Deutsche Eigenheim Union AG - neu an der Börse (Seite 4)

[Relan]

Die Investitionsargumente für dieses Unternehmen sind einfach. Im Gegensatz zu anderen älteren Unternehmen in dieser Branche haben sie einen sehr geringen Schuldenstand. Unternehmen, die sich stark verschuldet haben, konnten den plötzlichen Anstieg der Zinssätze oder der Baukosten nicht vorhersehen. Viele dieser Unternehmen gehen insolvent. Eigenheim Union kommt mit seiner Wachstumsstrategie nur langsam voran, was unter den gegebenen Umständen das Logischste ist. Im Moment geht es ums Überleben, es ist ein Stuhlkampf. Wenn der Sturm vorüber ist, werden viel weniger Unternehmen übrig bleiben und der Markt wird boomen wie nie zuvor, da der Wohnungsmangel immer schlimmer wird. Auch ihre Strategie, sich auf die kosteneffizienteste Bauweise zu konzentrieren, ist angemessen. Die Tatsache, dass sie zusätzliche Finanzierungen finden wollen, ist nichts Außergewöhnliches, das macht jedes Unternehmen. Letztes Jahr haben sie beschlossen, ihre Schulden abzuzahlen, anstatt sie umzuschulden. Dieses Mal wollen sie eine neue Finanzierung aufnehmen, ich sehe da kein Problem.

[Relan]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.791.917 von Markus1973HH am 15.05.24 20:07:55

https://mkk-konferenz.de/wp-content/uploads/2024/04/9-Eigenh…

Was das Eigenkapital in Höhe von knapp 40 Millionen Euro betrifft, so handelt es sich dabei hauptsächlich um immaterielle Vermögenswerte, die tatsächlich keinen realen Wert haben. Der kritische Punkt wird in der neuesten Präsentation, die ich oben kopiert habe, sehr gut auf den Punkt gebracht, Folie 9. Hier können Sie die Auswirkungen der Zinssätze auf das Geschäft sehen. Bei einem angenommenen Darlehen von 400.000 Euro waren 2/3 der Monatsrate (2 % Tilgung = 666 €) für die Abzahlung des Hauses bestimmt, 1/3 waren Zinsen für die Bank (0,9 % Zinssatz = 300 €). Heute geht 1/3 für die Rückzahlung des Hauses drauf (2 % Tilgung = 666 €) und 2/3 gehen als Zinsen an die Bank (3,7 % Zinssatz = 1233 €). Die Hausbauer müssen mit 666 € ihren Lebensunterhalt bestreiten, während die Bank mit ihren 1233 € bequem eine nette Marge erzielen kann. Diese Situation ist mittel- oder langfristig zu 100 % unhaltbar. Deshalb werden die Zinsen viel früher wieder bei 0 % liegen, als sich die meisten Menschen vorstellen. Auf das Thema Staatsverschuldung, Renten usw. möchte ich gar nicht eingehen. Die westliche Welt kann sich Zinsen über 0 % nicht leisten. Die künstliche Inflation, die durch die ungewöhnlichen Maßnahmen während der Covid-Pandemie hervorgerufen wurde, wird nichts am langfristigen Trend zu niedrigerer Inflation und geringerem Wachstum ändern.

[Bastelzock]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.792.490 von boarcastle am 15.05.24 21:41:07

Dann greift die 20000€ pro Jahr…Handel unter 20000€ nicht Meldepflichig. Bei 3 Vorständen hat jeder 20000€ also 60000€ Käufe möglich im Jahr.

Ohne Meldung

[boarcastle]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.792.328 von Bastelzock am 15.05.24 21:17:03

Ich muss dich korrigieren Bastel. Im Freiverkehr entfällt lediglich die Meldepflicht des Über- bzw. Unterschreiten der gesetzlichen Beteilungsschwellen. Insidergeschäfte, sogenannte Directors Dealings, sind auch im Freiverkehr meldepflichtig.

[Markus1973HH]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.792.328 von Bastelzock am 15.05.24 21:17:03

Okay, das wusste ich nicht.
Aber warum sollte das der Vorstand verheimlichen, wo es doch ganz klar den Aktienkurs stützen würde, was momentan sicherlich nicht ganz unwichtig wäre.
Das würde sowohl das Vertrauen der potentiellen zukünftigen Kunden stärken, als auch das der potentiellen Kreditgeber, schließlich wird nach eigener Aussage eine Aufnahme von Fremdmitteln angestrebt.

Ich betrachte diese Aktie seit einigen Monaten, weil ich am überlegen bin, ob sich hier vielleicht eine interessante Einstiegsgelegenheit bieten könnte, bin jedoch zunehmend skeptischer und froh, dass ich es zumindest bisher nicht bin.

Meine größte Position ist die Düsseldorfer sino AG, die ebenfalls nur im Freiverkehr gehandelt wird.
Deren Transparenz ist jedoch vorbildlich, teils auch freiwillig, wie man im IR-Bereich lesen kann.

https://www.sino.de/unternehmen/investor-relations/

Sämtliche Käufe und Verkäufe der Insider werden stets am nächsten Werktag als Adhoc-Meldung herausgegeben und hier hat trotz gelegentlicher Gewinnmitnahmen vor allem der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende unter dem Strich in den letzten Jahren Aktien für mehrere Millionen Euro dazugekauft.
Solche Informationen finde ich persönlich sehr wichtig und lasse sie auch in meine Investitionsentscheidungen miteinfließen.

[Bastelzock]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.791.917 von Markus1973HH am 15.05.24 20:07:55

Hallo,

Das kann sein das der Vorstand am Markt kauft. Meldepflichtig ist das nicht weil Aktie im Freiverkeh notiert. So zumindest unser Fazit hier im Forum. Hatten genau das Thema hier diskutiert vor einigen Monaten.

Schönen Abend

Bastel

[Markus1973HH]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.790.558 von Nadlak am 15.05.24 17:00:44

Ich will auch nicht unken, die Fundermentaldaten sehen für mich auch solide aus.
Ich muss aber zugeben, dass ich das von Traumhaus und Helma Eigenheimbau ebenfalls gedacht hatte, trotzdem sind diese inzwischen insolvent.

"Zur Stärkung der Finanzkraft prüft der Vorstand die Aufnahme von Finanzmitteln. Eine Entscheidung über die Aufnahme von Finanzmitteln ist hierzu noch nicht getroffen worden.

Der vollständige Geschäftsbericht wird voraussichtlich im Laufe des Juni 2024 veröffentlicht."

Warten wir mal ab, ob der vorläufige Geschäftsbericht so auch testiert wird, oder ob es noch Korrekturen geben wird.

Und warum wird die Aufnahme von Finanzmitteln erwogen zur Stärkung der Finanzkraft, wenn doch Eigenkapital in Höhe von knapp 40 Millionen Euro vorhanden sein soll, wie in der Bilanz ausgewiesen?

Die Marktkapitalisierung von nur 3,5 Millionen Euro passt nicht dazu.
Allerdings zählen meines Wissens unter Umständen auch bestimmte Verbindlichkeiten zum Eigenkapital, aber um das besser bewerten zu können bin ich zu wenig in der Materie drin und mein BWL-Studium ist schon zu lange her.

Die langfristigen Verbindlichkeiten je Aktie liegen bei rund zehn Cent, was ich angesichts des Aktienkurses hoch finde.

Vielleicht ist die Firma auch nur vollkommen unterbewertet und wird aufgrund des Marktumfelds grundlos in Mitleidenschaft gezogen?

Könnte natürlich sein, aber das erklärt überhaupt nicht die fehlenden Insiderkäufe auf diesem extrem niedrigen Kursniveau, wo doch der Buchwert je Aktie bereits bei über einem Euro je Aktie liegt.

Wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, dann ist es meist nicht wahr.

Was verdient der Vorstand im Jahr? Habe jetzt nicht danach in der Bilanz gesucht, bin aber sicher, dass das Gehalt hoch genug sein dürfte, um für einige tausend Euro monatlich eigene Aktien dazukaufen, ohne gleich die Verwandten um einen Kredit anbetteln zu müssen.

[Nadlak]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.784.090 von Markus1973HH am 14.05.24 20:26:37

Ein Ebit von 850.000 Euro legt einseitig keine Insolvenz Nahe.

Heute mag keiner mehr für 10 oder gar 9 Cent verkaufen....sehr geringe Umsätze

[Immomut]

Eine drohende Insolvenz sehe ich hier aktuell auch nicht. Die Kommunikation ist eben grottig.

[boarcastle]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.784.090 von Markus1973HH am 14.05.24 20:26:37

Es gibt aber auch Gründe abseits von einer drohenden Insolvenz für den Kursverlauf. Das habe ich versucht zu erläutern. Aber natürlich muss dies jeder für sich abwägen.
Und ja, ich würde mich auch wohler fühlen, wenn es Insiderkäufe geben würde. Allerdings verkaufen Insider bisher auch nicht.