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    Schulden san in, der kanne Schulden hat, der is net modern - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.08 11:33:23 von
    neuester Beitrag 14.10.12 19:24:07 von
    Beiträge: 46
    ID: 1.146.917
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      Avatar
      schrieb am 17.12.08 11:33:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schulden san in, der kanne Schulden hat, der is net modern

      :cry: so werden alte Schulden mit Neuen getilgt--wer so :cry:



      FINANZKRISEBund steuert auf Rekord- Neuverschuldung zu


      Die Finanzkrise lässt die Neuverschuldung des Bundes explodieren. Die Regierung von Kanzlerin Merkel rechnet nach einem Zeitungsbericht im Jahr 2009 mit einer Nettokreditaufnahme von mindestens 30 Milliarden Euro. Selbst der Rekord von Ex-Minister Theo Waigel mit 40 Milliarden Euro könnte gebrochen werden
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,596886,00.html
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      schrieb am 17.12.08 12:06:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nur bis zu 40 Milliarden?

      Rechnet mal lieber mit 10 mal soviel. Schließlich werden die Bankbürgschaften wahrscheinlich gezogen.

      Gruß RB57_3
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 12:16:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      passt in eine Reihe mit:

      es geht doch nicht um neue Schulden, sondern um Investitionen!!! :lick:

      Wenn ich Konsumgüter und andere Ausgaben finanziere dann investiere ich!!! :D

      mein persönlicher Favorit: Es sind keine Schulden, sondern es geht um nichts anderes als Rückwärtssparen :laugh::laugh::laugh:

      Investitionen im Baugewerbe schaffen Arbeitsplätze (v.a. da die Baufirmen sich an Lohnabsprachen halten, und die Arbeiter bei den Behörden anmelden) :laugh:

      auch nicht schlecht: Investionen in die Infrastruktur von Schulen und Universitäten sind Investitionen in die Bildung (nein!!! es sind Investitionen in die Infrastruktur der Bundesgebäude - es sei denn die Schüler lernen Dinge wie "Lot richten", "Gebäudestatik" oder "Mischungsverhältnisse bei der Herstellung von Beton") :rolleyes:

      Zugegeben, die Investionen sind besser als die Versendung von Konsumschecks und auch notwendig, wenn ich mir mal so manche Schule oder Uni anschaue. Im Moment kann die Regierung eigentlich nur falsche Maßnahmen treffen.....
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 13:02:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.065 von GueldnerG45S am 17.12.08 11:33:23uh - bin ich altmodisch....:D
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 13:06:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wobei die Bundesregierung natürlich momentan machen kann was sie will. Legt sie keine (nach Expertenmeinung) ausreichend großen Konjunkturprogramme auf (die durch Schulden finanziert werden), wird sie kritisiert.
      Nimmt sie Schulden auf, um Konjunkturprogramme aufzulegen, wird sie auch kritisiert.

      Gegen das was jetzt in den USA an Schulden angehäuft wird, ist das eh nur ein winziger Fliegendreck.

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      Avatar
      schrieb am 17.12.08 13:49:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.834 von ArmerMilliardaer am 17.12.08 13:02:02:eek: Stimmt--sonst wärst kaum Milliadär geworden, selber Schuld :laugh:

      PS.
      Gestern bin ich bei einem Glaspalast im Rohbau des Bundes vorbeigefahren---:cry::cry:es wird ein Neues Finanzamt:cry::cry: viel größer als das Alte:cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 15:45:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.862 von KurtWarner am 17.12.08 13:06:07Es gibt von F. William Engdahl einige interesante Berichte bzgl. der Finanzsituation. Nachzulesen bei info.kopp-verlag.de

      Der finanzielle Tsunami.
      Echt lesenswert.
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 18:32:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.065 von GueldnerG45S am 17.12.08 11:33:23Diese "Schulden sind zwingend erforderlich. Machten wir sie nicht, hätten wir ein Riesenproblem mit dem US-Dollar. Man würde mit Papier hier bezahlen und bekäme tatsächlich Werte dafür.

      So könen wir Papier tauschen.

      Schön daran denken- 2 verschiedene Zahlungssysteme!
      Avatar
      schrieb am 31.12.08 16:17:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      :D Das Unwort des Jahres 2008 heißt: Kreditklemme früher waren das Schulden :D

      Das Unwort des Jahres 2008 heißt: Kreditklemme früher waren das Schulden
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 13:59:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      06.01.2009,

      Konjunkturpaket II: Unionspolitiker warnen vor neuen Schulden

      Nach den Beratungen vom Montag steht fest: Die Bundesregierung wird ein zweites Konjunkturpaket auf den Weg bringen. Damit hört die Einigkeit im Regierunsbündnis aber auch schon auf. Obwohl die Details noch gar nicht feststehen, üben erste Unionspolitiker bereits Kritik. Immerhin: Die SPD ist zu minimalen Zugeständnissen in Sachen Steuersenkungen bereit.




      © Bernd Weißbrod/DPA Stellt Bedingungen für seine Zustimmung zum Konjunkturpaket II: Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger

      Führende CDU-Politiker fordern angesichts des Anlaufs der Bundesregierung für ein zweites Konjunkturpaket konkrete Pläne zum Abbau neuer Schulden. So will Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger den Steuersenkungsplänen von Kanzlerin Angela Merkel nur unter Bedingungen zustimmen. Seine Zustimmung werde er an die Forderung knüpfen, noch vor der Bundestagswahl verbindliche Schuldenregelungen für Bund und Länder zu erreichen, sagte Oettinger der "Financial Times Deutschland".

      Der Vorsitzende der CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union, Philipp Mißfelder, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Neue Kredite gehen immer zulasten der jungen Generation. Das Konjunkturpaket darf aber nicht allein von den künftigen Generationen bezahlt werden."

      http://www.stern.de/politik/deutschland/:Konjunkturpaket-II-…
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 10:14:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.314.114 von GueldnerG45S am 06.01.09 13:59:12Machen wir nicht mit bei der Verschuldung, dann finanzieren wir die höhere Verschuldung der anderen EU-Länder auf unsere Kosten, genau die die Verschuldung der USA, das ist doch klar?!
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 13:50:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.321.747 von Dorfrichter am 07.01.09 10:14:53:eek: d.h. WENN, dann müssen ALLE Länder Pleite gehn :eek:

      :rolleyes: Wer zu spät kommt den bestraft auch hier das Leben :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.01.09 14:12:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      :confused: Wie sicher ist das Geld den bei den Versicherungen noch :confused:
      seit Juli 08 hat sich vieles verändert

      vom am 21. Juli 2008

      Dubiose Vermittler drängen zur KündigungErschienen

      Verbraucherberater warnen Anleger davor, wegen der weltweiten Finanzkrise bestehende Lebensversicherungen zu kündigen. Vermittler fragwürdiger Vertriebsgesellschaften versuchten, Versicherte zur Kündigung zu überreden, um den verbleibenden Rückkaufswert in angeblich renditeträchtigere Anlageprodukte zu investieren, sagt Volker Pietsch vom Deutschen Institut für Anlegerschutz (DIAS) in Berlin. Hinter diesen Methoden stehe aber grundsätzlich immer das Profitinteresse der Vertriebe.

      Erhebliche Verluste bei vorzeitiger Kündigung
      Wer eine kapitalgebundene Lebensversicherung vorzeitig kündigt, verliere immer viel Geld, erläutert Pietsch. Denn die Lebensversicherungen berechnen hierfür einen erheblich geschmälerten Rückkaufswert. Auch Anlegern mit Geldnöten raten Verbraucherverbände laut Pietsch seit Jahren, eine Lebensversicherung nach Möglichkeit nicht zu kündigen. Besser sei es, sie beitragsfrei zu stellen.

      Jede zweite Lebensversicherung wird gekündigt
      Derzeit gibt es in Deutschland etwa 97 Millionen Lebensversicherungsverträge. Etwa jeder zweite Vertrag werde vorzeitig aufgelöst. Gründe dafür seien vor allem Arbeitslosigkeit oder Überschuldung. Hinzu kommt eine Änderung der Rechtslage: Noch bis Ende 2008 ist der Verkauf einer Lebensversicherung steuerfrei. Vom nächsten Jahr an gilt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent.



      http://altersvorsorge-rente.t-online.de/c/15/66/93/40/156693…

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      http://www.lifefinance.de/?refid=t-online&et_cid=1&et_lid=1&…
      Avatar
      schrieb am 24.01.09 00:09:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      Freitag, 23. Januar 2009
      Fast wieder ein Rekord
      Immer mehr neue Schulden


      Durch den Nachtragshaushalt wird sich einem Zeitungsbericht zufolge die Neuverschuldung des Bundes dieses Jahr auf 36,8 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Dies berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vorab aus ihrer Samstagausgabe unter Berufung auf mit dem Vorgang betraute Kreise. Wie hoch die Gesamtverschuldung des Bundes genau ausfallen werde, hänge vom Mittelabfluss des Schattenhaushalts und dem damit verbundenen Kreditbedarf ab, hieß es weiter.

      36.800.000.000 neue Schulden macht der Bund voraussichtlich in diesem Jahr.

      Bisher sieht der Haushalt 2009 neue Schulden in Höhe von 18,5 Milliarden Euro vor. Die zusätzlichen Kredite werden durch das Konjunkturprogramm und wegen Steuer-Mindereinnahmen infolge der Rezession nötig. Mit 36,8 Milliarden Euro bliebe Finanzminister Peer Steinbrück noch knapp unter dem bisherigen Neuverschuldungsrekord von 40 Milliarden Euro aus dem Jahr 1996.

      http://www.n-tv.de/1091113.html
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 15:59:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Haushalt

      Schuldenbremse light

      Der Einstieg zum Ausstieg ist geschafft. Bund und Länder haben sich geeinigt, ernsthaft den Abbau des Schuldenbergs von 1,5 Billionen Euro in Angriff zu nehmen. Leider hat sich der Bund immer noch ein Schlupfloch gelassen, um neue Schulden zu machen. Ein Kommentar von Hans Peter Schütz mehr...




      http://img2.stern.de/_content/52/46/524615/0602_schulden_120…
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 23:43:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      11. Februar 2009 | 23:41 Uhr



      2,8 Milliarden Euro Verlust Nordbank will 1500 Stellen streichen
      Von CHRISTIAN KERSTING
      Satte 2,8 Milliarden Euro Verlust im letzten Jahr. Mindestens 1500 Mitarbeiter verlieren den Job, die meisten allerdings im Ausland. Die HSH Nordbank ist nach BILD-Informationen pleite, wenn sie von Hamburg und Schleswig-Holstein nicht mit viel Geld gerettet wird!

      Für die Zukunft der Bank gibt es vier Möglichkeiten. Das berichteten der schwarz-grünen Landesregierung ein Experte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (berät die Stadt) und der Chef der Vermögensabteilung der Finanzbehörde, Senatsdirektor Dr. Rainer Klemmt-Nissen. Anwesend waren die Senatoren, der Chef der Senatskanzlei und die Fraktionschefs von CDU und GAL.

      • Szenario 1: Bank geht pleite
      Das würde bedeuten, dass die Nordbank nur noch die laufenden Geschäfte abwickelt. Mehr als 4000 Mitarbeiter würden ihren Job verlieren. Das wäre die absolute Katastrophe, da sind sich im Senat alle einig. Jedes zweite norddeutsche Unternehmen ist Nordbank-Kunde, bekäme von heute auf morgen keine Kredite mehr. Reedereien gingen pleite, wenn der weltweit größte Schiffsfinanzierer ausfallen würde. Außerdem wäre mit der Schließung der Bank nichts gewonnen, weil Hamburg und Schleswig-Holstein für 43 Milliarden Euro Verbindlichkeiten haften, die die Bank bis 2005 eingegangen ist.

      • Szenario 2: Bank sucht starken Partner

      Durch einen Zusammenschluss mit einer anderen Bank könnte die Nordbank überleben. Aber kein halbwegs gesundes Geldinstitut bindet sich die kranke Nordbank ans Bein. Eine wünschenswerte Fusion ist erst langfristig nach einer Sanierung der Nordbank möglich, war sich die Runde im Rathaus einig.

      • Szenerio 3: Bank lässt sich vom Bund helfen

      Die Bundesregierung hat einen Rettungsschirm für die Banken (400 Milliarden Euro) aufgespannt, unter dem sich die Nordbank in Sicherheit bringen könnte. Aber: Das Geld vom Bund muss teuer mit zehn Prozent verzinst und nach drei Jahren zurückgezahlt werden. Außerdem würde der Bund auf eine Zwangsfusion drängen, befürchtet der Senat.

      • Szenario 4: Bank wird von den Ländern gerettet

      Für die Fahrt in einen sicheren Hafen braucht die Nordbank drei Milliarden Euro frisches Eigenkapital und eine Bürgschaft über weitere fünf Milliarden Euro. Die drei Milliarden Eigenkapital müssten Hamburg und Schleswig-Holstein (mit knapp 60 Mehrheitseigentümer der Bank) wahrscheinlich allein aufbringen, weil die anderen Anteilseigner kein Geld haben (Sparkassen in Schleswig-Holstein) oder nicht zahlen wollen (private Investoren).

      Durch die Eigenkapitalerhöhung würde der Anteil der Länder auf 80 Prozent steigen, der der Sparkassen auf sechs und der privaten Investoren auf zehn Prozent sinken. Für die Bürgschaft bekämen die Länder drei bis vier Prozent Zinsen. In
      diese Richtung soll weitergedacht werden, war man sich im Rathaus einig.

      Endgültig will der Senat nächsten Dienstag beschließen, obwohl der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die seit Monaten die Bücher der Nordbank auf faule Kredite durchflöht, erst Ende März vorliegen wird. Die bisher vorliegenden Zahlen zwingen aber zu schnellem Handeln.
      http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2009/02/11/nordbank/…
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 14:39:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      :) Mit der Inflation, werden ALLE Schulden bald bezahlt sein :)


      20.02.09, 08:45
      Star-Ökonom rechnet mit Horror-Inflation
      Thomas Straubhaar

      Die staatliche Verschuldungsorgie wird die Deutschen von 2010 an teuer zu stehen kommen, erwartet Ökonom Thomas Straubhaar. Geld dürfte so stark an Wert verlieren wie seit Jahrzehnten nicht.


      Thomas Straubhaar

      Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Straubhaar erwartet schon in Kürze eine kräftige Geldentwertung in Deutschland. „Schon in einigen Monaten wird die Inflation deutlich nach oben schießen“, sagte der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) FOCUS.

      Er rechne „mit einer Geldentwertung zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr für die Zeit nach 2010“. Bei etwa fünf Prozent lag die Inflationsrate in Deutschland zuletzt Anfang der 1990er Jahre. Straubhaar sagte weiter, die Energiepreise würden in der zweiten Jahreshälfte 2009 wieder anziehen. Eine Verdoppelung des Ölpreises auf bis zu 80 Dollar pro Fass sei „wahrscheinlich“. Auch Handwerksleistungen und Immobilien würden bald teurer.
      Ist die Talsohle im Sommer erreicht?

      Für die Gesamtwirtschaft äußerte sich Straubhaar vorsichtig optimistisch. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt werde zwar im ersten Halbjahr 2009 noch um rund drei Prozent schrumpfen. Auch wegen positiver Impulse aus den USA sei er „optimistisch, dass wir im Sommer die Talsohle erreichen“.

      Trotzdem werde das Gesamtjahr „bestenfalls mit einem Minus von deutlich mehr als zwei Prozent“ enden. Für 2009 erwarte sein Institut „im Schnitt 3,75 Millionen Arbeitslose, 500 000 mehr als im Vorjahr“. Falls der kommende Winter hart werde, könnten es saisonal bedingt zeitweise sogar vier Millionen werden.

      Für 2010 rechnet Straubhaar damit, dass der Welthandel „wieder um mehr als drei Prozent wachsen“ werde. Deutschland werden seinen Titel als Exportweltmeister verteidigen können. Der Vorsprung vor China sei aber „nicht so wichtig“.
      Der HWWI-Leiter, ein bekennender Liberaler, verteidigte die expansive Geld- und Fiskalpolitik der Bundesregierung. Die Regierung habe „keine andere Wahl“. Damit sich der Abschwung nicht zu einer Depression verfestige, müsse „der Staat klotzen und Geld in den Kreislauf pumpen“.sms
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/thomas-strau…
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 15:15:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      :cry: Schulden machen und Kaufen, kaufen, kaufen - immer gegen die Krise konsumieren :cry: wer so blöd ist wie die Banken ist selber schuld :laugh:

      02.03.2009, 16:58

      Werben in der Krise: Mit Spaß auf Talfahrt


      Von Niels Kruse


      Kaufen, kaufen, kaufen - immer gegen die Krise konsumieren. So fordern es die Experten. Nur wie macht man einem Volk von Sparfüchsen den Konsum schmackhaft? Mit Humor, staatlicher Hilfe und viel, viel Reklame im Briefkasten.


      Krisenumgang als persönliches Statement: T-Shirt von Maegde u. Knechte


      Krise hinterlässt erste Spuren
      Und tatsächlich: Bei denen, die von Reklame leben, also vor allem den Medien, hinterlässt die Krise bereits deutliche Spuren. Private Fernsehsender etwa müssen im Vergleich zum Vorjahr auf rund fünf Prozent ihrer Einnahmen verzichten. Bei vielen Zeitschriften sieht es deutlich übler aus, teilweise ist das Anzeigenaufkommen um bis zu 30, 40 Prozent eingebrochen.

      Abwrackprämie ist Werbung genug
      Allerdings hat die Autoindustrie zurzeit Glück im Unglück - die Abwrackprämie ist Werbung genug. Jeder Hersteller flechtet den Staatsbonus in Anzeigen und TV-Spots ein, senkt so die Preise für Neuwagen und hofft darauf, dass die Menschen zugreifen. Was sie auch tun. Bei Renault kommt es zu Lieferengpässen bei Kleinwagen, ähnlich geht es VW, die Wolfsburger haben sogar einen neuen Verkaufsrekord gemeldet. Opel meldet für den Februar ein Absatzplus von 70 Prozent beim Modell Corsa. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen.
      http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:Werben-K…
      Avatar
      schrieb am 13.03.09 11:41:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Karsten (13.03.2009 11:02) Endstation Inflation
      die Schulden kann und will keiner zurückzahlen. Es wird mehr oder weniger ein Gleichgewicht gefahren um den Geldwert zu stabilisieren, aber bei einem "Bankrun" ist auch jede Bank pleite. Es ist ein Gleichgewicht des Schreckens.




      13.03.09, 10:52
      Finanzkrise
      Schulden lassen sich nicht mit Schulden bekämpfen


      Noch nie haben die Staaten der Welt so viele Schulden gemacht. Alles Kredite gegen die Krise. Dabei ist deren Ursache eindeutig: zu viele Schulden. Deshalb birgt die Staatsknete auf Pump gefährliche Risiken.

      Von FOCUS-Korrespondent Frank Thewes
      Wo kommt das Geld eigentlich her, das sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) täglich leihen muss? Zum Beispiel die 18 Milliarden Euro, die der Bund als stille Einlage und in Aktien in die Commerzbank geschoben hat? Das Geld stellen vor allem Banken zur Verfügung – zum Beispiel die Commerzbank. Sie hat dem deutschen Staat aktuell rund 60 Milliarden Euro geliehen, der dafür im Schnitt rund drei Prozent Zinsen zahlen dürfte. Die Commerzbank muss für die Einlage des Bundes fast dreimal so viele Zinsen aufbringen. Es ist nun eine Rechenfrage und Glaubenssache, für wen das Kredite-Karussell am Ende ein gutes oder schlechtes Geschäft ist. Tatsache ist: Schulden lohnen sich – bei wem auch immer – nur, wenn auf Dauer mehr erwirtschaftet wird, als Zins und Tilgung kosten.


      Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler „tickt“ in Berlin

      Für den Staat rentiert sich nichts mehr als eine florierende Wirtschaft mit möglichst vielen Jobs: Denn das bringt Steuern und spart Sozialausgaben. Deshalb gilt es als sinnvoll, wenn sich der Staat in Phasen verschuldet, in denen sich sonst niemand mehr traut, Geld auszugeben. Kurzfristig, vorübergehend, begrenzt.

      Schuldenquote steigt, Sparquote sinkt

      Geld allein kann sich aber nicht wirklich vermehren, wenn es ohne reale Gegenwerte bleibt. Das haben weite Teile der Welt verdrängt. So hat die Finanzkrise ihre Ursache in dem amerikanischen Irrglauben, dass ein Leben auf Pump dauerhaft Wohlergehen und Reichtum bringt. In den USA hat sich die Verschuldung zwischen 1960 und 1990 um 1,5-mal schneller erhöht als die Wirtschaftsleistung. Aber die Amerikaner haben zugleich auch neun Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) gespart. Zwischen 1991 und 2000 stieg die Verschuldung schon um das 1,8-fache des BIP-Wachstums, zugleich halbierte sich die Sparquote.

      Seit 2001 erhöhten sich die Schulden der privaten Haushalte, der Unternehmen und des öffentlichen Sektors in den USA aber jedes Jahr doppelt so schnell wie die Wirtschaftsleistung. Und die Sparquote sank ins Negative. Die Amerikaner lebten davon, dass ihnen vor allem Chinesen, Japaner und Deutsche Geld liehen. Sie konsumierten zwei Drittel der Weltsparleistung. Für diese Mittel wurden aber keine Gegenwerte geschaffen. Die Immobilien etwa, die dafür gekauft wurden, stiegen eine Zeitlang scheinbar im Wert. Jetzt aber will und kann diese Preise niemand mehr bezahlen. Die Amerikaner sind überschuldet. Allein private Haushalte und die Unternehmen, die nicht zum Finanzsektor gehören, müssen 25 Billionen US-Dollar an Krediten abtragen – bei schwindendem Einkommen. Die Schuldenlast ist doppelt so hoch wie die jährliche Wirtschaftsleistung des Landes. Hinzu kommen staatliche Kapitalhilfen und Garantien für die amerikanische Finanzbranche in Höhe von zehn Billionen Dollar. Diese Summen muss irgendjemand möglichst bald tilgen. Die Amerikaner müssen daher wieder lernen, zu sparen.

      Ungedeckte Schecks

      Das bedeutet aber, dass die größte Volkswirtschaft der Welt auch weniger einkaufen kann. Etwa in Deutschland oder in den Staaten, die ihre Exportprodukte wiederum mit Maschinen, „Made in Germany“, herstellen. Das riesige Konjunkturprogramm von US-Präsident Barack Obama kommt gegen diese bitteren Wahrheiten auch nicht an. Wahrscheinlich wird er sich in diesem Jahr die Rekordsumme von zwei Billionen US-Dollar leihen müssen, um die geplanten Ausgaben zu finanzieren. Allein das entspricht einem Fünftel der Weltsparleistung. Hinzu kommt noch der Kreditbedarf von US-Bundesstaaten, Unternehmen und weiterhin auch privaten Haushalten in den Staaten.


      Weltweit sind aber noch viel mehr ungedeckte Schecks unterwegs. Denn auch die meisten anderen Länder der Welt kämpfen aktuell mit neuen Staatskrediten in Rekordhöhe gegen die Krise. Sie müssen deshalb mit immer höheren Zinsen um mögliche Anleger buhlen – oder aber sie drucken mithilfe ihrer Notenbanken frisches Geld, was sich gerade fast überall beobachten lässt. Das wirkt heute eleganter, weil es „Erhöhung der Liquidität“ genannt und per Mausklick erledigt wird. Aber es ist mittelfristig noch immer so gefährlich wie früher: Es führt fast zwangsläufig zur Inflation, mit der überschuldete Staaten ihre unbezahlbaren Schuldenberge billig verringern können – zu Lasten ihrer Bürger und vieler Sparer überall auf der Welt.

      Quelle: http://www.focus.de/finanzen/steuern/thewes/finanzkrise-schu…

      Ist der Staat nun Pleite?
      Vermehren Sie Ihr Geld bevor die Staatsverschuldung uns erledigt !
      www.reich-werden-beim-crash.com/


      Karsten (13.03.2009 11:02) Endstation Inflation
      die Schulden kann und will keiner zurückzahlen. Es wird mehr oder weniger ein Gleichgewicht gefahren um den Geldwert zu stabilisieren, aber bei einem "Bankrun" ist auch jede Bank pleite. Es ist ein Gleichgewicht des Schreckens.
      Avatar
      schrieb am 02.04.09 23:47:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      :confused::confused: WER soll das bezahlen, wer hat soviel Geld, wer :confused::confused:

      G20 gibt eine Billion Dollar
      Ein "fast historischer Gipfel"
      US-Präsident Barack Obama spricht von einem "Wendepunkt", Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem "fast historischen Gipfel": Tatsächlich ist die Summe, die die G20-Staaten zur Bewältigung der Wirtschaftskrise investieren wollen, historisch. Mehr als eine Billionen Dollar sollen in die armen Länder und den Welthandel fließen. mehr...



      http://www.handelsblatt.com/

      http://www.handelsblatt.com/politik/international/g20-pumpen…
      Avatar
      schrieb am 10.07.09 19:05:58
      Beitrag Nr. 21 ()
      „Dirk the Dax“--Leute, macht keine Schulden--Spätestens nach der Wahl wird uns eine Entlassungswelle biblischen Ausmaßes heimsuchen

      Von Dirk Müller
      Was für eine verrückte Zeit.

      Wir diskutieren heute an den Börsen ernsthaft Themen, die noch vor zwei Jahren schallendes Gelächter und eventuell eine Zwangseinweisung in eine medizinische Sonderabteilung nach sich gezogen hätten.

      Großbanken implodieren und werden verstaatlicht, Auftragseingänge brechen in ganzen Industriezweigen um bis zu 50 Prozent ein (vor drei Jahren hätten minus zwei Prozent schon für Katastrophenstimmung und einen dramatischen Kursverfall gesorgt). Und Land auf Land ab diskutieren die Menschen über eine mögliche Hyperinflation oder sogar eine bevorstehende Währungsreform so selbstverständlich, als ginge es dabei nicht um den Untergang ihrer Altersvorsorge, sondern um die aktuelle Badelatschenkollektion.

      Man betrachtet die aktuelle Entwicklung mit einem wohligen Schaudern. Es ist ein wenig so, als komme man an einem schweren Verkehrsunfall vorbei, irgendwie betroffen, neugierig und vor allem froh, dass es einen nicht selbst betrifft.


      Dirk Müller – das Gesicht des DaxDirk Müller – „Dirk the Dax“ – ist das Gesicht der Deutschen Börse...
      ... seit knapp zehn Jahren hat er seinen Arbeitsplatz direkt unter der Anzeigentafel.
      ..

      Wie kommt es, dass die Menschen noch immer in offensichtlich ausgezeichneter Konsumlaune sind? Scheinbar in der Hoffnung, dass der Spuk in wenigen Monaten vorbei ist, noch bevor die Krise an die eigene Haustür klopft?

      Viele tausend neue Arbeitslose haben in den letzten Wochen plötzlich und völlig unerwartet erfahren müssen, was es bedeutet, wenn die Krise tatsächlich von heute auf Morgen im eigenen Hausflur steht. Wenn das Kündigungsschreiben auf dem Küchentisch liegt und plötzlich die mehr oder weniger große Zahl auf der rechten Seite des Kontoauszuges ausbleibt, die den Kundenbetreuer bei der Bank immer wieder bei Laune gehalten hat. Die vielen kleineren Posten auf der linken Seite aber unerbittlich weiterticken.

      Der Grund für die scheinbare Sorglosigkeit der Menschen beim Konsum ist in Wirklichkeit ein rabenschwarzer.

      Normalerweise halten Menschen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ihr Geld beisammen und verzichten auf jede unnötige Ausgabe. Diesmal ist das anders. Die Menschen rechnen damit, dass ihr Geld in wenigen Monaten sowieso nichts mehr wert ist. Die einen argumentieren mit der kommenden Inflation, die anderen erwarten eine Währungsreform. Eins von beiden wird es vermutlich auch werden. Die Frage ist dabei nicht „Ob?“, sondern „Wann?“. Vielleicht in den nächsten Monaten, vielleicht aber auch erst in einigen Jahren.

      Ich spreche zurzeit mit vielen Menschen, die mir sagen: „Ich brauch eh irgendwann eine neue Heizung, dann mach ich das lieber jetzt, bevor das Geld nächstes Jahr eh nix mehr wert ist!“

      Die Menschen haben in der Krise Angst vor dem, was nach der Krise kommt.

      Das gab es noch nie und das ist der Grund, warum viele Menschen im Moment mehr konsumieren als sie es normalerweise tun würden. Auch ein neues Auto kann es sein, erst recht, wenn noch eine Abwrackprämie drauf kommt

      Überhaupt Abwrackprämie! Wieso zahlen eigentlich Millionen Steuerzahler, darunter auch Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen mit Mini-Einkommen dafür, dass sich einige wenige (hierunter wieder viele Topverdiener) ein neues Auto kaufen können? Wieso soll ich eigentlich etwas funktionierendes, das mich von A nach B bringt zerstören, um etwas Neues zu kaufen, was mich wiederum von A nach B bringt? Dafür werden so viele Ressourcen und Energie verschwendet, dass das Wort „Umweltprämie“ ein blanker Hohn ist.

      Das konnte mir bislang noch niemand sinnvoll erklären. Mein BMW ist elf Jahre alt und wird nicht abgewrackt. Basta!

      Doch zurück zu unseren konsumfreudigen Bürgern. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie ihren Konsumrausch nicht auf Pump finanzieren, in der Hoffnung: „Bei einer Inflation werden ja auch meine Schulden weniger!“ Das kann zu einem bitterbösen Erwachen führen.

      Spätestens nach der Wahl wird uns eine Entlassungswelle biblischen Ausmaßes heimsuchen. Zurzeit werden 1,5 Millionen Menschen mit Kurzarbeit bei Laune gehalten. Sie haben dadurch die Illusion, sie hätten ja noch einen Arbeitsplatz und kurzfristig sogar noch eine Menge Freizeit. Bei dem schönen Wetter gar nicht schlecht und immerhin noch 80 Prozent in der Lohntüte. Da bleibt viel Freizeit zum Shoppen.

      Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe...

      Die Werbetrommler aus Politik und Wirtschaft sehen ja bekanntlich seit Monaten „Licht am Ende des Tunnels“. Dieser Vergleich erinnert mich immer erschreckend an die Berichte von Menschen mit Nahtod-Erlebnissen.

      Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich „Licht am Ende eines Tunnels“ sehen will. Was, wenn aus der Kurzarbeit eine Kündigung wird? Was, wenn das Einkommen plötzlich komplett weg bleibt? Die Bank will die Ratenzahlung dennoch sehen, sonst gehen die Lichter ganz schnell endgültig aus.

      GUTER RAT

      Es bleibt also der dringende Rat: Keine Schulden machen, wenn nicht 100 Prozent sicher ist, dass Sie die Raten bezahlen können, egal was passiert. Ansonsten besteht die Gefahr, dass am Ende des Tunnels Teufels Küche auf Sie wartet.

      Selbst wenn Sie es sich leisten können, empfehle ich Ihnen dringend, der Versuchung zu widerstehen, den neuen Fernseher auf Pump zu kaufen. Ein Leben ohne Schulden ist auch ein großes Stück Freiheit. Geben Sie diese Freiheit nicht leichtfertig auf. Sonst sind Sie ruckzuck der Sklave Ihrer Bank und Ihres Chefs. Und verlassen Sie sich darauf, dass beide dies zu nutzen wissen.

      In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie das augenblickliche Traumwetter für Sinnvolleres als für düstere Gedanken über Geld zu nutzen wissen.

      Herzlichst

      Ihr

      Dirk Müller

      Mehr zu Dirk „the Dax“ Müller gibt es auf www.cashkurs.com.

      http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/07/10/boerse…
      Avatar
      schrieb am 31.08.09 22:49:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      :D Negativbeispiel Schalke :D


      31.08.2009, 13:27 Uhr
      Fußball Bundesliga
      Schalke und das heikle Spiel auf Pump

      von Martin Henkel

      Der FC Schalke 04 hat am Wochenende gegen Aufsteiger SC Freiburg zum ersten Mal in dieser Saison verloren. Was aber noch viel schwerer wiegen dürfte: Er bestätigte auch Engpässe bei der Finanzierung. Verzweifelt versuchen die Königsblauen, der Situation Herr zu werden


      Könnte dringend nötiges Geld in die Kasse der Schalker bringen: der Verkauf von Rafinha. Quelle: Reuter

      BERLIN. Souverän sieht anders aus: Der FC Schalke 04 hat am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison verloren, gegen den Aufsteiger SC Freiburg, daheim vor prall gefüllten Rängen. Das einzige Tor schoss der Südkoreaner Du-Ri Cha in der 40. Minute. Schalkes Trainer Felix Magath ärgerte sich zurecht: Nicht, dass der SC Freiburg so stark gewesen wäre. Die Schalker waren zu schwach.

      Zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison wollen die Gelsenkirchener die Niederlage aber nicht überbewerten. Magath, der nach der Partie das einfallslose Spiel seiner Elf als "harm- und kopflos" beschrieb, kennt sich mit vergleichbaren Situationen aus. Vor einem Jahr hatte er als Trainer des VfL Wolfsburg nur eines von vier Spielen gewonnen, drei endeten Unentschieden. Trotzdem wurde er mit seinem Team am Ende deutscher Meister. Jedoch: Der FC Schalke 04 ist nicht der VfL Wolfsburg.

      Es sind vor allen Dingen die Finanzen, die beide Klubs eklatant voneinander unterscheiden. In Wolfsburg standen Magath zweistellige Millionen-Beträge aus den Marketing-Töpfen des VW-Konzerns zur Verfügung, in Gelsenkirchen hingegen sind nicht einmal mehr die Gelder von Hauptsponsor Gazprom und Ausrüster Adidas verfügbar. Schalke, das brachten Recherchen verschiedener Medien in der Vorwoche zutage, hat sich die Millioneneinnahmen bereits auszahlen lassen.

      Davon ist allem Anschein nach aber nichts mehr da. Den bis 2012 laufenden Gazprom-Vertrag etwa haben die Schalker in einem Forfaitierungsgeschäft für 33 Mio. Euro an die britische Barclays Bank verkauft. Bis Ende der Vertragslaufzeit fließen vom russischen Gaskonzern so nur noch Prämienzahlungen an die Schalker. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies hat den Vorgang mittlerweile bestätigt: "Der große Teil dieser Einmalzahlung ist fest angelegt."

      Ähnlich gingen die Gelsenkirchener angeblich auch mit dem Geld aus dem Adidas-Ausrüstervertrag um: Anstatt der bis 2018 jährlich garantierten 3,5 bis vier Mio. Euro ließ sich Schalke nach Angaben des Fachmagazins "Kicker" das Geld auf einmal auszahlen. Einen Teil davon soll der Verein für die Tilgung der bis 2018 laufenden Rückzahlungen für die Stadionfinanzierung benutzt haben, einen weiteren für die Tilgung der sogenannten "Schechter-Anleihe". Bei dem englischen Investmentbanker Stephen Schechter hatte Schalke vor sechs Jahren seine Zuschauereinnahmen bis zum Jahr 2025 für 85 Mio. Euro verpfändet und damit Altschulden in längerfristige Verbindlichkeiten umgewandelt


      http://www.handelsblatt.com/journal/fussball/schalke-und-das…
      Avatar
      schrieb am 19.09.09 10:51:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      19.09.2009 - 10:18 UHR
      Von JAN F. ESSER und OLIVER SANTEN

      Interview mit Allianz-Finanzchef Achleitner nach einem Jahr Finanzkrise „Leben auf Pump ist auf Dauer unmöglich!“

      Der Patient ist von der Intensiv-Station in ein normales Zimmer verlegt worden +++ Etwas mehr Bescheidenheit würde uns allen gut tun


      Paul Michael Achleitner mit den BILD-Reportern Jan F. Esser (li.) und Oliver Santen



      Achleitner: Wir haben in den letzten 20 Jahren Dopingmittel in Form von zu billigen Krediten zu uns genommen. Das haben wir getan, um Leistungen zu bringen, die uns sonst nicht so leicht gefallen wären, wie zum Beispiel die Wiedervereinigung und die EU-Osterweiterung. Vor einem Jahr haben wir einen Beinahe-Herzinfarkt erlebt, den die Regierungen mit Notoperationen abgewendet haben

      BILD: Und jetzt geht alles wieder von vorne los?

      Achleitner: Nein, der Patient ist von Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt worden - aber er ist immer noch im Krankenhaus! Jetzt muss es darum gehen, dass er künftig ohne Doping auskommt. Das heißt: Die Wirtschaft wird künftig nicht so schnell laufen können wie vor der Krise.


      BILD: Rechnen Sie angesichts der Rekord-Verschuldung des Staates mit einer Inflation?

      Achleitner: Kurzfristig besteht die Gefahr einer Inflation nicht, aber mittel- und langfristig ist das ein ernstzunehmendes Thema.

      BILD: Sie sind verantwortlich für die Anlage von 1,1 Billionen Euro, auch aus den Lebensversicherungen. Wird die Verzinsung künftig einbrechen und damit viele Menschen vor Probleme im Alter stellen?

      Achleitner: Die Allianz hat zwei Weltkriege und unzählige Wirtschaftskrisen überstanden. Wir werden auch diese Krise meistern. Was wir unseren Kunden vertraglich zugesichert haben, gilt auch!

      BILD: Das gilt auch für die künftige Höhe der Überschussbeteiligungen?

      Achleitner: Nochmal: Unsere garantierten Rendite-Versprechen halten wir. Überschüsse gehören nicht dazu und werden jedes Jahr neu berechnet


      http://www.bild.de/BILD/regional/muenchen/aktuell/2009/09/19…
      Avatar
      schrieb am 24.09.09 22:59:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      Öffentliche

      24.09.2009
      Deutschland-Atlas
      Schuldenschwund im Süden




      Auf jedem Bundesbürger lasten statistisch gesehen 18.500 Euro Schulden - 4500 mehr als vor zehn Jahren. Doch ein neuer Atlas zeigt: Manche Regionen entkommen der Falle. Der Süden macht dem Rest der Republik vor, wie es geht.

      Köln - Die Zahlen sind atemberaubend: Gemeinsam haben Bund, Länder und Kommunen bis Ende 2008 mehr als 1,5 Billionen Euro langfristige Schulden angehäuft. Verteilt man diese sogenannten Kreditmarktschulden gleichmäßig auf alle Einwohner, trägt jeder Bundesbürger rechnerisch eine Schuldenlast von knapp 18.500 Euro. Das sind rund 4500 Euro mehr als vor zehn Jahren.


      Allerdings verteilen sich die Schulden keineswegs gleichmäßig, wie eine Auswertung der von den Statistikämtern erhobenen Daten zur langfristigen Pro-Kopf-Verschuldung von Bund, Ländern und Kommunen durch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) belegt. Im Gegenteil - die Spannweiten sind erheblich: "Besonders in Bayern und Sachsen weisen die Kreise und kreisfreien Städte vergleichsweise deutlich geringere Pro-Kopf-Schulden auf", erklärt Winfried Fuest, Experte für öffentliche Haushalte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Der Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung und der Finanzkraft der Bundesländer und der Kreise werde daran deutlich.

      Im Vergleich der Flächenländer hat Bayern mit 14.444 Euro die geringste Pro-Kopf-Verschuldung. Mit etwas Abstand folgt Sachsen (14.804 Euro). Die Verschuldung beider Länder hat seit 1998 nur leicht zugelegt, während die Schulden Sachsen-Anhalts (21.116 Euro) und des Schlusslichts Saarland (21.763 Euro) je Einwohner am stärksten gestiegen sind. Die Stadtstaaten wurden in diesem Vergleich nicht berücksichtigt. Für die Auswertung wurden die Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte - Kernhaushalte des Bundes und der Länder einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte sowie die Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände - zusammengefasst.

      Dank der soliden Finanzen des Freistaats sind bayerische Kreise und Städte auch auf den vorderen Plätzen des kommunalen Schuldenrankings für 2008 unter sich. Die geringste Pro-Kopf-Verschuldung weist der Landkreis Eichstätt mit 13.658 Euro auf. Es folgen die Stadt Schweinfurt (13.676 Euro) und der Landkreis München (13.721 Euro). Erst auf Platz 16 ist mit Dresden eine Kommune aus einem anderen Bundesland zu finden. Bundesweit die höchste Verschuldung je Einwohner hat dagegen der Saar-Pfalz-Kreis (Saarland) mit 22.013 Euro.

      Dresden hat geringsten Schuldenzuwachs

      Eine Bewertung, ob die einzelnen Stadtkämmerer nun solide gewirtschaftet haben, lässt sich aus den Zahlen allerdings nicht ohne weiteres ableiten. Denn häufig engen Strukturwandel oder hohe Kosten für Sozialausgaben den Spielraum entscheidend ein.

      Im 10-Jahres-Vergleich verzeichnet die sächsische Landeshauptstadt Dresden den geringsten Schuldenzuwachs je Einwohner. Die Stadt selbst hat seit der umstrittenen Privatisierung ihrer Wohnungsgesellschaft keine Schulden mehr. Da auch die Verbindlichkeiten des Landes Sachsen kaum zugenommen haben, stieg die Pro-Kopf-Verschuldung in Dresden insgesamt deutlich weniger als in allen anderen Kreisen. Es folgen Frankfurt am Main mit einem Schuldenzuwachs um 1376 Euro pro Kopf und Schweinfurt mit 1573 Euro. In den wirtschaftsstarken Städten profitierten die öffentlichen Finanzen von der guten Konjunktur vor der Krise.

      "Die unterschiedliche Entwicklung der Schulden zwischen 1998 bis 2008 zeigt, dass Länder und Kommunen ihre Haushaltspolitik sehr wohl selbst gestalten können", sagt INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer. "Während es einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten gelungen ist, ihre Verschuldung deutlich zu reduzieren, haben andere Kommunen ihre Investitionen schon vor der aktuellen Wirtschaftskrise mit weiteren Schulden finanziert".

      mik
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,651118,00.h…
      Avatar
      schrieb am 27.10.09 13:53:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      :cry: Viele denken das GELD wird sowieso kaputt gehen :cry:

      Dienstag, 27. Oktober 2009, 13:37 Uhr


      Kauflust wird häufig mit Krediten finanziert

      Verbraucher in Deutschland nutzen weiterhin fleißig Kredite, um ihre Kauflust zu finanzieren. Wie die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) in Wiesbaden mitteilte, wurden im dritten Quartal dieses Jahres zehn Prozent mehr Kredite nachgefragt als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig vergaben die Banken fünf Prozent mehr Kredite. Die Rückzahlung der Darlehen sei auf einem recht stabilen Niveau, berichtete die Schufa. Gutachten zufolge begünstigten ein vergleichsweise niedriges Preisniveau, Steuererleichterungen und eine niedrige Inflation die Konsumneigung. Die Kredite wurden meist für größere Anschaffungen genutzt. Jeweils 38 Prozent der Befragten gaben in einer Studie im Auftrag der Schufa an, das Geld für den Kauf von Autos oder für Wohnungen und Häuser zu brauchen. Die Schufa sammelt Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und bietet diese Banken und Händlern an.

      http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertex…
      Avatar
      schrieb am 20.11.09 00:58:45
      Beitrag Nr. 26 ()
      :eek: INFLATION kommt--wer jetzt nicht investiert ist selber Schuld--wir alle sollten vom Staat lerner und auch Schulden machen :eek:

      19.11.2009
      Marode Staatsfinanzen
      Deutschland verfällt dem Schuldenrausch

      Ein Kommentar von Wolfgang Kaden


      Frankfurter Bankenskyline: Spottbilliges Geld für den Aufschwung


      Mehr Geld, mehr Aufschwung, mehr Schulden - im Kampf gegen die Krise steuern Bundesregierung und Banken einen gefährlichen Kurs: Den Staatsfinanzen droht eine jahrelange Misere. Der Wachstumskult hat die ganze Gesellschaft erfasst, ein Neuanfang ist dringend nötig.

      Hamburg - Neulich saß Axel Weber im Zentralbankrat und machte sich Gedanken, wie die Geldpolitik der bedeutendsten Euro-Institution in den nächsten Monaten aussehen würde. Der Präsident der Deutschen Bundesbank fragte sich, wer im Kreis der Räte wohl für einen strafferen Kurs stimmen würde - und wer weiterhin für billiges Geld plädiert.

      Auf einem Zettel vor ihm standen 22 Namen - die der Notenbankpräsidenten aus den 16 Euro-Staaten und die der sechs Mitglieder des EZB-Direktoriums. Um den Namen jedes Kollegen, bei dem Weber vermutete, er oder sie würde für eine weiche Linie stimmen, machte der Bundesbanker mit einem gelben Stift einen Kringel. Dann zählte er und kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Freunde niedriger Zinsen und billigen Geldes haben in der Euro-Bank eindeutig die Mehrheit

      Die EZB, davon dürfen wir getrost ausgehen, schöpft weiterhin aus dem Vollen. Sie wird auch in den nächsten Monaten Geld fast zum Nulltarif an die Banken verteilen. Derzeit liegt der fundamentale Zinssatz in Europa bei einem Prozent, in den USA gibt es Geld faktisch umsonst. Geld, Geld, Geld im Überfluss. Und obendrein verschulden sich Staaten noch mit Milliarden für Konjunkturprogramme.

      Das Ergebnis ist eine Geldschwemme ohnegleichen - und eine immer größer werdende Gefahr, dass wir eine neue Großblase produzieren. Nur: Wer wird dann für schuldig erklärt? Die Notenbanker, die Geschäftsbanker, die Politiker?

      Wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren

      Vielleicht wäre es ganz angebracht, wenn wir mal bei uns selbst anfangen würden, statt immer nur die da oben verantwortlich zu machen. Ja, wir alle sind es, die diese Blase mit produzieren - als Teile einer Gesellschaft, die keine Phasen des Innehaltens und der Neuorientierung mehr zulässt. Die ohne ständig steigendes Sozialprodukt aus den Fugen gerät. Einer Gesellschaft, in der das Wort "Wachstum" zur meist gebrauchten Metapher in den Reden der Politiker und Manager aufgestiegen, zu einer Art Religionsersatz geworden ist.

      Gierig sind eben nicht allein die Banker, maßlos nicht allein die Politiker. Gierig und maßlos sind wir alle. Das sieht man schon daran, dass wir uns von der neuen Regierung ein "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" verpassen lassen. Welch eine großartige Wortschöpfung! Das vielsilbige Ungetüm steht für eine Politik, die sich bedingungslos dem "Immer mehr!" verschrieben hat. Wachstum wird mit neuen Schulden erzeugt, wir können nicht mehr ohne die Schuldendroge. Wohlstand auf Kosten der Zukunft.

      Die Banker gehen nur zu gern ihrem Job als Geld-Dealer nach, verteilen die vielen Milliarden, die ihnen die Notenbanken zinsgünstig rüberschieben. Und die Politiker handeln so, wie sie mit Blick auf ihre Wähler, also uns, glauben, handeln zu müssen: mehr "Schonvermögen" für Hartz-IV-Empfänger, weniger Mehrwertsteuer für Hoteliers, höheres Kindergeld für die Familien. Alle wollen, dass die Bonanza weitergeht.

      Reagans gescheiterter Großversuch

      Die Unternehmen lechzen nach Liquidität, derzeit ein Synonym für neue Schulden. Es gibt zu wenig, und die Geldhäuser müssen sich schwere Vorwürfe gefallen lassen, weil sie angeblich für eine "Kreditklemme" bei den Unternehmen sorgen. Die sieht so aus, dass die Banken Kredite für nicht so standfeste Unternehmen teurer machen, dass sie hohe Sicherheiten verlangen, oder dass sie sich weigern, bestimmten Schuldnern neues Geld zu leihen.

      Was ist an diesem Verhalten eigentlich so tadelnswert, wie allerorten zu lesen und zu hören ist? Die Banker zeigen sich doch nicht knauserig, weil sie ihre Kunden ärgern wollen. Sie tun genau das, was sie vor Ausbruch der Krise allzu häufig unterlassen haben: Sie taxieren die Chancen, den Kredit zurückbezahlt zu bekommen. Sie gehen also keine allzu hohen Risiken ein. Kredite und Eigenkapital sollen in einem beherrschbaren Verhältnis bleiben.

      Die heftige Kritik an diesem Verhalten ist ein schönes Indiz dafür, wie sehr sich viele an das Schuldenmachen gewöhnt haben, auch in der Privatwirtschaft. Wie empfindlich die Gesellschaft reagiert, wenn ihre Wohlfahrtsansprüche mit der ökonomischen Realität kollidieren.

      Da müht sich auch die Politik nicht sonderlich um Solidität. Ohne Wachstum sei alles nichts, predigt Angela Merkel. Und wir lernen von ihr: Wachstum sei das Mantra, um die öffentliche Verschuldung wieder zurückzufahren. Also soll das Land mit höheren Schulden Wachstum produzieren, das dann hilft, den riesigen Schuldenberg abzutragen.

      Diese wundersame Technik hat schon in den achtziger Jahren ein amerikanischer Präsident namens Ronald Reagan getestet. Das Experiment endete in einem Schuldenrekord. Spätestens seit Reagans gescheitertem Großversuch wissen die Ökonomen, dass die Selbstfinanzierung der Konjunktur über Schulden nicht funktioniert. Höchstens 30 bis 40 Prozent der eingesetzten Mittel werden wieder eingespielt.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662266,0…

      2. Teil: Von der Wachstumsdroge abhängig

      Aber so wenig wie wir allein die Banker für alle Übel dieser Welt verantwortlich machen können, so wenig sollten wir die Politiker zu den alleinigen Tätern erklären. Wir alle sind von der Wachstumsdroge abhängig. Wir sind das Volk, das zu Verzicht nicht bereit ist; das die Politiker gnadenlos abstrafen würde, wenn sie die Altschulden mit höheren Steuern abtragen oder den überbordenden Sozialstaat zurückschneiden würden. Die Sozialdemokraten haben bei ihren Hartz-IV-Reformen und der Rente mit 67 erlebt, wo Politiker landen, die dieser Gesellschaft Verzicht abverlangen.



      Politiker haben lOECD-Studie: Die wichtigsten Vergleichswerte ängst verinnerlicht, dass es für Schuldenabbau keine Boni vom Wähler gibt. Sie haben begriffen, von den Linken bis zu den Freidemokraten, dass die Mehrzahl der Bürger nicht bereit ist zu irgendwelchen Einschränkungen. Der demokratisch regierte Wohlfahrtsstaat scheint unfähig zur Selbstkorrektur, weil die Gesellschaft ein Ende der Wachstumsparty nicht hinnimmt. Auch nicht nach einer so fundamentalen Krise wie der aktuellen.

      In einem SPIEGEL-Interview hat Kurt Biedenkopf im Sommer darauf hingewiesen, dass die westlichen Gesellschaften seit über drei Jahrzehnten ihr Wirtschaftswachstum mit immer neuen Schulden beschleunigen. Mit Schulden der Staaten, der Unternehmen, der Privathaushalte. "Es war eine entgrenzte, aus den Fugen geratene Entwicklung", sagte er. Der pensionierte CDU-Weise mahnte, dieses Wohlleben auf Kosten der Zukunft nicht fortzusetzen. So wie es jetzt geschieht, mit praktisch kostenlosem Notenbankgeld und mit immer höheren öffentlichen Defiziten: "Gefährlich wird es, wenn Wirtschaftswachstum politisch als so unverzichtbar angesehen wird, dass seine Förderung Staatsverschuldung rechtfertigt."
      Wie viel ist genug?

      Den gleichen Tonfall wählte auch Bundespräsident Horst Köhler im März in seiner "Berliner Rede". "Wie viel ist genug?", fragte er seinerzeit. Köhler erinnerte an die Appelle Ludwig Erhards zum Maßhalten und mahnte: "Wir können uns nicht mehr hauptsächlich auf wirtschaftliches Wachstum als Problemlöser und Friedensstifter in unseren Gesellschaften verlassen".

      Die Worte Köhlers und das Interview Biedenkopfs hätten eine Diskussion über Ziele und Grundwerte der Gesellschaft auslösen können, müssen. Doch sie verpufften wirkungslos. Die meisten Politiker und Unternehmer sind offenkundig genauso wenig wie die Mehrzahl der Bürger willens, sich mit dem alles überlagernden Wachstumsdogma auseinanderzusetzen.

      Doch Umdenken ist zwingend - aus schlicht ökonomischen Gründen. Die Schuldenstrategie, die jetzt gefahren wird, führt geradewegs in die nächste Vermögensblase - die Aktien sind seit dem Frühjahr um rund 50 Prozent gestiegen - und in den nächsten Crash.

      "Man kann Schulden nicht mit neuen Schulden und Defizite nicht mit Defiziten bekämpfen", sagt der Luxemburger Premier Jean-Claude Juncker, "irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht".

      Ist der Zeitpunkt zum Umsteuern längst gekommen?

      Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres der totale Zusammenbruch des Finanzsystems nur zu verhindern war, indem die Notenbanken als Kreditgeber der letzten Instanz und der Staat als Organisator von Konjunkturpaketen zur Hilfe eilten. Auch konnte keiner ernsthaft verlangen, dass wie in der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre die Staatsausgaben zurückgefahren werden.

      Doch wie lang soll diese fröhliche Geld- und Schuldenproduktion fortgesetzt werden? Ist der Zeitpunkt zum Umsteuern nicht längst gekommen? In der Bankenwelt geht bereits der Begriff "Greenspan II" um. Soll heißen: Viel zu lang, wie nach dem Internet-Crash und nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vom US-Notenbankchef Alan Greenspan praktiziert, schütten die Notenbanken die Geschäftsbanken mit Liquidität zu. Und die Regierungen hören nicht auf, mit massivem Defizitspending zu assistieren, aus Angst, ihren Bürgern Unangenehmes zumuten zu müssen.

      Notenbanker wie Politiker sollten ihren Bürgern klarmachen, dass es nach dem Fast-Zusammenbruch keine schnelle Rückkehr zu alter Wachstumsherrlichkeit geben wird. Dass die Volkswirtschaften nur langsam aus dem tiefen Tal herausfinden können, wenn diese Erholung von Dauer sein soll. Dass neuerliches Doping mit Rekordsummen an Notenbankgeld und Staatsschulden nur in einem baldigen Crash enden wird. Schlimmer als je zuvor.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662266-2…
      Avatar
      schrieb am 28.11.09 22:50:01
      Beitrag Nr. 27 ()
      28. November 2009, 18:09 Uhr
      Staatsverschuldung
      Angst vor der Mittelschicht lähmt Bundesregierung
      (119)

      Von Daniel Eckert .
      Die Staatsverschuldung hat längst schwindelerregende Höhen erreicht. Doch eine Bundesregierung nach der anderen erstarrt in Angst vor der Mittelschicht – und zögert die Erhöhung der Steuern immer weiter hinaus. Wo das hinführen kann, hat das Beispiel Japan längst gezeigt.




      Dramatischer Schuldenstand: Die Bundesregierung handelt verantwortungslos


      In Bertolt Brechts Parabel „Der gute Mensch von Sezuan“ ist es der feste Wille, Gutes zu tun, der die Titelperson zuerst zu einer Heldin, dann zu einer Geißel für ihre Mitbürger macht. Ähnlich wie der gute Mensch von Sezuan verhält sich Deutschland, die stets bemühte Wohlstandsrepublik in der Mitte Europas. Unentwegt sucht der Staat, Härten zu lindern – 30 Milliarden für die Banken, 16 Milliarden für die Rentner, fünf Milliarden für die Automobilindustrie. Nur tut er es immer häufiger mit Geld, das er nicht hat.
      Die Mildtätigkeit des Staates ist gut gemeint, aber auch gemein. Nächstes Jahr wird die öffentliche Hand mit 80 Prozent der Wirtschaftskraft verschuldet sein, der Schuldenberg schwillt der Zwei-Billionen-Marke entgegen, unaufhaltsam, so scheint es. Irgendwann werden die Darlehen fällig werden, und dann könnte sich die Bundesrepublik wie der gute Mensch von Sezuan von seiner hässlichen Seite zeigen: als gnadenloser, hartherziger Geldeintreiber.

      Politiker wie Ökonomen beschwören einstweilen eine Deus-ex-machina-Konjunkturerholung, die dank höherer Steuer-Einnahmen die Defizite wegschmelzen lassen soll. Sie machen sich und uns etwas vor. Die Schuldenkrise ist keine Krise der Konjunktur, sondern eine Krise der Kultur. Sie ist Symptom für eine Gesellschaft, deren Selbstverständnis nicht mehr mit ihren Möglichkeiten übereinstimmt. Der Publizist Gabor Steingart nennt die alljährlich neuen Milliardenkredite des Staats das „Opium der Völker“, und tatsächlich dient die Verschuldung der sozialen Benebelung und Schmerzlinderung.

      Auslöser für das jüngste Hochschnellen der Schulden war die Finanzkrise, aber in das Brechtsche Dilemma hat den Sozialstaat die Globalisierung gebracht. Die Integration der großen Schwellenländer mit ihrem Milliardenheer billiger und williger Arbeiter in die Weltwirtschaft bewirkt, dass der Wohlstand der Menschheit wächst, gewiss. Doch Verlierer gibt es eben auch, vor allem in den alternden Industriestaaten. Die Menschen, die das „Erdgeschoss“ der Einkommenspyramide bewohnen, spüren, wie ihr relativer Wohlstand langsam aber sicher schwindet. Im internationalen Maßstab mag es ein Leiden auf hohem Niveau sein, gleichwohl ist es ein Leiden. Durch das neu entstehende Proletariat auf den Plan gerufen, tut der Sozialstaat, was er am besten kann: er verteilt um, spielt Robin Hood.
      Doch dieses Robin-Hood-Spiel ist schon längst an die Grenze des politisch Machbaren gestoßen, darf sich doch keine Partei mit der staatstragenden (und wahlentscheidenden) Mittelschicht anlegen. So ist der Staat auf einen Trick verfallen: Er besteuert die Bezieher von Einkommen schonender, als es für die Aufrechterhaltung des real existierenden Wohlfahrtsstaats notwendig wäre – und füllt die Lücke mit Krediten. Das Privileg der Rückzahlung ist künftigen Generationen zugedacht, Ungeborenen, mithin Nichtwählern, die gegen diese Zwangsgenerosität kein Veto einlegen können. Das große Wohlstandstheater von heute lassen wir uns von unseren Enkeln und Urenkeln spendieren.

      Leicht wird ihnen die Tilgung nicht fallen. Die deutsche Bevölkerung schrumpft: von heute 82 Millionen auf 65 bis 70 Millionen Mitte des Jahrhunderts. Das allein wird die Pro-Kopf-Verschuldung um ein Viertel nach oben schnellen lassen – vorausgesetzt der Staat nimmt von heute an keinen einzigen Euro Fremdkapital mehr auf. Politiker tun die düsteren Aussichten mit dem Verweis ab, künftige Wohlstandsgewinne – die berühmten Produktivitätssteigerungen – würden es schon richten.

      Das Beispiel Japan aber macht nachdenklich. Auch dort reagierte der Staat auf Krise und Strukturschwäche mit kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen. Doch die erhofften Produktivitätssteigerungen stellten sich nie ein, das Wachstum blieb anämisch, die Defizite wuchsen und wuchsen und belaufen sich inzwischen auf das Doppelte der Wirtschaftsleistung. Allein der Schuldendienst frisst Jahr für Jahr ein Viertel des Staatshaushalts auf. Nur das pervers niedrige Zinsniveau von nahe Null zusammen mit der selbstaufopferischen Sparbereitschaft der Japaner verhindern, dass die zweitgrößte Wirtschaftnation der Welt im Finanz-Chaos versinkt. Japans Gegenwart könnte Deutschlands Zukunft sein.

      http://www.welt.de/wirtschaft/article5361094/Angst-vor-der-M…
      Avatar
      schrieb am 17.12.09 01:32:16
      Beitrag Nr. 28 ()
      16.12.2009
      Deutschland in der Zinsfalle
      So schön lebt sich's schuldenfrei

      Von Ole Reißmann


      Volle Kasse: Was, wenn der Staat plötzlich keinen Schuldendienst zu leisten hätte?


      Wohin wollen wir fliegen: einmal auf den Mars oder 26-mal zum Mond? Oder bauen wir eine Autobahn nach Bagdad? Null Problem - wäre Deutschland kein Schuldenstaat. 40.400.000.000 Euro wird der Bund laut Haushalt 2010 allein an Zinsen zahlen. SPIEGEL ONLINE rechnet vor, was damit alles erschwinglich wäre.

      Hamburg - Der Bund hat fast eine Billionen Euro Schulden bei den Banken. Das ist eine Zahl mit zwölf Nullen hinter der ersten Ziffer: 1.000.000.000.000.

      Im kommenden Jahr muss der Finanzminister allein für die Zinsen 40,4 Milliarden Euro in den Haushaltsplan schreiben. Nach dem Sozialbudget (147 Milliarden Euro) ist es der zweitgrößte Ausgabeposten im Budget der Bundesregierung, das an diesem Mittwoch im Kabinett beschlossen worden ist.

      Mit der Summe könnte man viel bewegen. Es muss ja nicht gleich ein 818 Meter hoher Rekord-Wolkenkratzer sein wie in Dubai. Aber auch in Deutschland ist genug Platz für etwas Wagemut.

      SPIEGEL ONLINE hat nachgerechnet - einige Ideen für die Schuldenfreiheit:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,667527,00.h…
      Avatar
      schrieb am 25.12.09 21:07:35
      Beitrag Nr. 29 ()
      :confused: gibt es denn KEIN Land mehr welches Schuldenfrei ist :confused::confused: wer hat den das ganze Geld :confused::confused:



      Freitag, 25. Dezember 2009

      702.000.000.000 Euro
      Japan mit Rekordhaushalt



      Die Regierung Japans hat einen Rekordhaushalt von 92,3 Billionen Yen (702 Milliarden Euro) für das kommende Jahr verabschiedet. Der Schuldenberg der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft wird demnach durch die Ausgabe von neuen Staatsanleihen um 44,3 Billionen Yen ansteigen.


      Die Regierung von Ministerpräsident Yukio Hatoyama legt den Schwerpunkt bei den Ausgaben auf Maßnahmen zum Ankurbeln des privaten Konsums.
      (Foto: picture-alliance/ dpa)

      http://www.n-tv.de/politik/Japan-mit-Rekordhaushalt-article6…
      Avatar
      schrieb am 27.01.10 16:06:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      Werden jetzt alle Euro-Land-Staaten Pleite gehen :confused:

      :cry:Denn es wird weiter von den Regierungen das nicht vorhandene Geld zum Fenster geworfen :cry:

      Mal ein paar Beispiele gefällig :confused:




      Staatsbankrott:
      Lösungen werden sehr schmerzhaft sein“

      Griechenland wird pleite gehen – davon ist der Experte für Finanzkrisen der Stiftung Wissenschaft und Politik, Heribert Dieter, überzeugt. Der Fall Argentinien zeige jedoch, dass der Bankrott nicht das Ende sei. Wie abgebrüht und gelassen Länder in der Krise reagieren sollten, macht nach Meinung des Experten Australien vor.

      Mehr zum Thema:
      Wenn der Staatsbankrott droht
      --Österreich: Im Staatshaushalt regiert der Rotstift
      --Portugal: Regierung will Defizit deutlich senken
      --International: Rumänien erhält bald weitere Hilfszahlung http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/staatsbankro…


      Mittwoch, 27. Januar 2010

      Deutscher Einsatz in Afghanistan
      Karsai dankt Steuerzahlern

      Kanzlerin Merkel sieht Nachholbedarf bei der Polizeiausbildung in Afghanistan. Gleichzeitig sagt sie bei einem Treffen mit dem afghanischen Präsidenten Karsai eine langfristige Unterstützung zu. Karsai wiederum bedankt sich explizit bei den deutschen Steuerzahlern.
      http://www.n-tv.de/politik/Karsai-dankt-Steuerzahlern-articl…




      Pläne für Staatsanleihen-Deal
      Griechenland bittet China um Milliardenhilfe

      Muss China einem Euro-Staat aus der Krise helfen? Griechenland verhandelt der "Financial Times" zufolge über einen Verkauf von 5 bis 25 Milliarden Euro Staatsanleihen an die Machthaber in Peking, um sich finanziellen Spielraum zu verschaffen - die Verhandlungen werden angeblich seit Monaten hart geführt. mehr

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,674290,00.h…
      Avatar
      schrieb am 23.02.10 23:07:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      :cry: Schulden san in, der kanne Schulden hat, der is net modern :D

      :confused: gibt es denn noch Länder welche KEINE Schulden haben :confused:




      23.02.2010 - 18:48 UHR
      Schulden-Desaster am Golf Reißt der Pleite-Protz-Scheich Kuwait in die Krise?

      Dominoeffekt am Golf: Die Dubai-Krise zieht Kreise. Offenbar gibt es nun auch in Kuwait massive Zahlungsschwierigkeiten...



      Eine Pleitewelle überrollt das Land. Viele Unternehmen hängen am Tropf der Banken. Experten sind sicher: Die Geldhäuser der Region wanken.

      Das Kuwait-Problem gleicht dem Investment-Irrsinn in Dubai. Man finanziert mit fremden Geld und hofft auf den ganz großen Gewinn. Doch statt dem großen Geld kam die Krise...

      Das böse Erwachen: Statt langfristig Geld aufzunehmen, setzte man auf kurzfristige Kredite. Die werden jetzt fällig. Zum Tilgen fehlt allerdings das Geld

      Experten gehen davon aus, dass von den 100 privaten Investmentgesellschaften die es aktuell in Kuwait gibt, 2011 gerade noch die Hälfte übrig sind. Deren Problem: Sie haben in das Wachstum Dubais investiert...

      Im Land selbst versucht man das Problem unter den Teppich zu kehren. „Rückzahlungen werden verschoben, damit Verluste nicht verbucht werden müssen“, sagte ein Analyst der „Financial Times Deutschland“.

      Eine Politik, die sich Kuwaits Herrscher Sabah al-Ahmad bin as-Sabah durchaus leisten kann. Das Emirat sitzt auf Öl im Wert von 6000 Milliarden Dollar. Im Notfall könnte die Regierung die Schulden einfach selbst übernehmen.

      Schon 2008 half Kuwaits Regierung ihrer verschuldeten Bevölkerung aus und übernahm die Schulden in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Über einen ähnlichen Schritt denkt man derzeit wieder nach. Am Mittwoch will die Regierung entscheiden, ob man die 16 Milliarden Euro Schulden übernimmt.

      http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/02/23/pleite…
      Avatar
      schrieb am 16.03.10 14:12:12
      Beitrag Nr. 32 ()
      Querdenker Dylan Grice über die USA:
      „Amerika ist eine Nation im Niedergang“


      Dylan Grice ist Global Strategist bei Société Generale in London. Im Gespräch mit dem Handelsblatt erklärt er, warum die meisten Industrieländer streng genommen insolvent sind, die Aufholjagd der Schwellenländer nicht zu bremsen ist und welche Geschäftsmodelle lebensfähig sind.

      Herr Grice, wie bedrohlich sind die explodierenden Staatsschulden?

      Der Virus des Kreditrisikos ist von den Unternehmen auf die Märkte gesprungen. Sorgen macht mir nicht unbedingt die explodierenden Defizite vieler Staaten. Das größte Problem sind die enormen Schuldenlasten. Die meisten Industrieländer sind faktisch insolvent – im Gegensatz zu vielen Schwellenländern. Die größte Last sind nicht die offiziell ausgewiesenen Schuldenlasten, sondern die Positionen außerhalb der Bilanz, wie man bei einem Unternehmen sagen würde. Hier geht es um die absehbaren Zahlungen für das Gesundheitssystem und die Pensionssysteme für die Staatsbediensteten. Dann kommt man bei der Relation von Schuldenlast zu Wirtschaftsleistung in der Spitze auf 400 bis 500 Prozent. Das kann nie beglichen werden. Die wahrscheinlichste Lösung für dieses Problem ist: Die Politiker werden diese Last durch Inflation entschärfen.

      Wer ist am stärksten gefährdet?

      Aus der Länderperspektive ist Japan am stärksten und unmittelbarsten gefährdet. Dort kann sich die Lage schnell zuspitzen, und es kann schnell unangenehm werden. Überraschenderweise sind die Investoren sehr phlegmatisch, sie scheinen nach der Devise zu handeln: Japan hat schon so lange Probleme und es ist doch immer weiter gegangen, da wird schon nichts passieren. Aber auch in den anderen Industriestaaten sieht es schlimm aus. Griechenland ist ein einziger Abgrund. Die Probleme dort werden uns noch einige Jahre beschäftigen. In Großbritannien stellt sich das Bild anders dar: Ohne den Ernst der langfristigen britischen fiskalischen Probleme herunterspielen zu wollen, muss man feststellen, dass die Volatilität des britischen Pfunds zuletzt an Hysterie grenzte. In der Vergangenheit war das häufig ein Zeichen für eine bevorstehende Trendwende. Vielleicht sind die Schwierigkeiten dort also weniger groß, als sie jetzt häufig dargestellt werden. Zu den wenigen positiven Ausnahmen unter den Industrieländern zählen Norwegen und Kanada.


      Wie entwickeln sich die Währungen?

      Aus der Währungsperspektive sind der Euro und der Yen am unattraktivsten, aber auch der US-Dollar – obwohl er kurzfristig ganz gut abschneiden sollte. Das wäre aber eine gute Performance getreu der Devise: Unter den Blinden ist der Einäugige König. Die US-Fiskalprobleme sind nämlich gravierender als jene in Europa, wieder wegen der außerbilanziellen Belastungen. Amerika ist eine Nation im Niedergang. Dieser Niedergang wird sich über die nächsten Jahrzehnte erstrecken. Spiegelbildlich sind die großen Schwellenländer im Kommen, damit der chinesische Renmimbi, der brasilianische Real und die indische Rupie. Und wie auf Länderebene gibt es Ausnahmen unter den Industriestaaten aus der Währungsbrille. Attraktiv sind hier die Norwegen-Krone und der kanadische Dollar.

      Der Euro ist absolut überbewertet. Man muss nur auf das Griechenlandproblem schauen. Vor der Krise rentierten die Bonds nur minimal über denen der Bundesanleihen. Heute sind es drei bis vier Prozentpunkte mehr. Der Euro könnte auseinanderbrechen die Gefahr ist da. Und um auf das Pfund zu kommen: Es ist jetzt vielleicht zu billig.

      Wohin steuern die Märkte?

      Die Renditeniveaus an den wichtigen Anleihemärkten sind zu tief. Auf längere Sicht müssen sie um einige Prozentpunkte steigen. Die schlechtesten Perspektiven hat hier Japan. Bisher habe die Japaner ihre Probleme intern gelöst, weil die Haushalte über ihre hohe Sparquote die wachsenden Staatsschulden finanzieren. Aber die Bevölkerung altert und wird dann eher entsparen. Es gibt niemanden, der diese Finanzierungsquelle ersetzen kann.

      Nebenbei: Die Japaner sind die größten Besitzer von US-Staatsanleihen. Das wird das Problem der USA verschärfen. Kaufchancen bieten dagegen, ähnlich wie bei den Währungen, die solventen und wenig risikoreichen Emerging Markets. Das wären Anleihen aus China, Indien, Brasilien. Ansonsten noch Norwegen und Kanada – auch diese Länder sind von der Schuldenkrise kaum getroffen.

      Welche Anlagen können Sie empfehlen?

      Beim Kauf von Anleihen und Aktien aus der Eurozone tut Vorsicht not. Bei einem Bruch des Euros würde der verbleibende Stark-Euro aufwerten, die ausscherenden Währungen würden abwerten. Ich rate wegen aller dieser Unsicherheiten zu Aktien von Firmen mit lebensfähigen Geschäftsmodellen: Getränke, Brauereien, Tabak. Im Depot sollten neben Anleihen aus den genannten Ländern auch bis zu zehn Prozent an physischem Gold sein. Es kommt darauf an, Bilanzen auszusuchen, die ein Auseinanderbrechen des Euro überstehen würden. Finanzdienstleister können deshalb ein Problem darstellen, ebenso wie hochverschuldete Länder, die sich über Nacht mit Schulden in einer harten Währung konfrontiert sehen würden, die sie nicht bedienen könnten.

      Dylan Grice ist globaler Anlagestratege bei der Société Générale. Er kam für den renommierten Analysten James Montier, der zu GMO in den USA wechselte. Seine Reports stoßen auf große Resonanz, weil er im Team mit Albert Edwards – trotz Bankenzugehörigkeit – keine Scheu vor unkonventionellen Meinungen zeigt.
      http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/querden…

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/querden…
      Avatar
      schrieb am 21.03.10 21:00:30
      Beitrag Nr. 33 ()
      :cry: Griechenland -Spanien-USA :cry: wir sollten lieber vor unserer eigenen Haustüre kehren :cry:




      21. März 2010, 16:26 Uhr
      Sechs-Billionen-Lücke
      Forscher setzt deutsche Schulden dreimal höher an
      (276)
      Von Dorothea Siems
      .Dreimal so hoch wie offiziell angegeben sind die Schulden Deutschlands laut einer Studie des Forschers Bernd Raffelhüschen. Zu den Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden in Höhe von 1,9 Billionen Euro addiert der Wissenschaftler künftige Sozialkosten wie Beamten-Pensionen – er kommt so auf mehr als 6 Billionen Euro.

      Die Verschuldung des Staates ist noch weitaus größer als offiziell ausgewiesen. Nach aktuellen Berechnungen des Freiburger Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen im Auftrag der Stiftung Marktwirtschaft, klafft in den öffentlichen Haushalten eine Nachhaltigkeitslücke im Umfang von 6,2 Billionen Euro.

      Zur Begleichung dieser Schuldenlast müsste jeder Bundesbürger – vom Neugeborenen bis zum Rentner – bis zum Lebensende zusätzlich zu seinen Steuern und Sozialabgaben jeden Monat 279 Euro an den Staat abführen. „Noch viel stärker als die sichtbare Verschuldung von Bund, Ländern und Kommunen schlagen die Schulden, die in unserem Sozialstaat versteckt sind, zu Buche“, sagte Raffelhüschen zu WELT
      Avatar
      schrieb am 23.04.10 00:44:12
      Beitrag Nr. 34 ()
      :rolleyes: Wenn die Recht haben, geht es erst richtig los :rolleyes:




      Börsen-Untergangspropheten:
      „Auf dem Weg in die Hölle“


      Tausend mal schlimmer als Dubai. Inflation wie in Simbabwe. Europa ist Ground Zero. Wenn man sich anhört, was Jim Rogers, James Chanos oder Kenneth Rogoff den Finanzmärkten prophezeien, kann einem nur angst und bange werden. Handelsblatt Online stellt die düstersten Prognosen und die dazu gehörenden Propheten vor.



      China ist Tausend mal schlimmer als Dubai "

      China, alle reden immer nur über China; über die schier unendlichen Investmentmöglichkeiten in der Volksrepublik. China werde sich in den kommenden Jahren zur größten Wirtschaftsmacht aufschwingen und die USA übertrumpfen, sagen viele Fondsmanager. Ohne oder besser: gegen Peking laufe an den internationalen Finanzmärkten nichts mehr. Investoren müssten sich entsprechend aufstellen.

      James Chanos sieht das ganz anders. "Die Chinesen sind auf dem Weg in die Hölle", sagt der bekannte Leerverkäufer und Hedgefonds-Manager von Kynikos Associates. Chanos spielt auf das rasante Kreditwachstum in den vergangenen Monaten und Jahren an. Viel von dem billigen Geld ist auf den Immobiliemarkt geflossen. "Sie kommen nicht von dem Heroin los", sagt Chanos. "Die Blase wird eher früher als später platzen. China ist Tausend mal schlimmer Dubai."


      "Dann könnte Panik ausbrechen"

      Die aktuelle Wirtschaftskrise wird oft mit der von 1929 und der folgenden Großen Depression verglichen. Die Mehrheit der Ökonomen glaubt, dass die Regierungen und Notenbanken mit ihrem frühzeitigen Eingreifen diesmal Schlimmeres verhindert haben - und sich deshalb die Geschichte nicht wiederholt. Es sieht fast so, als kämen wir diesmal vergleichsweise glimpflich davon.

      Falsch, sagt Franck Biancheri, Gründer des europäischen Netzwerkes Leap/E2020. "Kredite und insbesondere Verbraucherkredite waren der Treibstoff des Wirtschaftswachstums der letzen Jahrzehnte. Also wird auch die Kreditkernschmelze unsere Gesellschaft stärker treffen als dies noch in den 30er-Jahren der Fall war. Die Welt wird erkennen, dass diese Krise schlimmer ist als die Weltwirtschaftskrise 1929. Dann könnte Panik ausbrechen.


      "Europa ist Ground Zero"

      Die Hilfen der EU-Staaten reichen aus, um die Lage in Griechenland vorerst zu stabilisieren. Mag sein. Das Problem ist: Griechenland ist nicht allein. Die Schulden sind überall, nicht nur in Athen.

      "Die Lage ist völlig außer Kontrolle; das Wachstum wird vielleicht sehr gering ausfallen", sagt Kenneth Rogoff. Rogoff wurde bekannt als Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF). Heute lehrt er Wirtschaftswissenschaften an der renommierten Harvard-Universität in Cambridge "Die meisten Länder werden den Gürtel enger schnallen müssen. Europa ist Ground Zero. Es sind große Anpassungen nötig, in Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Lettland, Ukraine und so weiter", sagt Rogoff.

      "Die größten Probleme stehen noch bevor"

      Georg Soros ist bekannt wie ein bunter Hund, insbesondere für seine Devisenspekulationen. Das britische Pfund hat er bereits zu Fall gebracht; zuletzt hieß es, der Hedgefonds-Manager würde sich gegen den Euro in Stellung bringen. Allzu viel scheint er der Europäischen Union und ihrer Währung jedenfalls nicht zu zu trauen.

      "Der Euro-Zone stehen die größten Probleme erst noch bevor", sagt Soros. "Für Griechenland dürfte eine Notfallhilfe reichen. Aber dann gibt es ja noch Spanien, Italien, Portugal und Irland. Sie haben zusammen einen Anteil am Euro-Land, der zu groß ist, als dass man auf diese Weise helfen könnte


      "Horrende Inflation, weltweit!"

      Schulden, nichts als Schulden, überall. Europa ist nicht allein. Auch in anderen großen Industriestaaten, in den USA und Japan beispielsweise, wächst der Schuldenberg unaufhaltsam weiter. Für Anleger und Investoren hat das Folgen.

      "Die meisten Regierungen sind bankrott", sagt >Douglas Casey, Gründer von Casey Research und Buchautor. "Die Defizite werden immer häufiger an die Zentralbanken abgegeben und monetarisiert. In den kommenden Jahren erwarte ich horrende Inflation, weltweit."

      "Nicht realer als der spekulative Boom"

      Es geht wieder bergauf mit der Wirtschaft, die Konjunktur springt an, das Schlimmste der Krise ist überstanden. David Karsbol ist da ganz anderer Meinung: Die aktuelle Verbesserung der BIP-Daten und Verbraucherstimmung an den Finanzmärkten? "Ist nicht realer als der spekulative Boom, der durch das leichte Geld in den Jahren 2003 bis 2006 begünstigt wurde", sagt der Chefvolkswirt der dänischen Saxobank.

      "Die Industrieländer werden seit Mitte der 1990er Jahre von kreditinduzierten Blasen dominiert, und bei jeder auftretenden Schwierigkeit bzw. Krise wird versucht, dieser mit Zinssenkungen und Schuldenaufnahme zu begegnen. Niedrige Zinsen haben neben wilder Spekulation und moralischer Versuchung Über- und Fehlinvestitionen begünstigt und dabei zu einer Schuldenlast geführt, die nicht mehr bedienbar ist", sagt Karsbol.


      "Das wird in einem Desaster enden"

      Jim Rogers ist bekannt für markige Worte. Das größte Problem für die Finanzmärkte sieht der Rohstoffguru nicht in Südeuropa, sondern deutlich weiter westlich, in den USA

      "Wenn sich die Probleme in den USA weiter verschärfen, haben die Politiker keine Mittel mehr zum Geld ausgeben. Dann werden die internationalen Investoren sagen: Wir werden euch kein Geld mehr geben. Das wird in einem Desaster enden", sagt Rogers.

      "Die finale Krise steht erst noch bevor"

      Die Hypothekenkrise war erst der Anfang. "Die finale Krise steht erst noch bevor", sagt Marc Faber, König des Untergangs. "Ihre Kinder und die in der westlichen Welt werden einen niedrigeren Lebensstandard haben als Sie." Fabers Börsenbrief "Gloom, Boom & Doom" ist bei seinen Anhängern legendär.

      Die Ursache der großen Krise sind Kredite. "Wenn die reich machen würden, wäre Simbabwe das reichste Land der Welt", sagt Faber

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-inside/boersen-u…
      Avatar
      schrieb am 26.04.10 10:05:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      :D Schulden san in, der kanne Schulden hat, der is net modern :D

      Machen wir es wie die Griechen, Schulden was ist das, BILD bei den Pleite-Griechen Krise? Welche Krise?
      :yawn::yawn:


      Ausgelassene Stimmung bei den Griechen

      http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/04/26/pleite…
      Avatar
      schrieb am 27.04.10 23:28:30
      Beitrag Nr. 36 ()
      Leben auf Pump:
      Was den Finanz-Kollaps wirklich auslöste


      Wie sich die Schulden der Privathaushalte entwickeln, war Ökonomen lange egal. Ein Fehler. Jetzt erkennen sie: Zu viele Konsumkredite lösten die Krise aus. Langsam setzt ein Umdenken ein, vernachlässigte Themen werden auf die Agenda gehoben.


      US-Forscher behaupten: Der Kollaps der Wirtschaft war die Quittung dafür, dass die Amerikaner lange über ihre Verhältnisse gelebt haben. Quelle: dpa

      LONDON. Hochmut kommt vor dem Fall. Die Volkswirtschaftslehre habe "das zentrale Problem, wie Depressionen zu verhindern sind, gelöst", prahlte der Nobelpreisträger Robert Lucas 2003 auf der Jahrestagung der "American Economic Association". Für Makroökonomen gebe es kein langweiligeres Thema als Konjunktur und Krisen.

      Inzwischen ist klar: Der Mann hat sich gewaltig geirrt. Nach dem Beinahe-Zusammenbruch von Finanzsystem und Realwirtschaft interessieren sich Volkswirte wieder brennend für Rezessionen. Und das bisherige Wissen des Fachs zu den Ursachen und Mustern von Krisen erweist sich dabei als lückenhaft. Neue Studien zeigen: Die etablierte Makroökonomie hat wichtigen Faktoren, die die Wirtschaft destabilisieren können, bei weitem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt.


      Ein Forscherteam der US-Eliteuniversitäten Berkeley und Chicago kommt in einer neuen Studie zu dem Schluss: Der Kollaps der Wirtschaft war die Quittung dafür, dass die Amerikaner drei Jahrzehnte lang massiv über ihre Verhältnisse gelebt haben. Bislang galt unter Ökonomen die gigantische Spekulationsblase auf dem US-Immobilienmarkt als Kernursache der Krise. Die neue Studie aus Berkeley und Chicago legt nun eine andere Wirkungskette nahe: An erster Stelle stehen die hohen Schulden der US-Bürger, diese haben die Hauspreis-Blase angefeuert und schließlich die Krise ausgelöst. Die fundamentale Ursache des Abschwungs ist nach Angaben der Forscher, dass die US-Bürger überschuldet waren und ihren Lebensstil nicht mehr fortsetzen konnten.

      Private Kreditmärkte, so der verbreitete Glaube, funktionieren effizient und neigen auf Dauer nicht zu Übertreibungen. Nur wenige Volkswirte widersprachen - allen voran der 1996 verstorbene US-Ökonom Hyman Minsky. Er galt über Jahrzehnte als großer Außenseiter


      Viele Darlehen, viele Krisen

      Immer dann, wenn Banken über einen längeren Zeitraum hinweg überdurchschnittlich viele Darlehen vergaben, sei die Wahrscheinlichkeit von Finanzkrisen drastisch gestiegen, stellten Schularick und Taylor in ihrer Studie mit dem Titel "Credit Booms Gone Bust" fest.

      Was den Finanz-Kollaps wirklich auslösteSeite: « 3 / 3
      So schnellte die Zahl der Verbraucher-Insolvenzen in den Counties, deren Einwohner bis zur Krise extrem über ihre Verhältnisse gelebt hatten, um zwölf Prozent in die Höhe, und die Immobilienpreise brachen zwischen 2006 und 2009 um 40 Prozent ein. In den Regionen, in denen die Verschuldung am wenigsten stark gestiegen war, gab es dagegen nur drei Prozent mehr zahlungsunfähige Haushalte. Und die Immobilienpreise sanken dort nicht etwa, sie stiegen zwischen 2006 und 2009 um zehn Prozent.

      Ein ähnliches Muster beobachteten Mian und Sufi in der Realwirtschaft: In Regionen mit vielen überschuldeten Verbrauchern brach der Verkauf von Neuwagen viel früher und stärker ein, ebenso wie die Zahl der Bauanträge.





      http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/leben-auf-pu…
      Avatar
      schrieb am 27.08.10 21:00:14
      Beitrag Nr. 37 ()
      27.08.2010, 8:45 Uhr | Spiegel Online

      Marsch in die Billionen-Miese: Schuldenjunkie Deutschland


      Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler zeigt den aktuellen Schuldenstand (Foto: dpa)


      Die Bundesrepublik dürfte bald zwei Billionen Euro Miese haben - trotz aller Sparpakete. Wie aber konnte es zu dem Desaster kommen? "Spiegel Online" erklärt, warum der Schuldenberg entstand und wie Politiker verzweifelt versuchen, sein Wachstum zu bremsen.


      Selbst in Boomphasen wurde nicht gespart
      Weil Länder und Kommunen zwar nicht ganz so spendabel waren, aber auch nicht wirklich geizig, wuchs die Gesamtverschuldung der Bundesrepublik in diesen beiden Jahrzehnten um das Achtfache. 1990 stand Deutschland bereits mit rund 540 Milliarden Euro in der Kreide. Eine Summe, die damals etwa 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entsprach. Mit anderen Worten: Es hätte der kompletten Wirtschaftsleistung von gut vier Monaten bedurft, um die Schulden abzustottern.



      http://wirtschaft.t-online.de/marsch-in-die-billionen-miese-…
      Avatar
      schrieb am 01.09.10 12:27:43
      Beitrag Nr. 38 ()
      01.09.2010
      1,7 Billionen Euro Miese
      So entkommt Deutschland der Schuldenfalle

      Von Sven Böll


      Hyperinflation in Deutschland (1923): Der Vergleich zu heute hinkt



      Jahrzehnte lebte die Bundesrepublik auf Pump - mit dramatischen Folgen. Selbst wenn der Staat keine neuen Miese mehr machen würde, bleiben die gigantische Summe von rund 1,7 Billionen Euro Schulden und eine hohe Zinslast. Wie lässt sich das Dilemma lösen?

      Hamburg - Alexander Dill hat einen Plan, der mit dem Wort kühn eher niedlich umschrieben ist. Der Leiter des alternativen Basler Instituts für Gemeingüter und Wirtschaftsforschung arbeitet an einer Entschuldung der Bundesrepublik. Er will einen Vorschlag machen, wie sich Deutschland seines 1,7 Billionen-Euro-Problems entledigen kann. Dabei schwebt dem studierten Soziologen und Philosophen eine radikale Soforttilgung vor: Der Staat soll sich mit einem Schlag von all seinen Krediten befreien. Und zwar per Vermögensabgabe.

      Weil das private Nettovermögen der Deutschen nach Dills Berechnungen bei 8,2 Billionen Euro liegt, kämen die 1,7 Billionen Euro durch eine Abgabe in Höhe von gut 20 Prozent zusammen. Diese müsste allerdings auf jeglichen Besitz erhoben werden - vom Festgeldkonto über das Aktiendepot bis hin zur Immobilie. Weil den reichsten zehn Prozent der Deutschen gut 60 Prozent des gesamten Vermögens gehören, würden sie die Hauptlast bei der Schulden-Weg-Aktion tragen.

      Die Aussichten sind verlockend: Wären die Staatsschulden tatsächlich von jetzt auf gleich Geschichte, sparten Bund, Länder und Gemeinden mehr als 60 Milliarden Euro pro Jahr an Zinszahlungen. In der Folge könnten die Steuern und Sozialabgaben drastisch sinken. Bis auf Schweizer Niveau, hat Dill ausgerechnet.

      Deutschland - eine Schweiz in groß? Dills Vorhaben klingt verwegen. Man hört schon den Aufschrei ("Enteignung!", "Kommunistische Umtriebe!") aus den Nobelvierteln von Blankenese bis Bogenhausen. Was Dills Plan aber erwähnenswert macht, ist sein Vorbild: Konrad Adenauer.


      Der erste Kanzler der Bundesrepublik, eher als Kommunistenfeind denn Sowjetfreund bekannt, führte Anfang der fünfziger Jahre zur Finanzierung des sogenannten Lastenausgleichs unter anderem eine Vermögensabgabe ein. Damit sollten die Menschen entschädigt werden, denen der Krieg die Existenzgrundlage entzogen hatte. Der Staat erhob die Abgabe bis in die siebziger Jahre. Weil es hohe Freibeträge gab, mussten gerade diejenigen zahlen, die trotz des Kriegs noch über große Vermögen verfügten. Es traf vor allem Eigentümer von Immobilien.

      Ein historisches Vorbild macht allerdings noch keinen realistischen Plan für die Gegenwart. Dabei wäre dieser dringend notwendig. Denn die Schuldenlast des Staates ist enorm.

      Derzeit muss allein der Bund bei einer Verschuldung von mehr als einer Billion Euro rund 40 Milliarden Euro jährlich an Zinsen zahlen. Macht im Schnitt vier Prozent. Wirklich schlimm wäre es jedoch, wenn die Zinsen stiegen. Dann würde der Posten im Haushalt ganz schnell sehr ungemütlich. Denn der Bundesfinanzminister refinanziert jedes Jahr mehr als 200 Milliarden Euro Schulden, nimmt also neue Kredite auf, um alte abzulösen.

      Schuldenquote von 770 Prozent nach dem Krieg

      Wie aber kann Deutschland die Spätfolgen des jahrzehntelangen Lebens auf Pump wieder loswerden, ohne in Adenauers Zauberkiste zu greifen?

      Für Berufspessimisten ist die Sache längst ausgemacht. Sie prophezeien den großen Knall: eine Währungsreform. Schon bald, so das Horrorszenario, werde der Euro abgeschafft und eine neue Währung eingeführt. Diese könnte "Neuro" heißen, als Abkürzung für "Neuer Euro". Wobei die Konnotation zu "neurotisch" nicht ganz zufällig ist. Gäbe es für zehn Euro nur noch einen "Neuro", könnte sich die Regierung ihres Schuldenproblems per technischer Umstellung weitgehend entledigen. Gleichzeitig würde sie jedoch die Bürger enteignen.

      Dass es so weit kommt, ist allerdings unrealistisch. Denn die von Skeptikern gern bemühten historischen Vergleiche mit der Währungsreform 1948 ziehen nicht - trotz aller Probleme in der Euro-Zone. Der Wirtschaftshistoriker Carl-Ludwig Holtfrerich hat berechnet, dass Deutschland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Schulden in Höhe von mehr als 770 Prozent seines Bruttosozialprodukts hatte.

      Heute steuert die Bundesrepublik auf eine vergleichsweise bescheidene Schuldenquote von 80 Prozent zu. Und selbst Griechenland müsste seine Kredite versechsfachen, um den deutschen Wert von Mitte der vierziger Jahre zu erreichen.
      Was ebenfalls gegen einen Vergleich mit 1948 spricht: Anders als der Euro heute hatte die Reichsmark nach dem Krieg die Grundfunktionen jeden Geldes verloren. Vor allem war sie kein akzeptiertes Tauschmittel mehr. Die Menschen zahlten Kartoffeln lieber mit Zigaretten als mit wertlosen Papierfetzen.

      Was kann der Staat also tun? Wenn er sich seiner hohen Schulden schon nicht per Währungsreform entledigen kann, mutmaßen Skeptiker, , eine Art Währungsreform 1948 im Zeitlupe. Die Kredite würden dann deutlich an Wert verlieren. Aber eben Vermögen auch.

      Dieses Szenario erscheint realistischer als die Furcht vor einer Währungsreform. Europa ist hochverschuldet; in der Finanzkrise hat die Europäische Zentralbank Unmengen an Geld in Umlauf gebracht. Und sollte sich die derzeitige wirtschaftliche Erholung nur als kurz erweisen, bekämen wahrscheinlich außer Griechenland noch andere, größere Krisenstaaten Finanzierungsprobleme. Wieder müsste neues Geld in den Markt gepumpt werden. Und so weiter.

      Weder Währungsreform noch Mega-Inflation wahrscheinlich

      Die mögliche Folge dieser Spirale: eine Hyperinflation wie in den zwanziger Jahren. Allerdings hinkt auch der Vergleich von Deutschland 2010 mit der Weimarer Republik 1920. So ist die Europäische Zentralbank unabhängig und der Preisstabilität verpflichtet. Und die Währungshüter haben mehrfach angekündigt, dass sie auf Signale einer rascheren Geldentwertung mit einer Zinserhöhung reagieren werden.

      Ohnehin darf man bei aller finanziellen Tristesse in der Gegenwart nicht vergessen, dass die Lage nach dem Ersten Weltkrieg weitaus dramatischer war. Die Staatsverschuldung der jungen Weimarer Republik lag nach Holtfrerichs Berechnungen bei 180 Prozent - also mehr als doppelt so viel wie heute. Außerdem musste die damalige Regierung enorme Reparationen an die Siegermächte zahlen. Ihr blieb somit kaum etwas anderes übrig, als frisches Geld fürs Ausland zu drucken.

      Sowohl eine Währungreform als auch eine Schuldenreduktion per Hyperinflation erscheinen aus heutiger Perspektive nicht als wahrscheinlichste Szenarien. Es gäbe ja auch noch einen dritten, konstruktiven Weg: Würde Deutschland seine Wachstumskräfte stärken und keine neuen Schulden machen, könnte sich das Problem ebenfalls fast erledigen. Mit einem ökonomischen Boom gelang es etwa den USA, ihre Schuldenquote von fast 120 Prozent im Jahr 1945 bis Ende der sechziger Jahre auf unter 40 Prozent zu drücken.

      Wachstum, Wachstum, Wachstum

      Welche enormen Auswirkungen ein höheres Wachstum auf die Schuldenquote hat, zeigt eine einfache Rechnung. Sie berücksichtigt nicht die Inflation. Außerdem geht sie davon aus, dass die Bundesrepublik 2009 ein Bruttoinlandsprodukt von rund 2,4 Billionen Euro erwirtschaftet hat und zusätzlich zu den 1,7 Billionen Euro Schulden keine neuen gemacht werden.

      Nun sind zwei simple Kalkulationen möglich:


      ■Würde Deutschland künftig jährlich um ein Prozent wachsen, läge die Wirtschaftsleistung in 50 Jahren bei knapp vier Billionen Euro. Die Schulden entsprächen dann noch gut 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Und nicht 76 Prozent wie heute.
      ■Zöge die Wirtschaft allerdings um zwei Prozent pro Jahr an, würde die Wirtschaftsleistung 2060 weit über sechs Billionen Euro erreichen. Dies entspräche einer Schuldenquote von nur noch rund 25 Prozent.

      Wachstum, Wachstum, Wachstum - dieses Szenario braucht viel politische Phantasie. Zumal in einer Gesellschaft, die sich aufs Schrumpfen eingestellt hat. Doch immerhin erscheint dieses Szenario realistischer als ein Abbau der Schulden.

      Selbst wenn Bund, Länder und Gemeinden ab sofort keine neuen Kredite mehr aufnehmen und zusätzlich zu den gut 60 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr 20 Milliarden Euro tilgen würden, könnten sie den letzten Euro Schulden rechnerisch erst in rund 85 Jahren zurückzahlen. Für einen Plan "Schuldenfrei im Jahr 2100" ist wohl kein Finanzminister zu haben.

      Es sei denn, ein Nachfolger von Wolfgang Schäuble würde in Zukunft zu einem solch drastischen Schritt gezwungen. Dies wäre dann der Fall, wenn ausländische Investoren der Bundesrepublik aufgrund mieser Perspektiven kein Geld mehr leihen wollen - oder nur zu horrenden Zinsen. So wie vor kurzem im Falle Griechenlands. Käme es zu einer solchen deutschen Tragödie, würde die Regierung aber wohl eher eine Notlösung wagen - etwa den Entschuldungsplan von Alexander Dill.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,711589,00.h…
      Avatar
      schrieb am 28.09.10 10:42:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      :confused::confused: Ist Deutschland jetzt Schuldenfrei :confused::confused:


      Nach 92 Jahren--Am Sonntag endet für Deutschland der 1. Weltkrieg



      Deutsche Soldaten im Februar 1916 beim Angriff auf Verdun


      Am nächsten Sonntag ist es so weit: Deutschland tilgt die letzten Schulden aus Reparationszahlungen für den 1. Weltkrieg (1914– 1918). 69,9 Millionen Euro beenden dieses Kapitel nach 92 Jahren. Zumindest finanziell.
      Die rund 70 Millionen Euro stehen als Punkt 2.1.1.6 im Bundeshaushalt 2010: „Bereinigte Auslandsschulden (Londoner Schuldenabkommen)“.

      Warum zahlt Deutschland noch immer?

      Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland Entschädigungen für Zerstörungen und Kriegskosten leisten. Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag von 1919. Doch während des Zweiten Weltkriegs stoppte das Deutsche Reich die Zahlungen.

      Nach 1945 übernahm die Bundesrepublik einen großen Teil der Schulden, beglich sie bis 1983. Rund 125 Millionen Euro für Zinsen auf Auslandsanleihen sollten – laut Londoner Schuldenabkommen von 1953 – erst gezahlt werden, wenn Deutschland wiedervereinigt sei.

      Diese Zahlungen begannen 1996. Am 3. Oktober 2010 ist nun die letzte Rate fällig – und der Erste Weltkrieg auch finanziell beendet.


      http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/28/ende-1-weltkrieg/…
      Avatar
      schrieb am 27.10.10 22:54:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      Sueddeutsche


      Nachhaltig sind vor allem die Schulden

      Ein Jahr Schwarz Gelb, ist ein Desaster.


      http://www.sueddeutsche.de/video/7980.html
      Avatar
      schrieb am 14.05.11 22:41:01
      Beitrag Nr. 41 ()
      Frei nach dem Thread-Thema :D Schulden san in, der kanne Schulden hat, der is net modern


      Schuldensünder
      Autor: Florian Hassel|

      Griechischer Staat sitzt auf einem riesigen Vermögen

      Mit dem Verkauf seines Staatsvermögens könnte Griechenland fast alle Schulden abtragen. Doch genau dagegen regt sich erbitterter Protest.

      Es war ein schöner Auftritt von Griechenlands Regierungschef vor dem New Yorker Wirtschaftsclub. Um Griechenlands wirtschaftliche Zukunft, sagte Giorgos Papandreou am 22. September 2010, stehe es gar nicht so schlecht. Schließlich habe das Land bisher seine Vermögenswerte kaum genutzt.

      Griechenland will Staatsvermögen privatisieren
      http://www.welt.de/wirtschaft/article13371715/Griechischer-S…
      Avatar
      schrieb am 10.08.11 00:03:52
      Beitrag Nr. 42 ()
      Wann hört das endlich auf?
      Seit drei Jahren zittern wir um unser Geld!


      Lehman-Pleite +++ Banken-Krise +++ Griechen-Pleite +++ Euro-Krise +++ Börsen-Absturz


      http://www.bild.de/geld/wirtschaft/boersen-crash/boersen-beb…
      Avatar
      schrieb am 03.11.11 13:04:08
      Beitrag Nr. 43 ()
      Schuldneratlas 2011
      So pleite sind die Deutschen

      Donnerstag, 03.11.2011, 11:49 ·
      von FOCUS-Online-Autor Simon Che Berberich


      Colourbox Fast jeder zehnte Erwachsene in Deutschland ist überschuldet Dank dem soliden Arbeitsmarkt sind weniger Deutsche überschuldet. Dafür geraten immer mehr junge Menschen in die Schuldenfalle. Gute Nachrichten gibt es vor allem für die Frauen.



      http://www.focus.de/finanzen/banken/kredit/schuldneratlas-20…
      Avatar
      schrieb am 01.12.11 23:28:03
      Beitrag Nr. 44 ()
      Neue Studie
      Weihnachts-Shopping: Millionen nehmen Schulden auf






      Eurokrise? Rezessions-Ängste? Explodierende Energiekosten? Als hätte die Deutschen davon noch nie gehört – sie shoppen wie verrückt.

      Die Schattenseite: 3,4 Millionen Deutsche nehmen zum Weihnachtseinkauf Schulden auf!

      Das ergab eine Gfk-Studie im Auftrag von LifeFinance.

      Vor allem 40- bis 49-Jährige geben in diesen Tagen mehr aus als auf dem Konto ist. Der Dispositionskredit macht's möglich.

      Laut GfK-Studie nutzen 66 Prozent der Power-Shopper diese Möglichkeit. Und ärgern sich anschließend über über den Zins-Schock.

      Laut „Finanztest" fallen durchschnittlich elf Prozent Zinsen pro Jahr an, teilweise sogar bis zu 15 Prozent.

      Wer nicht in die Dispo-Falle tappen will, leiht sich Geld bei Freunden. 20 Prozent der Befragten gehen diesen Weg. 12 Prozent bevorzugen Ratenzahlungen.

      Die Deutschen haben sich für ihre Weihnachtsgeschenke laut Statistik der GfK ein Limit von 241 Euro gesetzt.

      Das sind vier Euro weniger als letztes Jahr, wie die Nürnberger Konsumforscher herausgefunden haben.


      http://www.bild.de/geld/wirtschaft/weihnachten/verschuldet-b…
      Avatar
      schrieb am 01.02.12 21:57:30
      Beitrag Nr. 45 ()
      Staatsanleihen
      Autor: Holger Zschäpitz| 18:
      Deutschlands Schuldenberg ist eine Zeitbombe

      Die Bundesrepublik hat mehr als zwei Billionen Euro Schulden. Dank niedriger Zinsen kommt Schäuble weiter günstig an Geld. Das Risiko aber ist immens.
      http://www.welt.de/finanzen/article13846427/Deutschlands-Sch…
      Avatar
      schrieb am 14.10.12 19:24:07
      Beitrag Nr. 46 ()
      Tja, und nun gibts das Geld zum Discountpreis und alle warten wir auf den großen Knall. :(


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