Cashburner - Aktion Geldvernichtung - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 26.02.01 03:40:35 von
neuester Beitrag 01.07.02 16:49:19 von
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26.02.2001
Frankfurt/Main – Es wird eine gewaltige Geldvernichtungsaktion: Wenn wir 2002 auf die neue Währung Euro umsteigen, lässt die Bundesbank 2,8 Milliarden D-Mark-Scheine verbrennen!
Die Strategen der Bundesbank bereiten die „Aktion Geldverbrennung“ bereits vor. Denn in den ersten Wochen des nächsten Jahres müssen Geldscheine mit einem Gewicht von 2800 Tonnen vernichtet werden.
Laut Bundesbank ist die Verbrennung die billigste Verwertungsmöglichkeit für die riesige Mengen unbrauchbarer Geldscheine.
Experten hatten zuvor Alternativen zur Geldverbrennung getestet – im Endeffekt waren aber alle teurer als der Ofen. So könnten die zerschnipselten Geldscheine als Rohstoff für Dämm-Materialien, Methanol oder zur Herstellung von Ziegeln genutzt werden. Ebenfalls denkbar wäre, die alten Geldscheine als Grundstoff für Sporthallenfußböden oder den Parkettersatz Laminat zu nehmen.
Eine Oldenburger Firma testete, die geschredderten Geldscheine zu kompostieren. Mit anderer Biomasse gemischt, hätten sie im Garten verteilt werden können.
Und so soll die Geldvernichtung jetzt ablaufen:
Zuerst tauschen die Bürger die D-Mark-Scheine gegen druckfrische Euro-Noten ein. Die nicht mehr gültigen D-Mark-Scheine werden von den Landeszentralbanken gesammelt. Anschließend werden sie unter strenger Bewachung geschreddert und zu Papierbriketts gepresst. Die sind wegen ihres hohen Brennwertes bei Müllverbrennungsanlagen und in der Zementindustrie begehrt.
Bisher zogen die Währungshüter jährlich nur 800 Tonnen unbrauchbar gewordener Geldscheine ein. Sie wurden in 100 Stücke gerissen, damit sie Betrüger nicht wieder zusammensetzen konnten. Anschließend landeten die Geldreste schlicht auf dem Müll.
© 2001 BILD ONLINE
Quelle: http://www.bild.de/service/archiv/2001/feb/26/politik/geldve…
Eine Alternativen zur Geldverbrennung wäre das Investment am Neuen Markt.
Könnt ihr bitte einige Werte am Neuen Markt nennen, mit denen man schnell Geld vernichten könnte ?
all time high
HSM
Frankfurt/Main – Es wird eine gewaltige Geldvernichtungsaktion: Wenn wir 2002 auf die neue Währung Euro umsteigen, lässt die Bundesbank 2,8 Milliarden D-Mark-Scheine verbrennen!
Die Strategen der Bundesbank bereiten die „Aktion Geldverbrennung“ bereits vor. Denn in den ersten Wochen des nächsten Jahres müssen Geldscheine mit einem Gewicht von 2800 Tonnen vernichtet werden.
Laut Bundesbank ist die Verbrennung die billigste Verwertungsmöglichkeit für die riesige Mengen unbrauchbarer Geldscheine.
Experten hatten zuvor Alternativen zur Geldverbrennung getestet – im Endeffekt waren aber alle teurer als der Ofen. So könnten die zerschnipselten Geldscheine als Rohstoff für Dämm-Materialien, Methanol oder zur Herstellung von Ziegeln genutzt werden. Ebenfalls denkbar wäre, die alten Geldscheine als Grundstoff für Sporthallenfußböden oder den Parkettersatz Laminat zu nehmen.
Eine Oldenburger Firma testete, die geschredderten Geldscheine zu kompostieren. Mit anderer Biomasse gemischt, hätten sie im Garten verteilt werden können.
Und so soll die Geldvernichtung jetzt ablaufen:
Zuerst tauschen die Bürger die D-Mark-Scheine gegen druckfrische Euro-Noten ein. Die nicht mehr gültigen D-Mark-Scheine werden von den Landeszentralbanken gesammelt. Anschließend werden sie unter strenger Bewachung geschreddert und zu Papierbriketts gepresst. Die sind wegen ihres hohen Brennwertes bei Müllverbrennungsanlagen und in der Zementindustrie begehrt.
Bisher zogen die Währungshüter jährlich nur 800 Tonnen unbrauchbar gewordener Geldscheine ein. Sie wurden in 100 Stücke gerissen, damit sie Betrüger nicht wieder zusammensetzen konnten. Anschließend landeten die Geldreste schlicht auf dem Müll.
© 2001 BILD ONLINE
Quelle: http://www.bild.de/service/archiv/2001/feb/26/politik/geldve…
Eine Alternativen zur Geldverbrennung wäre das Investment am Neuen Markt.
Könnt ihr bitte einige Werte am Neuen Markt nennen, mit denen man schnell Geld vernichten könnte ?
all time high
HSM
siehe dazu:
www.nemwax.de
Unabhängig davon meine persönlichen Favoriten, Reihenfolge willkürlich (Verbrennen heißt ja nicht zwangsläufig Pleite gehen..)
artnet
NSE
cybernet
Mobilcom
Pixelnet
Pixelpark
Brokat
Lobster
buch.de
buecher.de/ mediantis
Letsbuyit und Metabox
(auch wenn viele "Fans" mich jetzt gleich steinigen)
Teldafax
Matchnet
Tomorrow internet
Blue C
musicmusicmusic
Fantastic
T- Online
Utd Internet
wapme
EM.TV
Advanced M.(und in diesem Zshg. EMS)
Team communication
Intertainment
Ohne Gewähr, vielleicht ist ja doch noch ein Shootingstar/ Turnaround/ Spitzenübernahmekandidat dabei der alle positiv überrascht.
Also bitte nicht mit "wie kommst Du auf..., die hab ich gestern erst nachgekauft" etc. argumentieren. Wenn es jemand anders sieht, ist es für mich OK, einfach anmerken...
Vielleicht kennt noch jemand einige andere Kandidaten evtl. Bios?
mfg
www.nemwax.de
Unabhängig davon meine persönlichen Favoriten, Reihenfolge willkürlich (Verbrennen heißt ja nicht zwangsläufig Pleite gehen..)
artnet
NSE
cybernet
Mobilcom
Pixelnet
Pixelpark
Brokat
Lobster
buch.de
buecher.de/ mediantis
Letsbuyit und Metabox
(auch wenn viele "Fans" mich jetzt gleich steinigen)
Teldafax
Matchnet
Tomorrow internet
Blue C
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Fantastic
T- Online
Utd Internet
wapme
EM.TV
Advanced M.(und in diesem Zshg. EMS)
Team communication
Intertainment
Ohne Gewähr, vielleicht ist ja doch noch ein Shootingstar/ Turnaround/ Spitzenübernahmekandidat dabei der alle positiv überrascht.
Also bitte nicht mit "wie kommst Du auf..., die hab ich gestern erst nachgekauft" etc. argumentieren. Wenn es jemand anders sieht, ist es für mich OK, einfach anmerken...
Vielleicht kennt noch jemand einige andere Kandidaten evtl. Bios?
mfg
dem ist nicht mehr viel,hinzuzufügen!Eventuell noch:Ebookers!
Meinen Hauptfavoriten hast du ja dabei!den vielleicht größten Cashburner überhaupt:Tomorrow Internet?
Meinen Hauptfavoriten hast du ja dabei!den vielleicht größten Cashburner überhaupt:Tomorrow Internet?
Katastrophale Heyde-Zahlen ein "Riesenschock" für Anleger
Fondsmanager werfen Aktienpakete auf den Markt
Frankfurt/Main - Mit Kopfschütteln reagierten Händler und Analysten auf das unter Plan liegende Ergebnis für das Jahr 2000 des IT-Dienstleisters Heyde AG. "Die Zahlen und der Ausblick des Unternehmens sind katastrophal", sagte Merck Finck-Analyst Maximilian Schoeller. Ein Händler sagte, das enttäuschende Ergebnis des einstigen Aushängeschilds sei ein "Riesenschock" für gewesen. Fondsmanager trennten sich panikartig von den Titeln.
Die Aktien der Heyde AG reagierten auf die verfehlten Planzahlen mit einem Kurssturz von zeitweise mehr als 40 Prozent auf ein neues Rekordtief von 3,28 Euro. Ihr Jahreshoch erreichten die Papiere Anfang März 2000 bei 43,79 Euro.
Heyde hatte am Freitag nach Börsenschluss für das Jahr 2000 nach vorläufigen Zahlen eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr von 85 Prozent auf 341 Mio. DM und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) nach US-Bilanzierung von knapp drei Mio. DM bekannt gegeben. Für 2001 rechnet der IT-Dienstleister bei einem Umsatz von 400 Mio. DM mit einem operativen Ergebnis von zehn Mio. DM. Im November hatte Heyde für 2001 noch ein Umsatz von 470 Mio. DM und ein Vorsteuerergebnis von 49,4 Mio. DM prognostiziert.
Als Konsequenz der Geschäftsentwicklung trat Vorstandschef Dieter Heyde zurück. Der neue Heyde-Chef Dirk Wittenborg hat ein Restrukturierungsprogramm angekündigt. "Wir werden uns die eine oder andere Akquisition sowie sämtliche operativen Bereiche genau anschauen", sagte Wittenborg. Allerdings sei es "zu früh eine Aussage zu treffen", ob Heyde sich von Beteiligungen trennen werde.
Auch Simon Scholes, Analyst bei der Bankgesellschaft Berlin, zeigte sich von den Zahlen enttäuscht. "Die Zahlen sind schlecht und unterhalb der niedrigsten Erwartungen", so Scholes. Da Heyde aber in den letzten Jahren die Planzahlen erfüllt habe, verfüge das Unternehmen noch immer über Solidität: "Ich sehe keine Gefahr, dass der Konzern bankrott gehen wird."
Nach Einschätzung von Berenberg-Bank-Analyst Mark Osigus hängt die weitere Entwicklung des Unternehmens davon ab, welche Maßnahmen zur Kostensenkung Heyde einleitet. "Im vierten Quartal wurde anscheinend viel Geld verbrannt." Diese Ausgaben müsse Heyde in den Griff bekommen.
Als verbesserungsbedürftig bezeichneten die Analysten die Öffentlichkeitsarbeit. Offensichtlich hätten einige Leute schon im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen Informationen gehabt, sagte Scholes. Obwohl es seiner Ansicht nach angesichts der derzeitigen Marktlage noch offen ist, ob das Unternehmen die Planzahlen für das Jahr 2001 erfüllen kann, ist er langfristig zuversichtlich. "Ein Turn-around dürfte für Heyde machbar sein", sagte Scholes, der die Aktien unverändert mit "Halten" einstuft.
Während Berenberg-Bank-Analyst Osigus die Aktien vorerst weiterhin mit "Akkumulieren" bewertet, hat Felix Ellmann von SES Research die Heyde-Titel auf Grund der schlechten Informationspolitik auf "Underperformer" von "Outperformer" herab gestuft. Auch Merck Finck-Analyst Schoeller sieht trotz des drastischen Einbruchs der Aktie derzeit keinen Spielraum für Kursgewinne. "Durch den sehr pessimistischen Ausblick halte ich den Wert noch für zu teuer." rtr
Quelle: http://www.welt.de/daten/2001/02/27/0227fi225734.htx
Montag 26. Februar 2001, 20:45 Uhr
Britischen Behörden zufolge wurden in Großbritannien in der Nacht zum Sonntag 2750 Schweine, Rinder und Schafe verbrannt. Aus Angst vor einer weiteren Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche sind tausende Tiere in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden getötet worden. Die Zahl der von der Tierseuche betroffenen britischen Höfe stieg am Montag um fünf auf zwölf. (Foto: Jeff J Mitchell) REUTERS
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hä? brandopfer von tieren leuchten mir ja noch ein,
aber welcher dämon verlangt die verbrennung von finanzwerten?
inminki
Internet: Geschäftszahlen lassen Kurse purzeln
von Stefan Mayriedl [27.02.01, 15:42]
Der Faschingsdienstag ist, was die Internet-Branche betrifft, alles andere als meldungsarm. Caatoosee, Trintech, Kabel New Media und Secunet vermelden Jahres- und/oder Quartalszahlen. Mit Ausnahme der schon chronisch überbewerteten Caatoosee AG reagieren die Anleger negativ auf die Daten und schicken die Werte im zweistelligen Prozentbereich in den Keller. Die Aktien sind damit die drei stärksten Verlierer am Neuen Markt.
Trintech ist bei hohen Umsätzen schwächster Wert im NEMAX 50. Statt eines Verlustes vor Steuern und Zinsen von 5,6 Millionen Euro, wie beim Börsengang vor knapp einem Jahr avisiert, kam ein Jahresfehlbetrag von sage und schreibe 35 Millionen Euro heraus.
Secunet , ein Dienstleister im Bereich IT-Sicherheit, weitete im Jahr 2000 seinen Verlust gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Viertel aus. Der Umsatz um gut 60 Prozent zu. Der Kursverfall der Aktie setzt sich heute fort – gegenüber dem Hoch im März 2000 fällt der Wert auf ein Allzeittief unterhalb der Zehn-Euro-Marke.
Die Anleger strafen auch die Aktie der Kabel New Media AG ab, obwohl die Internet-Agentur nichts anderes verkündete, als bereits am 19. Januar: Die tatsächlichen Zahlen des dritten Quartals stimmen mit den vorläufigen überein. Als diese Mitte Januar bekannt wurden, machte die Aktie einen Sprung um mehr als 20 Prozent auf 16 Euro – heute ist der Titel den Börsianern nicht einmal mehr neun Euro wert.
Bei diesen Kursabschlägen ist es kein Wunder, dass auch der Internet-Branchenindex leichter tendiert. Mit einem Verlust von knapp einem Prozent ist der Sektor deutlich schwächer als der Gesamtmarkt und wird nur von den Telecoms unterboten. Während das Schwergewicht T-Online gut ein Prozent abgibt, legt der zweitgrößte Wert BroadVision knapp zwei Prozent zu. Der NEMAX-Internet-Index liegt nur noch knapp über 24 Punkten und setzt somit seinen Abwärtstrend fort, der ihn mindestens bis 20 Zähler bringen könnte.
Trotz des Branchenverlustes befinden sich unter den zehn größten Gewinnern am Neuen Markt sogar vier Internet-Werte: Bei geringen Umsätzen legen fluxx.com , i:FAO, net@G und Buch.de zwischen zehn und 20 Prozent zu. Diese Werte haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie liegen trotz der heutigen Kursgewinne immer noch mehr als 85 Prozent von ihren Höchstständen entfernt.
Quelle: http://www.boerse-online.bch.de/cgi-bin/gx.cgi/AppLogic+FTCo…
von Stefan Mayriedl [27.02.01, 15:42]
Der Faschingsdienstag ist, was die Internet-Branche betrifft, alles andere als meldungsarm. Caatoosee, Trintech, Kabel New Media und Secunet vermelden Jahres- und/oder Quartalszahlen. Mit Ausnahme der schon chronisch überbewerteten Caatoosee AG reagieren die Anleger negativ auf die Daten und schicken die Werte im zweistelligen Prozentbereich in den Keller. Die Aktien sind damit die drei stärksten Verlierer am Neuen Markt.
Trintech ist bei hohen Umsätzen schwächster Wert im NEMAX 50. Statt eines Verlustes vor Steuern und Zinsen von 5,6 Millionen Euro, wie beim Börsengang vor knapp einem Jahr avisiert, kam ein Jahresfehlbetrag von sage und schreibe 35 Millionen Euro heraus.
Secunet , ein Dienstleister im Bereich IT-Sicherheit, weitete im Jahr 2000 seinen Verlust gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Viertel aus. Der Umsatz um gut 60 Prozent zu. Der Kursverfall der Aktie setzt sich heute fort – gegenüber dem Hoch im März 2000 fällt der Wert auf ein Allzeittief unterhalb der Zehn-Euro-Marke.
Die Anleger strafen auch die Aktie der Kabel New Media AG ab, obwohl die Internet-Agentur nichts anderes verkündete, als bereits am 19. Januar: Die tatsächlichen Zahlen des dritten Quartals stimmen mit den vorläufigen überein. Als diese Mitte Januar bekannt wurden, machte die Aktie einen Sprung um mehr als 20 Prozent auf 16 Euro – heute ist der Titel den Börsianern nicht einmal mehr neun Euro wert.
Bei diesen Kursabschlägen ist es kein Wunder, dass auch der Internet-Branchenindex leichter tendiert. Mit einem Verlust von knapp einem Prozent ist der Sektor deutlich schwächer als der Gesamtmarkt und wird nur von den Telecoms unterboten. Während das Schwergewicht T-Online gut ein Prozent abgibt, legt der zweitgrößte Wert BroadVision knapp zwei Prozent zu. Der NEMAX-Internet-Index liegt nur noch knapp über 24 Punkten und setzt somit seinen Abwärtstrend fort, der ihn mindestens bis 20 Zähler bringen könnte.
Trotz des Branchenverlustes befinden sich unter den zehn größten Gewinnern am Neuen Markt sogar vier Internet-Werte: Bei geringen Umsätzen legen fluxx.com , i:FAO, net@G und Buch.de zwischen zehn und 20 Prozent zu. Diese Werte haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie liegen trotz der heutigen Kursgewinne immer noch mehr als 85 Prozent von ihren Höchstständen entfernt.
Quelle: http://www.boerse-online.bch.de/cgi-bin/gx.cgi/AppLogic+FTCo…
WATTTT
WER BIST DU DENN
WER BIST DU DENN
ots Ad hoc-Service: Trintech Group PLC <US8966821014>
TRINTECH MELDET ERLÖSE VON 15,5 MILLIONEN USD IM 4. QUARTAL UND VON 49 MILLIONEN USD FÜR DAS ABGELAUFENE GESCHÄFTSJAHR
[27.02.2001 - 10:33 Uhr]
Trintech (Nasdaq: TTPA; Neuer Markt: TTP), ein führender Anbieter
sicherer Electronic-Payment-Infrastrukturlösungen, hat heute
Rekorderlöse für das 4. Quartal und das am 31. Januar 2001
abgeschlossene gesamte Geschäftsjahr gemeldet. Die Umsatzerlöse in
dem am 31. Januar 2001 abgeschlossen 4. Quartal beliefen sich auf
15,5 Mio. USD. Im Vergleich zu 9,0 Millionen USD im entsprechenden
Vorjahresquartal (31. Januar 2000) ist dies ein Anstieg um 72%. Die
Umsatzerlöse im zum 31. Januar 2001 abgelaufenen Geschäftsjahr
betrugen 49,0 Mio. USD, und liegen damit um 62% höher als die 30,2
Mio. USD im entsprechenden Vorjahresgeschäftsjahr. Dieses Wachstum
spiegelt die anhaltende Nachfrage nach den sicheren
Zahlungs-Infrastruktur-Lösungen von Trintech für den elektronischen
Handel wider. Diese Nachfrage trieb die Erlöse aus Softwarelizenzen
im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahr von 3,5 Mio. USD um 80% auf
6,2 Mio. USD. Die Lizenzeinnahmen im gesamten Geschäftsjahr stiegen
auf 20,6 Mio. USD, ein Anstieg gegenüber den 9,2 Mio. USD des
Vorjahres um 125%. Die Umsatzerlöse aus Dienstleistungen erhöhten
sich im 4. Quartal um 363% von 552.000 USD im Vorjahresquartal auf
2,6 Mio. USD und um 134% von 2,6 Mio. USD auf 6,1 Mio. USD für das
gesamten Geschäftsjahr. Die Einnahmen aus dem Produktverkauf stiegen
im 4. Quartal um 34% auf 6,8 Mio. USD gegenüber 5,0 Mio. USD im
Vorjahresquartal und im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum
Vorjahr um 21% auf 22,3 Mio. USD.
Die Bruttogewinnmarge inklusive der Kosten der Abschreibung
hinzugekaufter Technologien in Höhe von 1,1 Mio. USD betrug im 4.
Quartal 39% (6,1 Mio. USD), im Vergleich zu 47% (4,2 Mio. USD) des
entsprechenden Vorjahresquartals (31. Januar 2000). Für das am 31.
Januar 2001 beendete gesamte Geschäftsjahr erhöhte sich die
Bruttogewinnmarge auf 46% (22,4 Mio. USD) gegenüber 13 Mio. USD im
vorherigen Geschäftsjahr, das am 31. Januar 2000 endete. Auf einer
Proforma Basis, ohne die Einbeziehung der Abschreibungskosten für
hinzugekaufte Technologien in Höhe von 1,1 Mio. USD, die
Bruttogewinnmarge für das Quartal belief sich auf 47% (7,3 Mio. USD),
im Vergleich zu 47% (4,2 Mio. USD) im Vorjahresquartal. Gleichzeitig
betrug die proforma Bruttogewinnmarge ohne die Kosten für
hinzugekaufte Technologien für das gesamte Geschäftsjahr bis zum 31.
Januar 2001 48% (23,6 Mio. USD). Im letzten Geschäftsjahr, dass zum
31. Januar 2000 endete, lag die Bruttogewinnmarge bei 43% (13,0 Mio.
USD). Im 4. Quartal hat Trintech die Investitionen zum Aufbau seiner
weltweiten Organisation und zur Entwicklung innovativer, sicherer
Infrastrukturlösungen für Zahlungen im elektronischen Handel
fortgesetzt. Die Ausgaben für Vertrieb und Marketing stiegen um 82%
auf 5,0 Mio. USD. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhten
sich um 121% auf 6,5 Mio. USD gegenüber dem entsprechenden Quartal
des Vorjahres. Der grundsätzliche und verwässerte Nettofehlbetrag je
ADS (American Deposit Share) für das am 31. Januar 2001 beendete 4.
Quartal betrug 0,26 USD gegenüber 0,09 USD im Vorjahresquartal, das
am 31. Januar 2000 endete. In diesem Quartal hat das Unternehmen
einen Aufwand in Höhe von 1.2 Mio. USD, im Gegenwert von 0,02 USD je
ADS gebucht. Basis sind die 1999 ausgegebenen Aktienoptionen zum
Marktwert an die Mitglieder des Advisery Board und an MasterCard als
Teil der strategischen Partnerschaft mit dem Unternehmen. Trintech
kann Rekordeinnahmen aus der Amortisation von Goodwill und
immateriellen Aktiva in Höhe von 5,6 Mio. US verbuchen. Die Kosten
für die Amortisation der Technologieeinkäufe durch Checkline plc,
Sursoft, Exceptis Technologies und Globeset Inc. belaufen sich auf
1,1 Mio. USD, entsprechend 0,11 USD pro ADS. Ohne den Einfluss der
Amortisation von Goodwill, immateriellen Aktiva, Technologiezukäufe
und den Aufwendungen für die Aktienoptionen beträgt der proforma und
verwässerte Nettofehlbetrag je ADS für das am 31. Januar 2001
beendete Quartal 0,12 USD. Für das ganze Geschäftsjahr beträgt der
grundsätzliche und verwässerte Fehlbetrag pro ADS 0,59 USD im
Vergleich zu 0,31 USD für das am 31. Januar 2000 beendete
Geschäftsjahr. Ohne die Einbeziehung der Amortisation von Goodwill,
immaterieller Aktiva, Technologien und Kosten der Aktienoptionen,
betrug der grundsätzliche und verwässerte Fehlbetrag pro ADS betrug
er 0,35 USD für das am 31. Januar 2001 beendete Geschäftsjahr.
Kontakt: Paul Byrne; CFO; Trintech Group PLC; +353 1 207 4106 /
Ruth Cotter; Investor Relations; Trintech Group PLC; +353 1 207 4203
Weitere Information unter http://www.trintech.com/
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=224719
M E T A B O X
Domeyer unter Beschuss
Strafanzeigen, Razzia-Gerüchte und Ermittlungen. Das Hildesheimer Unternehmen steht im Kreuzfeuer.
Hildesheim - Die Affäre um Metabox wird immer undurchsichtiger. Nach Angaben des Börsenjournalisten Egbert Prior ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt nach einer Hausdurchsuchung gegen die Hildesheimer AG. Es bestehe der Verdacht auf Kursmanipulation und Kapitalanlagebetrug. Der Vorstand allerdings bestreitet dies und erstattet Strafanzeige gegen Prior.
Bereits Anfang des Jahres seien die Geschäftsräume der am Neuen Markt notierten Multimedia-Firma durchsucht worden. Der Verdacht richte sich auf falsche Angaben in Unternehmensberichten, heißt es weiter.
In Ad-hoc-Meldungen hatte Metabox mehrfach Großaufträge von ungenannten Kunden gemeldet, die nie zu Stande kamen. Über die Namen der angeblichen Kunden schweigt sich der Vorstand-Chef Stefan Domeyer bis heute beharrlich aus. Beobachter rechneten deshalb bereits seit längerem damit, dass die Metabox AG zum Fall für den Staatsanwalt wird.
Wer sind die Auftraggeber ?
Dies hat offenbar den Metabox-Vorstand veranlasst, seine Informationspolitik zu überdenken. Nach Auskunft der Münchner Schumacher AG, zuständig für die Aktionärsbetreuung von Metabox, sollen die bislang geheim gehaltenen Auftraggeber bis Ende März öffentlich gemacht werden. So jedenfalls die Ankündigung am Mittwoch-Mittag. Wenig später wurde zurückgerudert: Nicht alle, sondern nur ein Name sollte genannt werden, und ausserdem sei die Äusserung des Mitarbeiters missverständlich zitiert worden.
Bei der Schumacher AG handelt es sich übrigens um das Unternehmen der Ehefrau von Manfred Schumacher, der bis vor wenigen Wochen im Aufsichtsrat von Metabox saß und Ex-Chefredakteur der Zeitschrift "Focus Money" war. Wenige Tage nach dem Start des Magazins verließ er das Blatt, weil er nach eigenen Worten "den Anschein einer Interessenskollision und entsprechende Verdächtigungen ausschließen" wolle.
Weigerte sich bislang, die Auftraggeber von Metabox zu nennen: CEO Stefan Domeyer
Metabox: "Alles aus der Luft gegriffen"
Gegenüber mm.de bestritt Unternehmenssprecherin Aenne Schaper die Darstellung Priors. Eine Razzia habe es nicht gegeben, und alle Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen. Nach ihrer Darstellung hat die Metabox AG nun ihrerseits Strafanzeige gegen Egbert Prior gestellt.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim sagte dagegen, das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel in Frankfurt habe bei seinen Untersuchungen einen "Verdacht auf Insiderhandel" ausgemacht. Aus diesem Grund sei das Verfahren am 19. Januar 2001 an ihre Dienststelle übergeben worden. Diese wiederum habe den Fall an die Staatsanwaltschaft Hannover weiter geleitet.
"Letter of Intent" als Vertrag gemeldet
Die niedersächsische Behörde bestätigte inzwischen, dass seit "einigen Wochen" ermittelt wird. "Es geht um Kursbetrug", sagte Sprecher Manfred Knothe. "Das Unternehmen soll so genannte "Letter of Intent" als abgeschlossene Verträge dargestellt haben."
Tätig wurde auch die Hessische Börsenaufsicht. Sie hat nach eigener Auskunft eine Anzeige wegen Kursmanipulation eingeleitet. Der Hintergrund: Das Bundesaufsichtsamt hatte geprüft, ob Metabox gegen Paragraph 15 des Wertpapierhandelsgesetzes verstieß, als am 28. September 2000 eine Umsatz- und Gewinnwarnung herausgegeben wurde. Nach Angaben von CEO Stefan Domeyer hatte sich nämlich bereits drei Tage vorher abgezeichnet, dass es zu Lieferungs-Verschiebungen kommen könnte. Diese Probleme waren als Grund für die Warnung angeführt worden.
Wertpapieraufsicht erwirkt Verfügung
Heute nun teilte das Bundesaufsichtsamt mit, dass gegen Metabox eine Untersagungsverfügung erlassen wurde. In dieser Verfügung wird dem Unternehmen untersagt, in Ad-hoc-Meldungen weiter zu behaupten, die angezweifelten Lieferverträge seien dem Amt vorgelegt worden.
Dabei geht es insbesondere um eine Meldung vom 28. November 2000, in der der Vorstand wissen liess, man habe einen Vertrag über die Lieferung von mindestens 100.000 Geräten nach Großbritannien unterzeichnet und den Vertrag vor Veröffentlichung der Ad-hoc-Meldung dem Bundesaufsichtsamt vorgelegt.
Sollte sich Metabox der Verfügung, die am Donnerstag rechtskräftig wird, widersetzen, ist nach Angaben einer Sprecherin ein Zwangsgeld fällig. Die Untersagungsverfügung sei erlassen worden, da es sich in diesem Fall nicht um Tatsachen handele, die das Bundesaufsichtsamt prüfen könnte. Das Unternehmen erwecke aber den Anschein, als ob dies der Fall wäre.
Schutzgemeinschaft plant Strafanzeige
Indes bereitet die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) eine Strafanzeige gegen Metabox vor und fordert Schadenersatz. Die Anleger sind nach Ansicht von Sprecher Markus Straub in hohem Maße unseriös über die Situation des Unternehmens informiert worden. Vorstandsvorsitzender Domeyer verweigere die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft. Straub hält Metabox für einen der Pleitekandidaten des Jahres 2001 und begründet dies unter anderem mit dem geringen Kassenbestand.
Weitere Strafanzeigen sind in Vorbereitung, wenn man Vorstands-Chef Domeyer glauben darf. Nach seinen Worten prüfen mehrere Großanleger, ob sie Egbert Prior für den Kursverfall bei Metabox am Tag nach seiner Vorabmeldung haftbar machen.
95 Prozent Kursverlust seit Mitte letzten Jahres
Metabox erwirtschaftete im Jahr 2000 einen Umsatz von etwa 50 Millionen Mark. Damit verfehlte das Unternehmen seine Prognose von zuletzt 70 Millionen Mark. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die AG nach eigenen Angaben vom Januar einem Umsatz von 600 Millionen DM.
Die Aktie reagierte auf die neuen Nachrichten mit einem starken Kursverlust und fiel im Xetra-Handel bis auf 2,23 Euro - der tiefste Stand der letzten 52 Wochen. Im vergangenen Jahr hatte sie - nach einer der angeblichen Erfolgsmeldungen aus Hildesheim - ein Rekordhoch von intraday rund 46 Euro erreicht.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,120065,00.…
ots Ad hoc-Service: micrologica AG <DE0006623002>
Micrologica AG droht Zahlungsunfähigkeit
[28.02.2001 - 20:54 Uhr]
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
-----------------------------------------------------
Bargteheide (ots Ad hoc-Service) -
Der Vorstand der Micrologica AG gibt bekannt, dass von dem
Privat-Investor , mit dem letzte Woche eine Kreditlinie über 2 Mio
Euro vereinbart worden war, heute abend aus wichtigem Grund die
Kündigung der Linie angedroht wurde. Die angedrohte Kündigung bezieht
sich auf die zuvor heute nachmittag eingegangene Nachricht einer
internationalen Unternehmensgruppe aus der CallCenterbranche, die mit
Micrologica vor mehreren Wochen aufgenommenen Gespräche über
Beteiligung an bzw. Kooperation mit Micrologica zu beenden. Der Grund
liege in der aktuell als dringlicher angesehenen Konzentration auf
ihr bestehendes Geschäft in anderen Märkten. Diese Gespräche waren
die jüngsten von einer Reihe von Gesprächen mit mehreren
strategischen Investoren, die in den letzten 5 Monaten erfolglos
geführt worden war. Aufgrund der angedrohten Kündigung der o.g.
Kreditlinie droht Zahlungsunfähigkeit, weil die absehbaren
Verbindlichkeiten mutmaßlich nicht zeitgerecht durch ausreichende
liquide Mittel gedeckt werden können. Die Organe der Micrologica
prüfen kurzfristig das weitere Vorgehen um Schaden für die
Gesellschaft und Aktionäre zu begrenzen.
Weitere Informationen: Micrologica AG, Petra Bruns, Bahnhofstraße
24, 22941 Bargteheide Tel. 04532-403-168; Fax: 04532-403-199 E-Mail:
petra.bruns@micrologica.de http://www.micrologica.de
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=225379
N E U E R M A R K T
Vertrauen komplett verspielt
Von Annegret Loges
Nicht nur die Fülle schlechter Nachrichten drückt den Neuen Markt auf immer neue Tiefstände. Anleger trauen den Vorständen vieler Start-up-Unternehmen nicht mehr - zu Recht.
Frankfurt am Main - "Die Qualität des Managements zeigt sich in schweren Zeiten", resümiert Axel Mühlhaus vom Börsenbrief Mainvestor. Besonders viele Finanzvorstände am Neuen Markt seien nicht wirklich qualifiziert: "Sie sind zu blauäugig, haben zu unsauber geplant." Kriminelle Energie vermutet der Börsenexperte bei den wenigsten Firmenlenkern, in Einzelfällen hält er dieses Kalkül jedoch auch für möglich.
Neben der schlechten Grundstimmung - Negativrekorde am US-Vorbild Nasdaq, schlechte Konjunkturdaten und immer wieder Gewinnwarnungen in der Hightech-Branche - fallen einzelne Unternehmen auch noch mit unangenehmen Neuigkeiten auf: Micrologica steht kurz vor der Pleite, weil ein privater Investor eine Kreditlinie von über zwei Millionen Euro kündigen will. Gegen Met@box ermittelt angeblich die Staatsanwaltschaft. Das Unternehmen soll in Ad-hoc-Mitteilungen Geschäftsabschlüsse angekündigt haben, die nie zu Stande kamen.
"Heyde soll gestern auf einer Analystenkonferenz eine desaströse Vorstellung gegeben haben", sagt Mühlhaus. Und spätestens im zweiten oder dritten Jahr an der Börse seien Beobachter mit einem jungen Unternehmen nicht mehr nachsichtig. "Vor anderthalb Jahren war es fast ein Sakrileg, Intershop anzuzweifeln." Jetzt ist niemand mehr sicher, ob die Unternehmensplanungen für die Zeiten jenseits des Booms greifen.
Neben weiterer Insolvenzen erwartet Axel Mühlhaus auch freiwillige Delistings: "Bei über 300 Titeln am Neuen Markt sind viele Kleine dabei, bei denen die Börsennotierung in erster Linie Kosten verursacht." Moritz Hunzinger habe beispielsweise schon einmal darüber gesprochen, vielleicht in zwei Jahren sein Unternehmen wieder aus dem Börsenhandel zu nehmen.
Anleger, die dem Wachstumssegment noch nicht den Rücken kehren wollen, können in diesem Jahr auf ein stärkeres zweites Halbjahr hoffen. "Und wenn der Neue Markt dreht, wird erst mal alles steigen", lautet Mühlhaus` Prognose.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzen/0,1518,120292,00.h…
Ausgabe 42 vom 1.3.2001
"Liquidität reicht für kurzfristige Verbindlichkeiten"
Gespräch mit dem neuen Heyde-Vorstandschef Dirk Wittenborg - Kurs bricht nach Präsentation erneut ein
Der Bad Nauheimer IT-Dienstleister Heyde hat gestern zum ersten Mal nach dem Debakel vom Wochenschluss (vgl. BZ vom 27. Februar) sein angekündigtes Restrukturierungsprogramm vor Analysten präsentiert. In Folge der Präsentation brach der Aktienkurs des Unternehmens erneut stark ein: Das Papier verlor fast 25 % an Wert und ging mit einem neuen Allzeittief von 2,52 Euro aus dem Handel. Vor allem Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten haben den Kurs zusätzlich belastet.
- Herr Wittenborg, nach den drastisch heruntergefahrenen Planzahlen gibt es Spekulationen über Liquiditätsprobleme bei Heyde. Stimmen diese Vermutungen?
Wir haben ausreichend Liquidität, um unsere kurzfristigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Wir haben uns im Vorfeld der revidierten Zahlen natürlich um Finanzierungsmöglichkeiten gekümmert: Man braucht entsprechende Vorsorge, wenn nach der Zahlenvorlage der ein oder andere Lieferant sein Geld früher haben will. Wenn man Heyde betrachtet, zeigt es sich, dass sich das Unternehmen, abgesehen von der Kapitalerhöhung beim Börsengang, bisher stets aus dem dem Cash-flow finanziert hat. Der Handlungsbedarf liegt nun darin, diesen Liquiditätsfluss durch die Bündelung der Kräfte im operativen Geschäft zu stärken und die Finanzierungsstruktur zu verbessern. Die Zahlen zum Jahresabschluss zeigen 40 Mill. DM auf der Fremdkapitalseite und 20 Mill. DM Cash-Position, das heißt, in der Kasse sind noch Mittel in einer Größenordnung von mehreren Millionen DM.
- Das heißt, Sie können Liquiditätsprobleme ausschließen?
Wissen Sie, Finanzierungsprobleme kann kein Unternehmen dieser Welt ausschließen. Wir arbeiten an entsprechenden Maßnahmen. Natürlich haben wir in der jetzigen Situation einen größeren Druck, den Markt zu informieren. Daran arbeiten wir.
- Welche Einspareffekte erwarten Sie denn aus dem Restrukturierungsprogramm?
Wir sind noch nicht so weit, um sagen zu können, wie viel genau wir einsparen werden. Wir werden die Kosten deutlich reduzieren, aber wir werden im ersten Halbjahr auch entsprechende Investitionen zu verbuchen haben. Das Ergebnis zur Jahresmitte wird ohne Frage nicht sehr attraktiv sein. Aber wir halten daran fest, im Gesamtjahr ein deutlich positives Ebit von 10 Mill. DM zu erwirtschaften.
- Und das Umsatzziel?
Wir haben die Umsatzvorgabe von 400 auf 360 Mill. DM nochmals gesenkt. Wir wollen damit ganz klare Prioritäten setzen: Statt wie früher nur das Wachstum im Blick zu haben, gilt es nun, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass es auch in Zukunft profitabel weitergeht.
- Stimmt es, dass Sie im vierten Quartal mit Umsatzausfällen zu kämpfen hatten?
In der Tat, aber bei Umsatzausfällen stehen wir nicht alleine da. Unterm Strich ist der IT-Markt wieder zu einem business as usual zurückgekehrt. Die blinde Euphorie ist gewichen, jetzt wird vermehrt nach strategischer Eingliederung gefragt. Dieser Nachdenkprozess hat dazu geführt, dass wir im 4. Quartal bei manchen Unternehmen nicht die Abschlüsse machen konnten, die wir uns vorgenommen hatten.
- Wie geht es mit ihrer englischen Tochter weiter?
Wir haben bei Tantus zwei Optionen: entweder profitabel machen oder verkaufen. Wir werden diese Frage nicht auf der Basis der Vergangenheit beantworten, sondern mit Blick auf die Zukunftschancen. Wir werden die Entscheidung allerdings erst dann treffen, wenn nach dem Restrukturierungsprogramm alle Fakten auf dem Tisch liegen.
- Und welche Pläne haben sie für das US-Geschäft?
Das ist ganz einfach: Unsere US-Übernahme Gifts Payment Solutions ist ein profitables Unternehmen und wird auch weiterhin profitabel sein.
- Wie können denn Stock-Options ihr Ergebnis mit 6 Mill. DM belasten, die nach US-GAAP zwar bilanziert werden müssen, aber mit legaler Bilanzkosmetik und entsprechender Programm-Struktur wegzuretouschieren gewesen wären?
Da gilt es, zwei Dinge zu unterscheiden: Zum einen geht es um das Mitarbeiteraktien-Kaufprogramm. Wir haben das nach Ratschlag bislang aufwandneutral gebucht und sind davon ausgegangen, so auch für 2000 zu verfahren. Zum Ende des Jahres gab es aber die eine oder andere Stimme, die uns riet, künftig konservativer und damit aufwandwirksam zu verbuchen. Und dazu haben wir uns schließlich entschlossen. Daneben haben wir in der Tat ein Stock-Options-Programm, das von Anfang an aufwandneutral gehandhabt wurde.
- Wie groß ist denn der Unternehmensanteil von Dieter Heyde?
Dieter Heyde hält aktuell unter 25 %, zudem gibt es einen Poolvertrag mit anderen Altaktionären, in dem 40 % der Anteile gebündelt sind. Wie Sie wissen, habe ich selbst auch mein Unternehmen in die Gruppe eingebracht, und es wurde ausschließlich mit Aktien gezahlt. Sie sehen, ich habe größtes Interesse daran, dass Heyde wieder auf alte Pfade zurückkehrt.
Die Fragen stellte Bernd Freytag
Börsen-Zeitung, 1.3.2001
Quelle: http://www.boersen-zeitung.com/online/redaktion/a042/BZ04218…
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Ad hoc-Service: Heyde AG deutsch
Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
(Bad Nauheim, 02. März 2001) Die Sparkassenfinanzgruppe hat 90 % der Aktien an
der pulsiv AG über eine besonders hierzu gegründete Holdinggesellschaft (die MWW
siebenundvierzigste Vermögensverwaltungs GmbH") erworben. Die bisherigen
Aktionäre der pulsiv AG waren die HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA (70 %), die
Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG (10 %), Heyde AG (10 %) und die HUK COBURG
Holding GmbH (10 %). Die HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA wird mit 10 % an der
pulsiv AG beteiligt bleiben, hat jedoch der Erwerbergesellschaft eine Call
Option auf diese 10 % eingeräumt.
Der Kaufvertrag steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Für weitere Informationen:
Dr. Joachim Fleing
Investor Relations
Telefon: (0 60 32) 308-0;
Telefax: (0 60 32) 308-2013
E-Mail: boerse@heyde.de
Ende der Ad hoc-Mitteilung, (c) DGAP 02.03.2001
Quelle: http://www.webfactory.apa.at/scripts/depot2/dgap/news/200103…
Steht die Heyde AG vor der unmittelbaren Zahlungsunfähigkeit ?
"Liquidität reicht für kurzfristige Verbindlichkeiten"
Gespräch mit dem neuen Heyde-Vorstandschef Dirk Wittenborg - Kurs bricht nach Präsentation erneut ein
Der Bad Nauheimer IT-Dienstleister Heyde hat gestern zum ersten Mal nach dem Debakel vom Wochenschluss (vgl. BZ vom 27. Februar) sein angekündigtes Restrukturierungsprogramm vor Analysten präsentiert. In Folge der Präsentation brach der Aktienkurs des Unternehmens erneut stark ein: Das Papier verlor fast 25 % an Wert und ging mit einem neuen Allzeittief von 2,52 Euro aus dem Handel. Vor allem Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten haben den Kurs zusätzlich belastet.
- Herr Wittenborg, nach den drastisch heruntergefahrenen Planzahlen gibt es Spekulationen über Liquiditätsprobleme bei Heyde. Stimmen diese Vermutungen?
Wir haben ausreichend Liquidität, um unsere kurzfristigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Wir haben uns im Vorfeld der revidierten Zahlen natürlich um Finanzierungsmöglichkeiten gekümmert: Man braucht entsprechende Vorsorge, wenn nach der Zahlenvorlage der ein oder andere Lieferant sein Geld früher haben will. Wenn man Heyde betrachtet, zeigt es sich, dass sich das Unternehmen, abgesehen von der Kapitalerhöhung beim Börsengang, bisher stets aus dem dem Cash-flow finanziert hat. Der Handlungsbedarf liegt nun darin, diesen Liquiditätsfluss durch die Bündelung der Kräfte im operativen Geschäft zu stärken und die Finanzierungsstruktur zu verbessern. Die Zahlen zum Jahresabschluss zeigen 40 Mill. DM auf der Fremdkapitalseite und 20 Mill. DM Cash-Position, das heißt, in der Kasse sind noch Mittel in einer Größenordnung von mehreren Millionen DM.
- Das heißt, Sie können Liquiditätsprobleme ausschließen?
Wissen Sie, Finanzierungsprobleme kann kein Unternehmen dieser Welt ausschließen. Wir arbeiten an entsprechenden Maßnahmen. Natürlich haben wir in der jetzigen Situation einen größeren Druck, den Markt zu informieren. Daran arbeiten wir.
- Welche Einspareffekte erwarten Sie denn aus dem Restrukturierungsprogramm?
Wir sind noch nicht so weit, um sagen zu können, wie viel genau wir einsparen werden. Wir werden die Kosten deutlich reduzieren, aber wir werden im ersten Halbjahr auch entsprechende Investitionen zu verbuchen haben. Das Ergebnis zur Jahresmitte wird ohne Frage nicht sehr attraktiv sein. Aber wir halten daran fest, im Gesamtjahr ein deutlich positives Ebit von 10 Mill. DM zu erwirtschaften.
- Und das Umsatzziel?
Wir haben die Umsatzvorgabe von 400 auf 360 Mill. DM nochmals gesenkt. Wir wollen damit ganz klare Prioritäten setzen: Statt wie früher nur das Wachstum im Blick zu haben, gilt es nun, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass es auch in Zukunft profitabel weitergeht.
- Stimmt es, dass Sie im vierten Quartal mit Umsatzausfällen zu kämpfen hatten?
In der Tat, aber bei Umsatzausfällen stehen wir nicht alleine da. Unterm Strich ist der IT-Markt wieder zu einem business as usual zurückgekehrt. Die blinde Euphorie ist gewichen, jetzt wird vermehrt nach strategischer Eingliederung gefragt. Dieser Nachdenkprozess hat dazu geführt, dass wir im 4. Quartal bei manchen Unternehmen nicht die Abschlüsse machen konnten, die wir uns vorgenommen hatten.
- Wie geht es mit ihrer englischen Tochter weiter?
Wir haben bei Tantus zwei Optionen: entweder profitabel machen oder verkaufen. Wir werden diese Frage nicht auf der Basis der Vergangenheit beantworten, sondern mit Blick auf die Zukunftschancen. Wir werden die Entscheidung allerdings erst dann treffen, wenn nach dem Restrukturierungsprogramm alle Fakten auf dem Tisch liegen.
- Und welche Pläne haben sie für das US-Geschäft?
Das ist ganz einfach: Unsere US-Übernahme Gifts Payment Solutions ist ein profitables Unternehmen und wird auch weiterhin profitabel sein.
- Wie können denn Stock-Options ihr Ergebnis mit 6 Mill. DM belasten, die nach US-GAAP zwar bilanziert werden müssen, aber mit legaler Bilanzkosmetik und entsprechender Programm-Struktur wegzuretouschieren gewesen wären?
Da gilt es, zwei Dinge zu unterscheiden: Zum einen geht es um das Mitarbeiteraktien-Kaufprogramm. Wir haben das nach Ratschlag bislang aufwandneutral gebucht und sind davon ausgegangen, so auch für 2000 zu verfahren. Zum Ende des Jahres gab es aber die eine oder andere Stimme, die uns riet, künftig konservativer und damit aufwandwirksam zu verbuchen. Und dazu haben wir uns schließlich entschlossen. Daneben haben wir in der Tat ein Stock-Options-Programm, das von Anfang an aufwandneutral gehandhabt wurde.
- Wie groß ist denn der Unternehmensanteil von Dieter Heyde?
Dieter Heyde hält aktuell unter 25 %, zudem gibt es einen Poolvertrag mit anderen Altaktionären, in dem 40 % der Anteile gebündelt sind. Wie Sie wissen, habe ich selbst auch mein Unternehmen in die Gruppe eingebracht, und es wurde ausschließlich mit Aktien gezahlt. Sie sehen, ich habe größtes Interesse daran, dass Heyde wieder auf alte Pfade zurückkehrt.
Die Fragen stellte Bernd Freytag
Börsen-Zeitung, 1.3.2001
Quelle: http://www.boersen-zeitung.com/online/redaktion/a042/BZ04218…
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Ad hoc-Service: Heyde AG deutsch
Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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(Bad Nauheim, 02. März 2001) Die Sparkassenfinanzgruppe hat 90 % der Aktien an
der pulsiv AG über eine besonders hierzu gegründete Holdinggesellschaft (die MWW
siebenundvierzigste Vermögensverwaltungs GmbH") erworben. Die bisherigen
Aktionäre der pulsiv AG waren die HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA (70 %), die
Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG (10 %), Heyde AG (10 %) und die HUK COBURG
Holding GmbH (10 %). Die HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA wird mit 10 % an der
pulsiv AG beteiligt bleiben, hat jedoch der Erwerbergesellschaft eine Call
Option auf diese 10 % eingeräumt.
Der Kaufvertrag steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Für weitere Informationen:
Dr. Joachim Fleing
Investor Relations
Telefon: (0 60 32) 308-0;
Telefax: (0 60 32) 308-2013
E-Mail: boerse@heyde.de
Ende der Ad hoc-Mitteilung, (c) DGAP 02.03.2001
Quelle: http://www.webfactory.apa.at/scripts/depot2/dgap/news/200103…
Steht die Heyde AG vor der unmittelbaren Zahlungsunfähigkeit ?
05.03. 16:31
Ad hoc-Service: micrologica AG
Micrologica AG stellt Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit
Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Bargteheide, den 5.3.2001. Der Vorstand der Micrologica AG hat heute um 15.00 Uhr beim zuständigen Amtsgericht Reinbek einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt, da die liquiden Mittel der Gesellschaft voraussichtlich nicht ausreichen werden, um die künftig fällig werdenden Verbindlichkeiten zu erfüllen. Dem war die bereits in der vergangenen Woche angedrohte, nunmehr eingegangene Kündigung der Kreditlinie eines Privatinvestors vorausgegangen. Das Insolvenzgericht hat sogleich Herrn RA StB Berthold Brinkmann aus Hamburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, mit dem noch heute ein erstes Gespräch geführt wird. Hierbei werden auch die in den letzten Tagen erfreulicherweise eingegangenen Zahlungen von Kunden, die Loyalitätsbekundungen von Mitarbeitern und Partnern und die Absicht der Fortführung der Geschäfte sowohl mit bestehenden Kunden als auch mit neuen Kunden erörtert werden. Auch die Möglichkeiten einer raschen Zahlung der ausstehenden Vergütung an die 130 Mitarbeiter werden behandelt. Der Vorstand steht in laufenden Gesprächen mit mehreren bereits bekannten und auch neuen strategischen bzw. Finanz-Investoren, die ungeachtet der vorsorglichen Meldung der letzten Woche konkretes Interesse an einer Beteiligung an der Gesellschaft bekundet haben. Das weitere Vorgehen wird mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter abgestimmt und schnellstmöglich den Akionären. Investoren, Geschäftpartnern, Mitarbeitern und Medien mitgeteilt. Weitere Informationen: Micrologica AG, Petra Bruns, Bahnhofstr. 24, 22941 Bargteheide, Tel: 04532 403 168, Fax: 04532 403 199, email: petra.bruns@micrologica.de www.micrologica.de Ende der Ad hoc-Mitteilung
Quelle: http://www.gatrixx.de/newswatch/artikel/index.jsp?128111
Ad hoc-Service: micrologica AG
Micrologica AG stellt Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit
Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Bargteheide, den 5.3.2001. Der Vorstand der Micrologica AG hat heute um 15.00 Uhr beim zuständigen Amtsgericht Reinbek einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt, da die liquiden Mittel der Gesellschaft voraussichtlich nicht ausreichen werden, um die künftig fällig werdenden Verbindlichkeiten zu erfüllen. Dem war die bereits in der vergangenen Woche angedrohte, nunmehr eingegangene Kündigung der Kreditlinie eines Privatinvestors vorausgegangen. Das Insolvenzgericht hat sogleich Herrn RA StB Berthold Brinkmann aus Hamburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, mit dem noch heute ein erstes Gespräch geführt wird. Hierbei werden auch die in den letzten Tagen erfreulicherweise eingegangenen Zahlungen von Kunden, die Loyalitätsbekundungen von Mitarbeitern und Partnern und die Absicht der Fortführung der Geschäfte sowohl mit bestehenden Kunden als auch mit neuen Kunden erörtert werden. Auch die Möglichkeiten einer raschen Zahlung der ausstehenden Vergütung an die 130 Mitarbeiter werden behandelt. Der Vorstand steht in laufenden Gesprächen mit mehreren bereits bekannten und auch neuen strategischen bzw. Finanz-Investoren, die ungeachtet der vorsorglichen Meldung der letzten Woche konkretes Interesse an einer Beteiligung an der Gesellschaft bekundet haben. Das weitere Vorgehen wird mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter abgestimmt und schnellstmöglich den Akionären. Investoren, Geschäftpartnern, Mitarbeitern und Medien mitgeteilt. Weitere Informationen: Micrologica AG, Petra Bruns, Bahnhofstr. 24, 22941 Bargteheide, Tel: 04532 403 168, Fax: 04532 403 199, email: petra.bruns@micrologica.de www.micrologica.de Ende der Ad hoc-Mitteilung
Quelle: http://www.gatrixx.de/newswatch/artikel/index.jsp?128111
ots Ad hoc-Service: MIS AG <DE0006612401>
MIS AG - Expansion belastet Ergebnis
[05.03.2001 - 08:23 Uhr]
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
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Darmstadt (ots Ad hoc-Service) -
Starkes Wachstum in 2000 - Ehemaliger Finanzvorstand verlässt MIS
Die MIS AG (MIX, WKN 661 240) hat im Geschäftsjahr 2000 einen nach
IAS bilanzierten Konzernumsatz von 95,9 Mio. DM (Vorjahr 61,2 Mio.
DM) erzielt. Dies entspricht einer Steigerung um 57 Prozent. Das
Rohergebnis stieg um 27 Prozent von 31,4 Mio. DM auf 39,8 Mio. DM.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf Sach- und
Firmenwerte (EBITDA) beträgt -6,9 Mio. DM (Vorjahr 4,3 Mio. DM). Das
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) beläuft sich auf -14,5 Mio. DM
(Vorjahr 1,5 Mio. DM) und ist u.a. durch Firmenwert- abschreibungen
für die in 2000 akquirierten Unternehmen belastet. Das Ergebnis je
Aktie beträgt -4,05 DM gegenüber -0,31 DM im Vorjahr. Im ersten
Quartal 2001 ist nach Einschätzung des Vorstandes noch mit einem
substanziellen Fehlbetrag zu rechnen. Bis zum Jahresende werden die
Verluste aus den ersten Monaten durch operative Gewinne in den
letzten beiden Quartalen überkompensiert. Für das Gesamtjahr 2001 ist
daher ein positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen und
Einmalaufwendungen von ca. 3 Mio. DM zu erwarten. Franklin Syrowatka
hat sein Vorstandsamt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat mit
Wirkung zum 5.3.2001 niedergelegt. Syrowatka, bis Ende 2000 auch
verantwortlich für Finanzen, reagiert damit auf den ungünstiger als
prognostizierten Verlauf des Geschäftsjahres 2000. Das Finanzressort
hatte bereits am 15.1.2001 Christoph Heymann übernommen. Die
Verantwortung für die amerikanischen Märkte übernimmt Peter Raue,
Vorstandsvorsitzender der MIS AG.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
MIS AG - Public Relations Investor Relations
Anke Linnartz Manuela Engel
Tel.: (06151) 866 7461, Fax: 866 745 Tel.: (06151) 866 6218,
Fax: 866 745
E-Mail: alinnartz@misag.com E-Mail:
www.misag.de manuela.engel@misag.com
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=226434
N E U E R M A R K T
Micrologica vor der Pleite
Der ehemalige Börsenliebling Micrologica steht vor dem Aus: Am Nachmittag stellte der am Neuen Markt notierte Softwarehersteller einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.
Bargteheide - Wie das Unternehmen mitteilte, werden die liquiden Mittel der Gesellschaft voraussichtlich nicht ausreichen, um die künftig fällig werdenden Verbindlichkeiten zu erfüllen. Ein Privatinvestor hat eine Kreditlinie in Höhe von zwei Millionen Euro gekündigt. Bereits in der vergangenen Woche war die Aktie unter massiven Druck geraten, als die drohende Kündigung bekannt wurde.
Das zuständige Amtsgericht Reinbek bei Hamburg hat bereits einen Insolvenzverwalter bestellt, mit dem noch heute ein erstes Gespräch geführt werden soll. Unter anderem werde es um die möglichst zügige Bezahlung der Löhne und Gehälter der 130 Mitarbeiter gehen.
In den vergangenen Tagen seien erfreulicherweise Zahlungen von Kunden eingegangenen, Mitarbeiter und Partner hätten sich loyal geäußert, so das Unternehmen. Der Vorstand stehe in laufenden Gesprächen mit mehreren Finanz-Investoren, die konkretes Interesse an einer Beteiligung an der Gesellschaft bekundet hätten.
Die Aktie wurde inzwischen bis zum Ende des Börsentages vom Handel am Neuen Markt ausgesetzt.
Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein war bereits 1998 an den Neuen Markt gegangen und gehörte zu den Altstars des Börsensegments. Die Firma beschäftigt sich mit der Zusammenführung von Telefon- und Computertechnik, wie sie zum Beispiel in Call-Centern benötigt wird. Da die Produkte einen guten Ruf haben, stieg der Kurs der Aktie nach dem Börsengang kräftig an und erreichte zu Beginn des Jahres 1999 mit mehr als 130 Euro ihren Höchststand. Die Aktie gehörte zum Nemax 50, den sie aber schon lange wieder verlassen musste.
Nach einer Analyse der DG Bank, die das Unternehmen als Konsortialführer an die Börse brachte, haben Folgen des Börsengangs dem Unternehmen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten eingetragen. Mit dem Erlös von rund 30 Millionen Mark habe Micrologica eine Reihe von anderen Firmen übernommen und zahlreiche Kooperationen begründet, um das Wachstum zu beschleunigen.
"Aus der Rückschau ist zu erkennen, dass die Gesellschaft dabei ihre Schlüsselmärkte aus den Augen verlor und sich von ihrer Kernkompetenz entfernte", schreibt die Bank. Zudem sei Micrologica in einen Wettbewerb mit großen Systemhäusern eingetreten, auf den das Unternehmen weder organisatorisch noch personell oder finanziell vorbereitet gewesen sei.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,120981,0…
Micrologica vor der Pleite
Der ehemalige Börsenliebling Micrologica steht vor dem Aus: Am Nachmittag stellte der am Neuen Markt notierte Softwarehersteller einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.
Bargteheide - Wie das Unternehmen mitteilte, werden die liquiden Mittel der Gesellschaft voraussichtlich nicht ausreichen, um die künftig fällig werdenden Verbindlichkeiten zu erfüllen. Ein Privatinvestor hat eine Kreditlinie in Höhe von zwei Millionen Euro gekündigt. Bereits in der vergangenen Woche war die Aktie unter massiven Druck geraten, als die drohende Kündigung bekannt wurde.
Das zuständige Amtsgericht Reinbek bei Hamburg hat bereits einen Insolvenzverwalter bestellt, mit dem noch heute ein erstes Gespräch geführt werden soll. Unter anderem werde es um die möglichst zügige Bezahlung der Löhne und Gehälter der 130 Mitarbeiter gehen.
In den vergangenen Tagen seien erfreulicherweise Zahlungen von Kunden eingegangenen, Mitarbeiter und Partner hätten sich loyal geäußert, so das Unternehmen. Der Vorstand stehe in laufenden Gesprächen mit mehreren Finanz-Investoren, die konkretes Interesse an einer Beteiligung an der Gesellschaft bekundet hätten.
Die Aktie wurde inzwischen bis zum Ende des Börsentages vom Handel am Neuen Markt ausgesetzt.
Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein war bereits 1998 an den Neuen Markt gegangen und gehörte zu den Altstars des Börsensegments. Die Firma beschäftigt sich mit der Zusammenführung von Telefon- und Computertechnik, wie sie zum Beispiel in Call-Centern benötigt wird. Da die Produkte einen guten Ruf haben, stieg der Kurs der Aktie nach dem Börsengang kräftig an und erreichte zu Beginn des Jahres 1999 mit mehr als 130 Euro ihren Höchststand. Die Aktie gehörte zum Nemax 50, den sie aber schon lange wieder verlassen musste.
Nach einer Analyse der DG Bank, die das Unternehmen als Konsortialführer an die Börse brachte, haben Folgen des Börsengangs dem Unternehmen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten eingetragen. Mit dem Erlös von rund 30 Millionen Mark habe Micrologica eine Reihe von anderen Firmen übernommen und zahlreiche Kooperationen begründet, um das Wachstum zu beschleunigen.
"Aus der Rückschau ist zu erkennen, dass die Gesellschaft dabei ihre Schlüsselmärkte aus den Augen verlor und sich von ihrer Kernkompetenz entfernte", schreibt die Bank. Zudem sei Micrologica in einen Wettbewerb mit großen Systemhäusern eingetreten, auf den das Unternehmen weder organisatorisch noch personell oder finanziell vorbereitet gewesen sei.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,120981,0…
Aus der FTD vom 12.3.2001
Neuer Markt: Ende einer hausgemachten Euphorie
Von Christoph Keese, Wolfgang Münchau, Ina Bauer und Tim Bartz
Der Neue Markt wird vier Jahre alt. Aus diesem Anlass veröffentlicht die FTD eine Serie über Aufstieg und Fall des Wachstumssegments. Teil 1 der neuen Serie.
Als der Frankfurter Insolvenzverwalter Dirk Pfeil erstmals die Telekommunikations-Firma Gigabell betrat, fragte er nach den Buchhaltungs-Computern. Das am Neuen Markt notierte Unternehmen hatte gerade Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Die Angestellten verwiesen Pfeil auf einen Rechner - doch auf dem war die Software nicht installiert. Die stand unausgepackt im Schrank. Im ganzen Unternehmen war kein Computer mit ordnungsgemäßer Buchführung zu finden.
Der verwunderte Pfeil wollte daraufhin die Rechnungen sehen, die angeblich von Schuldnern nicht bezahlt waren und die als hohe Forderungen in den Büchern standen. Wieder Fehlanzeige: Einen Sammelordner gab es nicht, die Angestellten zogen nur vereinzelte Blätter aus den Schubladen - sie wussten schlicht nicht, wer ihnen wie viel Geld schuldete. Spätestens da wurde Pfeil klar, dass mit dem Neuen Markt etwas nicht stimmt: "Ich dachte, das sind alles Hightech-Unternehmen, die ein schwieriges Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen. Und dann finde ich eine Firma, bei der nicht einmal die Buchhaltung läuft."
Vor vier Jahren, am 10. März 1997, startete in Frankfurt der Neue Markt, und vor genau einem Jahr erreichte er seinen Höhepunkt: Auf 9604,46 Punkte kletterte der Nemax 50 damals. Dann endete die Euphorie in einem Hagel schlechter Nachrichten - es ging bergab. Innerhalb von zwölf Monaten büßte der Index 81 Prozent seines Wertes ein. Manche Investoren konnten noch rechtzeitig aussteigen, doch die meisten verloren viel Geld - auf dem Papier, weil sie ausharrten und jetzt auf fast wertlosen Aktien sitzen, oder real, weil sie ihre Verluste realisierten.
Geldvernichtungsmaschine Neuer Markt
Der Crash des Neuen Marktes hat so viel Geld vernichtet wie kein anderes Börsenereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Vor einem Jahr steckten 234 Mrd. Euro Kapital in dem Segment. Heute sind es nur noch 89 Mrd. - obwohl in diesem Zeitraum 133 neue Unternehmen an den Markt gingen und dabei weitere 13 Mrd. Euro einsammelten. Knapp 160 Mrd. Euro wurden somit entweder abgezogen oder vernichtet.
Der Fall der Wachstumsmärkte ist auch ein internationales Phänomen. Doch in keinem Land war die Bewegung so extrem wie in Deutschland. Die Nasdaq, der High-Technologie-Markt in den USA, rutschte während der letzten zwölf Monate lediglich um 56 Prozent ab. Der rasante Sturz in Frankfurt ist damit teils ein globales, teils ein spezifisch deutsches Problem.
Fallen konnten die Deutschen nur so tief, weil sie vorher so hoch gestiegen waren. Nirgendwo war die irrationale Übertreibung so maßlos wie hier zu Lande. Einen ersten Fieberschub erlebte der Neue Markt vom Sommer 1998 bis zum Jahresende. Damals verdoppelte der Nemax seinen Wert, während der Nasdaq Composite nur halb so viel stieg. Dann hielt der Nemax länger als ein halbes Jahr inne; die Amerikaner zogen auf gleiches Niveau nach. Im Herbst und Winter 1999 kletterten beide Märkte weiter, allerdings mit drastischem Skalenunterschied: Die Nasdaq legte um 80 Prozent zu, der Neue Markt verdreifachte seinen Wert nahezu.
Das war die Extrem-Übertreibung, die sich rächte. Sie beruhte auf einer fundamentalen Fehleinschätzung des Technologie-Booms von 1999. "In dieser Zeit gaben die Firmen viel Geld aus, um das vermeintliche Jahr-2000-Problem zu lösen", sagt Mike Young, Chefstratege für europäische Aktien bei Goldman Sachs in London. "Hinzu kam ein massiver Anstieg der Investitionsausgaben im Telekommunikationssektor." Dies waren Einmaleffekte, die nicht in die Zukunft hätten hochgerechnet werden dürfen.
Hausgemachtes Problem
Beide Märkte - der amerikanische und der deutsche - tappten in die gleiche Falle, doch die Deutschen waren um den Faktor 2 euphorischer. Der globale Effekt erklärt etwa die Hälfte des hiesigen Absturzes. Der Rest des Problems ist hausgemacht.
Für alle Beteiligten hat der Einbruch gravierende Folgen. Mehr als 50 Unternehmen verschoben im vergangenen Jahr ihren Börsengang. Ihnen fehlt jetzt das Kapital für geplantes Wachstum. Beispiel Flachbildschirmhersteller Data Display aus Germering bei München: Das Unternehmen will frühestens im nächsten Jahr herauskommen und hat bis dahin keinen Zugang zu Börsenkapital. Sprecher Armin Polster: "Der Ruf des Neuen Markts hat sehr gelitten. Wir denken jetzt auch über andere Marktsegmente nach."
Etliche Qualitätswerte wurden in den Strudel gerissen, obwohl sie gute Zahlen liefern. Manche von ihnen erwägen einen Abschied. Computer-Dienstleister IDS Scheer zum Beispiel meldete für das vergangene Jahr 245 Mio. DM Umsatz und 32 Mio. DM Vorsteuerergebnis - eine Steigerung weit über den eigenen Prognosen. Trotzdem fiel der Kurs in den letzten zwölf Monaten um 40 Prozent. Vorstandssprecher Helmut Kruppke: "Das liegt eindeutig am negativen Umfeld des Neuen Marktes. Wir sind in Sippenhaft genommen." Wenn der Firmenwert am Neuen Markt dauerhaft nicht dargestellt werden könne, denke man über einen Ausstieg nach. Ähnlich droht auch Mobilcom-Chef Gerhard Schmid.
Allerdings sind die Aussteigewilligen derzeit in der Minderheit. Beispiel Aixtron: Der Halbleiter-Zulieferer hat seinen Kurs seit der Emission im November 1997 bis heute mehr als verzehnfacht und zählt damit zu den Stars. Vorstand Kim Schindelhauer: "Der Markt ist eine gute Sache. Es wäre katastrophal, wenn man ihn kaputtredet wegen einiger schwarzer Schafe." So oder ähnlich argumentierten die meisten Unternehmer in den Interviews der FTD.
Privatanleger sind die Verlierer
Die größten Verlierer des Neuen Markts sind die Privatanleger. Sie gingen oft nahtlos vom Sparbuch in die Aktie; an einen Markt, der sie vielfach überforderte. Sie wurden Opfer einer Unklarheit, die von Anfang an bestand: Für welche Investoren ist das Wachstumssegment eigentlich gedacht?
In der Phase vor dem Start diskutierte die Börse das intensiv mit Banken, Politik und Unternehmen. Den Stand der Diskussion kurz vor dem Start fasste die "FAZ" im Januar 1997 so zusammen: "Für den Privatanleger ist das neue Handelssegment nach Ansicht von Experten nicht geeignet. Professionelle Investoren mit großer Kapitalausstattung können hingegen bei einer Investition hohe Renditen einstreichen."
Allerdings geriet die Deutsche Börse vor dem Start unter Druck. Kritiker warfen ihr vor, die Latten durch Qualitätsprüfungen und Meldepflichten zu hoch zu legen. Noch im März 1997 schrieb der "Spiegel": "Die Kandidaten für den Neuen Markt sind rar" - und würden es auch bleiben. "Wir hatten bis zuletzt gezittert, denn nichts ist schlimmer, als ein neues Produkt zu starten, ohne Kunden zu haben", sagt auch Rainer Riess, heute Head of Primary Markets der Deutschen Börse und damit Chef des Neuen Markts. "Wir waren sehr froh, mit Mobilcom und Bertrandt zwei sehr ordentliche Unternehmen zum Start gefunden zu haben." Wenn schon das Angebot fraglich war, sollte wenigstens die Nachfrage stimmen. Auf die institutionellen Anleger alleine wollte man sich nicht verlassen. Mehr und mehr gerieten die Privatanleger in den Fokus. Damals waren gerade 5,5 Prozent des Geldvermögens der Haushalte in Aktien investiert. Nur 16 Prozent des Aktienumlaufs steckte in Daueranlagen privater Haushalte. Den Rest der Papiere hielten Unternehmen.
Unberührte Geldquelle anzapfen
Diese unberührte Geldquelle wollte die Börse anzapfen. Riess: "Es war das erste Mal, dass die Börse an den Privatanleger als Kunden wirklich gedacht hat. Wir haben uns an Anlageberater und Privatanleger gewandt und haben als Medium das Internet intensiv genutzt." Die Stimmung jener Zeit brachte Unternehmer Horst Görtz, Chef des Nachrichtenverschlüsselers Ultimaco, im "Spiegel" auf den Punkt: Angesicht der vielen Milliarden, die in Deutschland jedes Jahr mit "wertlosen Warenterminkontrakten oder Optionsgeschäften" verpulvert würden, wäre es viel klüger, wenn dieses Geld an die Börse flösse. "Wenn wir nur ein Zehntel dieses Risikokapitals mobilisieren können, entsteht ein unglaublicher Dampf, der viele Unternehmen nach oben reißen würde."
Viel zu wenig fragten sich Banken und Börse: Würde es wirklich gut für Kleinaktionäre sein, massiv in das neue Risikosegment zu investieren? Anders als bei der Nasdaq in den USA warnte von offizieller Seite niemand die Privatanleger. Eine fundamentale Wahrheit blieb dadurch unbeachtet: Man sollte stets nur einen kleinen Anteil seines Vermögens in Wachstumsbörsen stecken. Wer zu viel am Neuen Markt investiert, kann sein Risiko nicht streuen, denn die Unternehmen haben dort per se ein sehr ähnliches Risiko-Chance-Profil. Das haben viele Anleger nicht verstanden. Sie sicherten sich vermeintlich ab, indem sie ihr Geld auf verschiedene Neue-Markt-Aktien verteilten - ein fataler Fehler im Portfoliomanagement, vor dem Banken und Börse sie deutlicher hätten warnen sollen.
Seit dem Crash sucht die Öffentlichkeit die Schuld vor allem bei Unternehmen und Managern. In der Tat gibt es Betrüger und Größenwahnsinnige am Neuen Markt. Beispiel EM.TV: Mitte Februar 2000 verkaufte Vorstandschef Thomas Haffa außerbörslich 200.000 Aktien und verstieß damit gegen eine Haltefrist, die im Unternehmensbericht vereinbart war. Und noch am 5. November behauptete Haffa auf einem Aktienseminar öffentlich, seine Zahlen seien stimmig. Nur vier Wochen später, am 6. Dezember, bewies sein Quartalsergebnis das Gegenteil.
Staatsanwälte und Klagen
Beispiel Metabox: Gegen den Hersteller von Settop-Boxen ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Kursmanipulation und Kapitalanlagebetrugs. Staatsanwälte im Haus hat auch der bayerische Spezialsoftware-Produzent b.i.s wegen des Verdachts auf Nichtmeldung einer Geschäftsanbahnung. Bei Infomatec wurden zwei Vorstände festgenommen. Anleger verklagen das Unternehmen außerdem, weil es fälschlich Aufträge über 163 Mio. DM gemeldet haben soll.
Besonders barock führte sich Gigabell-Vorstandschef Daniel David auf. Er jonglierte im letzten Herbst mit zwei potenziellen Investoren - der auf den Bahamas registrierten Briefkastenfirma Costingham und dem italienischen Internet-Anbieter Tiscali. Obwohl er mit keinem der beiden zum Abschluss kam, mietete er ein Schiff auf dem Main und warf eine teure Party. Insolvenzverwalter Dirk Pfeil: "Bei denen ging es immer zuerst ums Feiern. Das konnten die am besten." Die Rechnungen für das schicke Flussfest konnte Gigabell nicht bezahlen. Reeder und Caterer stehen jetzt beim Insolvenzverwalter mit anderen Gläubigern Schlange.
Ende Februar entzog die Deutsche Börse Gigabell die Zulassung, weil die Firma nach "mehrfacher Ermahnung" keinen Geschäftsbericht zum dritten Quartal vorgelegt hatte. Es war das erste Mal, dass der Neue Markt ein Unternehmen ausschloss. Zwei Wochen später folgte der nächste Schock für Anleger: Software-Hersteller Micrologica stellte Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.
Firmen sind nicht das Problem
Diese Fälle verursachen viel Aufregung, doch sie sind für eine Wachstumsbörse ganz normal. 337 Unternehmen sind derzeit am Neuen Markt notiert. In den vier Jahren des Bestehens stellten mit Gigabell, Letsbuyit.com und Micrologica gerade einmal drei Firmen einen Insolvenzantrag, nur eines wurde ausgeschlossen. Zum Vergleich die Nasdaq: Im letzten Jahr mussten 700 Firmen die Börse verlassen, weil sie pleite waren, ihre Aktie mehr als 30 Handelstage unter 1 $ sackte oder sie gegen eine der vielen anderen Regeln verstoßen hatten.
Zuletzt bekamen Xpedior, Bluefly und Affinity den Blauen Brief der Börsenverwaltung. 1999 waren es gar 906 von 5068 gelisteten Firmen. Seit vielen Jahren fliegen auf diese Weise rund 20 Prozent der Werte hinaus, während etwa die gleiche Zahl neu zugelassen wird. Übertragen auf den Neuen Markt hieße das: Pro Jahr könnten rund 70 Unternehmen aussteigen. Davon sind die Frankfurter noch weit entfernt.
Auch ist die Qualität der notierten Werte im Schnitt höher, als die einzelnen Skandale der letzten Zeit vermuten lassen. Firmen wie Teleplan, D. Logistics, Comroad, Qiagen, Aixtron oder Thiel Logistics sind solide und haben ihren Erstkäufern bis heute Geld gebracht. Von den 264 Unternehmen, die in den vergangenen zwei Jahren emittierten, liegen 50 trotz der brutalen Korrektur noch immer satt über ihrer Erstnotiz.
Die Firmen waren also nicht das größte Problem des Neuen Marktes. Gelitten hat der Markt vor allem unter überhöhten Emissionspreisen und irrationaler Käufernachfrage. Wer trägt daran die Schuld? Sind es die Banken, Analysten und Medien? Wer muss was verantworten? Die Antworten darauf gibt diese Serie.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/bm/bo/FTD984318052823.html?nv=hpm
Neuer Markt: Ende einer hausgemachten Euphorie
Von Christoph Keese, Wolfgang Münchau, Ina Bauer und Tim Bartz
Der Neue Markt wird vier Jahre alt. Aus diesem Anlass veröffentlicht die FTD eine Serie über Aufstieg und Fall des Wachstumssegments. Teil 1 der neuen Serie.
Als der Frankfurter Insolvenzverwalter Dirk Pfeil erstmals die Telekommunikations-Firma Gigabell betrat, fragte er nach den Buchhaltungs-Computern. Das am Neuen Markt notierte Unternehmen hatte gerade Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Die Angestellten verwiesen Pfeil auf einen Rechner - doch auf dem war die Software nicht installiert. Die stand unausgepackt im Schrank. Im ganzen Unternehmen war kein Computer mit ordnungsgemäßer Buchführung zu finden.
Der verwunderte Pfeil wollte daraufhin die Rechnungen sehen, die angeblich von Schuldnern nicht bezahlt waren und die als hohe Forderungen in den Büchern standen. Wieder Fehlanzeige: Einen Sammelordner gab es nicht, die Angestellten zogen nur vereinzelte Blätter aus den Schubladen - sie wussten schlicht nicht, wer ihnen wie viel Geld schuldete. Spätestens da wurde Pfeil klar, dass mit dem Neuen Markt etwas nicht stimmt: "Ich dachte, das sind alles Hightech-Unternehmen, die ein schwieriges Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen. Und dann finde ich eine Firma, bei der nicht einmal die Buchhaltung läuft."
Vor vier Jahren, am 10. März 1997, startete in Frankfurt der Neue Markt, und vor genau einem Jahr erreichte er seinen Höhepunkt: Auf 9604,46 Punkte kletterte der Nemax 50 damals. Dann endete die Euphorie in einem Hagel schlechter Nachrichten - es ging bergab. Innerhalb von zwölf Monaten büßte der Index 81 Prozent seines Wertes ein. Manche Investoren konnten noch rechtzeitig aussteigen, doch die meisten verloren viel Geld - auf dem Papier, weil sie ausharrten und jetzt auf fast wertlosen Aktien sitzen, oder real, weil sie ihre Verluste realisierten.
Geldvernichtungsmaschine Neuer Markt
Der Crash des Neuen Marktes hat so viel Geld vernichtet wie kein anderes Börsenereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Vor einem Jahr steckten 234 Mrd. Euro Kapital in dem Segment. Heute sind es nur noch 89 Mrd. - obwohl in diesem Zeitraum 133 neue Unternehmen an den Markt gingen und dabei weitere 13 Mrd. Euro einsammelten. Knapp 160 Mrd. Euro wurden somit entweder abgezogen oder vernichtet.
Der Fall der Wachstumsmärkte ist auch ein internationales Phänomen. Doch in keinem Land war die Bewegung so extrem wie in Deutschland. Die Nasdaq, der High-Technologie-Markt in den USA, rutschte während der letzten zwölf Monate lediglich um 56 Prozent ab. Der rasante Sturz in Frankfurt ist damit teils ein globales, teils ein spezifisch deutsches Problem.
Fallen konnten die Deutschen nur so tief, weil sie vorher so hoch gestiegen waren. Nirgendwo war die irrationale Übertreibung so maßlos wie hier zu Lande. Einen ersten Fieberschub erlebte der Neue Markt vom Sommer 1998 bis zum Jahresende. Damals verdoppelte der Nemax seinen Wert, während der Nasdaq Composite nur halb so viel stieg. Dann hielt der Nemax länger als ein halbes Jahr inne; die Amerikaner zogen auf gleiches Niveau nach. Im Herbst und Winter 1999 kletterten beide Märkte weiter, allerdings mit drastischem Skalenunterschied: Die Nasdaq legte um 80 Prozent zu, der Neue Markt verdreifachte seinen Wert nahezu.
Das war die Extrem-Übertreibung, die sich rächte. Sie beruhte auf einer fundamentalen Fehleinschätzung des Technologie-Booms von 1999. "In dieser Zeit gaben die Firmen viel Geld aus, um das vermeintliche Jahr-2000-Problem zu lösen", sagt Mike Young, Chefstratege für europäische Aktien bei Goldman Sachs in London. "Hinzu kam ein massiver Anstieg der Investitionsausgaben im Telekommunikationssektor." Dies waren Einmaleffekte, die nicht in die Zukunft hätten hochgerechnet werden dürfen.
Hausgemachtes Problem
Beide Märkte - der amerikanische und der deutsche - tappten in die gleiche Falle, doch die Deutschen waren um den Faktor 2 euphorischer. Der globale Effekt erklärt etwa die Hälfte des hiesigen Absturzes. Der Rest des Problems ist hausgemacht.
Für alle Beteiligten hat der Einbruch gravierende Folgen. Mehr als 50 Unternehmen verschoben im vergangenen Jahr ihren Börsengang. Ihnen fehlt jetzt das Kapital für geplantes Wachstum. Beispiel Flachbildschirmhersteller Data Display aus Germering bei München: Das Unternehmen will frühestens im nächsten Jahr herauskommen und hat bis dahin keinen Zugang zu Börsenkapital. Sprecher Armin Polster: "Der Ruf des Neuen Markts hat sehr gelitten. Wir denken jetzt auch über andere Marktsegmente nach."
Etliche Qualitätswerte wurden in den Strudel gerissen, obwohl sie gute Zahlen liefern. Manche von ihnen erwägen einen Abschied. Computer-Dienstleister IDS Scheer zum Beispiel meldete für das vergangene Jahr 245 Mio. DM Umsatz und 32 Mio. DM Vorsteuerergebnis - eine Steigerung weit über den eigenen Prognosen. Trotzdem fiel der Kurs in den letzten zwölf Monaten um 40 Prozent. Vorstandssprecher Helmut Kruppke: "Das liegt eindeutig am negativen Umfeld des Neuen Marktes. Wir sind in Sippenhaft genommen." Wenn der Firmenwert am Neuen Markt dauerhaft nicht dargestellt werden könne, denke man über einen Ausstieg nach. Ähnlich droht auch Mobilcom-Chef Gerhard Schmid.
Allerdings sind die Aussteigewilligen derzeit in der Minderheit. Beispiel Aixtron: Der Halbleiter-Zulieferer hat seinen Kurs seit der Emission im November 1997 bis heute mehr als verzehnfacht und zählt damit zu den Stars. Vorstand Kim Schindelhauer: "Der Markt ist eine gute Sache. Es wäre katastrophal, wenn man ihn kaputtredet wegen einiger schwarzer Schafe." So oder ähnlich argumentierten die meisten Unternehmer in den Interviews der FTD.
Privatanleger sind die Verlierer
Die größten Verlierer des Neuen Markts sind die Privatanleger. Sie gingen oft nahtlos vom Sparbuch in die Aktie; an einen Markt, der sie vielfach überforderte. Sie wurden Opfer einer Unklarheit, die von Anfang an bestand: Für welche Investoren ist das Wachstumssegment eigentlich gedacht?
In der Phase vor dem Start diskutierte die Börse das intensiv mit Banken, Politik und Unternehmen. Den Stand der Diskussion kurz vor dem Start fasste die "FAZ" im Januar 1997 so zusammen: "Für den Privatanleger ist das neue Handelssegment nach Ansicht von Experten nicht geeignet. Professionelle Investoren mit großer Kapitalausstattung können hingegen bei einer Investition hohe Renditen einstreichen."
Allerdings geriet die Deutsche Börse vor dem Start unter Druck. Kritiker warfen ihr vor, die Latten durch Qualitätsprüfungen und Meldepflichten zu hoch zu legen. Noch im März 1997 schrieb der "Spiegel": "Die Kandidaten für den Neuen Markt sind rar" - und würden es auch bleiben. "Wir hatten bis zuletzt gezittert, denn nichts ist schlimmer, als ein neues Produkt zu starten, ohne Kunden zu haben", sagt auch Rainer Riess, heute Head of Primary Markets der Deutschen Börse und damit Chef des Neuen Markts. "Wir waren sehr froh, mit Mobilcom und Bertrandt zwei sehr ordentliche Unternehmen zum Start gefunden zu haben." Wenn schon das Angebot fraglich war, sollte wenigstens die Nachfrage stimmen. Auf die institutionellen Anleger alleine wollte man sich nicht verlassen. Mehr und mehr gerieten die Privatanleger in den Fokus. Damals waren gerade 5,5 Prozent des Geldvermögens der Haushalte in Aktien investiert. Nur 16 Prozent des Aktienumlaufs steckte in Daueranlagen privater Haushalte. Den Rest der Papiere hielten Unternehmen.
Unberührte Geldquelle anzapfen
Diese unberührte Geldquelle wollte die Börse anzapfen. Riess: "Es war das erste Mal, dass die Börse an den Privatanleger als Kunden wirklich gedacht hat. Wir haben uns an Anlageberater und Privatanleger gewandt und haben als Medium das Internet intensiv genutzt." Die Stimmung jener Zeit brachte Unternehmer Horst Görtz, Chef des Nachrichtenverschlüsselers Ultimaco, im "Spiegel" auf den Punkt: Angesicht der vielen Milliarden, die in Deutschland jedes Jahr mit "wertlosen Warenterminkontrakten oder Optionsgeschäften" verpulvert würden, wäre es viel klüger, wenn dieses Geld an die Börse flösse. "Wenn wir nur ein Zehntel dieses Risikokapitals mobilisieren können, entsteht ein unglaublicher Dampf, der viele Unternehmen nach oben reißen würde."
Viel zu wenig fragten sich Banken und Börse: Würde es wirklich gut für Kleinaktionäre sein, massiv in das neue Risikosegment zu investieren? Anders als bei der Nasdaq in den USA warnte von offizieller Seite niemand die Privatanleger. Eine fundamentale Wahrheit blieb dadurch unbeachtet: Man sollte stets nur einen kleinen Anteil seines Vermögens in Wachstumsbörsen stecken. Wer zu viel am Neuen Markt investiert, kann sein Risiko nicht streuen, denn die Unternehmen haben dort per se ein sehr ähnliches Risiko-Chance-Profil. Das haben viele Anleger nicht verstanden. Sie sicherten sich vermeintlich ab, indem sie ihr Geld auf verschiedene Neue-Markt-Aktien verteilten - ein fataler Fehler im Portfoliomanagement, vor dem Banken und Börse sie deutlicher hätten warnen sollen.
Seit dem Crash sucht die Öffentlichkeit die Schuld vor allem bei Unternehmen und Managern. In der Tat gibt es Betrüger und Größenwahnsinnige am Neuen Markt. Beispiel EM.TV: Mitte Februar 2000 verkaufte Vorstandschef Thomas Haffa außerbörslich 200.000 Aktien und verstieß damit gegen eine Haltefrist, die im Unternehmensbericht vereinbart war. Und noch am 5. November behauptete Haffa auf einem Aktienseminar öffentlich, seine Zahlen seien stimmig. Nur vier Wochen später, am 6. Dezember, bewies sein Quartalsergebnis das Gegenteil.
Staatsanwälte und Klagen
Beispiel Metabox: Gegen den Hersteller von Settop-Boxen ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Kursmanipulation und Kapitalanlagebetrugs. Staatsanwälte im Haus hat auch der bayerische Spezialsoftware-Produzent b.i.s wegen des Verdachts auf Nichtmeldung einer Geschäftsanbahnung. Bei Infomatec wurden zwei Vorstände festgenommen. Anleger verklagen das Unternehmen außerdem, weil es fälschlich Aufträge über 163 Mio. DM gemeldet haben soll.
Besonders barock führte sich Gigabell-Vorstandschef Daniel David auf. Er jonglierte im letzten Herbst mit zwei potenziellen Investoren - der auf den Bahamas registrierten Briefkastenfirma Costingham und dem italienischen Internet-Anbieter Tiscali. Obwohl er mit keinem der beiden zum Abschluss kam, mietete er ein Schiff auf dem Main und warf eine teure Party. Insolvenzverwalter Dirk Pfeil: "Bei denen ging es immer zuerst ums Feiern. Das konnten die am besten." Die Rechnungen für das schicke Flussfest konnte Gigabell nicht bezahlen. Reeder und Caterer stehen jetzt beim Insolvenzverwalter mit anderen Gläubigern Schlange.
Ende Februar entzog die Deutsche Börse Gigabell die Zulassung, weil die Firma nach "mehrfacher Ermahnung" keinen Geschäftsbericht zum dritten Quartal vorgelegt hatte. Es war das erste Mal, dass der Neue Markt ein Unternehmen ausschloss. Zwei Wochen später folgte der nächste Schock für Anleger: Software-Hersteller Micrologica stellte Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.
Firmen sind nicht das Problem
Diese Fälle verursachen viel Aufregung, doch sie sind für eine Wachstumsbörse ganz normal. 337 Unternehmen sind derzeit am Neuen Markt notiert. In den vier Jahren des Bestehens stellten mit Gigabell, Letsbuyit.com und Micrologica gerade einmal drei Firmen einen Insolvenzantrag, nur eines wurde ausgeschlossen. Zum Vergleich die Nasdaq: Im letzten Jahr mussten 700 Firmen die Börse verlassen, weil sie pleite waren, ihre Aktie mehr als 30 Handelstage unter 1 $ sackte oder sie gegen eine der vielen anderen Regeln verstoßen hatten.
Zuletzt bekamen Xpedior, Bluefly und Affinity den Blauen Brief der Börsenverwaltung. 1999 waren es gar 906 von 5068 gelisteten Firmen. Seit vielen Jahren fliegen auf diese Weise rund 20 Prozent der Werte hinaus, während etwa die gleiche Zahl neu zugelassen wird. Übertragen auf den Neuen Markt hieße das: Pro Jahr könnten rund 70 Unternehmen aussteigen. Davon sind die Frankfurter noch weit entfernt.
Auch ist die Qualität der notierten Werte im Schnitt höher, als die einzelnen Skandale der letzten Zeit vermuten lassen. Firmen wie Teleplan, D. Logistics, Comroad, Qiagen, Aixtron oder Thiel Logistics sind solide und haben ihren Erstkäufern bis heute Geld gebracht. Von den 264 Unternehmen, die in den vergangenen zwei Jahren emittierten, liegen 50 trotz der brutalen Korrektur noch immer satt über ihrer Erstnotiz.
Die Firmen waren also nicht das größte Problem des Neuen Marktes. Gelitten hat der Markt vor allem unter überhöhten Emissionspreisen und irrationaler Käufernachfrage. Wer trägt daran die Schuld? Sind es die Banken, Analysten und Medien? Wer muss was verantworten? Die Antworten darauf gibt diese Serie.
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Quelle: http://www.ftd.de/bm/bo/FTD984318052823.html?nv=hpm
ots Ad hoc-Service: AmaTech AG <DE0005192801>
AmaTech: Vorläufige Geschäftsergebnisse 2000
[13.03.2001 - 16:51 Uhr]
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
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Pfronten (ots Ad hoc-Service) -
Umsatz plus 88% auf 20,5 Mio. Euro - Ergebnis durch hohe
Expansions- und Marketingaufwendungen belastet - 4 Mio. Euro
negatives EBIT - bereits volle Auftragsbücher für 2001
Die AmaTech AG WKN 519 280 hat im Geschäftsjahr 2000 beim Umsatz
deutlich zugelegt, auf Ertragsseite die Planungen jedoch nicht
erfüllt. Nach vorläufigen Zahlen weist das Unternehmen mit 20,5 Mio.
Euro gegenüber den im entsprechenden Vorjahr erzielten 10,9 Mio. Euro
einen um 88% höheren Umsatz aus. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen
(EBIT) liegt mit -4 Mio. Euro nach -1,4 Mio. Euro im Vorjahr klar
unter den Planungen von 1,1 Mio. Euro. Nach wie vor befindet sich das
Unternehmen in einer guten Liquiditätsposition und verfügt über
ausreichende Barmittel aus dem Börsengang.
Zurückzuführen ist die Ergebnisbelastung zum einen auf hohe Kosten
im Zuge der internationalen Expansionsstrategie, die insbesondere den
Aufbau der Forschungsaktivitäten betrafen. Darüber hinaus belasten
Marketingaufwendungen im Zusammenhang mit der forcierten
Durchdringung des RFID- und Smart Card-Marktes sowie Beratungs- und
Due-Dilligence-Kosten für die Akquisition in den USA und nicht
getätigte Akquisitionen sowie Beratungskosten für die Implementierung
eines ERP-Systems in den ausländischen Tochtergesellschaften der
AmaTech-Gruppe das Ergebnis.
Die entgegen den Branchenerwartungen bereits im Geschäftsjahr 2000
einsetzende starke Nachfrage nach kompletten RFID-Systemen (Radio
Frequency Identification = kontaktloser Datenaustausch durch
elektromagnetische Felder) erforderte neben der Verstärkung der
Marketingaktivitäten, umfangreiche Investitionen in das Design neuer
Produkte und Prototypen sowie in den Aufbau von qualifizierten
Projektteams. Damit wird gewährleistet, in diesem lukrativen Segment
- z. B. im Eventticketing und E-Payment - von Anfang an strategisch
gut positioniert zu sein. Aufträge in diesem Bereich erwartet das
Unternehmen in nächster Zeit insbesondere aus den USA.
Aufgrund kurzfristig erforderlicher weiterer Investitionen und
Aufwendungen erwartet der Vorstand auch für das Geschäftsjahr 2001
kein positives Ergebnis. Die angespannte Beschaffungslage im
RIFD-Chip-Segment für kontaktlose Zahlungsfunktionen trotz
bestehender Lieferverträge mit namhaften Chipherstellern belastet
darüber hinaus die weiteren Ertragsaussichten des Unternehmens. Für
das laufende Jahr plant AmaTech bei einen Umsatz von ca. 37 Mio. Euro
einen Verlust von 8 Mio. Euro. Berücksichtigt sind bei den Planungen
allerdings noch nicht mögliche Erträge aus dem Systemgeschäft. Mit
19,8 Mio. Euro per Ende Februar 2001 bewegt sich der Auftragsbestand
für das Geschäftsjahr 2001 bereits auf einem ausgezeichneten Niveau.
Gegenwärtig wird an einem Konzept zur Restrukturierung des
Kerngeschäfts, das den Bereich der RFID-Komponentenproduktion wie
Smart Cards umfaßt, gearbeitet. Zudem wird gegenwärtig auch der
Verkauf von Geschäftseinheiten, die nicht unmittelbar zum
Geschäftsfeld System Solutions beitragen, analysiert. Zukünftig wird
sich das Unternehmen auf die weitere Erschließung des neuen
Geschäftsfeldes System Solutions konzentrieren.
Weitere Informationen AmaTech AG Dr. Claudia Henne - Investor
Relations Tel. +49 (0)8363 / 9105-0, Fax +49 (0)8363 / 9105-39 email:
investor@amatech.de www.amatech.com
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=229486
N E U E R M A R K T
"Falsche Zeit, den Helden zu spielen"
Der freundliche Start an der New Yorker Nasdaq hilft den deutschen Wachstumswerten dabei, ihre Verluste etwas zu reduzieren. Trotzdem bleibt der Nemax 50 unterhalb der 1800-Punkte-Linie.
Frankfurt am Main - Die Analysten-Stäbe der Banken haben ihre Prognosen inzwischen drastisch nach unten revidiert. Mit Glück könnten bis zum Jahresende allenfalls 2700 Zähler beim Nemax All Share erreicht werden, glaubt Lothar Weniger von der DG Bank. Einst glaubten die Experten des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken an 10.000 Punkte.
Einig sind sich viele Wertpapierexperten darin, dass die alten astronomischen Höchststände nicht mehr erreicht werden. Kleinanleger, die sich von der Börsenhysterie haben mitreißen lassen, müssten ihre Investitionen wohl abschreiben.
"Die falsche Zeit, den Helden zu spielen", geben die Londoner Aktien-Experten der Commerzbank in ihrem jüngsten Strategie-Brief die Marschrichtung auch für die kommenden Wochen vor. Zwar seien vor allem europäische Aktien - insbesondere Wachstumswerte - "weiterhin deutlich unterbewertet". Für eine Trendwende sei die Stimmung aber weltweit zu düster. "Wir sehen in den nächsten drei Monaten kaum Impulse, die den Markt bewegen könnten", lautet ihr Fazit.
"Es sieht so aus, als wenn die Talfahrt in den nächsten Wochen sogar weiter geht", befürchtet Weniger. Entscheidend sei nach wie vor die Entwicklung an der Weltleitbörse in New York. "In den USA wird der Takt vorgegeben."
Den Dienstag hatte der Neue Markt mit herben Verlusten begonnen. Gleich zum Handelsbeginn war der Nemax 50 weit unter die 1800-Punkte-Marke gerutscht: historisches Tief. Ein Händler beurteilte die Situation am Neuen Markt mit den Worten: "Wer soll uns da rausholen? Es ist unheimlich frustrierend".
Düstere Vorzeichen aus den USA und Tokio stellten den Börsentag von Beginn an unter einen schlechten Stern. Nach dem Einbruch an der Wall Street hatte auch die asiatische Leitbörse in Tokio ihre dramatische Talfahrt am Dienstag fortgesetzt. Der Nikkei stürzte erstmals seit dem 7. Februar 1985 unter die Marke von 12.000 Punkten.
Bis zum Handelsschluss ergab sich ein Abschlag von 351,67 Zählern oder 2,88 Prozent auf 11.819 Punkte. Händler begründeten den fortgesetzten Abwärtstrend mit der Sogwirkung der US-Aktienmärkte. Die US-Technologiebörse Nasdaq hatte am Montag erstmals seit Dezember 1998 unter 2000 Punkten geschlossen, während der Dow-Jones-Index den bisher fünftgrößten Punktverlust verbuchte.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzen/0,1518,122199,00.h…
"Falsche Zeit, den Helden zu spielen"
Der freundliche Start an der New Yorker Nasdaq hilft den deutschen Wachstumswerten dabei, ihre Verluste etwas zu reduzieren. Trotzdem bleibt der Nemax 50 unterhalb der 1800-Punkte-Linie.
Frankfurt am Main - Die Analysten-Stäbe der Banken haben ihre Prognosen inzwischen drastisch nach unten revidiert. Mit Glück könnten bis zum Jahresende allenfalls 2700 Zähler beim Nemax All Share erreicht werden, glaubt Lothar Weniger von der DG Bank. Einst glaubten die Experten des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken an 10.000 Punkte.
Einig sind sich viele Wertpapierexperten darin, dass die alten astronomischen Höchststände nicht mehr erreicht werden. Kleinanleger, die sich von der Börsenhysterie haben mitreißen lassen, müssten ihre Investitionen wohl abschreiben.
"Die falsche Zeit, den Helden zu spielen", geben die Londoner Aktien-Experten der Commerzbank in ihrem jüngsten Strategie-Brief die Marschrichtung auch für die kommenden Wochen vor. Zwar seien vor allem europäische Aktien - insbesondere Wachstumswerte - "weiterhin deutlich unterbewertet". Für eine Trendwende sei die Stimmung aber weltweit zu düster. "Wir sehen in den nächsten drei Monaten kaum Impulse, die den Markt bewegen könnten", lautet ihr Fazit.
"Es sieht so aus, als wenn die Talfahrt in den nächsten Wochen sogar weiter geht", befürchtet Weniger. Entscheidend sei nach wie vor die Entwicklung an der Weltleitbörse in New York. "In den USA wird der Takt vorgegeben."
Den Dienstag hatte der Neue Markt mit herben Verlusten begonnen. Gleich zum Handelsbeginn war der Nemax 50 weit unter die 1800-Punkte-Marke gerutscht: historisches Tief. Ein Händler beurteilte die Situation am Neuen Markt mit den Worten: "Wer soll uns da rausholen? Es ist unheimlich frustrierend".
Düstere Vorzeichen aus den USA und Tokio stellten den Börsentag von Beginn an unter einen schlechten Stern. Nach dem Einbruch an der Wall Street hatte auch die asiatische Leitbörse in Tokio ihre dramatische Talfahrt am Dienstag fortgesetzt. Der Nikkei stürzte erstmals seit dem 7. Februar 1985 unter die Marke von 12.000 Punkten.
Bis zum Handelsschluss ergab sich ein Abschlag von 351,67 Zählern oder 2,88 Prozent auf 11.819 Punkte. Händler begründeten den fortgesetzten Abwärtstrend mit der Sogwirkung der US-Aktienmärkte. Die US-Technologiebörse Nasdaq hatte am Montag erstmals seit Dezember 1998 unter 2000 Punkten geschlossen, während der Dow-Jones-Index den bisher fünftgrößten Punktverlust verbuchte.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzen/0,1518,122199,00.h…
38 Millionen Verlust
Emprise ist der nächste Stolperkandidat am Neuen Markt
Der Neue Markt wird mehr und mehr zum Versammlungsplatz von siechen, fußkranken, moribunden und nahezu dahingeschiedenen Unternehmen. Die Hamburger Unternehmensgruppe Emprise ergänzte am Dienstag die lange Liste der einstigen Börsenstars, von deren früherem Glanz nur noch Asche blieb.
dpa HAMBURG. Rund 38 Millionen DM habe das Unternehmen im vergangenen Jahr verloren, hieß es in einer Emprise-Mitteilung. Noch im September lagen die Verluste bei knapp 20 Millionen DM, so dass allein das letzte Quartal 2000 mit einem Minus von 18 Millionen DM endete. Der Jahresumsatz des IT- Dienstleisters stieg dabei auf auf 85 (Vorjahr: 51) Millionen DM.
Die Börse strafte Emprise ab und der Aktienkurs halbierte sich auf rund drei Euro. Doch das ist für die Anleger nichts Neues, betrug doch der Höchstkurs des Papiers einst 245 Euro - das liegt kaum länger als ein Jahr zurück. Damit nicht genug: Nach dem Einzelabschluss der AG ist das Emprise-Grundkapital von zwölf Millionen DM verbraucht. Das Aktiengesetz schreibt in solchen Fällen eine außerordentliche Hauptversammlung vor, zu der Emprise demnächst die Aktionäre einladen wird. Der Vorstand weist allerdings darauf hin, dass einschließlich stiller Reserven noch mehr als 25 Millionen DM in der Kasse seien.
In der Hamburger Zentrale der Unternehmensgruppe bemühte sich Sprecherin Grit Muschelknautz, trotz der Hiobsbotschaft Optimismus und Zuversicht zu verbreiten. «Wir werden uns von Verlustbringern trennen und die Verluste drastisch reduzieren», beteuerte sie. Die Konzentration auf das profitable Kerngeschäft werde noch in diesem Jahr zu schwarzen Zahlen führen. «Das ist eine Phase, durch die wir hindurch müssen», sagte Muschelknautz. «Danach wird das Unternehmen eine gute Entwicklung nehmen.» Entscheidend sei, dass die 360 Emprise-Mitarbeiter nach wie vor gute Arbeit leisten.
Doch auf versprochene Gewinne warten die Anleger schon seit längerem. Nach dem Börsengang im Juli 1999 nutzte der damalige Vorstandschef Gerd Nicklisch das frische Geld, um auf Einkaufstour zu gehen und sich an diversen Unternehmen zu beteiligen, darunter auch US-amerikanische Internet-Startups. Der übrige Vorstand sah die Strategie mit zunehmender Sorge und zog die Notbremse, als Nicklisch noch voll auf dem Expansionstrip war. Er musste das Unternehmen im Frühjahr 2000 verlassen. Sein Nachfolger Bernhard Mannheim will die Gruppe, die aus 14 einzelnen Unternehmen besteht, verstärkt auf das Internet ausrichten.
HANDELSBLATT, Dienstag, 13. März 2001
Quelle: http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…
ots Ad hoc-Service: WWL Internet AG <DE0007830101>
[26.03.2001 - 20:56 Uhr]
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
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Nürnberg (ots Ad hoc-Service) - Für das Geschätsjahr 2000
(Geschäftsjahr 1999) gibt die WWL Internet AG folgende Zahlen
bekannt: Umsätze: TEUR 17.210 (7.762), EBITDA: TEUR - 11.649 (-
4.485), EBIT: TEUR - 27.230 (- 5.342), Finanzergebnis: TEUR - 526
(+249), Jahresfehlbetrag: TEUR - 23.515 (- 2.891), Ergebnis je Aktie:
EUR - 3,12 (- 0.61)
Die bereits Ende 2000 eingeleiteten Maßnahmen zur Erreichung der
Profitabilität wurden weiter forciert. Die Konzentration auf das
Kerngeschäft durch die Trennung von nicht-profitablen Aktivitäten,
die Aufgabe der Holding und die Straffung der Organisationsstruktur
schlug sich kostenseitig zum großen Teil bereits in 2000 nieder. Die
positiven Effekte dieser Maßnahmen werden sich operativ erst in 2001
auswirken. Im Rahmen dieser Aktionen haben sich im Geschäftsjahr 2000
Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von EUR -
11,6 Mio ergeben statt der vorläufig erwarteten EUR - 9 Mio.
Ursächlich hierfür sind vor allem Sondereinflüsse mit Einmaleffekten
(wie Restrukturierungsaufwendungen oder Wertberichtigungen auf
Forderungen von WWL Bremen) von etwa EUR 2,3 Mio.
Um im Abschluss 2000 mit eventuellen Altlasten reinen Tisch zu
machen, hat sich der Vorstand dazu entschlossen, wegen der
unbefriedigenden Entwicklung der Tochtergesellschaften in Lilienthal
und Bremen auf deren Geschäftswerte außerplanmäßige Abschreibungen in
Höhe von EUR 13,3 Mio vorzunehmen. Zudem wurden die Beteiligungen
trendscouts.com vollständig (TEUR 208) und die Beteiligung an
Beautynet vorsorglich bis auf den Nennwert (TEUR 627) abgeschrieben.
Ohne diese außerplanmäßigen Abschreibungen hätte das Ergebnis je
Aktie bei EUR - 1,22 statt bei EUR- 3,12 gelegen.
In 2001 werden die bereits erfolgreichen Regionen Süd (Nürnberg),
Südwest (Stuttgart) und West (Köln) weiter gestärkt und noch
erfolgreicher gemacht. Die noch Verluste erzielenden Standorte Bremen
und Prag werden veräußert oder geschlossen. München wird zu einem
Vertriebsbüro. In der Region Nord wird zurzeit die Wende eingeleitet.
Hieraus absehbare Belastungen sind dem vergangenen Geschäftsjahr
zugeordnet worden. Weitere Details verkünden wir auf unserer
Bilanzpressekonferenz am 4. April 2001 in Frankfurt.
WKN: 783 010; Index: Notiert: Neuer Markt in Frankfurt;
Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München
und Stuttgart
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=234186
[26.03.2001 - 20:56 Uhr]
Mitteilung gemäß Paragraph 15 WpHG, übermittelt von der DGAP
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
-----------------------------------------------------
Nürnberg (ots Ad hoc-Service) - Für das Geschätsjahr 2000
(Geschäftsjahr 1999) gibt die WWL Internet AG folgende Zahlen
bekannt: Umsätze: TEUR 17.210 (7.762), EBITDA: TEUR - 11.649 (-
4.485), EBIT: TEUR - 27.230 (- 5.342), Finanzergebnis: TEUR - 526
(+249), Jahresfehlbetrag: TEUR - 23.515 (- 2.891), Ergebnis je Aktie:
EUR - 3,12 (- 0.61)
Die bereits Ende 2000 eingeleiteten Maßnahmen zur Erreichung der
Profitabilität wurden weiter forciert. Die Konzentration auf das
Kerngeschäft durch die Trennung von nicht-profitablen Aktivitäten,
die Aufgabe der Holding und die Straffung der Organisationsstruktur
schlug sich kostenseitig zum großen Teil bereits in 2000 nieder. Die
positiven Effekte dieser Maßnahmen werden sich operativ erst in 2001
auswirken. Im Rahmen dieser Aktionen haben sich im Geschäftsjahr 2000
Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von EUR -
11,6 Mio ergeben statt der vorläufig erwarteten EUR - 9 Mio.
Ursächlich hierfür sind vor allem Sondereinflüsse mit Einmaleffekten
(wie Restrukturierungsaufwendungen oder Wertberichtigungen auf
Forderungen von WWL Bremen) von etwa EUR 2,3 Mio.
Um im Abschluss 2000 mit eventuellen Altlasten reinen Tisch zu
machen, hat sich der Vorstand dazu entschlossen, wegen der
unbefriedigenden Entwicklung der Tochtergesellschaften in Lilienthal
und Bremen auf deren Geschäftswerte außerplanmäßige Abschreibungen in
Höhe von EUR 13,3 Mio vorzunehmen. Zudem wurden die Beteiligungen
trendscouts.com vollständig (TEUR 208) und die Beteiligung an
Beautynet vorsorglich bis auf den Nennwert (TEUR 627) abgeschrieben.
Ohne diese außerplanmäßigen Abschreibungen hätte das Ergebnis je
Aktie bei EUR - 1,22 statt bei EUR- 3,12 gelegen.
In 2001 werden die bereits erfolgreichen Regionen Süd (Nürnberg),
Südwest (Stuttgart) und West (Köln) weiter gestärkt und noch
erfolgreicher gemacht. Die noch Verluste erzielenden Standorte Bremen
und Prag werden veräußert oder geschlossen. München wird zu einem
Vertriebsbüro. In der Region Nord wird zurzeit die Wende eingeleitet.
Hieraus absehbare Belastungen sind dem vergangenen Geschäftsjahr
zugeordnet worden. Weitere Details verkünden wir auf unserer
Bilanzpressekonferenz am 4. April 2001 in Frankfurt.
WKN: 783 010; Index: Notiert: Neuer Markt in Frankfurt;
Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München
und Stuttgart
Ende der Mitteilung
Quelle: http://recherche.newsaktuell.de/story.htx?nr=234186
27.03.2001
W W L I N T E R N E T
Verluste in 2000 drastisch erhöht
Das Neue-Markt-Unternehmen hat seine Verluste im Jahr 2000 nahezu verfünffacht.
Nürnberg - Die WWL Internet AG hat im Geschäftsjahr 2000 einen Jahresfehlbetrag von 23,515 (Vorjahr: 2,891) Millionen Euro verbucht. Wie das am Neuen Markt notierte Unternehmen am Montag nach Börsenschlus mitteilte, lag das Ebitda bei minus 11,649 (minus 4,485) Millionen Euro und das Ebit bei minus 27,230 (minus 5,342) Millionen Euro.
Das Ergebnis je Aktie bezifferte das Unternehmen mit minus 3,12 (minus 0,61) Euro aus. Die Umsätze wurden auf 17,210 (7,762) Millionen Euro gesteigert.
Noch am 23. Januar diesen Jahres hatte der Vorstand sich verhalten optimistisch gegeben. In einer Pressemeldung hieß es: "Die WWL Internet AG rechnet auf Basis erster konkreter Hochrechnungen damit, im Geschäftsjahr 2000 Umsätze in Höhe von zirka 17,6 Millionen Euro und Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebidta) von etwa minus 9 Millionen Euro erzielt zu haben."
"Vorrangiges Ziel ist das Erreichen der Gewinnschwelle"
Weiter war zu lesen: "Während es in den Aufbaujahren nach IPO 1999 und 2000 in erster Linie darum ging, Komplexitäten und Strukturen mit kalkulierten Anlaufverlusten aufzubauen, ist das vorrangige Unternehmensziel der WWL Internet AG für 2001 - wie bereits im Herbst letzten Jahres kommuniziert - das Erreichen der Gewinnschwelle." Wenige Wochen später, am 13. März, meldeten die Nürnberger das Ausscheiden von Vorstands-Chef Patrick Palombo. Der 44-Jährige, seit Anfang 2000 im Amt, hatte sein Amt am Vortag niedergelegt.
Zu dem nun präsentierten negativen Ergebnis haben nach Unternehmensangaben vor allem Umstrukturierungskosten und Wertberichtigungen beigetragen. Wegen der unbefriedigenden Entwicklung der Tochtergesellschaften in Lilienthal und Bremen seien Abschreibungen von 13,3 Millionen Euro vorgenommen worden, hieß es weiter.
Weiter teilte das Unternehmen mit, dass die Standorte Bremen und Prag veräußert oder geschlossen werden, während München zu einem Vertriebsbüro wird. Die Bilanzpressekonferenz findet am 4. April in Frankfurt statt.
Erstaunlich hohe Umsätze vor der Hiobsbotschaft
Die Aktie wurde vor der heutigen Ad-Hoc-Meldung erstaunlich rege gehandelt. Allein auf Xetra wechselten fast 60.000 Papiere im Wert von über 90.000 Euro den Besitzer. Zum Vergleich: Der Durchschnittsumsatz der letzten 30 Tage (in denen der Durchschnittspreis der Aktie noch 100 Prozent über dem aktuellen Niveau notierte!) belief sich ca. 55.000 Euro.
Der letzte Kurs auf Xetra-Basis lag heute bei 1,46 Euro und damit mehr als 95 Prozent unter der Erstnotiz vom 15.7.1999. Im Juni letzten Jahres war der Wert noch nachdrücklich zum Kauf empfohlen worden, und zwar von der HypoVereinsbank, die WWL als deutlich "unterbewertet" ansah. Sie hatte die Aktie damals zusammen mit der Commerzbank an die Börse gebracht.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,124961,00.…
W W L I N T E R N E T
Verluste in 2000 drastisch erhöht
Das Neue-Markt-Unternehmen hat seine Verluste im Jahr 2000 nahezu verfünffacht.
Nürnberg - Die WWL Internet AG hat im Geschäftsjahr 2000 einen Jahresfehlbetrag von 23,515 (Vorjahr: 2,891) Millionen Euro verbucht. Wie das am Neuen Markt notierte Unternehmen am Montag nach Börsenschlus mitteilte, lag das Ebitda bei minus 11,649 (minus 4,485) Millionen Euro und das Ebit bei minus 27,230 (minus 5,342) Millionen Euro.
Das Ergebnis je Aktie bezifferte das Unternehmen mit minus 3,12 (minus 0,61) Euro aus. Die Umsätze wurden auf 17,210 (7,762) Millionen Euro gesteigert.
Noch am 23. Januar diesen Jahres hatte der Vorstand sich verhalten optimistisch gegeben. In einer Pressemeldung hieß es: "Die WWL Internet AG rechnet auf Basis erster konkreter Hochrechnungen damit, im Geschäftsjahr 2000 Umsätze in Höhe von zirka 17,6 Millionen Euro und Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebidta) von etwa minus 9 Millionen Euro erzielt zu haben."
"Vorrangiges Ziel ist das Erreichen der Gewinnschwelle"
Weiter war zu lesen: "Während es in den Aufbaujahren nach IPO 1999 und 2000 in erster Linie darum ging, Komplexitäten und Strukturen mit kalkulierten Anlaufverlusten aufzubauen, ist das vorrangige Unternehmensziel der WWL Internet AG für 2001 - wie bereits im Herbst letzten Jahres kommuniziert - das Erreichen der Gewinnschwelle." Wenige Wochen später, am 13. März, meldeten die Nürnberger das Ausscheiden von Vorstands-Chef Patrick Palombo. Der 44-Jährige, seit Anfang 2000 im Amt, hatte sein Amt am Vortag niedergelegt.
Zu dem nun präsentierten negativen Ergebnis haben nach Unternehmensangaben vor allem Umstrukturierungskosten und Wertberichtigungen beigetragen. Wegen der unbefriedigenden Entwicklung der Tochtergesellschaften in Lilienthal und Bremen seien Abschreibungen von 13,3 Millionen Euro vorgenommen worden, hieß es weiter.
Weiter teilte das Unternehmen mit, dass die Standorte Bremen und Prag veräußert oder geschlossen werden, während München zu einem Vertriebsbüro wird. Die Bilanzpressekonferenz findet am 4. April in Frankfurt statt.
Erstaunlich hohe Umsätze vor der Hiobsbotschaft
Die Aktie wurde vor der heutigen Ad-Hoc-Meldung erstaunlich rege gehandelt. Allein auf Xetra wechselten fast 60.000 Papiere im Wert von über 90.000 Euro den Besitzer. Zum Vergleich: Der Durchschnittsumsatz der letzten 30 Tage (in denen der Durchschnittspreis der Aktie noch 100 Prozent über dem aktuellen Niveau notierte!) belief sich ca. 55.000 Euro.
Der letzte Kurs auf Xetra-Basis lag heute bei 1,46 Euro und damit mehr als 95 Prozent unter der Erstnotiz vom 15.7.1999. Im Juni letzten Jahres war der Wert noch nachdrücklich zum Kauf empfohlen worden, und zwar von der HypoVereinsbank, die WWL als deutlich "unterbewertet" ansah. Sie hatte die Aktie damals zusammen mit der Commerzbank an die Börse gebracht.
Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,124961,00.…
K L E I N A K T I O N Ä R E G E S C H O C K T
TelDaFax-Großinvestor will offenbar Konkurs anmelden
Schock für die Aktionäre des Telekom-Anbieters TelDaFax: Der neue Hauptanteilseigner World Access steht offenbar kurz vor dem Bankrott.
Hamburg - Wie manager magazin.de meldet, erwägt World Access bereits, ein so genanntes "Chapter 11" Verfahren zu beantragen, das dem deutschen Insolvenzverfahren entspricht.
Das US-Unternehmen hatte Mitte Juni vergangenen Jahres angekündigt, eine Mehrheitsbeteiligung an TelDaFax erwerben zu wollen. Die Marburger Telefon-Gesellschaft wurde am 01. Juli 1998 unter Konsortialführung von Goldman Sachs an die Börse gebracht und ist am Neuen Markt notiert. Ein Anteil von 33 Prozent der Aktien wurde bereits im vergangenen Jahr von einem Großinvestor übernommen, ein weiterer Anteil von circa 38 Prozent fällt World Access durch einen Aktien-Tausch zu.
Die Meldung von World Access, dass das Unternehmen sich in einer massiven Schieflage befindet, kam am 27. März 2001 - zwei Handelstage nach Ablauf der Umtauschfrist. Diese war nach mehreren Verschiebungen auf den 23. März 2001 gelegt worden. Der Vorstand von TelDaFax hat für die aktuelle Entwicklung keine Erklärung. Er hatte den Aktionären nach eigener Aussage bis zum Ablauf der Frist zum Umtausch geraten.
Technik-Vorstand Stefan Legner, der das Unternehmen gemeinsam mit zwei weiteren Vorständen leitet, äußerte gegenüber manager magazin.de seine Verwunderung über die jüngsten Vorgänge. "Wir haben vom drohenden Bankrott unseres neuen Großaktionärs auch erst am Dienstag erfahren, und zwar über eine Pressemitteilung von World Access. Eine andere Information zu dem Sachverhalt gab es bislang nicht. Ich bin zutiefst schockiert und fühle mich von World Access getäuscht." Nun will der Vorstand rechtliche Schritte prüfen lassen.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,125297,0…
TelDaFax-Großinvestor will offenbar Konkurs anmelden
Schock für die Aktionäre des Telekom-Anbieters TelDaFax: Der neue Hauptanteilseigner World Access steht offenbar kurz vor dem Bankrott.
Hamburg - Wie manager magazin.de meldet, erwägt World Access bereits, ein so genanntes "Chapter 11" Verfahren zu beantragen, das dem deutschen Insolvenzverfahren entspricht.
Das US-Unternehmen hatte Mitte Juni vergangenen Jahres angekündigt, eine Mehrheitsbeteiligung an TelDaFax erwerben zu wollen. Die Marburger Telefon-Gesellschaft wurde am 01. Juli 1998 unter Konsortialführung von Goldman Sachs an die Börse gebracht und ist am Neuen Markt notiert. Ein Anteil von 33 Prozent der Aktien wurde bereits im vergangenen Jahr von einem Großinvestor übernommen, ein weiterer Anteil von circa 38 Prozent fällt World Access durch einen Aktien-Tausch zu.
Die Meldung von World Access, dass das Unternehmen sich in einer massiven Schieflage befindet, kam am 27. März 2001 - zwei Handelstage nach Ablauf der Umtauschfrist. Diese war nach mehreren Verschiebungen auf den 23. März 2001 gelegt worden. Der Vorstand von TelDaFax hat für die aktuelle Entwicklung keine Erklärung. Er hatte den Aktionären nach eigener Aussage bis zum Ablauf der Frist zum Umtausch geraten.
Technik-Vorstand Stefan Legner, der das Unternehmen gemeinsam mit zwei weiteren Vorständen leitet, äußerte gegenüber manager magazin.de seine Verwunderung über die jüngsten Vorgänge. "Wir haben vom drohenden Bankrott unseres neuen Großaktionärs auch erst am Dienstag erfahren, und zwar über eine Pressemitteilung von World Access. Eine andere Information zu dem Sachverhalt gab es bislang nicht. Ich bin zutiefst schockiert und fühle mich von World Access getäuscht." Nun will der Vorstand rechtliche Schritte prüfen lassen.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,125297,0…
ftd.de, Fr, 30.3.2001, 9:06
Insolvenzen drastisch gestiegen
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Grund dafür sind auch neue gesetzliche Regelungen.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, gab es in der Bundesrepublik 2000 schätzungsweise 41.500 Insolvenzfälle und damit etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahr (33.500). Darunter seien 28.000 Pleiten von Unternehmen einschließlich Kleingewerbe. Der starke Anstieg der Gesamtzahl sei vor allem auf eine Verdreifachung der Verbraucherinsolvenzen zurückzuführen, schrieben die Statistiker.
Diese Möglichkeit einer Entschuldung von Privatpersonen nach sieben Jahren besteht erst seit 1999. In jenem Jahr habe es aber noch wegen der zeitaufwendigen außergerichtlichen Einigungsversuche verhältnismäßig wenig Verbraucherinsolvenzen gegeben, berichtete die Behörde. Dies habe sich inzwischen geändert: Im Jahr 2000 seien 23 Prozent aller Insolvenzanträge von Verbrauchern (9500) und weitere sechs Prozent von Kleingewerbetreibenden (2500) gestellt worden, die ebenfalls von einem vereinfachten Verfahren Gebrauch machen können. Ohne das Kleingewerbe hätte es den Statistikern zufolge im Jahr 2000 sogar geringfügig weniger Unternehmenspleiten als im Vorjahr gegeben.
© AP
Quelle: http://www.ftd.de/pw/de/FTDTX8RAIKC.html?nv=hpm
Die beste Art pleite zu gehen, ist vorher
an den Neuen Markt zu gehen und abzukassieren.
Insolvenzen drastisch gestiegen
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Grund dafür sind auch neue gesetzliche Regelungen.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, gab es in der Bundesrepublik 2000 schätzungsweise 41.500 Insolvenzfälle und damit etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahr (33.500). Darunter seien 28.000 Pleiten von Unternehmen einschließlich Kleingewerbe. Der starke Anstieg der Gesamtzahl sei vor allem auf eine Verdreifachung der Verbraucherinsolvenzen zurückzuführen, schrieben die Statistiker.
Diese Möglichkeit einer Entschuldung von Privatpersonen nach sieben Jahren besteht erst seit 1999. In jenem Jahr habe es aber noch wegen der zeitaufwendigen außergerichtlichen Einigungsversuche verhältnismäßig wenig Verbraucherinsolvenzen gegeben, berichtete die Behörde. Dies habe sich inzwischen geändert: Im Jahr 2000 seien 23 Prozent aller Insolvenzanträge von Verbrauchern (9500) und weitere sechs Prozent von Kleingewerbetreibenden (2500) gestellt worden, die ebenfalls von einem vereinfachten Verfahren Gebrauch machen können. Ohne das Kleingewerbe hätte es den Statistikern zufolge im Jahr 2000 sogar geringfügig weniger Unternehmenspleiten als im Vorjahr gegeben.
© AP
Quelle: http://www.ftd.de/pw/de/FTDTX8RAIKC.html?nv=hpm
Die beste Art pleite zu gehen, ist vorher
an den Neuen Markt zu gehen und abzukassieren.
Nasdaq und Neuer Markt im freien Fall.
ftd.de, Mi, 4.4.2001, 21:58
Plasmaselect: Ergebnis um Meilen verfehlt
Das Biotech-Unternehmen Plasmaselect hat nach eigenen Angaben das geplante Ergebnis im ersten Quartal 2000/2001 deutlich verfehlt.
Ursache für das um 1,6 Mio. Euro niedrigere Ebit seien notwendige Abwertungen von Überbeständen im Vorratsvermögen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.Darüber hinaus sei es zu einer erheblichen Abweichung im Finanzergebnis gekommen. Grund hierfür seien die Verluste aus dem für Plasmaselect aufgelegten Spezialfonds über 50 Mio. Euro. Dieser Fonds bestehe zu etwa 70 Prozent aus festverzinslichen Wertpapieren und zu 30 Prozent aus EuroStoxx50-Werten.
Im ersten Quartal seien auf Grund des negativen Börsenumfeldes Verluste im Fondsvermögen von 1,4 Mio. Euro realisiert worden. Insgesamt habe der Verlust vor Steuern (EBT) 6,2 Mo. Euro betragen. Ohne Berücksichtigung dieser außerplanmäßigen Aufwendungen übertreffe Plasmaselect sowohl im Umsatz als auch im Ebit und EBT die Planung des Berichtsquartals.
Plasmaselect müsse als Konsequenz aus den oben genannten Sachverhalten die Ergebnisplanung für das laufende Geschäftsjahr um minus 3,9 Mio. Euro anpassen. Darüber hinaus bestehe weiterer Anpassungsbedarf, der aus zusätzlichen Investitionen in den Ausbau des Vertriebes resultierte. Hierfür würden bis zum Ende des Geschäftsjahres weitere Kosten in Höhe von drei Mio. Euro anfallen.
Die Umsatzplanung für das laufende Geschäftsjahr wird auf acht Mio. Euro zurückgenommen, hieß es weiter. Insgesamt erwartet PlasmaSelect eigenen Angaben zufolge nach Anpassung der Planung für das laufende Geschäftsjahr einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 14 Mio. Euro.
© 2001 Reuters Limited.
Quelle: http://www.ftd.de/ub/in/FTDEBXR85LC.html?nv=hpm
Plasmaselect: Ergebnis um Meilen verfehlt
Das Biotech-Unternehmen Plasmaselect hat nach eigenen Angaben das geplante Ergebnis im ersten Quartal 2000/2001 deutlich verfehlt.
Ursache für das um 1,6 Mio. Euro niedrigere Ebit seien notwendige Abwertungen von Überbeständen im Vorratsvermögen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.Darüber hinaus sei es zu einer erheblichen Abweichung im Finanzergebnis gekommen. Grund hierfür seien die Verluste aus dem für Plasmaselect aufgelegten Spezialfonds über 50 Mio. Euro. Dieser Fonds bestehe zu etwa 70 Prozent aus festverzinslichen Wertpapieren und zu 30 Prozent aus EuroStoxx50-Werten.
Im ersten Quartal seien auf Grund des negativen Börsenumfeldes Verluste im Fondsvermögen von 1,4 Mio. Euro realisiert worden. Insgesamt habe der Verlust vor Steuern (EBT) 6,2 Mo. Euro betragen. Ohne Berücksichtigung dieser außerplanmäßigen Aufwendungen übertreffe Plasmaselect sowohl im Umsatz als auch im Ebit und EBT die Planung des Berichtsquartals.
Plasmaselect müsse als Konsequenz aus den oben genannten Sachverhalten die Ergebnisplanung für das laufende Geschäftsjahr um minus 3,9 Mio. Euro anpassen. Darüber hinaus bestehe weiterer Anpassungsbedarf, der aus zusätzlichen Investitionen in den Ausbau des Vertriebes resultierte. Hierfür würden bis zum Ende des Geschäftsjahres weitere Kosten in Höhe von drei Mio. Euro anfallen.
Die Umsatzplanung für das laufende Geschäftsjahr wird auf acht Mio. Euro zurückgenommen, hieß es weiter. Insgesamt erwartet PlasmaSelect eigenen Angaben zufolge nach Anpassung der Planung für das laufende Geschäftsjahr einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 14 Mio. Euro.
© 2001 Reuters Limited.
Quelle: http://www.ftd.de/ub/in/FTDEBXR85LC.html?nv=hpm
ftd.de, Do, 5.4.2001, 13:00, aktualisiert: Do, 5.4.2001, 19:08
Teldafax: Ohne Netz und Geld vor dem Aus
Die Tage für Teldafax sind gezählt. Mehrheitsaktionär World Access steht vor dem Aus.
Gläubiger in den USA drohen dem US-Telekommunikationskonzern World Access bereits mit Zwangskonkurs. Das berichtete das Unternehmen selbst am Donnerstag. Am Dienstag hatte World Access angekündigt, als Mehrheitsaktionär (70 Prozent) die Schulden von Teldafax zu übernehmen. Doch diesem Plan müssten die Gläubiger des US-Unternehmens zustimmen.
Die Deutsche Telekom hatte am Donnerstagmittag alle Leitungen für Teldafax gesperrt. Ein Sprecher der Telekom begründete diesen Schritt mit dem Scheitern von Verhandlungen mit Teldafax über die Schuldentilgung. "Wir haben bislang kein Geld gesehen", sagte der Sprecher. Teldafax schuldet der Telekom rund 90 Mio. DM und hat zu Wochenbeginn Insolvenzantrag gestellt. Sollte die Telefongesellschaft die ausstehenden Schulden begleichen, einen Finanzierungsplan vorlegen, sowie Vorkasse leisten, "dann wird man mit Sicherheit wieder mit Teldafax ins Gespräch kommen", sagte der Telekom-Sprecher.
Neue Interessenten gesucht
Teldafax-Insolvenzverwalter Bernd Reuss will nun einen letzten Rettungsversuch unternehmen. Er sucht nach neuen Interessenten für die marode Marburger Firma. Die Firma Talkline (Elmshorn) umwarb Teldafax-Kunden kurzfristig mit besseren Konditionen zum Telefonieren. Wettbewerber Mobilcom lehnte eigenen Angaben zufolge ein Übernahmeangebot von 170.000 Teldafax-Kunden für 400 Mio. DM ab. Dieses sei "viel zu teuer" gewesen, sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmidt am Donnerstag auf der Hauptversammlung der Telefongesellschaft in Hamburg.
Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Teldafax-Aktie lag am Donnerstag gegen 17 Uhr knapp unter dem Schlusskurs vom Vortag. Das Papier notierte mit 0,01 Prozent leicht im Minus bei 0,53 Euro. Die Tageskursspanne bwegte sich von 38 bis 76 Cent. Nach der Ankündigung des Insolvenzantrags vom Montag sei der Wert zum reinen "Zocker-Papier" verkommen, sagte ein Börsianer.
Telefonieren weiter möglich
Telefonkunden, die fest an Teldafax gebunden sind, können trotz der Trennung des Unternehmens vom Netz der Deutschen Telekom weiter telefonieren. Die Betroffenen seien voll erreichbar und könnten selbst jeden Anschluss anwählen, wenn sie vor die Rufnummer die Vorwahl eines anderen Netzanbieters setzten, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Telekom in Bonn. Ortsgespräche und Notrufe seien auch ohne Netzvorwahl möglich. Für Nachfragen von Kunden, die von der Abschaltung betroffen sind, richtete die Telekom eine Hotline (Nr. 0800 33 01000) ein.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/tk/FTDU9JIC6LC.html?nv=hptn
Teldafax: Ohne Netz und Geld vor dem Aus
Die Tage für Teldafax sind gezählt. Mehrheitsaktionär World Access steht vor dem Aus.
Gläubiger in den USA drohen dem US-Telekommunikationskonzern World Access bereits mit Zwangskonkurs. Das berichtete das Unternehmen selbst am Donnerstag. Am Dienstag hatte World Access angekündigt, als Mehrheitsaktionär (70 Prozent) die Schulden von Teldafax zu übernehmen. Doch diesem Plan müssten die Gläubiger des US-Unternehmens zustimmen.
Die Deutsche Telekom hatte am Donnerstagmittag alle Leitungen für Teldafax gesperrt. Ein Sprecher der Telekom begründete diesen Schritt mit dem Scheitern von Verhandlungen mit Teldafax über die Schuldentilgung. "Wir haben bislang kein Geld gesehen", sagte der Sprecher. Teldafax schuldet der Telekom rund 90 Mio. DM und hat zu Wochenbeginn Insolvenzantrag gestellt. Sollte die Telefongesellschaft die ausstehenden Schulden begleichen, einen Finanzierungsplan vorlegen, sowie Vorkasse leisten, "dann wird man mit Sicherheit wieder mit Teldafax ins Gespräch kommen", sagte der Telekom-Sprecher.
Neue Interessenten gesucht
Teldafax-Insolvenzverwalter Bernd Reuss will nun einen letzten Rettungsversuch unternehmen. Er sucht nach neuen Interessenten für die marode Marburger Firma. Die Firma Talkline (Elmshorn) umwarb Teldafax-Kunden kurzfristig mit besseren Konditionen zum Telefonieren. Wettbewerber Mobilcom lehnte eigenen Angaben zufolge ein Übernahmeangebot von 170.000 Teldafax-Kunden für 400 Mio. DM ab. Dieses sei "viel zu teuer" gewesen, sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmidt am Donnerstag auf der Hauptversammlung der Telefongesellschaft in Hamburg.
Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Teldafax-Aktie lag am Donnerstag gegen 17 Uhr knapp unter dem Schlusskurs vom Vortag. Das Papier notierte mit 0,01 Prozent leicht im Minus bei 0,53 Euro. Die Tageskursspanne bwegte sich von 38 bis 76 Cent. Nach der Ankündigung des Insolvenzantrags vom Montag sei der Wert zum reinen "Zocker-Papier" verkommen, sagte ein Börsianer.
Telefonieren weiter möglich
Telefonkunden, die fest an Teldafax gebunden sind, können trotz der Trennung des Unternehmens vom Netz der Deutschen Telekom weiter telefonieren. Die Betroffenen seien voll erreichbar und könnten selbst jeden Anschluss anwählen, wenn sie vor die Rufnummer die Vorwahl eines anderen Netzanbieters setzten, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Telekom in Bonn. Ortsgespräche und Notrufe seien auch ohne Netzvorwahl möglich. Für Nachfragen von Kunden, die von der Abschaltung betroffen sind, richtete die Telekom eine Hotline (Nr. 0800 33 01000) ein.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/tk/FTDU9JIC6LC.html?nv=hptn
Deutsche Börse: Neue Liste der Unternehmen des Neuen Marktes mit verspäteter Lieferung des Jahresabschlusses
Die überarbeitete Liste der Unternehmen des Neuen Marktes, die ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2000 nicht fristgerecht zum 2. April 2001 geliefert haben, ist nun nach einer erneuten Überarbeitung von der Deutschen Börse veröffentlicht worden.
Rund 280 der 340 Unternehmen des Neuen Marktes mussten bis 2. April 2001 den Jahresabschluss und Lagebericht vorlegen - ausgenommen sind Unternehmen, deren Geschäftsjahr nicht mit dem 31. Dezember endet. Die unten angehängte Liste enthält 26 Unternehmen, die diese Unterlagen nach Angaben der Deutschen Börse nicht fristgerecht eingereicht haben. Davon haben allerdings 14 Unternehmen mittlerweile den Jahresabschluss geliefert (Stichtag: 10. April 2001, 12.00 Uhr); diese wurden getrennt ausgewiesen. Gegen alle 26 Unternehmen werden Sanktionsverfahren wegen verspäteter Übermittlung eingeleitet.
Alle nachfolgenden Unternehmen haben ihren fälligen Jahresabschluss und Lagebericht für das zum 31.12.2000 endende Geschäftsjahr weder in deutscher noch englischer Sprache rechtzeitig der Deutsche Börse AG in elektronischer Form übermittelt.
Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse AG den Jahresabschluss und Lagebericht bis 10.04.2001, 12.00 Uhr nicht erhalten:
1. ADVA AG Optical Networking, Meiningen
2. ArtStor AG, Hamburg
3. bäurer Aktiengesellschaft, Hüfingen
4. CAA AG, Filderstadt
5. F.A.M.E. Film & Music Entertainment AG, München
6. InfoGenie Europe AG, München
7. Kinowelt Medien AG, München
8. LIPRO AG Logistik und Information für Produktion, Berlin
9. Prodacta AG, Ettlingen
10. Refugium Holding AG, Königswinter
11. TEAM Communications Group, Inc., Los Angeles, Kalifornien, USA
12. TelDaFax AG, Marburg
Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse AG den Jahresabschluss und Lagebericht bis 10.04.2001, 12.00 Uhr erhalten:
13. AIXTRON AG, Aachen
14. ABIT AG, Meerbusch
15. antwerpes AG, Köln
16. BroadVision, Inc., Redwood City, Kalifornien, USA
17. Carrier 1 International S.A., Strassen, Luxemburg
18. FORIS AG, Berlin
19. GEDYS Internet Products AG, Braunschweig
20. Integra S.A., Issy-les-Moulineaux, Frankreich
21. IPC ARCHTEC AG, Niederaichbach
22. MME Me, Myself & Eye Entertainment AG, Hamburg
23. Nemetschek AG, München
24. PrimaCom AG, Frankfurt
25. SCM Microsystems Inc., Los Gatos, Kalifornien, USA
26. SYSTEMATICS AG, Hamburg
Gegen alle genannten Unternehmen wird ein Sanktionsverfahren eröffnet.
(SL)
11.04.2001 17:42
©boerse.de
Quelle: http://nachrichten.boerse.de/anzeige_nachricht.php3?id=29567
Die überarbeitete Liste der Unternehmen des Neuen Marktes, die ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2000 nicht fristgerecht zum 2. April 2001 geliefert haben, ist nun nach einer erneuten Überarbeitung von der Deutschen Börse veröffentlicht worden.
Rund 280 der 340 Unternehmen des Neuen Marktes mussten bis 2. April 2001 den Jahresabschluss und Lagebericht vorlegen - ausgenommen sind Unternehmen, deren Geschäftsjahr nicht mit dem 31. Dezember endet. Die unten angehängte Liste enthält 26 Unternehmen, die diese Unterlagen nach Angaben der Deutschen Börse nicht fristgerecht eingereicht haben. Davon haben allerdings 14 Unternehmen mittlerweile den Jahresabschluss geliefert (Stichtag: 10. April 2001, 12.00 Uhr); diese wurden getrennt ausgewiesen. Gegen alle 26 Unternehmen werden Sanktionsverfahren wegen verspäteter Übermittlung eingeleitet.
Alle nachfolgenden Unternehmen haben ihren fälligen Jahresabschluss und Lagebericht für das zum 31.12.2000 endende Geschäftsjahr weder in deutscher noch englischer Sprache rechtzeitig der Deutsche Börse AG in elektronischer Form übermittelt.
Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse AG den Jahresabschluss und Lagebericht bis 10.04.2001, 12.00 Uhr nicht erhalten:
1. ADVA AG Optical Networking, Meiningen
2. ArtStor AG, Hamburg
3. bäurer Aktiengesellschaft, Hüfingen
4. CAA AG, Filderstadt
5. F.A.M.E. Film & Music Entertainment AG, München
6. InfoGenie Europe AG, München
7. Kinowelt Medien AG, München
8. LIPRO AG Logistik und Information für Produktion, Berlin
9. Prodacta AG, Ettlingen
10. Refugium Holding AG, Königswinter
11. TEAM Communications Group, Inc., Los Angeles, Kalifornien, USA
12. TelDaFax AG, Marburg
Von den folgenden Unternehmen hat die Deutsche Börse AG den Jahresabschluss und Lagebericht bis 10.04.2001, 12.00 Uhr erhalten:
13. AIXTRON AG, Aachen
14. ABIT AG, Meerbusch
15. antwerpes AG, Köln
16. BroadVision, Inc., Redwood City, Kalifornien, USA
17. Carrier 1 International S.A., Strassen, Luxemburg
18. FORIS AG, Berlin
19. GEDYS Internet Products AG, Braunschweig
20. Integra S.A., Issy-les-Moulineaux, Frankreich
21. IPC ARCHTEC AG, Niederaichbach
22. MME Me, Myself & Eye Entertainment AG, Hamburg
23. Nemetschek AG, München
24. PrimaCom AG, Frankfurt
25. SCM Microsystems Inc., Los Gatos, Kalifornien, USA
26. SYSTEMATICS AG, Hamburg
Gegen alle genannten Unternehmen wird ein Sanktionsverfahren eröffnet.
(SL)
11.04.2001 17:42
©boerse.de
Quelle: http://nachrichten.boerse.de/anzeige_nachricht.php3?id=29567
Mit der Liste solle der Anleger über das Geschäftsgebaren der Firmen informiert werden, begründete die Börse ihren Schritt. Unternehmen, die ihre Zahlen nicht termingerecht vorgelegt hätten, erhielten zunächst von der Börse eine Mahnung. Erst dann werde über weitere Sanktionen wie etwa Bußgeldverfahren entschieden. Maximal drohen jeweils 100.000 Euro Geldstrafe.
12. April 2001, 19:39
"Platow": ComROAD-Umsätze aus nicht seriösen Geschäftsbeziehungen
Frankfurt (vwd) - Aus informierten Kreisen will die "Platow Börse" erfahren haben, dass die vorgelegten Umsätze der ComROAD AG, Unterschleißheim, nicht auf seriösen Geschäftsbeziehungen beruhen. Wie der Börsenbrief in seiner Osterausgabe berichtet, fürchten Branchenkenner, dass der britische Kooperationspartner Skynet Telematics dem Telematikunternehmen ComROAD bewusst Einheiten ohne Chance auf einen Weiterverkauf abnehme. Um ein "Ausbluten" von Skynet zu verhindern, habe der ComROAD-Vorstandsvorsitzende Bodo Schnabel dem britischen Unternehmen mit einer Finanzspritze in Form einer Beteiligung "unter die Arme gegriffen".
Ein ähnliches Vorgehen vermuten "Platow" zufolge Insider auch beim spanischen ComROAD-Kooperationspartner Idea-Lab. Die Spanier sollen aktuell erst 20 Einheiten weiterverkauft haben, in den ComROAD-Planungen sollen aber laut "Platow" mindestens 30.000 Stück an Idea-Lab geliefert werden. Dies entspreche fast einem Fünftel der gesamten Planung für 2001.
vwd/12/12.4.2001/jhe/hal
Quelle: http://www.vwd.de/news/unternehmen/185821.html
Schlusskurs heute : 15,75 Euro
Das sieht aber böse aus.
Daher: Comroad...RD4...Kursziel: 9,95 €
.
"Platow": ComROAD-Umsätze aus nicht seriösen Geschäftsbeziehungen
Frankfurt (vwd) - Aus informierten Kreisen will die "Platow Börse" erfahren haben, dass die vorgelegten Umsätze der ComROAD AG, Unterschleißheim, nicht auf seriösen Geschäftsbeziehungen beruhen. Wie der Börsenbrief in seiner Osterausgabe berichtet, fürchten Branchenkenner, dass der britische Kooperationspartner Skynet Telematics dem Telematikunternehmen ComROAD bewusst Einheiten ohne Chance auf einen Weiterverkauf abnehme. Um ein "Ausbluten" von Skynet zu verhindern, habe der ComROAD-Vorstandsvorsitzende Bodo Schnabel dem britischen Unternehmen mit einer Finanzspritze in Form einer Beteiligung "unter die Arme gegriffen".
Ein ähnliches Vorgehen vermuten "Platow" zufolge Insider auch beim spanischen ComROAD-Kooperationspartner Idea-Lab. Die Spanier sollen aktuell erst 20 Einheiten weiterverkauft haben, in den ComROAD-Planungen sollen aber laut "Platow" mindestens 30.000 Stück an Idea-Lab geliefert werden. Dies entspreche fast einem Fünftel der gesamten Planung für 2001.
vwd/12/12.4.2001/jhe/hal
Quelle: http://www.vwd.de/news/unternehmen/185821.html
Schlusskurs heute : 15,75 Euro
Das sieht aber böse aus.
Daher: Comroad...RD4...Kursziel: 9,95 €
.
NSE mit Riesenverlust
von Joachim Dreykluft [17.04.01, 11:09]
Die Situation bei NSE ist noch dramatischer, als es bisher
anzunehmen war. Der Münchner Softwareanbieter meldet
heute – mehr als zwei Wochen später, als es die Regeln des
Neuen Marktes eigentlich zulassen – Zahlen für das Jahr
2000. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist mit
46,2 Millionen Euro deutlich höher als angenommen. Die
bisherige Unternehmensprognose lag bei minus 21,2 Millionen
Euro. Der Umsatz ist mit 26,5 Millionen Euro ganz leicht
über der bisherigen Planung.
Bei NSE ist in den vergangenen Monaten das bisherige
Geschäft fast vollständig weggebrochen. Das Unternehmen
hat nach eigenen Angaben 22,5 Millionen Euro in die
Entwicklung einer eigenen Software mit dem Namen „FINAS
Enterprise“ gesteckt. Die Kosten waren vor allem deshalb so
hoch, weil qualifiziertes Personal gekündigt hat und NSE
auf externe Entwickler zurückgreifen musste.
Im Januar kam dann das Eingeständnis, dass der damalige
Umsatzplan von 54,1 Millionen Euro für 2001 nicht
einzuhalten sein. Im Februar musste NSE zugeben, dass mit
der Lizenzabrechnungsfirma GEMA der erste Großkunde seinen
Auftrag für „FINAS Enterprise“ zurückgezogen hat. Mit der
Bausparkasse BHW stornierte anschließend ein zweiter
Großkunde seine Bestellung. Anfang März teilte NSE dann
mit, 30 Prozent der Belegschaft abzubauen. Die
Niederlassung in Hamburg und die Tochtergesellschaft in
Würzburg stehen zum Verkauf.
NSE hat für kommenden Montag eine außerordentliche
Hauptversammlung einberufen. Diese ist gesetzlich
vorgeschrieben, wenn bei einem Unternehmen ein Verlust von
mehr als der Hälfte des Grundkapitals angefallen ist. Nach
Unternehmensangaben handele es sich dabei um eine „rein
bilanzielle Sache“. Wie es um die Substanz des Unternehmens
bestellt ist, ist unklar, da NSE in den Quartalsberichten
keine Bilanz veröffentlicht. Der EBIT-Verlust ist im Jahr
2000 um 25 Millionen Euro höher ausgefallen ist, als bisher
geplant. Deshalb ist zu befürchten, dass es um die
Liquiditätssituation von NSE schlecht bestellt ist. Anfang
März hatte Unternehmenssprecherin Gaelle Dixkens gesagt,
der Bestand an Finanzmitteln betrage 18 Millionen Euro.
Auch im Management herrscht derzeit Unordnung: Der
bisherige Finanzvorstand Dirk Oevermann hat zwar seinen
Rücktritt bereits angekündigt, soll aber auf Wunsch des
Unternehmens noch bis Ende dieses Monats im Amt bleiben. Er
war erst Anfang August von Siemens Business Services zu
NSE gewechselt. Neuer Chef ist der im Oktober 2000 in den
Vorstand berufene Petr Vaclavek. Ein wenig Kontinuität
verspricht der neue Vertriebsvorstand Manfred Schmaderer,
der seit 1996 bei NSE ist. Zu Aussagen über den
Geschäftsverlauf im Jahr 2001 ist der Vorstand nach Angaben
von Dixkens derzeit nicht in der Lage.
Genaue Aussagen zur finanziellen Situation von NSE sind
erst möglich, wenn der Jahresabschluss 2000 vorliegt. Er
soll nach Angaben von Dixkens im Laufe des heutigen Tages
veröffentlicht werden. Anschließend folgt an dieser Stelle
eine ausführliche Analyse. Da der vorab gemeldete EBIT-
Verlust aber das Schlimmste befürchten lässt, sollten
Anleger von der NSE-Aktie in jedem die Finger lassen.
Empfehlung: Verkaufen
Kurs am 17.04.: 1,00 Euro
Quelle: http://www.boerse-online.bch.de/cgi-bin/gx.cgi/AppLogic+FTCo…
von Joachim Dreykluft [17.04.01, 11:09]
Die Situation bei NSE ist noch dramatischer, als es bisher
anzunehmen war. Der Münchner Softwareanbieter meldet
heute – mehr als zwei Wochen später, als es die Regeln des
Neuen Marktes eigentlich zulassen – Zahlen für das Jahr
2000. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist mit
46,2 Millionen Euro deutlich höher als angenommen. Die
bisherige Unternehmensprognose lag bei minus 21,2 Millionen
Euro. Der Umsatz ist mit 26,5 Millionen Euro ganz leicht
über der bisherigen Planung.
Bei NSE ist in den vergangenen Monaten das bisherige
Geschäft fast vollständig weggebrochen. Das Unternehmen
hat nach eigenen Angaben 22,5 Millionen Euro in die
Entwicklung einer eigenen Software mit dem Namen „FINAS
Enterprise“ gesteckt. Die Kosten waren vor allem deshalb so
hoch, weil qualifiziertes Personal gekündigt hat und NSE
auf externe Entwickler zurückgreifen musste.
Im Januar kam dann das Eingeständnis, dass der damalige
Umsatzplan von 54,1 Millionen Euro für 2001 nicht
einzuhalten sein. Im Februar musste NSE zugeben, dass mit
der Lizenzabrechnungsfirma GEMA der erste Großkunde seinen
Auftrag für „FINAS Enterprise“ zurückgezogen hat. Mit der
Bausparkasse BHW stornierte anschließend ein zweiter
Großkunde seine Bestellung. Anfang März teilte NSE dann
mit, 30 Prozent der Belegschaft abzubauen. Die
Niederlassung in Hamburg und die Tochtergesellschaft in
Würzburg stehen zum Verkauf.
NSE hat für kommenden Montag eine außerordentliche
Hauptversammlung einberufen. Diese ist gesetzlich
vorgeschrieben, wenn bei einem Unternehmen ein Verlust von
mehr als der Hälfte des Grundkapitals angefallen ist. Nach
Unternehmensangaben handele es sich dabei um eine „rein
bilanzielle Sache“. Wie es um die Substanz des Unternehmens
bestellt ist, ist unklar, da NSE in den Quartalsberichten
keine Bilanz veröffentlicht. Der EBIT-Verlust ist im Jahr
2000 um 25 Millionen Euro höher ausgefallen ist, als bisher
geplant. Deshalb ist zu befürchten, dass es um die
Liquiditätssituation von NSE schlecht bestellt ist. Anfang
März hatte Unternehmenssprecherin Gaelle Dixkens gesagt,
der Bestand an Finanzmitteln betrage 18 Millionen Euro.
Auch im Management herrscht derzeit Unordnung: Der
bisherige Finanzvorstand Dirk Oevermann hat zwar seinen
Rücktritt bereits angekündigt, soll aber auf Wunsch des
Unternehmens noch bis Ende dieses Monats im Amt bleiben. Er
war erst Anfang August von Siemens Business Services zu
NSE gewechselt. Neuer Chef ist der im Oktober 2000 in den
Vorstand berufene Petr Vaclavek. Ein wenig Kontinuität
verspricht der neue Vertriebsvorstand Manfred Schmaderer,
der seit 1996 bei NSE ist. Zu Aussagen über den
Geschäftsverlauf im Jahr 2001 ist der Vorstand nach Angaben
von Dixkens derzeit nicht in der Lage.
Genaue Aussagen zur finanziellen Situation von NSE sind
erst möglich, wenn der Jahresabschluss 2000 vorliegt. Er
soll nach Angaben von Dixkens im Laufe des heutigen Tages
veröffentlicht werden. Anschließend folgt an dieser Stelle
eine ausführliche Analyse. Da der vorab gemeldete EBIT-
Verlust aber das Schlimmste befürchten lässt, sollten
Anleger von der NSE-Aktie in jedem die Finger lassen.
Empfehlung: Verkaufen
Kurs am 17.04.: 1,00 Euro
Quelle: http://www.boerse-online.bch.de/cgi-bin/gx.cgi/AppLogic+FTCo…
N E U E R M A R K T
Hightech-Firmen in der Todeszone
Die Frankfurter Wachstumsbörse verkommt zum Tummelplatz für Hochstapler und unseriöse Geschäftemacher. Immer mehr Hightech-Firmen trudeln in der Todeszone. Börsenexperten prophezeien: Nur jedes fünfte Unternehmen am Neuen Markt wird überleben.
Es war 17.35 Uhr, als am Mittwoch vergangener Woche die Sonne von "Sunburst" unterging. In einer dürren Pflichtmitteilung gestand das Unternehmen aus Osnabrück, das versucht hatte, mit den Rechten für die Berliner Love Parade Geld zu machen, die "drohende Zahlungsunfähigkeit" ein.
Doch die neuerliche Pleite am Neuen Markt scherte in diesem Augenblick offenbar niemanden. Aus New York nämlich vermeldeten die Nachrichtenagenturen, dass kurz zuvor eine weitaus mächtigere Börsensonne aufgegangen war: Alan Greenspan, der amerikanische Notenbankchef, hatte überraschend die Zinsen gesenkt.
Allein dieser Schritt genügte, um auch die deutschen Kleinanleger wieder in einen wahren Rausch zu stürzen. Binnen weniger Minuten schoss der Nemax, das Kursbarometer des Neuen Markts, beinahe lotrecht nach oben. "Greenspan, wir danken Dir", schrieben verzückte Anleger im Chatroom der Comdirect-Bank.
Heiß begehrt waren ausgerechnet jene Werte, die die Börsianer in den Wochen zuvor, nach teils desaströsen Geschäftszahlen, besonders heftig abgestraft hatten. Heyde, der krisengeschüttelte IT-Dienstleister: plus 92 Prozent. Internolix, das marode Software-Haus: plus 76 Prozent. Brokat, der verlustreiche Finanzsoftware-Anbieter: plus 52 Prozent. Börse verrückt.
Wieder einmal wurde der Wahnsinn sichtbar, der im letzten Jahr an den Finanzmärkten regiert hatte. Wieder einmal offenbarte sich jener Mangel an Vernunft, der die Aktienkurse bis zum Frühjahr 2000 auf schier astronomische Höhen klettern ließ. Ein kleiner Funke genügte - und schon kehrte die Gier zurück.
Niemand interessierte sich mehr für all die schlechten Nachrichten der vergangenen Tage. Die Massenentlassungen in den USA? Die Gewinnwarnungen von Intel oder Cisco? Vergessen, verdrängt. Und auch die graue Realität am Neuen Markt erschien den Spekulanten mit einem Mal wieder rosarot. Adieu, Tristesse!
Tatsächlich vergeht kaum eine Woche, in der nicht eines der deutschen Start-ups in die Todeszone trudelt. Kaum eine Woche, in der nicht gleich mehrere Finanzvorstände einräumen, dass ihre Unternehmen - sorry, sorry - die Planzahlen nicht erreichen werden. Die Börseneuphorie der vergangenen Woche täuscht, die Fundamentaldaten der deutschen Hightech-Börse sehen katastrophal aus.
Eine nicht repräsentative SPIEGEL-Umfrage bei rund 150 Unternehmen des Neuen Markts zeigt das ganze Ausmaß der Misere: Das beim Börsengang kassierte Geld wird von vielen Firmen regelrecht verbrannt, die Umsätze vieler selbst ernannter Marktführer sind minimal.
Erstaunlich ist vor allem das Tempo, mit dem das eingesammelte Kapital wieder verbraucht wird. Verfügte etwa der Chiphändler CE Consumer zu Hoch-Zeiten noch über 153,9 Millionen Mark liquider Mittel, so sind es nach Abschluss des Geschäftsjahrs 2000 nur 39,3 Millionen Mark. Mit dem Geld hat Firmengründer Erich Lejeune vor allem andere Firmen gekauft, deren liquide Mittel wurden in der Bilanz konsolidiert. Immerhin: CE Consumer erwirtschaftet einen bescheidenen Gewinn.
Viele Neue-Markt-Firmen können davon nur träumen. Das Internet-Kunstportal Artnet machte im vergangenen Jahr 7,8 Millionen Mark Umsatz - und weist einen Jahresfehlbetrag von 38,2 Millionen Mark aus. Auch die Zahlen von FortuneCity sind beeindruckend: Bei 24,2 Millionen Mark Erlösen aus Bannerwerbung und E-Commerce-Geschäften schreibt die Internet-Firma 87,8 Millionen Mark Verlust. Wie aus diesen Firmen jemals normale Profitbetriebe werden sollen, ist völlig unklar.
Da das Internet bisher für nahezu niemanden ausreichend Erlöse abwirft - nicht für die Inhalteanbieter, auch nicht für Web-Agenturen, erst recht nicht für die Portale - ist mit einer schnellen Trendumkehr nicht zu rechnen. Ohne neues Anlegergeld können die meisten Firmen ihren Verlustbetrieb wohl nicht mehr lange finanzieren.
Dem Neuen Markt, sagen seriöse Beobachter, droht ein beispielloser Ausleseprozess. "Viel Schrott" hat der Unternehmensberater Roland Berger ausgemacht und prophezeit angesichts der bisherigen Pleiten: "Das wird mit Sicherheit erst der Auftakt sein." Analysten der Investmentbank J. P. Morgan Fleming befürchten gar, dass auf mittlere Sicht rund 80 Prozent aller heutigen Firmen vom Kurszettel verschwunden sind - pleite, verkauft oder zwangsfusioniert mit einem Ex-Rivalen.
Das deutsche Hightech-Wunder war ein Traum, in der Realität steht das bevor, was die Stahlindustrie hinter sich hat: Rationalisierung, Kostensenkung, Entlassungen, Übernahmen und viele, viele Konkurse.
Auch nach dem Greenspan-Coup ist das deutsche Segment für Wachstumswerte immer noch Lichtjahre von seinen Höchstständen entfernt. Auf abenteuerliche 8500 Punkte war der Nemax im März 2000 gestiegen, über 6700 Punkte hat er seither verloren. Selbst Fondsmanager wie Kurt Ochner haben 70 Prozent des verwalteten Kapitals eingebüßt - deswegen wurde er vom Bankhaus Julius Bär inzwischen geschasst.
Keine bedeutende Wachstumsbörse der Welt, auch nicht die Nasdaq in New York, ist in so kurzer Zeit derart heftig abgestürzt. Der Neue Markt habe sich, höhnt das "Handelsblatt", "von der Gelddruck- zur Geldschluckmaschine" entwickelt.
Der Hype ist der Depression gewichen. So waren die rund 250 Unternehmen, die im Mai 2000 am Neuen Markt gelistet waren, zusammengenommen über 250 Milliarden Euro wert, jetzt sind es nicht einmal mehr 90 Milliarden - und dies, obwohl 91 neue Firmen auf den Kurszettel drängten.
Schmerzhaft müssen vor allem die Kleinanleger erfahren, dass selbst jene Firmen, die ihnen als "Blue Chips" verkauft wurden, in Wahrheit oft nichts anderes sind als ganz normale Mittelständler. Pixelpark? Tief in den roten Zahlen. Mobilcom? Bis zum Es-geht-nicht-Mehr verschuldet. Intershop? Rückzug aus Amerika.
Denn mittlerweile haben auch in der Neuen Ökonomie die Gesetze der alten Wirtschaft Einzug gehalten. Reichte noch vor wenigen Monaten eine gute "Story", um für die nötige Kursphantasie zu sorgen, rücken jetzt so altmodische Kriterien wie Ertrag und Rendite in den Vordergrund. Was nützt etwa das prächtigste Wachstum, wenn die Verluste noch schneller wachsen? Und was ist von Gründern zu halten, die allenfalls etwas von PR, nichts aber von Kostenrechnung verstehen? Gleichzeitig hat sich bei einigen Firmen ein Geschäftsgebaren eingebürgert, das im besten Fall als dubios, im schlimmsten Fall als kriminell zu bezeichnen ist.
Seit fünf Monaten sitzen die Infomatec-Gründer Gerhard Harlos und Alexander Häfele in U-Haft, weil sich bei der Augsburger Staatsanwaltschaft der Verdacht der Kursmanipulation und des Insiderhandels erhärtet hat.
Wie sehr die Sitten verfallen sind, wissen vor allem jene Kanzleien zu berichten, die sich auf das komplizierte Börsenrecht spezialisiert haben. "Am Neuen Markt", urteilt Rechtsanwalt Dietmar Kälberer, "werden die Anleger teilweise richtig betrogen."
Über 2000 düpierte Aktionäre haben sich seit Jahresbeginn in Kälberers Kanzlei in Kirchentellinsfurt, einem Nest bei Tübingen, gemeldet. Gegen rund 20 Firmen prüft die Sozietät inzwischen rechtliche Schritte. "In einigen Unternehmen", lautet Kälberers ernüchternde Erkenntnis, "herrschen Wildwestmethoden."
Da werden Bilanzen geschönt und Aufträge erfunden, da wird in manchen Adhoc-Mitteilungen viel heiße Luft verblasen - und merkwürdigerweise, so wundern sich Anlegerschützer, kommt die Wahrheit oft erst dann ans Licht, wenn die Gründer längst Kasse gemacht haben.
Beispiel Sunburst: Noch im Februar verkündete Firmengründer Hero Alting, sein Unternehmen werde selbstverständlich die gesetzten Gewinn- und Umsatzziele einhalten. Das hielt Alting allerdings nicht davon ab, sich aus der Firma zurückzuziehen.
Sieben Wochen später stellt sich heraus, dass die Planzahlen Makulatur sind. Eine Gruppe von Aktionären hat bei der Staatsanwaltschaft in Osnabrück Strafanzeige eingereicht. Sie werfen den Verantwortlichen Insiderhandel und Betrug vor.
Beispiel CAA: Mitte März verkauften zwei Vorstände des Filderstädter Software-Anbieters, der sich auf Computer im Auto spezialisiert hat, insgesamt 15 000 Aktien - damaliger Kurs: 28 Euro. Im April folgte dann die Gewinnwarnung, die Aktie rauschte auf 3 Euro herunter.
Dabei hatten die Macher des Neuen Markts, als sie das Wachstumssegment vor vier Jahren aus der Taufe hoben, eigentlich ein ehrenwertes Anliegen: Sie wollten einen Gründerboom entfachen, ganz so wie in den USA.
Denn vor allem die Unternehmen aus Technologiebranchen klagten darüber, dass sie nur schwer an Kapital kamen, um ihre Geschäftsideen umzusetzen. Der traditionelle Bankenkredit blieb ihnen verschlossen, weil sie keine Sicherheiten vorweisen konnten: keine Maschinen, keine Immobilien, nur die Köpfe der Mitarbeiter.
Die neue Börse erhob den Anspruch, diesen Widerspruch aufzulösen, sie sollte, ähnlich wie ihr großes Vorbild, die Nasdaq in New York, "eine Plattform für Wachstumsunternehmen schaffen", wie es Reto Francioni beschreibt.
Francioni, damals Vorstand der Börse, gilt als der eigentliche Vater des Neuen Markts. Rund 20 Unternehmen wollte er im ersten Jahr etablieren, in den Jahren danach jeweils weitere 30. Doch inzwischen sind 341 Unternehmen notiert.
Es waren die Signale aus Amerika, die dem Neuen Markt plötzlich solche Anziehungskraft verliehen. Dort erfasste das ganze Land eine beispiellose Aufbruchstimmung. Rund um das Internet entstanden zahllose neue Unternehmen, die an der Nasdaq Steigerungsraten hinlegten, wie sie bis dahin undenkbar erschienen. AOL legte in der Spitze um 78 000 Prozent zu. Firmen wie EBay oder Yahoo verkauften, was an den Aktienmärkten am höchsten gehandelt wird: die Hoffnung auf eine goldene Zukunft.
Schnell sprang diese überbordende Begeisterung auf Deutschland über. Studenten brachen ihre Ausbildung ab, um bloß nicht diese historische Gelegenheit zu verpassen. Wagniskapitalfirmen investierten bereitwillig in Gründerteams, deren Geschäftsmodell im Wesentlichen darin bestand, an den Neuen Markt zu gehen.
Denn nach dem IPO, dem "Initial Public Offering", wie der Börsengang heißt, verfügten die flotten Newcomer über ein scheinbar magisches Instrument - Aktien. Mit dieser virtuellen Währung konnten die Möchtegern-Millionarios Berater, Werbeagenturen und Rechtsanwälte bezahlen, mit Aktien ließen sich Mitarbeiter ködern, vor allem aber: Mit Aktien konnten sie im großen Stil Konkurrenten aufkaufen.
Und so starteten etliche Firmen eine geradezu abenteuerliche Einkaufstour: Mit jeder Übernahme schraubten sie ihre Geschäftsprognosen nach oben, der Börsenwert stieg weiter, die nächste Übernahme wurde so möglich. Eine schier wundersame Kapitalvermehrung kam in Gang.
Allein der Bad Nauheimer IT-Dienstleister Heyde raffte in zwei Jahren fast 20 Firmen zusammen, erst in Deutschland, dann in Polen, Brasilien, Uruguay und den USA - finanziert vor allem durch Aktien. Aber ausgerechnet bei der "Integration Company" (Eigenwerbung) klappte es nicht mit der Zusammenführung.
Irgendwann verlor Vorstandschef Dieter Heyde den Überblick. Und so musste die Firma einräumen, dass statt des geplanten Gewinns - ursprünglich ging Heyde für das Jahr 2000 von 43 Millionen Mark aus - ein Verlust in gleicher Größenordnung droht. Schamvoll räumte der Firmengründer seinen Posten, aber auch 160 Mitarbeiter müssen gehen.
Bei anderen Start-ups scheint ein ähnliches Desaster nur noch eine Frage der Zeit zu sein. 65 Prozent aller Übernahmedeals, fand die Beratungsgesellschaft Apcon Business Consulting in einer Studie heraus, wurden nämlich ohne externen Sachverstand durchgezogen: "Es wurde viel gekauft, aber offensichtlich wenig darüber nachgedacht, was und warum."
So lieferten sich etwa die IT-Dienstleister wie Pixelpark oder Kabel New Media eine wahre Schlacht um Größe und Macht. Allein Kabel kaufte seit dem Börsengang ein Dutzend Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter stieg in einem Jahr von 487 auf 1066. Jeder wollte als Erster in die Liga der internationalen Beratungsriesen wie Boston Consulting oder McKinsey aufsteigen.
Geschafft hat das keiner. Pixelpark muss das Büro in den USA schließen und konzentriert jetzt sein Geschäft, so der Gründer Paulus Neef, auf "Kerneuropa" - was wohl wörtlich zu nehmen ist: In der Schweiz erwirtschaftet das Unternehmen, das einst einen globalen Anspruch verfolgte, ein Viertel des Gruppenumsatzes.
Nach und nach entpuppte sich die Vision von globaler Marktführerschaft als Illusion, die Firmen müssen einräumen, dass sie ein zu großes Rad drehen wollten. Vor einem Jahr zum Beispiel wurden US-Unternehmen wie CMGI bewundert, die ein Netzwerk von Internet-Beteiligungen um sich scharen. Die Firmen glaubten, so am Geschäft maximal zu profitieren, ihr Risiko aber durch die Vielzahl an Beteiligungen zu minimieren. In Deutschland verfolgte Ralph Dommermuth mit United Internet eine ähnliche Strategie. In nur drei Monaten explodierte der Börsenkurs von 7 auf 50 Euro, heute liegt die Aktie wieder bei rund 3 Euro. "Wir haben die Luken dichtgemacht", sagt Dommermuth.
Im Sog der Internet- und Biotech-Revolution drängten zudem etliche Firmen an den Neuen Markt, die an einer Wachstumsbörse eigentlich gar nichts zu suchen haben: Klamottenhändler und Altenheimbesitzer etwa. Den Weg ebnete ein willfähriges Geflecht aus Beratern und Banken, Emissionshäusern und PR-Agenturen.
So organisierte allein Dietrich Walther, Chef der Mettmanner Gold-Zack AG, in vier Jahren 28 Börsengänge. Nur ein Viertel dieser Firmen notiert heute über dem Ausgabekurs. Besonders trübe sieht es beim Seniorenheim-Unternehmen Refugium aus Königswinter aus: Das Unternehmen schreibt tiefrote Zahlen, die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die 1999 geschassten Alt-Vorstände wegen Bilanzfälschung, und nun droht auch der jüngste Sanierungsplan zu scheitern.
So stoppte der für das Handelsregister in Königswinter zuständige Richter vor wenigen Tagen eine dringend benötigte Kapitalerhöhung über 180 Millionen Mark, weil zwei Aktionäre wegen "erheblicher formeller und materieller Einwände" beim Bonner Landgericht klagen. Der Registerrichter will jetzt erst das Urteil dieser Instanz abwarten - doch das kann Monate dauern. Inzwischen räumt Walther selbstkritisch ein, dass "wir ein paar Unternehmen heute wohl nicht mehr an die Börse bringen würden."
Für die meisten Kleinanleger, die ihr Vermögen verloren haben, kommen solche Einsichten zu spät. Viele Neuaktionäre hatten nämlich nicht nur den flotten Botschaften der Gründer vertraut, sondern auch den vollmundigen Sprüchen, mit denen die Deutsche Börse einst für ihr Wachstumssegment warb. "Der Neue Markt", versicherte Börsenchef Werner Seifert immer wieder, "ist der am schärfsten regulierte Markt in Europa."
Tatsächlich wurden etliche Regeln erst nachgeschoben, als es schon zu spät war. Bis Ende Februar durften die Vorstände und Aufsichtsräte der Neue-Markt-Firmen etwa nach Belieben eigene Aktienpakete verkaufen, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Nun sollen die Verkäufe immerhin gemeldet werden - wenn auch erst drei Tage im Nachhinein. In den USA dagegen müssen die betroffenen Manager solche Transaktionen schon vorab publizieren.
Recht freigiebig verfährt die Deutsche Börse offenbar auch bei einer weiteren Regel: So müssen die Firmen spätestens nach drei Monaten ihren Bericht für das letzte Quartal einreichen. Doch zum jüngsten Stichtag kamen gleich 29 Unternehmen dieser Pflicht nicht nach.
Börsenexperten wie der Frankfurter Bankrechtler Theodor Baums halten das Regelwerk des Neuen Markts deshalb weiterhin für stark verbesserungswürdig. "Was nützen die wunderbarsten Regeln, wenn keine echten Sanktionen drohen?", fragt Baums. Er rät: Die Börse sollte die Unternehmen, die gegen das Regelwerk verstoßen, mit saftigen Vertragsstrafen belegen oder "beherzter rausschmeißen" - ähnlich, wie dies die Nasdaq macht.
Gleichzeitig will Baums sich in der Regierungskommission zum Unternehmensrecht, die er derzeit im Auftrag des Kanzlers leitet, für eine weitere Regel stark machen, wie sie sich in ähnlicher Form bereits in den USA bewährt hat: Dort können düpierte Aktionäre mit einer Sammelklage gegen zwielichtige Unternehmen und Vorstände vorgehen; in Deutschland muss jeder einzeln klagen. "Wir müssen verhindern", fordert Baums, "dass es an der Börse drunter und drüber geht. Nur wenn die Regeln stimmen, gewinnt der Neue Markt wieder das Vertrauen der Anleger."
Den heutigen Akteuren ist das offenbar völlig schnuppe. Sie haben sich einen lockeren Umgang mit dem Anlegergeld angewöhnt, nur zu gern gönnen sie sich einen Schuss Größenwahn. "Große Summen inspirieren mich", tönte Sunburst-Chef Benjamin Gawlik, 28. Noch wenige Wochen vor dem jetzt beantragten Insolvenzverfahren, der Aktienkurs befand sich bereits im freien Fall, hatte er für die Anleger nur Hohn und Spott übrig: "Letztendlich ist es alles nur ein großes Spiel."
BEAT BALZLI, ALEXANDER JUNG, ULRICH SCHÄFER
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,129637,0…
Hightech-Firmen in der Todeszone
Die Frankfurter Wachstumsbörse verkommt zum Tummelplatz für Hochstapler und unseriöse Geschäftemacher. Immer mehr Hightech-Firmen trudeln in der Todeszone. Börsenexperten prophezeien: Nur jedes fünfte Unternehmen am Neuen Markt wird überleben.
Es war 17.35 Uhr, als am Mittwoch vergangener Woche die Sonne von "Sunburst" unterging. In einer dürren Pflichtmitteilung gestand das Unternehmen aus Osnabrück, das versucht hatte, mit den Rechten für die Berliner Love Parade Geld zu machen, die "drohende Zahlungsunfähigkeit" ein.
Doch die neuerliche Pleite am Neuen Markt scherte in diesem Augenblick offenbar niemanden. Aus New York nämlich vermeldeten die Nachrichtenagenturen, dass kurz zuvor eine weitaus mächtigere Börsensonne aufgegangen war: Alan Greenspan, der amerikanische Notenbankchef, hatte überraschend die Zinsen gesenkt.
Allein dieser Schritt genügte, um auch die deutschen Kleinanleger wieder in einen wahren Rausch zu stürzen. Binnen weniger Minuten schoss der Nemax, das Kursbarometer des Neuen Markts, beinahe lotrecht nach oben. "Greenspan, wir danken Dir", schrieben verzückte Anleger im Chatroom der Comdirect-Bank.
Heiß begehrt waren ausgerechnet jene Werte, die die Börsianer in den Wochen zuvor, nach teils desaströsen Geschäftszahlen, besonders heftig abgestraft hatten. Heyde, der krisengeschüttelte IT-Dienstleister: plus 92 Prozent. Internolix, das marode Software-Haus: plus 76 Prozent. Brokat, der verlustreiche Finanzsoftware-Anbieter: plus 52 Prozent. Börse verrückt.
Wieder einmal wurde der Wahnsinn sichtbar, der im letzten Jahr an den Finanzmärkten regiert hatte. Wieder einmal offenbarte sich jener Mangel an Vernunft, der die Aktienkurse bis zum Frühjahr 2000 auf schier astronomische Höhen klettern ließ. Ein kleiner Funke genügte - und schon kehrte die Gier zurück.
Niemand interessierte sich mehr für all die schlechten Nachrichten der vergangenen Tage. Die Massenentlassungen in den USA? Die Gewinnwarnungen von Intel oder Cisco? Vergessen, verdrängt. Und auch die graue Realität am Neuen Markt erschien den Spekulanten mit einem Mal wieder rosarot. Adieu, Tristesse!
Tatsächlich vergeht kaum eine Woche, in der nicht eines der deutschen Start-ups in die Todeszone trudelt. Kaum eine Woche, in der nicht gleich mehrere Finanzvorstände einräumen, dass ihre Unternehmen - sorry, sorry - die Planzahlen nicht erreichen werden. Die Börseneuphorie der vergangenen Woche täuscht, die Fundamentaldaten der deutschen Hightech-Börse sehen katastrophal aus.
Eine nicht repräsentative SPIEGEL-Umfrage bei rund 150 Unternehmen des Neuen Markts zeigt das ganze Ausmaß der Misere: Das beim Börsengang kassierte Geld wird von vielen Firmen regelrecht verbrannt, die Umsätze vieler selbst ernannter Marktführer sind minimal.
Erstaunlich ist vor allem das Tempo, mit dem das eingesammelte Kapital wieder verbraucht wird. Verfügte etwa der Chiphändler CE Consumer zu Hoch-Zeiten noch über 153,9 Millionen Mark liquider Mittel, so sind es nach Abschluss des Geschäftsjahrs 2000 nur 39,3 Millionen Mark. Mit dem Geld hat Firmengründer Erich Lejeune vor allem andere Firmen gekauft, deren liquide Mittel wurden in der Bilanz konsolidiert. Immerhin: CE Consumer erwirtschaftet einen bescheidenen Gewinn.
Viele Neue-Markt-Firmen können davon nur träumen. Das Internet-Kunstportal Artnet machte im vergangenen Jahr 7,8 Millionen Mark Umsatz - und weist einen Jahresfehlbetrag von 38,2 Millionen Mark aus. Auch die Zahlen von FortuneCity sind beeindruckend: Bei 24,2 Millionen Mark Erlösen aus Bannerwerbung und E-Commerce-Geschäften schreibt die Internet-Firma 87,8 Millionen Mark Verlust. Wie aus diesen Firmen jemals normale Profitbetriebe werden sollen, ist völlig unklar.
Da das Internet bisher für nahezu niemanden ausreichend Erlöse abwirft - nicht für die Inhalteanbieter, auch nicht für Web-Agenturen, erst recht nicht für die Portale - ist mit einer schnellen Trendumkehr nicht zu rechnen. Ohne neues Anlegergeld können die meisten Firmen ihren Verlustbetrieb wohl nicht mehr lange finanzieren.
Dem Neuen Markt, sagen seriöse Beobachter, droht ein beispielloser Ausleseprozess. "Viel Schrott" hat der Unternehmensberater Roland Berger ausgemacht und prophezeit angesichts der bisherigen Pleiten: "Das wird mit Sicherheit erst der Auftakt sein." Analysten der Investmentbank J. P. Morgan Fleming befürchten gar, dass auf mittlere Sicht rund 80 Prozent aller heutigen Firmen vom Kurszettel verschwunden sind - pleite, verkauft oder zwangsfusioniert mit einem Ex-Rivalen.
Das deutsche Hightech-Wunder war ein Traum, in der Realität steht das bevor, was die Stahlindustrie hinter sich hat: Rationalisierung, Kostensenkung, Entlassungen, Übernahmen und viele, viele Konkurse.
Auch nach dem Greenspan-Coup ist das deutsche Segment für Wachstumswerte immer noch Lichtjahre von seinen Höchstständen entfernt. Auf abenteuerliche 8500 Punkte war der Nemax im März 2000 gestiegen, über 6700 Punkte hat er seither verloren. Selbst Fondsmanager wie Kurt Ochner haben 70 Prozent des verwalteten Kapitals eingebüßt - deswegen wurde er vom Bankhaus Julius Bär inzwischen geschasst.
Keine bedeutende Wachstumsbörse der Welt, auch nicht die Nasdaq in New York, ist in so kurzer Zeit derart heftig abgestürzt. Der Neue Markt habe sich, höhnt das "Handelsblatt", "von der Gelddruck- zur Geldschluckmaschine" entwickelt.
Der Hype ist der Depression gewichen. So waren die rund 250 Unternehmen, die im Mai 2000 am Neuen Markt gelistet waren, zusammengenommen über 250 Milliarden Euro wert, jetzt sind es nicht einmal mehr 90 Milliarden - und dies, obwohl 91 neue Firmen auf den Kurszettel drängten.
Schmerzhaft müssen vor allem die Kleinanleger erfahren, dass selbst jene Firmen, die ihnen als "Blue Chips" verkauft wurden, in Wahrheit oft nichts anderes sind als ganz normale Mittelständler. Pixelpark? Tief in den roten Zahlen. Mobilcom? Bis zum Es-geht-nicht-Mehr verschuldet. Intershop? Rückzug aus Amerika.
Denn mittlerweile haben auch in der Neuen Ökonomie die Gesetze der alten Wirtschaft Einzug gehalten. Reichte noch vor wenigen Monaten eine gute "Story", um für die nötige Kursphantasie zu sorgen, rücken jetzt so altmodische Kriterien wie Ertrag und Rendite in den Vordergrund. Was nützt etwa das prächtigste Wachstum, wenn die Verluste noch schneller wachsen? Und was ist von Gründern zu halten, die allenfalls etwas von PR, nichts aber von Kostenrechnung verstehen? Gleichzeitig hat sich bei einigen Firmen ein Geschäftsgebaren eingebürgert, das im besten Fall als dubios, im schlimmsten Fall als kriminell zu bezeichnen ist.
Seit fünf Monaten sitzen die Infomatec-Gründer Gerhard Harlos und Alexander Häfele in U-Haft, weil sich bei der Augsburger Staatsanwaltschaft der Verdacht der Kursmanipulation und des Insiderhandels erhärtet hat.
Wie sehr die Sitten verfallen sind, wissen vor allem jene Kanzleien zu berichten, die sich auf das komplizierte Börsenrecht spezialisiert haben. "Am Neuen Markt", urteilt Rechtsanwalt Dietmar Kälberer, "werden die Anleger teilweise richtig betrogen."
Über 2000 düpierte Aktionäre haben sich seit Jahresbeginn in Kälberers Kanzlei in Kirchentellinsfurt, einem Nest bei Tübingen, gemeldet. Gegen rund 20 Firmen prüft die Sozietät inzwischen rechtliche Schritte. "In einigen Unternehmen", lautet Kälberers ernüchternde Erkenntnis, "herrschen Wildwestmethoden."
Da werden Bilanzen geschönt und Aufträge erfunden, da wird in manchen Adhoc-Mitteilungen viel heiße Luft verblasen - und merkwürdigerweise, so wundern sich Anlegerschützer, kommt die Wahrheit oft erst dann ans Licht, wenn die Gründer längst Kasse gemacht haben.
Beispiel Sunburst: Noch im Februar verkündete Firmengründer Hero Alting, sein Unternehmen werde selbstverständlich die gesetzten Gewinn- und Umsatzziele einhalten. Das hielt Alting allerdings nicht davon ab, sich aus der Firma zurückzuziehen.
Sieben Wochen später stellt sich heraus, dass die Planzahlen Makulatur sind. Eine Gruppe von Aktionären hat bei der Staatsanwaltschaft in Osnabrück Strafanzeige eingereicht. Sie werfen den Verantwortlichen Insiderhandel und Betrug vor.
Beispiel CAA: Mitte März verkauften zwei Vorstände des Filderstädter Software-Anbieters, der sich auf Computer im Auto spezialisiert hat, insgesamt 15 000 Aktien - damaliger Kurs: 28 Euro. Im April folgte dann die Gewinnwarnung, die Aktie rauschte auf 3 Euro herunter.
Dabei hatten die Macher des Neuen Markts, als sie das Wachstumssegment vor vier Jahren aus der Taufe hoben, eigentlich ein ehrenwertes Anliegen: Sie wollten einen Gründerboom entfachen, ganz so wie in den USA.
Denn vor allem die Unternehmen aus Technologiebranchen klagten darüber, dass sie nur schwer an Kapital kamen, um ihre Geschäftsideen umzusetzen. Der traditionelle Bankenkredit blieb ihnen verschlossen, weil sie keine Sicherheiten vorweisen konnten: keine Maschinen, keine Immobilien, nur die Köpfe der Mitarbeiter.
Die neue Börse erhob den Anspruch, diesen Widerspruch aufzulösen, sie sollte, ähnlich wie ihr großes Vorbild, die Nasdaq in New York, "eine Plattform für Wachstumsunternehmen schaffen", wie es Reto Francioni beschreibt.
Francioni, damals Vorstand der Börse, gilt als der eigentliche Vater des Neuen Markts. Rund 20 Unternehmen wollte er im ersten Jahr etablieren, in den Jahren danach jeweils weitere 30. Doch inzwischen sind 341 Unternehmen notiert.
Es waren die Signale aus Amerika, die dem Neuen Markt plötzlich solche Anziehungskraft verliehen. Dort erfasste das ganze Land eine beispiellose Aufbruchstimmung. Rund um das Internet entstanden zahllose neue Unternehmen, die an der Nasdaq Steigerungsraten hinlegten, wie sie bis dahin undenkbar erschienen. AOL legte in der Spitze um 78 000 Prozent zu. Firmen wie EBay oder Yahoo verkauften, was an den Aktienmärkten am höchsten gehandelt wird: die Hoffnung auf eine goldene Zukunft.
Schnell sprang diese überbordende Begeisterung auf Deutschland über. Studenten brachen ihre Ausbildung ab, um bloß nicht diese historische Gelegenheit zu verpassen. Wagniskapitalfirmen investierten bereitwillig in Gründerteams, deren Geschäftsmodell im Wesentlichen darin bestand, an den Neuen Markt zu gehen.
Denn nach dem IPO, dem "Initial Public Offering", wie der Börsengang heißt, verfügten die flotten Newcomer über ein scheinbar magisches Instrument - Aktien. Mit dieser virtuellen Währung konnten die Möchtegern-Millionarios Berater, Werbeagenturen und Rechtsanwälte bezahlen, mit Aktien ließen sich Mitarbeiter ködern, vor allem aber: Mit Aktien konnten sie im großen Stil Konkurrenten aufkaufen.
Und so starteten etliche Firmen eine geradezu abenteuerliche Einkaufstour: Mit jeder Übernahme schraubten sie ihre Geschäftsprognosen nach oben, der Börsenwert stieg weiter, die nächste Übernahme wurde so möglich. Eine schier wundersame Kapitalvermehrung kam in Gang.
Allein der Bad Nauheimer IT-Dienstleister Heyde raffte in zwei Jahren fast 20 Firmen zusammen, erst in Deutschland, dann in Polen, Brasilien, Uruguay und den USA - finanziert vor allem durch Aktien. Aber ausgerechnet bei der "Integration Company" (Eigenwerbung) klappte es nicht mit der Zusammenführung.
Irgendwann verlor Vorstandschef Dieter Heyde den Überblick. Und so musste die Firma einräumen, dass statt des geplanten Gewinns - ursprünglich ging Heyde für das Jahr 2000 von 43 Millionen Mark aus - ein Verlust in gleicher Größenordnung droht. Schamvoll räumte der Firmengründer seinen Posten, aber auch 160 Mitarbeiter müssen gehen.
Bei anderen Start-ups scheint ein ähnliches Desaster nur noch eine Frage der Zeit zu sein. 65 Prozent aller Übernahmedeals, fand die Beratungsgesellschaft Apcon Business Consulting in einer Studie heraus, wurden nämlich ohne externen Sachverstand durchgezogen: "Es wurde viel gekauft, aber offensichtlich wenig darüber nachgedacht, was und warum."
So lieferten sich etwa die IT-Dienstleister wie Pixelpark oder Kabel New Media eine wahre Schlacht um Größe und Macht. Allein Kabel kaufte seit dem Börsengang ein Dutzend Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter stieg in einem Jahr von 487 auf 1066. Jeder wollte als Erster in die Liga der internationalen Beratungsriesen wie Boston Consulting oder McKinsey aufsteigen.
Geschafft hat das keiner. Pixelpark muss das Büro in den USA schließen und konzentriert jetzt sein Geschäft, so der Gründer Paulus Neef, auf "Kerneuropa" - was wohl wörtlich zu nehmen ist: In der Schweiz erwirtschaftet das Unternehmen, das einst einen globalen Anspruch verfolgte, ein Viertel des Gruppenumsatzes.
Nach und nach entpuppte sich die Vision von globaler Marktführerschaft als Illusion, die Firmen müssen einräumen, dass sie ein zu großes Rad drehen wollten. Vor einem Jahr zum Beispiel wurden US-Unternehmen wie CMGI bewundert, die ein Netzwerk von Internet-Beteiligungen um sich scharen. Die Firmen glaubten, so am Geschäft maximal zu profitieren, ihr Risiko aber durch die Vielzahl an Beteiligungen zu minimieren. In Deutschland verfolgte Ralph Dommermuth mit United Internet eine ähnliche Strategie. In nur drei Monaten explodierte der Börsenkurs von 7 auf 50 Euro, heute liegt die Aktie wieder bei rund 3 Euro. "Wir haben die Luken dichtgemacht", sagt Dommermuth.
Im Sog der Internet- und Biotech-Revolution drängten zudem etliche Firmen an den Neuen Markt, die an einer Wachstumsbörse eigentlich gar nichts zu suchen haben: Klamottenhändler und Altenheimbesitzer etwa. Den Weg ebnete ein willfähriges Geflecht aus Beratern und Banken, Emissionshäusern und PR-Agenturen.
So organisierte allein Dietrich Walther, Chef der Mettmanner Gold-Zack AG, in vier Jahren 28 Börsengänge. Nur ein Viertel dieser Firmen notiert heute über dem Ausgabekurs. Besonders trübe sieht es beim Seniorenheim-Unternehmen Refugium aus Königswinter aus: Das Unternehmen schreibt tiefrote Zahlen, die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die 1999 geschassten Alt-Vorstände wegen Bilanzfälschung, und nun droht auch der jüngste Sanierungsplan zu scheitern.
So stoppte der für das Handelsregister in Königswinter zuständige Richter vor wenigen Tagen eine dringend benötigte Kapitalerhöhung über 180 Millionen Mark, weil zwei Aktionäre wegen "erheblicher formeller und materieller Einwände" beim Bonner Landgericht klagen. Der Registerrichter will jetzt erst das Urteil dieser Instanz abwarten - doch das kann Monate dauern. Inzwischen räumt Walther selbstkritisch ein, dass "wir ein paar Unternehmen heute wohl nicht mehr an die Börse bringen würden."
Für die meisten Kleinanleger, die ihr Vermögen verloren haben, kommen solche Einsichten zu spät. Viele Neuaktionäre hatten nämlich nicht nur den flotten Botschaften der Gründer vertraut, sondern auch den vollmundigen Sprüchen, mit denen die Deutsche Börse einst für ihr Wachstumssegment warb. "Der Neue Markt", versicherte Börsenchef Werner Seifert immer wieder, "ist der am schärfsten regulierte Markt in Europa."
Tatsächlich wurden etliche Regeln erst nachgeschoben, als es schon zu spät war. Bis Ende Februar durften die Vorstände und Aufsichtsräte der Neue-Markt-Firmen etwa nach Belieben eigene Aktienpakete verkaufen, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Nun sollen die Verkäufe immerhin gemeldet werden - wenn auch erst drei Tage im Nachhinein. In den USA dagegen müssen die betroffenen Manager solche Transaktionen schon vorab publizieren.
Recht freigiebig verfährt die Deutsche Börse offenbar auch bei einer weiteren Regel: So müssen die Firmen spätestens nach drei Monaten ihren Bericht für das letzte Quartal einreichen. Doch zum jüngsten Stichtag kamen gleich 29 Unternehmen dieser Pflicht nicht nach.
Börsenexperten wie der Frankfurter Bankrechtler Theodor Baums halten das Regelwerk des Neuen Markts deshalb weiterhin für stark verbesserungswürdig. "Was nützen die wunderbarsten Regeln, wenn keine echten Sanktionen drohen?", fragt Baums. Er rät: Die Börse sollte die Unternehmen, die gegen das Regelwerk verstoßen, mit saftigen Vertragsstrafen belegen oder "beherzter rausschmeißen" - ähnlich, wie dies die Nasdaq macht.
Gleichzeitig will Baums sich in der Regierungskommission zum Unternehmensrecht, die er derzeit im Auftrag des Kanzlers leitet, für eine weitere Regel stark machen, wie sie sich in ähnlicher Form bereits in den USA bewährt hat: Dort können düpierte Aktionäre mit einer Sammelklage gegen zwielichtige Unternehmen und Vorstände vorgehen; in Deutschland muss jeder einzeln klagen. "Wir müssen verhindern", fordert Baums, "dass es an der Börse drunter und drüber geht. Nur wenn die Regeln stimmen, gewinnt der Neue Markt wieder das Vertrauen der Anleger."
Den heutigen Akteuren ist das offenbar völlig schnuppe. Sie haben sich einen lockeren Umgang mit dem Anlegergeld angewöhnt, nur zu gern gönnen sie sich einen Schuss Größenwahn. "Große Summen inspirieren mich", tönte Sunburst-Chef Benjamin Gawlik, 28. Noch wenige Wochen vor dem jetzt beantragten Insolvenzverfahren, der Aktienkurs befand sich bereits im freien Fall, hatte er für die Anleger nur Hohn und Spott übrig: "Letztendlich ist es alles nur ein großes Spiel."
BEAT BALZLI, ALEXANDER JUNG, ULRICH SCHÄFER
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,129637,0…
Nach meiner Meinung werden die Firmen oft zu pauschal nach
der Frage-machen die Verlust oder Gewinn- beurteilt.
Wenn am Jahresende das operative Ergebnis negativ war,also
die Bruttoerträge nicht gereicht haben um die Gesamtaufwendungen(incl Zinsen/Steuern)ohne Abschreibungen zu decken ist dies negativ,besonderswenn keine umfangreichen liquiden Mittel da sind und kein
Plan um aus dieser Situation herauszukommen.
Wenn aber eine Fa Liquidität(nicht Fremdkapital)zB. aus dem
Börsengang aufgewandt hat um damit hinzuzukaufen und sinnvoll und nicht zu teuer Firmen einkauft,die Ihrerseits
keine operativen Verluste beisteuern ist dies positiv und im
Sinne der Anleger,denn um den Emi-Erlös in Fonds anzulegen
brauche ich keine Firmenbeteiligung.
Dennoch rutscht diese Fa.u.U.in die Verlustzone,da sie er-
höhten AfA-Aufwand hat,der aber keinen Cash verbraucht,da
der Zukauf bzw.der Abschreibungsgegenstand bereits bezahlt ist.Insofern darf ein hoher Jahresverlust nicht einfach durch 12 geteilt werden und als monatliche Cash-burn-Rate
angenommen werden.Im Gegenteil könnten Verlustfirmen mit
hohen Abschreibungsverlusten sogar steigende Cashpositionen
erwirtschaften,wenn das Abschreibungsobjekt operativ
Gewinne erzeugt.
Beispiel RTV.Der hohe Verlust resultiert aus neuer Abschrei-
bungsmethodik(degressiv)z.B.auf erworbene Firmen und Film-
bestände.
der Frage-machen die Verlust oder Gewinn- beurteilt.
Wenn am Jahresende das operative Ergebnis negativ war,also
die Bruttoerträge nicht gereicht haben um die Gesamtaufwendungen(incl Zinsen/Steuern)ohne Abschreibungen zu decken ist dies negativ,besonderswenn keine umfangreichen liquiden Mittel da sind und kein
Plan um aus dieser Situation herauszukommen.
Wenn aber eine Fa Liquidität(nicht Fremdkapital)zB. aus dem
Börsengang aufgewandt hat um damit hinzuzukaufen und sinnvoll und nicht zu teuer Firmen einkauft,die Ihrerseits
keine operativen Verluste beisteuern ist dies positiv und im
Sinne der Anleger,denn um den Emi-Erlös in Fonds anzulegen
brauche ich keine Firmenbeteiligung.
Dennoch rutscht diese Fa.u.U.in die Verlustzone,da sie er-
höhten AfA-Aufwand hat,der aber keinen Cash verbraucht,da
der Zukauf bzw.der Abschreibungsgegenstand bereits bezahlt ist.Insofern darf ein hoher Jahresverlust nicht einfach durch 12 geteilt werden und als monatliche Cash-burn-Rate
angenommen werden.Im Gegenteil könnten Verlustfirmen mit
hohen Abschreibungsverlusten sogar steigende Cashpositionen
erwirtschaften,wenn das Abschreibungsobjekt operativ
Gewinne erzeugt.
Beispiel RTV.Der hohe Verlust resultiert aus neuer Abschrei-
bungsmethodik(degressiv)z.B.auf erworbene Firmen und Film-
bestände.
T E L D A F A X - K R I S E
World Access meldet Konkurs an
Die erwartete Hilfe aus den USA kommt nicht. TelDaFax-
Großaktionär World Access gab keine Finanzspritze,
sondern meldete selbst Konkurs an.
Atlanta - Das US-Unternehmen folgte mit der Eröffnung des
Vergleichsverfahrens der Forderung mehrerer Gläubiger.
Der Provider für Sprach- und Datenservice ist nach eigenen
Angaben wegen der Beteiligung an der deutschen TelDaFax in
Zahlungsverzug geraten. Das US-Unternehmen hält 33 Prozent
der TelDaFax-Anteile und hatte beabsichtigt, seinen Anteil
auf rund 70 Prozent zu erhöhen. Dies wurde jedoch bereits
von der Börsenaufsicht untersagt.
Für die finanziell angeschlagene Marburger TelDaFax
bedeutet dies einen weiteren Rückschlag. In den vergangenen
Wochen war dem Anbieter billiger Telefonverbindungen
bereits die Verbindung zum Netz gekappt worden. Die Telekom
hatte darauf verwiesen, dass Rechnungen von rund 90
Millionen Mark ausstünden. Per einstweiliger Verfügung
wurde der Ex-Monopolist zwar gezwungen, die TelDaFax-
Leitungen wieder freizuschalten, dafür muss das Marburger
Unternehmen pro Woche allerdings fünf Millionen Mark im
Voraus bezahlen.
World Access hat bereits die Investmentbank UBS Warburg
beauftragt, potenzielle Käufer für verschiedene
Unternehmensteile zu finden.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,130175,0…
Der Neue Markt schreibt die besten Seifenopern.
.
World Access meldet Konkurs an
Die erwartete Hilfe aus den USA kommt nicht. TelDaFax-
Großaktionär World Access gab keine Finanzspritze,
sondern meldete selbst Konkurs an.
Atlanta - Das US-Unternehmen folgte mit der Eröffnung des
Vergleichsverfahrens der Forderung mehrerer Gläubiger.
Der Provider für Sprach- und Datenservice ist nach eigenen
Angaben wegen der Beteiligung an der deutschen TelDaFax in
Zahlungsverzug geraten. Das US-Unternehmen hält 33 Prozent
der TelDaFax-Anteile und hatte beabsichtigt, seinen Anteil
auf rund 70 Prozent zu erhöhen. Dies wurde jedoch bereits
von der Börsenaufsicht untersagt.
Für die finanziell angeschlagene Marburger TelDaFax
bedeutet dies einen weiteren Rückschlag. In den vergangenen
Wochen war dem Anbieter billiger Telefonverbindungen
bereits die Verbindung zum Netz gekappt worden. Die Telekom
hatte darauf verwiesen, dass Rechnungen von rund 90
Millionen Mark ausstünden. Per einstweiliger Verfügung
wurde der Ex-Monopolist zwar gezwungen, die TelDaFax-
Leitungen wieder freizuschalten, dafür muss das Marburger
Unternehmen pro Woche allerdings fünf Millionen Mark im
Voraus bezahlen.
World Access hat bereits die Investmentbank UBS Warburg
beauftragt, potenzielle Käufer für verschiedene
Unternehmensteile zu finden.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,130175,0…
Der Neue Markt schreibt die besten Seifenopern.
.
K U R S B E T R U G
Infomatec-Vorstand muss persönlich haften
Die früheren Infomatec-Vorstände Gerhard Harlos und
Alexander Häfele müssen persönlich für falsche Ad-hoc-
Mitteilungen ihres Unternehmens haften, ergab ein
Gutachten. Die beiden sitzen wegen mutmaßlichen Kursbetrugs
in Untersuchungshaft.
Frankfurt am Main - Harlos und Häfele hatten angebliche
Großaufträge für Infomatec bekannt gegeben. Nach dem
dadurch ausgelösten Kursanstieg hatten sie den
Gerichtsakten zufolge eigene Aktien verkauft und damit
jeweils rund 30 Millionen Mark verdient. Die Ermittlungen
der Staatsanwaltschaft, auch wegen des Verdachts auf
Insiderhandel und unrichtige Bilanzdarstellung, dauerten
noch an.
Das Gutachten habe der Augsburger Universitätsprofessor
Thomas Möllers angefertigt, meldet die "Frankfurter
Allgemeine". Der Wissenschaftler habe sie für eine der
Kanzleien erstellt, die Kläger vertreten. Das Landgericht
Augsburg, bei dem Musterklagen von Geschädigten anhängig
sind, sei an die Studie nicht gebunden. Da mit dem
Verfahren jedoch juristisches Neuland betreten werde,
könnte die Expertise die Rechtsprechung maßgeblich
beeinflussen.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,130576,0…
Infomatec-Vorstand muss persönlich haften
Die früheren Infomatec-Vorstände Gerhard Harlos und
Alexander Häfele müssen persönlich für falsche Ad-hoc-
Mitteilungen ihres Unternehmens haften, ergab ein
Gutachten. Die beiden sitzen wegen mutmaßlichen Kursbetrugs
in Untersuchungshaft.
Frankfurt am Main - Harlos und Häfele hatten angebliche
Großaufträge für Infomatec bekannt gegeben. Nach dem
dadurch ausgelösten Kursanstieg hatten sie den
Gerichtsakten zufolge eigene Aktien verkauft und damit
jeweils rund 30 Millionen Mark verdient. Die Ermittlungen
der Staatsanwaltschaft, auch wegen des Verdachts auf
Insiderhandel und unrichtige Bilanzdarstellung, dauerten
noch an.
Das Gutachten habe der Augsburger Universitätsprofessor
Thomas Möllers angefertigt, meldet die "Frankfurter
Allgemeine". Der Wissenschaftler habe sie für eine der
Kanzleien erstellt, die Kläger vertreten. Das Landgericht
Augsburg, bei dem Musterklagen von Geschädigten anhängig
sind, sei an die Studie nicht gebunden. Da mit dem
Verfahren jedoch juristisches Neuland betreten werde,
könnte die Expertise die Rechtsprechung maßgeblich
beeinflussen.
© SPIEGEL ONLINE 2001
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,130576,0…
Aus der FTD vom 10.5.2001 www.ftd.de/infomatec
Infomatec greift nach letztem Strohhalm
Von Sven Clausen, Hamburg
Das Technologie-Unternehmen Infomatec ist
zahlungsunfähig und hat beim Augsburger Amtsgericht
die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.
Damit hat der Überlebenskampf des einst hoch gelobten
Software-Entwicklers einen Tiefpunkt erreicht. Das
Unternehmen hatte ähnlich wie die ebenfalls
krisengeschüttelte Metabox aus Hildesheim so genannte
Settop-Boxen für den Internetzugang über TV-Geräte
hergestellt. Anleger und das eigene Management hatten
Infomatec danach am Neuen Markt bis auf einen Börsenwert
von knapp 1,5 Mrd. Euro im Februar 1999 hoch gejazzt.
Als dann aber die Aufträge ausblieben und die Verluste
explodierten, stürzte der Aktienkurs ins Bodenlose:
Am Mittwoch erreichte er mit 0,75 Euro einen neuen
Tiefstand. Der Wert am Neuen Markt: nur noch rund
20 Mio. Euro.
Vorstandschef Helmut Schiner hofft nun, um einen
Insolvenzverwalter herumzukommen. Er werde stattdessen
einen Antrag auf Eigenverwaltung stellen, sagte Sprecher
Jörg Lücke am Mittwoch. Dann könnte der Vorstand selbst
weitere Gespräche mit Investoren führen. "Wir sind mit
mehr als zwei Investoren im Gespräch", sagte Lücke am
Mittwoch. Deren Geld könnte das Unternehmen über die
nächsten Monaten retten. Namen wollte er nicht nennen.
Al Walid
In unternehmensnahen Kreisen hieß es, eine Investorengruppe
sei bereits in der so genannten Phase der Due Dilligence,
also der eingehenden Prüfung der Unternehmensbilanz, die
einer Übernahme oder Beteiligung vorausgeht. Aus den
Branchenkreisen hieß es, der wohlhabende saudische
Unternehmer Al Walid sei angesprochen worden. Al Walid
ist Teilhaber am Bezahlsender Premiere World des Münchener
Filmhändlers Leo Kirch - und damit bereits in der Branche
engagiert. Premiere World benutzt mit der D-Box ebenfalls
eine Settop-Box. Infomatec-Sprecher Lücke wollte die
Gespräche mit Al Walid am Mittwoch nicht bestätigen.
Mit der hektischen Suche nach Investoren greift das
Augsburger Unternehmen nach dem letzten Strohhalm.
Infomatec hat inzwischen alle Mittel aus dem Börsengang
1998 aufgebraucht. Die gut 100 Beschäftigten haben ihre
Mai-Gehälter noch nicht erhalten. Im vorigen Jahr schrieb
Infomatec einen operativen Verlust (Ebitda) von 65,5 Mio.
Euro bei einem Umsatz von nur noch knapp 22 Mio. Euro.
Das beschädigte Image bei möglichen Kunden, etwa TV-Sendern,
ist kaum noch zu reparieren. Die Gründer und damaligen
Vorstände Gerhard Harlos und Alexander Häfele sollen die
Auftragslage in den Vorjahren beschönigt, den Kurs damit
nach oben getrieben und schließlich Insidergeschäfte
getätigt haben. Erst vor wenigen Tagen wurden sie aus
der Untersuchungshaft entlassen. Noch immer sind sie
Groß-Aktionäre des Unternehmens.
Beschränkung
Der neue Vorstandschef Schiner beschränkt sich jetzt
darauf, Technologie für interaktives Fernsehen anzubieten,
das bereits mit analoger Technik läuft. Beim Musiksender
MTV läuft bereits ein Test: Zuschauer können etwa eine
Probefahrt reservieren, nachdem sie einen Auto-Werbespot
gesehen haben.
Zudem hat der Österreicher die Kosten drastisch zurück
gefahren: Von 681 Beschäftigten Mitte vorigen Jahres sind
inzwischen nur noch 114 übrig. Die Folge: Statt 6 Mio. Euro
hat das Unternehmen inzwischen nur noch monatliche Kosten
von 1,3 Mio. Euro. Bis die sehnsüchtig erwarteten
Investoren kommen, verkauft Schiner alte Settop-Boxen
aus dem Lagerbestand nach Polen. Das Geschäft soll
insgesamt 7 Mio. $ einbringen. Am ersten Juni werde
eine erste Zahlung über 1,75 Mrd. $ fällig, teilte das
Unternehmen am Mittwoch mit.
Nach dem Start des Insolvenzverfahrens muss das Unternehmen
aber fürchten, in einigen Wochen überhaupt noch fähige
Leute für seine Geschäfte zu haben. "Auch die
überzeugtesten Mitarbeiter schauen sich jetzt nach
Alternativen um", hieß es am Mittwoch in der Branche.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/it/FTDYKOYHBMC.html?nv=hpm
Infomatec greift nach letztem Strohhalm
Von Sven Clausen, Hamburg
Das Technologie-Unternehmen Infomatec ist
zahlungsunfähig und hat beim Augsburger Amtsgericht
die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.
Damit hat der Überlebenskampf des einst hoch gelobten
Software-Entwicklers einen Tiefpunkt erreicht. Das
Unternehmen hatte ähnlich wie die ebenfalls
krisengeschüttelte Metabox aus Hildesheim so genannte
Settop-Boxen für den Internetzugang über TV-Geräte
hergestellt. Anleger und das eigene Management hatten
Infomatec danach am Neuen Markt bis auf einen Börsenwert
von knapp 1,5 Mrd. Euro im Februar 1999 hoch gejazzt.
Als dann aber die Aufträge ausblieben und die Verluste
explodierten, stürzte der Aktienkurs ins Bodenlose:
Am Mittwoch erreichte er mit 0,75 Euro einen neuen
Tiefstand. Der Wert am Neuen Markt: nur noch rund
20 Mio. Euro.
Vorstandschef Helmut Schiner hofft nun, um einen
Insolvenzverwalter herumzukommen. Er werde stattdessen
einen Antrag auf Eigenverwaltung stellen, sagte Sprecher
Jörg Lücke am Mittwoch. Dann könnte der Vorstand selbst
weitere Gespräche mit Investoren führen. "Wir sind mit
mehr als zwei Investoren im Gespräch", sagte Lücke am
Mittwoch. Deren Geld könnte das Unternehmen über die
nächsten Monaten retten. Namen wollte er nicht nennen.
Al Walid
In unternehmensnahen Kreisen hieß es, eine Investorengruppe
sei bereits in der so genannten Phase der Due Dilligence,
also der eingehenden Prüfung der Unternehmensbilanz, die
einer Übernahme oder Beteiligung vorausgeht. Aus den
Branchenkreisen hieß es, der wohlhabende saudische
Unternehmer Al Walid sei angesprochen worden. Al Walid
ist Teilhaber am Bezahlsender Premiere World des Münchener
Filmhändlers Leo Kirch - und damit bereits in der Branche
engagiert. Premiere World benutzt mit der D-Box ebenfalls
eine Settop-Box. Infomatec-Sprecher Lücke wollte die
Gespräche mit Al Walid am Mittwoch nicht bestätigen.
Mit der hektischen Suche nach Investoren greift das
Augsburger Unternehmen nach dem letzten Strohhalm.
Infomatec hat inzwischen alle Mittel aus dem Börsengang
1998 aufgebraucht. Die gut 100 Beschäftigten haben ihre
Mai-Gehälter noch nicht erhalten. Im vorigen Jahr schrieb
Infomatec einen operativen Verlust (Ebitda) von 65,5 Mio.
Euro bei einem Umsatz von nur noch knapp 22 Mio. Euro.
Das beschädigte Image bei möglichen Kunden, etwa TV-Sendern,
ist kaum noch zu reparieren. Die Gründer und damaligen
Vorstände Gerhard Harlos und Alexander Häfele sollen die
Auftragslage in den Vorjahren beschönigt, den Kurs damit
nach oben getrieben und schließlich Insidergeschäfte
getätigt haben. Erst vor wenigen Tagen wurden sie aus
der Untersuchungshaft entlassen. Noch immer sind sie
Groß-Aktionäre des Unternehmens.
Beschränkung
Der neue Vorstandschef Schiner beschränkt sich jetzt
darauf, Technologie für interaktives Fernsehen anzubieten,
das bereits mit analoger Technik läuft. Beim Musiksender
MTV läuft bereits ein Test: Zuschauer können etwa eine
Probefahrt reservieren, nachdem sie einen Auto-Werbespot
gesehen haben.
Zudem hat der Österreicher die Kosten drastisch zurück
gefahren: Von 681 Beschäftigten Mitte vorigen Jahres sind
inzwischen nur noch 114 übrig. Die Folge: Statt 6 Mio. Euro
hat das Unternehmen inzwischen nur noch monatliche Kosten
von 1,3 Mio. Euro. Bis die sehnsüchtig erwarteten
Investoren kommen, verkauft Schiner alte Settop-Boxen
aus dem Lagerbestand nach Polen. Das Geschäft soll
insgesamt 7 Mio. $ einbringen. Am ersten Juni werde
eine erste Zahlung über 1,75 Mrd. $ fällig, teilte das
Unternehmen am Mittwoch mit.
Nach dem Start des Insolvenzverfahrens muss das Unternehmen
aber fürchten, in einigen Wochen überhaupt noch fähige
Leute für seine Geschäfte zu haben. "Auch die
überzeugtesten Mitarbeiter schauen sich jetzt nach
Alternativen um", hieß es am Mittwoch in der Branche.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/it/FTDYKOYHBMC.html?nv=hpm
22.05.2001 14:57 Uhr
Ad hoc-Service: Met@box AG deutsch
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Met@box AG beantragt Insolvenzverfahren
Hildesheim, den 22.5.2001
Die Met@box AG, Hildesheim (Neuer Markt: MBX, WKN 692120 und 692122) hat heute
beim zuständigen Amtsgericht in Hildesheim die Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens beantragt. Als Insolvenzgrund wurde die Zahlungsunfähigkeit
angegeben. Das Unternehmen beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem vorläufigen
Insolvenzverwalter, einen Insolvenzplan zur Vorlage zur Beschlussfassung durch
die Gläubigerversammlung zu entwickeln, um eine Fortführung der Gesellschaft
nach Reorganisation zu ermöglichen.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c) DGAP 22.05.2001
--------------------------------------------------------------------------------
WKN: 692 120; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
Quelle: http://www.dgap.de/scripts/depot3/dgap/news/20010522DOP340.p…
Ad hoc-Service: Met@box AG deutsch
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Met@box AG beantragt Insolvenzverfahren
Hildesheim, den 22.5.2001
Die Met@box AG, Hildesheim (Neuer Markt: MBX, WKN 692120 und 692122) hat heute
beim zuständigen Amtsgericht in Hildesheim die Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens beantragt. Als Insolvenzgrund wurde die Zahlungsunfähigkeit
angegeben. Das Unternehmen beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem vorläufigen
Insolvenzverwalter, einen Insolvenzplan zur Vorlage zur Beschlussfassung durch
die Gläubigerversammlung zu entwickeln, um eine Fortführung der Gesellschaft
nach Reorganisation zu ermöglichen.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c) DGAP 22.05.2001
--------------------------------------------------------------------------------
WKN: 692 120; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
Quelle: http://www.dgap.de/scripts/depot3/dgap/news/20010522DOP340.p…
Schutzgemeinschaft erstattet Strafanzeige gegen CAA-Vorstände
[25.05.01 14:53 Uhr]
Stuttgart (vwd) - Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK),
München, hat gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Softwarehauses
CAA AG, Filderstadt, Hans-Peter Schmidt, und die ebenfalls zum 15. Mai
ausgeschiedene stellvertretende Vorstandsvorsitzende, seine Ehefrau Gabriele
Müller, Strafanzeige wegen verbotenen Insiderhandels und anderer
börsenrelevanter Delikte erstattet. Das teilte die SdK am Freitag auf
Anfrage mit. Gegen Mitglieder des CAA-Aufsichtsrats sei entgegen
urspünglichen Erwägungen keine Strafanzeige erstattet worden, erklärte eine
SdK-Sprecherin weiter.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat unterdessen offenbar gegen CAA ein
Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ohne Nennung von Namen sagte eine
Sprecherin der Behörde lediglich, Ermittlungen wegen Verstößen gegen das
Verbot von Insiderhandel, Betrug u.a. beträfen die Verantwortlichen eines
"Softwareunternehmens in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft". Die SdK
hatte bereits im April den Unternehmensgründern Schmidt und Müller
vorgeworfen, im März in Kenntnis der angespannten Lage des Unternehmens
jeweils 7.500 CAA-Aktien zum Kurs von 28 EUR verkauft zu haben.
Anfang April hatte CAA der Öffentlichkeit überraschend mitgeteilt, die zu
Jahresbeginn genannten vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2000 würden
verfehlt, worauf der Kurs der CAA-Aktie bis auf 3,60 EUR eingebrochen war.
CAA gehört zu einer größeren Zahl von Unternehmen, die entgegen dem
Regelwerk des Neuen Marktes der Frankfurter Börse ihren Jahresabschluss 2000
nicht bis zum 31. März vorgelegt haben. Dem Softwarehaus drohen damit
Sanktionen der Deutschen Börse AG, Frankfurt, die von einer Abmahnung über
Geldbußen von bis zu 100.000 Euro bis hin zur Herausnahme des Unternehmens
aus der Notierung am Neuen Markt ("Delisting") reichen können.
Die zwei Mal verschobene Bilanzpressekonferenz soll, wie CAA am Mittwoch
mitgeteilt hatte, am 31. Mai oder 1. Juni stattfinden. +++ Hansgeorg Vogel
vwd/25.5.2001/vo/zwi
[25.05.01 14:53 Uhr]
Stuttgart (vwd) - Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK),
München, hat gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Softwarehauses
CAA AG, Filderstadt, Hans-Peter Schmidt, und die ebenfalls zum 15. Mai
ausgeschiedene stellvertretende Vorstandsvorsitzende, seine Ehefrau Gabriele
Müller, Strafanzeige wegen verbotenen Insiderhandels und anderer
börsenrelevanter Delikte erstattet. Das teilte die SdK am Freitag auf
Anfrage mit. Gegen Mitglieder des CAA-Aufsichtsrats sei entgegen
urspünglichen Erwägungen keine Strafanzeige erstattet worden, erklärte eine
SdK-Sprecherin weiter.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat unterdessen offenbar gegen CAA ein
Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ohne Nennung von Namen sagte eine
Sprecherin der Behörde lediglich, Ermittlungen wegen Verstößen gegen das
Verbot von Insiderhandel, Betrug u.a. beträfen die Verantwortlichen eines
"Softwareunternehmens in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft". Die SdK
hatte bereits im April den Unternehmensgründern Schmidt und Müller
vorgeworfen, im März in Kenntnis der angespannten Lage des Unternehmens
jeweils 7.500 CAA-Aktien zum Kurs von 28 EUR verkauft zu haben.
Anfang April hatte CAA der Öffentlichkeit überraschend mitgeteilt, die zu
Jahresbeginn genannten vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2000 würden
verfehlt, worauf der Kurs der CAA-Aktie bis auf 3,60 EUR eingebrochen war.
CAA gehört zu einer größeren Zahl von Unternehmen, die entgegen dem
Regelwerk des Neuen Marktes der Frankfurter Börse ihren Jahresabschluss 2000
nicht bis zum 31. März vorgelegt haben. Dem Softwarehaus drohen damit
Sanktionen der Deutschen Börse AG, Frankfurt, die von einer Abmahnung über
Geldbußen von bis zu 100.000 Euro bis hin zur Herausnahme des Unternehmens
aus der Notierung am Neuen Markt ("Delisting") reichen können.
Die zwei Mal verschobene Bilanzpressekonferenz soll, wie CAA am Mittwoch
mitgeteilt hatte, am 31. Mai oder 1. Juni stattfinden. +++ Hansgeorg Vogel
vwd/25.5.2001/vo/zwi
Kabel New Media: Aktie stürzt nach Zahlungsstopp ab
Die am Neuen Markt notierte Kabel New Media hat einen
vorläufigen Zahlungsstopp angekündigt. In der vergangenen
Nacht hat der aussichtsreichste Beteiligungsinteressent
die Gespräche abgebrochen.
Der Vorstand der Kabel New Media habe deshalb vorsorglich
ab sofort für die gesamte Kabel-New-Media-Gruppe einen
vorläufigen Zahlungsstopp veranlasst, teilte der Internet-
Dienstleister am Freitagmorgen mit. Der Vorstand befinde
sich derzeit "in einem Prozess der Prüfung der Situation"
sowie der Analyse des weiteren Vorgehens. Ziel sei die
Erhaltung des gesunden Kerngeschäfts. Aus diesem Grund
würden zurzeit noch Gespräche mit weiteren potenziellen
Geldgebern und Investoren geführt. Bis Anfang nächster
Woche hoffe das Hamburger Unternehmen eine neuen
Finanzgeber präsentieren zu können, sagte eine Sprecherin
der FTD. DIe Gespräche seien aber nicht aussichtsreich.
Derzeit werde geprüft, ob Kabel New Media Konkurs
beantragen müsse.
Kabel New Media habe auf Grund eines zunehmend schwieriger
werdenden Marktumfeldes und eines schwachen operativen
Geschäfts eine grundlegende Umstrukturierung des
Produktions- und Vertriebsprozesses eingeleitet, um auf
die geänderten Marktanforderungen zu reagieren, hieß es weiter.
"Ende der Aktie"
Die Aktie von Kabel New Media stürzte im frühen Freitagshandel
wie ein Stein in die Tiefe (minus 54 Prozent auf 0,49 Euro).
"Es lastet ein massiver Abgabedruck auf der Aktie", sagte
ein Händler mit Blick auf die hohen Umsätze. Mit 656.000
auf Xetra gehandelten Stücken seien die Umsätze im frühen
Handel enorm hoch gewesen. Die Verkäufe kämen in erster
Linie von privater Seite, hieß es. Institutionelle seien
schon seit längerem nicht mehr bei Kabel aktiv. "Das ist
erst einmal das Ende der Aktie", sagte ein Händler.
Schlechte Zahlen
Am Dienstag vergangener Woche hatte Kabel bekannt gegeben,
im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 nicht wie
lange geplant die Gewinnschwelle erreicht, sondern den
Verlust deutlich ausgeweitet zu haben. Außerdem rechne
Kabel auf Grund außerplanmäßiger Abschreibungen im
Geschäftsjahr 2000/01 mit einem Verlust zwischen 115 und
130 Mio. Euro. Im Gespräch mit der FTD-Online hatte
Unternehmenschef Peter Kabel im Mai noch geäußert, dass
die Multimedia-Branche im vierten Quartal einen Aufschwung
erleben werde.
Wegen Portfoliobereinigungen einiger Fonds war nach
Einschätzung von Händlern der Aktienkurs von Kabel New
Media am Donnerstag abgestürzt. Der Technologiewert brach
im Parkett-Handel um 25,71 Prozent auf 1,04 Euro
ein. "Fonds ziehen sich aus dem Wert zurück", sagte ein
Händler. Um ihr Portfolio vor dem Quartalsende zu
bereinigen, verkauften die Fonds teilweise auch ohne Preis-
Limits nach unten, hieß es.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/it/FTDAPV8IJOC.html?nv=cd-divnews
Die am Neuen Markt notierte Kabel New Media hat einen
vorläufigen Zahlungsstopp angekündigt. In der vergangenen
Nacht hat der aussichtsreichste Beteiligungsinteressent
die Gespräche abgebrochen.
Der Vorstand der Kabel New Media habe deshalb vorsorglich
ab sofort für die gesamte Kabel-New-Media-Gruppe einen
vorläufigen Zahlungsstopp veranlasst, teilte der Internet-
Dienstleister am Freitagmorgen mit. Der Vorstand befinde
sich derzeit "in einem Prozess der Prüfung der Situation"
sowie der Analyse des weiteren Vorgehens. Ziel sei die
Erhaltung des gesunden Kerngeschäfts. Aus diesem Grund
würden zurzeit noch Gespräche mit weiteren potenziellen
Geldgebern und Investoren geführt. Bis Anfang nächster
Woche hoffe das Hamburger Unternehmen eine neuen
Finanzgeber präsentieren zu können, sagte eine Sprecherin
der FTD. DIe Gespräche seien aber nicht aussichtsreich.
Derzeit werde geprüft, ob Kabel New Media Konkurs
beantragen müsse.
Kabel New Media habe auf Grund eines zunehmend schwieriger
werdenden Marktumfeldes und eines schwachen operativen
Geschäfts eine grundlegende Umstrukturierung des
Produktions- und Vertriebsprozesses eingeleitet, um auf
die geänderten Marktanforderungen zu reagieren, hieß es weiter.
"Ende der Aktie"
Die Aktie von Kabel New Media stürzte im frühen Freitagshandel
wie ein Stein in die Tiefe (minus 54 Prozent auf 0,49 Euro).
"Es lastet ein massiver Abgabedruck auf der Aktie", sagte
ein Händler mit Blick auf die hohen Umsätze. Mit 656.000
auf Xetra gehandelten Stücken seien die Umsätze im frühen
Handel enorm hoch gewesen. Die Verkäufe kämen in erster
Linie von privater Seite, hieß es. Institutionelle seien
schon seit längerem nicht mehr bei Kabel aktiv. "Das ist
erst einmal das Ende der Aktie", sagte ein Händler.
Schlechte Zahlen
Am Dienstag vergangener Woche hatte Kabel bekannt gegeben,
im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 nicht wie
lange geplant die Gewinnschwelle erreicht, sondern den
Verlust deutlich ausgeweitet zu haben. Außerdem rechne
Kabel auf Grund außerplanmäßiger Abschreibungen im
Geschäftsjahr 2000/01 mit einem Verlust zwischen 115 und
130 Mio. Euro. Im Gespräch mit der FTD-Online hatte
Unternehmenschef Peter Kabel im Mai noch geäußert, dass
die Multimedia-Branche im vierten Quartal einen Aufschwung
erleben werde.
Wegen Portfoliobereinigungen einiger Fonds war nach
Einschätzung von Händlern der Aktienkurs von Kabel New
Media am Donnerstag abgestürzt. Der Technologiewert brach
im Parkett-Handel um 25,71 Prozent auf 1,04 Euro
ein. "Fonds ziehen sich aus dem Wert zurück", sagte ein
Händler. Um ihr Portfolio vor dem Quartalsende zu
bereinigen, verkauften die Fonds teilweise auch ohne Preis-
Limits nach unten, hieß es.
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/tm/it/FTDAPV8IJOC.html?nv=cd-divnews
LetsBuyIt.com - Game over?!
Für die (noch) am Neuen Markt gelistete "Gesellschaft"
LetsBuyIt.com N.V. scheinen nun mehr und mehr die Lichter
auszugehen. Wie die Niederländer soeben per ad-hoc
mitteilten, sehe sich das Unternehmen gezwungen, die
Verhandlungen mit einem der Hauptinvestoren abzubrechen.
Die Shmulik Stein International Limited ("SSII") hatte sich
früheren Aussagen zufolge verpflichtet, LetsBuyIt.com eine
Finanzierung in Höhe von 30 Mio. Euro zur Verfügung zu
stellen. Die Zusage jedoch an das Erreichen bestimmter
Meilensteine in den Jahren 2001 und 2002 gebunden.
Obwohl LetsBuyit.com nach eigenen Aussagen bislang die
erforderlichen Meilensteine erreicht hatte, kam der
Finanzier SSII seiner Zahlungsverpflichtung nicht nach.
Stattdessen wollte SSII nachverhandeln. Diese Nachverhandlungen
wurden heute jedoch von den Niederländern abgebrochen.
LetsBuyit.com sucht nun, wie auch schon in der
Vergangenheit, Finanzierungsmöglichkeiten zur
Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes.
Zurzeit ist es für die Aktionäre jedenfalls ziemlich
duster. Die Aktie wurde bei einem Kurs von 27 (in Worten
siebenundzwanzig) Euro-Cents ausgesetzt. Wir bedauern die
Zocker jedoch nicht.
Wer hier investierte, der war selber schuld.
Quelle: http://www.platow.de/cgi-bin/index_modul.cgi?aktion=show&n_i…
Für die (noch) am Neuen Markt gelistete "Gesellschaft"
LetsBuyIt.com N.V. scheinen nun mehr und mehr die Lichter
auszugehen. Wie die Niederländer soeben per ad-hoc
mitteilten, sehe sich das Unternehmen gezwungen, die
Verhandlungen mit einem der Hauptinvestoren abzubrechen.
Die Shmulik Stein International Limited ("SSII") hatte sich
früheren Aussagen zufolge verpflichtet, LetsBuyIt.com eine
Finanzierung in Höhe von 30 Mio. Euro zur Verfügung zu
stellen. Die Zusage jedoch an das Erreichen bestimmter
Meilensteine in den Jahren 2001 und 2002 gebunden.
Obwohl LetsBuyit.com nach eigenen Aussagen bislang die
erforderlichen Meilensteine erreicht hatte, kam der
Finanzier SSII seiner Zahlungsverpflichtung nicht nach.
Stattdessen wollte SSII nachverhandeln. Diese Nachverhandlungen
wurden heute jedoch von den Niederländern abgebrochen.
LetsBuyit.com sucht nun, wie auch schon in der
Vergangenheit, Finanzierungsmöglichkeiten zur
Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes.
Zurzeit ist es für die Aktionäre jedenfalls ziemlich
duster. Die Aktie wurde bei einem Kurs von 27 (in Worten
siebenundzwanzig) Euro-Cents ausgesetzt. Wir bedauern die
Zocker jedoch nicht.
Wer hier investierte, der war selber schuld.
Quelle: http://www.platow.de/cgi-bin/index_modul.cgi?aktion=show&n_i…
ftd.de, Fr, 20.7.2001, 12:08, aktualisiert: Fr, 20.7.2001, 18:12
Penny-Stock-Firmen erwägen Klage
Von Martin Murphy, Hamburg
Nachdem die Deutsche Börse ihre verschärften Regeln für den Neuen Markt vorgestellt hat, sind die Pennystocks am Wachstumsmarkt eingebrochen. Einzelne Unternehmen erwägen Klage gegen die Änderungen.
Am stärksten verloren MB Software. Der Kurs brach um mehr als die Hälfte ein, nachdem das Unternehmen bekanntgab, dass es Insolvenz beantragt hat. Aber schon zuvor führte MB Software die Verliererliste am Neuen Markt an. Über Maßnahmen gegen die Regeländerungen der Deutschen Börse könne erst später entschieden werden, sagte eine Unternehmenssprecherin. "Erst muss ein Insolvenzverwalter eingesetzt werden, und wir haben noch keinen", sagte sie.
Der Vorstandssprecher von Advanced Medien, Otto Dauer, "empfindet die neuen Regeln als zu hart". Die Kapitalausstattung seines Medienunternehmens sei besser als bei anderen Penny Stocks. Advanced Medien prüft daher rechtliche Mittel gegen den Beschluss der Börse. "Wir wollen nicht klagen, aber wir wollen am Neuen Markt bleiben", sagte Dauer der Financial Times Deutschland. Der Manager rechnet, dass der Kurs seines Unternehmens bald wieder steigt. "Für das zweite Quartal erwarten wir bessere Zahlen, so können wir aus dem Kurstal herauskommen."
Teamwork will retten
Auch Teamwork hofft einem Delisting zu entgehen. "Bis Ende September wollen wir das Insolvenzverfahren beenden", sagte Teamwork-Sprecherin Sabine Brummel. Mit zwei Interessenten sei eine Absichtserklärung über eine Beteiligung abgeschlossen worden. Bei den Interessenten handelt es sich zum einen um einen industriellen Partner aus der Software-Industrie, zum anderen um eine Finanzinvestoren-Gruppe. Sollte einer der beiden einsteigen, dann würde der Kurs steigen, sagte Brummel.
Zweistellig verloren auch Prodacta. Das schwäbische Unternehmen prüft nun intern, ob Klage gegen das modifizierte Regelwerk möglich ist. "Wir sind nicht sehr glücklich darüber", sagte ein Sprecherin. Der Kurs werde weiter darunter leiden.
Eine Sprecherin der Kabel New Media wollte keine Stellungnahme abgeben. Das Hamburger Unternehmen habe derzeit andere Probleme. Ende Juni hatte Kabel New Media für die gesamte Gruppe einen Zahlungsstopp bekannt gegeben. Die Aktie war daraufhin weiter eingebrochen. Die Titel rutschten nach der Mitteilung der Deutschen Börse um 19 Prozent auf 25 Cent.
Camelot
Unter Druck gerieten auch die Papiere von Camelot. Das Münchener Telekommunikationsunternehmen verlor knapp sechs Prozent auf 80 Cent. Die Firma erwägt nach Aussage von Camlot-Chef Thomas Zacharias rechtliche Mittel gegen die Entscheidung der Deutschen Börse einzulegen. Nach der einseitigen Aufkündigung des Vertrages mit der Börse werde dies derzeit intern diskutiert, sagte der Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit der FTD.
Ein potenzieller Ausschlusskandidat ist auch Management Data Media Systems. Das Mediensystemhaus hatte Anfang der Woche beim Hamburger Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Danach brach der Kurs der Aktie ein. Aktuell notierten Management Data Media 2,5 Prozent schwächer bei 40 Cent. Mit Verweis auf das beantragte Insolvenzverfahren wollte ein Unternehmenssprecher die verschärften Regeln am Neuen Markt nicht kommentieren. Jede Äußerung müsse mit dem Insolvenzverwalter abgestimmt werden.
RTV Family Entertainment ist zwar ein Penny Stock, allerdings liegt die Börsenkapitalisierung über 20 Mio. Euro. Die Firma müsse die Regeländerungen natürlich beachten, sagte ein RTV-Sprecher. Aber erst wenn die Kapitalisierung weiter sinke, werde über rechtliche Schritte nachgedacht.
Refugium wechselt
Nicht mehr von dem Regeländerung betroffen ist Refugium. Der Seniorenheimbetreiber geht am 1. August an den Geregelten Markt. Refugium sah sich Ende vergangenen Monats mit einem vorläufigen Insolvenzverfahren des Amtsgerichts Bonn konfrontiert. Der Finanzdienstleister Gold-Zack hatte auf Grund aufgelaufener Mietschulden der Refugium Holding von knapp 19 Mio. DM den Antrag gestellt.
Mögliche Ausschlusskandidaten
Kurs am Mittag
Kapitalisierung
Advanced Medien
0,42
7,54 Mio
aeco N.V.
0,90
5,85 Mio
Amatech
0,75
7,89 Mio
Artstor
0,85
5,95 Mio
Blue C New Economy
0,32
4,00 Mio
Brainpower
0,95
3,90 Mio
Camelot
0,86
6,27 Mio
CPU
0,83
6,95 Mio
Cybernet
0,61
11,44 Mio
eJay
0,52
5,20 Mio
Endemann Internet
0,92
11,04 Mio
Fortune City
0,38
11,24 Mio
InfoGenie pe
0,95
6,04 Mio
Infomatec
0,22
5,71 Mio
Kabel New Media
0,31
5,36 Mio
Letsbuyit.com
0,18
18,36 Mio
Lipro
0,56
4,32 Mio
Management Data
0,41
3,08 Mio
mb Software
0,70
8,28 Mio
mediantis
0,92
7,36 Mio
Metabox
0,60
8,56 Mio
Micrologica
0,19
1,52 Mio
musicmusicmusic
0,26
2,05 Mio
NSE Software
0,65
7,61 Mio
Prodacta
0,50
2,44 Mio
Prout
0,68
2,25 Mio
Refugium
0,37
19,43 Mio
Team Comm.
0,80
12,82 Mio
TelDaFax
0,19
6,43 Mio
WizCom Techn.
0,48
5,43 Mio
Alle Angaben in Euro
Quelle: Deutsche Börse
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/bm/bo/FTDMHMHFDPC.html?nv=hptn
Penny-Stock-Firmen erwägen Klage
Von Martin Murphy, Hamburg
Nachdem die Deutsche Börse ihre verschärften Regeln für den Neuen Markt vorgestellt hat, sind die Pennystocks am Wachstumsmarkt eingebrochen. Einzelne Unternehmen erwägen Klage gegen die Änderungen.
Am stärksten verloren MB Software. Der Kurs brach um mehr als die Hälfte ein, nachdem das Unternehmen bekanntgab, dass es Insolvenz beantragt hat. Aber schon zuvor führte MB Software die Verliererliste am Neuen Markt an. Über Maßnahmen gegen die Regeländerungen der Deutschen Börse könne erst später entschieden werden, sagte eine Unternehmenssprecherin. "Erst muss ein Insolvenzverwalter eingesetzt werden, und wir haben noch keinen", sagte sie.
Der Vorstandssprecher von Advanced Medien, Otto Dauer, "empfindet die neuen Regeln als zu hart". Die Kapitalausstattung seines Medienunternehmens sei besser als bei anderen Penny Stocks. Advanced Medien prüft daher rechtliche Mittel gegen den Beschluss der Börse. "Wir wollen nicht klagen, aber wir wollen am Neuen Markt bleiben", sagte Dauer der Financial Times Deutschland. Der Manager rechnet, dass der Kurs seines Unternehmens bald wieder steigt. "Für das zweite Quartal erwarten wir bessere Zahlen, so können wir aus dem Kurstal herauskommen."
Teamwork will retten
Auch Teamwork hofft einem Delisting zu entgehen. "Bis Ende September wollen wir das Insolvenzverfahren beenden", sagte Teamwork-Sprecherin Sabine Brummel. Mit zwei Interessenten sei eine Absichtserklärung über eine Beteiligung abgeschlossen worden. Bei den Interessenten handelt es sich zum einen um einen industriellen Partner aus der Software-Industrie, zum anderen um eine Finanzinvestoren-Gruppe. Sollte einer der beiden einsteigen, dann würde der Kurs steigen, sagte Brummel.
Zweistellig verloren auch Prodacta. Das schwäbische Unternehmen prüft nun intern, ob Klage gegen das modifizierte Regelwerk möglich ist. "Wir sind nicht sehr glücklich darüber", sagte ein Sprecherin. Der Kurs werde weiter darunter leiden.
Eine Sprecherin der Kabel New Media wollte keine Stellungnahme abgeben. Das Hamburger Unternehmen habe derzeit andere Probleme. Ende Juni hatte Kabel New Media für die gesamte Gruppe einen Zahlungsstopp bekannt gegeben. Die Aktie war daraufhin weiter eingebrochen. Die Titel rutschten nach der Mitteilung der Deutschen Börse um 19 Prozent auf 25 Cent.
Camelot
Unter Druck gerieten auch die Papiere von Camelot. Das Münchener Telekommunikationsunternehmen verlor knapp sechs Prozent auf 80 Cent. Die Firma erwägt nach Aussage von Camlot-Chef Thomas Zacharias rechtliche Mittel gegen die Entscheidung der Deutschen Börse einzulegen. Nach der einseitigen Aufkündigung des Vertrages mit der Börse werde dies derzeit intern diskutiert, sagte der Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit der FTD.
Ein potenzieller Ausschlusskandidat ist auch Management Data Media Systems. Das Mediensystemhaus hatte Anfang der Woche beim Hamburger Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Danach brach der Kurs der Aktie ein. Aktuell notierten Management Data Media 2,5 Prozent schwächer bei 40 Cent. Mit Verweis auf das beantragte Insolvenzverfahren wollte ein Unternehmenssprecher die verschärften Regeln am Neuen Markt nicht kommentieren. Jede Äußerung müsse mit dem Insolvenzverwalter abgestimmt werden.
RTV Family Entertainment ist zwar ein Penny Stock, allerdings liegt die Börsenkapitalisierung über 20 Mio. Euro. Die Firma müsse die Regeländerungen natürlich beachten, sagte ein RTV-Sprecher. Aber erst wenn die Kapitalisierung weiter sinke, werde über rechtliche Schritte nachgedacht.
Refugium wechselt
Nicht mehr von dem Regeländerung betroffen ist Refugium. Der Seniorenheimbetreiber geht am 1. August an den Geregelten Markt. Refugium sah sich Ende vergangenen Monats mit einem vorläufigen Insolvenzverfahren des Amtsgerichts Bonn konfrontiert. Der Finanzdienstleister Gold-Zack hatte auf Grund aufgelaufener Mietschulden der Refugium Holding von knapp 19 Mio. DM den Antrag gestellt.
Mögliche Ausschlusskandidaten
Kurs am Mittag
Kapitalisierung
Advanced Medien
0,42
7,54 Mio
aeco N.V.
0,90
5,85 Mio
Amatech
0,75
7,89 Mio
Artstor
0,85
5,95 Mio
Blue C New Economy
0,32
4,00 Mio
Brainpower
0,95
3,90 Mio
Camelot
0,86
6,27 Mio
CPU
0,83
6,95 Mio
Cybernet
0,61
11,44 Mio
eJay
0,52
5,20 Mio
Endemann Internet
0,92
11,04 Mio
Fortune City
0,38
11,24 Mio
InfoGenie pe
0,95
6,04 Mio
Infomatec
0,22
5,71 Mio
Kabel New Media
0,31
5,36 Mio
Letsbuyit.com
0,18
18,36 Mio
Lipro
0,56
4,32 Mio
Management Data
0,41
3,08 Mio
mb Software
0,70
8,28 Mio
mediantis
0,92
7,36 Mio
Metabox
0,60
8,56 Mio
Micrologica
0,19
1,52 Mio
musicmusicmusic
0,26
2,05 Mio
NSE Software
0,65
7,61 Mio
Prodacta
0,50
2,44 Mio
Prout
0,68
2,25 Mio
Refugium
0,37
19,43 Mio
Team Comm.
0,80
12,82 Mio
TelDaFax
0,19
6,43 Mio
WizCom Techn.
0,48
5,43 Mio
Alle Angaben in Euro
Quelle: Deutsche Börse
© 2001 Financial Times Deutschland
Quelle: http://www.ftd.de/bm/bo/FTDMHMHFDPC.html?nv=hptn
P E N N Y S T O C K S
Die Liste der Delisting-Kandidaten
44 Unternehmen droht aufgrund ihres gefallenen Aktienkurses und ihrer niedrigen Marktkapitalisierung der Rauswurf aus dem Neuen Markt.
Derzeit notieren am Neuen Markt 53 Unternehmen unter einem Euro, 110 weitere Unternehmen notieren unter zwei Euro. Von diesen 53 Firmen weisen neun eine Marktkapitalisierung von über 20 Millionen Euro auf, so dass beide Kriterien auf 44 Unternehmen zutreffen. 130 Unternehmen weisen derzeit eine Marktkapitalisierung von unter 20 Millionen Euro auf und fallen somit unter das zweite Kriterium. In der nachfolgenden Liste sind die Unternehmen aufgeführt, für die am 27.9.2001 (Schlusskurse) beide Kriterien zutrafen.
Unternehmen Kurs in Euro
(27.9.2001) Marktkapitalisierung
(in Millionen Euro)
Kabel New Media 0,08 1,38
Infomatec 0,11 2,86
Prodacta 0,15 0,73
Fortunecity.com 0,15 4,45
Letsbuyit.com 0,15 16,84
MB Software 0,19 2,25
Micrologica 0,22 1,76
Lipro 0,26 2,11
Musicmusicmusic 0,29 2,29
Advanced Medine 0,30 5,39
Popnet 0,32 3,10
Blue C 0,32 4,00
Management Data 0,35 2,63
Gauss 0,36 12,96
Metabox 0,40 5,71
Wizcom 0,43 4,87
Abacho 0,45 5,40
Kinowelt 0,46 11,26
NSE Software 0,48 5,62
Cybernet 0,50 9,38
Tiptel 0,53 2,77
travel24.com 0,56 5,86
eJay 0,58 5,80
Aeco 0,61 3,97
Teamwork 0,63 2,75
Fame 0,64 3,71
Telesens 0,64 14,39
Tiscon 0,66 3,30
Amatech 0,67 7,05
Digital Adv. 0,68 3,93
Camelot 0,69 5,69
Infogenie 0,70 4,45
MME 0,70 5,36
vi[z]rt 0,71 7,19
Prout 0,74 2,45
GfN 0,74 4,01
Ad Pepper 0,74 8,52
Artstor 0,76 5,32
Matchnet 0,82 12,15
EMS 0,84 17,18
Edel Music 0,86 18,75
CPU Software 0,87 7,11
Poet 0,87 8,67
buch.de 0,96 7,49
Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,159971,00.…
Die Liste der Delisting-Kandidaten
44 Unternehmen droht aufgrund ihres gefallenen Aktienkurses und ihrer niedrigen Marktkapitalisierung der Rauswurf aus dem Neuen Markt.
Derzeit notieren am Neuen Markt 53 Unternehmen unter einem Euro, 110 weitere Unternehmen notieren unter zwei Euro. Von diesen 53 Firmen weisen neun eine Marktkapitalisierung von über 20 Millionen Euro auf, so dass beide Kriterien auf 44 Unternehmen zutreffen. 130 Unternehmen weisen derzeit eine Marktkapitalisierung von unter 20 Millionen Euro auf und fallen somit unter das zweite Kriterium. In der nachfolgenden Liste sind die Unternehmen aufgeführt, für die am 27.9.2001 (Schlusskurse) beide Kriterien zutrafen.
Unternehmen Kurs in Euro
(27.9.2001) Marktkapitalisierung
(in Millionen Euro)
Kabel New Media 0,08 1,38
Infomatec 0,11 2,86
Prodacta 0,15 0,73
Fortunecity.com 0,15 4,45
Letsbuyit.com 0,15 16,84
MB Software 0,19 2,25
Micrologica 0,22 1,76
Lipro 0,26 2,11
Musicmusicmusic 0,29 2,29
Advanced Medine 0,30 5,39
Popnet 0,32 3,10
Blue C 0,32 4,00
Management Data 0,35 2,63
Gauss 0,36 12,96
Metabox 0,40 5,71
Wizcom 0,43 4,87
Abacho 0,45 5,40
Kinowelt 0,46 11,26
NSE Software 0,48 5,62
Cybernet 0,50 9,38
Tiptel 0,53 2,77
travel24.com 0,56 5,86
eJay 0,58 5,80
Aeco 0,61 3,97
Teamwork 0,63 2,75
Fame 0,64 3,71
Telesens 0,64 14,39
Tiscon 0,66 3,30
Amatech 0,67 7,05
Digital Adv. 0,68 3,93
Camelot 0,69 5,69
Infogenie 0,70 4,45
MME 0,70 5,36
vi[z]rt 0,71 7,19
Prout 0,74 2,45
GfN 0,74 4,01
Ad Pepper 0,74 8,52
Artstor 0,76 5,32
Matchnet 0,82 12,15
EMS 0,84 17,18
Edel Music 0,86 18,75
CPU Software 0,87 7,11
Poet 0,87 8,67
buch.de 0,96 7,49
Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,159971,00.…
DSW-Watchlist
"Das dicke Ende kommt erst noch“
14. Feb. 2002 Eigentlich wussten leidgeprüfte Anleger ja schon, dass eine Anlage am Neuen Markt ziemlich oft in die Katastrophe führte. Aber die Einzelheiten, die die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der Deutschen Börse, den AGs und den Banken ins Stammbuch schreibt, klingen auch in krisenerfahrenen Börsianerohren erschreckend:
90 Prozent der seit mindestens zwei Jahren im Nemax notierten Unternehmen bescherten ihren Aktionären in diesem Zeitraum Verluste. „Aber das dicke Ende kommt erst noch“, warnt Ulrich Hocker von der DSW. Es werde voraussichtlich noch mehr Insolvenzen als im vergangenen Jahr geben.
Zwei Listen mit je 50 Börsensündern
Zum fünften Mal stellten die Aktionärsschützer ihre Listen mit den 50 größten Kapitalvernichtern im vergangenen Jahr am Neuen Markt und unter den Standardwerten vor.
2001 waren der Einkaufsverbund Kaufring und das Software-Unternehmen Brokat die größten Vernichter von Anlegerkapital. Umgerechnet auf die vergangenen fünf Jahre verloren Kaufring-Aktionäre jährlich 56 Prozent ihres Geldes. Bei Brokat am Neuen Markt blieben auf die vergangenen zwei Jahre gerechnet gerade einmal vier Prozent des Kapitals übrig. Traurige zweite und dritte Spitzenplätze belegten auf der allgemeinen Liste der Gerüstbauer Plettac und der Schreibwarenhersteller Herlitz. Am Neuen Markt folgten der Medienkonzern Kinowelt und das Software-Unternehmen Micrologica.
Saures für AGs...
Den aufgelisteten Gesellschaften wirft die DSW vor, mit dem Geld der Aktionäre zu verschwenderisch umgegangen zu sein. Anleger müssten künftig besser vor vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Falschinformationen der Unternehmen geschützt werden. Deshalb sollten sie per Gesetz die Möglichkeit direkter Schadensersatzklagen gegen Vorstände oder Aufsichtsräte erhalten.
...Banken...
Am Pranger der Aktionärsschützer auch die Banken: Bei deren Anlageberatern sei ein „manchmal erschreckendes Nichtwissen“ festzustellen. Die Institute hätten an den Provisionen für die Börsengänge gerne verdient und Firmen, die noch nicht börsenreif gewesen seien, zum Gang aufs Parkett ermutigt. „Jetzt kommt es darauf an, den Unternehmen Liquidität zur Verfügung zu stellen, wenn man schon einmal dran verdient hat“, fordert Hocker. Oft säßen Bankenvertreter schließlich auch im Aufsichtsrat der Firmen. Dennoch würden die Institute den Kredithahn oft einfach zudrehen und das Tafelsilber verkaufen.
... und Anleger
Privatanleger fordert die DSW auf, geplante Aktienkäufe künftig noch genauer zu überprüfen. Dies gelte vor allem für die Spitzenreiter auf der Negativliste. „Niemand sollte sich darauf einlassen, bei am Boden liegenden Werten zu zocken“, warnt Malte Diesselhorst vom DSW. Für Aktienkäufe empfehlen die Experten „nur jene Unternehmen, die mit ihrer Geschäftsidee auch wirklich einen Markt gefunden haben und entsprechend auch Geld verdienen.“ Dafür lohne es sich, auch auf die Dividende zu schauen, betont Hocker. „Eine Dividende ist das untrügliche Zeichen des Geldverdienens.“
"Das dicke Ende kommt erst noch“
14. Feb. 2002 Eigentlich wussten leidgeprüfte Anleger ja schon, dass eine Anlage am Neuen Markt ziemlich oft in die Katastrophe führte. Aber die Einzelheiten, die die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der Deutschen Börse, den AGs und den Banken ins Stammbuch schreibt, klingen auch in krisenerfahrenen Börsianerohren erschreckend:
90 Prozent der seit mindestens zwei Jahren im Nemax notierten Unternehmen bescherten ihren Aktionären in diesem Zeitraum Verluste. „Aber das dicke Ende kommt erst noch“, warnt Ulrich Hocker von der DSW. Es werde voraussichtlich noch mehr Insolvenzen als im vergangenen Jahr geben.
Zwei Listen mit je 50 Börsensündern
Zum fünften Mal stellten die Aktionärsschützer ihre Listen mit den 50 größten Kapitalvernichtern im vergangenen Jahr am Neuen Markt und unter den Standardwerten vor.
2001 waren der Einkaufsverbund Kaufring und das Software-Unternehmen Brokat die größten Vernichter von Anlegerkapital. Umgerechnet auf die vergangenen fünf Jahre verloren Kaufring-Aktionäre jährlich 56 Prozent ihres Geldes. Bei Brokat am Neuen Markt blieben auf die vergangenen zwei Jahre gerechnet gerade einmal vier Prozent des Kapitals übrig. Traurige zweite und dritte Spitzenplätze belegten auf der allgemeinen Liste der Gerüstbauer Plettac und der Schreibwarenhersteller Herlitz. Am Neuen Markt folgten der Medienkonzern Kinowelt und das Software-Unternehmen Micrologica.
Saures für AGs...
Den aufgelisteten Gesellschaften wirft die DSW vor, mit dem Geld der Aktionäre zu verschwenderisch umgegangen zu sein. Anleger müssten künftig besser vor vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Falschinformationen der Unternehmen geschützt werden. Deshalb sollten sie per Gesetz die Möglichkeit direkter Schadensersatzklagen gegen Vorstände oder Aufsichtsräte erhalten.
...Banken...
Am Pranger der Aktionärsschützer auch die Banken: Bei deren Anlageberatern sei ein „manchmal erschreckendes Nichtwissen“ festzustellen. Die Institute hätten an den Provisionen für die Börsengänge gerne verdient und Firmen, die noch nicht börsenreif gewesen seien, zum Gang aufs Parkett ermutigt. „Jetzt kommt es darauf an, den Unternehmen Liquidität zur Verfügung zu stellen, wenn man schon einmal dran verdient hat“, fordert Hocker. Oft säßen Bankenvertreter schließlich auch im Aufsichtsrat der Firmen. Dennoch würden die Institute den Kredithahn oft einfach zudrehen und das Tafelsilber verkaufen.
... und Anleger
Privatanleger fordert die DSW auf, geplante Aktienkäufe künftig noch genauer zu überprüfen. Dies gelte vor allem für die Spitzenreiter auf der Negativliste. „Niemand sollte sich darauf einlassen, bei am Boden liegenden Werten zu zocken“, warnt Malte Diesselhorst vom DSW. Für Aktienkäufe empfehlen die Experten „nur jene Unternehmen, die mit ihrer Geschäftsidee auch wirklich einen Markt gefunden haben und entsprechend auch Geld verdienen.“ Dafür lohne es sich, auch auf die Dividende zu schauen, betont Hocker. „Eine Dividende ist das untrügliche Zeichen des Geldverdienens.“
Die Geldvernichtung am Neuen Markt geht weiter...
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