WICHTIG FÜR JEDEN ANLEGER - oder - Das solltet Ihr alle lesen und dafür sorgen, das der Thread oben - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 17.10.00 00:05:30 von
neuester Beitrag 17.10.00 14:24:41 von
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ID: 271.865
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Hallo ihr Zocker und Langfristanleger,
in einem anderem Thread wurde ich von Ruckzock auf einen Bericht aus dem Spiegel aufmerksam gemacht.
Ihr solltet Euch alle mal die Zeit nehmen, diesen Bericht zu lesen. Besonders die Leutchen, die meinen mit Ihren Pushversuchen hier im Board etwas zu bewegen.
Ich persönlich hätte nie gedacht, daß in Großanlegerkreisen solche Machenschaften existent sind.
Aber lest lelbst:
Der Guru des Neuen Marktes
Er ist einer der mächtigsten Fondsmanager des Landes: Kurt Ochner
treibt die Kurse seiner Börsenlieblinge in ungeahnte Höhen. Wer in
seiner Gunst steht, gilt als gemachter Mann. Die Anleger profitierten
von seinen umstrittenen Methoden bis vor kurzem.
In seiner Heimat im Odenwald konnte Kurt Ochner, 48, im
vergangenen Jahr so viele Äpfel und Birnen wie nie zuvor ernten. Aus
3000 Liter Maische destillierte der Hobby-Schnapsbrenner mehrere
hundert Flaschen hochprozentigen Schnaps.
"Die Rekordernte ist mein Hedge für schlechte Tage
an der Börse", sagt Ochner, der als Fondsmanager der
Julius Bär Kapitalanlage in Frankfurt Starstatus
genießt. Als Hedge bezeichnen Börsianer eine Art
Versicherung gegen fallende Kurse.
Schlechte Tage hat die Börse seither viele gesehen.
In den vergangenen Wochen platzte eine gigantische
Spekulationsblase bei den kleinen Technologiewerten,
auf die Ochner gern setzt. Die Kurse vieler
Unternehmen am Frankfurter Neuen Markt, der Börse
für Wachstumswerte, fielen senkrecht nach unten.
Auch Ochner, den viele bewundernd "Mr. Neuer Markt" nennen,
konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Sein Milliardenfonds,
der Julius Bär Special German, sauste mit in den Strudel. Seit den
Höchstständen im März ist der Kurs um rund 40 Prozent gesunken.
Vielleicht wird Ochner die Schnapsvorräte bald brauchen. Noch
verehrt seine Fangemeinde den Fondsmanager als "König der
Nebenwerte", noch genießt der "Großmeister des Geldes", so der
Berliner "Tagesspiegel", in Fernsehsendungen und Börsenmagazinen
den Ruf eines Gurus. Aber wie lange noch?
Der ehemalige Fallschirmjäger Ochner verdankt seinen Erfolg auch
dem Boom am Neuen Markt. Der Special German Stock Fund legte
seit 1996 um mehr als 500 Prozent im Wert zu, weil er frühzeitig auf
kleine, weitgehend unbekannte Firmen setzte. Dank des Erfolgs von
Ochner stieg das von Julius Bär in Deutschland betreute
Fondsvolumen von wenigen hundert Millionen Mark auf bis zu zwölf
Milliarden Mark.
Ochner gilt als einer der mächtigsten Männer am Neuen Markt und
er weiß diese Macht zu nutzen: Ochner kann Kurse in die Höhe
treiben oder fallen lassen je nachdem, ob ihm ein Unternehmen
besonders am Herzen liegt oder nicht. Seine Gunst kann mit
entscheiden, ob ein Börsengang ein Erfolg wird. "Er tritt wie der Pate
des Neuen Marktes auf", sagt ein Investmentbanker, der lieber
anonym bleiben will.
Kein Wunder, dass die Jungunternehmer, die vom großen Geld am
Neuen Markt träumen, zu Ochner in den 32. Stock des Frankfurter
"Pollux" pilgern. Wer den Fondsmanager für seine Story einnehmen
kann, hat viel gewonnen. "Ich kümmere mich um die Unternehmen,
wenn die Banken schon längst wieder abgezogen sind", beschreibt er
seinen unkonventionellen Stil.
Als im vergangenen Herbst der Börsengang der Biotech-Firma Evotec
am mangelnden Interesse der Anleger zu scheitern drohte, retteten
Fondsmanager unter Führung von Ochner die Emission. "Ochner hat
mir versichert, dass er und seine Partner bis zu 50 Prozent der Aktien
übernehmen können", erinnert sich Karsten Henco, der
Vorstandsvorsitzende der Evotec. Die Banken ließen sich durch die
Protektion der Fondsmanager beeindrucken und brachten Evotec an
die Börse. Bei der Zuteilung haben Ochner und die anderen
Fondsmanager dann im Rahmen der Zuteilungskriterien einen
angemessenen Anteil Aktien erhalten.
Auch bei den Neue-Markt-Unternehmen Novasoft und NorCom, so
Ochner, wurde ein Großteil der Aktien wegen mangelnder Nachfrage
aus dem Publikum ausgewählten Großinvestoren zugeteilt. Dann
reichen schon kleine Handelsaufträge von Privatanlegern, die bei der
Vorabverteilung nicht zum Zuge gekommen sind, um die Kurse nach
oben zu treiben.
Unternehmer, die sich auf Ochner einlassen, müssen allerdings Demut
mitbringen. Schon bei der Emission beharrt er oftmals auf einem
großen Aktienanteil, da häufig am ersten Handelstag erhebliche
Kurssteigerungen locken. Banker, die schon viele Börsenkandidaten
betreut haben, berichten von Unternehmern, die Ochner größere
Aktienpakete zum Emissionskurs versprochen haben, um seine Gunst
zu gewinnen.
"Als Gegenleistung für einen günstigen
Emissionskurs stellen wir unser Netzwerk zur
Verfügung", wirbt Ochner für seinen Service. Er
verwaltet nicht nur Milliarden der Julius Bär
Kapitalanlage, sondern beeinflusst auch die
Investitionsentscheidungen anderer
Fondsmanager.
Ein wichtiger Verbündeter des Fondsmanagers
Ochner ist Marian von Korff, der bis Anfang 1999
bei "Focus" die Geldmarktseiten verantwortete.
Der Journalist betätigte sich schon während
seiner Zeit bei "Focus" als Berater für den VMR
Strategie Quadrat Fonds. Er kaufte sich über die Firma Fair Invest in
Internet-Unternehmen wie Ricardo und I:Fao ein, die später an den
Neuen Markt kamen.
Zwischen dem Journalisten und dem Fondsmanager entwickelte sich
eine intensive Zusammenarbeit. "Korff hat mich oftmals auf
Investitionsideen aus dem Münchner Bereich hingewiesen", lobt ihn
Ochner. Er habe sich dafür revanchiert und ihn als Co-Investor bei
den Emissionsbanken eingeführt.
Als Michael Kölmel, der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns
Kinowelt, Ende 1998 einen Investorentermin bei Ochner hatte,
staunte er nicht schlecht, dass ihm zusammen mit dem
Vorstandsmitglied der deutschen Julius Bär Kapitalanlage auch der
Fondsberater und Wirtschaftsredakteur Korff gegenübersaß. Mit von
der Partie war auch Kerstan von Schlotheim, ein Fondsmanager der
Adig, der heutigen Fondsgesellschaft der Commerzbank.
Seit rund einem Jahr ist die Zusammen-
arbeit zwischen Korff und Ochner offiziell. Ochner berät Korffs VMR
Strategie Quadrat. Die Julius Bär Kapitalanlage erhält dafür nach
Angaben Ochners ein jährliches Honorar von über 100 000 Mark.
"Wenn Korff Beratungsbedarf hat, schickt er seine Depotaufstellung
mit der Bitte um Kommentierung", beschreibt Ochner die
Zusammenarbeit.
Die beiden interessieren sich besonders für die kleinen marktengen
Werte, bei denen noch nicht so viele Aktien an der Börse umlaufen.
Beide verstehen sich als aktive Investoren, die wissen, dass sie mit
Käufen und Verkäufen die Kursentwicklung beeinflussen. Da ist es
praktisch, wenn wenig Aktien im Umlauf und möglichst viele in festen
Händen sind. Bei den kleinen Werten des Neuen Marktes, so Ochner,
"reicht eine Order von weniger als einer Million Mark, um den Kurs
innerhalb eines Tages um zehn Prozent nach oben oder nach unten
zu drücken".
Schon 1998 favorisierten die beiden Investoren häufig dieselben
Unternehmen.
Ende 1998 lagen 22,4 Prozent der Gelder des VMR Strategie Quadrat
bei einer einzigen Firma, dem Münchner Medienunternehmen EM.TV.
Auch privat kaufte Korff Aktien der Filmhändler, bei dem sein Freund
Florian Haffa Vorstandsmitglied und ein großer Aktionär ist.
Ochner seinerseits besaß 1998 nach eigenen
Angaben zeitweise bis zu einem Drittel der
umlaufenden Aktien von EM.TV. Auch Schlotheim
von der Fondsgesellschaft Adig stieg später bei
dem Medienunternehmen ein. Der Free Float, der
Anteil der noch im Umlauf befindlichen Aktien, war
gering. Schon relativ kleine Kaufaufträge reichten
aus, den EM.TV-Kurs nach oben zu treiben.
So wurde 1998 aus einem sehr kleinen
Unternehmen, das in diesem Jahr einen Umsatz
von 81 Millionen Mark erzielte, der Börsenstar des
Jahres mit einer Kurssteigerung von 3400
Prozent.
Mit dem inflationierten Börsenwert im Rücken gingen die beiden
Haffa-Brüder auf Einkaufstour. Ende 1998 beteiligten sie sich mit 50
Prozent für 500 Millionen Mark beim Medientycoon Leo Kirch an
dessen gesamter Bibliothek an Kinder- und Jugendfilmen. In dem Joint
Venture mit Kirch, das unter Junior-TV firmiert, sind nunmehr 15 000
Sendestunden enthalten.
Seit Anfang dieses Jahres zeigt der Kirch-Sender Sat.1 wöchentlich
zehn Stunden Junior-TV, darunter Uralt-Serien wie "Fred Feuerstein"
oder "Schweinchen Dick". Junior-TV kassiert dafür innerhalb von fünf
Jahren 201 Millionen Mark, es ist die mit Abstand größte Gewinnquelle
von EM.TV.
Viele Filme schreibt EM.TV linear innerhalb von 20 Jahren ab. Da der
aktuelle Wertverlust auf das eigene Filmlager damit sehr niedrig
angesetzt ist, konnten die Filmhändler aus Unterföhring einen
höheren Gewinn ausweisen.
"Solche Abschreibungsmethoden sind einfach unseriös", sagt Andrea
Keidel vom Münchner Medienunternehmen RTV. Im wechselhaften
Filmgeschäft ändern sich die Moden zu schnell. RTV schreibt deshalb
seine Filme innerhalb von zehn Jahren ab und will den
Abschreibungszeitraum 2001 sogar auf fünf Jahre halbieren.
Auch Michael Kölmel, Chef des ebenfalls am Neuen Markt notierten
Medienunternehmens Kinowelt, plädiert für vorsichtigere
Bilanzierungsmethoden, auch wenn manche Großinvestoren das
anders sehen. Er weigerte sich, seine konservativen
Abschreibungsregeln für neue Filme zu ändern und damit mehr Gewinn
auszuweisen. Als Kölmel zudem öffentlich auf die niedrigen
Abschreibungen von EM.TV hinwies, reagierte Ochner empfindlich. Er
habe ihn mehrfach erfolglos darauf hingewiesen, solche
geschäftsschädigenden Äußerungen zu unterlassen, sagt Ochner.
Wenn er sich weiter über die Wettbewerber äußere, müsse er mit
ernsten Konsequenzen für seinen Börsenkurs rechnen.
Es ist ein faustischer Pakt, auf den sich Unternehmen einlassen,
wenn sie von Ochners Kapital abhängig werden. Der Fondsmanager
kann Kurse beeinflussen, aber seine Gunst genauso schnell auch
wieder entziehen.
Ein typischer Ochner-Wert ist der Chipbroker CE Consumer, der mit
Halbleitern für die Computer- und Mobilfunkindustrie handelt. Dessen
Vorstandsvorsitzender Erich Lejeune, der vordem vor allem durch
seine zahl- und wortreichen Talkshow-Auftritte aufgefallen war, hat
dem Duo Ochner/Korff viel zu verdanken: Seine Firma CE Consumer
entwickelte sich nicht zuletzt durch große Investitionen der beiden
Fondsmanager zum Börsenrenner.
Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Der Fonds VMR Strategie
Quadrat, den Korff berät, investierte gut zehn Prozent seiner Mittel
in Lejeunes Unternehmen. Dem Aufstieg der CE-Consumer-Aktien
dürfte es auch nicht geschadet haben, dass "Focus" auf seinen
damals von Korff betreuten Geldseiten mehrfach positiv über das
Unternehmen berichtete.
Auch Ochner investierte in großem Stil in das Chip-Unternehmen, das
den Bundesligaclub Spielvereinigung Unterhaching sponsert. Der
Unternehmer und Buchautor Lejeune ("So verkaufen Sie sich reich")
revanchierte sich, indem er einen großen Teil seines Erlöses aus dem
Beteiligungsverkauf von Ende 1998 in den Julius Bär Special Fonds
steckte.
Das hatte Methode: Auch der Popunternehmer Jack White und die
E-Commerce-Unternehmer von Buecher.de legten wie viele andere
Börsengänger einen Teil des Emissionserlöses in Form von
Wertpapierspezialfonds bei der Julius Bär Kapitalanlage an, die auch
in festverzinsliche Wertpapiere investiert.
Es ist ein wechselseitiges Geben und Nehmen. In einer
Werbekampagne zum Börsengang legte sich Ochner in großformatigen
Anzeigen für den Internet-Buchhändler Buecher.de ins Zeug. Eine
solche Interessenverquickung zwischen Unternehmen und
Fondsmanagement gilt in der Finanzbranche allerdings als äußerst
unfein. "Mir wäre gekündigt worden, wenn ich das getan hätte", sagt
Karl Fickel, bis vor kurzem Fondsmanager von Invesco.
Auch bei der Augusta Technologie AG, die in rund ein Dutzend
kleinerer Hightech-Unternehmen investiert, funktioniert das
Zusammenspiel zwischen Ochner und seinen Alliierten
Ex-"Focus"-Mann Korff wies sich auf einer Internet-Seite seiner
FI-Firmengruppe sogar als Miteigentümer bei der Augusta aus.
Inzwischen wird das Unternehmen nur noch als Partnerunternehmen
geführt.
Die Augusta kauft kleine mittelständische Betriebe beispielsweise in
der Software-Industrie oder der Sensorik auf und will diese
irgendwann gewinnbringend an die Börse bringen. Bevor die
Beteiligungsgesellschaft 1998 an die Börse ging, stand in "Focus"
(18/1998) auf der Geldmarktseite, für die Korff damals zuständig war,
unter der Überschrift "Sechs auf einen Streich" im Duktus einer
Werbebotschaft: "Bei einem Emissionskurs von 65 Mark wäre das ein
Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14. Anleger, die bei der Emission nicht
zum Zug kommen, sollten bei Kursen um 150 Mark noch zugreifen."
Fondsmanager Ochner musste sich nicht so weit hinten anstellen wie
die Kleinaktionäre. "Ich war seit der Börseneinführung von Anfang an
dabei", sagt er. In seinem Julius Bär Special lagen am 31. Dezember
1999 laut Geschäftsbericht 399 378 Augusta-Aktien, sein Creativ
Fonds war im Mai mit 44 559 Aktien dabei. Bei Korff, dessen Fonds
mittlerweile viele 100 Millionen Mark eingesammelt hat, war die
Augusta Ende 1999 sogar die wichtigste Aktie im Depot.
Wie gut die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern läuft,
zeigte sich auf den Hauptversammlungen der Augusta. Am 9. Juni
1999 vertrat Reinhard Bellet, einer der Geschäftsführer aus Korffs
FI-Gruppe, die Interessen der Fondsanleger von Julius Bär gleich mit.
Ochner hatte die Stimmrechte, die er als Großinvestor besitzt,
einfach an den Kollegen abgetreten.
Lange Zeit funktionierte das System Ochner nahezu perfekt. EM.TV
avancierte mit einer Börsenkapitalisierung von in der Spitze 14
Milliarden Euro zum internationalen Shootingstar. Selbst Lejeune,
dessen Frau als Finanzvorstand schon mal Cash Flow, eine
Gewinngröße, und Free Float, die nicht in festem Besitz befindlichen
Aktien, verwechselte, brachte es bezogen auf den Emissionspreis auf
ein Plus von gut 700 Prozent.
Doch seit die Börse ihren Höhenflug abrupt beendete, entweicht
hörbar Luft aus den Werten, die Ochner einst groß gemacht hat.
EM.TV verlor seit den Höchstständen im Frühjahr 64 Prozent, CE
Consumer 71 Prozent, Augusta 43 Prozent.
Selbst ein Fernsehauftritt Ochners bewirkte nur noch ein kurzfristiges
Strohfeuer. Als Ochner Ende Juni in der N-tv- "Telebörse" für EM.TV
trommelte, stieg der Kurs um 8,1 Prozent, um danach wieder
abzusacken. Auch eine zeitweise Aufnahme von EM.TV, CE
Consumer, Augusta und anderen Korff-/Ochner-Werten in das
Musterdepot von "Focus Money" bewegte die Kurse nur kurz.
"Ich bin überzeugt, dass sich der Kurs bald wieder verdoppelt",
prophezeite der damalige EM.TV-Finanzvorstand Florian Haffa im Juni
dieses Jahres in einem Interview mit "Focus Money". Solche
Behauptungen halten manche Aktienhändler "für ein Verbrechen an
den Anlegern". Das Wachstum werde bei EM.TV nur noch mit teuren
Unternehmenskäufen vorangetrieben.
Am vergangenen Montag stürzte die Aktie der Filmhändler um knapp
30 Prozent nach unten. An einem einzigen Börsentag verlor das
Unternehmen über vier Milliarden Mark an Wert, weil viele Großanleger
den Bilanzkapricen des Medienkonzerns nicht mehr länger zuschauen
wollten. "Da ist ein kompletter Vertrauensverlust", sagt Annelie
Hoppe, Finanzanalystin von WestLB Panmure (siehe Kasten Seite
132).
Selbst Ochner setzt auf neue Favoriten. Beim Julius Bär Special hat
er während der ersten sechs Monate die Positionen bei EM.TV und CE
Consumer deutlich abgebaut. In seinem neuen Fonds, dem im
Dezember aufgelegten Creativ Fonds, war er im Mai weder bei EM.TV
noch bei CE Consumer investiert. Stattdessen versucht er mit
marktengen Werten wie Biodata, MWG Biotech oder TV Loonland
einen Neuanfang nach bewährtem Muster.
Biodata, das keine Biotechnik, sondern Sicherheitssoftware für
Computer herstellt, ging im Februar an den Neuen Markt. Ochner
wurde beim Börsengang großzügig bedient und kaufte ordentlich
nach. Der Börsenkurs verfünffachte sich gegenüber dem
Emissionskurs innerhalb eines Tages, "eine märchenhafte
Börsenbewertung", urteilte die "Wirtschaftswoche" über das
Unternehmen, das 1999 auf 16,1 Millionen Mark Umsatz kam.
Seit es am Neuen Markt nicht mehr so gut läuft, ist der
Fondsmanager im Dauereinsatz, um Biodata und die anderen
Unternehmen zu schützen, in die er investiert hat. Der "Frankfurter
Allgemeinen" vertraute er am 28. März an, dass Biodata, MIS, das
Internet-Portal Web.de und das Medienunternehmen TV Loonland zu
seinen Lieblingstiteln gehören. Die "Welt" meldete am 19. April,
Ochner präferiere zurzeit CyBio oder MWG Biotech. An allen
genannten Unternehmen war Ochners Creativ Fonds stark beteiligt.
Doch die Kurspflege über die Medien wirkte, wenn überhaupt, nur
kurzfristig das Umfeld war zu schlecht: Es kam am Neuen Markt zu
einem regelrechten Ausverkauf. Ochner setzte nach eigenen
Angaben Ende Juli insgesamt 40 Millionen Mark zufließende Mittel in
Unternehmen wie MWG, Biodata, CyBio und Buecher.de ein.
Als im Juli einer von Ochners Lieblingen, MWG Biotech, auf einer der
so genannten "Todeslisten" mit potenziellen Pleitekandidaten
erschien, griff der Fondsmanager persönlich ein. "Ich signalisiere den
schwachen Händen im Markt, dass sie ihre Papiere bei mir abliefern
können", schildert Ochner seine Intervention.
Tatsächlich stieg der Kurs von MWG Biotech kurzfristig. "Ochner
kontrollierte zeitweise knapp ein Drittel der am Markt befindlichen
Aktien", erklärt der Aktienhändler einer Frankfurter Großbank das
Phänomen.
Doch mittlerweile nützen auch Ochners Interventionen nicht mehr
viel. Der Kurs von MWG Biotech sackte inzwischen unter seinen Kurs
von Ende Juli. Die Aktie des Internet-Buchhändlers Buecher.de, für
dessen Börsengang Ochner geworben hatte, gab es am vergangenen
Freitag für rund sechs Euro. Beim Börsengang im Herbst 1999 hatte
das Unternehmen noch mehr als das Dreifache gekostet.
Ochners System funktioniert in guten Börsenzeiten. Sobald er in
Zeiten der Krise einen Teil seiner Anlagen liquidieren muss, rächt sich
seine Investitionspolitik, massiv in marktenge Werte zu investieren.
Aktienpakete von Unternehmen wie Buecher.de oder Biodata, von
denen an normalen Tagen nur wenige tausend Aktien gehandelt
werden, sind nahezu unverkäuflich. Sobald Ochner verkaufen muss,
droht ein Kurssturz.
in einem anderem Thread wurde ich von Ruckzock auf einen Bericht aus dem Spiegel aufmerksam gemacht.
Ihr solltet Euch alle mal die Zeit nehmen, diesen Bericht zu lesen. Besonders die Leutchen, die meinen mit Ihren Pushversuchen hier im Board etwas zu bewegen.
Ich persönlich hätte nie gedacht, daß in Großanlegerkreisen solche Machenschaften existent sind.
Aber lest lelbst:
Der Guru des Neuen Marktes
Er ist einer der mächtigsten Fondsmanager des Landes: Kurt Ochner
treibt die Kurse seiner Börsenlieblinge in ungeahnte Höhen. Wer in
seiner Gunst steht, gilt als gemachter Mann. Die Anleger profitierten
von seinen umstrittenen Methoden bis vor kurzem.
In seiner Heimat im Odenwald konnte Kurt Ochner, 48, im
vergangenen Jahr so viele Äpfel und Birnen wie nie zuvor ernten. Aus
3000 Liter Maische destillierte der Hobby-Schnapsbrenner mehrere
hundert Flaschen hochprozentigen Schnaps.
"Die Rekordernte ist mein Hedge für schlechte Tage
an der Börse", sagt Ochner, der als Fondsmanager der
Julius Bär Kapitalanlage in Frankfurt Starstatus
genießt. Als Hedge bezeichnen Börsianer eine Art
Versicherung gegen fallende Kurse.
Schlechte Tage hat die Börse seither viele gesehen.
In den vergangenen Wochen platzte eine gigantische
Spekulationsblase bei den kleinen Technologiewerten,
auf die Ochner gern setzt. Die Kurse vieler
Unternehmen am Frankfurter Neuen Markt, der Börse
für Wachstumswerte, fielen senkrecht nach unten.
Auch Ochner, den viele bewundernd "Mr. Neuer Markt" nennen,
konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Sein Milliardenfonds,
der Julius Bär Special German, sauste mit in den Strudel. Seit den
Höchstständen im März ist der Kurs um rund 40 Prozent gesunken.
Vielleicht wird Ochner die Schnapsvorräte bald brauchen. Noch
verehrt seine Fangemeinde den Fondsmanager als "König der
Nebenwerte", noch genießt der "Großmeister des Geldes", so der
Berliner "Tagesspiegel", in Fernsehsendungen und Börsenmagazinen
den Ruf eines Gurus. Aber wie lange noch?
Der ehemalige Fallschirmjäger Ochner verdankt seinen Erfolg auch
dem Boom am Neuen Markt. Der Special German Stock Fund legte
seit 1996 um mehr als 500 Prozent im Wert zu, weil er frühzeitig auf
kleine, weitgehend unbekannte Firmen setzte. Dank des Erfolgs von
Ochner stieg das von Julius Bär in Deutschland betreute
Fondsvolumen von wenigen hundert Millionen Mark auf bis zu zwölf
Milliarden Mark.
Ochner gilt als einer der mächtigsten Männer am Neuen Markt und
er weiß diese Macht zu nutzen: Ochner kann Kurse in die Höhe
treiben oder fallen lassen je nachdem, ob ihm ein Unternehmen
besonders am Herzen liegt oder nicht. Seine Gunst kann mit
entscheiden, ob ein Börsengang ein Erfolg wird. "Er tritt wie der Pate
des Neuen Marktes auf", sagt ein Investmentbanker, der lieber
anonym bleiben will.
Kein Wunder, dass die Jungunternehmer, die vom großen Geld am
Neuen Markt träumen, zu Ochner in den 32. Stock des Frankfurter
"Pollux" pilgern. Wer den Fondsmanager für seine Story einnehmen
kann, hat viel gewonnen. "Ich kümmere mich um die Unternehmen,
wenn die Banken schon längst wieder abgezogen sind", beschreibt er
seinen unkonventionellen Stil.
Als im vergangenen Herbst der Börsengang der Biotech-Firma Evotec
am mangelnden Interesse der Anleger zu scheitern drohte, retteten
Fondsmanager unter Führung von Ochner die Emission. "Ochner hat
mir versichert, dass er und seine Partner bis zu 50 Prozent der Aktien
übernehmen können", erinnert sich Karsten Henco, der
Vorstandsvorsitzende der Evotec. Die Banken ließen sich durch die
Protektion der Fondsmanager beeindrucken und brachten Evotec an
die Börse. Bei der Zuteilung haben Ochner und die anderen
Fondsmanager dann im Rahmen der Zuteilungskriterien einen
angemessenen Anteil Aktien erhalten.
Auch bei den Neue-Markt-Unternehmen Novasoft und NorCom, so
Ochner, wurde ein Großteil der Aktien wegen mangelnder Nachfrage
aus dem Publikum ausgewählten Großinvestoren zugeteilt. Dann
reichen schon kleine Handelsaufträge von Privatanlegern, die bei der
Vorabverteilung nicht zum Zuge gekommen sind, um die Kurse nach
oben zu treiben.
Unternehmer, die sich auf Ochner einlassen, müssen allerdings Demut
mitbringen. Schon bei der Emission beharrt er oftmals auf einem
großen Aktienanteil, da häufig am ersten Handelstag erhebliche
Kurssteigerungen locken. Banker, die schon viele Börsenkandidaten
betreut haben, berichten von Unternehmern, die Ochner größere
Aktienpakete zum Emissionskurs versprochen haben, um seine Gunst
zu gewinnen.
"Als Gegenleistung für einen günstigen
Emissionskurs stellen wir unser Netzwerk zur
Verfügung", wirbt Ochner für seinen Service. Er
verwaltet nicht nur Milliarden der Julius Bär
Kapitalanlage, sondern beeinflusst auch die
Investitionsentscheidungen anderer
Fondsmanager.
Ein wichtiger Verbündeter des Fondsmanagers
Ochner ist Marian von Korff, der bis Anfang 1999
bei "Focus" die Geldmarktseiten verantwortete.
Der Journalist betätigte sich schon während
seiner Zeit bei "Focus" als Berater für den VMR
Strategie Quadrat Fonds. Er kaufte sich über die Firma Fair Invest in
Internet-Unternehmen wie Ricardo und I:Fao ein, die später an den
Neuen Markt kamen.
Zwischen dem Journalisten und dem Fondsmanager entwickelte sich
eine intensive Zusammenarbeit. "Korff hat mich oftmals auf
Investitionsideen aus dem Münchner Bereich hingewiesen", lobt ihn
Ochner. Er habe sich dafür revanchiert und ihn als Co-Investor bei
den Emissionsbanken eingeführt.
Als Michael Kölmel, der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns
Kinowelt, Ende 1998 einen Investorentermin bei Ochner hatte,
staunte er nicht schlecht, dass ihm zusammen mit dem
Vorstandsmitglied der deutschen Julius Bär Kapitalanlage auch der
Fondsberater und Wirtschaftsredakteur Korff gegenübersaß. Mit von
der Partie war auch Kerstan von Schlotheim, ein Fondsmanager der
Adig, der heutigen Fondsgesellschaft der Commerzbank.
Seit rund einem Jahr ist die Zusammen-
arbeit zwischen Korff und Ochner offiziell. Ochner berät Korffs VMR
Strategie Quadrat. Die Julius Bär Kapitalanlage erhält dafür nach
Angaben Ochners ein jährliches Honorar von über 100 000 Mark.
"Wenn Korff Beratungsbedarf hat, schickt er seine Depotaufstellung
mit der Bitte um Kommentierung", beschreibt Ochner die
Zusammenarbeit.
Die beiden interessieren sich besonders für die kleinen marktengen
Werte, bei denen noch nicht so viele Aktien an der Börse umlaufen.
Beide verstehen sich als aktive Investoren, die wissen, dass sie mit
Käufen und Verkäufen die Kursentwicklung beeinflussen. Da ist es
praktisch, wenn wenig Aktien im Umlauf und möglichst viele in festen
Händen sind. Bei den kleinen Werten des Neuen Marktes, so Ochner,
"reicht eine Order von weniger als einer Million Mark, um den Kurs
innerhalb eines Tages um zehn Prozent nach oben oder nach unten
zu drücken".
Schon 1998 favorisierten die beiden Investoren häufig dieselben
Unternehmen.
Ende 1998 lagen 22,4 Prozent der Gelder des VMR Strategie Quadrat
bei einer einzigen Firma, dem Münchner Medienunternehmen EM.TV.
Auch privat kaufte Korff Aktien der Filmhändler, bei dem sein Freund
Florian Haffa Vorstandsmitglied und ein großer Aktionär ist.
Ochner seinerseits besaß 1998 nach eigenen
Angaben zeitweise bis zu einem Drittel der
umlaufenden Aktien von EM.TV. Auch Schlotheim
von der Fondsgesellschaft Adig stieg später bei
dem Medienunternehmen ein. Der Free Float, der
Anteil der noch im Umlauf befindlichen Aktien, war
gering. Schon relativ kleine Kaufaufträge reichten
aus, den EM.TV-Kurs nach oben zu treiben.
So wurde 1998 aus einem sehr kleinen
Unternehmen, das in diesem Jahr einen Umsatz
von 81 Millionen Mark erzielte, der Börsenstar des
Jahres mit einer Kurssteigerung von 3400
Prozent.
Mit dem inflationierten Börsenwert im Rücken gingen die beiden
Haffa-Brüder auf Einkaufstour. Ende 1998 beteiligten sie sich mit 50
Prozent für 500 Millionen Mark beim Medientycoon Leo Kirch an
dessen gesamter Bibliothek an Kinder- und Jugendfilmen. In dem Joint
Venture mit Kirch, das unter Junior-TV firmiert, sind nunmehr 15 000
Sendestunden enthalten.
Seit Anfang dieses Jahres zeigt der Kirch-Sender Sat.1 wöchentlich
zehn Stunden Junior-TV, darunter Uralt-Serien wie "Fred Feuerstein"
oder "Schweinchen Dick". Junior-TV kassiert dafür innerhalb von fünf
Jahren 201 Millionen Mark, es ist die mit Abstand größte Gewinnquelle
von EM.TV.
Viele Filme schreibt EM.TV linear innerhalb von 20 Jahren ab. Da der
aktuelle Wertverlust auf das eigene Filmlager damit sehr niedrig
angesetzt ist, konnten die Filmhändler aus Unterföhring einen
höheren Gewinn ausweisen.
"Solche Abschreibungsmethoden sind einfach unseriös", sagt Andrea
Keidel vom Münchner Medienunternehmen RTV. Im wechselhaften
Filmgeschäft ändern sich die Moden zu schnell. RTV schreibt deshalb
seine Filme innerhalb von zehn Jahren ab und will den
Abschreibungszeitraum 2001 sogar auf fünf Jahre halbieren.
Auch Michael Kölmel, Chef des ebenfalls am Neuen Markt notierten
Medienunternehmens Kinowelt, plädiert für vorsichtigere
Bilanzierungsmethoden, auch wenn manche Großinvestoren das
anders sehen. Er weigerte sich, seine konservativen
Abschreibungsregeln für neue Filme zu ändern und damit mehr Gewinn
auszuweisen. Als Kölmel zudem öffentlich auf die niedrigen
Abschreibungen von EM.TV hinwies, reagierte Ochner empfindlich. Er
habe ihn mehrfach erfolglos darauf hingewiesen, solche
geschäftsschädigenden Äußerungen zu unterlassen, sagt Ochner.
Wenn er sich weiter über die Wettbewerber äußere, müsse er mit
ernsten Konsequenzen für seinen Börsenkurs rechnen.
Es ist ein faustischer Pakt, auf den sich Unternehmen einlassen,
wenn sie von Ochners Kapital abhängig werden. Der Fondsmanager
kann Kurse beeinflussen, aber seine Gunst genauso schnell auch
wieder entziehen.
Ein typischer Ochner-Wert ist der Chipbroker CE Consumer, der mit
Halbleitern für die Computer- und Mobilfunkindustrie handelt. Dessen
Vorstandsvorsitzender Erich Lejeune, der vordem vor allem durch
seine zahl- und wortreichen Talkshow-Auftritte aufgefallen war, hat
dem Duo Ochner/Korff viel zu verdanken: Seine Firma CE Consumer
entwickelte sich nicht zuletzt durch große Investitionen der beiden
Fondsmanager zum Börsenrenner.
Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Der Fonds VMR Strategie
Quadrat, den Korff berät, investierte gut zehn Prozent seiner Mittel
in Lejeunes Unternehmen. Dem Aufstieg der CE-Consumer-Aktien
dürfte es auch nicht geschadet haben, dass "Focus" auf seinen
damals von Korff betreuten Geldseiten mehrfach positiv über das
Unternehmen berichtete.
Auch Ochner investierte in großem Stil in das Chip-Unternehmen, das
den Bundesligaclub Spielvereinigung Unterhaching sponsert. Der
Unternehmer und Buchautor Lejeune ("So verkaufen Sie sich reich")
revanchierte sich, indem er einen großen Teil seines Erlöses aus dem
Beteiligungsverkauf von Ende 1998 in den Julius Bär Special Fonds
steckte.
Das hatte Methode: Auch der Popunternehmer Jack White und die
E-Commerce-Unternehmer von Buecher.de legten wie viele andere
Börsengänger einen Teil des Emissionserlöses in Form von
Wertpapierspezialfonds bei der Julius Bär Kapitalanlage an, die auch
in festverzinsliche Wertpapiere investiert.
Es ist ein wechselseitiges Geben und Nehmen. In einer
Werbekampagne zum Börsengang legte sich Ochner in großformatigen
Anzeigen für den Internet-Buchhändler Buecher.de ins Zeug. Eine
solche Interessenverquickung zwischen Unternehmen und
Fondsmanagement gilt in der Finanzbranche allerdings als äußerst
unfein. "Mir wäre gekündigt worden, wenn ich das getan hätte", sagt
Karl Fickel, bis vor kurzem Fondsmanager von Invesco.
Auch bei der Augusta Technologie AG, die in rund ein Dutzend
kleinerer Hightech-Unternehmen investiert, funktioniert das
Zusammenspiel zwischen Ochner und seinen Alliierten
Ex-"Focus"-Mann Korff wies sich auf einer Internet-Seite seiner
FI-Firmengruppe sogar als Miteigentümer bei der Augusta aus.
Inzwischen wird das Unternehmen nur noch als Partnerunternehmen
geführt.
Die Augusta kauft kleine mittelständische Betriebe beispielsweise in
der Software-Industrie oder der Sensorik auf und will diese
irgendwann gewinnbringend an die Börse bringen. Bevor die
Beteiligungsgesellschaft 1998 an die Börse ging, stand in "Focus"
(18/1998) auf der Geldmarktseite, für die Korff damals zuständig war,
unter der Überschrift "Sechs auf einen Streich" im Duktus einer
Werbebotschaft: "Bei einem Emissionskurs von 65 Mark wäre das ein
Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14. Anleger, die bei der Emission nicht
zum Zug kommen, sollten bei Kursen um 150 Mark noch zugreifen."
Fondsmanager Ochner musste sich nicht so weit hinten anstellen wie
die Kleinaktionäre. "Ich war seit der Börseneinführung von Anfang an
dabei", sagt er. In seinem Julius Bär Special lagen am 31. Dezember
1999 laut Geschäftsbericht 399 378 Augusta-Aktien, sein Creativ
Fonds war im Mai mit 44 559 Aktien dabei. Bei Korff, dessen Fonds
mittlerweile viele 100 Millionen Mark eingesammelt hat, war die
Augusta Ende 1999 sogar die wichtigste Aktie im Depot.
Wie gut die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern läuft,
zeigte sich auf den Hauptversammlungen der Augusta. Am 9. Juni
1999 vertrat Reinhard Bellet, einer der Geschäftsführer aus Korffs
FI-Gruppe, die Interessen der Fondsanleger von Julius Bär gleich mit.
Ochner hatte die Stimmrechte, die er als Großinvestor besitzt,
einfach an den Kollegen abgetreten.
Lange Zeit funktionierte das System Ochner nahezu perfekt. EM.TV
avancierte mit einer Börsenkapitalisierung von in der Spitze 14
Milliarden Euro zum internationalen Shootingstar. Selbst Lejeune,
dessen Frau als Finanzvorstand schon mal Cash Flow, eine
Gewinngröße, und Free Float, die nicht in festem Besitz befindlichen
Aktien, verwechselte, brachte es bezogen auf den Emissionspreis auf
ein Plus von gut 700 Prozent.
Doch seit die Börse ihren Höhenflug abrupt beendete, entweicht
hörbar Luft aus den Werten, die Ochner einst groß gemacht hat.
EM.TV verlor seit den Höchstständen im Frühjahr 64 Prozent, CE
Consumer 71 Prozent, Augusta 43 Prozent.
Selbst ein Fernsehauftritt Ochners bewirkte nur noch ein kurzfristiges
Strohfeuer. Als Ochner Ende Juni in der N-tv- "Telebörse" für EM.TV
trommelte, stieg der Kurs um 8,1 Prozent, um danach wieder
abzusacken. Auch eine zeitweise Aufnahme von EM.TV, CE
Consumer, Augusta und anderen Korff-/Ochner-Werten in das
Musterdepot von "Focus Money" bewegte die Kurse nur kurz.
"Ich bin überzeugt, dass sich der Kurs bald wieder verdoppelt",
prophezeite der damalige EM.TV-Finanzvorstand Florian Haffa im Juni
dieses Jahres in einem Interview mit "Focus Money". Solche
Behauptungen halten manche Aktienhändler "für ein Verbrechen an
den Anlegern". Das Wachstum werde bei EM.TV nur noch mit teuren
Unternehmenskäufen vorangetrieben.
Am vergangenen Montag stürzte die Aktie der Filmhändler um knapp
30 Prozent nach unten. An einem einzigen Börsentag verlor das
Unternehmen über vier Milliarden Mark an Wert, weil viele Großanleger
den Bilanzkapricen des Medienkonzerns nicht mehr länger zuschauen
wollten. "Da ist ein kompletter Vertrauensverlust", sagt Annelie
Hoppe, Finanzanalystin von WestLB Panmure (siehe Kasten Seite
132).
Selbst Ochner setzt auf neue Favoriten. Beim Julius Bär Special hat
er während der ersten sechs Monate die Positionen bei EM.TV und CE
Consumer deutlich abgebaut. In seinem neuen Fonds, dem im
Dezember aufgelegten Creativ Fonds, war er im Mai weder bei EM.TV
noch bei CE Consumer investiert. Stattdessen versucht er mit
marktengen Werten wie Biodata, MWG Biotech oder TV Loonland
einen Neuanfang nach bewährtem Muster.
Biodata, das keine Biotechnik, sondern Sicherheitssoftware für
Computer herstellt, ging im Februar an den Neuen Markt. Ochner
wurde beim Börsengang großzügig bedient und kaufte ordentlich
nach. Der Börsenkurs verfünffachte sich gegenüber dem
Emissionskurs innerhalb eines Tages, "eine märchenhafte
Börsenbewertung", urteilte die "Wirtschaftswoche" über das
Unternehmen, das 1999 auf 16,1 Millionen Mark Umsatz kam.
Seit es am Neuen Markt nicht mehr so gut läuft, ist der
Fondsmanager im Dauereinsatz, um Biodata und die anderen
Unternehmen zu schützen, in die er investiert hat. Der "Frankfurter
Allgemeinen" vertraute er am 28. März an, dass Biodata, MIS, das
Internet-Portal Web.de und das Medienunternehmen TV Loonland zu
seinen Lieblingstiteln gehören. Die "Welt" meldete am 19. April,
Ochner präferiere zurzeit CyBio oder MWG Biotech. An allen
genannten Unternehmen war Ochners Creativ Fonds stark beteiligt.
Doch die Kurspflege über die Medien wirkte, wenn überhaupt, nur
kurzfristig das Umfeld war zu schlecht: Es kam am Neuen Markt zu
einem regelrechten Ausverkauf. Ochner setzte nach eigenen
Angaben Ende Juli insgesamt 40 Millionen Mark zufließende Mittel in
Unternehmen wie MWG, Biodata, CyBio und Buecher.de ein.
Als im Juli einer von Ochners Lieblingen, MWG Biotech, auf einer der
so genannten "Todeslisten" mit potenziellen Pleitekandidaten
erschien, griff der Fondsmanager persönlich ein. "Ich signalisiere den
schwachen Händen im Markt, dass sie ihre Papiere bei mir abliefern
können", schildert Ochner seine Intervention.
Tatsächlich stieg der Kurs von MWG Biotech kurzfristig. "Ochner
kontrollierte zeitweise knapp ein Drittel der am Markt befindlichen
Aktien", erklärt der Aktienhändler einer Frankfurter Großbank das
Phänomen.
Doch mittlerweile nützen auch Ochners Interventionen nicht mehr
viel. Der Kurs von MWG Biotech sackte inzwischen unter seinen Kurs
von Ende Juli. Die Aktie des Internet-Buchhändlers Buecher.de, für
dessen Börsengang Ochner geworben hatte, gab es am vergangenen
Freitag für rund sechs Euro. Beim Börsengang im Herbst 1999 hatte
das Unternehmen noch mehr als das Dreifache gekostet.
Ochners System funktioniert in guten Börsenzeiten. Sobald er in
Zeiten der Krise einen Teil seiner Anlagen liquidieren muss, rächt sich
seine Investitionspolitik, massiv in marktenge Werte zu investieren.
Aktienpakete von Unternehmen wie Buecher.de oder Biodata, von
denen an normalen Tagen nur wenige tausend Aktien gehandelt
werden, sind nahezu unverkäuflich. Sobald Ochner verkaufen muss,
droht ein Kurssturz.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Ochners System implodiert: Schon
einmal musste er erleben, dass er die Aktien, die er eingesammelt
hatte, nicht mehr rechtzeitig loswurde. Als Fondsmanager bei der
mittlerweile aufgekauften Hamburger Privatbank SMH hatte sich
Ochner schon Ende der achtziger Jahre als Experte für deutsche
Nebenwerte ausgewiesen. Zwar investierte er auch in
Großunternehmen wie BASF oder Deutsche Bank und frühzeitig bei
SAP. Nicht unbeachtliche Kursgewinne aber brachten kleine
Unternehmen wie die Leonischen Drahtwerke (heute Leoni) und die
Maschinenfabrik Müller-Weingarten, von denen am Tag oft nur
wenige Aktien gehandelt wurden.
Auch hier stiegen die Kurse wie von selbst, wenn der Meister der
Nebenwerte mit seinem Fonds einstieg. Sein SMH-Special gehörte
Ende der achtziger Jahre zu den erfolgreichsten Fonds.
Bei der Leoni, die seit dem Jahr 1700 existiert und so handfeste Dinge
wie Kupferdrähte und Kabelsätze herstellt, verdoppelte sich zwischen
dem 30. September 1988 und dem 30. September 1990 beinah der
Aktienkurs. Ochner kaufte ausweislich des Geschäftsberichts in
dieser Zeit rund 16 000 Aktien auf.
Bei dem Pressenhersteller Müller-Weingarten verdreifachte sich der
Aktienkurs sogar im gleichen Zeitraum. Ochner besaß ausweislich der
Vermögensaufstellung seines Fonds am 30. September 1991 über 13
000 Aktien. Das war ein gut Teil der frei verfügbaren Aktien auf dem
Markt. Denn 80 Prozent des Herstellers von hydraulischen und
mechanischen Pressen befanden sich damals in den Händen der
Esslinger Fritz Müller GmbH.
Bei weiteren, damals wie heute weitgehend unbekannten
Unternehmen wie dem Progress-Werk Oberkirch oder der Oelmühle
Hamburg hielt Ochner relativ große Positionen und konnte mit seinen
Kauf- oder Verkaufsaufträgen maßgeblich den Aktienkurs
beeinflussen.
Das ging so lange gut, wie Ochner nicht gezwungen war, diese
Positionen zu liquidieren. Doch 1992 brach der Markt ein, die kleinen
Werte erholten sich lange nicht mehr. "Ochners Fonds sah bald aus
wie ein verhungerter Luftballon", erinnert sich ein Banker. Während
am 30. September 1991 noch 582 Millionen Mark im Fonds investiert
waren, waren es zwei Jahre später nur noch 372 Millionen Mark.
Anleger brachten ihr Geld in Sicherheit, gleichzeitig sank die
Wertentwicklung des Fonds. Im Geschäftsjahr 1991/92 gab es ein
Minus von 13,4 Prozent. Kleinlaut heißt es im Rechenschaftsbericht:
"Die bereits in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 1991/92
eingeschlagene Strategie, den Fonds stärker auf marktbreitere Aktien
umzuschichten, wurde fortgesetzt. So wurden weitere 8 Positionen
aufgelöst und Bestände an Mannheimer Versicherung, Progress-Werk
Oberkirch, Revell und Deutsche Verkehrs Bank deutlich reduziert."
Schließlich zog die Geschäftsführung von SMH die Konsequenzen.
"Der Fonds war vor die Wand gefahren", sagt Hans-Jürgen Segbers,
der an Stelle von Ochner Anfang 1993 den Fonds übernahm. Er habe
neun Monate gebraucht, um Ochners teilweise abenteuerliche
Positionen zu bereinigen, sagt Segbers. Bei Aktien wie der Oelmühle
Hamburg war dies besonders schwer, es gab auch bei
Discountpreisen kaum jemand, der die Aktie haben wollte.
Ochner sieht die damaligen Vorgänge bei SMH deutlich anders. Die
Fondsgesellschaft habe den SMH-Special in einen Fonds für
marktbreite Werte umwandeln wollen. Ihm sei dafür ein
Nebenwertefonds anvertraut worden. Dieser SMH Small Cap Fonds
sei 1994 der beste deutsche Publikumsfonds geworden.
Die Neuausrichtung des Fonds hatte jedenfalls ihren Preis. Der
Aktienkurs der Leonischen Drahtwerke halbierte sich. Beim
Glasfabrikanten Oberland Glas, wo Ochner im September 1992 44 000
Aktien hielt, sank der Aktienkurs von Ende 1991 bis Ende 1992 von
364 auf 160 Mark.
Statt eines Plus von 30,6 Prozent, den der Deutsche Aktienindex
erzielte, brachte es der SMH-Special während des Geschäftsjahrs
1992/93 nur auf ein Plus von 8,3 Prozent. "Die geringe
Wertentwicklung ist im Wesentlichen in der nunmehr
abgeschlossenen Umstrukturierung hin zu eher marktbreiten Aktien
begründet", hieß es diesmal im Rechenschaftsbericht.
"Wer kontrolliert Ochner heute?", fragt sein Nachfolger Segbers, der
jetzt bei der Dresdner-Bank-Tochter DIT arbeitet. Denn bei der
Schweizer Bank Julius Bär ist Ochner nicht nur wie bei SMH
Fondsmanager, sondern auch der für die Kapitalanlagen
verantwortliche Vorstand der deutschen Fondstochter. In der Regel
muss er nur seinem Schweizer Aufsichtsrat berichten.
Bei Ochners jetzigem Hauptfonds, dem Julius Bär Special, könnte es
zu einer ähnlichen Entwicklung kommen wie vor sieben Jahren beim
SMH-Special. Das vermuten zumindest seine Kritiker. Dann wären
wieder die Kleinanleger, die spät eingestiegen sind und nicht den
rechtzeitigen Absprung schaffen, die Opfer.
Seit dem Frühjahr schrumpften die Anlagen von dreieinhalb Milliarden
auf zweieinhalb Milliarden Mark zusammen. Der Julius Bär Special
musste einen Kursverlust von rund 40 Prozent hinnehmen.
Besser lief Ochners Creativ Fonds, der seit seiner Auflage im
Dezember ein Plus von rund 100 Prozent machte. Allerdings
profitierten davon nur wenige: Wer von Anfang an dabei sein wollte,
musste eine Mindestanlage von einer Million Euro mitbringen.
Ganz anders dagegen sieht die Rechnung für die Kleinanleger aus. Sie
durften erst im Frühjahr in den Creativ Fonds investieren. Seither
ging dessen Kurs um rund 15 Prozent zurück.
CHRISTOPH PAULY
DER SPIEGEL 42/2000
Quelle: http://www.derspiegel.de/spiegel/nf/0,1518,97936,00.html
einmal musste er erleben, dass er die Aktien, die er eingesammelt
hatte, nicht mehr rechtzeitig loswurde. Als Fondsmanager bei der
mittlerweile aufgekauften Hamburger Privatbank SMH hatte sich
Ochner schon Ende der achtziger Jahre als Experte für deutsche
Nebenwerte ausgewiesen. Zwar investierte er auch in
Großunternehmen wie BASF oder Deutsche Bank und frühzeitig bei
SAP. Nicht unbeachtliche Kursgewinne aber brachten kleine
Unternehmen wie die Leonischen Drahtwerke (heute Leoni) und die
Maschinenfabrik Müller-Weingarten, von denen am Tag oft nur
wenige Aktien gehandelt wurden.
Auch hier stiegen die Kurse wie von selbst, wenn der Meister der
Nebenwerte mit seinem Fonds einstieg. Sein SMH-Special gehörte
Ende der achtziger Jahre zu den erfolgreichsten Fonds.
Bei der Leoni, die seit dem Jahr 1700 existiert und so handfeste Dinge
wie Kupferdrähte und Kabelsätze herstellt, verdoppelte sich zwischen
dem 30. September 1988 und dem 30. September 1990 beinah der
Aktienkurs. Ochner kaufte ausweislich des Geschäftsberichts in
dieser Zeit rund 16 000 Aktien auf.
Bei dem Pressenhersteller Müller-Weingarten verdreifachte sich der
Aktienkurs sogar im gleichen Zeitraum. Ochner besaß ausweislich der
Vermögensaufstellung seines Fonds am 30. September 1991 über 13
000 Aktien. Das war ein gut Teil der frei verfügbaren Aktien auf dem
Markt. Denn 80 Prozent des Herstellers von hydraulischen und
mechanischen Pressen befanden sich damals in den Händen der
Esslinger Fritz Müller GmbH.
Bei weiteren, damals wie heute weitgehend unbekannten
Unternehmen wie dem Progress-Werk Oberkirch oder der Oelmühle
Hamburg hielt Ochner relativ große Positionen und konnte mit seinen
Kauf- oder Verkaufsaufträgen maßgeblich den Aktienkurs
beeinflussen.
Das ging so lange gut, wie Ochner nicht gezwungen war, diese
Positionen zu liquidieren. Doch 1992 brach der Markt ein, die kleinen
Werte erholten sich lange nicht mehr. "Ochners Fonds sah bald aus
wie ein verhungerter Luftballon", erinnert sich ein Banker. Während
am 30. September 1991 noch 582 Millionen Mark im Fonds investiert
waren, waren es zwei Jahre später nur noch 372 Millionen Mark.
Anleger brachten ihr Geld in Sicherheit, gleichzeitig sank die
Wertentwicklung des Fonds. Im Geschäftsjahr 1991/92 gab es ein
Minus von 13,4 Prozent. Kleinlaut heißt es im Rechenschaftsbericht:
"Die bereits in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 1991/92
eingeschlagene Strategie, den Fonds stärker auf marktbreitere Aktien
umzuschichten, wurde fortgesetzt. So wurden weitere 8 Positionen
aufgelöst und Bestände an Mannheimer Versicherung, Progress-Werk
Oberkirch, Revell und Deutsche Verkehrs Bank deutlich reduziert."
Schließlich zog die Geschäftsführung von SMH die Konsequenzen.
"Der Fonds war vor die Wand gefahren", sagt Hans-Jürgen Segbers,
der an Stelle von Ochner Anfang 1993 den Fonds übernahm. Er habe
neun Monate gebraucht, um Ochners teilweise abenteuerliche
Positionen zu bereinigen, sagt Segbers. Bei Aktien wie der Oelmühle
Hamburg war dies besonders schwer, es gab auch bei
Discountpreisen kaum jemand, der die Aktie haben wollte.
Ochner sieht die damaligen Vorgänge bei SMH deutlich anders. Die
Fondsgesellschaft habe den SMH-Special in einen Fonds für
marktbreite Werte umwandeln wollen. Ihm sei dafür ein
Nebenwertefonds anvertraut worden. Dieser SMH Small Cap Fonds
sei 1994 der beste deutsche Publikumsfonds geworden.
Die Neuausrichtung des Fonds hatte jedenfalls ihren Preis. Der
Aktienkurs der Leonischen Drahtwerke halbierte sich. Beim
Glasfabrikanten Oberland Glas, wo Ochner im September 1992 44 000
Aktien hielt, sank der Aktienkurs von Ende 1991 bis Ende 1992 von
364 auf 160 Mark.
Statt eines Plus von 30,6 Prozent, den der Deutsche Aktienindex
erzielte, brachte es der SMH-Special während des Geschäftsjahrs
1992/93 nur auf ein Plus von 8,3 Prozent. "Die geringe
Wertentwicklung ist im Wesentlichen in der nunmehr
abgeschlossenen Umstrukturierung hin zu eher marktbreiten Aktien
begründet", hieß es diesmal im Rechenschaftsbericht.
"Wer kontrolliert Ochner heute?", fragt sein Nachfolger Segbers, der
jetzt bei der Dresdner-Bank-Tochter DIT arbeitet. Denn bei der
Schweizer Bank Julius Bär ist Ochner nicht nur wie bei SMH
Fondsmanager, sondern auch der für die Kapitalanlagen
verantwortliche Vorstand der deutschen Fondstochter. In der Regel
muss er nur seinem Schweizer Aufsichtsrat berichten.
Bei Ochners jetzigem Hauptfonds, dem Julius Bär Special, könnte es
zu einer ähnlichen Entwicklung kommen wie vor sieben Jahren beim
SMH-Special. Das vermuten zumindest seine Kritiker. Dann wären
wieder die Kleinanleger, die spät eingestiegen sind und nicht den
rechtzeitigen Absprung schaffen, die Opfer.
Seit dem Frühjahr schrumpften die Anlagen von dreieinhalb Milliarden
auf zweieinhalb Milliarden Mark zusammen. Der Julius Bär Special
musste einen Kursverlust von rund 40 Prozent hinnehmen.
Besser lief Ochners Creativ Fonds, der seit seiner Auflage im
Dezember ein Plus von rund 100 Prozent machte. Allerdings
profitierten davon nur wenige: Wer von Anfang an dabei sein wollte,
musste eine Mindestanlage von einer Million Euro mitbringen.
Ganz anders dagegen sieht die Rechnung für die Kleinanleger aus. Sie
durften erst im Frühjahr in den Creativ Fonds investieren. Seither
ging dessen Kurs um rund 15 Prozent zurück.
CHRISTOPH PAULY
DER SPIEGEL 42/2000
Quelle: http://www.derspiegel.de/spiegel/nf/0,1518,97936,00.html
Wurde schon mehrfach gepostet, aber es sei Dir vergeben.
Meine Meinung ist: Damit ist Ochner erledigt.
Meine Meinung ist: Damit ist Ochner erledigt.
Danke Plaste, kannte ich bisher noch nicht, auch wenns mehrmals gepostet wurde.
Sind diese Verflechtungen eigentlich legal?
Darf man denn so Pushen und Bashen?
Wo kann man sehen, welche Fonds, mit wieviel, an Unternehmen des NM und Dax beteiligt sind?
TIA
Sind diese Verflechtungen eigentlich legal?
Darf man denn so Pushen und Bashen?
Wo kann man sehen, welche Fonds, mit wieviel, an Unternehmen des NM und Dax beteiligt sind?
TIA
@ volant
Also wenn wir hier auf Deine Fragen eine Antwort finden würden, wäre ich auch froh.
Wenn da nix von Seitens des Börsenaufsichtsamts oder wie diese Institute auch heißen mögen kommen mag, weiß ich auch nicht mehr, wo diese Neue Deutsche Aktienkultur enden soll.
mfg
Also wenn wir hier auf Deine Fragen eine Antwort finden würden, wäre ich auch froh.
Wenn da nix von Seitens des Börsenaufsichtsamts oder wie diese Institute auch heißen mögen kommen mag, weiß ich auch nicht mehr, wo diese Neue Deutsche Aktienkultur enden soll.
mfg
In den USA sind diese Infos für jeden zugänglich.
Ich denke, dort wäre Ochner wegen Indidergeschäfte schon längst im Knast. Oder was meinst du?
Ich denke, dort wäre Ochner wegen Indidergeschäfte schon längst im Knast. Oder was meinst du?
Da ich mich mit solchen Aussagen zurückhalte, würde ich aber, wenn das alles in diesem Bericht stimmt (!), diese Person zur Verantwortung ziehen.
Und hoch.
Für die die es immer noch nicht gelesen haben.
Hoch damit!
Hoch damit!
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