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    FTD +++ KINOWELT +++ BAWe ÜBERPRÜFUNGEN +++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.03.01 19:53:21 von
    neuester Beitrag 27.03.01 21:52:02 von
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      schrieb am 27.03.01 19:53:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Di, 27.3.2001, 16:32, aktualisiert: Di, 27.3.2001, 18:36
      Bundesaufsichtsamt überprüft Kinowelt
      Von Till Weber, Hamburg

      Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel (BAWe) untersucht Aktienverkäufe des im Nemax 50 notierten Medienunternehmens Kinowelt. Einen Tag vor der Veröffentlichung der schlechten Zahlen für das Geschäftsjahr 2000 hatte sich die Anzahl der gehandelten Aktien fast versechsfacht.

      "Wir werden uns den Sachverhalt genau ansehen und dann entscheiden, ob Anhaltspunkte für Insiderhandel vorliegen", sagte eine Sprecherin des BAWe am Dienstag der Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland. Eine solche Untersuchung werde routinemäßig durchgeführt. Am Freitag hatte das Medienunternehmen für das vergangene Jahr einen Gewinnrückgang bekannt gegeben und damit die eigenen wie auch die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. An den Tagen vor der Veröffentlichung schoss die Anzahl von gehandelten Aktien auffällig in die Höhe: Die Stückzahl der Aktien stieg von 88.000 Aktien am Dienstag auf 497.000 Aktien am Donnerstag. Die Aktie stürzte am Dienstag um mehr als 15 Prozent auf 6,66 Euro und notierte damit zwischenzeitlich auf einem neuen 52-Wochen-Tief.

      Einem Sprecher von Kinowelt zufolge hat eine Mitteilung der ABN Amro Bank vom Mittwoch den hohen Aktienumsatz und den Kursverfall ausgelöst. In der Mitteilung hatte die Bank auf Risiken wegen Sonderabschreibungsbedarfs hingewiesen. Diese Vermutung habe einige Anleger verunsichert, sagte der Sprecher weiter. "Vom Vorstand hat niemand Aktien verkauft." Von einem Insiderhandel könne daher keine Rede sein. Ein Branchenkenner bezweifelte jedoch, dass "eine Mitteilung alleine für einen derartigen Kursverlust und einen solch starken Anstieg an gehandelten Aktien der Auslöser gewesen sein konnte".



      Kinowelt mit schwachen Geschäftszahlen


      Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag den Angaben zufolge mit 49 Mio. DM um 16 Mio. DM unter dem Vorjahreswert. Kinowelt erklärte das gesunkene Ebit vor allem mit "Maßnahmen zur Zukunftsvorsorge". Es seien einmalige Sonderfaktoren von 30 Mio. DM verbucht worden. Den größten Teil des Ergebnisrückganges hätten außerplanmäßige Abschreibungen beim Fußball-Merchandising verursacht. Außerdem hätten sich durch Investitionen im Kinobetrieb einmalige Sondereffekte ergeben. Noch vor wenigen Monaten hatte Kinowelt-Vorstand Michael Kölmel gegenüber der Financial Times Deutschland erklärt, sein Unternehmen habe die angepeilten Geschäftszahlen bisher noch immer erreicht.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 21:52:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      K I N O W E L T


      "Suche nach Anhaltspunkten"


      Auffällig hohe Umsätze vor der Meldung schwacher Zahlen - die Wertpapieraufsicht ermittelt.

      Frankfurt - Nun auch Kinowelt: Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel (BAWe) untersucht Aktienverkäufe bei dem Unternehmen, nachdem es kürzlich zu auffällig hohen Umsätzen vor der Veröffentlichung negativer Zahlen kam.



      Ermittlungen
      wurden inzwischen gegen zahlreiche Firmen an der Börse aufgenommen. Eine kleine Auswahl:
      Amatech

      Blue C

      EM.TV

      Emprise

      Herzog Telecom

      Hunzinger

      Ixos

      Metabox

      Sunburst












      Der Hintergrund: Am 23. März hatte das im Nemax 50 notierte Medienunternehmen die Zahlen fürs Geschäftsjahr 2000 mitgeteilt. Diese Zahlen waren deutlich schlechter als erwartet. Zwar konnte der Umsatz um fast 60 Prozent auf 608 Millionen Mark gesteigert werden, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen jedoch lag mit 49 Millionen Mark rund 25 Prozent unter Vorjahr.

      Prognostiziert worden war ein Ergebnis von 101 Millionen Mark vor Steuern und Zinsen. Die Folge: Auf dem Parkett erreichte das Papier ein neues Rekordtief von 7,80 Euro.

      Betroffen von diesem Absturz waren allerdings nicht alle Anleger. Einige hatten bereits am Vortag verkauft, und zwar in so großer Menge, dass die Anzahl der gehandelten Papiere sich gegenüber dem Durchschnittswert der Vorwochen nahezu versechsfachte. In Zahlen: Die Stückzahl der Aktien stieg von 88.000 Aktien am Dienstag auf 497.000 am Donnerstag.

      Das Unternehmen selbst hatte für dieses Phänomen eine wenig schlüssige Begründung: Ein Sprecher von Kinowelt verwies auf eine Mitteilung der ABN Amro Bank vom 21. März, in der die Bank auf den zu erwartenden Sonderabschreibungsbedarf der AG hingewiesen hatte. Händler zweifeln indes, ob diese Meldung allein ausgereicht hätte, das Handelsvolumen derartig in die Höhe zu treiben.

      Nun will sich das Bundesaufsichtsamt des Falles annehmen. "Wir werden uns den Sachverhalt genau ansehen und dann entscheiden, ob Anhaltspunkte für Insiderhandel vorliegen", sagte eine Sprecherin des BAWe am Dienstag der Online-Ausgabe der "Financial Times Deutschland". Eine solche Untersuchung werde "routinemäßig durchgeführt".

      Die Aktie stürzte am Dienstag um mehr als 15% bis auf 6,66 Euro und notierte damit zwischenzeitlich auf einem neuen 52-Wochen-Tief. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens fiel damit auf knapp 380 Millionen Euro.

      Wenige Wochen zuvor hatte die Aktie noch einen kleinen Höhenflug erlebt, nachdem die "Welt am Sonntag" aus dem Springer-Verlag Gerüchte kolportiert hatte, nach denen eine Übernahme von Kinowelt durch Bertelsmann bevorstehen könnte. Dies wäre für Vorstands-Chef Michael Kölmel bereits die zweite lukrative Übernahme. 1996 hatte er schon einmal einen lukrativen Deal abgeschlossen und drei Viertel des von ihm gegründeten Finanzen-Verlags verkauft - an den Springer-Konzern.


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