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    IPO im Blickpunkt: VIVA Media AG - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.07.00 16:12:33 von
    neuester Beitrag 08.07.00 01:42:44 von
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      schrieb am 05.07.00 16:12:33
      Beitrag Nr. 1 ()

      Als er damals VIVA ins Leben rief, wurde Dieter Gorny noch belächelt. Auch nach einiger Zeit „on Air“ erntete er angesichts der herumirrenden schlecht ausgebildeten Moderatoren nur hämisches Grinsen. Heute lachen viele nur noch aus Verlegenheit. Denn aus dem „Akne-Sender“ ist ein gut aufgestelltes Unternehmen mit internationalen Ambitionen geworden. Am 19. Juli ist der Börsengang an den Neuen Markt geplant. Die Aktien können noch bis zum 17. Juli in einer Preisspanne von 16 bis 23 Euro gezeichnet werden.

      Unternehmensgeschichte

      Die heutige VIVA Media AG wurde im November 1993 als VIVA Fernsehen GmbH & Co. KG in Köln gegründet. Unter der Führung des heutigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Gorny ging man einen Monat später mit einem 24-Stunden-Programm auf Sendung. Bereits ein Jahr später überrundet VIVA in Deutschland den britischen Konkurrenten MTV. Eine Forsa-Studie belegte damals, dass der Kölner Sender bei den 14- bis 29-jährigen beliebter ist. 1995 geht der Musiksender „VIVA zwei“ auf Sendung. Während VIVA in seinen Sendungen und in der Musikauswahl eher das jüngere Publikum anspricht, konzentriert sich der Ableger auf die Generation ab 30 Jahren. 1998 wird der Sender relaunched und zeichnet sich durch eine etwas progressivere Darstellung der Inhalte aus. Erstmals vertreibt VIVA 1995 eine eigene CD mit dem Namen „VIVA Dance“. Zudem bietet man mit dem VIVA-Videotext nun auch aktuelle Informationen aus dem Musikgeschäft in Schriftform an. 1997 und 1998 konzentriert sich die Gesellschaft auf die Förderung von Rock-Pop Nachwuchskünstlern. So wird 1997 in Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern die „VW Sound Foundation“ gegründet. 1999 fand der Musiksender auch den Weg ins World Wide Web. Außerdem schließt man eine Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ab. Im Jahr 2000 begibt sich das Unternehmen sozusagen auf die Überholspur. Anfang des Jahres beginnt der Konzern mit der Ausstrahlung der BBC-Musiksoap „S Club 7 in Miami“ und beteiligt sich als Co-Produktionspartner des WDR an der Herstellung und Produktion von zwölf Folgen à 45 Minuten mit dem Titel „POP 2000“. An dieser Serie besitzt VIVA zudem das Zweitausstrahlungsrecht für die nächsten acht Jahre. Mit der Gründung der polnischen Tochtergesellschaft VIVA TV Productions GmbH beginnt die VIVA Media AG ihre Internationalisierungsstrategie voran zu treiben. Durch die 44-prozentige Beteiligung an der S Media Vision AG, einem privaten Musiksender, der in der Schweiz das Swizz Music Television Programm betreibt, erhält VIVA zudem Zugang zum schweizerischen Markt. Vor kurzem akquirierte man zudem die deutsche Kommunikationsagentur Visions.comm GmbH. Die Agentur soll unter dem neuen Namen Viva-connect zum Marktführer im Bereich Jugendkommunikation werden.

      Geschäftsfelder

      Das Kerngeschäftsfeld der VIVA Media AG ist das werbefinanzierte private Musik-TV über die beiden Fernsehsender VIVA und VIVA zwei. Eigenen Angaben zufolge erreichte man im Frühjahr 2000 in Deutschland eine technische Reichweite von 23 Millionen Haushalten. Das Kerngeschäftsfeld soll in naher Zukunft durch die Bereiche Radio und Internet ausgeweitet werden. Im Bereich Internet arbeitet die VIVA Media AG mit der bereits am Neuen Markt notierten Pixelpark Ag zusammen. Mit der Internet-Agentur will man ein jugendorientiertes Musik-, Entertainment- und Lifestyle-Portal ins Leben rufen. Fokussiert hat sich die Gesellschaft dabei auf die zukünftige Verschmelzung der Neuen Medien. Im Internet plant VIVA, sich vor allem bei ihrer Zielgruppe und bei Werbekunden zu etablieren um zusätzliche Umsätze generieren zu können. Letztere sollen durch E-Commerce und Online Werbung erzielt werden.

      Markt

      VIVA steht auf dem Fernsehmarkt in direkter Konkurrenz mit dem britischen Musiksender MTV und den beiden deutschen Mitbewerbern VH-1 und Onyx. Als Hauptkonkurrent ist jedoch eher MTV zu betrachten, da sich die beiden deutschen Kanäle durch die geringe technische Reichweite und die Fokussierung auf eine ältere Zielgruppe nicht in der für VIVA relevanten Zielgruppe bewegen und etablieren können. Dazu stellen Spartenprogramme wie „BRAVO TV“ (RTL II) Wettbewerb dar. Neben MTV sieht VIVA auch in Zukunft keine Konkurrenz am Horizont. Vielmehr sei es so, dass die großen TV-Sender ihre Musik-Kompetenzen auf Spartensender auslagere. Das hat beispielsweise das ZDF durch die 1997 geschlossene Kooperation mit VIVA schon getan.

      Mit der geplanten Gründung eines Radiosenders würde sich VIVA zudem in den Wettbewerb mit dem öffentlich-rechtlichen Radiosender EinsLive begeben. Ein Vorteil gegenüber dem Wettbewerber will VIVA mit der Verbreitung des Programms über das Internet erzielen.

      Geschäftszahlen

      Die VIVA Media AG setzte im ersten Quartal rund elf Millionen Euro um und wies einen Überschuss von 143.000 Euro aus. Das Ebit lag bei 303.000 Euro. Den größten Kostenfaktor stellen die Programmherstellungskosten dar. Allein im ersten Quartal diesen Jahres lagen diese bei rund 8,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres ist ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Bei nahezu gleich bleibenden Herstellungskosten konnte der Umsatz um rund zwei Millionen Euro gesteigert werden. Im ersten Quartal 1999 hatte VIVA noch einen Fehlbetrag von mehr als einer Million Euro ausweisen müssen.

      Auf Jahressicht zeigt sich der Kölner Medienkonzern sehr stabil. Die Umsätze liegen in den Jahren 1997 bis 1999 konstant über 45 Millionen Euro. Das beste Ergebnis konnte man im vergangenen Jahr mit rund 48,7 Millionen Euro. Als Ebit des Gesamtjahres wies man 1999 4,405 Millionen Euro aus. Mit einem Jahresüberschuss von rund 1,5 Millionen Euro arbeitet die VIVA Media AG bereits deutlich profitabel.

      Die Umsätze werden hauptsächlich durch den Verkauf von Werbezeiten generiert.

      Verwendung des Emissionserlöses

      Der Emissionserlös für die VIVA Media AG wird zwischen 85,6 und 123,05 Millionen Euro liegen. Das zufließende Kapital will die Gesellschaft vor allem zur Weiterverfolgung ihrer Internationalisierungsstrategie im Musik-TV-Bereich verwenden. Ein Teil des Geldes wird, so VIVA, auch in den Aufbau des geplanten Radiosenders sowie in die Verbesserung der Internet-Plattform fließen.

      Aktionärsstruktur

      An der VIVA Media AG sind die Gründungsgesellschafter Warner Music, Universal und EMI zu je 24,7 Prozent und die edel Music AG mit 15,8 Prozent beteiligt. Nach dem IPO werden diese jeweils 18,9 Prozent beziehungsweise 12,1 Prozent (edel) der Gesellschaftsanteile halten. CEO Dieter Gorny hält vor dem IPO ein Prozent, nach dem IPO 0,7 Prozent der Anteile. Der Free Float soll bei ungefähr 23,5 Prozent liegen.

      Fazit

      Im Fernsehmarkt ist VIVA bereits etabliert, die Umsatzzahlen sind vielversprechend und stabil. Durch die Eröffnung eines polnischen Senders hat man den richtigen Weg der Internationalisierung eingeschlagen. Ein Verlustgeschäft könnte lediglich der geplante Radiosender werden, da die Konkurrenz des öffentlich-rechtlichen EinsLive sehr groß ist. Dennoch könnte VIVA auch in diesem Bereich von seinem exzellenten Branding profitieren und zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen. Ernst zu nehmender Konkurrent ist lediglich der britische Sender MTV. Doch dass man diesen auf Abstand halten kann, hat VIVA in jüngster Vergangenheit mehrmals bewiesen.

      IPO-Steckbrief
      Wertpapierkennnummer : 617 106
      Branche : Medien / TV
      Börsensegment : Neuer Markt
      Bookbuildingspanne : 16 bis 23 Euro
      Zeichnungsfrist : 3. bis 17. Juli
      Erstnotiz : 19. Juli 2000
      Emissionsvolumen : 5,35 Millionen Namensaktien
      Konsortium : Merrill Lynch (Leader), Commerzbank, Sal.Oppenheim, Stadtsparkasse Köln
      Internet : http://www.viva-media-ag.de

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      schrieb am 08.07.00 01:42:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      viva media auf jeden fall zeichnen 20% kurs wachstum möglich.


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