checkAd

    Gigabell & Microboss : Das wird wohl ... ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.01.01 11:57:18 von
    neuester Beitrag 10.01.01 14:39:55 von
    Beiträge: 3
    ID: 324.747
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 314
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 11:57:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      °°°


      Yahoo! Deutschland Finanzen


      Freitag 5. Januar 2001, 15:46 Uhr




      Die GoingPublic-Kolumne: Schöner Neuer (Markt)-Mantel
      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) -
      Kleider machen Leute, so lautet ein altes Sprichwort.
      Dies gilt auch an der Börse. Sogenannte Mantelkäufe erfreuen sich großer Beliebtheit.

      Der Grundgedanke ist dabei recht einfach: Ein Unternehmen übernimmt eine börsennotierte Gesellschaft ohne aktives operatives Geschäft.
      Dies hat den Vorteil, dass die Börsenzulassung i.d.R. gleich "mitübernommen" wird.
      Ein Börsengang lässt sich so auch wesentlich zügiger abwickeln. Zudem muss kein Emissionsprospekt,
      sondern nur ein Kapitalerhöhungsprospekt vorgelegt werden, wenn die Einbringung der Gesellschaft als gemischte Bar-/Sachkapitalerhöhung abgewickelt wird.
      Von der Idee des Mantelkaufs zeigte sich auch die Duisburger Microboss Software AG überzeugt.
      Bot man doch Anfang der Woche eine eigene Aktie für 20 Gigabell-Aktien . Bei der Übernahme von Unternehmen,
      die am Neuen Markt gehandelt werden, gilt es nur eine zusätzliche Hürde zu nehmen, so dachte man sich wohl bei Microboss:
      Es müssen zwei sogenannte "Designated Sponsors" gefunden werden.
      Deren Aufgabe ist es, den Aktienhandel zu unterstützen und für ausreichend Liquidität zu sorgen. Dies geschieht durch die Stellung von Geld- und Briefkursen.

      Doch in diesem Punkt ging die Rechnung der "pfiffigen" Duisburger nicht auf.
      Denn wenn bei der Übernahme eines Neuer Markt-Unternehmens eine neue wirtschaftliche Einheit entsteht,
      muss sich die Gesellschaft erneut dem Neuer Markt-Ausschuss präsentieren.
      Dabei gelten für das neue Unternehmen die gleichen Anforderungen und Zulassungskriterien wie bei einem "normalen" IPO.
      Werden diese nicht erfüllt, so erfolgt umgehend der "Rauswurf" aus dem Neuen Markt.
      Was bleibt, ist eine Notierung im Geregelten Markt.
      Nun heißt es "aus der Traum" für den Microboss-Gründer Sudhir Bathia, der sich mit dieser Offerte wohl schon reich gerechnet hat.
      Wer würde nicht gerne eigene, praktisch wertlose Aktien in "zumindest handelbare" Aktien tauschen.
      Damit würde ein Hype ausgelöst, den man wiederum gut zum Verkauf nutzen könnte.
      Einige Spekulanten haben wohl auch darauf gesetzt und den Gigabell-Kurs kurzzeitig in die Höhe getrieben.
      Doch diese Trader hätten sich die Hintergründe erst einmal genauer anschauen sollen.

      Philip F. Moffat, Vorstand des Börsenmantel-Spezialisten Sparta Beteiligungen AG ,
      bezeichnete das Microboss-Angebot auf Anfrage von GoingPublic als "total opportunistische Überlegung".
      Selbst die Future Securities AG,
      die bisher Microboss-Aktien außerbörslich handelte, distanzierte sich von der Offerte
      Und dies will was heißen.
      Denn der Name Thomas Beckmann, Vorstand der Future Holding AG (Muttergesellschaft von Future Securities) tauchte in der Vergangenheit schon mehrfach im Zusammenhang mit dubiosen Übernahme- und Umtauschangeboten auf.
      Beckmann-Firmen sollen dabei Umtauschangebote für börsennotierte Unternehmen gemacht haben, die den Aktionären dann über ihre Bank zugestellt wurden.
      Für die handelbaren Wertpapiere wurden stets praktisch wertlose Aktien geboten.
      Nach Recherchen von GoingPublic sind darauf nicht nur zahlreiche blauäugige Anleger,
      sondern auch ein Investmentfonds aus dem angelsächsischen Raum reingefallen.
      Beckmann machte mit dieser Masche selbst Millionen.
      Aber auch ein Blick hinter die Microboss-Kulissen hätte sich für die Gigabell-Glücksritter gelohnt.
      Das nach eigenen Angaben auf den Bereich MP3-Hardware und -dienstleistungen spezialisierte Unternehmen Microboss hat nach eigenen Angaben im Jahr 1999 rund 1,1 Mio. Euro umgesetzt und einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von 0,07 Mio. Euro erzielt.
      In einem Business-Plan von November 1999 stellt sich die Situation jedoch noch ganz anders dar.
      Geplant waren für 1999 rund 2,4 Mio. Euro Umsatz und ein Nettogewinn von 0,26 Mio. Euro...
      Die Geschichte geht aber noch weiter:
      Am 7. Dezember 1999 wurde auf einer Hauptversammlung von Microboss die Umstellung des Grundkapitals auf Euro und eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage um 1,949 Mio. Euro auf 2 Mio. Euro beschlossen.
      Als Sacheinlage wurden vom Gründer 1.003 Stück 3D-Drahtgittermodelle eingebracht,
      deren Wert von einem vereidigten Sachverständigen auch tatsächlich mit 2 Mio. Euro festgestellt wurde.
      Auf der nächsten Hauptversammlung - genau eine Woche später (!) - wurde eine Kapitalerhöhung um 0,2 Mio. Euro auf 2,2 Mio. Euro beschlossen.
      Von den 200.000 Aktien, die bei Privatanlegern platziert werden sollten, konnten 1.090 Stück untergebracht werden. Ein weiteres Private Placement,
      das aktuell durchgeführt werden sollte,
      wurde nach der Gigabell-Offerte abgebrochen.
      Schließlich werden die Aktien für die Gigabell-Transaktion benötigt...
      Die GoingPublic-Kolumne ist ein Service des GoingPublic Magazins, Deutschlands führendem Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt.
      Bezogen werden kann das Magazin unter www.goingpublic-online.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

      NEU!!! GoingPublic-TV auf www.goingpublic-online.de
      Avatar
      schrieb am 06.01.01 18:05:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Microboss dementiert Übernahmeangebot an Infomatec

      Duisburg (vwd) -
      Microboss Software AG, Duisburg, hat in einerStellungnahme am Freitag dementiert, ein Übernahmeangebot an InfomatecIntegrated Information Systems AG, Augsburg, gerichtet zu haben. DesWeiteren werde das Unternehmen weder teamwork information management AG,Paderborn noch musicmusicmusic Inc, Ontario, übernehmen hieß es weiter. Zudem erklärte Microboss,
      falls die Gesellschaft durch die Übernahme derGigabell AG, Frankfurt,
      am Neuen Markt gelistet werde, werde sie auch alleZulassungsvoraussetzungen erfüllen.
      Zudem versicherte Microboss, dasss kein Mitglied der AG, ob Vorstand, Aufsichtsrat oder Mitarbeiter vor demÜbernahmeangebot oder auch bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt "auch nur eine Gigabell-Aktie besessen" habe.

      +++ Natali Schwab vwd/12/5.1.2001/nas
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 14:39:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ex-Gigabell-Chef - Übernahme durch Microboss nicht gescheitert

      Frankfurt, 10. Jan (Reuters) - Die Übernahme der angeschlagenen Gigabell AG durch die Duisburger Software-Firma Microboss ist nach Angaben des Ex-Gigabell-Chefs und Hauptanteilseigner Daniel David nicht gescheitert. Die Verhandlungen seien nicht gescheitert und es gebe weiterhin Gespräche mit Microboss, sagte David der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Das Anlegermagazin "Focus Money" hatte vorab zu seiner Donnerstagausgabe berichtet, die Übernahme von Gigabell durch Microboss sei gescheitert. Grund für das Scheitern der Übernahme sei das gesperrte Aktienpaket von David, habe Insolvenzverwalter Dirk Pfeil Focus Money gesagt. David hält nach eigenen Angaben noch 55 Prozent der Gigabell-Anteile, der Rest befände sich im Streubesitz. Der Gigabell-Insolvenzverwalter war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

      David sagte weiter, neben Microboss befände er sich noch in Gesprächen mit zwei weiteren Unternehmen aus dem Inland. Daneben habe ein weiteres ausländisches Unternehmen Interesse an den von David gehaltenen Anteilen gezeigt. Diese Aktien seien tatsächlich blockiert, sagte David. Sie könnten aber aus seiner Sicht trotzdem mit Einverständnis des Insolvenzverwalters verkauft werden und müssten danach freigegeben werden, sagte David. Durch die geplante Akqusition des im Insolvenzverfahren befindlichen Unternehmens will Microboss eigenen Angaben zufolge den Einstieg in den Neuen Markt realisieren.

      Die Gigabell AG hatte Mitte September wegen drohender Zahlunsunfähigkeit ein Insolvenzverfahren beantragt. Ende Oktober hatte der finnische Internetprovider Saunalahti für fünf Millionen Euro einen mehrheitlichen Anteil des operativen Geschäfts von Gigabell gekauft. Gigabell-Insolvenzverwalter Pfeil hatte den Firmenmantel bei dieser Gelegenheit wegen der Verlustvorträge als "interessant" für Investoren bezeichnt. Die Gigabell-Aktie verlor bis zum Mittag zeitweilig rund 16 Prozent auf 1,35 Euro.

      pag/ben REUTERS Veröffentlicht von RZ-Online am 10. Januar 2001 11:40


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Gigabell & Microboss : Das wird wohl ... !