundes besser klar kommen, da sie es aus ihrem Leben gar nicht anders kennen, als pünklich zum 1. das Geld auf dem Konto zu haben?

      Wenn Zinsen, Leasingraten, Pachtzahlungen usw. demnächst nicht mehr voll anrechnungsfähig sind, dann werden halt wieder etliche Kleinunternehmen und Mittelständler aufgeben müßen und das Heer der Arbeitslosen wird noch viel größer.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 20:34:05
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.444.887 von BieneWilli am 14.08.06 20:30:15bedauerlicherweise ist unser Steuersystem so, dass es für mich lukrativer ist einen Tag pro Monat anstatt zu arbeiten, legale Steuergestaltungsmöglichkeiten auszuloten.
      Es ist ja ein Irrglaube, so wie es der Titel suggerieren will, dass man Illegales tun müßte um dem Staat Geld zu entziehen. Falsch man braucht nur Zeit und Berater. Ausserdem wird das Geld nicht dem Staat entzogen, weil der Staat auf mein Einkommen kein gottgegebenes Anrecht hat. Auch wenn das Teile der Gesellschaft glauben.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 00:41:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.439.215 von CaptainFutures am 14.08.06 15:28:03Offensichtlich brauchen unsere grossen Unternehmen überhaupt keine Unternahmenssteuerreform. Sie haben ja schon Mittel und Wege gefunden ihre Steuerlast zu reduzieren und das schon seit Jahren. Zusammen mit den Steuergeschenken unter Schröder kommt da schon ein nettes Sümmchen zusammen.

      Wenn schon eine Reform der Unternehmenssteuern, dann aber bitte schön so, dass die ganzen Schlupflöcher gestopft werden. Unser Finanzminister redet von Millionen, die hier und da eingespart werden müssen, aber klammheimlich gehen ihm Milliarden durch die Lappen.

      Die Mehrheit der kleineren und mittleren Firmen hat nicht die Möglichkeit ihre Gewinne so lange durch die Weltgeschichte zu transferieren, bis am Ende kaum noch etwas zu versteuern ist. Hier sollte eine Steuerreform ansetzen, weil diese Firmen wirklich unverhältnismässig viel Steuern bezahlen. Die grossen Konzerne können doch über eine maximale Steuerbelastung von über 40% nur müde lächeln. Gibt es auch nur ein grosses Unternehmen, welches so viel Steuern zahlt? Wie viele zahlen 30% und wie viele noch weniger? Es müsste steuerlich differenziert werden zwischen grossen, mittleren und kleinen Unternehmen. Die beiden zuletzt genannten Gruppen brauchen Erleichterungen. Würde hier angesetzt, hätte man vielleicht endlich mal eine Chance neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die grossen Unternehmen werden in Deutschland auf Dauer wohl keine neuen Arbeitsplätze schaffen - egal wie viel sie verdienen werden oder wie viel Steuern sie nicht mehr zahlen müssen.

      Leider haben nur die grossen Firmen eine Lobby. Die kleineren Unternehmen stehen eben so im Regen, wie der einfache Bürger.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 10:48:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es geht nicht nur um die Verlagerungen von Gewinnen ins Ausland.

      Modernes Raubrittertum am Beispiel Grohe.
      Oder wie richte ich ein floriendes Unternehmen zu Grunde und werde reich dabei.

      "...
      Überteuerter Kauf - über Schulden finanziert


      Erst vor knapp einem Jahr ist Grohe von der Kapitalfondsgesellschaft BC Partners an die amerikanische Texas Pacific Group (TPG) und Credit Suisse First Boston Private Equity weitergereicht worden. Viel zu teuer, wie Finanzkreise und Kenner der Sanitärbranche meinen. TPG und CSFB sollen 1,8 Milliarden Euro gezahlt und dafür noch die angehäuften Schulden erworben haben.


      BC Partners hat für Grohe damit wesentlich mehr herausgeschlagen, als der eigentlich für den Herbst vergangenen Jahres geplante Börsengang eingebracht hätte. Diese hatte im Juli 1999 Grohe von den Familieneigentümern für schätzungsweise 900 Millionen Euro übernommen. Neben der Verdoppelung des Einsatzes haben die Finanzinvestoren - ganz nebenbei - noch mehr herausgeholt: Im Jahre 2000 haben sie die einst im M-Dax notierte Friedr. Grohe AG von der Börse genommen, über einen Kapitalschnitt 500 Millionen D-Mark Eigenmittel abgezogen und mit der Dividendenausschüttung insgesamt 700 Millionen D-Mark - summa summarum also 350 Millionen Euro - entnommen.

      Mitarbeiter müssen die Fehler der neuen Eigentümer ausbaden


      Das ist gar nichts verglichen mit dem, was nun TPG und CSFB vorhaben. Das Unternehmen muß nun gewissermaßen den überteuerten Kauf für die neuen Eigentümer finanzieren - durch Schulden. Im Fall Grohe soll nur ein Drittel des Kaufpreises über Eigenmittel, aber zwei Drittel über Schuldenaufnahme erfolgt sein. Nur wenige Wochen nach Abschluß des Kaufs soll Grohe dem Vernehmen nach am Kapitalmarkt eine Anleihe zu hohen Zinsen aufgenommen haben.
      ..."

      http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc…
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 10:52:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.451.690 von Durchschnitt am 15.08.06 10:48:31Der Begriff Heuschrecke wurde nicht ganz zu unrecht auf Private Eqity Funds angewendet.

      http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc…
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 10:58:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      "HANDELSBLATT, Donnerstag, 26. Mai 2005, 09:54 Uhr
      Kritik an rechtlichen Vorschriften

      Grohe-Verkauf stürzt Städte in die Armut

      An den deutschen Standorten des Armaturenherstellers Grohe werden Gewerbesteuer-Rückgänge in Millionenhöhe erwartet.

      Mehr zum Thema: Grohe
      Grohe hat das Schlimmste überstanden (08.06. 15:34)

      Grohe entlässt 943 Menschen (08.06. 15:01)

      Grohe schließt Werk in Herzberg (30.05. 18:10)


      Zum Special ...





      Die Grohe-Belegschaft wehrt sich gegen die geplanten Entlassungen. Foto: dpa
      HB HEMER. Der mit Kredit finanzierte Verkauf des Unternehmens an US-Investoren belaste durch Zinsabschreibungen die Unternehmensbilanz und lasse die Steuerschuld sinken, sagte Bürgermeister Michael Esken aus dem nordrhein-westfälischen Hemer, wo die Zentrale des Unternehmens sitzt. Er geht davon aus, dass „durch aktuelle Entwicklungen“ allein für 2004 und 2005 rund fünf Millionen Euro weniger in die Stadtkasse fließen.

      Rückgänge erwarten auch die Städte Lahr (Baden-Württemberg), Herzberg (Brandenburg) und Porta Westfalica (NRW), wo Grohe ebenfalls produziert. Das im Bereich Sanitärarmaturen weltweit führende Traditionsunternehmen war im vergangenen Jahr an eine US- amerikanische Investorengruppe verkauft worden.
      ..."
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 10:58:29
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.451.826 von Durchschnitt am 15.08.06 10:58:16http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200038&_t=f…
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 20:09:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      Der Fall Grohe ist bestimmt ein trauriges Beispiel für die Auswüchse im Bereich der Private-Equity-Fonds, aber er passt nicht wirklich zum Thema.

      Hier geht es doch darum, dass Unternehmen Steuerschlupflöcher ausnutzen, um Milliarden am deutschen Fiskus vorbei zu schleusen. Würden alle Unternehmen ihre Steuern regulär bezahlen, bräuchten wir keine Mehrwertsteuererhöhung und könnten auch die breite Masse der Unternehmen steuerlich entlasten.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 20:43:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.459.781 von Samurai2002 am 15.08.06 20:09:07gut aber auch wenns nicht passt: Welche idotischen banken geben denn kredit? Etwa die gleichen die den kleinen und mittleren unternehemn nichts oder zu irrsinnigen konditionen was geben?
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 21:03:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.451.826 von Durchschnitt am 15.08.06 10:58:16Grohe-Verkauf stürzt Städte in die Armut

      Ach Gottchen, die sollen sich mal lieber freuen, dass bei Grohe die Eigenkapitalquote nicht wie in Deutschland ueblich <10% ist.
      Dann gaebe es naemlich noch weniger Steuern.

      Welche idotischen banken geben denn kredit?

      Wieso idiotisch? Ich glaube doch fuer die Banken ist dann ein todsicheres Geschaeft.
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 23:01:18
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.460.305 von rocco2 am 15.08.06 21:03:29naja wenn mans so sieht ist es natürlich todsicher, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die DB den Laden wollte...:laugh:

      Dossier Investoren überfordern Zulieferer
      von Angela Maier (Frankfurt)
      Bei den hoch verschuldeten Autozulieferern Kiekert und TMD Friction stehen die Eigner Permira und Montagu Private Equity davor, die Kontrolle an deren Kreditgeber zu verlieren. Bei dem Leverkusener Bremsbelaghersteller TMD wird eine Gruppe von Hedge-Fonds Haupteigentümer.

      Herstellung von Bremsregelsystemen: ABS, ASR und ESP
      Herstellung von Bremsregelsystemen: ABS, ASR und ESP

      Darauf hätten sich die Hedge-Fonds mit dem bisherigen Eigner Montagu im Grundsatz geeinigt, verlautete am Dienstag aus Finanzkreisen.

      Für den Schließsystemhersteller Kiekert aus Heiligenhaus hat eine Gläubigergruppe um die Deutsche Bank in London und den Hedge-Fonds Silver Point ein Übernahmekonzept vorgelegt. Demnach müsste der Finanzinvestor Permira sein eingesetztes Eigenkapital fast ganz abschreiben. Kiekert und Permira verwiesen am Dienstag darauf, dass die Verhandlungen noch liefen.

      Warnungen kursieren seit längerem

      TMD Friction und Kiekert gehören damit in der jüngeren Vergangenheit zu den ersten Unternehmen im Besitz von Finanzinvestoren, die wegen ihrer zu hohen Verschuldung in Schieflage geraten. Seit 2005 kursieren angesichts boomender Kreditmärkte Warnungen, dass Private-Equity-Gesellschaften ihre Firmen mit zu hohen Schulden beladen. Bekannt wurde seither nur der Fall von Treofan. Bei dem Folienhersteller kaufte ein Konsortium um die US-Bank Goldman Sachs die Schulden auf und zwang die Eigner Bain Capital und DOR Chemicals, den größten Teil ihrer Eigenkapitalanteile abzugeben.

      ZUM THEMA

      DOKUMENTE, AUDIO/VIDEO

      RESSOURCEN

      * Permira hievt Axel Rückert an Debitel-Spitze (http://www.ftd.de/karriere_management/koepfe/95172.html)
      * (€) Permira sieht weniger Wettbewerb bei großen Deals (http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/48053.html…
      * (€) Leitartikel: Private Equity - Die neuen Riesen kommen (http://www.ftd.de/meinung/kommentare/32865.html)
      * (€) Permira will Praktiker kaufen (http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/24597.htm…
      * (€) Beiersdorf wirft Apax aus Bieterrennen (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/34505.html)
      * 1400 Arbeitsplätze bei Bosch auf der Kippe (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/95159.html)
      * EU genehmigt Conti Übernahme von Motorola-Autoelektronik (http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/88366.html)
      * Automobilzulieferer unter Druck (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/81093.html)

      * DB Research: Perspektiven Kfz-Zulieferindustrie (pdf) (http://www.ftd.de/div/link/97394.html)
      * Hans-Böckler-Stiftung: Automobilzulieferer in der Klemme (pdf) (http://www.ftd.de/div/link/97396.html)

      * Kiekert: Unternehmen (http://www.ftd.de/div/link/97388.html)
      * TMD Friction: Firmenprofil (http://www.ftd.de/div/link/97389.html)
      * Permira: Über Permira (http://www.ftd.de/div/link/97392.html)
      * Montagu Private Equity: Montagu im Überblick (http://www.ftd.de/div/link/97393.html)
      * PWC: Supplier Survival: Survival in the Modern Automotive Supply Chain (http://www.ftd.de/div/link/97395.html)
      * VDA: Papier zu den Beziehungen Fahrzeughersteller - Teilehersteller (http://www.ftd.de/div/link/97397.html)

      Finanzinvestoren wie Permira, Montagu oder Bain finanzieren Firmenübernahmen zum größten Teil mit Krediten und übertragen diese auf die gekauften Unternehmen. Ziel ist, so die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital zu heben.

      Druck auf die Zulieferer

      Montagu hatte TMD 2001 für 776 Mio. Euro erworben. Permira stieg bei Kiekert 2000 ein und nahm den Zulieferer 2003 von der Börse, für insgesamt 530 Mio. Euro. Seither hat sich die Automobilkonjunktur stark abgekühlt, und einige Hersteller wie General Motors und Ford schlitterten tief in die Krise. Den Druck auf die Zulieferer verstärkte der Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise in den vergangenen zwei Jahren. TMD und Kiekert konnten ihre Wachstumspläne nicht einhalten - und gerieten durch ihren hohen Schuldendienst zunehmend in Bedrängnis. Bei Kiekert sank der Umsatz seit 2000 sogar um 30 Prozent auf ungefähr 470 Mio. Euro.

      So begannen die Kreditgeber schon im Herbst 2005, TMD- und Kiekert-Darlehen mit Abschlägen zu verkaufen. Vor allem die eigenkapitalähnlichen, nachrangigen Darlehen (Mezzanine) wechselten die Besitzer und gingen unter anderem an Hedge-Fonds und die Deutsche Bank in London. Der Preis für Kiekert-Mezzanine ist seit Herbst von knapp 90 Prozent des Nennwerts auf gut 60 Prozent geschrumpft. Auch der Preis für TMD-Mezzanine ist stark gesunken.

      Nach der Umschuldung von TMD wird Montagu laut Finanzkreisen nur noch fünf Prozent behalten. Es wird aber noch verhandelt. "Die Grobkonzeption ist durch. Jetzt geht es um die Details und die umfangreichen rechtlichen Verträge", hieß es in Verhandlungskreisen. TMD teilte auf Anfrage mit, die Umfinanzierung solle "über den Sommer" abgeschlossen werden. Man habe für diese Phase "ausreichend Liquidität". Der Bremsbelaghersteller mit 4500 Mitarbeitern plant 2006 ein Wachstum von vier Prozent, nachdem der Umsatz 2005 nur um 1,6 Prozent auf 645 Mio. Euro gestiegen war.

      Bei Kiekert hatte Permira laut Finanzkreisen versucht, die Firma zu verkaufen. Allerdings deckten die Gebote bei weitem nicht Kiekerts Schulden, die im April mit netto 240 Mio. Euro beziffert wurden. Somit ist Permiras Eigenkapital wertlos. Das Konzept der Gläubiger sieht deshalb vor, dass sie ihre 75 Mio. Euro Mezzanine in Eigenkapital wandeln und dafür 90 Prozent bekommen. Das Management soll sieben Prozent erhalten, die Alteigner drei Prozent. Derzeit liegt ein Minderheitsanteil bei dem vorigen Haupteigner Hans Werner Sterzenbach.

      Akute Insolvenzgefahr besteht den Kreisen zufolge weder bei Kiekert noch bei TMD. Beide Firmen verweisen darauf, dass sie operativ mit Gewinn wirtschaften.

      Kippende Buyouts

      Schuldenfalle TMD Friction und Kiekert gehören in der jüngeren Vergangenheit zu den ersten Unternehmen, die die Schulden aus der Akquisitionsfinanzierung durch Finanzinvestoren nicht mehr tragen können. Hedge-Fonds haben Kredite aufgekauft und stehen vor der Kontrollübernahme.

      Vorgänger Zuletzt waren 2002 die Bundesdruckerei und der Flugzeughersteller Fairchild Dornier an ihrer Schuldenlast erstickt. Apax musste die für 1 Mrd. Euro gekaufte Bundesdruckerei für 1 Euro weiterreichen, Clayton, Dubilier & Rice ließ Dornier in die Insolvenz gehen. Als Folge davon hatten die Banken die Kreditvergabe für Private-Equity-Deals jahrelang massiv reduziert.
      http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/97424.html


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