checkAd

    Metabox: Liquiditätsprobleme ? Diskussion der Solvenz ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.12.00 15:24:15 von
    neuester Beitrag 08.07.01 15:03:55 von
    Beiträge: 7
    ID: 311.064
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 485
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.12.00 15:24:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Einschätzung eines Mitarbeiters des Handelsblattes (auf dem (Nachrichten)-Sender n-TV) bezüglich plötzlich auftretender Liquiditätsprobleme der Metabox AG möchte ich folgende Darstellung entgegen setzen. Es wurde dabei mal wieder in bekannter Manie öberflächlich, tendenziell und voreingenommen berichtet (es handelt sich hierbei um meine Sichtweise, ich habe noch nicht so viel Erfahrung mit Bilanzen. Diese Betrachtung wurde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, für evtl. Korrekturen oder Ergänzungen bin ich somit dankbar).

      Der betreffende Mitarbeiter des Handelsblattes dürfte sich bei der Feststellung erst kürzlich auftretender Mittelengpässeauf die Abnahme des Kassenbestandesseit September 99 beziehen. Die Darstellung als kurzfristig auftretendes, akutes Problem ist so jedoch nicht korrekt und deshalb als tendenziell zu bewerten. Fakt ist, daß die Kasse zu Beginn des Jahres 2000 bereits bei 7,1 mio. DM lag und sich seitdem lediglich auf 3,2 mio. DM verringerte. Von plötzlich auftretenden Problemen kann also in keinster Weise die Rede sein !

      Dazu ein Zitat aus dem 9-Monatsbericht:

      "Auf Grund der verzögerten Auslieferung der neuen Generation von met@boxen verschlechterte sich die Cash-Position des Unternehmens. Zum 30. September 2000 verfügte die Met@box AG über Barmittel in Höhe von 3,2 Millionen Mark. Es ist aber sichergestellt, dass das Unternehmen bis zur Auslieferung und Bezahlung der ersten met@boxen 1000 und 2000 über einen ausreichenden Finanzrahmen verfügt."

      Dieser letzte Satz soll im folgenden auf Plausibilität untersucht werden. Hierzu einige Kennzahlen aus dem Bericht, die die Kreditwürdigkeit der Metabox AG verdeutlichen sollen:

      Kurzfristige und langfristige Schulden (die ersten 9 Monate 2000):
      Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: ca. 18,4 mio. DM (gegenüber 1,5 mio. DM 99)

      Die Firma Met@box war also sehr wohl im Laufe des vergangenen Jahres kreditwürdig. Es konnten langfristige und kurzfristige Darlehen in Höhe von 9 mio. DM bzw. 7,9 mio. DM aquiriert werden. Dies spiegelt meiner Ansicht nach das Vertrauen gebender Finanzinstitutionen in die Zukunft der AG wider.

      Weiterhin ist die Eigenkapitalquote von 55,8 % eine interessante Maßzahl. In den Lehrbüchern steht geschrieben:
      "Die Eigenkapitalquote ist eine zentrale Kenngröße zur Bewertung der Kreditwürdigkeit einer AG. Je höher der Eigenkapitalanteil am Gesamtkapital ist, um so kreditwürdiger und konkurrenzfähiger ist ein Unternehmen."

      Zur Einordnung möchte ich die Eigenkapitalquoten einiger Unternehmen anführen (Quelle: Onvista, jeweils für 1999) :

      Singulus 44 %
      Loewe 32 %
      Intershop 43 %
      Nokia 53 %
      Scienitfic Atlanta 67 %

      Gigabell 58 %
      Teamwork 68 %

      Als Fazit dieses Vergleichs kann man ausführen, daß Metabox bezüglich des Verschuldungsgrades eine durchaus gesunde Struktur aufweisen kann, daß diese Maßzahl aber keine Auskunft über die zukünftige Kreditwürdigkeit geben kann (siehe Gigabell und Teamwork 1999). Die Verschlechterung der Eigenkapitalquote von ca. 93 % im September 1999 auf 58% in 2000 spiegelt dabei nicht das Verbrennen von Eigenkapital wider, sondern die zunehmende Verwendung von Fremdkapital (siehe oben). Das Eigenkapital erhöhte sich im Betrachtungszeitraum absolut um ca. 17 %. Die vermehrte Verwendung von Fremdkapital ist auf gesteigerte F&E Investitionen, auf eine Erhöhung des Entwicklerbestandes (Verdopplung der Anzahl der Angestellten auf 200 innerhalb eines Jahres !) und auf Vorleistungen für den Israel-Auftrag zurückzuführen. Das Abnehmen der Eigenkapitalquote ist also durchaus positiv zu werten, da die absolute Höhe weiterhin im grünen Bereich liegt und somit weiterhin die Kreditwürdigkeit nicht gefährden wird.

      Entscheidendes Kriterium für das Erlangen zukünftiger Gelder dürften somit die konkreten Zukunftaussichten der AG sein, ihre Technik am Markt durchzusetzen.

      Diesbezüglich hat Metabox eine serienreife Settop-Box der nächsten Generation vorzuweisen, über die die Konkurrenz derzeit noch nicht verfügt (jedenfalls nicht zu einem vergleichbaren Preis). Sie ist inzwischen fertig entwickelt, die Präsentation vor Analysten und Medien ist noch für diesen Monat geplant. Des weiteren existieren zwei fixed orders über insgesamt 600.000 Boxen (die dem BAWE zur Prüfung der ad hoc-Relevanz vorgelegt wurden. Die BAWE hat diese Verträge nicht inhaltlich geprüft, ihr sind jedoch die auftraggebenden Konsortien bekannt. Ein Betrug ist somit völlig absurd und ausgeschlossen). Bei einem kalkulierten Verkaufspreis von 550 US-$ ergibt sich ein Umsatz-Volumen von 600 mio. DM. Schließlich sollte noch erwähnt werden, daß die polnische Regierung der Metabox AG kürzlich eine Immobilie für umgerechnet 7,5 mio. DM zur Verfügung stellte. Zumindest beweist damit die polnische Regierung Vertrauen in das Produkt der Metabox AG. Diese Verträge sind meiner Meinung nach ein starker Beweis für die Zukunftfähigkeit der Phoenix und sollten die AG in die Lage versetzen, kurzfristig Gelder zu aquirieren.

      Weiterhin besteht die Möglichkeit, kurzfristig 2 mio. Aktien aus einer genehmigten Kapitalerhöhung am Markt zu platzieren. Bei der momentanen negativen Stimmung am neuen Markt und der schlechten Presse Metabox gegenüber dürfte es jedoch nicht möglich sein, einen angemessenen Preis für diese Aktien zu erzielen. Eine Platzierung eines Paketes zu einem Kurs von 5 Euro hätte einen Mittelzufluß von 19,5 mio. DM zur Folge. Des weiteren wurde auf der letzten HV die stufenweise Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 6 mio. Aktie bis 2005 (Erlaubnis des Aufsichtsrates vorausgesetzt) beschlossen, v.a. auch um Spitzenbeträge zu decken. Dies entspräche bei einem Kurs von 5 Euro einem Betrag von 58,5 mio. DM. Diese Maßnahmen sind als letzte Absicherung bei Liquiditätsengpässen aufzufassen. Es ist nicht davon auszugehen, daß Teile dieser Aktien kurzfristig unters Volk geworfen werden. Ein "doppelter Boden" ist jedoch vorhanden.

      Fazit für mich: die Aussage des CEO, daß die Finanzierung bis Mitte 2001 gesichert ist, erscheint mir durchaus plausibel. Die Erfüllung bestehender fixed oerders ist jedoch Voraussetzung für die weitere Solvenz der AG. Die momentanen Engpässe von Venture-Capital dürften somit nicht für die Metabox AG relevant sein, da die Firma durchaus ausreichend Sicherheiten zur Verfügung hat und ein fertiges Produkt vorweisen kann. Es ist meiner Meinung nach unmöglich (und auch unseriös), der AG konkrete Insolvenzprobleme zu unterstellen, da es keinen Anhaltspunkt für eine plötzlich verminderte Kreditwürdigkeit gibt.
      Avatar
      schrieb am 02.12.00 16:12:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hervorragende Analyse, Walter. In der Rangliste der jemals hier über Metabox geschriebenen Analysen bist Du damit Anwärter auf einen der ersten Plätze.

      Vor allem Dein Hinweis auf das genehmigte Kapital ist entscheidend. Auch nach der Berechnung von Salinger würde sich die zu erlösende Summe bei einem Kurs von 5 Euro auf insgesamt ca. 78 Mill. DM belaufen. Sollte dieses erforderlich sein, würde es natürlich eingesetzt werden. Der Aufsichtsrat würde seine Zustimmung selbstverständlich erteilen.

      Man muß sich immer klarmachen, daß es nur um eine Überbrückung von 2-3 Monaten geht. In ca. 10 Tagen wird der Öffentlichkeit ein fertiges Produkt präsentiert werden, das man nur als eine technische Meisterleistung bezeichnen kann. Deshalb wurden auch schon im Entwicklungsstadium 600.000 Stück fest verkauft. Jeder kann sich ausrechnen, daß mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere große Stückzahlen verkauft werden, nachdem das Produkt fertig ist. Ich sage voraus, daß dieses schon bis Ende Januar geschehen wird.

      Die Skandalisierungspresse wird vermutlich weiterhin versuchen, Metabox Knüppel zwischen die Beine zu werfen. "Der Geist, der stets verneint" (Mephisto im Faust) ist immer wach. Aber sie wird nicht den Sieg davontragen. Aus einem einfachen Grunde: die Fakten werden sich durchsetzen.

      Die Kunden wollen die Box mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, die derzeit auf dem Weltmarkt erhältlich ist. Vom Technologieführer.

      Gruß, JP
      Avatar
      schrieb am 02.12.00 16:40:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Janphil, hallo Walter Burns,

      zu Euren Postings fällt mir nur eine Beschreibung ein:

      Q u a l i t ä t p u r!!!!!!!!!!!!

      Weiter so und schönes Wochenende!!!

      Boertropi
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 13:05:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hildesheim Online - Neue Presse schreibt unter der Schlagzeile:

      Metabox fälscht Bilanz

      Der Neue Markt in Frankfurt kommt nicht zur Ruhe. Immer neue Hiobsbotschaften über Bilanz-Pannen verschrecken die Anleger. Jüngstes Beispiel: Metabox.

      Stefan Domeyer (39) erschien am Freitag zur Beichte in der Bischofsstadt Hildesheim. Den "sehr peinlichen Vorgang" vertraute der Vorstandschef der Multimedia-Firma Metabox allerdings keinem diskreten Seelsorger an, sondern der Öffentlichkeit. Denn es geht um nüchterne Zahlen und die Interessen der Aktionäre.

      Und die müssen hinnehmen, dass die längst testierte und der Hauptversamlung vorgelegte 99er-Bilanz der Firma ungültig ist. Grund: Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug nicht 43 Millionen Mark, sondern nur 17,5 Millionen.

      Grund der verspätet entdeckten Panne: Die Metabox-Buchhalter hatten den Jahresumsatz der Tochter Amstrad Distributions in vollem Umfang mitgerechnet - obwohl die Hildesheimer diese Firma erst am 6. Dezember 1999 übernommen hatten. Der Amstrad-Umsatz (24 Millionen Mark) durfte deshalb nur anteilig eingerechnet werden. Ähnlich verfuhr Metabox auch mit anderen Töchtern, die im Vorjahr erworben worden waren.

      Bereits im September hatten die Hildesheimer die Anleger am Neuen Markt geschockt und die Planzahlen stark nach unten korrigiert.
      Grund: Drei Großaufträge über 2,3 Milliarden Mark entpuppten sich als Absichtserklärungen oder als Rahmenvereinbarungen. Auch räumte Metabox ein, dass es statt geplanter 14 Millionen Mark Gewinn (bei 198 Millionen Mark Umsatz) wohl 15 Millionen Mark Verlust geben werde. Der Kurs rutschte damals um fast 50 Prozent.

      Der zweite Teil von Dohmeyers Beichte scheint kaum weniger folgenreich zu sein: Anders als im September angekündigt, wird die Auslieferung der neuen Set-Top-Boxen erst im ersten Quartal nächsten Jahres starten.

      Schon vor Monaten hatte Metabox erstmals Lieferverzögerungen angekündigt - wegen angeblicher Software-Probleme.

      Hintergrund: Die Set-Top-Boxen der Hildesheimer sind kleine Hightech-Kästen aus Computerbauteilen, mit denen die Nutzer digitale TV-Programme empfangen, CD abspielen, Videos gucken und im Internet surfen können - alles per TV-Gerät.

      Trotz der Pannen und Probleme bleibt Domeyer unverdrossen optimistisch, weil die von Metabox gefertigten Set-Top-Boxen "ohne Konkurrenz" seien. Im nächsten Jahr wolle Metabox bei 600 Millionen Mark Umsatz 33 Millionen Mark verdienen.

      Vorerst aber dauert die Durststrecke an: Bis Ende September entstanden elf Millionen Mark Verlust bei 32 Millionen Mark Umsatz. Die Kapitalkraft ders Unternehmen sei aber nicht gefährdet, versicherte Dohmeyer. Die Eigner würden 40 Millionen Mark zur Verfügung stellen - eine Summe, die nicht ausgeschöpft werden müsse.

      onl, HILDESHEIM
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 16:06:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Habe noch was Witziges gefunden. Instock ist nichts zu peinlich, um Met@box in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Angst ? :)

      Originalzitat Instock :

      "Auf "Halten" von zuvor "Verkaufen" haben die Analysten von M.M. Warburg die Aktie von Metabox hochgestuft. Zugleich soll die Gewinnreihe für 2001/2002 angehoben werden. Begründet wird die Hochstufung mit dem Auftrag über die Lieferung von 100.000 Set-Top-Boxen. Der Auftrag zeige, dass die Produkte von Metabox durchaus wettbewerbsfähig seien. Mit der Bestellung steige auch die Planungssicherheit des Unternehmens, hieß es.

      Anmerkung von Instock: M.M. Warburg war beim Börsengang von Metabox im Emissionskonsortium vertreten."

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,9700EUR +3,66 %
      JanOne – Smallcap über Nacht mit Milliardentransaktionen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 12:15:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      up!

      geht doch immer wieder runter wie Öl.

      Schade, dass sich das alles im Moment so schlecht kapitalisieren lässt.

      HugoI.
      Avatar
      schrieb am 08.07.01 15:03:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      ups


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Metabox: Liquiditätsprobleme ? Diskussion der Solvenz ...