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    Erst Krise, dann Inflation - zu viel Geld im Markt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.04.09 22:11:21 von
    neuester Beitrag 17.04.09 11:07:25 von
    Beiträge: 21
    ID: 1.149.644
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      schrieb am 12.04.09 22:11:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat vor einer weltweiten Inflation nach dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise gewarnt. Es bestehe die Gefahr, "dass wir weltweit mit den enormen schuldenfinanzierten Gegenmaßnahmen die nächste Krise auf den Weg bringen", sagte Steinbrück der "Bild"-Zeitung. Die Staaten pumpten mit ihren enormen schuldenfinanzierten Gegenmaßnahmen so viel Geld in den Markt, dass die Gefahr einer Überlastung der Kapitalmärkte und einer weltweiten Inflation drohen könnte.

      Kurzfristig gebe es zwar kein Inflationsproblem, mittelfristig "müssen wir uns aber darum kümmern, wie wir die Milliarden an Liquidität wieder aus der Welt bekommen, die wir jetzt in die Wirtschaft pumpen", sagte der SPD-Politiker der Zeitung. Das werde eine besondere Herausforderung für alle Zentralbanken also auch für die Europäische, die dann für Geldwertstabilität sorgen müsse wie früher die Bundesbank. Jetzt gebe es aber keine vernünftige Alternative zu klugen Investitionsprogrammen, sagte der Finanzminister weiter.

      Das Thema Inflation sorgt im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise zunehmend für Nervosität. Wenn das Geld seinen Wert verliert, kann das dramatische Folgen haben. Wer weiß, dass sein Geld morgen nichts mehr wert ist, geschweige denn Gewinne abwirft, investiert nicht mehr. Der Verbraucher reagiert ähnlich: größere Anschaffungen sind nicht mehr möglich, weil das ganze Geld fürs tägliche Leben benötigt wird. Ökonomen sprechen hier von Kaufkraftverlust.

      IW: Keine Hyperinflation

      Der Steuer- und Finanzexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Ralph Brügelmann, nannte im Deutschlandradio Kultur die Sorge vieler Bürger vor einer Inflation "nicht ganz unberechtigt". Eine Hyperinflation drohe jedoch nicht, sagte der Experte. Dabei handelt es sich um eine unkontrollierbare Inflation mit extrem steigendem Preisniveau.

      Man "muss berücksichtigen: die Notenbanken pumpen zwar sehr, sehr viel Geld in die Märkte, sie gleichen damit aber nur die verschwundenen Summen aus, die einfach dadurch aus dem Markt herausgenommen wurden, dass die Banken sich untereinander keine Gelder mehr leihen", sagte Brügelmann. Sobald die Werte für Immobilien und Aktienkurse wieder steigen und die Banken sich gegenseitig wieder Geld leihen, müssten "die Notenbanken peu à peu das jetzt in den Kreislauf gebrachte Geld wieder herausziehen", sagte der Experte des arbeitgebernahen IW.

      Streit um Konjunkturpaket III

      Steinbr ück wandte sich in diesem Zusammenhang auch wieder entschieden gegen den Ruf nach einem dritten Konjunkturprogramm. Diesen "ständigen Überbietungswettbewerb" lehne er ab, sagte der SPD-Politiker und fügte hinzu: "Wir sollten abwarten, welche Kraft unsere bereits beschlossenen Maßnahmen entfalten und nicht schon wieder zappelig werden."

      Steinbrück beruft sich indirekt auf die Tatsache, dass die Krise in Deutschland längst noch nicht so heftig beim Binnenkonsum und in der Jobstatistik zugeschlagen hat, wie befürchtet. Experten sprechen allenfalls von kleineren Schockwellen. Viele raten dazu, "Pulver" für noch schlechtere Zeiten trocken zu halten. Tatsächlich verkünden die Wirtschaftsindikatoren von OECD, IWF und den Wirtschaftsinstituten noch düsterere Zeiten.

      Unterst ützung bekam Steinbrück in diesem Punkt von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser. Er sagte der Zeitung: "Was die Regierung bisher getan hat, kann sich sehen lassen. Es darf aber keine weiteren Konjunkturpakete geben. Das restliche Pulver muss trocken gehalten werden, um beispielsweise Entlassungen im Herbst sozial abzufedern."

      Verdi fordert mehr Investitionen

      Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, forderte dagegen weitere öffentliche Investitionen im Kampf gegen die Wirtschaftskrise. Es sei nicht auszuschließen, dass die Wirtschaft so stark schrumpfe wie zuletzt 1931/32, schrieb er in einem Beitrag für die "Sächsische Zeitung". "Gemessen daran reichen die bisherigen Konjunkturpakete nicht aus. Als das zweite geschnürt wurde, ging die Regierung von einer Prognose aus, die mittlerweile überholt ist." Damit die Krise eingedämmt und eine schwere Depression verhindert werden könne, "brauchen wir deutlich mehr öffentliche Investitionen". "Das kostet Geld und wird kurzfristig zu neuen Schulden führen. Aber wer jetzt knausert, wird später einen wesentlich höheren Preis zahlen müssen."

      Druck aus den USA

      Die Verbündeten in Übersee gehen bei der Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise trotz aller Warnungen furchtloser und entschiedener vor. Die US-Notenbank Fed sorgte im vergangenen Monat mit der Nachricht, eine Billionen Dollar zusätzlich in die Märkte pumpen zu wollen, für einen Paukenschlag. Die USA schmeißen ebenso wie Japan und Großbritannien die Notenpresse an, produzieren einfach mehr Dollars und riskieren damit Inflation. Das tun sie, weil sie davon ausgehen, dass das Geld in dem Umfang letztlich nicht in Umlauf kommt. Die Europäische Zentralbank (EZB) will nicht darauf vertrauen und geht anders vor. Sie ist ihrer Maxime für Geldwertstabilität zu sorgen bislang treu geblieben. Aber der Druck auf den Zug aufzuspringen wächst.

      "Abwrackprämie wirkt sehr gut"

      Steinbrück verteidigte im Interview dagegen nachdrücklich die Aufstockung der staatlichen Ausgaben für die Abwrackprämie auf fünf Milliarden Euro. Die Prämie wirke sehr gut und sorge für eine spürbare Stabilisierung einer der wichtigsten Leitindustrien: "Wegen der Prämie hat die deutsche Autoindustrie bisher keinen solchen Absturz erlebt wie in den USA."


      Quelle:
      http://www.n-tv.de/1135981.html
      Avatar
      schrieb am 12.04.09 22:13:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Man spricht hier immer wieder von zu viel Geld im Markt, täglich werden neue Geldscheine gedruckt. Wobei doch die Löhne auf ein Minimum gesunken sind, wo also ist das verdammte Geld???
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 08:54:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.958.316 von buchi1971 am 12.04.09 22:13:19In Amerika bei den Häuslebauer.

      Hier wird ja nur das Geld wieder hergestellt, dass dahin verschwunden ist.
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 09:49:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zur Zeit ist zu wenig Geld im Umlauf,deswegen auch die Deflation.Die Milliarden werden zur Zeit für die Sanierung der Banken verwendet.In absehbarer Zeit müssen die Schleusen auch für den Markt geöffnet werden wenn Staaten nicht durch eine Implosion Bankrott gehen wollen.Gewerbesteuer und alles drum herum fällt doch jetzt bereits dramatisch.Irgendwann muss den Bürgern auch die Rechnung für die Sanierung der Banken auf den Tisch gelegt werden.
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 11:23:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Mich wundert etwas, dass Steinbrück es tatsächlich wagt, offen von einer Inflation zu sprechen. Es ist absolut richtig was er diesbezüglich sagt. Aber bislang wird es noch nicht so offen von politischer Seite ausgesprochen, da man befürchtet, dass das Vertrauen ins Papiergeld weiter verloren geht. Solche Sprüche dürften besonders den Amis nicht gefallen.

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      Avatar
      schrieb am 13.04.09 11:40:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.958.306 von buchi1971 am 12.04.09 22:11:21Bisher bin ich auch von einer steigenden Inflation ausgegangen!!

      Da aber dieser ausgewiesene Nullchecker Steinbrück dies jetzt auch behauptet und offen ausspricht, verunsichert mich jetzt wieder in meiner Einschätzung!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 13:17:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Neulich im TV ( Phönix ) :
      " In den Industrieländern hat sich die Menge der erzeugten Waren in den letzten 30 Jahren ca. vervierfacht , die umlaufende Geldmenge aber vervierzigtfacht ( Faktor 10 )".:eek::eek:
      Ein Indiz , dass unser Papiergeldsystem ein echtes Problem hat ?:confused:

      Leider kann ich dazu derzeit keine Quellenangabe machen, versuche dies in Kürze nachzuholen.;)
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 13:34:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.959.404 von zierbart am 13.04.09 13:17:21Schön, zeigt es doch, daß wir uns 250% mehr Wert geworden sind als es früher der Fall war.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 13:37:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wirtschaftsweiser widerspricht Steinbrück

      DÜSSELDORF/BERLIN. "Für Deutschland besteht auf absehbare Zeit kein Inflationsrisiko, sondern in erster Linie ein ausgeprägtes Deflationsrisiko", sagte das Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, Peter Bofinger, am Sonntag im Gespräch mit Handelsblatt.com. Durch die schlechte Absatzlage der Unternehmen und die steigende Arbeitslosigkeit werde es "auf breiter Front zu Lohnzugeständnissen der Arbeitnehmer kommen", die sich, wie das Beispiel Japans in den letzten 13 Jahren zeige, "dämpfend" auf die Preisentwicklung auswirkten, begründete er seine Einschätzung. Außerdem ist Bofinger davon überzeugt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) keine Inflationsprozesse in der Euro-Zone zulassen werde. "Die von ihr derzeit den Banken zusätzlich zur Verfügung gestellte Liquidität kann sie innerhalb eines Monats wieder vollständig aus dem Kreislauf zurückziehen", erläuterte der Ökonom.

      http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/w…
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 13:48:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      im Monatsbericht März 2009 vom 12.03.2009, Seite 104, der Europäischen Zentralbank wird für das 4. Quartal 2008 ein negatives Wachstum im EUR-Raum ausgewiesen. (Quelle: http://www.bundesbank.de/ezb/ezb_monatsbericht_2009.php ).
      Trotz fallender M3-Menge stieg somit die wahre Inflation im EUR-Raum seit Beginn der Krise im Juli 2007 auf über 9 %

      Geldmengenwachstum M3 8,1 %
      abzügl. Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu konstanten Preisen -1,3 %
      = Wahre Inflation 9,4 %

      http://www.hartgeld.com/inflation.htm
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 15:10:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      Für Leute, die von der historisch übermittelten Vorstellung erfüllt sind, dass eine große Geldmenge automatisch Inflation und damit eine Katastrophe auslösen müsse, sei folgender Vergleich bestimmt.

      Führen große Kleider zu Übergewicht?

      In diesen Tagen kursiert die Angst vor der Inflation - weil die Notenbanken doch die Geldmenge so stark ausweiteten, heißt es. Ein Schluss, der unsinnig ist.

      Zu den häufigsten Fragen, die man diese Tage als Ökonom gestellt bekommt, gehört, ob die aggressive Zinssenkungspolitik der Zentralbanken – einschließlich des inzwischen in den USA, Großbritannien und Japan praktizierten Aufkaufens von Zinspapieren – nicht unmittelbar bevorstehende Inflationsrisiken birgt.

      Die Logik hinter dieser Befürchtung ist leicht nachzuvollziehen. Es gehört zum gültigen Lehrkanon der Volkswirtschaftslehre, dass die Geldmenge multipliziert mit der Geldumlaufgeschwindigkeit immer dem nominalen Sozialprodukt entsprechen muss. Anders gewendet kann man daraus die Kausalkette ableiten, dass mehr Geld automatisch zu einer höheren Inflation führt. Damit dies eintritt, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Sowohl Geldumlaufgeschwindigkeit als auch das reale Sozialprodukt müssen Konstanten sein. Als leicht verständliche Annahme kann dies unterstellt werden.

      Tatsächlich sind die Dinge dagegen komplizierter und die Annahme, die beiden Größen seien konstant, ist nicht gegeben. Bildlich kann dies so dargestellt werden: Wenn man sich einen Mantel in fünf Kleidungsgrößen oberhalb des eigenen Körpergewichtes kauft, hat man zwar genügend Raum, um sein Körpergewicht zu erhöhen. Es ist aber nicht zwingend, dass dies tatsächlich passiert. Der Mantel steht hier für die Geldmenge, das Körpergewicht für das nominale Sozialprodukt.

      Die Wirkungskette ist eher so, dass die Kleidungsgröße den maximal möglichen Körperumfang (vor Austausch der Kleidung) bestimmt. Sie schränkt somit das nominale Sozialprodukt ein, ohne dass eine Kausalität in die andere Richtung läuft. Was beide Größen miteinander verbindet ist die eben nicht konstante Geldumlaufgeschwindigkeit.

      Ein wesentlich aussagekräftigerer Faktor zur Bestimmung der Inflationsentwicklung auf die nächsten zwei Jahre ist der Kapazitätsauslastungsgrad einer Volkswirtschaft oder kurz gefasst die Arbeitslosenquote. Da zudem der Güter- den Arbeitsmarkt bestimmt, wird der aktuelle Konjunktureinbruch rund um den Globus die Arbeitslosenquoten deutlich nach oben treiben und somit die Inflationsperspektiven auf die kommenden zwei bis drei Jahre deutlich absenken.

      Es ist genau dieses Phänomen, das die Zentralbanken veranlasst, sogar noch über das Instrument der Zinssenkungen hinauszugehen und Finanzaktiva aufzukaufen. Erreichen die Arbeitslosenquoten in den Industrieländern, wie von uns prognostiziert, bis Mitte/Ende 2010 ihren Höhepunkt im zweistelligen Bereich, wird dies die Inflationsraten soweit fallen lassen, dass die Leitzinsen nach historischen Verhaltensmustern der Zinspolitik in den USA auf etwa minus vier Prozent und in Europa auf minus zwei Prozent sinken müssten. Da die Leitzinsen aber faktisch nicht unter Null sinken können, sind entsprechend andere Maßnahmen notwendig, um eine Lockerung der Geldpolitik zu realisieren. Wie wenig zusätzliche Inflation in solchen Maßnahmen auf absehbare Zeit steckt, kann man gut daran erkennen, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit in den USA in gleichem Maße fällt, wie zusätzliche Geldmenge geschaffen wird.

      Kurz und knapp: Magersucht muss man durch Essen kurieren. Der Gang ins Geschäft für Übergrößen reicht da nicht aus.

      http://www.ftd.de/wirtschaftswunder/index.php?op=ViewArticle…
      Avatar
      schrieb am 13.04.09 15:48:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.959.660 von bares@nobles am 13.04.09 15:10:56Kurz und knapp: Magersucht muss man durch Essen kurieren. Der Gang ins Geschäft für Übergrößen reicht da nicht aus.

      Was passiert aber, wenn ich das Essen immer wieder auskotze ?
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.04.09 10:35:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.958.306 von buchi1971 am 12.04.09 22:11:21#1

      Der Steinbrück(SPD) will doch bloss kein Geld ausgeben...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.04.09 21:47:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      Große Kleider führen offensichtlich nicht zu Übergewicht.

      Die Notenbanken fluten die Märkte mit Geld, aber das wirkt nicht inflationstreibend, sondern wie das statistische Bundesamt feststellt, sind die deutschen Verbraucherpreise stabil wie lange nicht.

      http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/d…
      Die jährliche Teuerungsrate fiel im März auf 0,5 von 1,0 Prozent im Februar, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das ist die geringste Geldentwertung seit Juli 1999.
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 09:25:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.968.095 von bares@nobles am 14.04.09 21:47:53Das liegt aber nur daran, dass Zurzeit der Markt nicht nur mit Geld überschwemmt wird, sondern auch mit Ware, die keiner haben will. Es wird auch immer darauf hingewiesen, und das zu recht, dass die Inflationsgefahr erst richtig kommt, wenn es wieder eine steigende Nachfrage gibt.
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 19:09:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die Angst vor der Inflation wird von manchem geschürt, aber die Realität zeigt ein ganz anderes Bild. Nicht nur bei uns, sondern auch in den USA sinken die Preise.

      In den USA wächst die Angst vor der Deflation

      Die scharfe Rezession hat die US-Verbraucherpreise erstmals seit über 50 Jahren sinken lassen. Sie fielen um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das war der erste Rückgang seit August 1955. Vor allem Energie und Lebensmittel verbilligten sich. Auch die notleidenden US-Industrien wie die Autobranche locken die Verbraucher mit Preisnachlässen und Sonderkonditionen.

      Damit wächst vor allem in den USA die Sorge vor einer Deflation, also einem Preisverfall auf breiter Front. Die US-Notenbank Fed und die Regierung in Washington pumpen enorme Summen in die Wirtschaft, um eine Deflation zu vermeiden.

      Ein drastischer Rückgang der Großhandelspreise in Deutschland deutet auf sinkende Verbraucherpreise in den kommenden Monaten auch hierzulande. Im März lagen die Preise im Großhandel wegen nachgebender Rohstoffpreise rund acht Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Wenn die Preise im Großhandel sinken, werden in der Regel diese Spannen auch an die Kunden weitergegeben. Als Ergebnis könnten die Verbraucherpreise in Deutschland in den kommenden Wochen ebenfalls sinken.

      Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche erklärt, sie rechne Mitte des Jahres im Euroraum mit vorübergehend negativen Inflationsraten. Danach soll die Rate allerdings wieder klettern, auf das gesamte Jahr 2010 gesehen aber unter der Marke von 2,0 Prozent bleiben. Ein Wert von knapp unter 2,0 Prozent ist das Ziel der EZB.

      Die Deflation ist für die Wirtschaft besonders gefährlich, weil Verbraucher dann auf immer weiter fallende Preise spekulieren und sich mit Ausgaben zurückhalten, nach dem Motto: "Morgen krieg' ich’s billiger". Grundsätzlich senken deflationäre Tendenzen die Gewinne vieler Unternehmen, denn die Hersteller können ihre Produkte nicht mehr zu den gewohnten Preisen absetzen und reagieren mit Produktionskürzungen. Gleichzeitig steigt bei rückläufigen Preisen die reale Schuldenlast der Firmen - was das Insolvenzrisiko erhöht.

      Eine Deflation ist nur schwer zu bekämpfen, wie das Beispiel Japan zeigt. Die letzte große weltweite Deflation gab es während der Weltwirtschaftskrise: Zwischen 1929 und 1933 gingen in den USA die Preise um 24 Prozent zurück, in Deutschland um 23 Prozent.

      http://www.tagesschau.de/wirtschaft/deflation102.html
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 19:21:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.968.095 von bares@nobles am 14.04.09 21:47:53"Die Notenbanken fluten die Märkte mit Geld"

      Welche Märkte? Die schwarzen Löcher, in denen die Hunderte von Milliarden versickern, sind kein Markt.
      Kaufkrafterhöhend wirkt das allerwenigste davon.
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 19:38:43
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.974.362 von Borealis am 15.04.09 19:21:47:confused:

      Welche märkte??? welches geld????

      Die nichtvorhandenen märkte werden mit fiktiven, nicht vorhandenen geldern geflutet.

      Dies wirkt, wenn überhaupt, nur als satire auf die lachmuskeln...
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 20:13:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Wahrscheinlichkeit für eine Inflation ist immer höher als die einer Deflation. Lest das mal bei Röpke oder einem anderen Nationalökonomen neo-/ordoliberaler Prägung nach.
      Und wer bei der jetzigen Geldflutung der Märkte und den horrenden Staatsausgaben eine Deflation befürchtet, den beneide ich um seinen Optimismus.
      Avatar
      schrieb am 15.04.09 20:42:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.968.095 von bares@nobles am 14.04.09 21:47:53Die Notenbanken fluten die Märkte mit Geld, aber das wirkt nicht inflationstreibend, sondern wie das statistische Bundesamt feststellt, sind die deutschen Verbraucherpreise stabil wie lange nicht.
      Solange das Geld von den Banken nicht frei gegeben wird,wird es auch keine Inflation geben.Irgendwann müssen Sie es aber frei geben,bei allen Staaten der Welt häufen sich Schulden das es scheppert.Steuererhöhungen sind ummöglich,würde der Deflation noch mehr Treibstoff geben.Mal schauen ob den Staaten eine geziehlte oder besser gesagt eine gesteuerte Inflation gelingt.Ich glaube es weniger.
      Avatar
      schrieb am 17.04.09 11:07:25
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.974.706 von sandymeller am 15.04.09 20:13:571. Wenn ich eine Deflation erwarte bin ich nicht Optimist, sondern Pessimist - ich glaube, dass die Menschen die Gefahren einer Deflation völlig falsch einschätzen. Nach einer Inflation hast du Haus und Gold; nach einer Deflation vielleicht noch ein überschuldetes Haus.

      2. Wer glaubt, dass die US-Regierung toxische Wertpapiere mit neuen Dollars kauft, hat sich nicht richtig informiert. Ca. 80% der Kaufsumme wird durch die amerikanische Einlagensicherung garantiert (also Geld, das auf Sparbüchern, Konten und Geldmarktfonds schon verbucht ist). 10% zahlen private Investoren (auch Geld, das schon verbucht ist) und die restlichen 10% zahlt der Staat (also im Endeffekt lediglich ja nach Ankaufskurs 70-80 Mrd $)

      3. Es kann natürlich zu unterschiedlichen Szenarien in den Volkswirtschaften kommen - ich denke nicht, dass die Entwicklungen parallel laufen müssen. Daher kann es natürlich sein, dass die ggf. in eine Hyperinflation startet, während wir uns noch darüber wundern, dass aufgrund von Währungsverschiebungen in den Euro oder SFR in Europa dieses Szenario nicht ausbricht.

      4. Die offiziellen Inflationsstatistiken aus den USA weisen ungeachtet bestehender Rabattschlachten, fallenden Immobilienpreisen, fallenden Energiepreisen oder sinkender Konsumnachfrage wunderlicherweise ein Wachstum auf. Das liegt wohl daran, dass bspw. technische Verbesserungen bei Produkten (Computertechnik, Autotechnik, usw.) bei gleichbleibenden Preisen inflatorisch bewertet werden - Luftnummern (da ja technische Fortschritte bereits über Forschungserlöse im BIP eingerechnet sind) werden also zu Preistreibern.

      5. Was gewinnt in einer Deflation an Wert? Bargeld. Was macht die Generation Dumm im Falle von Inflationsangst? Richtig, Abwracken und Geld ausgeben, ggf. sogar noch verschulden. Wo geht die Liquidität hin? Zu Banken und Firmen. Typischer Start einer Abwärtsspirale. Politiker überlegen, wie man Arbeitsplatzabbau verhindern kann. Da derzeit weder Kreditgenehmigungen bzw. Kreditanfragen noch Privatinvestitionen steigen, müssen die Firmen anders mit Liquidität versorgt werden - und was ist da einfacher als das Tagesgeld der Bürger ...


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