Die Zukunft von Drägerwerk seit Corona (Seite 6)

[Erdman]

@deepvalue
Danke für den Kurzbericht. Wollte da auch hin, virtuell, erlebte dann aber das Unding, dass man sich nicht einloggen konnte.
Nur morgen ? oder später soll dann eine Aufzeichnung der HV auf der Homepage stehen. Das ist ein Unding aus Sicht der
Aktionäre.
War dann stattdessen auf der e-HV der Munich Re. Schon toll wie die ihren Laden verkaufen und volles Lob von den SdK und DSW erhielten, obwohl der Laden in Wirklichkeit 11 Mrd € Eigenkapital vernichtet hat. Man schiebt das auf die neuen IFRS Regeln. Die waren wohl notwendig nach der Pleite des WP EY bei Wirecard. Nicht nur Immo AGs sondern auch Finanzfirmen (Banken, Versicherungen) und deren WP und Wertefinder haben da in den Vorjahren zu oft und zu optimistisch die Zeitwerte angesetzt.

[deepvalue]

Ich habe kurz hereingeschaut. Gut hat mir der sehr breite Vortrag jedes einzelnen Vorstandes gefallen. Interessant fand ich, das der Personalvorstand einen Großteil der Financials gemacht hat (wird Lescow demontiert?). Sehr positiv empfand ich, dass Dräger endlich den Wert der Recurring Sales und der Preispolitik entdeckt hat. Im letzten Jahr wurden bereits 37% des Umsatzes mit Ersatzteilen und Dienstleistungen erzielt (ein deutlicher Anstieg in den letzten Jahren). Diese Art Geschäfte sind eigentlich eine Lizenz zum Gelddrucken. Um so enttäuschender die aktuelle Ertragslage von Dräger.
Da fand ich die beschönigenden Worte von SD (inkl. seiner Sonnenkönig gleichen Art9 und Lescow über die kleinen Ertragsproblem unerträglich. DSW und SDK haben hier auch kaum nachgebohrt sondern vielmehr leichte Kritik an dem neuen Selbstbedienungs-, äh Vergütungssystem geübt (maximale Auszahlung lt. SDK 30 Mio. Euro!). Dabei hatte der SDK Redner viele gute Punkte, aber die Kritik wurde doch sehr mit Wattebäuschen vorgebracht).

Als dann nach diesen beiden Sprechern ein geistig verwirrter Redner kam (ich vermute der wurde absichtlich so früh als Redner vorgesehen), bin ich gegangen (da ich noch nie bei Dräger war, wollte ich nicht selbst fragen, hatte aber auch keine Zeit länger zu bleiben).

Ich würde gerne einmal wissen, wie hoch die Ablehnung von Vergütungssystem etc. war.

Es ist eine Schande wie schlecht der Laden gemanaged ist. SD ergeht sich in ESG etc. statt die Profitabiliät einmal richtig anzugehen.

[bluebär]

HV

War jemand auf der HV und kann einen Eindruck vermitteln?

[friday_payday]

@Erdmann: Danke für die Orientierung! Im Einzelabschluss finde ich die Passage. Persönlich schaue ich dort für gewöhnlich weniger aufmerksam rein, da diese (HGB) Zahlen die Geschäftsentwicklung nur als Teilmenge abbilden. Der GB nach IFRS ist mit den gegeben Erläuterungen für meine Geschmack deutlich gehaltvoller und aussagekräftiger. Aber Ihre Anmerkungen zum "Bilderbuch für die Aktionäre" ist eine interessante Sichtweise und nicht ganz von der Hand zu weisen.
Wenn ich mir das Thema Währungseffekte im HGB Abschluss anschaue, ist die Betrachtung der Aufwendungen a.m.S. aber zu kurz gegriffen (Stichwort Saldierungsverbot). Es sind im Anhang 6 ebenfalls hohe sonstige betriebliche Erträge aus Währungen ausgewiesen. Die saldierten Aufwendungen sind zwar mit -19,4 Mio. EUR (2021: -17,0 Mio. EUR) auch nicht unerheblich, aber relativieren das Bild insoweit, als das es mir nicht mehr nach der dramatischen Fehlspekulation aussieht. Das wäre auch ein Unding, zumal an keiner anderen Stelle im GB davon die Rede ist bzw. die Währungseffekte dort anders erläutert werden.

[Erdman]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.727.945 von friday_payday am 25.04.23 12:41:41

Es steht nicht im GB, dem Bilderbuch für die Aktionäre und Analysten.

Die wahren Zahlen stehen im
"Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht 2022 der Drägerwerk AG & Co. KGaA"
Das ist das amtliche Dokument über das die Entlastung auf der HV erteilt werden soll. Das doc.
kann man von der Homepage runterladen.

"10 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Verwaltungskosten wie Mieten,
Pachten, Versicherungsprämien, Beiträge, Honorare, öffentliche Abgaben, Reisekosten, Zuführungen zu
Rückstellungen, Belastungen von Konzerngesellschaften sowie Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens.
Darüber hinaus sind in diesem Posten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von
28,1 Mio. EUR (2021: 20,7 Mio. EUR) enthalten. Des Weiteren sind in dieser Position im Geschäftsjahr 2022
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten von 85,4 Mio. EUR (2021: 67,7 Mio. EUR) enthalten."

[friday_payday]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.670.189 von Erdman am 14.04.23 11:23:41

Wow, das wäre ja ein Knüller! Wo finde ich die zitierte Stelle? (bei der Fülle an Informationen im GB habe ich die Stelle vielleicht überlesen...(?)

[Erdman]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.142.299 von Erdman am 23.01.23 11:39:17

Einladung zur HV

Erhielt heute die Einladung zur HV. Sah mir dazu auch die Unterlagen an.
Und stolperte über folgende Erläuterung:

"Darüber hinaus sind in diesem Posten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von
28,1 Mio. EUR (2021: 20,7 Mio. EUR) enthalten. Des Weiteren sind in dieser Position im Geschäftsjahr 2022
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten von 85,4 Mio. EUR (2021: 67,7 Mio. EUR) enthalten."

Das heisst, der Finanzchef hat in 2022 rund 113,5 Mio Verluste aus Fehlspekulationen (?) mit Devisen eingefahren.
Im Jahr zuvor waren es auch schon 88,4 Mio €. Insgesamt hat da Dräger in 2 Jahren rund 200 Mio € Verluste im Bereich des
Finanzmanagement gemacht. Das sollte man auf der HV abfragen: Welche Bank berät hier den Finanzchef? Und mit oder bei
wem hat die Absicherungsgeschäfte gemacht? - Aktionäre sollten sich nicht alles gefallen lassen.

[Hitman2]

Drägerwerk

GESCHÄFTSBERICHT 2022
https://www.draeger.com/Corporate/Content/geschaeftsbericht-…

[Erdman]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.123.248 von Friseuse am 19.01.23 14:18:39

Zitat von Friseuse: Eine Dräger will so sein, man könnte modernes Management und gefällt sich doch mehr in der gönnenden Gemütlichpose. Es gibt schon Probleme bei der Zieldefinition, dem Chef ist ein Optimierungskalkül fremd und allenfalls deutliche Schmerzwahrnehmungen führen zu einer Verhaltensänderung. Der begreift den Entscheidungsraum nicht für sich, die ihm relevanten Größen sind mehr so sein eigenes Auskommen, Status und persönliche Anerkennung durch Begönnte.
Dabei ist die Technik nicht schlecht, es geht auch nicht über wirtschaftliche Absturzkanten raus.

Der dreht seinen ganz eigenen Film.

Diesen Eindruck hatte ich auch nach der letzten PM zum Gj 2022. Bei den meisten deutschen AG lief 2022 gut, nur bei Dräger nicht.
Da gibt es wohl manche Management Fehler des Ego bezogenen VV und fehlender Mitvorstände, die auch mal den Mund auf machen.
Oder liegt es auch an der Qualifikation ?

[Friseuse]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.123.104 von Miro1 am 19.01.23 13:57:48

Eine Dräger will so sein, man könnte modernes Management und gefällt sich doch mehr in der gönnenden Gemütlichpose. Es gibt schon Probleme bei der Zieldefinition, dem Chef ist ein Optimierungskalkül fremd und allenfalls deutliche Schmerzwahrnehmungen führen zu einer Verhaltensänderung. Der begreift den Entscheidungsraum nicht für sich, die ihm relevanten Größen sind mehr so sein eigenes Auskommen, Status und persönliche Anerkennung durch Begönnte.
Dabei ist die Technik nicht schlecht, es geht auch nicht über wirtschaftliche Absturzkanten raus.

Der dreht seinen ganz eigenen Film.