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    "Putin wird Super-Oligarch"--Gaidar nennt Putin einen Teufel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.12.07 14:03:13 von
    neuester Beitrag 29.12.08 22:47:36 von
    Beiträge: 21
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      schrieb am 02.12.07 14:03:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      02. Dezember 2007

      Wie gefährlich wird diese Frau für Putin?

      Moskau – Sie ist das schönste Gesicht der russischen Opposition: Maria Gaidar (25), mutige Kritikerin von Russlands Präsident Wladimir Putin.



      Maria Gaidar demonstriert in Moskau gegen Putins Politik. Sie hebt ihre Hand, formt mit den Fingern das Satans-Zeichen. Gaidar nennt Putin einen Teufel


      Als der Oppositionelle Garri Kasparow (44) aus der Untersuchungshaft entlassen wird, empfängt ihn Maria Gaidar mit Orchideen

      Für die liberaldemokratische Partei „Union der Rechten Kräfte“ kandidiert sie heute bei den Parlamentswahlen. Auf ihrem Wahlplakat steht: „Sind Sie gegen Putin? Wählen Sie Maria Gaidar!“

      Kann sie Putin, der als Spitzenkandidat seiner Partei „Einiges Russland“ antritt, gefährlich werden?

      Zwar ist unklar, ob Gaidars Partei die Sieben-Prozent-Hürde nimmt. Doch Putin geht auf seine Kritikerin los, als könnte sie ihn den Sieg kosten. „Unsere Druckmaterialien wurden landesweit konfisziert, unser Büro attackiert, wir hatten überhaupt keinen Zugang zu irgendwelchen Medien“, klagt Gaidar.

      Um sich Gehör zu verschaffen, startete sie spektakuläre Protestaktionen. In ihrem Internet-Videoblog stellte sie Putin als Teufel dar. Von einer Brücke gegenüber dem Kreml seilte sie sich ab, befestigte ein Banner: „Gebt dem Volk die Wahl zurück, ihr Scheusale!“. Bevor Putin die Botschaft lesen konnte, griff die Polizei zu.

      Als sie im Frühjahr bei einer Demonstration „Gegen Putin“ rief, führten sie Polizisten nach weniger als einer Minute ab. Sechsmal wurde sie festgenommen, zuletzt bei einer Demo vergangene Woche.

      Gaidar stammt aus einer berühmten Familie.

      Ihr Vater Jegor war der Architekt der Wirtschaftspolitik unter Boris Jelzin. Sie studierte Ökonomie, lebte als Studentin zwei Monate in München, schreibt gerade ihre Doktorarbeit. Seit sechs Jahren ist Maria (Kosename Mascha) mit Computer-Manager Andrej (27) verheiratet.
      http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/12/02/putin-wladim…
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 14:45:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      02. Dezember 2007

      RUSSLAND-WAHL
      "Putin wird Super-Oligarch"
      Gorbatschow, Jelzin, Putin: Immer hat sich der Westen in russische Spitzenpolitiker verliebt - und dann kam die Ernüchterung, sagt Georgi Satarow. Mit SPIEGEL ONLINE spricht der frühere Präsidentenberater über Putins Strategie und dessen Freund Schröder.


      SPIEGEL ONLINE: Immer wieder wird spekuliert, ob Russlands Präsident Wladimir Putin nach dem Ablaufen seiner Amtszeit Premierminister werden könnte. Er selbst hat das im Oktober auf einem Parteitag von "Einiges Russland" mal als "realistischen Vorschlag" bezeichnet.

      Georgi Satarow: Das ist kein seriöser Vorschlag. Putin hat vor seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt eine schwierige taktische Aufgabe: Er muss vermeiden, dass die Menschen von ihm zu irgendeinem designierten "Nachfolger" flüchten. Putin verdunkelt gerne seine Absichten. Er hat mal in einem Interview gesagt, einem geheimdienstlichen Aufklärer sei die Sprache gegeben, um seine Gedanken zu verbergen. Zudem ist der Premierminister laut Verfassung sehr verwundbar, der Präsident kann ihn jederzeit entlassen. Und die Bürger lieben die Regierung nicht und auch nicht den Premierminister. Der Premier und die Minister, das sind immer die bösen Bojaren, der Präsident und der Zar sind die Guten.

      SPIEGEL ONLINE: In jüngster Zeit wird kolportiert, der Präsident könnte nach den Duma-Wahlen zurücktreten und dann zu den Präsidentenwahlen wieder kandidieren. Dann müsste er nicht einmal die Verfassung ändern, die mehr als zwei Amtszeiten hintereinander verbietet.

      Satarow: Das wäre nicht verfassungsgemäß, das wäre eine dritte Amtszeit.

      SPIEGEL ONLINE: Was wird Putin tun?


      ZUR PERSON
      REUTERSGeorgi Satarow leitet die angesehene Moskauer Stiftung "Indem". Die Organisation hat sich mit kritischen Untersuchungen unter anderem über Korruption in Russland profiliert. Satarow: Putin wird gehen. Ich vermute, dass er seinen alten Traum realisieren wird, ein Super-Oligarch zu werden. Er interessiert sich doch sehr für die Gas- und Ölbranche, hat sich in den letzten Jahren intensiv um den Aufbau eines internationalen Gas-Konsortiums bemüht. Vielleicht wird er einen ähnlichen Job machen wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Ich schließe nicht aus, dass Schröder ihm sogar einen Platz frei hält.

      SPIEGEL ONLINE: Jetzt erleben wir allerlei angeblich spontane Kundgebungen, auf denen Putin zum "Nationalen Führer" ausgerufen wird. Die russische Verfassung sieht so ein Amt nicht vor. "Geliebte Führer" und oberste Kommandanten kennen wir aus Nordkorea und Kuba. Wohin geht Russland? In Richtung Diktatur?

      Satarow: Dahin bewegen wir uns schon seit einiger Zeit. Das liegt weniger an den jetzigen Kundgebungen, sondern an der Zerstörung des Föderalismus, der Abschaffung der Wahl der Gouverneure und insgesamt der Beseitigung der Gewaltenteilung zwischen Parlament und Regierung.

      SPIEGEL ONLINE: Wie soll der Westen mit Russland umgehen?

      Satarow: Was die langfristige Perspektive angeht, möchte ich vor allem empfehlen, was man vermeiden sollte: Verliebt euch nie in russische Führer! Der Westen neigt wie eine leicht entflammbare Witwe dazu, sich in jede neue russische Führungsperson zu verlieben. So war es mit Gorbatschow, mit Jelzin und auch mit Putin. Auf die Verliebtheit folgt eine schwere Enttäuschung, die weder Russland noch dem Westen nützt. Das Erstaunliche dabei ist, dass die Menschen im Westen sich in ihre eigenen Politiker durchaus nicht verlieben, sondern sich ihnen gegenüber sehr pragmatisch verhalten.


      RUSSLAND - SZENARIEN FÜR PUTINS ZUKUNFTDie Ausgangslage
      Kurz vor der Parlamentswahl rätseln die Russen immer noch, wie es mit ihrem Präsidenten weitergeht. Zunächst führt Wladimir Putin die Liste der Kreml-treuen Partei "Einiges Russland" an - und nach dem erwarteten Wahlsieg könnte er das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen. Doch wie geht es dann weiter? Bei der Präsidentschaftswahl im März darf er jedenfalls nicht mehr antreten - die Verfassung verbietet drei aufeinanderfolgende Amtszeiten. Sicher scheint nur eines: Die Macht will Putin nicht abgeben. SPIEGEL ONLINE stellt mögliche Szenarien vor.
      Das Ministerpräsidenten-Szenario
      Das russische Volk steht mehrheitlich hinter Putin. Umfragen zufolge könnte seine Partei "Einiges Russland" bei der Parlamentswahl auf 70 Prozent der Stimmen kommen. Selbst Oppositionelle räumen ein, dass Wahlfälschungen dafür nicht nötig sind. Mit dieser Mehrheit im Rücken wäre Putin enorm gestärkt, wenn er auf den Posten des Ministerpräsidenten wechseln sollte. Wer auch immer im März zum Präsidenten gewählt wird - er stünde in seinem Schatten. Möglich wäre außerdem eine Änderung der Verfassung, um die Vollmachten des Ministerpräsidenten auch offiziell zu Lasten des Präsidenten auszubauen. Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow schließt dies allerdings aus: "Man darf die Verfassung nicht antasten."
      Das Präsidenten-Szenario
      In dieser Variante bleibt Putin nur kurze Zeit Ministerpräsident. Zunächst lässt er im März einen Vertrauten zum Präsidenten wählen. Dieser tritt aber schon bald wieder zurück - zum Beispiel aus "gesundheitlichen Gründen". Laut Verfassung rückt der Ministerpräsident in diesem Fall automatisch auf den Posten des Präsidenten. Putin hätte also wieder das oberste Staatsamt inne, ohne die Verfassung ändern zu müssen. Anschließend könnte er sich regulär für zwei weitere Amtszeiten wählen lassen. Denn die Verfassung verbietet drei Runden nur dann, wenn sie "aufeinanderfolgen". Nach kurzer Unterbrechung als Ministerpräsident darf Putin also wieder kandidieren. Einziger Haken: Putin muss für die Übergangszeit einen Präsidenten finden, der so loyal ist, dass er tatsächlich zurücktritt.
      Das Gasprom-Szenario
      Möglicherweise will Putin gar nicht mehr politisch aktiv sein. Mehr Geld könnte er jedenfalls in der Wirtschaft verdienen, zum Beispiel beim Energiekonzern Gasprom. Als Vorbild für dieses Szenario dient Altkanzler Gerhard Schröder, der den Aufsichtsrat einer Gasprom-Tochter leitet. "Es ist wahrscheinlich, dass Putin zu einem Oligarchen werden möchte", sagt Georgi Satarow, der Chef des Moskauer Forschungsinstituts Indem. "Schon jetzt liegen 90 Prozent seiner Aktivitäten auf dem Gebiet von Gasprom." Putin selbst hatte zwar angedeutet, dass er Ministerpräsident werden könnte. Politikexperte Satarow will darauf aber nicht wetten und zitiert den Präsidenten: "Die Zunge ist einem Spion gegeben, um seine wahren Gedanken zu verbergen." Einziges Problem bei Gasprom: Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem Staat, der Geschäftsmann Putin wäre also von seinen Nachfolgern im Kreml abhängig. Doch auch dafür hat Satarow eine Lösung: "Je mehr kompromittierendes Material man über jemanden hat, desto fester sitzt man im Sattel." Mit anderen Worten: Putin besitzt Akten, mit denen er so gut wie jeden Politiker erpressen kann. Wer auch immer Präsident wird - er würde ihm bei Gasprom freie Hand lassen.
      Das Stalin-Szenario
      Der Strippenzieher im Hintergrund: Das ist Putins Rolle in diesem Szenario. Als Beispiel dient China. "Deng Xiaoping hatte kein einziges höchstes Staatsamt inne - und trotzdem die ganze Macht", sagt ein Regionalpolitiker aus Putins Partei Einiges Russland. Der frühere Mao-Vertraute Deng Xiaoping lenkte die Geschicke der Volksrepublik bis ins hohe Alter. Putin könnte dasselbe anstreben. Dabei käme ihm das belastende Material zugute, das er über fast alle russischen Politiker besitzen soll: Keiner würde es wagen, seinen Rat auszuschlagen. Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow nennt dafür ein Beispiel aus dem eigenen Land: "Stalin hat die Sowjetunion ohne jedes Staatsamt beherrscht. Er war nur Parteichef." Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow lässt alles offen: "Putin ist für einen Politiker sehr jung und energisch. Es ist offensichtlich, dass er weiter Einfluss ausüben wird - wir wissen nur noch nicht, in welcher Form."

      SPIEGEL ONLINE: Hat Russland seine Chance verspielt, eine Demokratie zu werden?

      Satarow: Nein. Demokratie wurde nirgends in ununterbrochenen Fortschritten aufgebaut. Mittelfristig bin ich sogar optimistisch. Die Kreml-Partei Einiges Russland befindet sich in diesem Wahlkampf in einer sehr schwierigen Lage. Sie hat kein Programm und legt keine Rechenschaft über Geleistetes ab. Sie hat Angst, sich Debatten mit politischen Gegnern zu stellen. Dafür schafft sie für die Medien künstliche PR-Ereignisse. Ohne solche Aktionen wie die Kundgebung mit Putin in einem Sportstadion in Moskau fände überhaupt kein Wahlkampf statt, von dem die Leute Notiz nehmen.

      SPIEGEL ONLINE: Hat Russland 16 Jahre nach dem Ende des Sowjetsystems wirklich schon ein Bürgertum, das als politisches Lager agieren kann?


      Satarow: Ja, es gibt schon diese bürgerliche Mittelschicht. Sie wächst zahlenmäßig und als gesellschaftliche Kraft, auch wenn sie noch nicht so stark ist, wie in westeuropäischen Ländern. Die Leute haben nicht nur Autos, Wohnungen und Datschen erworben, sie fangen auch an, sich selbst zu organisieren. Es gibt eine Welle der Selbstorganisation der Mittelschicht, die viel effektiver ist als alle früheren Versuche. Die Bürger organisieren etwa ihre Datschen-Gemeinschaften und geraten mit Bürokraten in Konflikt. Sie bilden Hauseigentümer-Gemeinschaften oder Verbände von Autofahrern. Sie werden unvermeidlich auch auf die politische Ebene vordringen. Ich bin mir sicher, dass daraus in den nächsten fünf Jahren neue starke politische Parteien entstehen werden.

      SPIEGEL ONLINE: Warum ist es Putin nicht gelungen, die ausufernde Bürokratie und die mit ihr verbundene Korruption zurückzudrängen?

      Satarow: Putin ist im Verhältnis zur Bürokratie keine äußere Kraft, wie es ein Politiker sein sollte, sondern ein Teil von ihr. Die Bürokratie, die selbst keineswegs populär ist, braucht Putins hohe Umfragewerte als Schutzschild.

      SPIEGEL ONLINE: Zu Anfang der Ära Putin wurden etliche Reformen angekündigt, darunter eine Armee- und eine Verwaltungsreform. Was ist daraus geworden?

      Satarow: Es gab anfangs den Plan, die Staatsverwaltung zu reformieren. Putin begann einiges umzusetzen, was in der Ära seines Vorgängers Boris Jelzin nicht durchgesetzt worden war, zum Beispiel das Bodengesetz, das den Kauf und Verkauf von Grundstücken regelt. Aber der Ansatz, die Bürokratie zum Träger (Subjekt) der Modernisierung zu machen, funktionierte nicht. Dann hat die Führungsgruppe um Putin einen Kapitalismus eines kleinen Kreises von Vertrauten gebildet. Viele von ihnen saßen mit Putin ja schon in einer Datschen-Kooperative zusammen. Dann folgte nur noch eine Imitation von Reformen.

      SPIEGEL ONLINE: Wie stark ist Putins starker Staat wirklich? Der Chef der Drogenpolizei schrieb kürzlich in einer Zeitung, es gebe einen "Krieg der Geheimdienste". Der Inlandsgeheimdienst kämpft gegen die Generalstaatsanwaltschaft, im Generalstab formiert sich eine Fronde gegen den Verteidigungsminister. Droht da hinter dem Rücken des Präsidenten ein Kampf aller gegen alle?

      Satar ow: Dafür gibt es Anzeichen. Das ist womöglich nicht einmal die Hauptgefahr, die von der gegenwärtigen Macht ausgeht. Das Hauptproblem besteht darin, dass sich die gewaltige Bürokratie immer weniger lenken lässt. Das war bei Jelzin noch nicht so.


      DIE HERAUSFORDERER DER PUTIN-PARTEI "EINIGES RUSSLAND"Jabloko-Partei
      Jabloko wurde 1993 als Wahlblock gegründet, zwei Jahre später als Partei registriert und tritt für sozialverträgliche Wirtschaftsreformen, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung ein. Sie hat derzeit fast 60.000 Mitglieder. An ihrer Spitze steht Grigori Jawlinski: "Wenn Gerhard Schröder hier in Russland jemanden einen lupenreinen Demokraten nennt, dann meint er nicht Präsident Putin, dann meint er mich", sagt der 55-Jährige. Wichtigster Geldgeber der Partei ist der Milliardär Michail Friedman. 2003 scheiterte die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde, errang aber vier Direktmandate im Parlament.
      Liberaldemokratische Partei
      Die rechtskonservative und ultranationalistische Liberaldemokratische Partei wurde 1989 noch zu Sowjetzeiten als LDPSU gegründet und 1991 in Liberaldemokratische Partei Russlands (LDPR) umbenannt. Sie hat nach eigenen Angaben 500.000 Mitglieder. Chef ist Wladimir Schirinowski, 61. Zum Wahlprogramm gehören eine starke Armee, Miliz und Geheimdienste, die außenpolitische Orientierung nach Süden anstatt nach Westen. Geldgeber sind regionale Bauunternehmen aus Jekaterinburg wie Ural-Baikal und Ural-Sibirien. Bei den vergangenen Duma-Wahlen erreichte die LDPR etwas mehr als 11 Prozent der Stimmen und zog ins Parlament ein.
      Die Kommunisten
      Die heutige Kommunistische Partei der russischen Föderation (KPRF) wurde 1993 gegründet. Sie hat etwa 180.000 Mitglieder. Vorsitzender ist Gennadij Sjuganow, der meint: "Die Kommunisten sind erneut bereit, wie 1917 und 1941, die Verantwortung für das Schicksal des Landes zu übernehmen". In ihrem Wahlprogramm kündigen sie die Nationalisierung der Rohstoffressourcen und der strategischen Wirtschaftszweige an. Ihr Wahlslogan: "Für die Macht des arbeitenden Volkes". Geldgeber sind kommunistische Agrarlobbyisten und einzelne Unternehmer. Bei den Duma-Wahlen 2003 gingen die Kommunisten unter Sjuganow als zweitstärkste Kraft hervor.
      Staatsbürgerliche Kraft
      Die "Staatsbürgerliche Kraft" will das kleine und mittlere Unternehmertum durch Steuersenkungen schützen. Zum Wahlprogramm gehören außerdem: Entbürokratisierung und Demonopolisierung der Wirtschaft. Bürgerkontrolle der Rechtsschutzorgane. Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Die Partei wurde 2006 gegründet und wird von mittleren Unternehmern finanziert. Der Wahlslogan: "Wir sind die Staatsbürgerliche Kraft".
      Union der rechten Kräfte
      Die "Union der rechten Kräfte" (SPS) wurde am 26. Mai 2001 gegründet und hat heute rund 60.000 Mitglieder. Eine der Vorläuferorganisationen war die Partei "Demokratische Wahl Russlands", die 1994 ins Leben gerufen wurde. SPS hat landesweit mehr als 1000 Lokalgliederungen und ist in 43 Regionalparlamenten vertreten. Als informelle Führer der Partei gelten der Chefideologe der Privatisierung Anatolij Tschubais und Jegor Gajdar, Russlands erster Premierminister nach dem Zerfall der Sowjetunion. Parteivorsitzender ist Nikita Belych, ein Unternehmer aus Perm. Bei den Parlamentswahlen vor vier jahren erreichte SPS knapp 4 Prozent der Stimmen, bei den vorvergangenen Wahlen zogen sie mit 8,52 Prozent ins Parlament ein. Außer für liberale Wirtschaftsreformen tritt SPS für die Bürgerrechte ein. Anatolij Tschubais war einer der wenigen russischen Spitzenpolitiker, die an der Beerdigung der ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja teilnahmen.

      SPIEGEL ONLINE: Die heutigen Konflikte im Moskauer Machtapparat erinnern an die Klankämpfe im Sowjetsystem. Sie vollziehen sich weitgehend hinter den Kulissen. Geht es bald wieder so zu, wie Winston Churchill über die Sowjetführung sagte: Dass ein "Kampf der Bulldoggen unter dem Teppich" stattfindet und dann nur ein Hund unter dem Teppich hervor kommt?

      Satarow: Diese Parallele ist leider aktuell, aber weil sich diese Konflikte verschärfen, werden sie unvermeidlich an die Öffentlichkeit treten. Die Machtkämpfe werden ihren Höhepunkt wohl nach den Duma-Wahlen erreichen.

      SPIEGEL ONLINE: Warum ist die Opposition gegen die Kreml-Politik so schwach? Die oppositionelle Koalition Das Andere Russland um den Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow, an der sie zeitweilig mitgearbeitet haben, ist faktisch zerfallen. Warum?

      Satarow: Das hat zwei Gründe. Mit den "Märschen der Nicht Einverstandenen" im Frühjahr begann sich der Geruch des Erfolges einzustellen. Und den möglichen Erfolg galt es zu teilen, aber damit taten sie sich schwer. Hinzu kommt aber auch, dass es massiven Druck und eine staatliche Propaganda gab, mit dem Ziel, die politische Atmosphäre im Lande gegen das Bündnis zu vergiften und es zu spalten.

      SPIEGEL ONLINE: Sie waren in den neunziger Jahren Gehilfe des Präsidenten Boris Jelzin. In dessen Präsidentenwahlkampf 1996, an dem Sie mitwirkten, kam es zu massiven Manipulationen gegen die damals noch sehr starken Kommunisten. Ging es damals wirklich fair zu?

      Satarow: Die Kommunisten haben damals die ihnen zustehende Sendezeit im Fernsehen erhalten. Es gab aber unstrittig eine gigantische propagandistische Kampagne gegen sie, vor allem im Fernsehen. Heute aber bekommen oppositionelle Parteien in den Regionen nicht einmal die ihnen im Wahlkampf zustehende Sendezeit. Es gab aber damals schon eine Menge Verstöße gegen die Regeln der reinen Demokratie. Unser größter Fehler bestand darin, dass wir den Sieg von Demokraten mit einem Sieg der Demokratie verwechselt haben. Es wurde administrativer Druck angewandt, um Jelzins Wiederwahl zu erreichen. Zum Beispiel führte Jelzin Gespräche mit einzelnen Gouverneuren. Aber wir haben keinen Druck auf die Presse ausgeübt.

      SPIEGEL ONLINE: Die beiden wichtigsten Fernsehsender befanden sich damals in den Händen der inzwischen geflüchteten Finanzoligarchen Boris Beresowski und Wladimir Gussinski. In deren Kanälen konnte von einer fairen Behandlung der Opposition gegen Jelzin nicht die Rede sein. In Interviews in einer Dokumentation des israelischen Fernsehens haben die Beiden später bekannt, dass es ihnen in erster Linie nicht um Demokratie ging, sondern um die Macht.

      Satarow: Das ist sicher so gewesen, es gab damals Überspitzungen.

      SPIEGEL ONLINE: Haben die damaligen Liberalen und auch Sie selbst unbewusst den Boden für das heutige autoritäre System vorbereitet?

      Satarow: Es galten nicht immer gleiche Regeln für alle, dabei habe ich auch mitgewirkt. Nur ein Beispiel: Anfang 1995 haben wir erfahren, dass ein Ministerium Staatsgelder an eine Anti-Jelzin-Partei gepumpt hat. Wir haben eine Präsidenten-Weisung vorbereitet, damit die Kontrollabteilung des Kreml den Vorgang untersucht, die Untersuchungsergebnisse wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Der Verantwortliche hat bei Jelzin als reuiger Sünder inständig Besserung gelobt und inständig gebeten, den Fall nicht dem Gericht zu übergeben. Er wurde nicht verurteilt. Wir hätten damals alle Parteien überprüfen sollen. Dass wir das nicht getan haben, das war ein Fehler.

      Das Interview führte Uwe Klußmann in Moskau
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,519970,00.html
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 15:16:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.640.175 von GueldnerG45S am 02.12.07 14:03:13Chavez nennt Bush „Teufel“



      http://www.focus.de/politik/ausland/usa-kritik_aid_115948.ht…


      Jesu Versuchung
      1Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel aversucht würde. 2Und da er bvierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. c 4Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.»
      a: Hebr 4,15 b: 2. Mose 34,28; 1. Kön 19,8 c: 1. Mose 3,1-7

      5Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): «Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.» 7Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5. Mose 6,16): «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.» 8Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. a 10Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): «Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.» 11Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da btraten Engel zu ihm und dienten ihm.
      a: Kap 16,26 b: Joh 1,51; Hebr 1,6; 1,14
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 15:26:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.640.420 von Adonde am 02.12.07 15:16:19Der Teufel nutzt ein natürliches Bedürfnis des Menschen aus

      Der Teufel beobachtet die Menschen schon seit ihrer Erschaffung. Er kennt ihre Natur — ihre Bedürfnisse, Interessen und Wünsche. Satan weiß genau, dass der Mensch mit einem geistigen Bedürfnis erschaffen wurde, und das hat er geschickt ausgenutzt. Wie? Indem er der Menschheit religiöse Lügen aufgetischt hat (Johannes 8:44). Viele Lehren über Gott widersprechen einander und sind verwirrend. Wessen Zwecken dient das wohl? Einander widersprechende Lehren können nicht allesamt wahr sein. Wäre es also nicht denkbar, dass viele Religionslehren von Satan ausdrücklich zu dem Zweck erdacht und gebraucht worden sind, Menschen irrezuführen? Tatsächlich bezeichnet ihn die Bibel als den „Gott dieses Systems der Dinge“, der den Sinn der Menschen verblendet hat (2. Korinther 4:4).
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 15:36:24
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 02.12.07 17:25:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nach den Bildern sehen eher die beiden aus wie Gestalten des Teufels. Nur mal so rein vom optischen Erscheinen, sehr mysteriös !
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 18:27:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1 die Paris Hilton der russischen politik, jetzt lernen wir sie auch kennen.
      Reissäcke in China werden jetzt abgelöst, durch Maschas "spektakuläre Protestaktionen".
      Bin mal gespannt was der Spiegel schreibt, wenn Putin die ersten hilfsaktionen für verhungende kinder in Deutschland startet.
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 18:37:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.641.026 von Rijn am 02.12.07 18:27:31Schliesslich ist Putin ein "lupenreiner Demokrat"!:eek:
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 19:36:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was soll ich dazu schreiben. Nein, er ist kein "lupenreiner Demokrat",
      aber wenn er ein wirtschaftliches "laisse faire" zuliese, dann wäre er es?
      Die Russen sollten ganz einfach das US Model wählen. 2 Parteien die letztendlich eine nationalistische politik betreiben und fertig.
      Leute wie Putin sitzten als graue eminenzen im hintergrund und lassen marionetten wie George W. oder Gerd ihre politik umsetzten.
      Bist Du dann beruhigt? Keine angst lass den Russen noch 30 Jahre zeit und dann werden die das auch haben und Deutschland und seinen eliten kleine goodies gewähren, damit diese demokratie liebenden vollkasko schmarotzer ihre fresse halten.
      Avatar
      schrieb am 02.12.07 21:29:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      PUTINS NEUE SUPERMACHT
      Mit Gaunern zum Sieg

      Was Russlands Präsident Putin als ehrlichen Kampf angekündigt hatte, verkam zur Wahlfarce. Über 60 Prozent für seine Partei, weitere rund 18 Prozent für Verbündete - das russische Parlament wird endgültig zur Abstimmungsmaschine. Dennoch drohen in Moskau heftige Machtkämpfe. Von Uwe Klußmann, Moskau mehr... http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,520940,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,520940,00.html



      WAHLSZENEN IN RUSSLAND
      100 Rubel für eine Stimme
      Plötzlich klingelt es an der Tür. Dann reicht jemand einen Geldschein herein - damit man doch noch wählen geht. Was eine russische Familie heute bei der Entscheidung über Putins Zukunft erlebte. Und wieso Vater Juri sagt: "Russland wird nie eine Demokratie." Aus Twer bei Moskau berichtet Florian Willershausen mehr... http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,520923,00.html
      Avatar
      schrieb am 03.12.07 21:56:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.640.800 von DScully am 02.12.07 17:25:45
      Avatar
      schrieb am 03.12.07 22:16:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.652.716 von CaptainFutures am 03.12.07 21:56:04Die Wahl war eine platte und plumpe Fälschung. Für das nächste Mal würde ich Herrn Putin raten, ein paar Wahlmaschinen in den USA zu kaufen und den Ausgang knapper zu gestalten.
      Avatar
      schrieb am 03.12.07 22:24:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.653.063 von derbewunderer am 03.12.07 22:16:23Hier mal der Guardian, der Kommentar ist fairer als das Spon Geschreibsel.


      Russia hands Putin a blank cheque
      David Hearst

      December 3, 2007 1:30 PM

      http://commentisfree.guardian.co.uk/david_hearst/2007/12/rus…

      Vladimir Putin got what he wanted from yesterday\'s parliamentary election - an overwhelming personal mandate to continue ruling Russia. His party, United Russia, got 70% of the seats of the new Duma, and adding together the votes garnered by the other pro-presidential party, A Just Russia, Putin may still be able to claim that over half of the total electorate voted for him.

      This political base gives Putin more legitimacy, and more room for manoeuvre, as his second presidential term draws to an end, but it does not, of itself, solve his main problem: what to do next. He obviously wants to stay in power. Both his own people and the fate of the country, portrayed at home as being preyed upon by hostile foreign powers, demand that he should. But how? He does not want to go down the Central Asian route and declare himself president for life and therefore he has, for now, to abide by the terms of the Russian constitution, which says he must leave office in March next year after two consecutive presidential terms. The constitution gives him no other help in solving the problem of his succession.

      This result gives him more options. He has enough of a majority in parliament to change the constitution. But he could equally well decide to anoint a successor as president, confident in the knowledge that he is popular enough in the country to be able to dominate from whatever other position he chooses for himself. His aides have recently floated the idea of Putin leaving the presidency but remaining \"a national leader\" - whatever that is. But if there is a choice between putting a weak placeman in power as president (such as his current prime minister Viktor Zubkov) and a strong one (such as his hawkish defence minister Sergei Ivanov) this result paradoxically favours the latter. It means that Putin is so well-established in the national consciousness, that he can afford to put a stronger man in as president, paying slightly less heed to the risk of splitting the leadership of Russia. After eight years in power, Putin has gained in confidence and could start to act as only a confident leader can.

      If past form is anything to go by, Putin will only declare his hand at the last possible minute and keep everyone - including his closest aides - guessing. The second round of this mammoth political game will be played in March next year, and for the moment the liberal opposition who were excluded from the Duma by the increased 7% threshold and the loss of single constituency seats, are in principle free to contest the presidential election.

      As the Guardian has reported, this election was probably the most rigged in Russia\'s modern history. Opposition leaders like the former world chess champion Garry Kasparov and Boris Nemtsov, the leader of the Union of Right Forces, were arrested and harassed. Others parties like Yabloko had their websites attacked by hackers. The United Russia vote was inflated by what the Kremlin euphemistically called \"administrative means\" - pulling the massive levers of executive government at national and local level to get the vote out. Both the OSCE and the EU are right to complain about the unfairness of United Russia\'s campaign and the access to national television that it enjoyed.

      But an uncomfortable truth remains: even if liberal democratic parties had enjoyed a level playing field, they would have been crushed electorally for two reasons. First, they still represent the old regime, the days of the wild 90s when Russia was in economic freefall. Second, because they are still unable to unite, to put aside personal ambition for the greater good of a more democratic Russia.

      Putin\'s hold over power is more likely to be challenged from within than from without. One of the bigger surprises of this election was the success of A Just Russia, which represents more leftwing and socially oriented opinion. This party had been created by Putin before his decision to make the parliamentary elections a personal mandate. The idea then was create a parliament dominated by a rightwing and a leftwing group, which were both loyal to the presidency. This suited the Kremlin but created problems for executive power in the regions, which began to be badly split.

      When Putin abandoned the project of two competing pro-presidential parties in the Duma, it was thought that A Just Russia\'s fate was sealed and it would die a premature death. But Just Russia got into the Duma and lives to fight another day. This could be a significant sign of the tensions bubbling away between rival factions in the Kremlin. Putin may be in total control, but that does not mean that the country he controls is as politically stable as he would like.
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      schrieb am 03.12.07 22:50:32
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.653.200 von derbewunderer am 03.12.07 22:24:57Der Guardian hat Recht (die Domkraten, wenn sie denn welche sind, aber das wissen wir nicht s. Georgien) hatten ihre Chance, sie haben sie einfach versemmelt und das Land in ein Chaos geworfen. Die Bevölkerung hat von diesen Leuten die Schnauze voll.

      Schade, aber Fakt, wer mal mit Russen spricht, weiss, dass die weitaus meisten Leute für Putin sind. Einen echten Gegner hat er derzeit nicht und bei aller Liebe zur Demokratie. Ein berechenbares Russland ist gut für Europa.

      Außerdem, falls es eine Diktatur, ist es eine sehr milde Form davon. Wer die russische Presse nicht mag, liest eben Auslandszeitungen oder surft im Netz. Die Russen haben nämlich nicht die grosse Firewall.

      http://www.theotherrussia.ru/

      Kasparows Seite, nicht zensiert.

      http://www.kasparov.ru/
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      schrieb am 03.12.07 23:07:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.653.551 von derbewunderer am 03.12.07 22:50:3260 % des russischen Fernsehmarkts teilen sich drei große Vollprogramme, Perwyi Kanal (das „Erste Programm“, vormals ORT), der Sender „Rossija“ (auch RTR) und NTW. Auf dem ersten Blick eine Meinungsvielfalt unter den drei großen, denn Perwyi Kanal ist halbstaatlich, Rossija staatlich und NTW in privater Hand als Teil des Firmenimperiums Gasprom. Doch ganz so einfach ist das mit der Medienkontrolle im Russland des neuen Jahrtausends nicht. Denn schön hat sich der Kreml über eine staatliche Medienholding 51 % am Besitz des Perwyi Kanals (auf Neurussisch auch „Channel One Russia“ genannt) und damit die Kontrolle über diesen gesichert, das „Zweite“ Rossija besitzt er über dieselbe Holding zu 100 % und der Besitzer des dritten Kanals NTW Gasprom gehört wieder zu 50,002 % dem vom Kreml gelenkten Staat.

      Die meisten wichtigen Spartensender - Sport (das Gegenstück zu DSF und Eurosport), Kultura (so etwas wie 3sat) und Westi (Nachrichten etwa wie n-tv und n24) sind praktischerweise gleich Töchter des 100%igen-Staatssenders Rossija, der weitere Vollkanal TW Zentr gehört der Moskauer Stadtregierung, die natürlich von der Kremlpartei „Einheitliches Russland“ gelenkt wird. Also alles in allem eine mehr als Zweidrittelmehrheit für die Sender, die direkt unter der Fuchtel der Regierung stehen. Das schafft auch die RTL Group in Deutschland nicht - die übrigens in Russland 30 % eines kleineren Vollprogramms namens Ren TV besitzt.

      Dass dabei in den Nachrichten eine modernisierte Version von Kreml-Propaganda herauskommt, wundert da nicht. 75 - 92 % der Zeit in den Nachrichtensendungen gehen nach einer Studie der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte für Berichte über die Führer des Kreml oder ihrer Partei „Einheitliches Russland“ drauf, natürlich positiv zustimmend bis neutral gehalten. Gute Ergebnisse bei den nächsten Wahlen sind bei so viel gutmütigem Bildschirmgeflimmer vorprogrammiert. Und das ganz modern ohne so eine furchtbare staatliche Zensurbehörde - das waren die Methoden von gestern. Moderne Zensur funktioniert in Russland gar nicht so viel anders als im Westen, im Kopf der Journalisten mit Angst um ihren Job. Nur noch etwas effektiver, als in den (meisten) westlichen Staaten.

      Quelle: http://www.inrussland.net/index-ev.html

      Ja, ja und unsere Medien sind soooo unabhängig. Hups, surfen wir nicht bei Springer, die heute auch bild.t-online.de gekauft haben.
      Naja, aber ARD und ZDF sind sicherlich unabhängig, da ja die Rundfunräte frei von Politikern sind. Klar sind zwei Drittel viel, wem es nicht passt schaut sich das andere Drittel oder CNN an.
      Avatar
      schrieb am 03.12.07 23:21:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.653.769 von derbewunderer am 03.12.07 23:07:40Bis zum 1. Juli 2005 war der Sender im Besitz der Gründerin Irena Lesnewskaja und ihres Sohnes (30%) sowie des Energiekonzerns EES Rossii (70%) unter Anatoli Tschubais, einem Jungreformer in der russischen Regierung der 90er Jahre. Der Sender wurde lange als letzter Hort freier Berichterstattung angesehen. Seit dem Verkauf im Jahr 2005 hält die RTL Group 30% des Senders, die regierungsnahen Konzerne Sewerstal und Surgutneftegas halten je 35 Prozent. Dass mit dem Verkauf eine Änderung der kritischen Redaktionspolitik des Senders einhergeht, wird von den neuen Eigentümern bestritten.

      2004 erhielt die populäre Journalistin Olga Romanowa für ihre Nachrichtensendung „24 mit Olga Romanowa“ auf Ren TV Russlands wichtigsten Fernsehpreis als „bestes Informationsprogramm im Land“. Im November 2005 kündigte der Sender Romanowa. Sie hatte öffentlich Kritik an einem Fall von Zensur geübt. Der Sender hatte ihren Bericht über den Freispruch des Sohnes von Verteidigungsminister Sergei Iwanow abgesetzt. In dem skandalösen Urteil wurde Iwanows Sohn freigesprochen, nachdem dessen Luxuslimousine bei roter Ampel mit hoher Geschwindigkeit einen Zebrastreifen überfuhr und eine Rentnerin tötete. Nach der Absetzung kündigten die Chefredakteurin Jelena Fjodorowa und eine Reihe von Journalisten. [1] Jelena Fjodorowa gab Radio Free Europe ein Interview über die Gründe für ihre Kündigung.[2] Auch Ilja Kusmenkow gab dem Sender einen Tag später ein Interview.[3] Nach der Entlassung Romanowas sagte der ehemalige Präsident der Sowjetunion Gorbatschow: es sei „der letzte Sender verloren gegangen, der eine gewisse Unabhängigkeit und Objektivität wahrte“. Später signalisierte die Sendeleitung Gesprächsbereitschaft mit Romanowa und man erwog ein neues Sendeformat mit ihr, nachdem sie mit einer Klage gegen ihre Entlassung gedroht hatte. \"Olga Romanowa kämpft weiter um ihren Platz bei REN-TV. Doch zu ihrer Pressekonferenz erscheint keiner ihrer Kollegen von den großen russischen Sendern. Und auch die Hoffnung auf Unterstützung aus Deutschland hat Olga Romanowa längst aufgegeben.\", heißt es in einem Text des NDR zur ZAPP Sendung vom Dezember 2005. [4] Ob sie nun tatsächlich geklagt oder sich auf ein neues Sendeformat beim gleichen Sender eingelassen hat, ist nicht bekannt.

      Sendungen [Bearbeiten]

      Ren TV sendet ein TV-Vollprogramm mit einem hohen Anteil US-amerikanischer Produktionen. Serien bei Ren TV:

      * Akte X
      * Ally McBeal
      * Family Guy
      * Friends
      * Futurama
      * Prison Break
      * Shaman King
      * Die Simpsons

      Außerdem produziert Ren TV viele eigene Serien, die in ganzer Welt, unter russisch sprechender Bevölkerung, sehr erfolgreich sind.

      * Солдаты („Soldaten“) feierte Anfang März die Premiere der 12. Staffel
      * Студенты („Studenten“)
      * КГБ в смокинге („KGB im Smoking“)

      Nachrichten:

      * 24

      Quelle: wikipedia

      Die Ultrademokraten von RTL kämpfen wie immer massiv für die Pressefreiheit oder sch... die Bevölkerung wie hier doch lieber mit dümmlichen Formaten wie Sibirencamp oder Bauer sucht Traktoristin zu.
      Avatar
      schrieb am 07.12.07 20:30:52
      Beitrag Nr. 17 ()
      :confused: Ist Putin Jude :confused:


      Freitag, 7. Dezember 2007
      "Präsident aller Russen"
      Putin plant Coup

      Seit Wochen wird darüber gerätselt, wie Russlands Präsident Wladimir Putin nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit Präsident bleiben könnte. Nun gibt ein Bericht über eine angeblich bevorstehende Union mit Weißrussland den Spekulationen über einen Verbleib Putins im Kreml neue Nahrung. Fest steht inzwischen: Parlamentspräsident wird der Chef der Präsidentenpartei Einiges Russland.

      http://www.n-tv.de/889948.html
      Avatar
      schrieb am 10.05.08 16:58:47
      Beitrag Nr. 18 ()
      Moskau im Waffenrausch


      ... bei der erstmals seit dem Ende der Sowjetunion vor 17 Jahren Panzer ...


      ... und atomwaffenfähige Topol-Raketen über den Roten Platz gefahren wurden.

      Die Zurschaustellung von mehr als 100 Panzern, mobilen Raketeneinheiten und anderen schweren Waffen unterstreicht das militärische Wiedererstarken, ...
      ... löst aber auch Besorgnis über eine zunehmend aggressive Haltung Russlands aus.
      Avatar
      schrieb am 21.08.08 14:46:26
      Beitrag Nr. 19 ()
      Russland

      Chodorkowskis Tanz auf dem Vulkan
      Der inhaftierte russische Milliardär Chodorkowski bittet um Haftentlassung

      Michail Chodorkowski war einer der schillerndsten Neureichen Russlands bis Präsident Wladimir Putin an ihm ein Exempel statuieren ließ. Wegen Betrugs und Steuerhinterziehung wurde er zu acht Jahren Haft verurteilt. Jetzt bittet der Milliardär um vorzeitige Entlassung. Welche Bedeutung hätte ein Erfolg? Eine Analyse von Tomasz Konicz.

      Am Donnerstag wird die russische Justiz über das weitere Schicksal Michail Chodorkowskis entscheiden. Der ehemalige Milliardär und Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, erwirkte für den 21. August eine Prüfung auf seine vorzeitige Haftentlassung.
      Tiefer Fall aus dem Oligarchenhimmel
      Es war ein tiefer Fall aus den höchsten Höhen des russischen Oligarchenhimmels bis in die schmutzige Gemeinschaftszelle im östlichen Sibirien, den Chodorkowski seit 2003 durchlebte. Doch es sind sicherlich nicht die von Yukos unterschlagenen Steuern, die den Vorsitzenden des ehemals einflussreichen Energiekonzerns hinter Gitter brachten. Hätte die Equipe rund um Wladimir Putin dieselben rechtlichen Maßstäbe an die gesamte Kaste der neureichen Russen angelegt, befänden sich wohl noch immer nahezu alle Oligarchen Russlands in Haft. Die russische Systemtransformation war von einer chaotischen, im rechtlichen Niemandsland der Jelzin-Ära verlaufenden Privatisierung begleitet. Oftmals waren es Mitglieder der so genannten Nomenklatura, einer Schicht von sowjetischen Parteikadern in Verwaltung, Staat und Wirtschaft, die eine rasante Wandlung vom Parteibuchkommunisten zum Kapitalisten vollführten und sich die besten Betriebe sowie Banken unter dubiosen Umständen gegenseitig zuschanzten.


      Putin ändert die Spielregeln
      Als im Jahr 2000 der eher unbekannte Wladimir Putin zum Nachfolger Jelzins gewählt wurde, änderten sich langsam die Spielregeln. Der neue Präsident, der seine Karriere bei dem russischen Geheimdienst FSB gestartet hatte, besetzte sukzessive alle wichtigen Schaltstellen im Staatsapparat mit seinen (Geheimdienst)- Leuten und etablierte den Kreml wieder als einen autonomen, bestimmenden Machtfaktor Russlands. Die Zeit der Transformationswirren beendend, bot Putins Mannschaft der russischen Oligarchie eine informelle Vereinbarung an: Die Neureichen können das von ihnen zusammengeraffte, ehemalige Staatseigentum behalten, wenn sie den Kreml als das neue und alte Machtzentrum Russlands anerkennen.

      http://www.stern.de/politik/ausland/:Russland-Chodorkowskis-…
      Avatar
      schrieb am 21.08.08 23:24:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      alles wegen merkel :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 22:47:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Nachricht vom 29.12.2008 | 15:50

      Oligarchen flehen im Kreml um Milliardenkredite


      Klamme russische Oligarchen haben den Kreml um Kredite von insgesamt 78 Milliarden Dollar gebeten.

      Mehr als 100 Milliardäre stehen mittlerweile bei Premier Wladimir Putin auf der Matte. Viele werden ihr Eigentum verlieren, heißt es – entweder an den Staat oder an andere Investoren. (ks)

      Autor: w:o_redaktion

      http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/265355…


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      "Putin wird Super-Oligarch"--Gaidar nennt Putin einen Teufel