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    Wie Schäuble zum 68er wurde - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.06.07 09:04:02 von
    neuester Beitrag 04.06.07 20:55:31 von
    Beiträge: 48
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      schrieb am 02.06.07 09:04:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Heute vor 40 Jahren starb Benno Ohnesorg



      Bei den Protesten gegen den Schah von Persien in Berlin wird Benno Ohnesorg von einem Polizisten niedergeschossen. Kurz darauf stirbt Ohnesorg im Krankenhaus. Er ist 26 Hahre alt. Fünf Monate später wird sein Sohn geboren.

      [urlEssay

      Wie Schäuble zum 68er wurde

      Der Schuss auf Benno Ohnesorg löste eine ungeahnte Bewegung aus.
      Manche können ihr bis heute nicht verzeihen.]http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/hintergrund/?…[/url]

      VON STEPHAN HEBEL

      Das Bild zeigt zwei zufriedene Polizisten im November 1967. Dem einen sieht man den Polizisten an, dem anderen nur die Zufriedenheit. Das ist Karl-Heinz Kurras. Er weiß jetzt, dass er nicht ins Gefängnis muss. Obwohl er jemanden erschossen hat, Kugel in den Kopf. Sein Opfer: Benno Ohnesorg, knapp 27 Jahre alt, Student, verheiratet, werdender Vater, gestorben durch Kurras' Kugel am 2. Juni 1967 in Berlin, heute vor 40 Jahren. Kurras und sein Kollege sehen aus, als sei für sie die Welt wieder in dem, was sie am meisten lieben: in Ordnung. Kurras wird nicht ahnen, dass er Geschichte geschrieben hat.

      Als Gründervater der bundesdeutschen 68er, wenn es so etwas gibt, würde einem heute allenfalls Rudi Dutschke einfallen, der charismatische Kopf des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Aber vielleicht kommt der Sache näher, wer einmal die Perspektive wechselt: War es nicht der Polizist Kurras, der - im tragischen Wortsinne - den Startschuss für "68" gab? Hat sich nicht in seiner Kugel die mit aller Staatsmacht betriebene Verteidigung der Verhältnisse in der jungen Bundesrepublik, die von den Studenten der ersten Nachkriegs-Generation als bleischwere Last empfunden wurden, zu einem furchtbaren Augenblick verdichtet?

      Der Perspektivwechsel rückt die Verhältnisse in den Blick, die die Studenten damals auf die Straße trieben. Und er entlarvt den gerne hämisch gesprochenen Satz, die 68er hätten bis heute die kulturelle Hegemonie im Land, als allenfalls halbe Wahrheit. Wenn heute 68er das Sagen haben, dann gehört Wolfgang Schäuble dazu.

      Es ist schwer, sich das gesellschaftliche Klima vorzustellen, in dem der Protest zum Ausbruch kam. Dass es vor allem von Verdrängung bestimmt war, politisch wie psychologisch, darf als gesichert gelten. Die Verdrängung der Vergangenheit - hundertfach beschrieben -, die Verdrängung der Verhältnisse in der (Dritten) Welt, aber auch die Verdrängung von Lebenslust und Sexualität umgab die um 1945 Geborenen wie die beliebte Mehlschwitze das Hühnerfrikassee. Als Bindemittel fungierte das Geschenk des Wohlstands, mit dem die westlichen Siegermächte das Land ins eigene Lager lockten.

      Der Mitschuld vieler Deutscher an den Nazi-Verbrechen versuchte die Väter-Generation zu entkommen, indem sie Gehorsam und Untertanentum, die viele hatten schweigen oder mittun lassen, zur Lebensrichtlinie stilisierte. Ein Leben in Arbeit, Ordnung und Anstand, zu Hause im Schoß der Familie - das durfte nicht gestört werden durch allzu viel Aufbruch. Aufbruch birgt die Gefahr, dass aufbricht, was man verdrängt. Es drohen Faulheit, Unordnung, Unanständigkeit. Das stört, und dafür standen die Studenten.

      Der Schah von Persien, der am 2. Juni 1967 Berlin besuchte, wurde nicht zufällig zum Kristallisationspunkt. Der Exil-Iraner Bahman Nirumand hatte die Wahrheit hinter dem Glamour-Kaiser aus dem Orient, die Verfolgung Andersdenkender in der Diktatur des Reza Pahlevi, beschrieben. Dass auch in der großen Politik verdrängt wurde, was zu benennen die Ordnung im antikommunistischen Lager gestört hätte, das konnten und wollten die 68er nicht begreifen. Sie spürten den Widerspruch zwischen der Freiheit, die der Westen zu verteidigen vorgab, und der Repression, die dafür geduldet oder ausgeübt wurde. Und sie bekamen ihn zu spüren, diesen Widerspruch, beim Polizeieinsatz vor der Deutschen Oper Berlin am 2. Juni 1967.

      Berühmt geworden ist das Bild von der Leberwurst, das der Polizeipräsident aus diesem Anlass gebrauchte. In die Demonstranten, die eingezwängt zwischen einem Bauzaun und den Absperrgittern der Polizei an der Deutschen Oper standen, müsse man mittig hineinstechen, damit es an den Seiten herausspritzt, hatte der Mann gesagt. Während der Diktator mit bundesdeutschen Würdenträgern der Opernaufführung lauschte, machte die Berliner Polizei die Drohung wahr. Zeugen berichteten hinterher von schweren Prügeln gegen schon festgenommene Demonstranten, von Fußtritten und Beschimpfungen. Kurras' Kugel war "nur" der traurige Höhepunkt. Der Schütze verteidigte sich später damit, dass er bedroht, ja gefährlich angegriffen worden sei. Dafür gibt es keine Belege, aber es reichte für einen "Freispruch dritter Klasse", wie Uwe Soukup in seinem hervorragend recherchierten Buch zum Thema schreibt (Wie starb Benno Ohnesorg?, Verlag 1900, Berlin 2007).

      Es wäre zu kurz gegriffen, gäbe man die Verantwortung für den brutalen Polizeieinsatz Karl-Heinz Kurras und seinen prügelnden Kollegen allein. Es wäre geradezu verharmlosend. Wer einmal eine eskalierende Demonstration erlebt hat, der kennt auch die Angst in den Gesichtern der Uniformierten. Für die physische wie symbolische Unterdrückung alles Irritierenden und Abweichenden waren sie nicht Ursache, sondern Werkzeug. Steinwürfe aus den Reihen der Demonstranten - auch die gab es - waren für sie eine reale Bedrohung und eine Bestätigung dessen, was ihnen große Teile der Politik und die Hetztiraden der Springer-Medien eingebläut hatten: dass die Gefahr vom Protest ausgehe und nur von ihm. Die Bedrohung der Freiheit durch die monströs unverhältnismäßige Staatsgewalt spürten sie nicht.

      Sollten sich an dieser Stelle Parallelen zum Jahr 2007 aufdrängen - sie sind weder zufällig noch unbeabsichtigt. Zwar wiederholt sich Geschichte nicht, auch hier nicht. Die kollektive Verdrängung der Nazizeit ist - gerade auch dank 1968 - passé. Die Gesellschaft ist freier geworden, bunter und toleranter. Wir werden von einer Frau regiert, der man auch als politischer Gegner bescheinigen kann: Angela Merkel hat zu lange Enge erfahren, um der spießbürgerlichen Selbstbeschränkung das Wort zu reden. Sie hätte damit auch keine Chance, zu vielfältig sind die Lebensentwürfe der Menschen geworden. Hier hat der Satz von der kulturellen Hegemonie der 68er seinen Wahrheitskern. Zum Glück. Die Protestbewegung hat furchtbare Irrtümer begangen, sie hatte in Teilen ihrerseits autoritäre und gewalttätige Züge, bis hin zum Terror der Bewegung 2. Juni und der RAF. Wer sich aber dieser Auswüchse bedient, um die historische Tatsache des Aufbruchs zu mehr Freiheit zu leugnen, der versündigt sich auch an der Gegenwart.

      Die Gegenwart nämlich lehrt uns, was gewendete Nach-68er vom Schlage eines Otto Schily nicht wahrhaben wollen: Die Auseinandersetzung ist längst nicht zu Ende. Wer sich an Paul Kirchhof erinnert - er sollte mal Merkels Finanzminister werden -, der weiß: Das Lob des braven Kleinbürgers ist nicht tot. Kirchhof glaubt nicht nur an eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne, befreit von den Fesseln des Staates, zum marktgerechten Unternehmer seiner selbst wird. Er unterlegt, ähnlich wie Udo di Fabio, diese entfesselte Marktwirtschaft auch mit dem Bindemittel der Familie, die den frei schwebenden Bürger zu erden und aufzufangen hat.

      Solches Denken fällt auf fruchtbaren Boden bei jenen "anderen 68ern", die den damaligen Protestierern bis heute nicht verziehen haben, und bei ihren braven Nachfolgern, für die das Gesicht von Ronald Pofalla geradezu vorbildlich steht. Aus ihrer Sicht bringen jene, die für eine sozial und ökologisch gesteuerte Globalisierung demonstrieren, das Modell des auf eigenes Risiko schuftenden, an Familie und Nation sich schweigend labenden Bürgers in Gefahr.

      Deshalb gibt Schäuble, der alte 68er, so gerne das Signal: Gebt mir nur die Mittel zur Repression, dann halte ich euch die Chaoten und die Terroristen und die ganze Unordnung vom Hals. Es sind nicht nur, nicht mal vorneweg alte 68er, die die Verlogenheit dieser Politik spüren. Es sind die Enkel der Studenten von 1967, die sich nicht einzäunen lassen wollen - nicht in Heiligendamm, nicht in prekären Karrieren und auch sonst nirgendwo.

      Am 3. Juni 1967 schrieb "Bild": "Gestern haben in Berlin Krawallmacher zugeschlagen, die sich für Demonstranten halten. Ihnen genügte der Krach nicht mehr. Sie müssen Blut sehen." Wohl gemerkt: Verblutet war Benno Ohnesorg, der sich des Verbrechens schuldig gemacht hatte, gegen einen Diktator zu demonstrieren.

      Mal sehen, was den Kollegen zu Heiligendamm einfällt.
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      schrieb am 02.06.07 10:47:09
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      schrieb am 02.06.07 10:51:56
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      schrieb am 02.06.07 12:06:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hier ein weiterer Artikel aus der FAZ, der sich mit den Hintergründen der damaligen Ereignisse beschäftigt.




      Benno Ohnesorg

      Dieser Tag hat die Republik verändert


      Irgendwann wird Christa der Tumult zu viel. In der Krummen Straße macht die Polizei Jagd auf Demonstranten. Sie ist schwanger, vor sechs Wochen hat sie ihren Benno geheiratet. Sie verabschiedet sich von ihrem Mann, fährt mit der U-Bahn nach Hause. Benno Ohnesorg trägt an diesem Tag „Jesuslatschen“, eine helle Hose und ein knallrotes Hemd.

      Christa hat es ihm geschenkt. Sein Transparent, einen Kopfkissenbezug, hat er zusammengerollt. „Autonomie für die Teheraner Universität“ hat der Student der Germanistik und Romanistik an der FU Berlin darauf geschrieben. Den Schuss hört seine Frau nicht mehr. Es ist ein warmer Freitag, der 2. Juni 1967.

      Er wurde nur 26 Jahre alt

      Was geschah an diesem Tag in West-Berlin? Der Autor Uwe Soukup hat das vier Jahre lang erforscht, Archive ausgewertet, Zeitzeugen befragt. Das Ergebnis ist die Geschichte einer folgenreichen Eskalation. Der Schah von Persien ist zu Besuch in der Stadt, Demonstranten empfangen ihn am Morgen vor dem Rathaus Schöneberg. Benno Ohnesorg ist dabei. Der gelernte Schaufensterdekorateur hat schon einmal demonstriert, gegen die Bildungspolitik der Bundesregierung.

      Unpolitisch ist er nicht. „Aber er war auch kein Revoluzzer“, erinnert sich ein Freund, „keiner, der an vorderster Front Steine geworfen hätte.“ Nach dem Abi auf dem zweiten Bildungsweg in Braunschweig war er nach Marokko getrampt, hatte begonnen, Arabisch zu lernen. Er fuhr zu FDJ-Treffen nach Ost-Berlin. „Er hat durchaus Ansätze, jemand zu werden, der nicht ganz alltäglich ist“, hatte eine Psychologin bei der Aufnahme auf das Kolleg in Braunschweig geurteilt.

      Die meisten Demonstranten vor dem Rathaus wenden sich gegen Folterungen in Persien. Doch treten auch 80 Männer mit persischen Fahnen, Porträts des Schahs und seiner Gattin Soraya auf. Sie führen Holzknüppel mit. Die später so genannten „Jubelperser“, unter ihnen Agenten des Geheimdienstes Savak, belassen es nicht beim Jubeln.

      Sie knüppeln auf Demonstranten ein, übergeben manche der Polizei, die ihrem Treiben nichts entgegensetzt. „Plötzlich sah ich zu meinem Schrecken, dass einer der Schah-Anhänger mit einem Totschläger . . . auf einen jungen Mann einschlug, der neben mir stand und lediglich gerufen hat“, erinnert sich ein Demonstrant. „Die Angreifer schlugen so heftig zu, dass ihre Latten teilweise auf der Barriere zersplitterten.“

      Demonstranten von Polizisten malträtiert

      Am Abend kommen die Demonstranten wieder - vor die Deutsche Oper in der Bismarckstraße, die der Schah besuchen will. Die Polizei lässt zu, dass sie sich auf der Straßenseite gegenüber der Oper versammeln - trotz einer Weisung aus dem Senat, die Oper weiträumiger abzusperren. So kesselt die Polizei die Demonstranten in einem Schlauch ein. Polizeipräsident Erich Duensing bezeichnet ihn später als „Leberwurst“, in die man hineinsteche, um sie an den Enden zum Platzen zu bringen.

      Als die „Jubelperser“ wieder eintreffen, verschärft sich die Situation. Nachdem der Schah in die Oper gelangt ist, beginnt die Polizei eine wilde Knüppelei. Die Demonstranten sind im Schlauch gefangen. Einzelne werden über die Absperrungen gezerrt, vor aller Augen verprügelt. Die Meldung, ein Polizist sei erstochen worden, heizt die Stimmung auf - sie wird über Stunden wiederholt, obwohl sie falsch ist. Immer wieder werden Demonstranten von Polizisten malträtiert. Die Polizei habe „nicht nur im Affekt, sondern ohne gravierende Notwendigkeit, mit Planung einer Brutalität den Lauf gelassen, wie sie bisher nur aus Zeitungsberichten über faschistische oder halbfaschistische Länder bekannt wurde“, schreibt der Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.


      Der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz und sein Innensenator sind in der Oper und werden nicht über den Einsatz unterrichtet. Langsam bewegen sich die Demonstranten in Richtung Krumme Straße, einige werfen Steine, die Polizei setzt Wasserwerfer ein. Um „Füchse zu jagen“, also Rädelsführer festzunehmen, setzt die Polizeiführung nun Beamte in Zivil ein, die ihre Dienstwaffe tragen. Einer dieser „Greifer“ ist der Polizist Karl-Heinz Kurras.

      Ein Rädelsführer - der angeblich durch seine Trillerpfeife auffällt - rennt in den Hof des Hauses Krumme Straße 66/67, verfolgt von Polizisten. Dort geht auch Ohnesorg hin. Die Polizei erobert den Hof, die Demonstranten laufen hinaus. Ohnesorg ist einer der Letzten im Hof. Während mehrere Polizisten auf ihn einschlagen und ihn festhalten, fällt ein Schuss. Der Student bricht zusammen, die Polizeibeamten schlagen weiter. Erst dann erkennen sie, dass ihr Kollege den Mann in den Kopf geschossen hat. „Bist du wahnsinnig?“, soll einer Kurras angeschrieen haben.


      Ein Arzt, der nach dem Schuss Erste Hilfe leisten will, wird von einem Polizisten nicht durchgelassen. Eine Frau legt Ohnesorg sein Transparent unter den Kopf, die Studentin Friederike Dollinger ihre Handtasche. „Was habt ihr gemacht, ihr habt ihn erschlagen“, ruft sie.

      Der Krankenwagen irrt fünfundvierzig Minuten durch die Stadt, bis der schwerverletzte Ohnesorg im Krankenhaus Moabit angenommen wird. Er wird am Kopf operiert, ein Stück Knochen an der Einschussstelle wird entfernt und weggeworfen. Die Einschussstelle wird vernäht. Wann Ohnesorg wirklich starb, ist ungewiss.

      Zeugen widerlegen, es sei Notwehr gewesen

      Karl-Heinz Kurras behauptet vor Gericht, er habe in Notwehr gehandelt. Eine Traube Angreifer habe an seinem Arm gehangen, er habe „Messer aufblitzen“ sehen, da habe sich ein Schuss gelöst. „Wenn ich gezielt geschossen hätte, wie es meine Pflicht gewesen wäre, wären mindestens 18 Mann tot gewesen“, prahlt der Schütze später.

      Doch Zeugen widerlegen seine Aussage, es sei Notwehr gewesen. Auf Fotos, die wenige Sekunden nach dem Schuss gemacht wurden, ist von den Angreifern nichts zu sehen. „Hansi“, ein neun Jahre alter Junge, berichtet, dass er vom Küchenfenster aus sah, wie ein Mann Ohnesorg erschoss. Seine Aussage wird als „unglaubwürdig“ gewertet.

      Das Gericht unterdrückt zudem den Tonbandmitschnitt eines Redakteurs des Süddeutschen Rundfunks. Eine Minute nachdem ein Schuss fiel, ist in der Aufzeichnung ein Mann zu hören: „Kurras, gleich nach hinten! Los! Schnell weg!“ Obwohl der Richter befindet, dass Kurras „in vielen Dingen die Unwahrheit gesagt hat“, wird der Polizist freigesprochen.

      Am Tag nach dem Tod Ohnesorgs hatte der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz den Tod Ohnesorgs den Demonstranten angelastet - er weiß noch nicht, dass der Student erschossen worden ist. Später hat sich der Theologe und SPD-Politiker selbst die Schuld an dem Tod gegeben. Mit einer Bemerkung in der Oper („Ich hoffe, dass sich bei der Abfahrt dieses Schauspiel nicht wiederholt“) habe er wohl den brutalen Polizeieinsatz ausgelöst.

      Doch ist der Befehl, gegen die Demonstranten im „Schlauch“ vorzugehen, vor dieser Bemerkung gefallen. Albertz hat sich nicht verziehen: „Ich war am schwächsten, als ich am härtesten war, in jener Nacht des 2. Juni, weil ich dort objektiv das Falsche tat.“ Seine innerparteilichen Gegner nutzten den 2. Juni, um ihn - in Folge eines Untersuchungsausschusses - zum Rücktritt zu zwingen.

      „Das ist die Generation von Auschwitz“

      Der tote Ohnesorg wird von 15.000 Studenten begleitet. Der Zug geht vom Campus der FU zum Grenzübergang Dreilinden. Der Theologe Helmut Gollwitzer verabschiedet den Leichnam mit einer Rede aus West-Berlin. Im Konvoi wird der Sarg durch die DDR nach Hannover gefahren - Ost-Berlin verzichtet gar auf die Ausstellung der Visa. Am Wege stehen Tausende FDJler, verneigen sich vor dem „Opfer des Militarismus“.

      Die Geschichte der Bundesrepublik wäre ohne diesen 2. Juni anders verlaufen, ganz sicher die Geschichte der RAF und der ihr verwandten Bewegung, die sich nach diesem Tag nannte. Eine Minderheit der Studentenbewegung zog aus dem Tod von Benno Ohnesorg den Schluss, dass die Bundesrepublik faschistisch sei. Andere hatten ihn schon gezogen. Bereits am späten Abend des 2. Juni platzt eine junge Frau in eine Diskussionsrunde des SDS-Zentrums am Kurfürstendamm und berichtet vom Tod Ohnesorgs.

      Sie fordert, eine Polizeikaserne zu überfallen und sich zu bewaffnen. Die Opposition solle physisch vernichtet werden. „Das ist die Generation von Auschwitz, mit der kann man nicht diskutieren“, sagt sie. Der SDS-Funktionär Tilman Fichter beendet die Diskussion, die Runde habe nicht das Recht, etwas zu beschließen. Der Name der jungen Frau war Gudrun Ensslin.

      http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc…

      Das Buch von Uwe Soukup: „Wie starb Benno Ohnesorg? Der 2. Juni 1967“ ist im Verlag 1900 Berlin erschienen.

      ------

      Die Veranstaltung in Heiligendamm hat auch wieder das Potential Märtyrrer zu schaffen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 16:14:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.584.075 von rv_2011 am 02.06.07 09:04:02Hab mir gestern nochmal brühwarm aus erster Hand schildern lassen, wie die trauernden Bolschewiken in Dreilinden von den Grenztruppen zur Beisetzung in Hannover großzügig durchgewunken wurden.

      Sauerei! Der gemeine Wessi wurde zu dieser Zeit noch mit stundenlangen Wartezeiten schikaniert. Nur gut dass Heiligendamm heute auf ehemaligem Gebiet der DDR liegt.



      Mich wundert aber wozu diese ollen Kamellen - wie auch die RAF-Debatte - wieder aufgefrischt werden. War der Gang durch die Institutionen am Ende doch nicht das geeignete Mittel? Soll´s wieder von vorne losgehen?

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      schrieb am 02.06.07 18:35:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nachfolgend die damalige Kolumne Sebastian Haffners im Stern zu den Vorgängen in Berlin.
      Infos zu Haffner http://www.gerdgruendler.de/Erinnerung%20an%20S.%20Haffner.h…l

      Nacht der langen Knüppel
      Der 2. Juni 1967 - ein geplanter Pogrom


      Was sich in der Berliner Blutnacht des 2. Juni ereignet hat, war nicht die Auflösung einer Demonstration mit vielleicht etwas zu rauhen Mitteln. Es war ein systematischer, kaltblütig geplanter Pogrom, begangen von der Berliner Polizei an Berliner Studenten. Die Polizei hat die Demonstranten nicht, wie es üblich ist, verjagt und zerstreut, sie hat das Gegenteil getan: Sie hat sie abgeschnitten, eingekesselt, zusammengedrängt und dann auf die Wehrlosen, übereinander Stolpernden, Stürzenden mit hemmungsloser Bestialität eingeknüppelt und eingetrampelt. Während in der Berliner Oper zu Ehren des Schahs die »Zauberflöte« erklang, haben sich draußen Greuel abgespielt, wie sie außerhalb der Konzentrationslager selbst im Dritten Reich Ausnahmeerscheinungen gewesen sind.

      Ungerecht aber wäre es, nur den Greifern und Schlägern der Duensingschen Polizei alle Schuld aufzuladen. Die Kurras sind für die Nacht der langen Knüppel genausowenig allein verantwortlich, wie es die Kaduk und Boger für Auschwitz waren. Die Hauptverantwortung tragen heute wie damals Schreibtischtäter mit manikürten Händen.

      Seit Monaten hat die in West-Berlin tonangebende und marktbeherrschende Presse des Verlegers Springer gegen die nonkonformistischen Berliner Studenten systematisch eine Pogromstimmung geschürt. Schon am Nachmittag vor der Blutnacht hat der Senatssprecher Herz einem mir bekannten Journalisten augenzwinkernd mitgeteilt: »Heute abend setzt's Keile.« Und 24 Stunden später, in voller Kenntnis der Fakten also, hat der Regierende Bürgermeister Albertz die Polizei für ihre Untat gelobt und, nach dem Satze handelnd: »Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig«, weitere Terrormaßnahmen gegen die Opfer angekündigt. Er ist damit in der Methodik dem Beispiel Görings nach der Kristallnacht von 1938 gefolgt, der ja ebenfalls einen obrigkeitlich veranstalteten Pogrom zum Vorwand für außergesetzliche Sondermaßnahmen gegen die Opfer machte.

      Ihre eigenen Worte und Taten überführen sie alle. Von Springer, dem eigentlichen Herrn des gegenwärtigen West-Berlin, über Albertz und Duensing führt eine ununterbrochene Kette der Komplizenschaft zu den Direkttätern. Und leider ist auch die West-Berliner Justiz aus dieser blutverklebten Kette nicht herauszunehmen. Schon im vorigen Dezember waren sistierte Demonstranten in den Polizeiwagen, die sie abtransportierten, sadistisch zusammengeschlagen worden. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die deswegen erfolgten Strafanzeigen mit Ermittlungen gegen die Anzeiger beantwortet - genau wie die Staatsanwälte und Richter der Nazi-Zeit, die ja auch bei SA-Überfällen auf Juden nie um juristische Mittel und Wege verlegen waren, den verprügelten Juden und nicht die prügelnde SA als Ordnungsstörer zu belangen. Der Staatsanwalt, der sich in dieser Weise ausgezeichnet hat - sein Name ist mir bekannt -, ist jetzt mit den Ermittlungen über den Tod Benno Ohnesorgs betraut worden.

      Vielleicht erwarten Sie, daß ich mich nun konventionellerweise auch von studentischen Extremisten distanziere. Ich denke gar nicht daran, das zu tun. Die demonstrierenden Studenten sind hundertprozentig im Recht. Nicht einer von ihnen ist je bewaffnet gewesen; selbst die Steine, mit denen sie sich in höchster Todesnot in den Kesseln der Krummen Straße zu verteidigen suchten, mußten sie erst mit den Fingern aus dem Straßenpflaster klauben. Zu behaupten, daß sie Berlin »terrorisierten«, ist schamlose Lüge und niederträchtige Verleumdung. Ihr ganzes Verbrechen besteht in der Demonstration für ihre Meinung, die von der Meinung der Springer-Presse abweicht; und mit dieser Demonstration bewahren sie das letzte noch glimmende Fünkchen von Meinungsfreiheit im Springer-Berlin vor dem Verlöschen.

      Gerade hier zeigt sich lupenrein, daß dieses Springer-Berlin von 1967 in der Sache, wenn auch nicht in der Form, wieder ein faschistisches Berlin geworden ist. Denn das ist ja ein entscheidendes Erkennungsmerkmal des Faschismus - das er mit dem Kommunismus teilt -, daß er jede Abweichung vom offiziellen Meinungsmonopol mit Gewalt unterdrückt. Da es in Berlin, dank dem Springer-Monopol, keine Möglichkeit mehr gibt, oppositionelle Meinungen auf journalistischem Wege an eine breitere Öffentlichkeit heranzutragen, bleibt dazu nur noch das -völlig legale - Mittel der Demonstration. Und die wird dann eben mit Pogromhetze beantwortet und mit tatsächlichen Pogromen unterdrückt. Es ist in klassischer Form die alte faschistische Spirale von Lüge und Gewalt: Die Lüge braucht die Gewalt, um sich durchzusetzen, und die Gewalt braucht dann wieder die Lüge, um sich zu rechtfertigen. Und so in ständiger Steigerung immer weiter im Kreise. Das Ende kennen wir.

      Vor fünf Jahren hat die SPIEGEL-Affäre noch Kräfte des Protestes ausgelöst, die immerhin einen Regierungswechsel erzwangen. Die SPIEGEL-Aktion jedoch war, verglichen mit der Berliner Blutnacht, geradezu zivilisiert zu nennen. Zwar handelte es sich auch damals schon um die versuchte Unterdrückung der Meinungsfreiheit; aber die SPIEGEL-Redaktion wurde immerhin nicht im Konferenzzimmer zusammengetrieben und zusammengepfercht, um dort niedergeknüppelt und niedergetrampelt zu werden. Augstein wurde nicht erst halb totgeschlagen und dann durch einen in Notwehr abgegebenen Warnschuß in den Hinterkopf endgültig abgetan. Und doch ist diesmal der Protest in der Bundesrepublik weit schwächer. Ist das nur so, weil Berlin weit weg, fast schon Ausland ist? Oder zeigt es, wie weit die Refaschisierung auch in der Bundesrepublik seit fünf Jahren schon fortgeschritten ist?

      Bleibt das westliche Ausland. Die örtlichen Vertreter der Schutzmächte in West-Berlin sind zwar in tiefen, todesähnlichen Schlaf verfallen. Während der ganzen Ereignisse haben sie nicht das kleinste Zeichen gegeben, daß es sie noch gibt. Aber Washington, London und Paris tragen ja immer noch die letzte Verantwortung in West-Berlin, und ohne die Bereitschaft ihrer Völker, für West-Berlin zu sterben, hat West-Berlin wenig Aussicht, seine nächste Krise zu überstehen. Einst rief Ernst Reuter der ganzen Welt zu: »Blickt auf diese Stadt!«

      Heute können Springer und Albertz von Glück sagen, daß die Welt Dringenderes zu tun hat, als auf ihre Stadt zu blicken. Wer es aber doch tut, kann sich nur abwenden, um sich zu erbrechen.

      Seabstian Haffner

      Quelle: Stern 26, 1967

      http://www.glasnost.de/hist/apo/haf2Juni.html
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 21:51:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Danke für diesen erstaunlichen Kommentar von Sebastian Haffner, der schon erahnen lässt, welche Verwerfungen dieses Ereignis ausgelöst hat.

      Für tutnix ein Foto von den "trauernden Bolschewisten" bei einer Gedenkfeier in der FU, die dann von den DDR-Grenztruppen (Sauerei!) zur Beerdigung nach Hannover geschleust worden waren:

      Avatar
      schrieb am 02.06.07 21:56:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      An 1967 ff. erinnern sich viele Teufelskerle gern, damals waren sie jung, ihr bester Freund stand wie eine Eins, man konnte Nächte durchfeiern, ohne Regelstudienzeit dauerhaft studieren und die Profs mit Mao-Zitaten zumüllen, wenn man sich schon mal an die Uni verirrt hatte.

      Heute hängen diese Teufelskerle ein wenig durch, körperlich wie politisch, und schreiben romantische Geschichten über Demos. Dabei übersehen sie, daß man solche Leute wie Benno Ohnesorg nicht mehr auf Demos sieht. Jedenfalls nicht auf den Teilabschnitten einer Demo, auf denen es regelmäßig zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kommt.

      Liegt wahrscheinlich daran, daß den Teufelskerlen von damals der Adlerblick abhanden gekommen ist. Im Alter wird nicht nur vieles weich, da werden auch, wie man so hört, die Augen matt.
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 22:21:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      sag mal rv,

      du als Alt-68er bist ja sicher auch bei den Schah-Demonstrationen dabei gewesen. Wie oft haste denn gegen Khomeini demonstriert?
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 23:14:59
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.06.07 23:23:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ach ja, 40 Jahre 2. Juni 1967... Eines vorneweg, was damals geschah ist entsetzlich und ist sicherlich zu Recht auch ein Ereignis, das in Erinnerung blieb. Was momentan aber durch die Presse geistert, ist eine so was von einseitige Gegenüberstellung Gute Demonstranten gegen Schlechter Staat, eine Glorifizierung des unbefleckten Demonstrantentums, das einfach immer ganz friedlich war und nur durch die böse Polizei so aufgestachelt wurde, dass sich die weiteren Ereignisse 1968 und auch der Pfad zur RAF wie von selbst weiterspannen...

      Passend hierzu auch das Zeitzitat von Sebastian Haffner: "Vielleicht erwarten Sie, daß ich mich nun konventionellerweise auch von studentischen Extremisten distanziere. Ich denke gar nicht daran, das zu tun. Die demonstrierenden Studenten sind hundertprozentig im Recht. Nicht einer von ihnen ist je bewaffnet gewesen; selbst die Steine, mit denen sie sich in höchster Todesnot in den Kesseln der Krummen Straße zu verteidigen suchten, mußten sie erst mit den Fingern aus dem Straßenpflaster klauben. Zu behaupten, daß sie Berlin »terrorisierten«, ist schamlose Lüge und niederträchtige Verleumdung."

      Der 2. Juni ist sicherlich vielleicht sogar so zu bewerten (und die Jubelperser haben ihr übriges dazu beigetragen), denn durch den Schahbesuch waren die Emotionen überall sehr hoch, aber ich kenne sowohl Demonstranten dieser Zeit (nicht vom 2. Juni selbst) als auch Polizisten. Polizisten haben geprügelt, Demonstranten haben Steine geschmissen. Angefangen hat natürlich grundsätzlich immer der andere...

      Was ich hasse wie die Pest, ist, wenn in der Rückbetrachtung Märchen der einen wie der anderen Richtung erzeugt werden. Momentan schaffen wir, es gibt so eine Tendenz in mancher Berichterstattung, eine Fabel der ach so friedlichen Demonstranten, die der Staat böswillig fertiggerührt hat. Das ist in seiner Einfachheit ebenso unwahr wie die Fabel, der vollkommen unschuldige Staat hätte sich gegen blutrünstige Staatsfeinde wehren müssen...

      Gerade 40 Jahre danach sollten objektivere Bewertungen möglich sein, als sie heutzutage in mancher Zeitung zu finden sind...
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 23:23:54
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.601.619 von Deeskalationsstrateg am 02.06.07 23:14:59Ich sehe das so, daß seine Frage einen klaren Thread-Bezug hat. Er wollte damit nämlich verdeutlichen, daß er den Threaderöffner als jemanden einstuft, der gegen den Schah aber nicht gegen Khomenei demostrieren würde bzw. demostriert hat, weil er in der Politik mit zweierlei Maß mißt.

      *Keine Ursache, habs dir gerne erklärt* ;)
      Avatar
      schrieb am 02.06.07 23:52:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.601.706 von Kartenhai am 02.06.07 23:23:54daß er den Threaderöffner als jemanden einstuft, der gegen den Schah aber nicht gegen Khomenei demostrieren würde bzw. demostriert hat, weil er in der Politik mit zweierlei Maß mißt.



      Einspruch, Euer Ehren !

      der board-Hominide weiss sicherlich sehr genau, dass @rv keine Sympathien für einen islamistischen Gottesstaat hegt.

      aber prinzipiell : wenn ich mich entscheide, an einer Demonstration X teilzunehmen, verpflichtet das mich in keinster Weise, aus Gründen der politischen Ausgewogenheit auch an der Demonstration Y teilzunehmen, um meine politische Ausgewogenheit zu zeigen bzw., wie du formulierst, zu beweisen, dass ich nicht mit zweierlei Mass messe.

      wenn ich mich an einer Demonstration gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan beteiligt habe, verpflichtet dies mich mich folgerichtig zur Teilnahme an der Demonstration
      -----gegen die US-Intervention in Grenada
      -----gegen den israelischen Einmarsch im Libanon
      -----gegen den vietnamesischen Einmarsch in Kambodscha ? ;)

      nee, lass mal lieber....:D

      der Stinkstiefel hat deine Verteidigung nicht verdient :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 00:04:22
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.601.935 von Deeskalationsstrateg am 02.06.07 23:52:23Und ich finde, er hat die Bezeichnung "Stinkstiefel" nicht verdient, zumal sie gegen die Boardregeln verstößt.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 00:10:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.602.023 von Kartenhai am 03.06.07 00:04:22ok. ich korrigiere mich gerne :

      "der Stinkstiefelnde hat deine Verteidigung nicht verdient"

      wenn du die Bezeichnung im Originalzitat als Verstoss gegen die board-Regeln wertest, nehme ich sie selbstverständlich mit dem Ausdruck höchsten Bedauerns zurück :kiss::cool:
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 00:29:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.601.065 von smirnow am 02.06.07 22:21:14Ich bin Dir zwar keine Rechenschaft schuldig: Aber 1967 ging ich noch in die Schule - und nicht in Berlin.

      Und was Khomeini angeht: Ich kann mich nicht erinnern, dass der in Deutschland zu einem Staatsbesuch war. :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 01:33:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      in der SZ war vor ein paar tagen noch ein artikel der meiner ansicht nach noch besser darauf einging.
      die Justiz versagt regelmäßig bei "staatsdienern" die dürfte nur ein geheimnis derselben sein,nichts hören,nichts sehen,nichts wissen,man will schliesslich nicht in zukunft versauern.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 11:55:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.602.192 von rv_2011 am 03.06.07 00:29:23Mein Interesse galt wie ohnehin zu vermuten war weniger deinem ganz persönlichen Einsatz für Menschenrechte und Demokratie im Iran (wobei das vielleicht durchaus interessant sein könnte, dazu von dir die ein oder andere Geschichte aus deinem reichhaltigen Anekdotenfundus zu hören), ich hab dich mal stellvertretend für die Linke ausgewählt. Da fällt ja doch auf, dass sonderbarerweise der Linken nach dem Schah-Sturz die Menschenrechte im Iran ganz plötzlich am Allerwertesten vorbei gingen. Ich meine, hat man nicht eine gewisse Verantwortung was aus seinem Baby wird? Es drängt sich sonst der Eindruck auf, den Anti-Schah-Protestierenden sei es nicht um die Menschen im Iran gegangen, diese seien wieder einmal nur als Instrument benutzt worden im Kampf gegen den großen Satan.


      Und was Khomeini angeht: Ich kann mich nicht erinnern, dass der in Deutschland zu einem Staatsbesuch war.

      Och, wenn der Schah nicht gekommen wäre, hätte man womöglich gar nichts gegen ihn gehabt? Khomeini selbst zwar nicht, aber eine ganze Menge Leute aus seiner Entourage waren später gern gesehene Gäste in Deutschland. An Massendemonstrationen kann ich mich nicht erinnern.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 12:04:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.606.801 von smirnow am 03.06.07 11:55:45> "An Massendemonstrationen kann ich mich nicht erinnern."

      Es gab sie auch nicht, weil der "neue" Iran sich als antiamerikanisch positioniert hatte, war die Menschenrechtsfrage im Iran für die Linken uninteressant geworden. Sehr gute Analyse von dir, smirnow.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 15:20:09
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.602.612 von shitpalaver am 03.06.07 01:33:21Meinst Du dieses Interview mit Uwe Soukup, dem Autor des neuen Buchs zu den Ereignissen am 2.5.1967?

      [urlsueddeutsche.de

      Ressort: Deutschland

      02.06.2007

      Der 2. Juni 1967 und Ohnesorgs Tod
      "Zynischer ging's nicht"


      Fünf Jahre hat Buchautor Uwe Soukup die denkwürdigen Vorgänge vor 40 Jahren eingehend aufgearbeitet. Sein Fazit: Die Polizei ließ die Situation bewusst eskalieren, die Springer-Presse schob die Gewalt den Studenten zu.

      Interview: Oliver Das Gupta]http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/821/116705/[/url]

      sueddeutsche.de: Herr Soukup, wie kamen Sie dazu, ein Buch über Benno Ohnesorg zu schreiben?

      Uwe Soukup: Vor fünf Jahren bat mich die Süddeutsche Zeitung, über Benno Ohnesorg, Sebastian Haffner, den 2. Juni 1967 und die Springer-Presse zu schreiben. Als ich mich in einem Archiv mit alten Zeitungen wieder fand, fragte ich mich: Warum gibt es über so ein wichtiges Ereignis eigentlich kein Buch? Dann war die Entscheidung gefallen.

      sueddeutsche.de: Ihre Recherche zog sich über Jahre hin. Warum dauerte es so lange?

      Soukup: Als freier Journalist ist man auch mit anderen Sachen beschäftigt. Aber vor allem wurde es immer spannender, je länger ich suchte. Ich hätte noch jahrelang weitergraben können. Es ist so, dass man in so einer Sache nie ganz rausbekommt, was passiert ist. Allerdings kommt man der Wahrheit näher, wenn man tief gräbt.

      sueddeutsche.de: Nach der Lektüre ihres Buches wirkt es so, als ob die Gewalt an jenem 2. Juni staatlich geplant war.

      Soukup: Es gibt so viele Details, die man sich nicht anders erklären kann. Man kann das nicht alles auf verärgerte oder unfähige Polizisten, auf Pannen und Zufälle zurückführen.

      sueddeutsche.de: Zum Beispiel?

      Soukup: Die Tatsache, dass man die Jubelperser genannten Leute des persischen Geheimdienstes Savak gewähren ließ. Man stelle sich vor: Die Leute eines ausländischen Geheimdienstes prügeln auf deutsche Studenten in Deutschland ein – und werden daran nicht gehindert und auch später nicht belangt.

      Die Savak-Männer wurden so vor der Rathaustreppe postiert, dass sie zuerst dem Schah zu jubeln konnten. Und sich dann sich umdrehen und auf die friedlichen Demonstranten einprügeln dürften – mit Latten, Knüppeln und Totschlägern. Die Polizei stand daneben, tatenlos, sah minutenlang zu. Irgendwann ging sie dann mit Pferden dazwischen – und attackierte, wenn überhaupt, Demonstranten.

      In meinem Buch ist ein bislang unveröffentlichtes Foto, auf dem man sieht, dass die Jubelperser sogar noch zuschlugen, während sich die Polizei schon den Demonstranten zugewendet hatte.

      sueddeutsche.de: Können Sie auch ein Beispiel nennen für die Eskalation am späteren Abend des 2. Juni?

      Soukup: Kurz vor dem abendlichen Einsatz wurde den Polizisten per Lautsprecherdurchsage mitgeteilt, dass ein Polizist getötet worden war durch einen Demonstranten. Das stimmte nicht, aber hat die Beamten irrsinnig aufgebracht. Selbst wenn die Meldung wahr gewesen wäre, hätte es diese Durchsage nicht geben dürfen – wenn man denn keine Eskalation will.

      sueddeutsche.de: Wer schrieb das „Drehbuch“ zu diesem Abend? Der Regierende Bürgermeister, der SPD-Politiker Heinrich Albertz, räumte später schwere Fehler ein.

      Soukup: Bürgermeister Albertz schrieb so ein „Drehbuch“ keinesfalls. Albertz hatte seiner Sekretärin den Auftrag gegeben, den Beschluss einer Unterredung mit Bundespräsident Lübke, Bundesinnenminister Benda und Innensenator Büsch der Polizeiaufsicht mitzuteilen: Tenor: Die Demonstranten sollten nicht zu nahe an die Oper herankommen. Doch die Polizeiaufsicht ignorierte es, nach dem Motto: Es geht nicht, dass uns eine Sekretärin anruft, das ist der Sache unwürdig.

      sueddeutsche.de: Folge war, dass die Protestierenden eng beisammen standen vor der Oper, in einem Schlauch…

      Soukup: …die Voraussetzung für die weitere Zuspitzung am Abend. Die Leute standen dicht, aber es war friedlich und freundlich, man sieht es auch auf den Fotos: die Stimmung war heiter. Dann wurden einige Demonstranten verhaftet. Wenn sie rauchten, warfen sie die Zigaretten aus dem eng gepferchten Schlauch, denn sie wären ja jemandem auf die Füße gefallen. Die Polizisten warfen die Kippen zurück. Das gleiche passierte mit Rauchkörpern der Polizei. Man warf sie zurück, raus aus der dichtgedrängten Masse, und wurde dann deshalb verhaftet. Die Leute wurden von fünf, sechs Beamten auf die Straße gezogen und verprügelt, Jacken und Hemden wurden zerrissen. So spitzte sich die Lage weiter zu.

      sueddeutsche.de: Nach 20 Uhr, der Schah sah sich inzwischen Mozarts Zauberflöte an, begann die Polizei, den Platz zu räumen mit der so genannten „Leberwursttaktik“. Wie ging das vor sich?

      Soukup: Der Ausdruck stammt vom damaligen Polizeipräsidenten Duensing. Er sagte, man ginge vor wie bei einer Leberwurst: Man steche in die Mitte der Wurst, damit sie an den Enden auseinanderplatzt. Das geht mit Menschen nicht.

      Polizisten stiegen über die Absperrungen in die Mitte ein, stützten sich teilweise noch auf den Demonstranten ab, die sich nicht vorstellen konnten, was dann passierte: Die Beamten prügelten los und lösten in der Mitte eine Panik aus. Aber: Die Demonstranten am Ende des Schlauches wussten ja nicht, dass sie weg sollten. Die Menschen in der Mitte wurden irrsinnig komprimiert, die lagen übereinander, andere liefen darüber. Sie schrieen die Polizisten an: „Wo sollen wir denn hin?“ Es ist ein Wunder, dass es nicht in dieser Situation schon Tote gab.

      Das Geschehen verlagerte sich dann in eine Seitenstraße, die Krumme Straße. Sie war damals nach hinten abgegrenzt durch einen Bauzaun, wo Polizisten mit Eisenstangen und Hunden postiert waren. Fliehende wurden zurückgetrieben in den Schlauch, wo sie nicht weg konnten. Zynischer ging\'s nicht.

      sueddeutsche.de: Und Benno Ohnesorg stand nur dabei?

      Soukup: Unbeteiligt war er nicht. Es war seine zweite Demo. Er hatte auch ein Transparent dabei, auf dem stand: „Autonomie für die Teheraner Universität“.

      sueddeutsche.de: In ihrem Buch schreiben sie zur Rolle der Springer-Zeitungen nach dem 2. Juni: Springers Journalisten „tobten, logen, fälschten, was das Zeug hielt.“ Können Sie das belegen?

      Soukup: Es gibt zum Beispiel ein Foto von einer blutüberströmten jungen Frau, das von der Bild-Zeitung abgedruckt wurde mit den Worten: Von Demonstranten mit Steinen getroffen. Es gibt eine dezidierte Aussage von dieser Frau, wie sie zu diesen Verletzungen kam: Sie konnte ihren Kopf nicht schützen, sie lag auf dem Boden, auf ihren Armen lagen andere. Und so bekam sie die volle Härte der Polizeiknüppel ab. Bild münzte sie um – in ein Studentenopfer.

      Später druckten die Springer-Blätter vorwiegend die Aussagen des Todesschützen Kurras, die ganz offensichtlich nicht stimmten.

      sueddeutsche.de: Gibt es heute, 40 Jahre später, einen anderen Umgang bei Springer in Bezug auf die Geschehnisse damals?

      Soukup: Schon damals wussten die Springer-Journalisten, dass die Polizei an jenem 2. Juni einen absoluten Blödsinn macht. Und vor wenigen Tagen brüsteten sich die Springer-Blätter Berliner Morgenpost und Die Welt, dass ihr damaliger Reporter Michael Müller vor Ort sofort die Situation richtig erkannt und am Telefon gesagt habe: Warum räumen die? Es gibt doch überhaupt keinen Grund. Diese Willkür haben auch die Springer-Reporter so empfunden.

      sueddeutsche.de: Aber nicht beschrieben.

      Soukup: So ist es. In der Morgenpost und in der Welt wird nun behauptet, es sei damals ein polizeikritischer Kommentar geschrieben, aber nicht veröffentlicht worden. Weil er in der Redaktion verloren gegangen war. Allerdings hat die B.Z. ein Foto veröffentlicht, auf dem drei Polizisten auf einen am Boden liegenden Demonstranten einschlagen und dazu getextet: So nicht. Aber wenn sie so etwas gedruckt haben, dann vermittelte das den Eindruck, dass einzelne Polizisten die Kontrolle über sich verloren hatten und letztendlich trotzdem die Studenten schuld daran waren, dass es soweit kommen konnte.

      sueddeutsche.de: Haben Sie für ihre Recherche auch mit Karl-Heinz Kurras gesprochen, dem Polizisten, der Ohnesorg umbrachte?

      Soukup: Nein, man kommt auch gar nicht an ihn ran. Ich hatte noch Glück, überhaupt eine Absage zu bekommen über jemanden, der ihn gut kennt. Kurras entzieht sich jedem Gespräch.

      sueddeutsche.de: In einer Rezension heißt es, sie hätten mit ihrem Buch die Unschuld der Studenten-Bewegung wiederhergestellt. Sehen Sie das auch so?

      Soukup: Als der Reporter das sagte, musste ich lächeln, weil mir plötzlich eine Motivation zugesprochen wurde, die mir nicht bewusst war. Aber ein bisschen ist es wohl so. Ich bedaure zutiefst, was am 2. Juni 1967 passierte und das meiste von dem, was dadurch angestoßen wurde.

      sueddeutsche.de: Bleibt das Rätsel, warum die Einschusswunde am Ohnesorgs Kopf verschleiert werden sollte. Haben Sie eine These?

      Soukup: Während der Operation wurde Ohnesorg ein Stück aus der Schädeldecke herausgesägt, nämlich genau das, wo das Einschussloch zu sehen war. Dann wurde die Kopfhaut wieder zusammengenäht. Man gewann also Zeit, bis die eigentliche Obduktion durchgeführt wurde. Es blieb länger unausgesprochen, dass der Mann erschossen wurde. Was wäre aber passiert, wenn die Todursache früher bekannt geworden wäre? Bürgermeister Albertz hätte seine überaus idiotische Erklärung, dass er zur Polizei steht und sich diese zurückgehalten hätte bis an die Grenze der Zumutbarkeit, niemals herausgegeben.

      Also: Vielleicht wollte man durch die Verschleierung einfach nur Druck vom Kessel nehmen. Vielleicht gab es aber auch die Absicht, dem Senat zu diskreditieren. Der rechte Flügel der SPD wollte Albertz ja schon länger stürzen, den \"blöden Pastor\", den ihnen Willy Brandt hinterlassen hatte.

      Uwe Soukup, 50, ist freier Journalist und Buch-Autor. Der gebürtige Berliner lebt in seiner Heimatstadt.

      Uwe Soukup: Wie starb Benno Ohnesorg? Der 2. Juni 1967. Verlag 1900. Berlin 2007, 272 Seiten, 19,90 €



      mehr zum Thema

      [urlSpätes Bedauern in Berlin
      Polizeipräsident legt Kranz für Ohnesorg nieder]http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/830/116714/[/url]

      [urlBenno Ohnesorg
      Der Tod des Träumers]http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/463/116347/[/url]

      [urlTod Benno Ohnesorgs
      "Die Polizisten haben geprügelt wie blöd"]http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/311/116195/[/url]
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 15:35:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.606.801 von smirnow am 03.06.07 11:55:45Massendemonstrationen gegen den Schah hätte es ohne diesen Staatsbesuch sicher nicht gegeben.

      Außerdem: Warum sollte man hier gegen jemanden demonstrieren, für den hier praktisch niemand, nicht einmal die Regierung Sympathien zeigt?

      Übrigens: [urlBahman Nirumand]http://de.wikipedia.org/wiki/Bahman_Nirumand[/url], dessen Buch über die Schah-Diktatur einen großen Einfluss auf die Studentenbewegung hatte (ohne dieses wäre es vermutlich nicht zu den Anti-Schah-Demonstrationen gekommen), ist kurz vor dem Sturz des Schahs nur für kurze Zeit nach Theheran zurückgekehrt - und kehrte nach drei Jahren als erbitterter Gegner der Islamisten nach Europa zurück.

      Es ist mehr als schäbig, den Gegnern des Schahs Sympathien für die Islamisten zu unterstellen. Kannst Du Dir überhaupt nicht vorstellen, dass man ein Feind jeder Diktatur ist - egal ob sie mit der eigenen Regierung oder den USA befreundet ist? Das Denken "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" ist Dir vielleicht eigen - mir ist es fremd.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 18:16:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.610.189 von rv_2011 am 03.06.07 15:20:09nein rv habs im müll noch gefunden.
      es handelte sich um dem artikel
      von Willi Winkler SZ Do.31.05.07
      SZ Nr.123/Seite3 und es kam bei mir sofort die selbe empörung wie damals hoch.
      Wie verlogen Behörden,Justiz und Politiker sein können wurde damals vielen klar und wurde später auch immer ausreichend bestättigt,da kenne ich mehrere fälle selbst.:D

      So ich auch eine änderung zum guten bis heute empfinde,macht sich so ein schäuble mit macht für noch unseeligere zeiten wieder stark.

      Nicht ausgeschlossen das es erneut zu einem startsignal werden könnte,wom welche durchknallen und glauben sie könnten mit gewalt ihrerseits die freiheit des bürgers retten,der garnicht gerettet werden will,schon garnicht von interlektuellen diletanten.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 20:45:11
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.616.188 von shitpalaver am 03.06.07 18:16:31also dieser hier:

      [urlBenno Ohnesorg
      Der Tod des Träumers

      Vor 40 Jahren wurde Benno Ohnesorg getötet. Den Studenten kannte sie von Jugend an - wie Katja Ebstein den 2. Juni 1967 erlebt hat.
      Von Willi Winkler]http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/463/116347/[/url]

      Sie probt wieder für ihren Auftritt, mehrere Stunden wie fast jeden Tag, Tango ist diesmal dran, und sie fügt sich ihrem Lehrer, der fast dreißig Jahre jünger ist, der sie hierum und herum zerrt, dass es wirklich auf die Knochen geht. Aus dem Lautsprecher immer dasselbe Stück, und wieder "other dancers are on the floor".

      Die Kamera ist ständig dabei und filmt mit Bedacht das zarte Persönchen im Arm des professionellen Tänzers, der sie - Tango! - herumreißt, bis sie nachgiebiger wird und ihm in jede Drehung folgt. Nach fünf Stunden Tango, unterbrochen nur von Luftholen und gelegentlich einem Glas Wasser, sitzt sie an der Bar, trinkt einen Espresso und sagt: "Ein solcher Kolossal-Irrtum an diesem Menschen, das krieg’ ich bis heute nicht geregelt."

      "Wie in einer Diktatur"

      Die Sängerin Katja Ebstein trainiert in einer Tanzschule beim Münchner Ostbahnhof für ihren nächsten Auftritt in dem RTL-Wettbewerb "Let’s Dance". Bild schreibt bewundernd über die sportliche 62-Jährige, lobt ihre Beine, ihre Eleganz. Früher wurde sie in den Zeitungen des Springer-Verlags gern als die "rote Katja" beschimpft, weil sie es als Westberlinerin wagte, "im Osten" aufzutreten, in der damaligen "DDR".

      "Das war wie in einer Diktatur", sagt Katja Ebstein und sie spricht gar nicht von der DDR, sondern von Westberlin und meint den Abend des 2.Juni 1967, als an die 5000 Polizisten auf knapp 2000 wehrlose Demonstranten losgingen, damit einem klassischen Diktator, dem Schah von Persien, der Kunstgenuss nicht eingetrübt würde. "Das war, als sie den Benno Ohnesorg erschossen haben", erläutert Ebstein den anderen an der Bar, aber niemand kennt die Geschichte. Wer war das, ein Terrorist?

      "Du dachtest, das ist der Polizeistaat!", sagt sie, doch das Verständnis der Zuhörer wird nicht größer. Die Bar schließt gleich, aber sie muss es den letzten Gästen erklären, wie sie den Abend damals erlebt hat, wie sich das freie Westberlin in einen "Polizeistaat" verwandelte und der Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg von hinten erschoss. Noch heute kann sie es kaum fassen. "Ich glaubte immer, der setzt sich in einen Turm und schreibt Gedichte." Manchmal hat er welche vorgelesen.

      Eine Junge auf der Suche

      Als er tot war, wurde Benno Ohnesorg ein Symbol. Nach dem Datum seines Todes nannte sich eine terroristische Vereinigung "Bewegung 2.Juni", und auch die RAF berief sich auf diesen Märtyrer, dessen Tod doch für sie bewies, wie der Staat noch immer autoritär und faschistisch war und nicht davor zurückschreckte, selbst seine sanftesten Gegner einfach umzubringen.

      Katja Ebstein, die damals noch Karin Witkiewicz hieß, kannte Ohnesorg schon vor dieser tödlichen Demonstration gegen den Schah. In den letzten Kriegstagen war sie zur Welt gekommen, in Schlesien, die Russen standen schon vor der Tür. Da wurde sie "wie eine Puppe" eingewickelt und kam in den Treck nach Westen und nach Berlin. Der Vater war so versehrt vom Krieg, dass nur die Mutter arbeiten ging, um ihn und Karin und ihre ältere Schwester zu ernähren.

      Mit sieben kam Karin zum ersten Mal nach Amrum, ferienkindverschickt. Das verhungerte Berliner Gör sollte doch einmal weg aus der eingesperrten Stadt, musste aufgepäppelt werden an der See, in der guten Luft, im freien Westen. Mit 17 fiel ihr das Kinderheim wieder ein, und so schrieb sie an das Kinderheim in Wittdün, fragte nach Arbeit. Es war einfach, drei Stunden jeden Tag, 80 Mark im Monat, Kost und Logis, eigentlich Urlaub. Ihre Freundin arbeitete in der Jugendherberge. Dort lernten sie einen anderen Schüler kennen, schon älter, zweiter Bildungsweg.

      Benno Ohnesorg saß im Ami-Parka auf der Mauer, das weiß sie noch. Er hatte Ferien, aber sonst auch nichts. Schaufenster-Dekorateur hatte er gelernt, wollte aber jetzt das Abitur nachmachen. Im Oktober 1960 hatte er einen Brief an den Direktor des Braunschweig-Kollegs geschrieben und berichtet von dem, was ihn umtreibt. Seinen Eltern habe er sich entfremdet, wisse nicht, worüber er mit ihnen reden solle. "Das Gespräch, die Grundbeziehung zum Mitmenschen, existierte nicht. So zog ich aus, ein Mensch zu werden."

      Das sind existenzialistische Sätze, nicht ungewöhnlich für die Zeit. Über Literatur sprachen sie, Camus und Sartre, über das Leben, und was man machen könnte nach dem Abitur. Katja wollte irgendwas mit Kunst studieren, Archäologie vielleicht, bei ihm war es Literatur. Lebensweise raten ihm die Mädchen, nach Berlin zu kommen zum Studium, weil er dann der Wehrpflicht entgehe.

      In Berlin sahen sie sich wieder. Katja gehörte zur Bohème damals, die sich im Café am Steinplatz traf. Das Kino war dort, in dem die Filme der französischen "nouvelle vague" liefen, das Theater von Volker Ludwig, die Hochschule der Künste, wo sie 1965 auf dem Karikaturistenball mit Günter Grass tanzte, den sie 1972 wiedertraf, als sie beide Wahlkampf für Willy Brandt machten. Rudi Dutschke saß da auch, hatte immer das "Kapital" dabei, um gleich draus zitieren zu können, Gebrauchswert und Tauschwert, aber man konnte mit ihm "quatschen".

      Jubelperser und eine Lüge

      1967 kam der Schah nach Deutschland und auch nach Berlin. Der Schah, das wusste der aufmerksame Leser der Herz- und Kronenzeitungen, saß in Persien auf dem Pfauenthron und war bereits zum dritten Mal verheiratet, mit der märchenhaft schönen Farah Dibah. Wer hätte auch geahnt, dass dieser gutaussehende Schah seine Gegner mit Stromstößen und glühenden Eisen foltern und dann mit oder ohne Geständnis hinrichten ließ?

      Die Berliner Studenten wussten es. Am Vorabend des Schah-Besuchs gab es ein Teach-In im Audimax, der Exil-Iraner Bahman Nirumand referierte über "Persien, Modell eines Entwicklungslandes". Benno Ohnesorg las das Buch mit dem gleichnamigen Titel, das mit einem Nachwort von Hans Magnus Enzensberger eben herausgekommen war.

      Die Studenten waren präpariert, aber auch sonst wurden für den Staatsbesuch Vorkehrungen getroffen, wurden die wichtigen Autobahnen gesperrt und die Kanaldeckel zugeschweißt; es gab sogar die Überlegung, die in der Bundesrepublik studierenden Iraner auf einer Nordseeinsel zu internieren.

      Die Stadt ließ es geschehen, dass eigens eingeflogene "Jubelperser", nachdem sie mit dem Herrscherlob fertig waren, die Stangen ihrer Transparente dazu nutzten, die hinter ihnen stehenden Protestierer zu verprügeln. Die Polizei sah zu. Die Polizei sorgte dafür, dass der Schah mitsamt Gemahlin, Bundespräsident und Bürgermeister unbehelligt in die Deutsche Oper gelangten, und begann dann wieder, auf die Studenten loszugehen.

      Den Zeitungen galten sie ohnehin als "FU-Chinesen", "Gammler" und die "rote SA", arbeitsscheues Gesindel mit langen Haaren, reichen Eltern und viel zu viel Freizeit. Den Beamten wurde vorsorglich mitgeteilt, dass die verhassten Studenten einen Polizisten erstochen hätten, und natürlich wollten sie den Kollegen rächen. Es war nur nicht wahr.

      Den ganzen Abend wurde der angebliche Tote über Lautsprecher durchgesagt. Die Polizisten schlugen kräftig zu, die Taxifahrer weigerten sich, verletzte Studenten zu befördern. Es war ein bisschen so, wie man sich seit dem Teach-In am Abend zuvor den Polizeistaat Persien vorstellen musste, nur in der Stadt Berlin, die als tapfere kleine Insel in der unfreien, der kommunistischen DDR aushielt.

      Vor ein paar Wochen geheiratet

      Selbstverständlich ging auch Katja Ebstein zu der Demonstration vor der Deutschen Oper. Sie hatte immer demonstriert, gegen die Mauer, gegen die Atomrüstung, gegen Vietnam. Sie wurde von der Polizei verprügelt, sie kannte das schon. Er nicht. Benno Ohnesorg, sagt sie, und das sagen auch andere, war ein "großer Schweiger", kein Protestierer.

      Ein paar Wochen vor dem 2.Juni hatte er geheiratet; seine Frau war schwanger. Mit ihr ging er zur Deutschen Oper. Auf einen Kissenbezug malte er seinen Protest, forderte Autonomie für die Teheraner Universität. Auf einem Foto, aufgenommen nur zwanzig Sekunden, ehe ihn die Kugel traf, hält er das Tuch zusammengeknüllt noch in der Hand. Dafür wurde er wie die anderen gejagt, geschlagen, getreten, sogar noch, wie das Gericht erkannte, nachdem er niedergeschossen am Boden lag.

      Sie haben sich nicht getroffen bei der Demonstration, und Katja Ebstein wunderte sich hinterher, dass er überhaupt dabei war, der "Träumer". Sie stand nicht in seiner Nähe wie Bernd Rabehl, der SDS-Führer und Freund Dutschkes, wurde nicht zusammengeschlagen und sechs Monate unter falschen Beschuldigungen eingesperrt wie Fritz Teufel, geprügelt und festgenommen wie der Filmstudent Rüdiger Minow, und sie hat auch nicht, wie Herta Däubler-Gmelin, später bei Gerhard Schröder Justizministerin, den Schuss gehört, der ihn traf, aber sie hat selber erlebt, wie die Polizei plötzlich "drallig" wurde und "blindwütig losgeschlagen hat" gegen die Demonstranten.

      Das Obduktionsprotokoll verzeichnete Prellungen und Schläge an Kopf und Oberkörper, von der Polizei wurde zunächst "Schädelbasisbruch" als Todesursache angegeben.

      Hätten die Studenten sich nicht zusammengetan, hätten sie nicht in dem Juraprofessor Roman Herzog einen Experten gefunden, der das Vorgehen der Polizei als "rechtswidrig" bezeichnete, hätte nicht Rechtsanwalt Horst Mahler im Auftrag der Witwe gegen die von den Berliner Zeitungen fast einmütig verteidigte Polizei ermittelt, es wäre die Wahrheit vielleicht nie ans Licht gekommen: dass der Student dem Wohlgefallen des Schahs zum Opfer gebracht wurde.

      Schwül schon am Vormittag der Sonntag, und Charlottenburg ist noch müde von der Nacht. Der Schah ist lange tot. 1979 wurde er vertrieben, und die Mullahs übernahmen die Macht in Iran. Der Oper gegenüber steht heute wie ein historisches Zitat der Supermarkt Kaiser’s. Eine Frau holt ihren altersfetten Hund aus der Tasche, lässt ihn an den eingezäunten Baum an der Ecke Schillerstraße koten und trägt ihn dann in der Tasche wieder zurück in die Wohnung. Vor dem Zeitungsladen sitzt der Besitzer im Unterhemd unter den Schlagzeilen mit dem neuesten Terror in Afghanistan in der Sonne und bespricht mit der Laufkundschaft die Auswirkungen der Klimakatastrophe. Drei Autos stehen auf dem Platz, das Haus drüber, das Haus Krumme Straße 66/67, das keine Nummer mehr trägt, auch sonst weist nichts auf die Ereignisse vor vierzig Jahren hin.

      Der Innenhof, in den der Romanistik-Student Benno Ohnesorg hineingetrieben wurde, war eine Falle. Der Polizist Kurras habe sich bedroht gefühlt, hieß es in der Anklageschrift verständnisvoll, "deshalb zog er zur Abschreckung seine unter der Jacke im Schulterhalfter getragene Dienstpistole, Mod. PPK Nr. 211319 des Kalibers 7,65 mm".

      Zur Abschreckung die Waffe gezogen

      Und der Schuss? Kam offenbar aus heiterem Himmel. "Plötzlich wurde aus der Waffe ein Schuss abgefeuert", heißt es im Schriftsatz. "Der Schuss traf unbeabsichtigt den Studenten Benno Ohnesorg über dem rechten Ohr, als dieser sich zwischen den Betonblenden befand." Wenn er nur gewollt hätte, sagte der Schütze später, er hätte leicht 18 Menschen töten können, aber er wollte ja gar nicht. Ohnesorg wollte ein Mensch werden, und dann starb er doch, unbeabsichtigt, ein Opfer von Hysterie, Liebedienerei, Opfer eines Obrigkeitsstaats, der für die letzten Gäste neben Katja Ebstein im Café des Tanzstudios so märchenhaft fern ist wie für die Berliner der gutaussehende Mann auf dem Pfauenthron, den sie ein Mal, an jenem 2.Juni 1967, aus der Nähe bestaunen durften. Und dann dieser Ärger.

      Als der tödliche Schuss Benno Ohnesorg traf, gegen halb neun, war in der Oper die Ouvertüre bereits verklungen, und Papageno tirilierte "Der Vogelfänger bin ich ja,/Stets lustig, heißa, hopsassa!" Der Schah ergab sich ganz dem Kunstgenuss, und der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz nickte ihm zu. Bei der Verabschiedung auf dem Flughafen am nächsten Tag wusste Reza Pahlewi seinen Gastgeber zu trösten.

      Den Tod des Studenten solle er sich nicht zu Herzen nehmen, in Iran geschehe dergleichen jeden Tag. Später forderte der Schah auf diplomatischem Weg die Bestrafung der majestätsbeleidigenden Studenten, und Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger entschuldigte sich in einem Telegramm für die unglaublichen Vorgänge.

      Im Haus an der Ecke, dort, wo der Wasserwerfer für Ordnung sorgen sollte, besteht heute ein Seniorenprojekt mit dem schönen Namen "Initiative für Alterswohlstand". Benno Ohnesorg wäre heute 66. Hinten im Hof die üblichen Müll-Container. Ein leichter Windstoß in der Schwüle, und gelb und weiß regnen die Blüten der einzelnen Robinie herab und treiben über den unregelmäßigen Boden bis an den Pfeiler, wo er lag.

      (SZ vom 31.5.2007)
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 22:33:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.606.801 von smirnow am 03.06.07 11:55:45Vortrefflich analysiert, smirnow! Menschenrechte sind fuer Linke so etwas wie Sekundaertugenden. Sie sind eine Demo wert, wenn die Richtung nicht stimmt, ansonsten gehen sie einem wackeren Linken eben am Hinterteil vorbei, zumal ja die Richtung stimmt.

      Als ich ihn vor einiger Zeit einmal fragte, warum er eigentlich nichts zu Tschetschenien oder den Journalistenmorden in Russland sage, aber dafuer jeden Geruechetfurz bezueglich Menschenrechtsverletzungen der Amis fuer bare Muenze nehme, antwortete der Threaderoeffner - in Doppelboedigkeit und Heuchelei eigentlich nur noch schwer zu ueberbieten (vielleicht schafft das ja noch ihr KGB-Patron im Kreml) - dass man an seine "Freunde" eben besonders "strenge Massstaebe" anlege. :D
      Nun ja, die 68er und die Menschenrechte: entlarvender geht's nimmer!

      Uebrigens habe ich von diesen Typen auch noch nie, nicht ein einziges Mal auch nur im Ansatz kritische Worte zur Menschenrechtslage in Vietnam gehoert! Wie soll ich diese Abstinenz denn einordnen? Sind diese Heinis doch mit Riesenpostern mit Rauschebartportraits drauf unter affenartigem, pubertaerem "Ho-Ho-HoChiMinh" Gebloeke durch die Strassen getobt. War das etwa kein "Freund"?

      Ich glaube hingegen nicht, dass sie heute auch nur wissen, wer in Vietnam regiert und was dort abgeht. Es interssiert sie naemlich eigentlich gar nicht. Es war nur so lange interessant wie die Amis dort waren und man gegen sie hetzen konnte. Period.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 22:53:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.620.192 von PresAbeL am 03.06.07 22:33:50Nach dem gleichen Muster funktioniert bei ihnen uebrigens auch die Empoerung ueber die "Klimakatastrophe": Der Teufel heisst oder waehlt Bush und faehrt einen SUV. Dass die Russen Kyoto unterschrieben haben, um damit in erster Linie erstklassige Geschaefte per Ablasshandel zu betreiben, ist daneben schon fast so irrelevant wie die Tatsache, dass ein deutsches Braunkohlekraftwerk es locker unter die TOP 5 der Dreckschleudern in der Welt geschafft hat! "Klimakatastrophe", global warming? Eigentlich nicht wirklich interessant. Nur als anti-amerikanisches Motiv.

      Dass man dabei vor einem PC mit amerikanischem Prozessor und Betriebssystem sitzt, Cola saufend und die Wampe in einer Levi's abgeschnuert locker ueber den Guertel haengen laesst, sich kaugummimuemmelnd an einer BestofBlues CD ergoetzt, wird dabei locker verdraengt, obzwar es wohl im tiefsten Inneren verraet, was bei diesen 68ern in ihrer Sozialisation wohl wirklich schief gegangen sein mag.

      Der einzige Typ aus ihren Reihen, der sich dieser Zusammenhaenge wenigstens ansatzweise bewusst ist, wirkt als Honorarprofessor in Princeton, NJ.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 23:06:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.584.075 von rv_2011 am 02.06.07 09:04:02Ich frage mich nur, was Schäuble mit der damaligen Sache zu tun hatte.Nur als Threadüberschrift, damit man auf diesen alten Schmulch reinfällt.
      Auch bei solchen gewalttäigen Demonstrationen wie gestern, muß man froh sein, daß es keine Toten gab, aber auszuschließen ist das bei sowas nicht, auf beiden Seiten.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 23:32:38
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.620.824 von Wilbi am 03.06.07 23:06:46Ich schaetze mal, dass Schaeuble ungefaehr so alt ist wie rv oder - was die Sache ja so richtig problematisch macht - wie GWB.
      Avatar
      schrieb am 03.06.07 23:57:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.620.192 von PresAbeL am 03.06.07 22:33:50ich kann deine blumigen Worte über die Menschenrechte nicht nachvollziehen.

      Menschenrechte werden überall der Staatsraison untergeordnet - auch in den USA.
      wenn es um staatliche Interessen geht, bedeuten Menschenrechte NÜSCHT
      sind hingegen als Propaganda-Instrument durchaus "wertvoll".

      so sind nun mal die Realitäten - nackt und schonungslos :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 00:02:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.620.824 von Wilbi am 03.06.07 23:06:46Lies mal den Artikel in #1 - dann siehst Du, was Schäuble damit zu tun hat.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 00:14:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.490 von Deeskalationsstrateg am 03.06.07 23:57:37Okay, bei Gelegenheit sollten wir mal zusammen einen Thread ueber Menschenrechte machen. Es wird mir ein Vergnuegen sein, Dir zu zeigen, wie sehr die Menschenrechte fuer die USA eine "raison d'etre" darstellen - und wie wenig man das in Deutschland bis heute verstanden hat.

      Oder wir machen einen Thread ueber Deutschlands beruehmtesten Philosophen, der in seinem Land so schlecht rezipiert wurde wie in keinem anderen (schon klar, der Prophet im eigenen Lande ...).

      Egal, in diesem Thread hier jedenfalls nimmst du mir mit der oeden Fingerpointerei ("ja Du aber auch ...") entschieden den Chilly raus. Nicht zuletzt laesst Du mir die verlogenen 68er, die ihren moralischen Rigorismus immer noch wie den DFB-Pokal vor sich herzutragen pflegen (wie einst die daemlichen Posters) - wie u.a. unseren Oberpharisaeer rv - viel zu billig vom Haken!!!
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 00:18:30
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.195 von PresAbeL am 03.06.07 23:32:38Ich verstehe wirklich nicht, was meine Person damit zu tun hat.

      Ich mache Dich ja auch nicht für die miserable Politik von GWB verantwortlich - auch wenn Du Dich immer wieder angesprochen fühlst.

      Was übrigens mein Alter angeht: Ich hab unten schon gesagt - im Juni ´67 bin ich noch in die Schule gegangen. Schäuble hatte da sein Studium schon beendet hatte. Aber selbst wenn ich so alt wäre wie Schäuble oder Bush: Was wäre daran problematisch?
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 00:31:43
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.746 von rv_2011 am 04.06.07 00:18:30okay, dann warst du damals eben 18. Der Beck war ja mit Anfang 20 auch noch Realschueler ... :laugh: . Im uebrigen habe ich auch keine Ahnung, was Deine Person damit zu tun hat, aber dass Du selbst (hinter irgendeiner Person brauchst Du Dich nicht zu verschanzen) Dich hier als verlogener Gralshueter der 68er aufspielst und dabei locker hingeraunzt die Parallelen zu Heiligendamm nahelegst (uebrigens was fuer eine Schande, was fuer ein Rohrkrepierer rv!) ist doch offensichtlich!

      Alles andere habe ich gesagt: Menschenrechte, "Klimaschutz" alles nur Vehikel: fuer erbaermlichste Ideologie und billigsten Anti-Amerikanismus!
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 00:55:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.870 von PresAbeL am 04.06.07 00:31:43nun eine einseitigkeit als vorwurf an die "linke" ist wohl eine spezialität solcher menschen,die nur glorifizieren was amerika zu bieten hat.
      das geht sogar soweit anderen wegen pc gebrauch und cola,eine ideologische unredlichkeit zu unterstellen.
      ist geistig etwa auf der stufe einem auch dem vorwurf zu machen hier seinem atem statt in nord-korea zu konsumieren.
      erstaunlich welche geistigen und handelnden volten humaniden wie du schlagen können,ist mir aber aus dem rudelverhalten von lemuren und pavianen durchaus bekannt.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 01:22:17
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.622.010 von shitpalaver am 04.06.07 00:55:23Shitty, sorry, Du hast wieder nicht verstanden, worum es geht. Ich nehme mir allerdings das Recht heraus, mit Dir nur jedes 2.Mal mit Dir zu kommunizieren, wenn Du etwas nicht verstanden hast. Also lies gefaelligst mal etwas genauer nach, wenn Du etwas zum Thema beitragen willst. Dankeschoen. :)
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 08:00:38
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.601.703 von mausschubser am 02.06.07 23:23:36Gutes posting, maus.

      Gruß
      dick
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 09:06:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.870 von PresAbeL am 04.06.07 00:31:43Soll ich mal anfangen, mit Spekulationen über Deine Biographie die Motive zu ergründen dafür, dass Du die Welt einteilst in Amerikaner und ihre Vasallen (die keinerlei Recht haben, den Mund aufzumachen!) und Antiamerikaner - mit bedenklicher Nähe zur "Achse des Bösen"?

      Dies geht ja so weit, dass Du glaubst, jegliche Kritik an der Politik dieses unsäglichen GWB als Antiamerikanismus diffamieren zu müssen, wenn Dir sonst kein Argument mehr einfällt. Ist jetzt ist auch der Schuss des Herrn Kurras ein legitimes Mittel zur Verteidigung der Freien Welt gewesen? ;)

      Sollten wir uns nicht lieber über die Sache unterhalten (hier die Vorgeschichte und die Folgen des 2.Juni 1997)?
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 09:24:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      [urlHier]http://www.infopartisan.net/archive/1967/2667112.html[/url] findet sich übrigens eine (soweit ich nach kursorischem Lesen sehe) recht unvoreingenommene Chronologie der Sudentenbewegung von 1955 bis 1970, also der Vor- und Nachgeschichte des Schlüsselereignisses vom 2. Juni.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 09:57:32
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.624.847 von rv_2011 am 04.06.07 09:24:2423.06.1965: Die Berliner Schutzpolizei verhaftet fünf Gammler, weil sie mit Kreide an die Gedächtniskirche den Slogan «Jesus war der erste Gammler» geschrieben haben. 150 meist jugendliche Passanten fordern anschließend beim betreffenden Polizeirevier die Freilassung der Verhafteten.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 10:12:21
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.625.360 von Kartenhai am 04.06.07 09:57:32...mit Kreide... :laugh:

      Damals wurde bei uns noch hart durchgegriffen!


      Ein paar Monate vorher in den USA:

      14. 9.-8.12.1964
      Als der radikale Negerführer MalcolmX auf dem Campus der kalifornischen Universitätsstadt Berkeley Redeverbot erhält und sämtlichen Studentengruppen ein Versammlungsverbot erteilt wird, organisieren sich die betroffenen Studenten zu einer «Free Speech Movement». Als - am 2.10. - ein Student aus Protest das Verbot übertritt, wird er von der Campus-Polizei verhaftet. Beim Versuch ihn abzutransportieren wird jedoch der Einsatzwagen von 3000 Studenten eingekesselt und - das Dach als Rednertribüne benutzend - über 36 Stunden auf dem Campus festgehalten. Als dann - am 2.12. - ein Disziplinarverfahren gegen vier Studenten eröffnet werden soll, besetzen 6000 Studenten unter Anführung des Philosophiestudenten Mario Savio und der Folksängerin Joan Baez das Verwaltungsgebäude der Universität und funktionieren es in eine «Free University of California» um. Als daraufhin die Staatspolizei das Gebäude in einer nächtlichen Aktion räumt und annähernd tausend Besetzer verhaftet, wird am Morgen des 3. 12. auf dem Campus der Generalstreik ausgerufen, der - am 8. 12. - schließlich mit der Erfüllung aller studentischen Forderungen und einer Generalamnestie aller Beschuldigten endet.


      Die Studentenbewegung war zunächst eine amerikanische Bewegung - und keineswegs antiamerikanisch.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 10:18:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.625.608 von rv_2011 am 04.06.07 10:12:21Heute werden die Sprayer, wenn man sie erwischt, in ein Jugendprojekt überführt und erhalten Hauswände gestellt, die sie verschönern können.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 11:32:11
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.625.707 von Kartenhai am 04.06.07 10:18:55kein wunder,betrachtet sich doch fast jeder sprayer als grandiosem künstler und die kunst soll schliesslich frei bleiben.

      schon die länge des textes beweisst beim berliner vorfall das es sich nicht un schreibkunst handeln kann und der einsatz von kreide ist selbst bei heutigen künstlern umstritten.;)
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 15:52:26
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.624.608 von rv_2011 am 04.06.07 09:06:33Unsere Unterhaltungen hoeren in der Regel dann auf erfreulich zu sein, wenn sie von Dir ideologisch aufgeladen werden. Frueher gab es schon mal kurze Phasen, in denen Du dieses "charging" bleiben lassen konntest. Vielleicht kannst Du das ja immer noch: sachlich auf den 2.Juni zu gucken, waere sicher ein Anfang.

      Man wird dann uebrigens auch sehr schnell bemerken, dass sich Heiligendamm und die Demonstartionen damals betraechlich voneinander unterscheiden.

      Wenn Du Mutmassungen ueber meine Biographie und Motive anstellen willst, dann ist sicher eine Praemisse schon ziemlich hilfreich: gehe mal getrost davon aus, dass ich die staendige Ideologisierung jeder politischen Fragestellung durch bestimmte Leute in D schon ziemlich satt habe. Sie bringt keinerlei Erkenntnisgewinn und polarisiert nur, ist damit Zeitverschwendung pur.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 16:00:21
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.630.929 von PresAbeL am 04.06.07 15:52:26Ich kann wirklich nicht sehen, wo ich die Diskussion über den 2.Juni 1967 ideologisch aufgeladen habe.
      Von Amerikanern habe ich nichts gesagt, und in den von mir geposteten Texten stand davon auch nichts.

      Du solltest mal Deine Brille putzen - vielleicht siehst dann weniger Gespenster.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 16:19:39
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.631.095 von rv_2011 am 04.06.07 16:00:21Okay, ich denke, ich habe das in den Postings vorher hinreichend deutlich gemacht. Ich haette es auch gern dabei belassen und es gut gefunden, wenn Du mal wieder gezeigt haettest, dass Du auch noch anders kannst. Kannst Du offenbar nicht. Ob das an Deinem fortgeschrittenen Alter liegt oder doch eher an Deinem in all den Jahren doch ziemlich beschraenkt gebliebenen Horizont, ist mir letzten Endes wurscht.

      Halte mal weiter die "Frankfurter Rundschau" fuer ein Blatt von Welt, Heiligendamm fuer eine (weltweite) Neuauflage des 2. Juni und fuehre Deinen Klimakreuzzug.

      Es gibt immer noch Leute hier, mit denen man sich gut (und auch kontrovers) unterhalten kann. Die haben aber ihre ideologische Pickelphase im Unterschied zu Dir schon lange hinter sich. :keks:
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 16:39:46
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.631.427 von PresAbeL am 04.06.07 16:19:39Immer das selbe mit Dir:
      Wenn Dir nichts mehr einfällt, fängst Du an, zu pöbeln. :laugh:

      Hättest Du den Artikel in #1 gelesen, wäre Dir aufgefallen, dass dort sehr deutlich auf die Unterschiede zwischen damals und heute eingegangen eingegangen wurde...

      Du bist unfähig zu einer politischen Weltsicht, die die Welt nicht nur in Freund=gut und Feind=böse einteilt.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 18:03:28
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.631.779 von rv_2011 am 04.06.07 16:39:46Nichts als Unterstellungen, Verdrehungen, spin. Du wirst wirklich langweilig, Alter!

      Klar habe ich den Artikel in #1 gelesen. Ich fand ihn halt ziemlich schlecht.

      Und was die Einteilung in Gut & Boese angeht: das aus der Tastatur eines Ideologen zu lesen, ist - mit Verlaub - schon ziemlich komisch. :laugh:

      Es gibt eben Menschen, fuer die ist die Welt immer noch eine Scheibe. Ich sehe ein, dass es keinen Sinn macht, denen etwas anderes vormachen zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 19:57:09
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.621.705 von PresAbeL am 04.06.07 00:14:56Okay, bei Gelegenheit sollten wir mal zusammen einen Thread ueber Menschenrechte machen. Es wird mir ein Vergnuegen sein, Dir zu zeigen, wie sehr die Menschenrechte fuer die USA eine "raison d'etre" darstellen - und wie wenig man das in Deutschland bis heute verstanden hat.

      okay. mache ich gerne mit.
      schon ein Kissinger hat den weitverbreiteten wilsonianism beklagt.
      du weisst : das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint" ;)
      ich werde dein absolut verlässlicher :D counterpart sein, der von idealistischer Masturbation und Gutmenschentum wenig hält[/i] :cool:



      .....die verlogenen 68er, die ihren moralischen Rigorismus....

      ich bin ein genuiner 68er - wissen die meisten hier. hatte darüber mit dem leider zu früh verblichenen ;) PrinzValium ne fruchtbare Diskussion.
      wir standen gegen die autoritären universitären Lehrstrukturen (damals waren Professoren noch selbstherrliche Götter), Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und - auch wir waren mal jung :D - für die Reform des Sexualstrafrechts (du machst dir überhaupt keine Vorstellungen über die 50er Jahre).
      Vietnam, der Schah, Kommune usw. waren für uns Deutsche nicht prägend, sondern eine Spezialität der fanatisch-antikommunistischen Frontstadt Berlin.
      wir sind Ingenieure, Ärzte, Betriebswirte usw. geworden. zum Teil auch in den Staatsdienst gegangen, haben aber mehrheitlich ;) einen anständigen Brotberuf gewählt :laugh:

      ob man mich als verlogen bezeichnen darf, weiss ich nicht - aber einen moralischen Rigorismus hat mir noch niemand attestiert :laugh::laugh::laugh:

      ob wir Linke sind bzw. waren ?
      Quatsch.
      schon damals war uns unser heilix Blechle wichtiger als die Weltrevolution. :cool:
      Avatar
      schrieb am 04.06.07 20:55:31
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.635.194 von Deeskalationsstrateg am 04.06.07 19:57:09Du gehoerst in der Tat zu den Leuten, mit denen sich Unterhaltungen dieser Art durhaus lohnen koennten. Fuer den Thread brauche ich noch einen aktuellen Aufhaenger und ein bisschen Zeit. Schaun mer mal.

      Mit dem Wilsoniasm geht's im Grunde doch schon los: meinte der alte Henry den Wilson vor oder nach dem Schlaganfall?

      Pragmatism und Blechle: ja sicher, wir haben doch auch schon ueber die MSB Revolutionaere in Kroko gewitzelt. Ich fand die Typen immer respektabel. Es war die attitude des damals 78-jaehrigen Herbert Marcuse, der vor seinem grossen kalifornischen Homepool, in dem seine Mietze telegen herumplantschte, auf die verbiestere Moralinfrage nach dem Pool mit dem entwaffnenden Statement konterte, dass an seinem Swimming Pool ueberhaupt nichts politically incorrect waere, incorrect sei lediglich, dass die meisten anderen keinen haetten.

      Nein, mir geht es in der Tat eher um den Purismus der Haetteichdochmitgemachts: von Leuten, die sich damals im karierten Hemd hinter ihrem Erlenmeyer Kolben versteckten und sich heute als Gralshueter der 68er gebaerden.


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