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    Parsytec peilt kräftiges und profitables Wachstum an - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.07.01 08:29:01 von
    neuester Beitrag 18.07.01 11:32:58 von
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      schrieb am 13.07.01 08:29:01
      Beitrag Nr. 1 ()

      Die rund 250 Unternehmen der deutschen Bildverarbeitungs-Branche weisen für das abgelaufene Jahr ein Rekordergebnis aus. Bildverarbeitungs-Systeme werden auch zukünftig immer stärker das Bild der Automatisierungstechnik bestimmen. Es sind erst etwa 15–20% des Marktpotenzials erschlossen und täglich kommen neue Anwendungsgebiete hinzu. Die Parsytec AG hat sich bereits früh auf die Oberflächeninspektion von Bahnwaren spezialisiert, und ging als erstes Unternehmen an den Neuen Markt.

      Parsytec entwickelt Inspektionsanlagen, die Fehlergrößen bis unterhalb 1 Quadratmillimeter erkennen. Bei Bandbreiten bis 2 Meter und Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h werden ca. 2.000 Videobilder pro Sekunde ausgewertet. Durch die gewonnenen Daten lassen sich frühzeitig fehlerhafte Produkte von einwandfreien unterscheiden. Somit kann schnell entschieden werden, ob das Produkt eine Nachbesserung erfährt, für einen Auftrag mit niedrigeren Qualitätsansprüchen verwendet wird oder komplett ausgesondert wird.

      Investor-Relation-Manager Dr. Martin Karlowitsch kommentiert den ’Sidmar-Fall’, den folgenden Kurssturz, und den korrigierten Prognosen. Die Fragen stellte w:o-Mitarbeiter Malte Witsch.

      ?: Nach der Auftragsstornierung der Sidmar haben Sie die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich zurückgeschraubt. Daraufhin stuften diverse Analystenhäuser Parsytec herunter und der Kurs crashte um rund 70%. Sehen Sie die Entwicklung der Aktie für gerechtfertigt, und wenn nein, was wollen Sie gegen einen Kursverfall unternehmen?

      Karlowitsch: Das Finden der richtigen und damit „fairen“ Bewertung der Aktie ist die exklusive Aufgabe des Kapitalmarktes. – Allerdings weise ich darauf hin, dass Parsytec heute leicht niedriger bewertet ist als vor dem – auch aus heutiger Sicht – erfolgreichen Börsengang im Juni 1999. Während wir aber heute in der Stahlinspektion mit einem Weltmarktanteil von über 60% klarer Weltmarktführer sind, und uns in der Papierinspektion in nur 2 Jahren einen Weltmarktanteil von 25% erarbeitet haben, hatten wir zum Börsengang im Sommer 1999 gerade erst den Einstieg in den Stahlmarkt geschafft.

      Trotz der Auftragsstornierung mit der verbundenen deutlichen Anpassung unserer 2001er-Planung hat sich die Parsytec Equity-Story ja überhaupt nicht geändert: Wir liefern die Schlüsselsoftware zu hohen Produktivitätsgewinnen in einer sehr großen Old Economy und unser Markt steht erst am Anfang eines lang anhaltenden starken Wachstums, das die Experten von A.T. Kearney auf durchschnittlich 59% pro Jahr bis 2005 schätzen. Mit einem Weltmarktanteil von gut 60% werden wir von diesem Wachstum überproportional partizipieren. Die Kommunikation der unverändert sehr guten Perspektiven der Parsytec – auch auf mehreren aktuell in der Planung befindlichen Roadshows – prägt derzeit unsere Investor Relations Aktivitäten.

      ?: Die Differenz zwischen alten und neuen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr, die größer als der vor 2 Wochen stornierte Auftrag ist, erweckt den Verdacht auf weitere Verträge, die kurz vor dem Scheitern stehen. Wie kommentieren Sie diesen Verdacht?

      Karlowitsch: Diesen Verdacht kann ich in einer skeptischen Kapitalmarktstimmung verstehen, gleichzeitig aber klar sagen: Dafür gibt es keinerlei Grundlage. Beispielsweise hat Parsytec vom Weltmarktführer POSCO im Mai 2000 einen Auftrag über 13,1 Mio. Euro für 15 Inspektionssysteme erhalten. Von diesen 15 Systemen haben bereits 13 die vorläufige Abnahme und die weiteren 2 vorläufigen Abnahmen erwarten wir in den nächsten Wochen. Wir werten die vor 2 Wochen publik gemachte Uneinigkeit mit Sidmar sowohl inhaltlich als auch in ihrer Entstehung als absoluten Einzelfall.

      Die von Ihnen angesprochene Differenz hat zwei Gründe: Erstens mussten wir durch die Veröffentlichung des „Sidmar-Falles“ von kurzfristigen Effekten auf derzeit verhandelte Projekte ausgehen. Insgesamt rechnen wir aber nicht mit einem nennenswerten Wegfall von potenziellen Projekten, sondern lediglich mit Verzögerungen beim Auftragseingang. Diese wirken sich aber auch auf die 2001er-Planung aus. Zweitens hat das gerade abgelaufene 2. Quartal gezeigt, dass die M&A-Prozesse in unseren Zielindustrien ungewöhnlich stark zugenommen haben. Dadurch werden bei den involvierten Kunden alle Investitionsprojekte für eine Zeit von 3 bis 6 Monaten „on hold“ gelegt, wodurch sich für Parsytec sichere Auftragseingänge leicht verschieben.

      ?: Parsytec wollte laut FTD-Angaben bei Sidmar für Software-Anpassungen zusätzlich ’abkassieren’. Rechnet sich im Nachhinein dieser Schritt, durch den Sie Ihren drittgrößten Kunden verloren haben?

      Karlowitsch: Mit dieser Formulierung hat die FTD die Situation bei Sidmar aus unserer Sicht überzeichnet. „Abkassieren“ bedeutet einfach, dass sich letzten Endes im Sinne der Aktionäre jeder Kunde „rechnen“ muss. Im Rahmen des üblichen Customizing-Prozesses, in dem unsere Software an die spezifische Produktionsumgebung des Kunden angepasst wird, hat Sidmar - deutlich über das von uns im Markt als „normal“ erfahrene Maß hinaus – spezielle Projektentwicklungen und sogar kundenindividuelle Produktänderungen gefordert. Bis zu einem gewissen Grad haben wir dem zunächst auch entsprochen. Als aber die erwarteten Spezialentwicklungen so spezifisch wurden, dass wir sie bei allen übrigen Kunden nicht hätten einsetzen können und gleichzeitig deutlich wurde, dass die Projekte mit Sidmar aus diesem Grunde zu einer langfristigen Margenerosion führen würden, haben wir uns entschieden, nicht in einen speziellen Kunden, sondern in die für den Weltmarkt nutzbare Parsytec-Technologie zu investieren. Diese schwierige Entscheidung hat uns aus weiten Teilen der Stahlindustrie, und damit der Gesamtheit des Marktes, durchaus Verständnis eingebracht.

      ?: Die neue Software HTS4 bildet einen zentralen Punkt in Ihrer künftigen Unternehmensentwicklung. Ergibt sich aber nicht aus den verminderten Anpassungs-Einnahmen eine geringere Gewinnmarge in diesem Bereich?

      Karlowitsch: Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. HTS4 ist die weltweit erste Inspektionslösung, die für die einzelnen Produktionslinientypen (Warmband, Beize, Kontiglühe, etc.) vorkonfiguriert ist. D.h. bereits bei Auslieferung beinhaltet das Inspektionssystem Leistungselemente, die mit HTS3 erst nach einem umfassenden Customizing realisiert werden konnten. Bei einem stabilen Lösungs-Preis führt diese Reduktion des Customizing mittelfristig zu einer verbesserten Margensituation. Darüber hinaus profitieren wir mir HTS4 erneut von den Fortschritten im Multimedia-Massenmarkt, die sich ebenfalls in einer verbesserten Kostenstruktur niederschlagen.

      ?: Sie sprechen in ihrer Ad-hoc Mitteilung von einer Signalwirkung im russischen Stahlmarkt. Davon sprachen Sie auch bei dem Auftragseingang der USX in den USA? War dort eine solche Entwicklung zu beobachten?

      Karlowitsch: Ja. Im Dezember 2000 haben wir einen ersten Auftrag über 0,9 Mio. Euro von USX, dem größten integrierten amerikanischen Stahlproduzenten erhalten. Diese Entscheidung eines anerkannten „Key Players“ in den USA hat dann im 1. Quartal Aufträge über insgesamt 1,7 Mio. Euro von zwei weiteren amerikanischen Stahlproduzenten, nämlich Ipsco und PRO-TEC, nach sich gezogen. Darüber hinaus rechnen wir im laufenden Geschäftsjahr mit weiteren Aufträgen aus den USA.

      ?: Im 1. Halbjahr erwirtschaften Sie erfahrungsgemäß rund 40% der Jahresumsätze. Nun belasten aber noch Abschreibungen und die Auftragsstornierung das Ergebnis in den ersten sechs Monaten. Trotzdem erwarten Sie, im 2. Halbjahr weiterhin `nur` 60% des Jahresumsatzes zu erwirtschaften. Werden zusätzliche Belastungen auf Sie zu kommen?

      Karlowitsch: Nein, es sind keine weitere Belastungen zu erwarten. Der reduzierte Umsatz des zweiten Halbjahres resultiert einzig aus den vorher bereits diskutierten Verzögerungen aufgrund der temporären Spill-over-Effekte aus dem „Sidmar-Fall“ und aufgrund von Konsolidierungsprozessen in unseren Zielindustrien. Daher erwarten wir für 2002 mit einem Umsatz von 65 Mio. Euro bis 75 Mio. Euro auch wieder ein kräftiges – und mit einer Nettomarge von 10% auch wieder deutlich profitables! – Wachstum von rund 80%.




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      schrieb am 18.07.01 11:32:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      bravo!!! und das ist ehrlich gemeint.

      nicht nur für die offenheit in diesem artikel. selbst die letzte adhoc, die mir zwar noch immer in knochen steck, ist offen und läßt den investor nicht im dunkeln stehen. solche offenheit läßt auf ein gutes, solides management schließen. das ist in der heutigen zeit, für mich sehr wichtig.

      gruß

      CyberOpti


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