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    Brokat- Übernahmevorbereitungen laufen heiss & keiner merkts - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.07.01 14:14:41 von
    neuester Beitrag 26.08.01 01:31:52 von
    Beiträge: 56
    ID: 446.561
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      schrieb am 30.07.01 14:14:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Fakten:

      - 1.Brokat kündigt letzte Woche Umschuldungsverhandlungen an
      - 2.Brokat schreibt US- Beteiligungen um EUR 825 Mio ab
      - 3.COO verläßt Brokat- FAZ : Aufgaben von Maestrini entfallen
      - 4.FAZ: Oracle könnte Interesse für Brokat haben

      Meine Schlussfolgerungen:

      Preisfragen:

      1. Warum will Brokat jetzt umschulden ?
      2. Warum schreibt Brokat jetzt Goodwill komplett ab (und nicht über 7 Jahre verteilt) ?????


      1. Brokat kennt ihr Liquiditätsproblem nicht erst seit 5 Minuten. Die Zinsersparnis für den nächsten Kupon ist deutlich kleiner als 7 Mio EUR - bei einer Burn- rate von EUR 48 Mio absolut zu vernachlässigen. In was könnte getauscht werden ? Längere Laufzeit scheidet aus, Kupon kann auch nicht reduziert werden (Bonität), Rückkauf scheidet aus (zuwenig Liquidität bei Brokat). Fazit: Brokat kann nur umschulden in etwas mit EK- Charakter, heißt Wandel- oder Optionsanleihe (Tauschlevel mögl. bei 33-50% des Nominalwertts des aktuellen Bonds. Das hat den Charme, daß 1. der Zinsaufwand reduziert werden kann, 2. Der Gläubiger zwar auf einen Teil seiner Forderung verzichtet, aber quasi mit Besserungsschein bei steigendem Aktienkurs, 3. Brokat seine Schulden substanziell vermindert und 4. die Anleihe möglicherweise nicht zurückgezahlt, sondern in EK gewandelt wird.

      2. Warum in Gottes Namen schreibt Brokat bei der momentanen Unsicherheit in bezug auf die Zukunft die US- Unternehmen jetzt auf einen Schlag ab, anstatt wie üblich über 7 Jahre (FAZ) ??? Wäre es nicht einfacher in 3 Monaten den Laden einfach zuzusperren ? Brokat bräuchte viele, viele Jahren um in die Gewinnzone zu kommen.

      Die Antwort kann meines Erachtens nur lauten, daß dieser riesige Verlustvortrag von einem US- Großkonzern genutzt werden soll. Dieser kann die Abschreibung heute super gebrauchen. Angeblich bedeutet EUR 825 Mio 21 EUR pro Aktie ( nicht von mir verifiziert !). Bei einer Steuerquote von 30% heißt das Cash 7 EUR pro Aktie und das bei einem Kurs von 2 EUR für die Aktie !
      Vorher soll Brokat auch noch versuchen, seine Schulden massiv zu reduzieren (s. Umschuldung).

      Die Braut macht sich hübsch !!! Die Verhandlungen mit einem Investor sind schon sehr weit. Könnte übrigens auch erklären, warum die Aufgaben des COO wegfallen sollen.


      Das Ganze macht allerdings nur Sinn, wenn ein Übernahmepreis nicht allzu weit vom aktuellen Börsenkurs entfernt liegt.


      P.S.:
      -Bei einer Übernahme nach Umschuldung führen auch die Anleihegläubiger gut: Bonität und Rückzahlungswahrscheinlichkeit verbessern sich.
      - Wandel-/ Optionspreis evtl. am Übernahmekurs
      - Partizipation an Wertsteigerung eines Großunternehmens

      Bevor alle über mich herfallen: Ich gebe zu, daß es sich weitgehend um Vermutungen handelt, aber ich denke doch, um sehr fundierte. Wenn Brokat es nicht so macht, ist Ihnen nicht zu helfen. Mit dieser Konstruktion hätte Brokat viele Probleme gelöst und ein Investor macht ein Bombengeschäft.
      _
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 14:29:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      gut gedacht, mal sehen was die realität bringt
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 14:43:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was mir sofort einleuchtet sind die Verlustvorträge, d.h. ich bekomm CASH und die Firma nebenbei geschenkt.

      Ein guter Partner macht Brokat und damit die Produkte "überlebenssicher", wer kauft schon eine Software von einem finanziell maroden Partner.

      Das mit der Wandelanleihe kann ich mir so nicht vorstellen, aber ein anderer Grund. Bei einem derzeitigen Kurs von 30% beträgt der eff. Zins üvber das 3-fache des nominalzinssatzes. (Ich weiss grad nicht wie der nom. ist, ich denke bei ca. 10% d.f. eff. über 30%) d.h. jede Umfinanzierung die diese MArge unterschterschreitet ist ein Vorteil für Brokat. (oder für den Übernehmer)

      Muss die Anleihe, wenn Brokat übernommen wird nicht zu 100% zurückbezahlt werden ? Evt. ist im Moment von Aktien auf Anleihe umzuschichten (Kurspotential Anleihe über 200% bei Voll-Bedienung)
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 16:42:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Letzte Woche sollte doch der Restrukturierungsplan für den Bond schon kommen.

      Warum hört man denn nichts?
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 17:59:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      oh je - also so eine restrukturierung kann schnell gehen (ein paar wochen) es kann aber auch dauern (ein paar monate), je nachdem wieviele beteiligte und wie gross die positionen etc.

      jetzt ist erst mal nur angekündigt das man das angeht.

      aber da der druck hier ja enorm ist (denn was passiert wenn die firma illiquide ist, bevor das verfahren beendet ist?) - kann man da nur abwarten. eine wandlung wie von Mr. Diamond vorgeschlagen dürfte nicht einfahc sein, denn wer kauft jetzt noch zusätzliche aktien?

      und mit dem verlustvortrag - die amerikanischen bilanzvarianten und steuern sehen anders aus - das lässt sich nicht einfach übertragen. und weg sind die schulden damit auch nicht. und - entweder müssen die arbeitnehmer dann freigestzt werden (was angesiichts der deutschen Arbeitsschutzgesetzte weder billig noch schnell geht und hier gehts ja immer noch um hunderte deutscher beschäftigte) oder die unternehmenstätigkeit muß fortgeführt werden und erflogreich gemacht werden - so und wenns derart schlecht steht mit einem unternehmen welches derart geld hatte, dann ist entweder das produkt nicht gut genug oder der wettbewerb zu stark oder die firma als ganzes zu schlecht oder der markt noch nicht da. heist das für eine fortfürhrung bis zum erfolg auch noch locker mal 150 Mio. anfallen.
      was natürlich nicht heist, das nicht alles möglich ist - nur würde ich nicht gerade auf firmenleiter amerikanischer großunternehmen setzten.

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      Avatar
      schrieb am 30.07.01 18:56:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      "Brokat- Übernahmevorbereitungen laufen heiss & keiner merkts"

      ich schon :D
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 19:43:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      @macconrad

      erzähl, ich mag brokat aber ?????? hatte schon an die anleihe gedacht, aber dann letztendlich doch die fingerweggelassen, soll man rein ???
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 19:52:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wer 825 Mios Miese in einer Adhoc meldet und auch noch so richtig breit auf Verlust pro Aktie umrechnet, will einen Kurssturz auslösen.

      So geschehen.

      Fragt Euch mal wer da (außer mir) genauso gezielt die Hand aufgehalten hat.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 19:53:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      die 49k zu 2,05 im BID sind schon imposant,
      ich denke mit einer kleinen Position kann man nicht viel falschmachen,
      hab mir 1000 Stück gekrallt

      Nagi :)
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 20:01:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ihr habt mich überzeugt - bin auch dabei!!!
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 21:27:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      ... ich glaub ja nicht wirklich, das irgendeiner hier kauft, aber trotzdem..
      hier wollte keiner einen krussturz auslösen, die mussten Blaze (u.a.; Blaze war seit 1985 Neuron Data udn ab 1999 Blaze, also nach fast 15 Jahren Geschäftstätigkeit schrieb die Firma halt immer noch Verluste ...)zu Marktpreisen abschreiben.

      "...Vor dem Hintergrund der Regelungen der US-Amerikanischen Bilanzierungsvorschriften könnte das Schlimmste noch bevorstehen: `Nach US-GAAP sind Unternehmen verpflichtet, eine marktgerechte Bewertung ihrer Beteiligungen vorzunehmen`, sagt Osigus im Gespräch mit Handelsblatt.com. Das bedeute, das weitere Sonderabschreibungen erforderlich werden könnten... 20.6.01 "

      ach ja und bids kann man auc reinstellen und wieder rausnehmen....
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 21:47:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      @die stimme...diese entscheidung muß du schon alleine treffen...laß dich weder von macconrad noch von hsm;) beinflussen.

      eins steht fest:

      die zahlen für 2 q waren scheiße aber da ist brokat im 2 q nicht alleine:D s. broad, jds etc. etc. und am freitag kam die meldung daß brokat den abschluß der investorengesprächen im 3Q erwartet:D, ich frage mich nur;) warum diese meldung nicht in diese "grottenschlechte" ad-hoc miteingepackt wurde, sondern nur in englische version vom consors-benachrichtigungssystem zu haben war? :D

      und wenn du meinst die amis haben den letzten deal mit brokat gemacht ohne sich zu vergewissern....dann lass es lieber die finger von brokat ;)

      hab noch nie was über "ami-stupid-money" gehört;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 09:18:26
      Beitrag Nr. 13 ()
      heyyy Alterego

      ich bin schon investiert und das dicke BID ist auch noch da :)
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 10:11:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Was den Verlustvortrag angeht so sind 2 Dinge zu beachten

      1. Bei den vorgelegten Zahlen handelt es sich um KOnzernabschlüsse, die für Steuerfragen ohne Relevanz sind.
      2. Nach US-Steuerrecht sind Goodwill-Abschreibungen in den allermeisten Fällen steuerlich nicht ansetzbar.

      Allerdings sind natürlich auch sonst hohe Verluste angefallen

      Was den Bond angeht , so kann ich mir gut vorstellen, dass Brokat anbietet diesen in Aktien zu tauschen. Dabei kann es natürlich nur so sein, dass der Nominalwert zugrundegelegt wird. ANsonsten bleibt einem ja immer noch die Möglichkeit den Tausch abzulehnen und Brokat wird den Bond bedienen müssen, es geht gar nicht anders.
      Avatar
      schrieb am 31.07.01 16:15:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      Meine Vermutung ist, dass die Wandel-und Optionsanleihe zur umschuldung genutzt wird. Das waere fuer einen Uebernehhmenden auch sehr interessant, da auf der HV ein Volumen von 1MRD. Euro genehmigt wurde, wenn es sich um eine Wandelanleihe handelt kommt so ordentlich cash in die Kasse und das Uebernehmende Unternehmen wuerde so indirekt die Aktien kontrollieren, da durch die bedingte Kapitalerhoehung aus EInlagen ebenfalls auf der HV genehmigt wurde.
      Die Goodwillabschreibungen haben zwar direkt keine Auswirkungen auf das Uebernehmende Unternehmen, dass ist richtig, aber es schmaelert denn Gewinn von Brokat erheblich und stellt eine aktivierte Forderung da. Daraus folgt, dass Brokat die naechsten Jahre Gewinne machen koennte ohne einen Pfennig steuern zahlen zu muessen. Ideal um Gewinne eines Unternehmens aus einem Geschaeftsbereich ueber Brokat laufen zu lassen.(Lohnt sich nur fuer grosse Unternehmen, die auch schon Gewinn machen).
      Der Uebernahmepreis orientiert sich an den letzten 30 Handelstagen des Uebernommenden Unternehmens.(siehe Uebernahmekodex)plus agio, damit die aktionaere mitmachen, sonst wuerde doch keiner seine Aktien hergeben!!!

      Disclaimer:
      Der Artikel stellt nur meine Meinung dar und ist keine Aufforderung zum kauf oder Verkauf von Aktien.
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 13:22:06
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ K. Bautz

      Für Brokat sind 2 Dinge wichtig bei einer Umschuldung:
      1. Kuponreduktion (laufender Zinsaufwand)
      2. Verschuldungsreduktion (aktueller Kurs der Anl. 26%, bei einem Umtauschverhältnis von z.B. 40% hätte BRJ seine Verschuldung um 60% reduziert).

      Eine absolut gängige und realistische Möglichkeit !

      Nur die Bondholder müssen auch mitspielen. Deshalb scheidet m.E. aus:

      - Tausch in straight bond mit niedrigerem Kupon (kein Vorteil für Bondgläubiger: Kurs der neuen Anleihe würde wieder da landen , wo der aktuelle Kurs auch ist)
      - Längere Laufzeit (Bond läuft bis 2010; kein Vorteil für BRJ)
      - Rückkauf (keine Liquidität hierfür vorhanden)
      - Tausch in Aktien, da Verschlechterung bei schuldrechtlichem Anspruch gg. Unternehmen im Konkursfall, kein Vorteil für Gläubiger

      Bleibt m.E. nur EK- ähnliches Produkt Wandel-/oder Optionsanleihe (niedrigerer Kupon, Verschuldung reduziert, keine Rückzahlung der W.anleihe bei Erholung des
      Unternehmens, da in EK (Aktien) gewandelt wird).

      Alle Fliegen mit einer Klappe geschlagen !

      Vorteile für den Anleger:

      - Bekommt höheren Kurs als heute (z.B. 40%)
      - Hat weiter schuldrechtlichen Anspruch (Konkursquote)
      - Hat quasi über Wandlungsrecht einen "Besserungsschein".


      @Alterego

      1. Hier geht´s nicht um zusätzlichen Aktienkauf (s.o.)!
      2. Schulden sind hier sehr wohl reduziert (um z.B. 60%)
      3. Bilanzierungsvorschriften USA: Zitat aus FAZ v. 28.7.:

      (...)"Brokat hatte die Unternehmen im vergangenen Sommer gekauft und mit eigenen Aktien bezahlt. Mittlerweile liegt der Kurs längst deutlich unter 10 Euro. Rechnet
      man auf dieser Basis den Wert von Blaze und Gemstone aus, kommt man zwangsläufig zu sehr viel niedrigeren Ansätzen. Brokat hätte im Normalfall den hohen
      Firmenwert über 7 Jahre abschreiben können. " (...)

      Warum haben sie es trotzdem jetzt auf einen Schlag gemacht ????

      @Agnetha

      Verlust pro Aktie 22,35 EUR (ich schrieb 21 EUR) Quelle Brokat Presseinfos

      @Omegabroker

      Verlustvortrag- Nutzung möglich ?

      Zitat Kommentar FAZ 28.07.01:

      (...) "Unvorstellbar wie lange es dauern würde, bis die Brokat- Gewinne, sollten sie denn eines Tages erwirtschaftet werden, diesen Verlust wieder ausgeglichen haben. Wesentlich besser als Brokat könnte ein ertragsstarkes Unternehmen diesen Verlustvortrag nutzen, wenn es denn die Stuttgarter Softwarespezialisten übernähme. Unter diesem Aspekt erscheint auch die beinahe völlige Abschreibung sinnvoll, die Brokat auf seine amerikanischen Tochtergesellschaften vorgenommen hat. Zwar wäre es auch möglich gewesen, diese Goodwill- Abschreibung auf sieben Jahre zu verteilen, doch mit der drastischen Anpassung hat Brokat tabula rasa gemacht." (...)


      @Allfinanz

      Bei einer Umschuldung kommt kein Geld in die Kasse, nur der Zinsaufwand & die Verschuldung reduziert sich.



      Fazit: Brokat bereitet eine Übernahme massiv vor.

      Jeder der nachdenkt und positiv für Brokat ist, ist m. E. aber bei der Anleihe besser aufgehoben.
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 13:26:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ergänzug:

      Finanznachrichten.de v. 31.7.01

      31.07.2001: Fitch: Brokat-Rating runter von CCC auf CC

      Die 2010er Anleihe der Brokat AG wurde heute von der Rating-Agentur Fitch von "CCC" auf "CC" abgestuft. Gleichzeitig bekräftigten Tony Stringer und David Staples vom Londoner Fitch-Büro den Beobachtungsstatus mit negativem Vorzeichen.

      Die Agentur reagiere damit auf die von Brokat vorgelegten schlechten vorläufigen Quartalszahlen zum 30. Juni 2001. Die veröffentlichte Restrukturierung der Anleihe sieht Fitch als Indiz, dass an einer Übernahme gearbeitet wird. Denn im Falle einer Abgabe der Kontrolle an einen Dritten müsste Brokat seinen Anleihe-Besitzern gemäss Emissionsbedingungen ein Rückkaufangebot zu einem Preis von 101 % des Nominales machen und die angelaufenen Zinsen berappen.

      Am 30. September 2001 ist die nächste Zinszahlung fällig. Bei einem Kupon von 11,5 % und halbjährlicher Zahlung werden bei 125 Mio. Euro Nominale 7,2 Mio. Euro fällig.

      Die Anleihe notiert am Nachmittag an der Berliner Börse bei einem Kurs von 26,60 % um 1,1 Prozentpunkte bzw. 4,31 % fester. Die Aktie notiert in Frankfurt unverändert bei 2,06 Euro.

      Von Markus Meister, FinanzNachrichten.de-Redaktion

      Markus Meister schreibt als freier Journalist für mehrere Print- und Online-Medien und ist Redakteur von FinanzNachrichten.de. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels besitzt er Brokat-Anleihen. Dieser Bericht stellt keinesfalls eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Die veröffentlichten Informationen geben lediglich einen Einblick in die Meinung eines Wirtschaftsjournalisten. Für weitere Fragen steht der Redakteur via Mail (markus.meister@finanznachrichten.de) zur Verfügung.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 19:08:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      Mein Kompliment, Mr. Diamond, Alfinanz etc.!

      Ausgezeichnet gedacht. Hätte Eure Beiträge schon am 30.7. lesen sollen - also vor dem Übernahmegerücht. So habe ich heute leider einige Stücke verkauft, weil ich etwas unsicher wurde.

      Eure Schlußfolgerungen treffen nämlich ganz besonders gut auf die englische Vodafone zu. Unter diesen Aspekten ist der Artikel in der Wirtschaftswoche wohl nicht länger als ein unfundiertes Gerücht zu betrachten. Ich habe mir soundso nicht vorstellen können, daß dort unsauber recherchiert wurde und irgendeinen Blödsinn in die Welt posaunen. Also werde ich meine restlichen Brokat`chen nicht verscherbeln.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 19:34:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      Das mit Vodafone was läuft ist klar, jedoch ob Siemens wirklich nicht (mehr) interessiert ist ?

      Hat doch Siemens für € 72 Mill. 3 % von Brokat in 10/2000
      erworben. Nunmehr ist die ganze Hütte für das gleiche Geld zu haben. Anleihe nicht vergessen (€ 125 Mill.)!!

      Die Ami Beteiligungen Gemstone und Blaze sollen über Goldman Sachs an den Mann gebracht werden, wobei Gemstone
      nicht uninteressant ist. Vielleicht sind hier noch a.o.
      Erträge drin ?

      Vielleicht leben totgesagte eben doch länger ?

      Ein erneuter "Kaufrausch ist ebenso drin, wie ein Abgleiten
      Richtung € 2 !
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 20:33:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo zusammen :cool:

      Mal ein paar Grundsatzüberlegungen

      1.) Warum ging Brokat Ende 99 bis fast 200€ hoch?
      Weil es eine gute Firma mit einem guten Produkt war und weil die
      Entwicklungsgeschwindigkeit des Internet überschätzt wurde!

      2.) Warum ging Brokat jetzt bis unter 2€ runter?
      Weil sich herausgestellt hat, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit
      des Internet gewaltig überschätzt wurde! Einem Fehler dem auch das
      Management von Brokat erlegen war und durch seine Beteiligungen
      während der Euphoriephase grossen Blutzoll entrichten musste!

      3.) Wer war schon immer der Hemmschuh für neue Technologien? Der ehemals
      staatliche Monopolist "Deutsche Telekom"! Bei Mobilfunk haben sie es
      auch probiert ihre alten Monopolpfründe auszunutzen! Und was ist
      passiert? Zunächst hat Ihnen D2 Mannesmann gewaltige Marktanteile
      abgenommen und dann hat Vodafone D2 Mannesmann einfach übernommen

      :D ACHTUNG! Die Geschichte geht weiter!:D

      4.) Wer ist immer noch der Hemmschuh für den Durchbruch des Internet?
      :applause: Richtig! Die Deutsche Telekom Mit ihrem Monopol auf die
      letzte Meile! Hat das Problem aber inzwischen erkannt und versucht
      z.B. mit der Flatrate bei T-DSL endlich einzulenken, allerdings nicht
      ohne sich vorher ein gewaltiges Stück von dem zu verteilenden Kuchen
      gesichert zu haben!

      5.) Wer wird Ron Sommer (Deutsche Telekom) wieder einen Strich durch die
      Rechnung machen wie beim Mobilfunk
      Richtig! Wieder Vodafone
      :DEngland gewinnt den 3. Weltkrieg gegen Deutschland (kleiner Scherz):D
      Meine persönliche Meinung: Deutsche Telekom - Kursziel = 0€ (natürlich
      nur Spaß , echt bei 17€ tritt Ron Sommer zurück und in 2 Jahren ist
      die Telekom bei Neuwahl eines guten Managers vielleicht bei 20€!

      6.) Warum erzähle ich das alles :confused:
      Weil Brokat gar nicht Konkurs gehen kann! Weil Brokat in Internet-
      anwendungen viel zu fest verankert ist. OK! Das Management hat Scheiße
      gebaut! Sie haben sich von der Internet-Euphorie Anfang 2000 hinreißen
      lassen und falsch investiert. Für mich eigentlich kein Wunder nach ihrer
      eigenen damaligen Performance! Aber! Egal ob Vodafone, Siemens, IBM, etc.
      diese großen Adressen können es sich gar nicht leisten wenn Brokat vor die
      Hunde geht; und schon gar nicht, daß ein anderer (z.B.?Vodafone?) die
      alleinige Kontrolle über Brokat hat!

      ;)Also! Was wird passieren?
      Wenn 2, 3, 4, 5 ... sich streiten --- freut sich der Anleger:D:D:D

      Gruß herr:cool:es
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 20:50:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Warum der Fall Brokat gut enden wird

      Zugegeben, die Aktie ist heisssssssssss !
      Wenn man jedoch den normalen - weil gesunden - Menschenverstand wirken läßt, stellt sich die Situation schon wesentlich beruhigter
      dar.
      1) Im Gegensatz zu vielen NM-Klitschen
      verkauft Brokat keine`Visionen` sondern
      echte Produkte, die sich im Markt bewährt
      haben.
      Gerade in diesem Moment, wo ihr das hier
      lesen könnt, habt ihr ein Brokat-Produkt
      genutzt. Die Software von CSO ist eine der
      schnellsten und besten.
      Ich kenne auch andere (bspw von comdirect)
      und der On-Line-Betrieb mit dieser endet
      meinerseits häufig in Gähnen und zig-fachen
      Fluchausdrücken.
      2) Und weil gerade die Softw. eine Perle bei
      Brokat ist, haben sich viele Bankhäuser
      dafür entschieden.
      Die letzte war eine große Bankenkette
      (glaub` auf den Philipinen).
      Weiterhin ein grosses Investmenthaus in New
      York und viele andere.
      Nicht zu vergessen die Firma Vodafone.
      Denen viele Felle davonschwimmen werden
      sollte die UMTS-Nutzung für das
      Handy-Banking nicht schnellstens in Gang
      kommen.
      Gerade Vodafone ist für eine agressive
      Markterschliessung bekannt.
      Warum haben sich wohl Vodafone und die
      anderen gerade für Brokat als Partner für
      so ein heikles Projekt entschieden ?
      Wo sich doch die Probleme bei Brokat
      seinerzeit schon abgezeichnet haben ?
      3) Aus oben angeführten Gründen besitzt Brokat
      eine gut fkt. Schlüsseltechnologie die
      nicht nur Vodafone von hohem Nutzen
      ist (Siemens, Banken ... wer noch.. !?).
      Wir dürfen uns also noch um einen heissen
      Kampf um die Zerteilung `des Fells dieses
      Bären` einstellen, was uns als Anleger
      nur recht sein kann.
      4) Wenn Banken ihr sensibelstes Rückgrat (die
      IT-Strukturen mittels der Brokat-Softw.)
      diesem Produkt anvertrauen, so läßt es sich
      nicht von heute auf morgen vor die Tür
      stellen und ein anderes einsetzen.
      Die gesamte Kundschaft von Brokat muß
      ureigenste Interessen haben, daß diese
      Firma nicht den Bach hinuntergeht.
      5) Mitarbeiter die um die Perspektiven ihres
      Arbeitsgebers im unklaren sind, verlassen
      schnell die Firma.
      Und das sind meistens die besten, weil
      Know-how-Träger !
      Folglich darf sich dieses Trauerspiel nicht
      mehr lange fortsetzen und das weiß man auch
      in den allerhöchsten Management-Kreisen
      der von Brokat abh. Kundschaft.

      Langem Schriftsatz letzter Schluss.
      Für mich wird eine Lösung nach folgendem Schema
      immer wahrscheinlicher.
      1) Finanzstarke Brokat-Kunden werden diese
      Firma aufkaufen. Dabei aber nicht in den
      Vordergrund treten (ist schlecht für das
      Produkt weil: die Bankenkonkurrenz kauft
      nicht gerne ein Produkt wenn sie damit
      einen Mitbewerber unterstützt!!!).
      Die werden also im Hintergrund agieren.

      2) Ein `Strohmann` wird eingeschaltet der nach
      aussen hin die wahren Anteilseigner
      (mit-)vertritt.
      Auch der handelt im ureigensten Interesse.
      Das könnte selbst.
      Vodafone, Siemens aber auch ein anderer -
      gerne anonym bleibender Kunde - sein.

      3) Ein Entscheidung aus dargelegten Gründen
      wird sehr schnell kommen.

      4) Die jetzige Brokat-GL wird
      zurück(ge-)treten und die Führung
      gestanden Profis (der erwähnten
      Interessensgruppen) überlassen.
      Was nicht der erste Fall dieser Art wäre.

      Die Muppets lassen grüssen!!!

      Für mich ist Brokat zwar spekulativ aber unter Abwägung aller Risiken noch das Harmloseste.
      Wll heissen: Die Chancen auf schnellen Gewinn übersteigen die Risiken.
      Die zittrigen Hände haben heute ihre Stücke abgegeben. Man kann`s ihnen bei dieser Stimmungslage am NM auch nicht verdenken.
      Allerdings werden sie es bald bereuen.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 20:51:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      Deine Überlegungen machen Sinn !

      Das bleibt spannend !


      Gruß
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 20:58:37
      Beitrag Nr. 23 ()
      an MrDiamond:

      gebe Dir recht, das Produkt ist übringes viel zu gut
      daß sich das keiner unter den Nagel reissen möchte.

      Wir werden einige der wenigen sein, die in diesem NM-Umfeld
      auf die richtige Karte gesetzt haben.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 21:04:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      an Agnetha:
      Du hast recht, das ist schon mehr als augenfällig.

      Aber das ist wieder mal die alte Methode:
      Man muß den Bären kräftig schütteln damit die
      unzähligen Motten aus dem Fell fallen.
      Dann verteilt man das Fell.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 21:07:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ist euch schon aufgefallen das eine ca.20.000 Stück Kauforder bei 2,95€
      heute einfach offen stehen geblieben ist und nicht mal in der Schlußauktion
      auch nur zum Teil bedient wurde:confused:
      Was heißt das für morgen?
      :D up :D
      Gruß herr:cool:es
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 21:08:18
      Beitrag Nr. 26 ()
      an Macconrad:

      Ja, wenn man in dieser Phase noch so einen Auftrag erteilt,
      dann weiß man mehr als der Rest der Welt.
      Die mußten schon ganz sicher sein, daß sich ein gutes
      Ende abzeichnen muß!
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 21:27:24
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Mokele ;)
      Du schlägst mit deinem Beitrag (Nr.21 war es glaube ich?) genau in die
      selbe Kerbe wie ich! Ich glaube da haben wir beide recht:D
      Gruß herr:cool:es
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 22:48:35
      Beitrag Nr. 28 ()
      @all

      Ich bin drin und ich bleibe drin!

      Die Argumente in diesem Thread sind plausibel und bestärken mich in meiner Meinung.

      Wer 20.000 Stk. um kurz vor 20.00 Uhr ordert, vertritt die gleiche Meinung wie ich:
      Das er die Aktie nicht mehr viel billiger bekommen wird und das es möglicherweise
      schon morgen früh eine fulminanten Start geben wird.

      Außerdem überwiegen bei dem Kurs die Chancen gegenüber dem Risiko. Wenn sich der positive
      Trend durchsetzt, sind in den nächsten Tagen 100% drin, sollte es bergab gehen, dann eher
      allmählich.

      Gruß
      frisches

      P.S.: Was würden wohl die Leute über die Wirtschaftswoche sagen, wenn sich herausstellen
      würde, daß es sich bei der Spekulation um Vodafone nur um eine "Ente" gehandelt hat?
      Wieviel Neukunden hat die WW wohl durch diesen Bericht bekommen? Wahrscheinlich nicht allzu
      viel, wer kauft schon regelmäßig eine Zeitung, nur weil die einmal einen guten Tip abgegeben hat?

      Wenn sich das als "Ente" herausstellen sollte, würden die sich nur Feinde machen und wahrscheinlich
      Kunden verlieren.

      Fazit: Die Sache ist heiß!
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 08:04:36
      Beitrag Nr. 29 ()
      Am Mittwoch sind noch ganz andere Pakete umgegangen !
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 08:41:43
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo Mokele,

      zu deinen fünf Argumenten:

      1) Im Markt bewährt heißt bei der Brokat Software, dass sie in keinem Fall eines großen Versionswechsels (1.x auf 2.x auf 3.x auf 4.x) kompatibel zum Vorgänger war. Es waren immer größere Änderungen notwendig. Das wirkt sich natürlich gut auf den Umsatz aus, aber schlecht auf die Etablierung. Deswegen haben wir im Stammland beim Hauptprodukt eher einen Rückgang als ein Wachstum.

      2) Viele der ersten großen Kunden-Namen von Brokat stehen nicht mehr auf der Liste. Deutsche Bank, Frankfurter Sparkasse sind da Beispiele. Dass es schon längere Zeit keine großen Nachrichten mehr aus dem Kernland Deutschland gab, sollte zu denken geben. Daran würde man die Zufriedenheit der Kunden erkennen. Gutes spricht sich nämlich im Umkreis herum. Statt dessen: New York, Philippinen ... Nächstes Problem: es gibt einen tatsächlochen Umsatzeinbruch dieses Quartal. AUFWACHEN!!! Die Firma kann nur durch Wachstum überleben und schrumpft.

      3) Der Twister hat seine ursprünglich strategische Position im Produktportfolio verloren. In den Fokus rückt plötzlich Mobiler Handel. Warum? Weil er sich gegen die Konkurrenz WebSphere und BEA nicht in Ansätzen durchsetzen konnte (WebSphere kostet weniger als 10.000 DM - das macht für Brokat keinen Sinn). Viele der großen Brokatkunden haben eines der Standardsysteme im Einsatz - damit ist Brokat dort längst in eine Nische gerückt. Stichwort: unkompatibel.

      4) Brokat ist nirgends in den sensibelsten Strukturen von Banken untergebracht. Brokat deckt Vertriebskanäle ab, keine Kernsysteme. Sie koppeln nur an die Kernsysteme an.

      5) Weißt du was Brokat bereits für eine Fluktuation hat? Ich meine: die ganzen Optionen sind nichts wert. Es gibt viele die haben Jahre geschufftet, hatten dem Wert nach zur besten Zeit ein freistehendes Zweifamilienhaus und dann nix mehr.

      Wie würde da deine Motivation aussehen???


      Und die Wirtschaftwoche sagt überhaupt nichts davon, dass sie eine Begründung für ihre Annahme hätte: keinen Hinweis von Vodafone, keinen von Brokat. Das ist ein wäre doch eigentlich sinnvoll? Wär es? Einer Firma mit sinkenden Umsätzen, monatlich 15 Millionen Euro Verlust, noch Geld zu geben? Ich meine, gibt es Anzeichen, dass es sich ändert???

      Gruß.
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 09:36:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hier ist der vollständige Text aus der Wirtschaftswoche.
      Vieleicht hat in noch nicht jeder gelesen:

      Vodafone will in Brokat investieren

      Die Suche nach einem Investor scheint für das
      von der Pleite bedrohte deutsche
      Softwareunternehmen Brokat Technologies AG doch noch zum Erfolg zu
      führen. Heißester Kandidat ist derzeit Vodafone. Im Gespräch sind eine
      Beteiligung sowie eine lebenserhaltende Finanzspritze ohne
      Beteiligung.

      Brokat, den edlen Seidenstoff aus dem
      Orient, konnten sich früher nur Reiche
      leisten. Daran hat sich seit dem
      Mittelalter nicht viel geändert. Nur, dass sich hinter dem Namen
      Brokat heute ein deutsches Softwareunternehmen verbirgt. Und
      dass die Händler nicht mehr bei Hofe Einlass begehren, sondern
      bei internationalen Konzernen.

      Dringend muss Brokat-Chef Stefan Röver sein Unternehmen bei
      einem solchen unterbringen. Denn findet sich nicht schnell ein
      Investor, geht die hoch verschuldete Brokat Technologies AG
      nach Analystenberechnungen im nächsten Quartal pleite. Heißester
      Kandidat für einen Einstieg bei Brokat: Der englische
      Mobilfunkweltmarktführer Vodafone. Im Gespräch sind eine
      Beteiligung sowie eine lebenserhaltende Finanzspritze ohne
      Beteiligung. Angesichts der Marktkapitalisierung Brokats von rund
      76 Millionen Euro dürfte sich der Preis für einen Teilerwerb für
      den Giganten in Grenzen halten.

      Der Hersteller von Onlinetransaktionssoftware, spezialisiert auf
      das Bankgeschäft, war ein Senkrechtstarter am Neuen Markt.
      Sein Kurs stieg in rund sieben Wochen von rund 70 auf 195 Euro
      im März 2000. Doch die teuren Zukäufe der amerkanischen
      Softwarehäuser Blaze Software und GemStone Systems ließen die
      Verluste explodieren. Der 36-jährige Röver hat die
      Investmentbank Goldman Sachs mit der Suche nach einem Käufer
      beauftragt – die Bank beriet Vodafone bereits bei der Übernahme
      Mannesmanns.

      Ein Zusammenbruch Brokats käme Vodafone denkbar ungelegen.
      Die Stuttgarter Tüftler stehen im Wort, Vodafones Mobilfunknetz
      mit Spezialservern und der Software PaymentWorks aufzurüsten,
      die täglich Millionen von Bezahlvorgängen per Handy ermöglichen
      sollen. Vodafone sucht nach neuen Einnahmequellen, die die
      immensen Kosten seiner UMTS-Lizenzerwerbe einspielen
      können. Die Hoffnungen ruhen auf zusätzlichen Diensten wie dem
      M-Commerce (Mobiler E-Commerce), die ohne ein zuverlässiges
      Bezahlsystem scheitern müssen. Im Oktober soll das gemeinsame
      Vodafone-Brokat-Produkt marktreif sein. Der 10,5-Millionen-Job
      ist Brokats bisher größter Einzelauftrag dieses Jahres.

      Das größte Hindernis für Vodafones Einstieg ist jedoch die im
      März 2000 platzierte vorrangige Anleihe in Höhe von 125
      Millionen Euro. Sie wird im Falle einer Übernahme fällig, wenn die
      Eigner nicht mit der Übernahme einverstanden sind. Sie ist
      außerdem mit einem Rückzahlungsvorrang ihrer Eigner gegenüber
      jedem neuen Gläubiger ausgestattet. „Dabei ist das Risiko der
      Zahlungsunfähigkeit sehr hoch“, warnt Analyst Thomas Friedrich
      von der HypoVereinsbank. Nachdem Brokat für das zweite
      Quartal vorläufig einen Ebitdaso-Verlust (Ergebnis vor
      Abschreibungen, Zinsen, Steuern und Mitarbeiterbeteiligungen)
      von 40 Millionen Euro bei nur 28 Millionen Euro Umsatz auswies,
      sei für das erfahrungsgemäß umsatzschwächere dritte Quartal ein
      Ebitdaso-Verlust in ähnlicher Höhe zu erwarten, sagt Friedrich.
      Zusätzlich fordert die nächste halbjährliche Zinszahlung für die
      Anleihe sieben Millionen Euro, fällig Ende September. Das
      Unternehmen verfügte Ende Juni nur noch über liquide Mittel in
      Höhe von 41 Millionen Euro.

      Röver versucht jetzt, die Anleihe zu Gunsten neuer Investoren zu
      entschärfen. Mit Hilfe der Investmentbank Dresdner Kleinwort
      Wasserstein verhandelt er mit den Gläubigern über eine
      „Restrukturierung“, die eine Änderung der Fälligkeits- und der
      Vorrangklausel vorsehen könnte.

      Lange galt der Brokat-Partner Siemens als heißester
      Kaufkandidat. Der Konzern spürte den Absturz des einstigen
      Stars besonders deutlich. Im Oktober erwarb Siemens für 72
      Millionen Euro drei Prozent der Anteile an dem
      Softwareunternehmen. Zehn Monate später liegt Brokats gesamte
      Marktkapitalisierung nicht mal vier Millionen Euro über dem, was
      der Konzern bezahlte. Inzwischen hat Siemens die Beteiligung fast
      vollständig abgeschrieben.

      Den Deal handelten Siemens-Bereichsvorstand Lothar Pauly und
      Brokat-Chef Stefan Röver miteinander aus – gegen internen
      Widerstand von Siemens-Managern aus der Abteilung Intelligente
      Netze, die an einem eigenen Produkt bastelten. Doch Rudi
      Lamprecht, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens
      Information and Communication Mobile, segnete den Deal ab.
      Pauly erhielt im März 2001 einen Sitz im Brokat-Aufsichtsrat.

      Während sich Brokats Aussichten in Deutschland verdüsterten,
      verwies Röver gern auf die Hoffnungsträger GemStone in
      Beaverton/Oregon und Blaze in San Jose/Kalifornien, die Brokat
      im Sommer 2000 für zusammen rund 830 Millionen US-Dollar in
      Aktien erwarb. Da hatte an der Börse bereits der Kater den
      Rausch abgelöst.

      Auch Gemstone und Blaze machen Röver nur noch wenig Freude.
      Das 250 Mitarbeiter starke Unternehmen Blaze erzielte im
      Geschäftsjahr 1999/2000 gerade mal 18 Millionen Dollar Umsatz
      bei einem Verlust von 26 Millionen Dollar. Trotzdem war die
      Firma den Schwaben noch immer über eine halbe Milliarde Dollar
      wert. Sie hatten es auf das Softwarepaket Blaze Advisor
      abgesehen. Damit können Firmen steuern, welche Informationen
      an wen – etwa an welche Kunden – elektronisch verteilt werden.
      Der Haken: Das Programm muss mit der bestehenden Software
      der Kunden zusammenarbeiten. Doch die Integration des Blaze
      Advisors in Systeme von SAP, Peoplesoft, Oracle oder Siebel
      Systems, so mussten die Stuttgarter schnell feststellen, war noch
      nicht so weit wie bei den Übernahmeverhandlungen zugesichert.

      Anders verhielt es sich mit GemStone. Die Softwarefirma ist fast
      20 Jahre alt und war zum Zeitpunkt des Kaufs mit einem Umsatz
      von 25 Millionen Dollar profitabel. Nur ein Jahr nach der
      Übernahme durch Brokat kämpft die Firma mit finanziellen
      Schwierigkeiten. 40 von 180 Mitarbeitern, darunter fast alle
      Java-Entwickler, mussten im Mai gehen.

      Selbst deutsche Fachleute machen die Brokat-Manager für die
      Krise verantwortlich. Zu früh hätten sie sich aus ihrem
      Kerngeschäft herausgewagt. „Sie haben die Fehler des
      E-Commerce eins zu eins auf den M-Commerce übertragen,
      während der Markt noch gar nicht erkennbar ist“, sagt ein
      deutscher Branchenanalyst.

      Bleibt nur guter Wille. Im Juni boten die Gründervorstände an, auf
      ihre Gehälter zu verzichten, bis Brokat die Gewinnschwelle
      erreicht – im schlimmsten Fall ein Angebot für die Ewigkeit.

      CHRISTIAN SCHAUDWET, MATTHIAS HOHENSEE/1.8.01
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 10:03:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      gute ueberlegungen!!
      Brokat wird ab einem Kurslevel von 2,7-,8 euro wieder interessant. wuerde ich mir auch wieder ein paar stuecke fuer die naechsten monate zuruecklegen.
      gruss
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 10:46:43
      Beitrag Nr. 33 ()
      Und schon ist das ineressante Kursniveau erreicht. :)
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 10:54:13
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hab ich schon wieder verpasst ! :cry:

      Nun geht es wieder hoch !
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 10:56:00
      Beitrag Nr. 35 ()
      so sieht es aus, und schwups habe ich 3000 stueck mit schnitt 2,6 in ffm und 5000 stueck mit 2.66 auf etr bekommen, dank an den abgeber.
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 11:01:03
      Beitrag Nr. 36 ()
      Es tut sich wieder was!

      Wechsel im Aufsichtsrat der Brokat AG Sanierer Dirk Pfeil soll Vorsitz übernehmen

      Stuttgart, 3. August 2001. Falk F. Strascheg (Vorsitzender) sowie Dr. Hermann Wundt und Jörg Menno Harms haben ihre Aufsichtsratsmandate bei der Brokat AG niedergelegt. Zum neuen Mitglied des Aufsichtsrates wurde Dirk Pfeil (53) bestellt. In dieser Funktion wird der Experte für Restrukturierungsmaßnahmen Brokat bei der Neuausrichtung des Unternehmens und der Kostensenkung unterstützen. Weiterhin wird der Vorstand dem Aufsichtsrat vorschlagen, Dirk Pfeil zum neuen Aufsichtsratvorsitzenden zu wählen.

      Der Aufsichtsrat der Brokat AG setzt sich damit wie folgt zusammen: Angelika Pohlenz, Lothar Pauly, Dr. Boris Anderer und Dirk Pfeil.


      Brokat AG Die Brokat AG (Neuer Markt: BRJ, Nasdaq: BROA) ist weltweit einer der führenden Software-Anbieter für anwenderzentrierte E-Business-Lösungen, die Informationen und Dienstleistungen für den Anwender immer und überall verfügbar machen. Zu den Produkten von Brokat zählen die Software-Plattform Brokat Server Technologies, Software für das Management von Geschäftsregeln sowie Applikationen für das mobile Bezahlen und für Bank- und Wertpapiergeschäfte. Mehr als 3500 Unternehmen setzen die Technologie von Brokat weltweit ein. Zu den Kunden zählen ABN Amro, Allianz, Bank of America, Blue Martini, DaimlerChrysler, Master Card, SE-Banken, die Schweizer Post, T-Motion und Vodafone. Darüber hinaus kooperiert Brokat mit Compaq, Intel, IBM, Siemens und Sun Microsystems im Rahmen strategischer Partnerschaften. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart und San Jose (Kalifornien) beschäftigt derzeit 1100 Mitarbeiter in 16 Ländern. Weitere Informationen sind unter www.brokat.com abzurufen.

      Redaktionskontakt: Reiner Jung Unternehmenssprecher Brokat AG Industriestr. 3 70565 Stuttgart Telefon 0711/ 78 844-311 Telefax 0711/ 78 844-772 E-Mail: reiner.jung@brokat.com

      Ende der Mitteilung, (c) DGAP 03.08.2001


      Aktie 522190


      Junkbond 522192


      GF
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 16:35:31
      Beitrag Nr. 37 ()
      Umsätze zu dünn, Marktstimmung zu schlecht, Wochenende zu schade. Ich bin noch mit Gewinn ausgestiegen. Wenigstens etwas.
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 16:42:41
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Alfinanz,

      ich hoffe Du bist wieder ausgestiegen. Das wird heute nicht mehr!
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 00:53:08
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wie ich oben schon intensiv dargelegt habe, steht für mich fest, daß Brokat bereits kurz vor dem Abschluß einer Beteiligung/ Übernahme steht.


      Aber: Meiner Meinung nach ist Vodafone als Interessent auszuschließen.

      Nachdenken, nicht Wunschdenken !!!!

      - Eine Firma aufzukaufen oder sich zu beteiligen, weil man ein Produkt gekauft hat, ist unter Management- Gesichtspunkten töricht ! Eine Firma wie Vodafone sichert sich ab, wenn Sie ein Produkt von einer "Wackel"firma kauft, z.B. über die Hinterlegung der Quellcodes bei einem Notar etc..

      - Wichtig muss vielmehr sein inwiefern ich Synergien kreieren, ich Ergänzungen zu bestehenden Produkten habe, neue Kunden zuführen kann und am Ende des Tages die zu übernehmende Firma durch mein Tun in die Gewinnzone führen kann.

      Telekommunikation & Banking Software ???? Na ja. Wo sind die Anknüpfungspunkte ?

      - Brokat hat seine US- Beteiligungen auf einmal abgeschrieben und einen hohen Verlustvortrag produziert (s.o). M.E. um die Verluste für einen Übernehmer steuerlich nutzbar zu machen.

      Vodafone hat selbst Riesenverluste !!!! Macht meines Erachtens für Vodafone überhaupt keinen Sinn.

      Ein Software Unternehmen aus den USA wie Oracle (bereits in der FAZ vom 28.7. als Interessent benannt) würde da viel besser passen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 11:26:38
      Beitrag Nr. 40 ()
      Wenn es denn tatsächlich Übernehmerkandidaten gibt, dann haben die zunächst mal wegen des eigenen Kursverfalls, des Margenverfalls und der Gewinneinbrüche genug mit sich selbst zu tun haben. Die können es sich nicht mehr leisten, einen Pleitekandidaten noch für einen horrenden Kurs aufzukaufen. Deren eigene Aktionäre würden denen sonst auf der nächsten HV die Hölle heiß machen. Also wie damals 1 Schwein zu 100.000$ gegen 20 Hühner zu 5.000$ im Tausch, ist nicht mehr angesagt. Was nützt die beste Software, wenn sie immer noch zu teuer ist.
      Da erscheint es doch einfacher, die Zeit als Vorteil für sich arbeiten zu lassen. Lassen wir den Karren doch einfach an die Wand fahren, bis Brokat die Puste (Kapital) ausgeht. Der Apfel ist noch nicht reif. Erst wenn er am Boden leigt und schon schrumpelig ist, vielleicht sogar ein Vergleich der lästigen Gläubiger gemacht wurde, dann erst wird es so weit sein.
      Ich denke, diese Szenario wird sich auf Pennystockebene entschieden tiefer als heute abspielen. 90% tiefer als der Schlußkurs vpm Freitag und alle heutigen Aktionäre sind längst weichgekocht, haben ihre Stücke per SL verloren. Vielleicht bin ich ja dann mit dabei - heute lasse ich jedenfalls noch meine Finger weg.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 11:59:46
      Beitrag Nr. 41 ()
      @cubitus

      1. Möglich ist grundsätzlich immer alles. Nur sollte man nicht versuchen, aufgrund von Fakten logische Schlußfolgerungen zu ziehen, bevor es alle wissen ?!

      Das bei Brokat, was läuft, habe ich weiter oben ausführlich dargelegt. Aber natürlich, daß ein Deal zustande kommt, ist nicht garantiert, wenn auch m.E. wahrscheinlich (Verlustvortrag, Umschuldung).

      2. Die Gründe warum ein interessiertes Unternehmen möglicherweise nicht auf den Konkurs von Brokat wartet:

      - Brokat hat anerkanntermassen gute Produkte - sofern eine Integration in ein großes Unternehmen möglich erscheint und es sich rechnet (wie gesagt, für ein gut verdienendes US- Unternehmen dient alleine der Verlustvortrag als üppiger Puffer) ist eine Komplettübernahme vor Konkurs sinnvoller.

      - Besser vor Konkurs Übernahme, als anschließend mit vielen Geiern um den Rest kämpfen. Immerhin hat die Aktie von der Spitze schon 98% verloren.First come, first served.

      - Sehr wichtig für ein Software- Unternehmen sind die köpfe, die dort arbeiten. Die Besten gehen immer zuerst, d.h. es muss Vertrauen in die Firma da sein. Bei einem Konkurs und anschließender Teilübernahme sind diese Besten weg. Das ist anders als bei produzierenden Unternehmen.

      - Für ein Software- Unternehmen ist das Vertrauen in die Überlebensfähigkeit extrem wichtig. Niemand kauft Software, wenn er befürchten muss, daß er in Kürze keinen Support mehr hat, keine Updates mehr bekommt etc.. Wenn Brokat erst mal insolvent ist, ist der Schaden in bezug auf die Kundenbeziehungen anhezu irreparabel. Deshalb werden m.E. die Umsätze von Brokat wieder massiv steigen, wenn das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit aufgrund einer Übernahme durch ein großes Unternehmen wieder hegestellt ist.

      - Aufgrund des Riesen- Verlustvortrags (22,31 EUR pro Aktie heisst bei einem Steuersatz von z.B. 30% einen effektiven Cash- Vorteil von 7 EUR) bekommt man die Firma auch heute schon quasi umsonst.


      Aber in der Tat, ein Konkurs ist nicht ausgeschlossen. Deshalb ist man mit der Anleihe besser bedient: Anrecht auf Konkursquote, bei Übernahme oder Beteiligung trotzdem 100- 300% Gewinn möglich (s.o.). Ein vorheriges Umtauschangebot muss ja nicht angenommen werden ...
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 12:23:47
      Beitrag Nr. 42 ()
      @ MrDiamond

      Die Theorie mit den Verlusten ist ja ganz nett, aber sind die Verluste aus den Goodwill-Abschreibungen auf derivative Firmenwerte ausländisvher Tochtergesellschaften überhaupt steuerlich absetzbar, und wenn ja in welchem Land? Was nützen einem US-Unternehmen deutsche Verlustvorträge??

      Meines Erachtens kann es nicht sein, daß die Verluste, soweit sie aus den Abschreibungen resultieren, steuerwirksam sind. Der Kauf der US-Unternehmen wurde mit eigenen Aktien aus Kapitalerhöhungen bezahlt, die Kapitalerhöhung spielte sich steuerneutral ab, warum sollte dann die Abschreibungen auf diese Beteiligungen steuerwirksam sein dürfen? (wäre im übrigen ein gutes steuersparmodell !!)

      Kennt sich da jemand genauer aus ??
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 13:06:35
      Beitrag Nr. 43 ()
      Mr. Diamond:

      Fakten sind wichtig. Zu deinen Gründen, warum Brokat übernommen werden sollte:

      - Brokat hat keine anerkannt guten Produkte. Fakt eins: Twister ist nicht Standard geworden, sondern WebSphere und Bea! Fakt zwei: die Vertriebskosten sind höher als der Umsatz - das ist bei keinem guten Produkt so. Fakt 3: Twister ist bei vielen Firmen wieder rausgeflogen.

      - die besten Köpfe sind schon weg. Das ist z.B. die Firma Abaxx.

      - Das Vertrauen in die Überlebensfähigkeit ist schon seit einiger Zeit erschüttert. Das Anzeichen ist der massive Rückgang beim Umsatz. Statt 100% Steigerung 30% Verminderung.

      Gruß.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 13:52:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      @winner59

      wäre schön gewesen, wenn Du den gesamten Thread gelesen hättest:

      Hier nochmal 2 Zitate aus der FAZ v. 28.7.01:

      (...)"Brokat hatte die Unternehmen im vergangenen Sommer gekauft und mit eigenen Aktien bezahlt. Mittlerweile liegt der Kurs längst deutlich unter 10 Euro. Rechnet
      man auf dieser Basis den Wert von Blaze und Gemstone aus, kommt man zwangsläufig zu sehr viel niedrigeren Ansätzen. Brokat hätte im Normalfall den hohen
      Firmenwert über 7 Jahre abschreiben können. " (...)


      (...) "Unvorstellbar wie lange es dauern würde, bis die Brokat- Gewinne, sollten sie denn eines Tages erwirtschaftet werden, diesen Verlust wieder ausgeglichen haben. Wesentlich besser als Brokat könnte ein ertragsstarkes Unternehmen diesen Verlustvortrag nutzen, wenn es denn die Stuttgarter Softwarespezialisten übernähme. Unter diesem Aspekt erscheint auch die beinahe völlige Abschreibung sinnvoll, die Brokat auf seine amerikanischen Tochtergesellschaften vorgenommen hat. Zwar wäre es auch möglich gewesen, diese Goodwill- Abschreibung auf sieben Jahre zu verteilen, doch mit der drastischen Anpassung hat Brokat tabula rasa gemacht." (...)


      Alles klar !?
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 15:54:18
      Beitrag Nr. 45 ()
      Die Aufgaben des Herrn Pfeil

      Folgende Gleichung wurde hier am Board schon aufgemacht.

      Dirk Pfeil = Konkursverwalter
      (bzw. Konkursverwalter in spe.)

      Das ist absoluter Quatsch !

      Wer sich im Konkursrecht auch nur ein bisschen auskennt weiß,
      dass ein Konkursverwalter vom zuständigen Amtsgericht bestellt
      wird.
      Auch nicht der Konkursionär ist in der Lage, bei der Auswahl
      des Konkursverwalters mitzureden.
      Selbst ein Konkursverwalter auf `eigene Empfehlung` läßt ein
      Konkursgericht kalt. Da hilft auch nicht die, Herrn Pfeil weit
      vorauseilende, anerkannte Konkurserfahrung.

      Also wenn das mit Konkursverwalter und Verscherbeln der Brokat-
      Rosinen durch Herrn Pfeil nichts wird, welche Funktion hat er
      dann ?

      Wie ich schon vor kurzem darlegte ist für mich klar, daß im
      Hintergrund schon längst die Strippen von sehr einflussreichen
      Geldgebern gezogen werden.
      Selbst wenn Vodafone seinen Namen dafür hergibt, ist diese Firma
      nicht alleine im Boot der Übernehmenden.
      Herr Pfeil ist ein Experte für die Sanierung. Und um die wird`s
      so oder so gehen.
      Er ist aber in dieser Phase auch schon derjenige, der im Auftrag
      der Übernehmenden das Sagen übernimmt.
      Die Entlassung zweier Aufsichtsräte ist nur der Anfang.
      Und da trifft er zunächst einmal gleich die Richtigen.
      Weitere werden folgen - auch Arbeitnehmer - das ist nun zwangsläufig
      so wenn man ein Unternehmen wieder auf den Profit-Pfad zurückführen
      muß.
      Das ist die eine Seite der Sanierung.
      Eine andere ist die der Mitarbeiter und die der Brokat-Kundschaft.
      Hier gilt es sehr sensibel vorzugehen und ganz schnell Vertrauen in
      die Kontinuität des Produkts zu schaffen.
      Zum einen muß Herr Pfeil ganz schnell die Spreu vom Weizen bei
      den Mitarbeitern trennen und jenen, die das technologische Know-how
      beherrschen und es schaffen, eine sichere Zukunftsperspektive bieten.
      Sonst sind sie weg und damit auch das, was den Brokat-Wert ausmacht
      (Bspw. letzte Untersuchung bei Banken die Personal entlassen wollen
      jedoch IT-Fachkräfte immer noch stark suchen).

      Auch die Kundschaft mit ihren Millionen schweren Aufträgen will
      dahingehend überzeugt werden, daß diese Firma und damit das Produkt
      was sie sich eingekauft haben noch in einigen Jahren gepflegt wird.
      Und zwar so gepflegt wird, daß es seine Technologieführerschaft
      behält (Anm. kein Brokat-Kunde wird auf ein Produkt setzen was
      JETZT zwar gut läuft aber in einem Jahr bereits VERALTET IST !).

      Aber Herr Pfeil könnte ebenso Bestandteil einer weiteren Variante
      sein.
      Banken geben angeschlagenen Firmen nur noch dann Geld wenn:
      a) sicher ist, daß das Unternehmen einen Markt hat,
      sprich es sicher ist, daß Umsatz und Ertrag mit dem Produkt
      erzeugt werden kann.
      b) Um sicher zu gehen, setzen diese Banken dann ihre Interssen=
      vertreter in das Unternehmen ein.
      Für diese Instanz gab`s schon immer eine Vielzahl von
      `blumigen Beschreibungen` für diese Funktionen
      (Beisitzer, Unternehmensrat, Wirtschaftlichkeitsgremium usw.).
      Im Grunde geht`s darum, Steuerung über das Unternehmen zu
      erhalten. Nach aussen hin sind`s die alten Namen wenn man diese
      noch als `unbelastet` bezeichnen kann
      (Man bleibt gerne anonym um den Produktabsatz, gerade auch an
      Konkurrenten-Banken nicht zu gefährden).

      Wenn ich meine bisherigen Erfahrungen und das was sich da bei Brokat
      abspielt zusammenfasse, kann ich mich relativ beruhigt zurücklehnen.

      Ich meine mit einigen Hundert Stücken zu diesem Preis stehen die
      Chancen nicht schlecht ein paar Hundert Mark zu verdienen.
      Andererseits schreibe ich`s ab. Mache damit aber nicht mehr Geld
      kaputt wie mit einem sog. Blue-Chip (bspw. Siemens).

      Es war schon immer so, Chancen muß man suchen und dann muß man`s wagen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 00:25:04
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ Mokele

      Sehr guter, sehr sachlicher Beitrag !
      Leider ist Sachlichkeit hier selten zu finden, Wunschdenken ist Trumpf.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 07:46:14
      Beitrag Nr. 47 ()
      Die Übernahmemeldung dürfte wohl diese Woche kommen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 10:32:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      Leute, Leute möchte nicht wissen wieviele StopBuys bei Brokat gelegt sind. Jeder hält eine Übernahme zumindest für möglich, aber ich glaub da warten einfach noch ne ganze Menge ab. Wenns hoch geht, dann richtig. Da könnten schnell wieder 70-80% drin sein.

      Gruss
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 21:27:36
      Beitrag Nr. 49 ()
      @paulchen panther

      Vor einer Umschuldung wird sicher kein Investor präsentiert. Es gibt noch keine Details, Startdatum ist unbekannt und Dauer des Angebots sicher 2 Wochen. September wirds bestimmt, bevor ein Investor präsentiert wird.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 21:41:32
      Beitrag Nr. 50 ()
      die verschiebung der vorlage, von den Quatalszahlen paßt auch gut in das übernahmeszenario. kein uebernehmendes unternehmen läßt sich vorher in die karten schauen. die zahlen müssen vorher noch einmal genaustens geprüft werden, da ansonsten die vorstände im gegnsatz bei "normalen" Quartalszahlen in regress genommen werden können.(von dem uebernehmer!).
      imo: die Vorbereitungen laufen wirklich auf hochtouren.
      @minimoney:
      bin zum glück mit 2,80 wieder herausgekommen und heute mit 2,60 wieder rein.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 22:05:36
      Beitrag Nr. 51 ()
      Letzter Absatz des Handelsblatt-Artikels:

      Derzeit hat Brokat nur zwei attraktive Produkte. Der Brokat Advisor sowie das mobile Zahlungssystem, dem Analysten Weltniveau einräumen.

      So ist es hauptsächlich diese Technologie auf diese potenzielle Investoren abgesehen haben. Neben dem Mobilfunkbetreiber Vodafone ist Marktgerüchten zufolge auch der französische Hersteller von Smartcards Gemplus an Brokat interessiert. Analyst Friedrich jedoch sieht in Brokat derzeit keinen „attraktiven Übernahmekandidaten“. Brokat gilt mit einem Börsenwert von 100 Mill. Euro als teuer. Nicht zuletzt wegen Unternehmensanleihe von 125 Mill. Euro, die bei einer Übernahme fällig würde. Allerdings stehen in den Brokat-Büchern aufgelaufene Verlustvorträge von knapp 1,1 Mrd. Euro. Ein Käufer könnte sie sofort nutzen und damit viele hundert Mill. Euro Steuern sparen. Bei einer Zerschlagung allerdings verloren gehen.


      HANDELSBLATT, Montag, 06. August 2001

      Angenommen, die Übernahme durch Vodafone käme zustande, dann hätten die eine Steuerersparnis zwischen 30 und 50 % entweder als Einmalbetrag oder verteilt auf mehrere Jahre als Verlustrücktrag in 2000, Verlust in 2001 und Verlustvortrag in 2002. Ingesamt würde mindestens eine Steuerersparnis von mind. 330 Mio. Euro rausspringen, aus der die Anleihe bedient werden kann. Es bleiben dann noch mindestens 205 Mio Euro übrig, die für die Restrukturierung von Brokat eingesetzt werden könnten. Ich kann nur sagen: interessant für den Käufer Vodafone und Brokat!

      @Alfinanz
      Freut mich, daß Du noch ein paar Euro einsacken konntest. Ich war am Donnerstag mit 2,53 rein und mit 3,20 raus, so weit so gut. Bin dann wieder bei 3,50 rein und am Freitag bei 3,04 raus, das war weniger gut. Steige wohl morgen wieder ein.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 22:18:37
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hier der Artikel aus dem Handelsblatt:

      Brokat droht die Zerschlagung


      Von Brigitte Bertram und Thomas Nonnast


      Verzweifelt sucht das Management des Spezialsoftwareherstellers Brokat AG nach Investoren. Ziel sei es, „neue Liquidität zu bekommen“, beschreibt ein Brokatsprecher die Lage. Findet der Softwarehersteller für Online-Banking und Lösungen für das Bezahlen im Internet keinen Kapitalgeber, droht dem am Neuen Markt notierten Unternehmen möglicherweise bereits im Herbst der Gang zum Insolvenzverwalter. „Vorsorglich“, so spotteten Marktteilnehmer, wurde der mit Insolvenzen erfahrene Manager Dirk Pfeil als Sanierer in den Aufsichtsrat berufen.





      STUTTGART/FRANKFURT. Dabei galten die Produkte der 1994 gegründeten Softwareschmiede lange Zeit als erste Wahl. Doch die zunehmende Sättigung des Marktes im Bereich Online-Banking und Wertpapierhandel sowie finanzstarke Konkurrenten wie Heyde machen Brokat zu schaffen. Die Flaute im für Softwarefirmen wichtigen Lizenzgeschäft mit neuen Programmpaketen schlägt auf das Ergebnis. Trotz weltweit über 2000 Kunden aus der Banken- und Finanzwirtschaft hat Brokat im ersten Halbjahr mit 70 Mill. Euro weit weniger umgesetzt als erwartet. Zudem hat Brokat auf dem Höhepunkt des Internetbooms im vergangen Jahr die US-Unternehmen Blaze Software und GemStone Systems übernommen. Auf Grund von jetzt fälligen Abschreibungen auf die Zukäufe steht ein Verlust von 900 Mill. Euro in den Büchern.

      Die Aussicht auf den Erhalt von Brokat als einheitlichem Unternehmen werden geringer. Denn ein Teil der Produkte haben nach Einschätzung von Experten wenig Chancen im Markt noch erfolgreich zu sein. „Der Bereich Finanzanwendungen, der Programme für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren umfasst, ist in Deutschland fast vollständig zum Erliegen gekommen“, sagt Helmut Bartsch von der BW-Bank. Auch Thomas Friedrich von der Hypovereinsbank erwartet in dieser Sparte keine großen Umsatzvolumen mehr: „Die großen Banken sind ausgerüstet. Bedarf haben nur noch Nachzügler oder Banken, die modernisieren müssen“, urteilt Friedrich. Noch größte Probleme macht den Stuttgartern ihr ursprüngliches Kernprodukt, die Software-Plattform „Twister“, das als eine Art „Betriebssystem“ für E-Business-Anwendungen. Diese Plattform ist zwar in den vergangen Monaten zu einem sogenannten „Application Server“ aufgemöbelt und in „Brokat Server Technologies“ umbenannt worden. Doch halten E-Business-Experten das Produkt für „überladen“. „Brokat hat versucht, den Twister für mehr Geschäftsprozesse als nur Bezahlvorgänge auszubauen“, sagt ein Projektleiter eines E-Commerce-Anbieters. Doch gebe es in diesem Bereich bereits ausreichend Produkte von Konkurrenten wie zum Beispiel Broadvision. Auch in anderen Bereichen hat Brokat mächtige neue Konkurrenz bekommen. „Allein IBM und Bea Systems, decken mehr als 60 % des Marktes ab“, sagt Bartsch. Oracle und auch Microsoft drängen ebenfalls in diesen Markt.

      Derzeit hat Brokat nur zwei attraktive Produkte. Der Brokat Advisor sowie das mobile Zahlungssystem, dem Analysten Weltniveau einräumen.

      So ist es hauptsächlich diese Technologie auf diese potenzielle Investoren abgesehen haben. Neben dem Mobilfunkbetreiber Vodafone ist Marktgerüchten zufolge auch der französische Hersteller von Smartcards Gemplus an Brokat interessiert. Analyst Friedrich jedoch sieht in Brokat derzeit keinen „attraktiven Übernahmekandidaten“. Brokat gilt mit einem Börsenwert von 100 Mill. Euro als teuer. Nicht zuletzt wegen Unternehmensanleihe von 125 Mill. Euro, die bei einer Übernahme fällig würde. Allerdings stehen in den Brokat-Büchern aufgelaufene Verlustvorträge von knapp 1,1 Mrd. Euro. Ein Käufer könnte sie sofort nutzen und damit viele hundert Mill. Euro Steuern sparen. Bei einer Zerschlagung allerdings verloren gehen.


      HANDELSBLATT, Montag, 06. August 2001


      Die 1,1 Mrd. Euro, das bedeutet Steuererleichterungen von mindesten 330 Mio Euro, aus denen sich die 125 Mio. aus der Anleihe leicht bedienen lassen. Bleiben noch 205 Mio. die zur Restrukturierung von Brokat eingesetzt werden können, nicht uninteressant für beide Partner.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 22:56:50
      Beitrag Nr. 53 ()
      @alfinanz

      Die endgültigen Quartalszahlen werden morgen veröffentlicht:


      Conference Call zum Quartalsergebnis Q2 2001

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      der Vorstand der Brokat AG hat sich entschlossen, die ursprünglich für Dienstag 7. August 2001 um 17.00 Uhr vorgesehene Telefonkonferenz zu verschieben. Der Grund dafür liegt vor allem in den noch laufenden Investorenverhandlungen.

      Um den Fortgang der Gespräche auf keinen Fall zu gefährden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Angaben machen. Brokat möchte Sie aber möglichst zeitnah über endgültige Ergebnisse informieren, so dass wir mit Ihrem Verständnis rechnen.

      !!!!! Unsere Quartalsergebniss werden nach wie vor am Dienstag den 7. August in Form einer Pressemeldung und unserem Quartalsbericht veröffentlicht. !!!!!

      Natürlich werden wir Sie rechtzeitig über den neuen Termin für den conference call informieren.

      http://www.brokat.com/de/invest/conferencecall_prostponed.ht…



      @minimoney

      Der Verlustvortrag ist in der Tat sehr interessant. Aber sicher nicht für Vodafone. Die haben w/ UMTS schon massig Verluste. Übrigens liegt die corporate tax in U.K. bei 30%. Und ob die Abschreibung auf US- Firmen von einer U.K. Firma genutzt werden kann, ist fraglich.
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 00:05:02
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hier ein recht interessanter Artikel über Brokat - hab ich gerade bei http://www.finanznachrichten.de gefunden....


      06.08.2001: Brokat-Entscheidung in dieser Woche?
      Die Brokat AG hat bekannt gegeben, ihre für diesen Dienstag geplante Telefonkonferenz zu verschieben. "Der Vorstand der Brokat AG hat sich entschlossen, die ursprünglich für Dienstag, den 7. August 2001, um 17.00 Uhr vorgesehene Telefonkonferenz zu verschieben. Der Grund dafür liegt vor allem in den noch laufenden Investorenverhandlungen." Brokat wolle den Fortgang der Gespräche auf keinen Fall gefährden und werde rechtzeitig über einen neuen Termin für einen Conference Call informieren. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2001 würden wie geplant am Dienstag veröffentlicht.

      Die Brokat-Aktie notiert zu Mittag in Frankfurt bei 2,72 Euro um 0,05 Euro oder 1,87 % fester. Die Anleihe wird in Berlin unverändert bei 26,50 % gehandelt



      gr³³tz SEASN
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 00:34:17
      Beitrag Nr. 55 ()
      Avatar
      schrieb am 26.08.01 01:31:52
      Beitrag Nr. 56 ()
      Auszug aus vwd vom 24.8.

      "Zur Aktionärsstruktur hieß es, dass der ausscheidende und als CEO zu einer Tochter des US-Unternehmens eOne Global wechselnde bisherige Vorstandssprecher Stefan Röver seine Brokat-Anteile behalten wolle. Außerdem teilte Janßen mit, dass Inhaber der von Brokat im März 2000 aufgelegten hochverzinslichen 125-Mio-EUR-Anleihe im Rahmen der "Restrukturierung" dieser Anleihe voraussichtlich Brokat-Aktien übernehmen würden. Ziel sei, dass die Anleihe künftig das Unternehmen nicht mehr belastet."

      (mehr/vwd/vo/sei)

      24. August 2001, 12:01




      Wie weiter oben von mir prognostiziert, Wandlung der Anleihe in eine EK- Konstruktion.

      Wenn erreicht werden soll, dass die Anleihe nicht mehr belastet, muss das Tausch- Angebot ziemlich großzügig ausfallen, denn als Bond- Inhaber bin icht nicht gezwungen zu tauschen. Und einen schuldrechtlichen Anspruch gegen Miteigentumsanteile und somit unternemerisches Risiko zu tauschen muss bezahlt werden. Immerhin stand auch zu lesen, daß die Hauptgläubiger den Deals zugestimmt haben. Das wohl nur, wenn sie auf ihre Kosten kommen. Immerhin wurde durch den Verkauf der Assets deren Position geschwächt (Sicherheitenweggabe). Wie man durch den Erlös der verkauften Firmen sieht, hätte die Konkursquote vermutlich deutlich über dem aktuellen Bondkurs von 28% gelegen.

      Und wie gesagt, es muss niemand tauschen. Sofern das Angebot nicht attraktiv ist (und auch Aktienkursverluste abfedert), platzt der Umtausch. Und Brokat selbst ist es völlig wurscht, ob deutlich mehr Aktien in Umlauf sind. Immerhin ist auch die Verschuldung weg und somit die Verwässerung für die Altaktionäre begrenzt.

      Deshalb wäre es durchaus vorstellbar, das in Aktien auf einen "Bezugswert" von Nominal 100 getauscht wird, z.B. 70 Aktien für €100 (Aktienkurs 1,50€).

      Wieso die Anleihe noch so billig ist, ist mir ein Rätsel.



      Kleine Milchmädchenrechnung (nicht belegbar, aber doch interessant)am Rande:

      Erlös 80 Mio EUR
      Verkauf letzte Woche 21 Mio Eur
      Restcashbestand bis heute ca. 24 Mio EUR

      = 125 Mio EUR

      Cash burn rate mit 1.300 Mitarbeitern = 16 Mio EUR pro Monat

      zukünftig 170 MA = 3 Mio EUR pro Monat (inkl. Zinsen für die Anleihe)?

      = Ohne irgendwelche zusätzlichen neuen Erlöse

      Überlebensdauer 4 Jahre


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      Brokat- Übernahmevorbereitungen laufen heiss & keiner merkts