checkAd

    Village-Tagesreport: Kapiert jemand diese UMTS-Versteigerung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.08.00 15:49:54 von
    neuester Beitrag 01.08.00 16:44:12 von
    Beiträge: 4
    ID: 201.797
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 259
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 01.08.00 15:49:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Tagesreport bei http://www.wallstreet-village.de


      Die Zeitungen sind voll davon. Jedes Provinzblatt hat die Titelseite vollgekleistert mit Artikeln über UMTS. Es geht um Milliarden. Das wissen wir. Aber was geht da eigentlich vor.

      UMTS generell:
      UMTS ist der Mobilfunkstandard der Zukunft. Mit ihm können Daten mobil mit 200facher Geschwindigkeit als derzeit werden. Internetanschlüsse und Videokonferenzen werden dann mobil möglich sein. Wer in Zukunft auf dem Handy-Markt tätig sein will, muss UMTS anbieten können. Ab 2002 sollen die Netze angeboten werden.

      Versteigerungsobjekte:
      Es werden 12 Frequenzabschnitte versteigert. Ein Unternehmen muss mindestens zwei, darf aber höchstes drei Abschnitte ersteigern.

      Versteigerungsumfeld:
      Jeweils zwei Vertreter einer Firma sitzen in separaten Räumen ohne Kontakt zu den Mitbietern. In jedem Raum steht ein PC zur Abgabe der Gebote und Sichtung der Ergebnisse. Zusätzlich ist in jedem Raum ein Telefon zur Kontaktaufnahme mit dem Auktionator und ein Faxgerät sowie ein Telefon zur Kommunikation mit der Firmenzentrale. Sonstige Kommunikationsendgeräte sind nicht erlaubt.
      Die Versteigerung dauert von 8 bis 18 Uhr mit einer Stunde Mittagspause, die der Auktionator zwischen 12 und 14 Uhr gewährt.
      Jede Runde dauert ungefähr eine Stunde. Innerhalb von 40 Minuten geben die Parteien ihre Gebote für maximal drei Pakete ab. Daraufhin wird das Gebot von den Bietern erneut bestätigt und der Auktionator erstellt die neue Höchstgebotliste für die zwölf Pakete. Diese wird unter allen Bietern veröffentlicht und ins Internet gestellt.

      Der erste Auktionsteil ist zu Ende, wenn kein Bieter ein neues, also höheres Gebot mehr abgibt. Im zweiten Teil dürfen dann nur noch die Bieter teilnehmen, die im ersten Teil mindestens bei zwei Paketen das Höchstgebot inne haben.
      Die Länge der gesamten Auktion wird auf 2 bis 3 Wochen geschätzt.

      Am Rande:
      Stellt die Regulierungsbehörde Regelverstöße fest – z.B. Kommunikation von Bietern untereinander oder ungenehmigte Kontaktaufnahme nach draußen – so wird der (die) Bieter von der Auktion ausgeschlossen. Die Gebote der ausgeschlossenen Bieter bleiben bestehen. Werden diese Gebote bis zum Ende der Auktion nicht überboten, sind die Firmen dazu verpflichtet, diese Beträge zu bezahlen, ohne jedoch die Frequenzpakete zu erhalten!

      Mit welchen Versteigerungssummen wird gerechnet:
      In England wurden im Frühjahr für fünf Lizenzen insgesamt über 38 Milliarden Euro bezahlt. Hierzulande gingen Experten von 20 Milliarden Euro für jede der vier bis sechs Lizenzen aus. Diese Schätzungen wurden jedoch relativiert. Man geht heute von insgesamt ungefähr 40 Milliarden Euro aus.

      Warum ist es so wichtig, den Zuschlag zu bekommen:
      Die großen Mobilfunkanbieter müssen in jedem Fall mindestens 2 Lizenzen ergattern – koste es was es wolle. Dass also T-Mobil und Mannesmann zum Zuge kommen ist sicher. Wenn Eplus und Viag an ihren Hauptkonkurrenten dran bleiben wollten, müssten sie auch ein Päckchen ersteigern.
      Für momentane GSM-Serviceprovider wie Mobilcom und Debitel wäre der Zuschlag nötig, um die eigene Unabhängigkeit zu sichern. Sie besitzen ja bis jetzt keine eigenen Netze und müssen sich deshalb Kapazitäten von den Netzbetreibern wie D1 oder D2 zukaufen. Hätten sie aber eine UMTS-Lizenz, so könnten sie ihr eigenes Netz aufbauen und unabhängig von den Majors agieren. Zudem kommt hinzu, dass Kunden von Primäranbietern ungefähr sechs mal höher bewertet werden als Kunden von „Resellern“, also Serviceprovidern. Ausserdem sind die Margen der Netzinhaber fünf mal höher als die der Weitervermittler. Der Sprung zum Netzbetreiber wäre für Mobilcom und Debitel also positiv.

      Aktueller Stand (01.08.00 15:33) in Runde 16:
      T-Mobil hat bei drei Paketen die Nase vorn.
      Mobilcom, Mannesmann, Debitel und Group 3G (Sonera / Telefonica) führen bei zwei Postionen.
      Viag Interkom hat ein Paket. Sie wäre somit nicht für den zweiten Teil der Auktion qualifiziert.
      Eplus hat sogar gar kein führendes Gebot.
      Live zu verfolgen auf der Homepage der Regulierungsbehörde. http://umts.regtp.de/

      Momentan sind insgesamt 1,5 Milliarden Euro geboten für die 12 Frequenzbänder. Nach 16 Gebotsrunden hat man sich noch nicht mal annähernd an die erwarteten 40 Mrd. Euro herangetastet. Alles was jetzt gerade abläuft ist also als Aufwärmtraining zu betrachten. Man versucht, gegenseitig sein Gebiet abzustecken und Flagge zu zeigen. Aussagekräftig ist der momentane Stand deshalb nicht.

      Die Vermutung des Autors über den Auktionsausgang:
      T-Mobil und Mannesmann werden sich wohl drei Pakete unter den Nagel reißen. Erstens haben sie den Bedarf und zweitens auch das nötige „Kleingeld“.
      Mobilcom lässt sich bestimmt auch nicht abhängen. Mit der France Telecom im Rücken hat sie die nötige Kraft und den nötigen Willen, zum Zuge zu kommen. Ich denke, sie wird zwei Lizenzen erkaufen – drei wären zu teuer und auch nicht unbedingt nötig.
      Debitel fliegt früher oder später raus. Sie haben weder das Geld, noch wirklich den Bedarf für eine eigene UMTS-Berechtigung.
      Es verbleiben von den zwölf noch vier Pakete und die Firmen Eplus, Viag und Sonera mit Telefonica. Da sich diese Firmen wohl kaum drei Lizenzen leisten können, werden wohl zwei Firmen je zwei Lizenzen ersteigern.
      Eine der drei Firmen geht also leer aus. Da Eplus mit Hutchison und KPN die Finanzkraft hat, glaube ich dass sich dieses Konsortium durchsetzten wird. Auch Viag in Kooperation mit der Britisch Telekom kommt wahrscheinlich zum Zuge. Die Nummer drei und vier auf dem deutschen GSM-Markt wird sich den UMTS-Markt nicht entgehen lassen.
      Bleibt also die Group 3G übrig. Da Sonera und Telefonica in ihren eigenen Ländern UMTS-Lizenzen bekomme werden, haben sie nicht das unbedingte Bedürfnis, in Deutschland ein eigenes Netz zu betreiben. Der Wille ist wohl da, aber die Firmen, die nicht um die Lizenz herumkommen, werden der 3G die Päckchen wahrscheinlich wegschnappen.

      -----------------------

      Ole
      Avatar
      schrieb am 01.08.00 16:01:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aktualisierung Runde 17:

      Mannesmann und Viag je 3 Pakete
      Mobilcom und Group je 2 Pakete
      T-Mobil und debitel je 1 Paket und somit nicht qualifiziert für Teil 2
      Eplus kein Paket

      Viag hat seinen Gesamteinsatz verdoppelt und hat ist jetzt in einer 3. Position führend.

      Momentan 3,1 Mrd. DM für alle Lizenzen geboten.
      Avatar
      schrieb am 01.08.00 16:16:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Spannender als jeder Thriller.

      Vergesst es, wenn ihr ins Kino wolltet - schaut euch die UMTS-Versteigerung an.

      http://umts.regtp.de/
      Avatar
      schrieb am 01.08.00 16:44:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      Runde 18:

      Mannesann und Viag 3 Pakete
      Group 3G und Mobilcom 2 Pakete
      T und Debitel 1 Paket
      Eplus weiter 0

      Kommentar: T-Mobil stapelt tief und hält sich im Moment aus dem steriegrn raus. Die werden so oder so mind. 2, wahrscheinlich 3 Pakete holen. Warum also jetzt die Preise hochtreiben?

      Viag klotzt im Moment richtig. Die behaupten sich, aber ob sie das durchhalten können, weiß ich auch nicht.

      Die Spitzenpreise sind im Moment so nah beieinander - da ist es Zufall, wer momentan auf der Liste steht.
      Das ist alles nur Kinderfasching. Das Geld, mit dem gerade hantiert wird, ist Klimpergeld. 3,1 Mrd. Mark ist nicht die Rede wert.

      Ole


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Village-Tagesreport: Kapiert jemand diese UMTS-Versteigerung?