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    KNM - des Drama letzter Teil - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.09.01 09:06:18 von
    neuester Beitrag 03.09.01 17:42:30 von
    Beiträge: 7
    ID: 465.605
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      schrieb am 03.09.01 09:06:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Aus der FTD vom 3.9.2001 www.ftd.de/kinowelt
      Kinowelt nahe am Abgrund
      Von Thomas Clark und Anton Notz, Hamburg

      Der hoch verschuldete Münchner Medienkonzern sucht nach einer letzten Rettung. Aber die Banken sind nicht bereit, auf dreistellige Millionenforderungen zu verzichten. Der Konkurs rückt immer näher.


      Der kleine Mann mit dem strengen Gesichtsausdruck ließ sich nichts anmerken. Insgeheim freute er sich diebisch. Soeben hatte er ein riesiges Filmpaket mit 245 Hollywood-Streifen und 600 Serienstunden Fernsehware verkauft. Zu einem Preis, der selbst abgebrühten Veteranen im Filmhandelsgeschäft anerkennende Pfeiftöne entlockte.

      300 Mio. $ hatte der ihm gegenüberstehende hoch gewachsene Deutsche hingeblättert - für deutsche TV-Rechte an Filmen, die nur wenige Kassenknüller wie "Matrix" mit Keanu Reeves oder die Romantikschnulze "E-Mail für Dich" mit Meg Ryan enthielten, dafür aber jede Menge Ausschussware.


      Der kleine Mann hieß Jeffrey Schlesinger und ist beim Hollywood-Studio Warner Brothers für das Auslandsgeschäft zuständig. Das Pendant des Amerikaners war Michael Kölmel, Chef der Kinowelt. Damals, im Sommer 1999, als der Kinowelt-Boss mit Schlesinger das Millionen-Geschäft abschloss, glaubte Kölmel noch, einen großen Coup gelandet zu haben. Heute erweist sich der Deal als Wurzel allen Übels.



      Leo Kirchs Revanche



      Die Kinowelt, deren Geschäftsfelder sich vom Kinobetrieb über den Verkauf von Videos und DVDs bis zum Filmhandel mit TV-Sendern und dem Merchandising erstreckt, kämpft gegen den Konkurs. 400 Mio. Euro Schulden hat das Unternehmen am Freitagabend bei der Vorlage seiner Halbjahresbilanz offen gelegt und gleichzeitig einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 161,9 Mio. Euro präsentiert. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen bis zum Jahresende 300 Mio. Euro an Krediten zurückzahlen muss. Viele zweifeln am Überleben der Firma. Kinowelt neuerdings auch. "Das Überleben der Gesellschaft ist nicht sichergestellt", heißt es im Halbjahresbericht.


      Die Banken sind extrem nervös, die Liquidität des Münchner Medienkonzerns ist fast aufgebraucht. "Es muss dringend eine Lösung gefunden werden", sagt ein Banker. Vor kurzem hatte das Unternehmen den Gläubigerbanken schon einmal ein Konzept vorgelegt. Es sah vor, dass die Kreditinstitute auf Forderungen von mehreren Hundert Millionen Mark verzichten und darüber hinaus frisches Geld in dreistelliger Millionenhöhe zuschießen. Das lehnten die Banken kategorisch ab.


      Wie kam es dazu, dass sich ein promovierter Mathematiker wie Michael Kölmel so verkalkuliert hat? Die Antwort ist einfach: Der stets ruhig wirkende Kölmel wurde Opfer seiner eigenen Gigantomanie. "Mein Vorteil ist, dass ich regelmäßig unterschätzt werde", begründete er mit der für ihn typischen salbungsvollen Stimme einst das Geheimnis seines Erfolgs. Nun zeigt sich, dass er sich selbst überschätzt hat.



      Emissionserlös schnell ausgegeben



      Gemeinsam mit seinem intellektuellen Filmfreak-Bruder Rainer wollte Michael Kölmel die von Seilschaften und Vetternwirtschaft geplagte Welt des heimischen Filmhandels aufwirbeln. Dabei erkannte er früh das Potenzial der Börse. Als er im Mai 1998 am Frankfurter Parkett seinen Einstand feierte, gehörte die Kinowelt zu den ersten Medienwerten des Neuen Marktes. 55 Mio. DM spülte der Börsengang in die Kasse. Sie waren auch schnell wieder ausgegeben. Eifrig kauften sich die ehrgeizigen Kölmel-Brüder die Verwertungsrechte an Hollywood-Streifen. "Der Börsengang hat uns in einer andere Liga mit mehr Möglichkeiten gehievt", meinte Kölmel damals. Heute bekommt er schmerzhaft zu spüren, dass in dieser Liga auch andere Gesetze gelten.


      Durch den Kauf des in der Branche mittlerweile berühmt-berüchtigten Warner-Pakets hatte sich Kölmel mit den Großen der heimischen Branche angelegt. Denn auch die etablierten Filmhändler Leo Kirch und Herbert Kloiber sowie die damalige CLT-Ufa (heute: RTL Group) hatten großes Interesse an einigen der Warner-Streifen. Allerdings nicht zu dem Preis, den der gerissene Geschäftsmann Schlesinger verlangte. Schon gar nicht wollten sie die drittklassigen Fernsehserien, die der Amerikaner in das Filmpaket schnürte. Unbeeindruckt von der Skepsis seiner Konkurrenten, schlug Kölmel schließlich zu und überbot so alle anderen. Sein Kalkül: Das in Teile zerlegte große Filmpaket könnte in den nächsten Jahren gewinnbringend an heimische Sender verkauft werden.



      Einkaufsboykott der Privaten



      Die Rechnung ging nie auf. Bis heute ist Kölmel auf den meisten TV-Serien und vielen Filmen sitzen geblieben. "Wer glaubt, er könne uns Filme zu überteuerten Preisen verkaufen, irrt sich gewaltig", meinte Pro-Sieben-Chef Urs Rohner einmal. Doch selbst als Kölmel, zunehmend ratlos, die Preise immer tiefer senkte, hielt der Einkaufsboykott der Privatsender an. "Die Kölmels galten bei uns als Tabu, denen sollte ein Denkzettel verpasst werden", sagt ein Filmeinkäufer rückblickend.


      Bereits bei einer Kapitalerhöhung im September 1999 konnte die Kinowelt nur noch die Hälfte der geplanten Aktien an die Anleger verkaufen. Damals machte das Management die Deutsche Bank dafür verantwortlich, die den Verkauf managte. Doch ein Jahr später war auch die HypoVereinsbank nicht viel erfolgreicher. Sie sollte für die Kinowelt eine so genannte Wandelanleihe platzieren und damit rund 400 Mio. DM in die Kassen der Firma bringen, die sich dramatisch geleert hatten. Da die Börse auf die Nachricht aber sofort mit einem Kurssturz der Kinowelt-Aktie reagierte, wurde auch dieser Plan fallen gelassen.


      Die Spendierlaune der Anleger für Medienwerte war damals schon auf einem Tiefpunkt. Kölmel aber expandierte weiter. Längst ließ er seine Firma, die in einem ehemaligen Kasernengebäude ihren Sitz hat, als Mini-Major bezeichnen - in Anlehnung an die großen Medienkonzerne, die "Majors". Warum auch nicht, der Konzern schien ja mit allem Geld zu machen: Mit DVDs und Videos, Kinoketten, einer Filmzeitschrift, einer Internetsparte, einer Merchandising-Gruppe, selbst mit einem Filmverleih für Passagierflugzeuge.



      Kein Zugang zu großem Fernsehsender



      Nur das Wichtigste fehlt bis heute: der Zugang zu einem großen TV-Sender als Abspielstation für die rund 10.000 Kinowelt-Filme. "Das Fernsehgeschäft ist Brot und Butter für Filmhändler, nur hier lässt sich anständig kalkulieren", sagt Klaus Hallig, Leiter des Kirch-Büros in Los Angeles, über die Branche. Mit gewissem Wohlwollen betrachtete er, wie sich die Kinowelt in den letzten Monaten notdürftig von Knäckebrot ernähren konnte - dem risikoreichen Kinogeschäft, dem erfolgreichen, aber viel zu kleinen DVD-Verkauf und dem maroden Merchandising-Handel.


      Mit dem Kirch-Konzern hatte es sich Kölmel endgültig verscherzt, als er im Frühjahr 2000 um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga mitbot. "Das war sowieso aussichtslos", meinte ein Beteiligter über diesen Versuch, "aber es führte dazu, dass der Preis letztendlich noch höher wurde." 3 Mrd. DM kosten Kirch jetzt die Übertragungsrechte für vier Jahre Bundesliga, ein Betrag, der schmerzt. "Wie kann man nur so ungeschickt sein und es sich mit seinem potenziell besten Kunden so verscherzen", wundert sich Bernhard Tubeileh, Analyst bei Merrill Lynch, über die Strategie des Michael Kölmel. Doch der Kinowelt-Chef war zu diesem Zeitpunkt wohl schon getrieben von schierer Verzweiflung.


      Wie muss es jetzt erst um die Kinowelt und ihr Management bestellt sein, nachdem Finanzchef Eduard Unzeitig im August das Haus verließ und die Kinowelt-Aktie, vor einem Jahr noch rund 60 Euro wert, inzwischen zum Penny Stock verkommen ist? Michael Kölmel schweigt sich aus. Der Vorstand, so der Halbjahresbericht, sei zuversichtlich, im zweiten Quartal schwarze Zahlen zu schreiben - "bei einer gelungenen Finanzierung", wie es einschränkend heißt. Aber aus Finanzkreisen ist zu hören, die Banken hätten die Suche nach einem Investor aufgegeben.


      Gegen die Insolvenz-Uhr anrennend, versuchen die Kinowelt-Manager ihr Heil im Verkauf von Geschäftsbereichen. Beispielsweise will sich das Unternehmen vom gesamten Kinogeschäft trennen. Erst im November 2000 war die Kinowelt mit acht Lichtspieltheatern ins Multiplexgeschäft eingestiegen.



      Auch Fußballvereine bangen



      Einen finanzkräftigen Partner sucht Michael Kölmel nach FTD-Informationen auch für das Unternehmen Sportwelt, an dem er mit Bruder Rainer 90 Prozent und die Kinowelt zehn Prozent der Anteile hält. Wie Leo Kirch in den 90er Jahren wollte auch Michael Kölmel mit dem Sportrechtehandel neben dem Film und TV-Bereich ein zweites Standbein aufbauen. Die 1999 gegründete Sportwelt hat 14 Fußballvereine unter Vertrag, darunter den Erstligisten Borussia Mönchengladbach, die Zweitligisten Union Berlin, Karlsruher SC, Alemannia Aachen und Waldhof Mannheim sowie eine Reihe von Traditionsvereinen, Fortuna Düsseldorf beispielsweise.


      Rund 120 Mio. DM hat die Sportwelt nach eigenen Angaben bisher in den Fußball gesteckt. Die Rückflüsse sind bisher bescheiden. Und der Undank ist groß. Union Berlin, von der Sportwelt vor dem Ruin gerettet, hat die Rechte an seinem ersten Uefa-Cup-Heimspiel nicht etwa an seinen Retter verkauft, sondern an den Konkurrenten Ufa. Vereine wie der FC Magdeburg warten auf Millionenbeträge aus Sportwelt-Darlehen. "Bis Saisonende könnten wir große Probleme bekommen, wenn das Geld nicht wie vereinbart fließt", sagt Präsidiumsmitglied Andreas Müller. Auch bei Borussia Mönchengladbach ist die Vereinsführung nach den neuesten Hiobsbotschaften der Kinowelt nervös. Im Frühjahr soll für 155 Mio. DM ein WM-taugliches Stadion gebaut werden. Die Sportwelt hat vertraglich zugesichert, sich mit 30 Mio. zu beteiligen. Aber momentan denkt Michael Kölmel mehr in Tagen als in Wochen oder gar Monaten.



      © 2001 Financial Times Deutschland"
      Avatar
      schrieb am 03.09.01 16:36:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      FOKUS 1 - Gläubigerbanken uneinig über Zukunft von Kinowelt


      Frankfurt, 02. Sep (Reuters) - Unter den Gläubigerbanken der
      Kinowelt Medien AG<KNMG.DE> besteht offenbar Uneinigkeit über
      die Überlebenschancen des hochverschuldeten Münchener
      Medienunternehmens. Während es in Konsortialbankkreisen in
      Frankfurt hieß, die Institute hätten die Suche nach einem
      Investor aufgegeben, sagte ein Sprecher der BHF-Bank<BHFG.DE>:
      "Wir sind unverändert daran interessiert, Lösungen zu finden,
      die der Kinowelt das Überleben ermöglichen." Auch habe die
      BHF-Bank Kinowelt bislang keine Kredite gekündigt.
      Kinowelt-Aufsichtsrat Horst Zündorf wollte dazu genauso wenig
      Stellung beziehen wie zu Angaben aus den Bankenkreisen, die
      Liquidität bei Kinowelt sei bereits fast komplett aufgezehrt und
      das Unternehmen müsse möglicherweise bereits in der kommenden
      Woche Konkurs anmelden.
      "Man muss davon ausgehen, dass Kinowelt in den nächsten
      Tagen Konkurs anmeldet. Die Banken haben die Suche nach einem
      Investor (für Kinowelt) eingestellt", hieß es in den
      Bankenkreisen. Zündorf sagte dazu, dass die Situation schwierig
      sei, sehe man an dem am Freitag vorgelegten Quartalsbericht. Er
      sei in den ganzen Prozess stark involviert, werde die Äußerungen
      aus den Bankenkreisen jedoch nicht kommentieren. Im
      Quartalsbericht von Kinowelt hatte es geheißen: "Aus heutiger
      Sicht muss die Liquidität der Kinowelt Medien AG stark
      verbessert werden."
      Die zum niederländischen Finanzkonzern ING<ING.AS> gehörende
      BHF-Bank stützt das hochverschuldete Unternehmen aber offenbar
      weiterhin. "Die Kreditbeziehungen zwischen der BHF-Bank und
      Kinowelt bleiben weiterhin aufrecht. Wir haben diese nicht
      gekündigt, also keine Fälligstellung der Kredite gefordert",
      sagte der Sprecher. Zugleich stellte er klar, dass er sich im
      Namen der BHF-Bank und nicht für das gesamte Bankenkonsortium
      äußerte. Auf die Frage, ob die Banken noch mit Kinowelt
      verhandelten, sagte er nur: "Das kommentiere ich nicht."
      In den Kreisen hieß es weiter, bereits Anfang Mai sei die
      Liquidität von Kinowelt aufgebraucht gewesen. Das Konsortium der
      Gläubigerbanken habe damals etwa 60 Millionen DM bereitgestellt
      und einem "Stillhalteabkommen" bis zum 31. Juli zugestimmt.
      Bedingung sei gewesen, dass Kinowelt bis zu diesem Zeitpunkt
      eine neue Strategie vorlege und einen Investor präsentiere. Zwar
      habe das Unternehmen vor Kurzem ein Konzept vorgelegt, dafür
      aber keine Zustimmung gefunden. Dieses habe unter anderem
      vorgesehen, dass die Geldhäuser weitere Mittel in dreistelliger
      Millionenhöhe bereitstellen und zugleich auf Forderungen von
      mehreren hundert Millionen DM verzichten sollten. "Die Banken
      haben gesagt, so geht`s nicht", hieß es in den Kreisen. Auch zu
      der Frage, ob das Kinowelt-Konzept von den Banken abgelehnt
      worden sei, wollte Zündorf nicht Stellung nehmen. Der Vorstand
      des Unternehmens war auch über das Aufsichtsratsmitglied nicht
      für einen Kommentar zu erreichen.
      Über eine mögliche Insolvenz von Kinowelt wird in den Medien
      schon seit Wochen spekuliert. Nach der Schätzung von Analysten
      muss das Unternehmen in diesem Jahr noch rund 300 Millionen Euro
      Schulden zurückzahlen. Seit Wochen verhandelt das
      Medienunternehmen deshalb mit seinen Gläubigerbanken über eine
      Umschuldung. Eigenen Angaben zufolge hat die Gesellschaft in
      diesem Zuge auch ein Restrukturierungskonzept vorgelegt.
      Ein Sprecher hatte noch am Freitag gesagt, er sei
      zuversichtlich, dass die Verhandlungen innerhalb der nächsten
      sechs bis zehn Tage abgeschlossen werden könnten. Kinowelt hatte
      in der Vergangenheit jedoch bereits mehrfach den Abschluss der
      Bankengespräche angekündigt. Bei einer Umsetzung des
      Restrukturierungskonzepts würde sich Kinowelt nach den Worten
      des Sprechers auf die Kernbereiche Kinoverleih, Filmlizenzhandel
      und die Home-Entertainment-Sparte konzentrieren.
      Kinowelt hatte am Freitagabend zum spätestmöglichen Termin
      die Halbjahreszahlen vorgelegt und darin die Prognose für das
      Gesamtjahr nach unten korrigiert. Die Gesellschaft werde 2001
      vor Steuern und Zinsen (Ebit) kein positives Ergebnis ausweisen,
      hatte es geheißen. Im März hatte Kinowelt noch erklärt, das Ebit
      werde unter dem Vorjahreswert von 25 Millionen Euro liegen, aber
      positiv ausfallen.
      In den ersten sechs Monaten 2001 verbuchte Kinowelt
      einschließlich Sonderbelastungen einen Verlust von 161,9
      Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel mit einem Minus von
      knapp 42 Millionen Euro gerechnet. Nach Reuters-Daten hatte das
      Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch ein Ebit-Plus von 26
      Millionen Euro ausgewiesen. Der Verlust übertraf das gesamte
      Umsatzvolumen des ersten Halbjahres, das um 6,2 Prozent auf
      118,6 Millionen Euro sank.
      Die Spekulationen über eine mögliche bevorstehende
      Zahlungsunfähigkeit hatten die Kinowelt-Aktien am Donnerstag auf
      ein Jahrestief von 0,73 Euro gedrückt. Am Freitag war das Papier
      mit 0,93 Prozent aus dem Handel gegangen.
      hgn/ben/iws
      Avatar
      schrieb am 03.09.01 16:37:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      WDHLG - "FTD" - Kinowelt will auch Tochter Sportwelt verkaufen


      Berlin, 03. Sep (Reuters) - Der angechlagenen Medienkonzern
      Kinowelt<KNMG.DE> will nach Informationen der "Financial Times
      Deutschland" weitere Beteiligungen abgeben. Das Blatt berichtete
      vorab aus seiner Montagausgabe, Vorstandschef Michael Kölmel
      suche auch für die Kinowelt-Tochter Sportwelt einen
      finanzkräftigen Partner. Die Zeitung beruft sich auf
      Unternehmenskreise. An dem Düsseldorfer Unternehmen sind Kölmel
      und sein Bruder Rainer gemeinsam mit 90 Prozent, Kinowelt mit
      zehn Prozent beteiligt. Für Sportwelt soll ein Beitrag in
      zweistelliger Millionenhöhe fließen. Das 1999 gegründete
      Unternehmen hat 14 Fußballvereine unter Vertrag, darunter den
      Erstligisten Borussia Mönchengladbach.
      Bereits seit Wochen wird in den Medien über eine mögliche
      Insolvenz von Kinowelt spekuliert. Nach der Schätzung von
      Analysten muss das Unternehmen in diesem Jahr noch rund 300
      Millionen Euro Schulden zurückzahlen. Seit Wochen verhandelt das
      Medienunternehmen deshalb mit seinen Gläubigerbanken über eine
      Umschuldung. Eigenen Angaben zufolge hat die Gesellschaft in
      diesem Zuge auch ein Restrukturierungskonzept vorgelegt.
      bek
      Avatar
      schrieb am 03.09.01 16:38:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      DJ MARKET TALK/EU: Sal Oppenheim Pessimistic On Kinowelt


      DJ MARKET TALK/EU: Sal Oppenheim Pessimistic On Kinowelt<KNMG.DE>

      Call Us In London: 44-20-7842-9464

      1354 GMT (Dow Jones) FRANKFURT--Sal Oppenheim is pessimistic about Neuer Markt-listed Kinowelt Medien (G.KWM) after "disastrous" 1H data, Friday. Bank says, with EUR400M net debt and little chance of renegotiating it, "there is an obvious danger of insolvency." Shares down 32.3% at EUR0.66. (HPS)

      (END) Dow Jones Newswires
      Avatar
      schrieb am 03.09.01 16:39:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      FOKUS 2 - Kinowelt - Noch keine Einigung mit Banken erzielt


      (neu: Analysten)
      München, 03. Sep (Reuters) - Die Zukunft des
      hochverschuldeten Medienunternehmens Kinowelt Medien AG<KNMG.DE>
      ist weiter ungewiss. Die Gesellschaft habe in ihren
      Umschuldungsverhandlungen mit den Gläubigerbanken noch keine
      Einigung erzielt, sagte ein Kinowelt-Sprecher am Montag in
      München. "Die Gespräche laufen aber weiter mit dem Ziel, eine
      gemeinsame Lösung zu erarbeiten", fügte er hinzu. Nach der
      Veröffentlichung von tiefroten Zahlen für das erste Halbjahr und
      anhaltender Spekulationen über die bevorstehende Insolvenz des
      Unternehmens fielen die Aktien am Montag zeitweise mehr als 30
      Prozent auf ein Rekordtief von 0,63 Euro. Der Kinowelt-Sprecher
      lehnte einen Kommentar zu den Spekulationen ab.
      "Die Zahlen sind ein Desaster", sagte ein Händler. Das
      Vertrauen der Anleger in die am Neuen Markt notierte Aktie sei
      damit endgültig zerstört. Eine Besserung sei nicht in Sicht,
      hieß es. Am Freitagabend hatte das Nemax50-Unternehmen Kinowelt
      für das erste Halbjahr 2001 einen Verlust vor Zinsen und Steuern
      (Ebit) von 161,9 (Vorjahreszeitraum: plus 26) Millionen Euro
      bekannt gegeben. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust
      von 42 Millionen Euro gerechnet.
      Kinowelt verhandelt seit Monaten mit den Banken über einen
      Ausweg aus der prekären Finanzlage des Unternehmens. Nach
      Schätzungen von Analysten muss Kinowelt in diesem Jahr noch 300
      Millionen Euro an Krediten zurückzahlen. Knackpunkt ist
      offenbar, dass das Unternehmen keinen strategischen oder
      finanziellen Investor findet. Nach Angaben aus Bankenkreisen vom
      Wochenende ist das vorgelegte Konzept der Kinowelt bei den
      Kreditinstituten auf wenig Gegenliebe gestoßen. Dieses habe
      unter anderem vorgesehen, dass die Geldhäuser weitere Mittel in
      dreistelliger Millionenhöhe bereitstellen und zugleich auf
      Forderungen von mehreren hundert Millionen DM verzichten
      sollten. "Die Banken haben gesagt, so geht`s nicht", hieß es in
      den Kreisen.
      Der Kinowelt-Sprecher sagte dazu, es sei mit den Banken noch
      keine Einigung über das Konzept erzielt worden. Weitere Details
      wollte er jedoch nicht nennen. Auch Aussagen aus Bankenkreisen,
      eine Insolvenzantrag müsse möglicherweise schon in dieser Woche
      eingereicht werden, wollte der Sprecher nicht kommentieren. Die
      Analysten der WestLB schätzen die Überlebenschancen des
      Unternehmens auf unter 50 Prozent. Es sei sinnvoller, die Assets
      aufzuteilen und sie einzeln zu veräußern, hieß es in dem
      Kommentar.
      Kinowelt will sich bei einer Umsetzung des
      Restrukturierungskonzepts auf die Kernbereiche Kinoverleih,
      Filmlizenzhandel und die Home-Entertainment-Sparte konzentrieren
      und alle übrigen Bereiche abstoßen. Die Beteiligung an der
      Sportwelt GmbH gehöre sicher nicht zum Kerngeschäft, sagte der
      Kinowelt-Sprecher. Die "Financial Times Deutschland" hatte
      berichtet, Kinowelt wolle eine Beteiligung an dem
      Sportrechte-Vermarkter verkaufen. An Sportwelt ist Kinowelt mit
      zehn Prozent beteiligt, 90 Prozent halten Kinowelt-Chef Michael
      Kölmel und sein Bruder Rainer. Das 1999 gegründete Unternehmen
      hat 14 Fußballvereine unter Vertrag, darunter den Erstligisten
      Borussia Mönchengladbach.
      bub/nro

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      schrieb am 03.09.01 16:39:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      Adds spokesman comment, background and refreshes shares)
      FRANKFURT, Sept 3 (Reuters) - Kinowelt AG <KNMG.DE> shares
      lost a third of their value on Monday after the German film
      rights dealer said it suffered a hefty first-half loss, while a
      newspaper said the company could face insolvency this week.
      Kinowelt stock was down 33.33 percent at 0.62 euros by 1336
      GMT at a fresh year-low. The Neuer Markt Nemax 50 index dropped
      three percent.
      The company said late last week it had only "limited
      success" in achieving its goals at its core cinema and licence
      dealing activities, posting a first-half loss before interest
      and tax, including one-off costs, of 161.9 million euros ($147.4
      million).
      On Monday, German business daily Handelsblatt cited people
      close to Kinowelt`s creditors as saying the Munich-based company
      could face insolvency this week if banks call in loans.
      A spokesman at Kinowelt said the company was still in talks
      with its creditors to restructure its debt.
      "The talks are continuing with the goal to reach a joint
      solution," he said.
      Banking sources said at the weekend Kinowelt had failed to
      win support for its bid to receive an additional loan in the
      range of three-digit million marks. It had also failed to win a
      postponement in paying back several million marks in debt, they
      said.
      "The banks have said, it doesn`t work like that," a source
      said.
      In recent months Kinowelt has been trying to restructure its
      debt. Analysts are forecasting that the company, which is
      trading at a market capitalisation of around 15 million euros,
      needs to redeem 300 million euros in debt this year.
      ((Frankfurt Newsroom. +49-69-75651203,
      marijn.vanderpas@reuters.com))
      ($1=1.098 Euro)
      Avatar
      schrieb am 03.09.01 17:42:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      "
      Montag 3. September 2001, 16:31 Uhr

      ANALYSE/Consors: Kinowelt-Zahlen enttäuschend (3.9.)

      Die Analysten von Consors (Frankfurt: 542700.F - Nachrichten) Capital bezeichnen die von Kinowelt vorgelegten Halbjahreszahlen als enttäuschend. Sie behalten den Wert auf "Verkaufen". Kinowelt habe ihr Vertrauen endgültig verspielt. Wieder einmal belasteten "einmalige" Faktoren das Ergebnis. Schlimmer sei jedoch, dass das Unternehmen in den Kernbereichen Kino und Lizenzhandel operative Verluste einfahre. Die Analysten gehen nicht davon aus, dass ein strategischer Investor bei Kinowelt einsteigt. Das Überleben sei nur gesichert, wenn die Hausbanken weitere Fremdmittel zur Verfügung stellten. Dies sei aber wenig wahrscheinlich. +++ Angelika Breinich vwd/3.9.2001/§ab/ros "


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