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    Herzog TELECOM IR: Warum werden keine Quartalsergebnisse veröffentlich... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.01.01 15:43:50 von
    neuester Beitrag 21.03.01 21:50:35 von
    Beiträge: 19
    ID: 331.595
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      schrieb am 21.01.01 15:43:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Herr A.K. aus Frankfurt /Main.

      Die Veröffentlichung von Quartalsergebnissen ist im SMAX und im Neuen Markt Pflicht, nicht im Geregelten Markt.

      Sicherlich steht es jedem Unternehmen frei auf freiwilliger Basis Zahlen herauszubringen.

      Leider sind veröffentliche Ergebnisse - zumindest sogar bei NEUER MARKT Unternehmen - falsch und bedürfen nachträglich der Korrektur. Dies kann dann zu sehr unschönen Kursentwicklungen führen, die bei sorgfältigerer Vorbereitung der Zahlen unter Umständen vermeidbar gewesen wären.

      Die Herzog TELECOM AG bucht mit dem populären Tool "Navision Financials" nahezu zeitnah. Aufgrund von vielen Einflüssen (Bonizahlungen, Zielerreichungen, Ausgleichszahlungen uvm.) ist ein Jahresergebnis nicht einfach schnell schnell zu veröffentlichen. Zu einem Testat - und alles andere wäre fahrlässig - muss alles gebucht, verhandelt und abgegrenzt sein. - Sonst gibt es keine Unterschrift.

      Gerade in der Abgrenzung gibt es oft unterschiedliche Ansichten, die der detaillierten Klärung bedürfen. Der eine möchte es im alten Jahr haben - der nächste im neuen Jahr. Hier wird die Rückstellung so hoch ermittelt - der Prüfer möchte noch mehr Sicherheit, usw.

      Da die Herzog TELECOM AG bisher in der Jahren bis 1999 2/3 des Umsatzes im Weihnachtsgeschäft tätigte, waren auch Quartalszahlen extrem erklärungsbedürftig und haben idR bei Fachleuten bei einer Momentbetrachtung für Verwirrung gesorgt.

      Auf freiwilliger Basis wurden stets Umsätze, Teilnehmer usw. gemeldet. Da aber aus Gründen einer vertraulichen Vereinbarung mit unseren Lieferanten bestimmte Umsatzgrößen nicht kommuniziert werden können, fällt eine Abgrenzung für Außenstehende schwer.

      Eines kann ich Ihnen aber versichern: Die mit den Lieferanten ausgehandelten Konditionen gehören sicherlich zu den Besten am ganzen Markt. So konnte die Herzog TELECOM AG gerade im wichtigen Jahresendgeschäft einen Werbekostenzuschuß in wesentlicher Höhe erzielen.

      Spekulationen über tatsächliche Provisionen und Kosten sind somit fast unmöglich.

      Würden wir alle Kennzahlen veröffentlichen, wären wir am Markt für unsere Mitbewerber vollkommen transparent und dies würde die Verhandlung neuerer vielleicht noch besserer Konditionen unmöglich machen, bzw unnötig verschlechtern.

      Es gibt Geschäftsgeheimnisse, die nicht veröffentlicht werden dürfen, daran kann ich nicht ändern.

      Die Kosten, gerade in Q4/2000 konnten aufgrund wertvoller Verhandlungen jedoch drastisch gesenkt werden. Auch dies wird sich positiv auf das Ergebnis auswirken.

      Für uns gilt folgende Regel: entweder richtige Quartalszahlen oder ein richtiges Jahresergebnis. Wir haben uns für die letztere Variante entschieden.

      Bitte weitere Fragen an herzog@herzog.de mit Hinweis WO IR
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:00:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehr geehrte Damen und Herren der IR-Abteilung,

      leider kann ich Sie nicht mit Namen ansprechen, da Sie ihn in
      Ihren Postings nicht angeben.

      Wie sehen die neuen Planzahlen für 2001/2002 aus?
      Welche (personellen) Konequenzen wurden aus den verfehlten Planungen getroffen?

      Vielen Dank im voraus!
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:03:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hier wird immer nur von positiven Ergebnisauswirkungen geschrieben. Fakt ist allerdings, daß HT für das Jahr 2000 eine Gewinnwarnung herausgegeben hat.
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:10:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Leider kann ich Ihnen nur antworten, wenn Sie mir eine email herzog@herzog.de senden, in der Sie Ihre Identität preisgeben.

      Wenn Sie diesen Weg einhalten werden Sie zuverlässig Antwort erhalten.

      Mit freundlichen Grüßen

      Herzog TELECOM AG
      IR Team
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:17:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Bitte öffnen Sie doch nicht für jedes Posting einen neuen Thread!!!
      Dies ist nicht der Sinn von W:o!

      Sie können einen Thread mit dem Titel "HERZOG-IR FAQ" eröffnen.
      Ansonsten sollten Sie sich ein anderes Medium suchen. Ich finde es jedenfalls schon etwas unverschämt, hier das Board vollzuschreiben.
      Unseriös ist diese Werbetaktik auf jeden Fall.

      Bodenseemann


      P.S. Wenn sie nicht auf anonyme Postings antworten wollen, so sollten Sie ebenfalls auf dieses Medium verzichten.

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      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:21:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sehr geehrte Damen und Herren der IR-Abteilung,

      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Leider kenne ich Ihren Namen immer noch nicht.
      Ihre Antwort hat mich jedenfalls dazu bewogen mich nun auf dem schnellsten Weg von meinem Bestand zu trennen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Irwana M. aus B.
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:32:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      es wäre klüger ein Diskussionsforum auf der eigenen Internetseite einzurichten ...
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:35:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      Sie müssen sich ja in einer schwierigen Situation befinden.

      Glauben Ihnen die Journalisten von den Fachzeitschriften nicht mehr? Oder sind Sie der Meinung, hier die breitere Masse der Anleger zu erreichen?

      Daß viele Q.-zahlen Neuer Markt-Firmen falsch waren, muß Sie doch nicht daran hindern richtige Zahlen zu veröffentlichen (auch wenn es nicht Pflicht ist). Auch auf die Gefahr hin, daß sie möglicherweise falsch interpretiert werden.

      Nun, da Tips hier kostenlos sind, gebe ich Ihnen den Rat, sich von diesem Forum zu verabschieden und auf Ihrer Homepage ein Diskussionsforum einzurichten.

      Gruß

      bj2
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 16:56:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was ist denn das hier für ein Kasperletheater ? Herzog Telecom macht sich jetzt ja vollkommen zum Horst. "Preisgabe der Identität und dann wird geantwortet" - ja wo sind wir denn hier ? Ich habe mich schon bei WO beschwert, denn wenn jede Firma hier so einen Aufriß machen würde, dann ist das Board tot. Also Herzog Telecom - bleibt aus diesem Board fern, wenn Ihr hier Bedingungen stellt oder paßt Euch den Gepflogenheiten hier an !! Außerdem reicht es nicht, wenn man sich 1 Mal meldet, anstatt hier fast 10 Posting in 2 Stunden abzusetzen - habt Ihr `nen Sprung in der Platte ?

      Art Bechstein
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 17:09:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das war wohl ein schöner Schuß nach hinten von der IR-Abteilung!
      Wenn alle Abteilungen bei Herzog Telecom so arbeiten, dann bin ich glücklich niemals solche Aktien besessen zu haben.

      Bodenseemann
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 22:59:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      > Die Herzog TELECOM AG bucht mit dem populären Tool "Navision Financials" nahezu zeitnah. Aufgrund von vielen Einflüssen
      > (Bonizahlungen, Zielerreichungen, Ausgleichszahlungen uvm.) ist ein Jahresergebnis nicht einfach schnell schnell zu
      > veröffentlichen. Zu einem Testat - und alles andere wäre fahrlässig - muss alles gebucht, verhandelt und abgegrenzt sein. - Sonst
      > gibt es keine Unterschrift.

      Alles nur faule Ausreden! Die allermeinsten seriösen Unternehmen veröffentlichten untestierte Vorabzahlen, und diese Zahlen müssen dann später auch nicht mehr nennenswert korrigiert werden.

      Das alles kommt mir sehr bekannt vor. Erinnert ihr euch noch, wer auch immer mit ähnlichen Begründungen die Herausgabe der Zahlen verweigert hat? Richtig, die Maddox AG, erwiesenermaßen eine Betrügerfirma.
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 14:23:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      up!
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 17:11:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      BSE ?
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 17:34:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      down :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 21:51:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wie heißt eine tote Hose auf Englisch ?

      Dead Trouser

      Grüße an den kleinen Al Copone in Trier-Euren - Sven E. -
      Avatar
      schrieb am 23.01.01 00:26:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich will Spass,
      nicht die Zahlen von Herzock!
      Avatar
      schrieb am 23.01.01 16:17:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ Herzock IR

      können wir mit weiteren derartigen Knallern von Ihnen rechnen?


      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 24.01.01 09:39:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      hoch damit :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 21:50:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      Und auch die Frage nach den Quartalsergebnissen dürfte sich erledigt haben

      Donnerstag, 22. März 2001

      TELEKOMMUNIKATION

      Staatsanwalt wählt sich bei Herzog ein

      Ermittlungen gegen Trierer Aktiengesellschaft

      TRIER. (hw/cd)Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen die Herzog Telecom AG. Mehrere Beamte haben am Mittwoch die Büroräume im Stammhaus der Aktiengesellschaft an der Diedenhofenerstraße in Trier durchsucht.

      Nach Aussage von Staatsanwalt Volker Bewernick von der Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen in Koblenz zielten die Untersuchungen auf den Vorwurf der "strafbaren Werbung". Nach TV -Informationen wurden aber auch Unterlagen geprüft, die Aufschluss über ausstehende Gebührenrückzahlungen an Herzog-Kunden bieten könnten. Firmen-Chef Sven Herzog sagte dem TV , die Vorwürfe gegen das Unternehmen seien nicht zu halten.

      Indes beschweren sich immer mehr Kunden. Sie warten auf die von Herzog Telecom zugesicherte Rückerstattung der Grundgebühr, die ihnen beim Kauf eines Handys und Abschluss eines entsprechenden Vertrags versprochen worden war. "Wir werden seit Monaten vertröstet", sagen viele Handybesitzer; einige haben bereits Strafantrag gegen die Herzog Telecom AG gestellt.

      Angeblich hat das börsennotierte Unternehmen mehrere tausend Kunden nicht ausbezahlt. Die Forderungen sollen sich auf mehrere Millionen Mark belaufen. Immer häufiger taucht die Frage auf: Ist Herzog Telecom zahlungsunfähig? Rückstände gegenüber Vermietern hat die Aktiengesellschaft kürzlich erst verspätet  beglichen. Unterdessen warten die Mitarbeiter noch vergeblich auf ihre Februar-Gehälter. Einige Herzog-Mitarbeiter hätten eine Klage ins Auge gefasst, heißt es.

      Der Vorstandsvorsitzende der Aktiengesellschaft, Sven Herzog, versucht unter Hochdruck, einen Ausweg aus der misslichen Lage zu finden. Mit seinem Vertragspartner Viag Interkom laufen Gespräche, die zu einem Ausgleich mit den Handy-Kunden führen sollen. Außerdem gebe es mehrere Interessenten, die die Herzog Telekom AG übernehmen wollten, sagt Herzog, der das schlechte Weihnachtsgeschäft für die Schwierigkeiten des Unternehmens verantwortlich macht.

      Nach einer Gewinnwarnung Anfang des Jahres knickte die Aktie an einem Tag um 41 Prozent von 3,55 Euro auf 2,10 Euro ein. Inzwischen dümpelt die Aktie bei rund 1,30 Euro. Er habe unverzüglich reagiert und entsprechende Schritte eingeleitet, sagt Herzog. Unter anderem sei ungefähr 90 von einst rund 190 Mitarbeitern gekündigt worden. Von den mehr 20 Verkaufshops soll weit mehr als die Hälfte geschlossen werden.



      HERIBERT WASCHBÜSCH ZU: HERZOG TELECOM AG

      Verkalkuliert

      An den Aktienmärkten häufen sich die Negativ-Schlagzeilen. Nun ziehen sich die dunklen Wolken auch über Trier und der Herzog Telecom AG zusammen. Gestern durchsuchte die Staatsanwaltschaft das Unternehmen in der Diedenhofenerstraße in Trier: Der Verdacht auf "strafbare Werbung" hat die Ermittler aus Koblenz nach Trier geführt. Ob und was an diesem Vorwurf dran ist, muss die Untersuchung zeigen.

      Doch die Kritik an Herzog ist in letzter Zeit immer lauter geworden. Offene Rechnungen werden nicht beglichen, klagen reihenweise Kunden und Zulieferer. Alle Indizien deuten an, dass sich Sven Herzog verkalkuliert hat. Denn für Aufstieg und Fall (?) des Unternehmens steht vor allen Dingen der Name des Unternehmensgründers.

      Sven Herzog hat früh Karriere gemacht. Als "genialen Verkäufer" bezeichnen ihn selbst seine ärgsten Kritiker. So schaffte es der Trierer, in wenigen Jahren aus einem kleinen "Nebenerwerbsbetrieb" eine Aktiengesellschaft zu machen. Mit seinen Ideen brachte Herzog das Unternehmen und sich selbst immer wieder in die Schlagzeilen. Dabei war dem Trierer kein Gegner zu groß. Er legte sich mit der Telekom, Mannesmann oder E-Plus an. Rettete mit die Trierer Basketballer und machte aus dem TVG die "Herzöge". Auch sein jüngstes Kind – "Radio 22" – hob er mit lautem Getöse und einigen Reibereien aus der Taufe. Keine Frage also, als Werbefachmann hat der 32-jährige viele Qualitäten. Doch als Kaufmann? Schon als es dem Unternehmen noch gut ging, gab es Klagen über das Zahlungsverhalten. Schlampigkeit, Organisationsprobleme? Im Geschäftsjahr 2000 hat sich das Unternehmen verkalkuliert. Trotz deutlicher Ergebnissteigerung wurden die angestrebten Planzahlen nie erreicht. Zuletzt blieb die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. Doch als dann kaum Handys verkauft wurden, musste auch dem letzten klar sein, dass das Unternehmen Schlagseite hat. Nun versuchen die Herzöge unter Hochdruck, das leck geschlagene Schiff wieder flott zu bekommen. Wenn das gelingt, wird der Kapitän nicht mehr Sven Herzog heißen.


      Donnerstag, 22. März 2001
      Ladenlokale fristlos gekündigt

      Anfang März steht Herzog bei Vermietern mit 100 000 Mark in der Kreide

      Von unserem Redakteur
      CHRISTIAN DOHLE

      TRIER. Anfang März ließen sich die Zahlungsschwierigkeiten bei Herzog nicht mehr unter der Decke halten. Nach Informationen des TV summierten sich allein die Rückstände bei den Trierer Vermietern auf mehr als 100 000 Mark.

      Als Sven Herzog vor gut einem Jahr den Umzug in die ehemaligen Junkes-Gebäude an der Diedenhofener Straße bekannt gab, hatte er noch große Pläne. Bis zu 800 Arbeitsplätze sollten auf lange Sicht auf den mehr als 9000 Quadratmetern Büro- und Lagerfläche entstehen. Heute aber muss Herzog kleine Brötchen backen. Weil er die Miete nicht mehr finanzieren kann, ist ein Umzug in seine alten Geschäftsräume nicht mehr ausgeschlossen.

      Dabei war alles ganz anders geplant. Denn der Mietvertrag für die ehemalige Hauptverwaltung und Produktionsstätte des Lüftungsbauers Junkes sieht nicht nur eine Kaufoption der Herzog Telecom AG für das Eckgrundstück, die Hallen und das repräsentative Bürogebäude vor, sondern von diesem März an auch eine marktübliche Miete – 65 000 Mark im Monat statt der bislang verlangten 30 000 Mark.

      Der Vermieter, der Insolvenzverwalter der Junkes GbR, wollte Herzog mit dieser von Anfang an vereinbarten Mieterhöhung den Kauf schmackhaft machen. Anfang März aber schaute er komplett in die Röhre, bekam weder Kaufpreis noch Miete.

      Dabei war das Trierer Anwaltsbüro nicht der einzige Vermieter, der vergeblich auf Miete wartete. Auch für sein Ladenlokal in der Fleischstraße stellte Herzog bereits im Februar die Zahlungen ein. "Ich habe immer wieder bei Herzog angerufen, bin aber nie zu einem Ansprechpartner durchgestellt worden", beklagte sich der Hauseigentümer. Als auch die März-Miete dem Konto nicht gutgeschrieben wurde, beauftragte er einen Anwalt mit der fristlosen Kündigung.

      Das gleiche Prozedere kam auf die Telekommunikationsfirma in der Simeonstraße zu: Auch hier blieben die Mieten ab Februar aus, und Herzog zahlte erst, nachdem er die Kündigung erhalten hatte. Allerdings ist der Mietvertrag zeitlich befristet und läuft Ende März aus. Vermieter ist hier ein Trierer Geschäftsmann, der die Räume selber von dem Drogeriemarkt DM angemietet hat.

      Da Herzog auch für die ehemaligen – und vielleicht künftigen – Büroräume an der Luxemburger Straße seit Januar die Miete schuldig blieb, häuften sich in den vergangenen zwei Wochen die Gerüchte einer bevorstehenden Insolvenz.

      Vor einer Woche aber hat Herzog binnen weniger Tage die Außenstände beglichen – dank einer Finanzspritze von Viag Interkom.


      Donnerstag, 22. März 2000
      Streitbarer Handyman

      Kritiker sehen in Sven Herzog einen Top-Verkäufer – aber auch nicht mehr

      TRIER. (hw) Er ist Vorstandsvorsitzender und Namensgeber, starker Mann und Ideengeber der Herzog Telecom AG. Aufstieg und Fall des Unternehmens sind mit seiner Person eng verbunden: Sven Herzog.

      Mit 14 Jahren stand Sven Herzog zum ersten Mal vor der Kamera. In einem Werbespot für Computer hatte der heute 32-Jährige sein Fernseh-Debüt bei RTL-Plus. Auch heute noch steht Sven Herzog gern im Rampenlicht. Kritiker sehen in ihm zwar einen begnadeten Verkäufer – aber eben auch nicht viel mehr.

      Nach seiner Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann wechselte er 1988 im Alter von 20 Jahren zu einer EDV-Vertriebsfirma, ging von dort dann zur Commerzbank Luxemburg und gründete (nebenbei) 1990 die Herzog GmbH. Als der Umsatz des Versandhandels für UKW-Antennentechnik und der Kommunikationselektronik mehrere 100 000 Mark erreicht hatte, wechselte Sven Herzog von Luxemburg komplett in die eigene Firma. "Seitdem leitet er das Unternehmen auf seine eigenwillige Weise", heißt es viel sagend im Geschäftsbericht des Jahres 1999.

      Beispiele: 1996 wollte die Herzog Telecom GmbH mit einer privaten Telefonauskunft der Deutschen Telekom Kunden abjagen; doch der große Konkurrent rasselte mit dem Säbel und drohte mit Klagen: Herzog ließ zähneknirschend von seiner Idee ab. Als wenig später Telegate mit der gleichen Idee an den Markt ging, fluchte Sven Herzog im Trierischen Volksfreund : "Das ist ein Skandal."

      Als Nächstes versuchte der Trierer die große Konkurrenz mit einem privaten Münztelefon in der Trierer City zu ärgern. Dies sei als Werbegag zu verstehen, nicht als Gewinn bringende Einnahmequelle, sagte Herzog damals.

      Ums große Geld ging es bei seinem Börsengang Ende Oktober 1998. Etwa zwölf Millionen Mark an Wagniskapital flossen dem Unternehmen durch den Börsengang zu. Doch kaum zur AG gemausert, hatte Herzog schnell Zoff: mal mit T-Mobil, mal mit Mannesmann, mal mit E-Plus. Letztendlich wurde Viag Interkom Partner der Trierer Herzog Telecom AG.

      Als Förderer der traditionsreichen Trierer Basketballer machte der "Handyman" wieder Schlagzeilen: Aus den TVG-Basketballern wurden 1998 werbewirksam die "Herzöge". Auch mit seinem letzten Coup und neuestem Unternehmen sorgt er wieder für Aufsehen. Mit "Radio 22" ist Herzog nun auch Radioman.

      Doch wie geht es weiter mit der Herzog Telecom AG? Der Aktienkurs ist dramatisch eingebrochen. Vom einstigen Börsenwert ist nicht mehr viel geblieben. Von den stolzen 11,65 Euro (52-Wochen-Hoch) ging es abwärts. Momentan krebst die Herzog-Aktie bei etwa 1,30 Euro.
         


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