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    DEFAMA, ein sich entwickelndes Immobilienjuwel? (Seite 303)

    eröffnet am 05.09.16 10:13:01 von
    neuester Beitrag 23.04.24 09:55:53 von
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      schrieb am 16.12.18 21:41:26
      Beitrag Nr. 797 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.439.984 von Kampfkater1969 am 14.12.18 13:09:30@ kampfkater: ich habe mich gewundert, dass der "hass" der "linken socken" in der familie auf aktionäre größer ist als der auf die bank mit dem sparbuch. letztere wird sich gefreut haben, 18 jahre lang das geld quasi geschenkt bekommen zu haben. aber, mir solls egal sein. nichte "l" ist nun volljährig und muss die konsequenzen für ihre handlungen tragen.

      so, ich werde jetzt mal meinen zylinder und das monokel putzen und die zigarren zurechtlegen, damit ich morgen früh wieder gut vorbereitet gleich ab börsenbeginn arbeiter auspressen kann. das hat mir richtig gefehlt die letzten zwei tage. sch*** wochenende... ;)
      Avatar
      schrieb am 14.12.18 13:09:30
      Beitrag Nr. 796 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.398.031 von Flat Eric am 09.12.18 09:16:21

      Was soll man dazu sagen? ;-) Linke Mitbürger halten Aktien und Sachwerte oft für "Teufelszeug".....

      Von der Wiege bis zur Bahre soll der allumfassende Sozialstaat sorgen......und künftig soll ja nach deren Willen auch das "Recht auf sanktionsfreie Faulheit" kommen.....

      Ich sorge für mich selbst, auch über DEFAMA-Aktien..... ;-)
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      Avatar
      schrieb am 14.12.18 13:07:02
      Beitrag Nr. 795 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.382.446 von gate4share am 06.12.18 18:59:26

      Die von dir benannten Kosten sind ebenfalls zu aktivieren und auf die gewöhnliche Nutzungsdauer abzuschreiben.

      Auch würde ich meinen, dass sich der Zeitpunkt der Abschreibungsberechtigung und auch Abschreibungspflicht mit dem Zeitpunkt Bgeinn des Mieten einkassierens decken dürfte.

      Somit sehe ich kaum größere Kostenblöcke bei einem Objekterwerb, die sofort abzugsfähige Kosten in der HGB-Bilanz (GuV) sein dürften.

      Die Kosten für "erfolglose" gescheiterte Kaufversuche sind sofort abzugsfähig.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.12.18 19:55:00
      Beitrag Nr. 794 ()
      Eigentlich wäre ich schon längst geneigt, mich über die langweilige Kursentwicklung von Defama zu monieren. Mit Blick auf den Gesamtmarkt kann man den Wert jedoch einfach nur als "Fels in der Brandung" bezeichnen. Bin froh, die Aktie in meinem Depot zu haben.

      Gruß, Stefan
      Avatar
      schrieb am 12.12.18 09:45:42
      Beitrag Nr. 793 ()
      Schnäppchentage kurz vor Weihnachten. 160 Stück DEFAMA bei Frankfurt/Berlin grad für 11,90 zu haben ;-)

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      schrieb am 10.12.18 11:36:32
      Beitrag Nr. 792 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.364.281 von philojoephus am 04.12.18 21:30:28@ all

      Vor ein paar Tagen schreibe ich noch, dass nicht abzusehen ist, dass der Onlinehandel mit Lebensmittel bald deutlich zulegen wird, und dann kommt diese Nachricht:

      Oliver Voss twittert:

      https://twitter.com/ovoss/status/1072058194304876545
      "Nach dem Interview mit dem Chef von #Amazon Deutschland würde es mich nicht überraschen, wenn der Lebensmittellieferdienst #AmazonFresh auch 2019 nicht weiter ausgebaut wird."

      Das Interessante ist nun: Oliver Voss hat selbst das Interview mit dem Amazon Deutschland-Chef geführt. Denn er ist Journalist für Tech, Start-ups und Digitalwirtschaft beim Tagesspiegel. Also jemand, der sich mit der Materie beschäftigt.
      Vermutlich wissen die wenigsten hier, wie so ein Interview läuft. Zuerst trifft sich der Journalist mit dem Interviewer oder man telefoniert. Dann redet man und führt das Interview. Hinterher tippt der Journalist die Aufnahme des Gesprächs ab. Anschließend schickt er den Text zur Freigabe an den Interviewten. Der wiederum streicht eine Menge aus dem Text wieder raus und formuliert das eine oder andere um, weil im Laufe so eines Gesprächs doch mehr gesagt wurde, als beabsichtigt. Plötzlich fehlen in dem Interview einige (manchmal auch eine ganze Menge) Informationen. Und was natürlich sowieso fehlt sind die Betonung, Gesten, Denkpausen etc. - eben die ganzen Informationen, die während eines Gespräches über den reinen Text hinaus gegeben werden.
      Ich kenne einige Journalisten sehr gut und weiß daher genau wie das läuft. Oft werden natürlich besonders heikle oder wichtige Informationen später wieder rausgestrichen. Und was macht der Journalist dann? Er hat die Information, darf sie aber nicht im Interview wiedergeben. Also schreibt er noch einen Kommentar oder Begleittext, wo er dann noch Informationen aus Fachkreisen, von Branchenvertretern oder sonstigen nicht näher identifizierten Quellen einstreut. Daher ist der Begleittext zu einem Interview oft genauso wichtig, wie das Interview selbst, denn es gibt dem Leser ein viel besseres Gefühl dafür, welchen Eindruck der Journalisten beim Interview von seinem Gesprächspartner hatte und vielleicht auch noch die eine oder andere Information, die es eben nicht in das freigegebene Interview geschafft hat. Und aus diesem Grund glaube ich, dass man den oben aufgeführten Tweed ziemlich ernst nehmen kann.

      MfG J:)E

      Amazon-Deutschlandchef im Interview - „Alle Geschenke sind pünktlich unter dem Weihnachtsbaum“

      https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/amazon-deutschlandche…
      09.12.2018, 16:13 Uhr tagesspiegel.de Oliver Voß Interview2 -- Ralf Kleber (52) hat 1999 bei Amazon in Deutschland als Finanzdirektor angefangen. Seit 2002 ist er Chef von Amazon-Deutschland und damit der dienstälteste Landeschef des US-Konzerns. Zuvor hatte der Betriebswirt als Controller bei Kaufhof und Escada gearbeitet. Amazon ist in Deutschland vor 20 Jahren gestartet. Das Land ist einer der wichtigsten Märkte.
      FRAGE: Herr Kleber, sind Sie in Weihnachtsstimmung oder überwiegt der Stress?
      Ich freue mich wirklich auf Weihnachten und bin absolut nicht gestresst. Geschäftlich wie privat fühlt sich die Zeit anders an, in unseren Logistikzentren setzen sich Kollegen Weihnachtsmützen auf und sind noch einmal mehr motiviert. Aber natürlich freue ich mich auch, wenn ich nach dem Endspurt mal den Stecker ziehen und mich mit der Familie und Freunden entspannen kann.
      FRAGE: Die steigenden Bestellmengen bringen die Paketauslieferer an ihre Grenzen. Sollte man in diesem Jahr früher seine Geschenke bestellen?
      Wir haben es immer geschafft, alle Geschenke pünktlich unter den Baum zu bringen. Das wird in diesem Jahr nicht anders sein. Wir und unsere Partner in der Logistik sind ja alle darauf vorbereitet.
      FRAGE: Die Paketdienste haben aber Probleme, genug zusätzliche Zusteller zu finden. Wird das nicht zum Flaschenhals?
      Es gibt immer Verbesserungspotenzial. Deswegen experimentieren wir auch zusätzlich verstärkt mit eigenen Lieferungen, schon um zu lernen, wie man es noch besser machen kann und muss. Aber wie gesagt: Alle Zustellversprechen, die wir geben, halten wir ein, da muss sich niemand Gedanken machen.
      FRAGE: Welcher Anteil wird von Amazon selbst ausgeliefert?
      Das kann ich nicht beziffern, aber wir sehen uns als wichtigen Bestandteil der Zustellkette. Wir probieren da auch viel, von der Zustellung in einer Stunde bis zu unserem neuen Express-Dienst in München, wo wir eine große Palette von Artikeln bei Bestellungen bis 12 Uhr mittags noch am gleichen Tag liefern.
      FRAGE: Ein Teil davon ist Amazon Flex, wo sich Privatpersonen als Paketzusteller für Amazon etwas dazuverdienen können. Wird das für Weihnachten ausgeweitet?
      Flex gibt es in Berlin und München. Wir werden weiter mit Flex experimentieren. Der Kunden soll nicht darüber nachdenken müssen, wie er zu seinem Paket kommt. Das Paket muss ihn finden.
      FRAGE: Manche Logistikunternehmen überlegen, nur noch gegen Zusatzgebühr an die Haustür zu liefern. Wird das passieren?
      Unsere Kunden verbinden Amazon mit Versandkostenfreiheit. Die Prime-Mitglieder sowieso, alle anderen ab Bestellungen von 29 Euro. Das ist ein wichtiges Merkmal und ich sehe keinen Grund, warum wir davon abrücken sollen.
      FRAGE: Was können Sie noch tun, damit die Logistik mit dem Wachstum mithält?
      Wir investieren in Technik in unseren Logistikzentren, in Flugzeuge, Trucks oder Machine Learning, da gibt es ganz viele Aspekte. Insgesamt muss die Zustellung flexibler werden. Dabei werden beispielsweise Locker immer wichtiger, von denen wir jetzt deutlich über 400 haben. Aber auch die Zustellung in den Kofferraum oder sogar hinter die Haustür werden in Zukunft mit Sicherheit eine große Rolle spielen.
      FRAGE: In Deutschland haben Sie Tests der Kofferraumzustellung schon vor längerer Zeit eingestellt. Kommt das zurück?
      Wir schauen uns das global an und da haben wir die Kofferraumzustellung nicht beendet, sondern testen sie an anderer Stelle. Auch immer mehr Autobauer wie Volvo, VW oder Mercedes Benz experimentieren damit. Daher ist gut vorstellbar, solche Lösungen auch dem deutschen Kunden zugänglich zu machen.
      FRAGE: Die letzte Konzernprognose war zurückhaltend. Der Umsatz soll geringer wachsen, als in den Vorjahren. Stößt nun auch Amazon an Grenzen?
      Die Digitalisierung steht doch erst am Anfang. Wir haben jetzt über 300 Millionen Kunden; aber bald nutzen fünf Milliarden Menschen das Internet. Die restlichen 4,7 Milliarden tragen auch Kleidung und benötigen Dinge. Studien sagen, dass rund zehn Prozent der Ausgaben im deutschen Handel online erfolgen, das heißt aber auch 90 Prozent sind es noch nicht. Chancen zu wachsen gibt es also genug.
      FRAGE: Auch beim Lebensmittellieferdienst Amazon Fresh?
      Da ist seit einem Jahr keine neue Stadt hinzugekommen. Wir waren neun Jahre nur im Stadtgebiet von Seattle und haben immer die gleiche Frage gehört. Die Antwort ist immer noch gültig: Das ist kein Wettrennen. Die Kunden werden auch in den nächsten zehn oder hundert Jahren noch essen, insofern können wir uns Zeit lassen und unser bisheriges Angebot immer weiter verbessern und wo nötig anpassen.
      FRAGE: Das klingt nicht nach Expansion. Es kann also auch sein, dass 2019 keine Stadt hinzukommt?
      Wir würden erst darüber reden, wenn es passiert.
      FRAGE: Rewe liefert derweil in 75 Städten. Werden Sie nicht abgehängt?
      Das ist kein Tennismatch, es wird da nicht den einen Sieger geben. Im Übrigen verkaufen wir bereits seit 2010 deutschlandweit haltbare Lebensmittel wie Salz, Öl, Nudeln oder Reis, auch wenn das weniger wahrgenommen wird.

      FRAGE: Ein großer Erfolg ist der Sprachassistent Alexa. Nur zum Shopping wird der nicht so viel genutzt, oder?
      Alexa ist ein Assistent für viele Lebenslagen, dazu gehört das Einkaufen. Sie kann eine wichtige Rolle dabei spielen, Dinge zu finden, auszusuchen, zu vergleichen. Aber man muss bedenken, dass Alexa erst vor drei Jahren auf die Welt kam.
      FRAGE: Bisher ist Alexa beim Einkauf keine große Hilfe, die Auswahl extrem beschränkt. Wenn ich Waschpulver bestelle wird mir nur Omo angeboten.
      Was sicher eine gute Wahl ist!
      FRAGE: Das müssen Sie sagen, es wird ja als „Amazons Choice“ und einzige Option vorgeschlagen. Wie erfolgt diese Auswahl?
      … da spielen verschiedene Kriterien eine Rolle: Bewertung, schnelle Verfügbarkeit und was am häufigsten von anderen gekauft wurde. Eigentlich müsste es statt „Amazons Choice“ auch eher Auswahl-der-Amazon-Kunden heißen.
      FRAGE: Die Wettbewerbsexpertin Heike Schweitzer warnt, die Beschränkung der Auswahl könnte den Wettbewerb gefährden. Wieso bevormunden Sie die Kunden?
      Das tun wir nicht. Alexa ist eine weitere Möglichkeit, bei uns einzukaufen. Und übrigens: Stehen denn im Supermarkt alle Waschmittel der Welt? Wird der Kunde bevormundet, wenn ein Händler ihm nur fünf Nudelsorten anbietet?
      FRAGE: Da hat er zumindest fünf zur Auswahl und nicht eine.
      Ich halte diese Diskussion für nicht sehr sinnvoll. Händler wählen schon immer Produkte aus und bieten sie ihren Kunden an. Bei Alexa hängt derzeit auch viel von Ihren Präferenzen ab. Wenn Sie sagen, schick mir eine Kiste Becks alkoholfrei, bekommen Sie die. Alexa ist noch sehr jung, vieles wird da im Lauf der Zeit auch noch besser werden.
      FRAGE: Das Kartellamt ermittelt gerade wegen des Vorwurfs von Wettbewerbsverstößen. Benachteiligen Sie die eigenen Händler?
      Bitte haben Sie Verständnis, dass wir laufende Verfahren nicht kommentieren. Wir werden jedoch vollumfänglich mit dem Bundeskartellamt kooperieren und weiterhin daran arbeiten, kleine und mittlere Unternehmen in ihrem Wachstum zu unterstützen.
      Avatar
      schrieb am 10.12.18 11:22:17
      Beitrag Nr. 791 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.379.980 von philojoephus am 06.12.18 15:26:10@ all

      Wie ich erst jetzt im Handelsblatt gelesen habe, gibt es noch einige andere Ansätze, den Bezahlvorgang im Supermarkt abzukürzen. Und die werden auch schon hier in Deutschland ausprobiert.

      MfG J:)E


      EINZELHANDEL Zahlen im Vorbeigehen - Die Vision des kassenlosen Supermarkts ist in der Praxis angekommen

      Handelsblatt print: Nr. 237 vom 07.12.2018 Seite 026 Florian Kolf St. Wendel -- Der Weg zum Handel der Zukunft führt über Felder und durch verschlafene Ortschaften, die meist auf "-weiler" enden und die noch mit ihrer Goldmedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" werben. Gasthäuser heißen hier "Im Krug zum grünen Kranze", Männerchöre laden zum Adventskonzert.
      Weder in Berlin noch in Düsseldorf, sondern genau hier, in St. Wendel im Saarland, ist der Supermarkt ohne Kassierer keine Vision mehr, er ist Alltag. Ganz selbstverständlich hält eine Kundin im Eingangsbereich des Globus-Marktes ihre Kundenkarte unter das Lesegerät. An der Stellwand mit den Handscannern leuchtet ein Gerät für sie auf. Das Display begrüßt sie mit ihrem Namen.
      Am Einkaufswagen gibt es eine Halterung für den Scanner. Jeden Artikel, den sie aus dem Regal nimmt, liest sie kurz ein und legt ihn in ihre Tasche. An einer Kasse auszupacken braucht sie ihre Einkäufe nicht mehr. Sie zahlt an einer sogenannten Checkout-Station im Vorbeigehen mit Kreditkarte.
      Kassenlose Supermärkte gelten als der neueste Schrei im Handel, der US-Riese Amazon wird für sein Pilotprojekt "Amazon Go" bewundert. Kleine Geschäfte mit eingeschränkter Warenauswahl sind das zwar, aber der Kunde muss nicht mehr an der Kasse anstehen, weil die Waren, die er aus dem Regal nimmt, automatisch registriert werden. Gerüchten zufolge soll der Onlinehändler bereit an Tests mit größeren Ladenflächen arbeiten.
      Beim deutschen Mittelständler Globus kann man über solche Berichte nur lächeln. Wo in den USA noch Pilotprojekte laufen, wird hier reales Geschäft gemacht. Bereits 30 seiner Großflächenmärkte hat der Händler mit dem System "Scan & Go" ausgerüstet. "Wir haben jetzt schon über 165 000 Kunden, die sich registriert haben und es nutzen", erklärt David Massing, Projektleiter "Scan & Go" bei Globus. Die Resonanz sei sehr positiv. "In den Märkten, in denen wir Scan & Go eingeführt haben, werden bereits 30 Prozent der Umsätze darüber erzielt", sagt Massing.
      180 Scanner pro Markt
      Dafür hat das Unternehmen kräftig investiert. Rund 400 000 Euro kostet es, einen Markt mit der entsprechenden Hard- und Software auszurüsten und die Mitarbeiter zu schulen. Im Schnitt 180 Handscanner pro Laden hat der Händler angeschafft.
      Aber das lohnt sich. "Da wir in Deutschland als eines der ersten Einzelhandelsunternehmen eine solche Lösung anbieten, konnten wir uns damit ein Stück weit vom Wettbewerb abheben", begründet der Globus-Geschäftsführer den Schritt.
      Langes Warten an der Kasse ist eines der größten Ärgernisse im Einzelhandel. Immer wieder brechen Kunden sogar einen Einkauf entnervt ab, wenn ihnen die Kassenschlange zu lang ist. Eine Studie von Adyen Retail hat errechnet, dass Händlern hierzulande dadurch jedes Jahr 6,7 Milliarden Euro an Umsatz entgehen soll.
      Deswegen experimentieren auch andere Händler in Deutschland mit dem sogenannten Self-Scanning, etwa Real oder Ikea. Doch der Unterschied zu dem Modell von Globus ist: Hier muss der Kunde an der Kasse noch mal jedes einzelne Teil aus dem Einkaufswagen nehmen und unter einen Scanner halten. Einen echten Zeitgewinn hat er dadurch nicht. Nur die regionale Handelskette Feneberg aus Süddeutschland setzt ein ähnliches System wie Globus in größerem Maßstab ein. Sie nutzt in 14 Läden mobile Handscanner des Herstellers Motorola.
      Auch deshalb hat sich der Self-Checkout in Deutschland bisher noch kaum durchgesetzt. Rund 200 000 herkömmlichen Kassen stehen gerade mal 3000 SB-Kassen gegenüber. "Ein System muss echten Mehrwert schaffen, um auch beim Kunden Anklang zu finden", sagt Simone Sauerwein, die sich beim Handelsforschungsinstitut EHI mit dem Thema Self-Checkout beschäftigt.
      Genau das will jetzt die Elektronikkette Saturn bieten. In der Filiale in der Hamburger Mönckebergstraße können Kunden jetzt alle Waren direkt am Regal bezahlen. Sie müssen dafür nur die Saturn-App auf ihr Handy laden. Dann scannen sie den Barcode ein und das Geld wird per Google Pay oder PayPal abgebucht.
      Einen ersten Test hatte das Unternehmen bereits in einem Pop-up-Store in Innsbruck gemacht. Jetzt geht es in einen echten Laden, in dem es parallel normale Kassen gibt - wie in den Supermärkten von Globus. "Die entscheidende Frage für uns ist: Wie viele Kunden wählen das mobile Self-Checkout, wenn sie sich frei entscheiden können", erklärt Martin Wild, Chief Innovation Officer von Media Markt Saturn. "Um dafür eine ausreichend große Datenbasis zu bekommen, haben wir uns entschieden, den Test in unserem größten Markt im Weihnachtsgeschäft durchzuführen."
      Das birgt besondere Herausforderungen. "Den höchsten technischen Aufwand müssen wir für die Sicherung der Waren betreiben", verrät Wild. Deswegen muss in der Pilotphase jeder Kunde sich die Waren noch von einem Mitarbeiter entsichern lassen - eine Konzession an die unübersichtliche Situation in dem großen Laden.

      Das eigentliche mobile Bezahlen lässt sich ohne große Veränderung im Geschäft einführen. Als Partner setzt Saturn dabei wie in Innsbruck auf das britische Start-up MishiPay, das die Software für den Online-Checkout entwickelt hat.
      Auch bei Saturn soll es nicht bei dem Piloten bleiben. "Sollten wir nach Abschluss des Tests im Februar sehen, dass die Kunden das System akzeptieren, das wir in Hamburg erproben, könnten wir das sehr schnell in weitere Märkte ausrollen", sagt Saturn-Manager Wild. Als wichtige Kunden hofft er dabei auf die junge Generation, die ohnehin schon gewohnt ist über das Handy zu bezahlen.
      Nicht nur junge Kunden
      Das hatte man auch bei Globus anfangs gedacht, dann aber eine Überraschung erlebt. "Das ist nicht nur ein Thema für junge, digitalaffine Kunden. Bei uns nutzen das auch viele ältere Kunden", berichtet Manager Massing. Sie schätzten die Bequemlichkeit. "Außerdem gefällt ihnen, dass sie immer den Überblick behalten, welche Produkte sie schon im Einkaufswagen haben und wie viel Geld sie dafür ausgeben werden."
      Dazu tragen auch die Geräte bei, die Globus einsetzt. Die Handscanner des Herstellers Zebra Technologies sind bewusst einfach gehalten. Es gibt nur einen Knopf, das Display zeigt Produkte und Preise an. Zusätzlich weist es auf Rabatte hin. Auch ein Hinweis auf die Altersfreigabe erscheint, wenn der Kunde Alkohol kauft. Theoretisch könnten die Geräte noch viel mehr. So könnte man Einkauflisten damit anzeigen, die sich der Kunde vorher zu Hause online zusammengestellt hat. Auch könnte man sich vom Display durch den Laden zu seinem Wunschprodukt navigieren lassen. Doch Globus will die Kunden vorerst nicht mit zu vielen Funktionen überfordern.

      Ein entscheidender Faktor ist für Globus ohnehin der Mitarbeiter. "Uns war sehr wichtig, das gesamte Personal in der neuen Technik zu schulen, bevor wir in einem Markt damit starten. So kann jeder Mitarbeiter den Kunden weiterhelfen, wenn sie Fragen haben", berichtet Massing. Auch in der Checkout-Zone steht immer mindestens ein Mitarbeiter bereit, um die Kunden zu unterstützen.
      Denn gerade in einer ländlichen Gegend hat ein Händler mit der Einführung neuer Technologie nur Erfolg, wenn sich die Kunden das gegenseitig empfehlen, um die die Hemmschwelle zu senken, das System erstmals zu erproben. Das weiß auch Massing: "Die Verbreitung der neuen Technologie unter den Kunden lebt sehr stark von Mund-zu-Mund-Empfehlung."
      Avatar
      schrieb am 09.12.18 09:16:21
      Beitrag Nr. 790 ()
      was ich so in letzter zeit gemacht habe (1) oder „indoktrination statt intelligenz“: meine nichte ist nun 18 jahre alt geworden. meine mutter und ich wollte ihr eine kombintion aus aktien und wissen zukommen lassen. ihre linken eltern (politisch, wie auch menschlich) hatten das vorher verhindert, leider immer ohne begründung. mal fanden sie es gut, dann wieder nicht, dann nicht in aktien, schlussendlich erst mit 18. darauf hatten wir uns vorbereitet, und die junge dame zu einem gespräch gebeten. da waren meine mutter und ich dann doch erstaunt, dass nichte „l“ gleich erklärte, dass ihr die summe zu hoch wäre (wir hatten zwar gar keine zahl genannt), sie sich jetzt nicht damit befassen sollte (war gar nicht vorgesehen, sondern erst nach ihrem abi gegen ostern, und zwar erstmal die lektüre des buches „cool bleiben und dividenden kassieren“ und des defama gb 2018) und sie sowieso etwas gegen aktien hätte (sie hatte sich damit schon beschäftigt, sagte sie). das klang wort für wort nach ihrem vater (der in diesem fall ganz auf die „intelligenz“ seiner tochter setzte). dessen vater hatte übrigens vor 18 jahren ein sparbuch für nichte „l“ (wie auch für die anderen enkel) eingerichtet und geld eingezahlt. das ist für „l“ in ordnung (ich erspare mir an dieser stelle einen weiteren kommentar). aber es geht auch anders:

      was ich so in letzter zeit gemacht habe (2): meine liebste wird nun ab 1.1.2019 die dritte stufe ihrer stundenreduzierungen angehen können. während in den letzten vier jahren die reduzierungen von 40 auf 25 wochenstunden und dann auf 20 in erster linie durch das depot ausgeglichen wurde, schafft sie das jetzt auf 15 stunden durch das aufhören mit dem rauchen und die anhebung des mindestlohns. sie hat damit mittwochs ab 14 uhr wochenende. da werden wir ab 2019 einige kurzreisen machen können. die letzte stufe soll dann übrigens bei 12 wochenstunden liegen.

      apropos arbeiten: nichte „l“ will nach dem abi erstmal 3 monate vollzeit arbeiten und dann wegfahren. das halte ich durchaus beides für wichtige, charakter bildende maßnahmen…

      was ich so in letzter zeit gemacht habe (3): die see wird rau, aber alle betreuten depots sind jetzt wetterfest. das flaggschiff, die ms defama, liegt gut im wasser. käptn schrade steht unbeirrt und mit fester hand am ruder und schaut mit weitblick nach vorne, sein 1. offizier rehwald neben ihm. die crew verrichtet fleissig ihre arbeit…

      @ joe: vielen dank, dass du dir wieder die arbeit gemacht hast, und uns das so umfangreich zur verfügung stellst!!! die wichtigsten erkenntnisse aus der habona-studie waren für mich im bezug auf die defama der verschwindend geringe anteil des online-handels im lebensmittelbereich und die wachstumsperspektiven des einzelhandels (schön formuliert: „hidden champions des deutschen einzelhandels“).

      @ longtermforever: zwischen dem 6.11. und dem 5.12. sind nicht die von dir vermuteten „über 100.000 stück“ verkauft worden, sondern genau 29.000 aktien nach dem bekannten muster (verkauf über xetra, meistens zwischen 11 und 12 uhr, 2.000 stück weise – 1x 3.000 – marktschonend, über 12 euro). der letzte derartige verkauf war am 5.12. und zwar 4 x 2.000 stück, und auch zu unter 12 euro. ich vermute daher, dass das jetzt der rest war. hauptsächlich wurden aktien nach diesem muster zwischen mai und oktober verkauft. wer der verkäufer ist, erschliesst sich aus den fußnoten der aktionärsstruktur in den firmenpräsentationen der letzten monate. positiv an der ganzen sache: der markt hat die stücke gut aufgenommen (auch wenn mir natürlich ein paketverkauf ausserhalb der börse lieber gewesen wäre).

      was die aktionärsstruktur allgemein angeht, so sind mir einige weitere personen bekannt, die zwischen 0,5 und 5 % der aktien halten…

      @ gate4share: da dich ja einige sachen rund um die defama beschäftigen und dir offensichtlich keine ruhe lassen, schlage ich dir vor, doch mal mit herrn schrade in kontakt zu treten!
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.12.18 18:59:26
      Beitrag Nr. 789 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.374.649 von Kampfkater1969 am 06.12.18 07:07:44
      Zitat von Kampfkater1969: Neben dem reinen Kaufpreis einer Immobilie sind alle "Anschaffungsnebenkosten" (Notar, Grunderwerbsteuer etc.) in der Bilanz dem Kaufpreis hinzuzuaktivieren und auf die Nutzungsdauer der Immobilie abzuschreiben.

      Eine eventuell gezahlte "Tipp-Provision" oder offizielle Maklerprovisionen analog.

      Sofortige Betriebsausgaben in relevanter Höhe kann ich mir nicht vorstellen...man kauft ja nicht "über Wert" ein...... ;-)


      Es handelt sich ja um eine "ehrlichere HGB-Bilanz"...... ;-)



      Das sind genau meine Gedanken, und meine ich brachte es gut zum Ausd ruck.

      Doch, da es ja wohl so ist, (nehmen wir mal so an, obwohl es nirgendwo so klar dargestellt wurde) ist es umso mehr verwunderlich, dass eben in mind zwei Quartalsbereichten, darauf hingewiesen wurde, dass dem Aufwand der neuen Ankäufe kein Ertrag gegenübersteht.

      Das man nun mit dem Aufwand für Ankäufe den aktivierten Teil , wie eben Grunderwerbssteuer und NOtar - und Grundbuchkosten meint, ist eher unwahrscheinlich. So richtig wurde mir auch nie klar, warum der Übergang von gekauften Objekten viele Monate und wohl auch verschieden lang dauert.

      Bei meine eigenen Immobilienkäufen und -verkäuften wurde grundsätzlich immer ein Datum genannt, an dem Lasten und Nutzen übergehen. Denn diese Grundbucheintragungen und evtl Löschungen sind so manchmal nicht planbar und dann weiss man praktisch nie, wann der genaue Übergang ist. HIer scheint es wohl ganz klar anderes gemacht zu werden.


      Also diese Aussage von KOsten denen noch kein Ertrag gegenüber steht, wird dort jeweils so gemacht, dass man dieses auch noch ausgegeben hat, aber erst später dafür gegenwertige Einnahmen erziele und so eigentlich das Ergebnis offiziel ein wenig zu niedrig dargestellt wird, was man erst später ausgeglichen bekommt. Glaube, dass die Abschreibungen für die Neukäufe auch erst dann einsetzen, wenn die ersten Mieten eingehen, also kann auch da der Grund nicht sein.

      Nun, nach langem Überlegen kam ich auf den Gedanken, dass man wohl Prüfungskosten für die gekauften Objekte hat. Mindestens einmal fährt jemand da selber hin und schaut es sich an, es wurden evtl noch weitere Unterlagen, Baupläne und Bebauungspläne geprüft. Die spezielle Region muss erforscht und erfasst werden (wieivele Betriebe in der Nähe und wo da? Verhältnismässige Qualität des eigenen Standorts zu den anderen, und ähnliches)
      Dann wird evtl noch die Bauqualität geprüft bzw. Schäden kalkuliert von Bausachverständigen, oder eigenen Leuten. Auch Gespräche mit Mietern finden statt.


      Das meiste sind dann eigene personelle Aufwände und wohl evtl fremde, ehr gering, fremde Dienstleistungen. Die Materialkosten für BauPläne , Bebauungspläne, Konkurrenzobjekte -recherche sind wohl ehr gering.
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.12.18 15:26:10
      Beitrag Nr. 788 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.378.810 von Kampfkater1969 am 06.12.18 13:34:03@ Kampfkater

      >> Möglich, dass eine Lebensmitteldiscounterfiliale 2025 in Version 4.0 kaum noch über Personal verfügt
      Das wird sicher noch eine ganze Weile länger dauern. Schau Dir mal an, wie lange die Umsetzung der letzten großen Innovation des Bezahlvorgangs im Lebensmitteldiscounthandel gedauert hat. Die ersten Scannerkassen wurden von Supermärkten bereits in den 1980er Jahre eingeführt. Weiß Du, wie lange es dann noch bei Aldi gedauert hat, bis die Scannerkassen hatten?
      Aldi Süd hat sie mit der Euroumstellung im Jahr 2000 eingeführt und Aldi Nord sogar erst 2003 - also fast 20 Jahre später.
      Für die späte Einführung gab es wohl zwei Hauptgründe: Erstens waren Scannerkassen teurer als die normalen Kassen. Ein Umstand an den ich auch gleich denken musste, als ich gelesen habe, dass die Amazontechnik rund 1 Mio. Euro pro Laden kostet (und mir scheint, dass die AmazonGo Läden maximal ein Drittel so groß sind, wie ein modener Aldi, der über 1.000 m² Verkaufsfläche hat). Und der zweite Grund war, dass die Scannerkassen lange Zeit sehr viel langsamer waren, als die Aldikassiererinnen. Bei Wikipedia kann man das schnell nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Scannerkasse. Schöner ist es in dem unten aufgeführten Artikel dargestellt.

      Ich glaube man unterschätzt sehr leicht, wie effizient die Abläufe bei Aldi, Lidl und Co. mittlerweile sind. Und man überschätzt vermutlich die Vorteile, die die neue Technik mit sich bringen soll. Ein Indiz, das diese These stützt, ist dieser alte IBM Werbespot, der den kassenlosen Laden sehr pontiert darstellt.
      https://www.youtube.com/watch?v=k3Fdox5_rg4
      Den Prototypen hat Amazon erst über 10 Jahre später wirklich realisiert. Und tatsächlich großflächig eingeführt ist selbst dieses System noch lange nicht.

      Die Computerzeitschrift Chip ging sogar soweit den IBM-Spot direkt mit AmazonGo zu vergleichen: https://www.chip.de/news/Vor-ueber-10-Jahren-Werbespot-prop…
      Und die Ähnlichkeiten sind ja wirklich frappierend, vom kurzen Warten am Anfang des Ladens bis zur Kameraüberwachung und dem schnellen Gang durch die Scannerarea am Ausgang.

      MfG J:)E


      Kassensturz - Aldi-Nord stellt jetzt als letzte deutsche Supermarktkette auf Scannerkassen um. Damit verschwinden die Verkäuferinnen, die schneller bongten, als die Kunden einpacken konnten

      https://www.zeit.de/2003/42/aldikasse/komplettansicht
      09.10.2003 DIE ZEIT Von Burkhard Strassmann Nr.42/2003 -- Piep. Piep. Pööp. Wer dieser Tage in Schlitz oder Eiterfeld, Wilsdruff oder Lauchhammer, Marzahn oder Pankow, Süderbrarup oder Wuppertal-Ronsdorf einen Aldi-Laden betritt, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Denn vielleicht ist es schon zu spät. Dann hat die Filiale ihren Termin schon gehabt. Und die Kasse macht piep, piep und pööp. Zum Hintereingang aber wird in einer schwarzen Kiste hinausgeschafft: die Aldi-Kassiererin.
      Aldi-Süd tat es schon vor drei Jahren. Jetzt folgt Aldi-Nord. Seit Monaten werden Zug um Zug die Filialen nördlich des Albrecht-Äquators (von Wesel nach Eschwege und dann südschwenkend; die neuen Länder sind "Nord") von der herkömmlichen manuellen Kasse auf das Scannerkassen-System umgestellt. Dabei erfasst eine Optik den Strichcode am Marmeladenglas, und es macht piep. Bei mehreren Marmeladengläsern drückt der Bediener die Wiederholtaste, es macht pööp. Bediener? Jawoll, Bediener! Eine Aldi-Kassiererin ist das nicht mehr. Eine Aldi-Kassiererin ist, war…
      Eine Kassiererin aus Bremen schaffte 6000 Produkte pro Stunde
      …eine wie Tanja. Mutter, Halbtagskraft bei Aldi in einer Kleinstadt bei Bremen. Hübsch, fröhlich und vor allem schnell. Beängstigend schnell. Über 6000 Produkte jagte sie pro Stunde durch die Kasse. Lächelte. Sprach mit den Kunden, derweil ihre Finger über die Tastatur flogen. Vergeblich bemühten sich manche, die Ware so schnell vom Band zu schaffen, wie Tanja sie einbongte. Niemals gelang es einem. Waren endlich die letzten Kartoffeln verstaut und kramte man nach der Geldbörse, hielt Tanja das Wechselgeld schon bereit. Sie konnte vorhersehen, dass man einen 50-Euro-Schein hervorziehen würde.
      So wie Tanja waren sie alle, die Aldi-Kassiererinnen. Frauen mit einer offensichtlichen Spezialbegabung (wenn sich bei schlimmer Schlangenbildung mal der Filialleiter zur Verstärkung an eine Kasse verirrte, erlebte man die Hilflosigkeit des Normalbegabten). Diese Frauen eigneten sich ebenso gut zur mythischen Verklärung wie der Volkschampagner für neun Euro, der Aldi-Computer oder die hauseigene Plastiktüte. Seriöse Herren gesetzten Alters verliebten sich in die Aldi-Feen. Dichter besangen sie. Sie waren das schöne Gesicht, hinter dem sich die Fratze des Kapitals verbarg. Denn in Wahrheit war die Aldi-Kassiererin natürlich mitnichten eine zufällig in der Discounter-Tristesse zwischen halb offenen Pappkartons erblühte Blume. Wie ja auch die beiden Brüder Karl und Theo Albrecht nicht zufällig zu den vier reichsten Männern der Welt gehören.
      "Als ich bei Aldi anfing", erzählt Tanja, "bekam ich zuerst ein Kartenspiel." Einen dicken Packen von Kärtchen, auf deren einer Seite, zum Beispiel, das Bild von einer Gurke zu sehen war. Auf der anderen Seite stand eine dreistellige Nummer – die Codenummer. Dann hieß es: auswendig lernen. Beim Kochen, beim Fernsehen, beim Zubettgehen. Zucker hatte die 023. Die 014 stand für Vollmilch, die 015 für fettarme Milch. 203 war Whisky. Alle Dosen fingen mit einer 8 an, MoPro (Molkereiprodukte) mit der 1. Etwa 800 Codenummern auswendig zu lernen war aber nur die erste Hürde. Die zweite: blindes Kassieren. Wehe, der Chef entdeckte, dass man beim Einbongen auf die Tastatur schaute. Dabei brauchte er nicht mal aufzupassen. Abends spuckte der Computer ohnehin aus, wie viele Waren jede Kassiererin eingebongt hatte. Waren es weniger als 3000 in der Stunde, setzte es einen Rüffel. Nicht nur vom Filialleiter. Auch untereinander gab es Druck, denn Aldi-Mitarbeiter sind umsatzbeteiligt. Die flink-fröhliche Aldi-Kassiererin ist in Wirklichkeit eine schwer schuftende Akkordarbeiterin, die nebenher Paletten abladen, Ware auspacken, Pappen entsorgen und nach Ladenschluss auch noch putzen muss. Immerhin verdient sie besser als sonst in der Branche üblich. Einen kaputten Rücken wiegt das allerdings nicht auf, fand Tanja irgendwann. Heute arbeitet sie in der Gastronomie.
      Die Codenummern für die einzelnen Artikel aber wird die Aldi-Kassiererin wahrscheinlich noch auf dem Totenbett herbeten können. Sie waren allerdings ein reines Nord-Phänomen. In Karl Albrechts südlicher Einflusssphäre wurden bis 2000 noch die tatsächlichen Preise eingetippt. Damit auch hier keine Zeit verschenkt wurde, passte man die Preise an die Eingabeergonomie an: erstens möglichst viele gleich teure Produkte. Zweitens nur Preise, die eine flüssige Eingabebewegung auf der Tastatur erlauben. Hin-und-her-Preise wie 1,94, die eine Zickzackbewegung der Hand erfordern, kosten Sekundenbruchteile, und viele Sekundenbruchteile zusammen machen eine weitere Stelle nötig.
      Jahrelang waren die Süd-Kassiererinnen und ihre Nord-Schwestern gleich schnell. Dann kam der Euro. Und mit ihm kamen Probleme für Karl. In Theos Norden konnte der Computer die Preise umrechnen, der Code für die Artikel blieb unverändert. Doch im Süden hätten auf einen Schlag 800 neue Preise gelernt werden müssen. Und was für Preise! Krumme und schiefe und mühsam einzugebende. Darum ließ Karl Albrecht schon im Jahr 2000 überall Scannerkassen installieren. High-Tech-Geräte mit einem aufwändigen optischen Lesesystem, das stehende und liegende, zerknitterte und sogar unterbrochene Striche erkennen kann. Außerdem hatte er seine ganze Marktmacht eingesetzt und die Lieferanten verdonnert, ihre Produkte rundum mit Strichcodes zu versehen. Damit erledigte sich das mehrfache Vorbeischieben der Ware am Scanner, das Glattstreichen mit dem Fingernagel, das Nesteln nach der Lesebrille, um dann doch Einzelziffern einzugeben. Und doch machte Aldi ein erstaunliche und eigentlich sogar wunderbare Erfahrung: Die tollen Scannerkassen waren trotz der technischen Raffinesse langsamer als die flotten Handkassiererinnen.

      Warum in aller Welt zieht Nord-Theo jetzt nach? Warum investiert der Pfennigfuchser viele Millionen, wenn seine Kassiererinnen ohnehin die schnellsten sind? Im Internet gehen Mutmaßungen um, dass es das Kapital selbst ist, das die persönliche Brillanz der Kassenkraft nicht dulden kann. Solche Fingerfertigkeit stelle eine absolute Rationalisierungsschranke dar – das Kassieren könne auf diese Weise einfach nicht noch produktiver gemacht werden. Der wahre Hintergrund ist indes eine Attacke auf die Konkurrenz. Aldi will fortan Obst und Gemüse auch lose verkaufen. Dazu sind die neuen Scannerkassen mit einer integrierten Waage ausgerüstet. Natürlich freut man sich zudem über einen Nebeneffekt: Die legendäre Aldi-Kassenfee konnte lange nicht jeder spielen. Jetzt kann der Discounter jederzeit auf unqualifizierte Kräfte zurückgreifen. Und der Filialleiter setzt sich auch mal freiwillig für ein Stündchen an die Kasse, wenn die Füße schmerzen.
      Die neue Fußstellung muss die Kundschaft noch üben
      Übrigens muss beim neuen Kassensystem von Aldi-Nord auch der Kunde mitspielen. In jeder der umgerüsteten Filialen läuft darum ein kleines Umerziehungsprogramm. Zentrales Anliegen ist: Die Unsitte soll aus der Welt, dass Kunden ohne Einkaufswagen durch den Laden gehen. Zwischen Laufband und Scanner ist jetzt kein Platz mehr, auf dem der Kunde die Waren ablegen kann. Er soll gefälligst den am Band entladenen Wagen weiterschieben, wenden und am Bandende andocken. Wo und wie Wagen und Kundenfüße schließlich zu stehen haben, ist auf dem Fußboden markiert. Wenn alle mitspielen, ist der Kunden- und Warendurchsatz sicher bald nach der Umstellung wieder fast so schnell wie gewohnt.
      Und wenn nicht alle mitspielen? Das wäre ein schöner Traum: dass sich Protestgeschrei erhöbe. Dass die Menschen ein Ende des Piepens und Pööpens forderten. Dass sie ihre fulminanten Kassenfeen und das manuelle Bongen zurückverlangten. Dass sich zuletzt herausstellen würde, dass die Leute bei Aldi eben nicht den Billiglachs und das Tiefpreisklopapier suchen. Sondern Wunder.
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