Optionscheinkauf in der Krise - Volatilitäten - 500 Beiträge pro Seite

[bbrand]

Sagt mal, wie steht ihr eigentlich zu den gerade extrem hohen Volatilitäten? Wie denkt ihr, werden diese sich weiterentwickeln?

Ich habe gerade ein paar extrem langfristige (Laufzeit 2-3 Jahre) Calls mit niderigem Strike auf einige extrem solide und augenblicklich extrem billige Aktien und Märkte gekauft.

Beispiele:
- Deutsche Post
- Vimpelcom
- China Enterprises Index
- BASF

Eigentlich sollte ich damit (wenn man das Szenario Weltuntergang mal ausklammert) mit hoher Sicherheit extrem gute Profite machen können.

Tja, wenn die Vola nicht runtergeht und deswegen der Wert sinkt.
Für wie hoch haltet ihr das Risiko, einmal angenommen, die Aktienwerte gingen in der Tat wieder 20-30% hoch, und Vola würde sich halbieren?

[Oakatzl]

Antwort auf Beitrag Nr.: 35.800.232 von bbrand am 02.11.08 16:37:13

Sagt mal, wie steht ihr eigentlich zu den gerade extrem hohen Volatilitäten?

ich stehe dazu

[bbrand]

Auf solche Kommentare habe ich gehofft.

[sedum]

Moin, moin!

Zum Szenario durchspielen einfach mal die eigenen Erwartungen im OS-Rechner von Onvista eingeben. Sehr übersichtlich und verständlich.

Siehe: Onvista.de > Optionsscheine > Unterpunkt OS-Rechner

Bei fallender Vola bleibt trotz niedrigem Einstandspreis schnell nichts mehr übrig!

Ich habe da auch noch einen Call auf ING im Auge; TBo58E, Basis 30, Laufzeit 12.12.2011.
Ich denke grds. schon, dass ING innerhalb der nächsten 37 Monate wieder deutlich über den heutigen 7,24 Euro notieren wird, aber bei der aktuellen Vola von 73% nützt selbst ein Erreichen der 30 Euro Marke in einen sich beruhigendem Umfeld nichts.

Kurzfristig ist bei den schwankenden Märkten aber sicher viel drin (in beide Richtungen).

[thoraxsnaz]

das dürfte sehr problematisch werden, denn die vola wird sicher fallen und deine optionen selbst bei steigenden kursen nachgeben...

[BIG.M]

Antwort auf Beitrag Nr.: 35.800.232 von bbrand am 02.11.08 16:37:13

Ganz einfach. Wenn Du auf eine starke Aufwärtsbewegung im n. Jahr spekulierst, die höher als die aktuelle implizite Vola ist, dann würde es sich lohnen einen Schein zu kaufen, der am oder leicht im Geld ist.

Ansonsten nimmst Du besser die Aktie direkt. Du kannst auch alle Szenarien in div. Rechnern durchspielen.

Für wie hoch haltet ihr das Risiko, einmal angenommen, die Aktienwerte gingen in der Tat wieder 20-30% hoch, und Vola würde sich halbieren?


Wenn der Wert über ein Jahr gesehen gemächlich um 30% steigt, würde sich die Vola wohl genau wie von Dir vermutet halbieren. Selbst ein O-Schein am Geld würde dann genau so viel bringen wie die Aktie selbst.

Je kürzer und heftiger die Bewegung, auf die spekuliert wird, desto besser is der O-Schein. Auf Sicht von 2-3 Jahren würde ich keinen Call kaufen.

[cess19]

Zu früh für calls, Freunde! Das wird Alles noch erheblich billiger!!

[BIG.M]

Antwort auf Beitrag Nr.: 35.802.022 von cess19 am 02.11.08 20:07:12

Das sollte wohl jeder selbst entscheiden. Es ging ja hier nicht darum ob man jetzt überhaupt Long-Calls kaufen sollte.

Aber wenns halt noch erheblich billiger wird, sei es Dir auch gegönnt, daß Du mit Stolz verkünden kannst: "Ich habs Euch ja gesagt!"

Allerdings hast Du das nicht. Du hast die Marktentwicklung dann einfach nur ganz gut erraten.

Ich warte dann auf Deine Kaufempfehlung auf dem exakten Tiefpunkt!

[akrankl]

Sorry,

aber wenn ich mit Optionsscheinen handle dann sollte einem schon klar sein was die Volatilität ist und vor allem wie sie sich entwickelt.

[bbrand]

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich verstehe folgendes: Je höher die Vola, desto höher der Zeitwert. Je niedriger der Strike, desto (relativ gesehen) höher der Zeitwert. Und je länder die Dauer einer Option, desto höher der Zeitwert, aber desto höher auch die Wahrscheinlichkeit, das Marktfehlbewertungen verschwinden. D.h. das solide Unternehmen wieder mal Bewertungen bekommen, die langfristige Durchschnittsniveaus wiederspiegeln.

Da ich daran glaube, das der Dax über die nächsten zwei Jahre nur masiv hochgehen kann (u.a. auch getrieben über die Liquidität die gerade in die VWen gepumpt wird) nehme ich langfrist Calls mit niedrigem Strike.

Zumindest sollte ich damit bei den anstehenden Bärenmarktralleys die Nase vorn haben.

Was die aktuelle Bewertung der Börsen angeht, denke ich nicht, dass es noch viel stärker runtergeht. Erstens wegen des Sentiments, zweitens, weil wenn man VW aus dem DAX rausnimmt, der Dax schon extrem niedrig ist, drittens, weil Hedgefonds jetzt endlich auch mal alles verkauft haben dürften. Viertens, weil jetzt langsam die Warren Buffets der Welt kommen und billig aufsammeln (Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Saudis die aktuellen Kurse nicht viel schamloser ausnutzen und kaufen was sie kriegen können.)

Ich habe mir mal die historische Vola Entwicklung angeschaut. Die Vola war auch schon 2001 extrem hoch und ist dann über drei Jahre hoch geblieben.

Dass die Vola schnell wieder runtergeht ist also alles andere als sicher.

[bbrand]

Wobei, Calls in the money gibt es im Moment für kaum eine Aktie (aussr vielleicht Nestle). Die Aktien sind einfach zu schnell heruntergekracht.

[BIG.M]

Antwort auf Beitrag Nr.: 35.815.769 von bbrand am 03.11.08 21:54:15

Sicher is doch nur der Tod.

Mit O-Scheinen gewinnst Du zur Zeit nur durch einen schnellen möglichst extremen Move. Dann bleibt auch die Vola relativ hoch.

Und evtl. denken ja auch viele Saudis das es noch billiger wird. Ansonsten hätten wir ja nicht so einen Einbruch bei den Blue Chips.
Kaufen tut ja immer einer. Is nur die Frage zu welchem Kurs derjenige bereit ist, dies zu tun. Heute waren einige bereit.

[LEGEND-2000]

HAllo!
OS sind immer dann positiv wenn die implizierte Vola < 25 besser 20 liegt und man einen dynamischen Anstieg im Basiswert erwartet.

Warum auch immer!

Wer mit OS auf den DAX spekuliert kann an Tagen mit sehr dynamischen Bewegungen > 400 - 500 Pkt. siehe DAX 4035 ca. trotz hoher implizierter Vola > 50 noch bei einer Gegenbewegung gleicher oder höherer Wertigkeit wie in meinem Thread aufgezeigt, gut 2600% in einem Tag im best chase Szenarion machen ( von 7 Cent auf 2,60 €)

Wer antizyklisch mit OS agiert sollte also nur an Übertreibungspkt. agieren und sofort aus dem OS aussteigen wenn sich keine Dynamik andeutet oder ein Wochenende vor der Tür steht.

OS mit sehr kurzer Laufzeit und hohem Wochentheta sind nur sehr kurzfristig einsetzbar, ein aussitzen bei diesen OS ist meist tödlich.

OS als Depotbeimischung sind in einem antizyklischen Mehrpositionsansatz der "Zeh" in der Tür.

Aktuell oder bei DAX 4800 - 5000 würde keinen OS (Call) halten wollen, zumal die i.V > 50 notiert.

Der 400 Pkt. Anstieg von Donnerstag wäre auch mit einem OS weit aus dem Geld positiv gewesen.

Hier gilt dann immer die Weisheit: je weiter aus dem Geld, um so höher die Gefahr des Totalverlustes, um so geringer der Kapitaleinsatz und um so höher die Hebelwirkung.

PS:
Längerfristige Positionen würde ich aktuell nur mit einer i.V < 25 ins Auge fassen und nur an folgenden Eckpunkten im DAX: CALL = 4000 und SHORT bei 5000/5500.

Somit ergibt sich aktuell kein Handlungsbedarf für OS.

[Tobias79]

habe auch Mitte 2008 seit Jahren wieder angefangen mit OS zu handeln, und bin mit meinem Call auf EUR/USD auch kurz in die Vola-Falle getappt. Dank des aktuellen Anstieges hat sich dies jedoch mehr als relativiert.

Ich denke, dass diese Woche die Vola noch ganz schön steigen wird. Zuerst Zinssenkung des USD und dann noch Ende der Woche großer Verfallstag. Die Tage davor waren in der Vergangenheit recht turbulent

[Tobias79]

Antwort auf Beitrag Nr.: 36.219.379 von Tobias79 am 17.12.08 07:00:53

und mir ist heute noch ne interessante Story eingefallen;

hatte im Sommer einen VW-Put auf die Stämme bei 190 Euro gekauft - Preis 0,80 €. Zwei Monate später (und nach dem Anstieg auf fast 450 Euro) habe ich den Put bei einem Aktienpreis von 250 € zu 1,40 € wieder verkauft....

Put im Depot und aufgrund hoher Vola bei steigendem Aktienkurs Gewinn gemacht

Da sach ich nur: Dat Glück is mit de Doofe; nix Ahnung abba Kohle