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    ********** Die - U S A - wollen Bin Laden " tot oder lebendig " !!! ********** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.09.01 19:28:44 von
    neuester Beitrag 21.09.01 14:11:34 von
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      schrieb am 17.09.01 19:28:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Mo, 17.9.2001, 8:13, aktualisiert: Mo, 17.9.2001, 18:45
      Taliban bleiben hart: Keine Auslieferung von Bin Laden

      Der Versuch Pakistans, die Taliban zur Auslieferung des Terroristenführers Osama Bin Laden zu bewegen, ist offenbar gescheitert. Ein US-Militärschlag rückt damit immer näher.



      Eine Delegation unter Leitung des pakistanischen Geheimdienstchefs war am Montag in die südafghanischen Stadt Kandahar gereist, um eine diplomatische Lösung bei dem Taliban-Anführer Mullah Mohammed Omar zu erreichen. Dabei soll die Delegation dem Regime einen Angriff der USA am kommenden Wochenende angekündigt haben, falls Bin Laden nicht ausgeliefert werde.

      Offenbar blieb der Erfolg aus. Nach noch unbestätigten Informationen sollen die Taliban die Auslieferung abgelehnt haben.


      In Islamabad nahmen US-Experten Beratungen mit dem pakistanischen Geheimdienst über einen möglichen amerikanischen Militäreinsatz gegen Afghanistan auf. 35 US-Spezialisten stünden bereits in Verhandlungen mit den Sicherheitsdiensten. Dies verlautete am Montag aus dem Umfeld des pakistanischen Geheimdienstes. Insgesamt 50 US-Agenten waren nach Angaben westlicher Diplomaten bereits in der Nacht zu Freitag in der pakistanischen Hauptstadt eingetroffen.



      Militärschlag unvermeidlich




      Die Stationierung der US-Truppen


      Um der Forderung nach der Auslieferung Bin Ladens Nachdruck zu verleihen, hat Pakistan den Transithandel nach Afghanistan unterbrochen, wie die pakistanische Zeitung "The News" am Montag berichtet. Ein Beamter der Zollbehörde sagte, die Abfertigung und der Transport aller Lebensmittel, Konsum- und Ausrüstungsgüter für afghanische Händler oder die Regierung seien mit sofortiger Wirkung eingestellt. Das Binnenland Afghanistan muss das Gros seines Handels über Pakistan und die Hafenstadt Karachi leiten. In pakistanischen Lagerhäusern warten Importe im Wert von über 100 Mio. $ auf den Weitertransport nach Afghanistan.


      In Afghanistan bereitete sich die Bevölkerung auf den Ernstfall vor. Aus Furcht vor einem Vergeltungsschlag der USA sind nach Informationen des Uno- Flüchtlingshilfswerks UNHCR Zehntausende Afghanen auf der Flucht. Sie seien in Richtung Pakistan und Iran unterwegs, so das UNHCR. Die Bewohner der Hauptstadt Kabul und der Taliban-Hochburg Kandahar im Süden des Landes brächten sich aufs Land in Sicherheit. "Kandahar hat sich zur Hälfte geleert. Die Bevölkerung flieht aus Kabul", sagte ein UNHCR-Sprecher. Aus Kandahar seien bereits 100.000 Menschen geflohen. Dort haben sowohl der von den USA gesuchte Fundamentalistenführer Osama Bin Laden als auch der Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar einen Wohnsitz. In Kabul kam es zu Hamsterkäufen.


      Aus Furcht vor einem US-Angriff sind auch Vertreter der Taliban-Bewegung aus Kabul geflohen. Wie Augenzeugen weiter berichteten, flohen zumeist Regierungsbeamte und Vertreter der unteren Hierarchie-Ebene, aber auch einfache Bürger der Stadt versuchten die Hauptstadt zu verlassen. In Erwartung zahlreicher Flüchtlinge hat das UNHCR bereits sein Personal an den afghanischen Grenzen zu Iran, Pakistan und Tadschikistan verstärkt.



      Russische und pakistanische Armee in Alarmbereitschaft




      Afghanistan unter Taliban-Herrschaft


      Der Informationsminister der international nicht anerkannten Taliban-Regierung, Kadratullah Dschamal, sagte, alle wichtigen Einrichtungen, darunter Bunker, Militärstützpunkte und Flughäfen, seien zusätzlich befestigt worden. Nach Angaben eines Diplomaten haben die Taliban auch ihren Luftraum geschlossen. Pakistan und Iran haben ihre Grenzen zu Afghanistan und China hat seine Grenze zu Pakistan dicht gemacht. Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit habe die Schließung kurz nach den Anschlägen vom Dienstag angeordnet, sagte Regierungssprecher Ablimit Ibrahim am Montag. Peking fürchte, dass Terroristen in China Unterschlupf suchen könnten. Aus diesem Grund hat auch Indien seine Grenzkontrollen verstärkt.


      Die pakistanische Armee ist am Montag in Alarmbereitschaft versetzt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Islamabad. Afghanistan habe an der Grenze zu Pakistan 20.000 bis 25.000 Soldaten stationiert. Auch die russischen Truppen an der Grenze zwischen Tadschikistan und Afghanistan sind in Alarmbereitschaft.



      Bis zu 100 Deutsche tot


      Der Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, bezifferte die Zahl der Vermissten am Sonntagabend auf 4957. Wenige Stunden zuvor war von 5097 Menschen die Rede gewesen. Die deutschen Stellen in New York gehen von 30 bis 100 deutschen Opfern aus. Auf der Vermisstenliste des Auswärtigen Amts stehen noch 205 Menschen. Laut Giuliani wurden aus den Trümmern des World Trade Center bislang 190 Tote geborgen, 115 von ihnen wurden identifiziert.


      Das Auswärtige Amt bat die Angehörigen um Mithilfe bei der Identifizierung. Wer nach New York kommen wolle, solle persönliche Gegenstände des Vermissten mitbringen, damit DNA-Proben genommen werden können. Dies sei beispielweise bei Kämmen, Zahnbürsten und getragener Wäsche möglich. Der deutsche Krisenstab in New York traf inzwischen alle Vorbereitungen für die Betreuung von Angehörigen mutmaßlicher Opfer. Auch ein Psychiater steht zur Verfügung. Außerdem wurden Listen mit deutschsprachigen Ärzten sowie von Bestattungsunternehmen zusammengestellt, die den Rücktransport von Leichen oder Leichenteilen nach Deutschland organisieren können.




      Weitere Verhaftungen


      Unterdessen verhaftete die New Yorker Polizei in Zusammenhang mit den Terroranschlägen eine zweite Person. Das Justizministerium teilte mit, der Mann sei möglicherweise ein unentbehrlicher Zeuge. Das Ministerium teilte ferner mit, dass der Stimmenrekorder des Flugzeugs, das am Dienstag auf das Pentagon stürzte, nicht ausgewertet werden könne. Der Rekorder sei zu stark beschädigt worden, hieß es zur Begründung.


      Die Fahndungsliste der US-Bundespolizei FBI umfasst nach den Anschlägen in New York und Washington bereits mehr als 170 Namen, sagte ein FBI-Sprecher am Sonntag. Die Liste wurde an alle Polizeibehörden des Landes und die großen Fluggesellschaften weitergeleitet. Die Gesuchten würden nicht als Verdächtige gehandelt, sagte der Sprecher.



      Kanada liefert Verdächtigen aus


      Die kanadischen Einwanderungsbehörden lieferten am Sonntag einen Mann an die US-Behörden aus, der möglicherweise in Zusammenhang mit den Terroranschlägen steht. Der Mann sei mit verdächtigen Papieren auf dem Flughafen von Toronto festgenommen worden, teilte ein Sprecher der kanadischen Polizei mit. Nach einem Bericht der kanadischen Zeitung "Globe and Mail" hatte der etwa 20-jährige Mann Papiere der palästinensischen Autonomiebehörde und eine Fotomontage in seinem Gepäck, die ihn in einer Flugbegleiteruniform vor den Türmen des World Trade Centers zeigte.


      Im chinesischen Territorium Macau hat die Polizei fünf Pakistaner festgenommen, die offenbar Anschläge auf US-Einrichtungen in Macau und Hongkong verüben sollten. Am Montagmorgen hieß es aus Regierungskreisen, bei den am Sonntagabend festgenommenen Personen seien Dokumente gefunden worden, die anscheinend Anleitungen für Angriffe auf US-Ziele enthielten, falls die USA als Vergeltung für die Terrorangriffe auf New York und Washington Afghanistan angreifen sollten. Die Festnahmen seien nach Hinweisen des amerikanischen Konsulats in Hongkong vorgenommen worden, hieß es weiter. Ein Regierungssprecher in Macau lehnte einen Kommentar ab.



      Clinton befahl Ergreifung Bin Ladens




      Stützpunkte radikal-islamischer Terrorgruppen


      Inzwischen wurde bekannt, dass der ehemalige US-Präsident Bill Clinton 1998 einen Geheimbefehl unterzeichnet hat, Bin Laden gefangen zu nehmen und sein Terrornetzwerk zu zerschlagen. Ein ehemaliger Regierungsverteter sagte, dass mehrere Versuche, den saudiarabischen Millionär in Afghanistan zu ergreifen scheiterten. Zwar waren daran direkt keine Amerikaner beteiligt, organisiert wurden die Bemühungen den Angaben zufolge aber vom Geheimdienst CIA und anderen US-Stellen. In einem Fall wurde ein Konvoi Bin Ladens mit Granaten beschossen, die aber das falsche Fahrzeug trafen, wie der Fernsehsender CBS berichtete.


      Aus Regierungskreisen verlautete, im vergangenen Jahr sei Washington über einen weiteren fehlgeschlagenen Anschlag auf Bin Laden unterrichtet worden. Einem Bericht zufolge wurde auch in den letzten Tagen von Clintons Amtszeit ein Militärschlag gegen Bin Laden erwogen. Wegen der Unsicherheit der Informationen und einer möglichen Gefährdung von Zivilisten wurde das Vorhaben im Dezember 2000 jedoch aufgegeben. Clintons Sicherheitsberater Sandy Berger bestätigte am Sonntag, dass es wiederholt Geheimdienstinformationen über den Aufenthaltsort Bin Ladens gab, die Informationen seien aber nicht ausreichend gewesen.



      © 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: dpa


      mfg derda50




      #1 von derda50 17.09.01 19:11:51 4440633
      Montag, 17.09.2001, 18:48
      Bush: Die USA wollen Bin Laden `tot oder lebendig`
      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die USA wollen den moslemischen Extremistenführer Osama Bin Laden nach den Worten von US-Präsident Geoge W. Bush seiner gerechten Strafe zuführen, "tot oder lebendig". Das sagte Bush am Montag vor der Presse in Washington. Die USA machen Bin Laden für die Terrorangriffe vom 11. September verantwortlich, bei denen vermutlich mehr als 5000 Menschen getötet wurden./FP/jkr



      info@dpa-AFX.de

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 19:46:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke für den Bericht!
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 19:48:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi derda50,

      wollte mich mal für Deine tolle Informationsarbeit bedanken!
      Dank Dir ist man immer auf dem neuesten Stand!

      Weiter so! ;)

      cu

      pharcyde
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 19:51:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      @BBBio,

      gern geschehen .

      Leider werden solche Threads immer wieder von W:O verschoben!!
      Aber ein Thrad von W:O " Menschen sind keine Tiere "
      ist ja bestimmt interessanter ???!

      kopfschüttel !!


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 20:23:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn die Aktienkurse immer weiter abstürzen, werden sie
      irgendwann kollabieren! Die Auswirkungen auf die Wirt-
      schaft sind noch gar nicht absehbar. Zu der gefährlichen
      politischen und psychologischen Lage kommt dann noch
      evtl. eine Weltwirtschaftskrise dazu. ES IST ZUM KOTZEN!:(

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      Avatar
      schrieb am 17.09.01 20:47:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich meine, daß ohne diese direkte Betroffenheit Herr Todenhöfer CDU heute nicht so reagiert hätte und sich nicht an den US Präsidenten gewandt hätte.


      http://www.afghan-german.de/d/nachrich/nachrich.htm

      Brief an den US-Präsidenten-
      Treffen Sie nur die Schuldigen!

      17.09 .2001 Bild (Von Jürgen Todenhöfer)

      Sehr geehrter Herr Präsident,
      ich schreibe diesen Brief als ein Freund, der immer, auch in den schwierigen Zeiten des Ost-West-Konflikts, unerschütterlich an der Seite der USA stand. Ich bin wie alle Deutschen erschüttert über das Leid, das kriminelle Terroristen über Ihr Land gebracht haben. Meine 19-jährige Tochter war während des Anschlags nur wenige Blocks vom World Trade Center entfernt. Wie viele amerikanische Familien haben wir einen Tag lang in schrecklicher Angst gelebt.

      Jürgen Todenhöfer (60) kennt Afghanistan von vielen Besuchen. Damals gab es die Taliban in dem Land noch nicht

      Es ist Ihr Recht und Ihre Pflicht, die Täter und deren Verbündete hart zu bestrafen. Für Terrorismus gibt es keine Entschuldigung. Aber ich bitte Sie sicherzustellen, dass bei Ihren Vergeltungsschlägen nicht auf jeden getöteten Feind Hunderte toter Zivilpersonen kommen.

      Ich bin während der Besetzung Afghanistans durch die Sowjetunion mehrfach unter Lebensgefahr in Afghanistan gewesen. Kein Volk der Welt lebt in schrecklicheren Verhältnissen. Jahrzehntelanger Krieg, Dürre und Hungersnot haben das Land verwüstet, Millionen von Afghanen sind auf der Flucht. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lehnt die Taliban ab. In der Nacht nach dem Anschlag auf Ihr Land haben die Gegner der Taliban den Flughafen von Kabul demonstrativ mit Raketen angegriffen. Ihr verzweifeltes Signal hieß: Das afghanische Volk ist mit dem Terroranschlag auf die USA nicht einverstanden.

      Wenn ein Vergeltungsschlag nun in erster Linie die Frauen und Kinder Afghanistans trifft, wäre das nicht nur ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Es würde auch den Hass der Dritten Welt auf Ihr Land weiter schüren. Die Gefahr immer neuer Terroraktionen würde nicht kleiner, sondern größer.

      Ich bete für die getöteten und verwundeten Menschen Ihres Landes. Ich bin fassungslos über das, was man ihnen angetan hat. Aber ich bete auch für die unschuldigen Frauen und Kinder Afghanistans. Ich bete, dass Sie eine Entscheidung treffen, die die Welt sicherer und nicht unsicherer macht. Ich bete, dass Sie die Schuldigen treffen und nicht die Unschuldigen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr. Jürgen Todenhöfer

      Jürgen Todenhöfer (60) ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Burda. Zuvor war er u. a. entwicklungspolitischer Sprecher der Union-Bundestagsfraktion.
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 23:24:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      ftd.de, Mo, 17.9.2001, 8:13, aktualisiert: Mo, 17.9.2001, 23:05
      Bush will Bin Laden - tot oder lebendig

      Ein Gremium hoher Geistlicher der Taliban soll über die Auslieferung Osama Bin Ladens an die USA entscheiden, wie der Rundfunksender der Miliz, Radio Schariat, am Montag meldete. Dem Sender zufolge rief der Führer der in Afghanistan herrschenden Taliban, Mullah Mohammed Omar den Großrat der Islamischen Geistlichen zusammen.


      Die Ankündigung erfolgte nach Gesprächen einer pakistanischen Regierungsdelegation mit der Taliban-Führung. Die Delegation sollte den Taliban klar machen, dass sie Bin Laden ausliefern sollen, um so möglicherweise einem amerikanischen Vergeltungsangriff wegen der Terroranschläge in New York und Washington zu entgehen. Die USA sehen in Bin Laden den Drahtzieher der Anschläge.

      Vertreter Pakistans bemühten sich um eine Auslieferung Osama bin Ladens, der von den USA als wichtigster Verdächtiger für die Terroranschläge genannt wird. US-Präsident George W. Bush sagte, die Attentäter hätten einen "mächtigen Giganten" geweckt, der sich nun auf den Vergeltungsschlag gegen "die Barbaren" vorbereite. Die Amerikaner wollen Osama bin Laden nach den Worten von US-Präsident Bush "tot oder lebendig". Bush sagte am Montag in Washington weiter, die in Afghanistan regierenden radikal-islamischen Taliban, die Bin Laden Schutz gewähren, sollten seine Äußerungen ernst nehmen. Auf die Frage, ob er Bin Laden tot sehen wolle, sagte Bush: "Ich will Gerechtigkeit. Und es gibt ein altes Plakat im Westen, auf dem steht: `Tot oder lebendig`". Die Taliban würden zur Verantwortung gezogen, da sie Bin Laden unterstützt hätten.


      In Islamabad nahmen US-Experten Beratungen mit dem pakistanischen Geheimdienst über einen möglichen amerikanischen Militäreinsatz gegen Afghanistan auf. 35 US-Spezialisten stünden bereits in Verhandlungen mit den Sicherheitsdiensten. Dies verlautete am Montag aus dem Umfeld des pakistanischen Geheimdienstes. Insgesamt 50 US-Agenten waren nach Angaben westlicher Diplomaten bereits in der Nacht zu Freitag in der pakistanischen Hauptstadt eingetroffen.



      Militärschlag unvermeidlich




      Die Stationierung der US-Truppen


      Um der Forderung nach der Auslieferung Bin Ladens Nachdruck zu verleihen, hat Pakistan den Transithandel nach Afghanistan unterbrochen, wie die pakistanische Zeitung "The News" am Montag berichtet. Ein Beamter der Zollbehörde sagte, die Abfertigung und der Transport aller Lebensmittel, Konsum- und Ausrüstungsgüter für afghanische Händler oder die Regierung seien mit sofortiger Wirkung eingestellt. Das Binnenland Afghanistan muss das Gros seines Handels über Pakistan und die Hafenstadt Karachi leiten. In pakistanischen Lagerhäusern warten Importe im Wert von über 100 Mio. $ auf den Weitertransport nach Afghanistan.



      Russische und pakistanische Armee in Alarmbereitschaft




      Afghanistan unter Taliban-Herrschaft


      Der Informationsminister der international nicht anerkannten Taliban-Regierung, Kadratullah Dschamal, sagte, alle wichtigen Einrichtungen, darunter Bunker, Militärstützpunkte und Flughäfen, seien zusätzlich befestigt worden. Nach Angaben eines Diplomaten haben die Taliban auch ihren Luftraum geschlossen. Pakistan und Iran haben ihre Grenzen zu Afghanistan und China hat seine Grenze zu Pakistan dicht gemacht. Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit habe die Schließung kurz nach den Anschlägen vom Dienstag angeordnet, sagte Regierungssprecher Ablimit Ibrahim am Montag. Peking fürchte, dass Terroristen in China Unterschlupf suchen könnten. Aus diesem Grund hat auch Indien seine Grenzkontrollen verstärkt.


      Das UNHCR bereitet sich auf die Versorgung Zehntausender Afghanen vor, die das Land verlassen wollen. Iran schloss seine Grenzen und will Flüchtlingslager nur auf afghanischem Gebiet zulassen. Augenzeugen berichteten, selbst Angehörige der Taliban-Regierung verließen die Hauptstadt Kabul. In der Stadt kam es zu Hamsterkäufen.


      Eine Delegation Pakistans unternahm in Afghanistan einen Versuch, die Taliban zur Auslieferung Bin Ladens zu überreden. Vor den Gesprächen in Kandahar sagte Außenminister Abdul Sattar, er werde darauf dringen, dass die Taliban in der ernsten Lage verantwortungsbewusst handelten. "Es gibt kein Ultimatum, aber die Zeit wird endgültig knapp", sagte er. Die Taliban hätten kaum noch Zeit, Vergeltungsanschlägen zu entgehen.



      Taliban drohen mit Krieg


      Afghanistan drohte seinerseits allen Nachbarn mit Krieg, die sich den USA anschließen sollten. Diesen Worten ließen die Taliban offenbar umgehend Taten folgen und zogen an der Grenze zu Pakistan 20.000 bis 25.000 Kämpfer zusammen, wie ein pakistanischer Offizier mitteilte. Außerdem sollen sie "Scud"-Mittelstreckenraketen in Stellung gebracht haben. Auch Pakistan habe Truppen in dem Gebiet am Khyber-Pass zusammengezogen. Aus Militärkreisen im benachbarten Tadschikistan verlautete, die Taliban habe den Abschuss aller ausländischen Flugzeuge im afghanischen Luftraum angekündigt. Außerdem versuchten sie, Bin Laden im Land in Sicherheit zu bringen und zu verstecken. Die Quellen dieser Information wurden nicht preisgegeben.


      Afghanistan hat sich stets geweigert, Bin Laden an die USA auszuliefern. Die Taliban-Regierung betrachtet ihn als Gast des Landes. Der in Saudi-Arabien geborene Extremist wurde von den USA schon wegen der Anschläge auf US-Botschaften in Ostafrika im Jahr 1998 gesucht. Der 44-jährige Bin Laden erklärte indes, er habe mit den Anschlägen auf das World Trade Center und das US-Verteidigungsministerium nichts zu tun.


      Demgegenüber sagte US-Vizepräsident Dick Cheney: "Wir sind überzeugt, dass er tatsächlich der Hauptverdächtige ist." Er wies jedoch ebenso wie andere US-Minister darauf hin, dass auch noch andere Personen und Gruppen in die Anschläge verwickelt seien. Bush sagte, jetzt müsse der erste Krieg des 21. Jahrhunderts gewonnen werden, "damit unsere Kinder und Enkel in Frieden leben können". Er hatte bereits zuvor erklärt, dass der Kampf gegen das weltweite Netz der Terroristen Monate oder gar Jahre dauern könne.



      40.000 Hinweise beim FBI


      Zu den Optionen der Regierung gehört die Aufhebung einer Regierungsanweisung, die dem Geheimdienst CIA die Beteiligung an Mordkomplotten untersagt. Die Ermittler der US-Bundespolizei FBI gehen nach offiziellen Angaben mit 4000 Leuten rund 40.000 Hinweisen nach. Bislang sollen vier Personen festgenommen worden sein, die als entscheidende Zeugen gelten. 25 seien wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Einwanderungsbestimmungen inhaftiert worden.


      Nach wie vor unabsehbar sind die Auswirkungen der Anschläge auf die Weltwirtschaft. Die New Yorker Aktienmärkte sind wie erwartet mit einem Kursrutsch in den Handel gestartet. Kurz vor Handelsbeginn hatte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen überraschend gesenkt, um die Märkte zu stützen. Im Gebäude der New Yorker Börse in der Wall Street läuteten Polizisten und Feuerwehrleute am Morgen die Glocken zur Handelseröffnung und beendeten damit die längste Zwangspause der Börse seit der großen Depression 1933. Nach den Anschlägen am Dienstag hatten die New Yorker Börsen den Handel nicht mehr aufgenommen.



      Rettungsarbeiten gehen weiter


      In New York suchten die Helfer trotz schwindender Hoffnung weiter nach Überlebenden. Dutzende Suchhunde durchstöberten die Trümmer. Seit Mittwoch wurden aber keine Überlebenden mehr gefunden.


      Bis Montagmorgen wurden etwa 200 Leichen geborgen und nur fünf Menschen gerettet. Ärzte bezweifelten, dass in den Trümmern noch Überlebende zu finden sind. Nach fünf Tagen ohne Nahrung, Wasser und frischer Luft bei gleichzeitig extremer Hitze seien die Chancen sehr gering, sagte der Arzt Howard Sander.



      Bis zu 100 Deutsche tot


      Der Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, bezifferte die Zahl der Vermissten am Sonntagabend auf 4957. Wenige Stunden zuvor war von 5097 Menschen die Rede gewesen. Die deutschen Stellen in New York gehen von 30 bis 100 deutschen Opfern aus. Auf der Vermisstenliste des Auswärtigen Amts stehen noch 205 Menschen. Laut Giuliani wurden aus den Trümmern des World Trade Center bislang 190 Tote geborgen, 115 von ihnen wurden identifiziert.



      Aussenministerium bittet um Hilfe


      Das Auswärtige Amt bat die Angehörigen um Mithilfe bei der Identifizierung. Wer nach New York kommen wolle, solle persönliche Gegenstände des Vermissten mitbringen, damit DNA-Proben genommen werden können. Dies sei beispielweise bei Kämmen, Zahnbürsten und getragener Wäsche möglich. Der deutsche Krisenstab in New York traf inzwischen alle Vorbereitungen für die Betreuung von Angehörigen mutmaßlicher Opfer. Auch ein Psychiater steht zur Verfügung. Außerdem wurden Listen mit deutschsprachigen Ärzten sowie von Bestattungsunternehmen zusammengestellt, die den Rücktransport von Leichen oder Leichenteilen nach Deutschland organisieren können.



      Weitere Verhaftungen


      Unterdessen verhaftete die New Yorker Polizei in Zusammenhang mit den Terroranschlägen eine zweite Person. Das Justizministerium teilte mit, der Mann sei möglicherweise ein unentbehrlicher Zeuge. Das Ministerium teilte ferner mit, dass der Stimmenrekorder des Flugzeugs, das am Dienstag auf das Pentagon stürzte, nicht ausgewertet werden könne. Der Rekorder sei zu stark beschädigt worden, hieß es zur Begründung.


      Die Fahndungsliste der US-Bundespolizei FBI umfasst nach den Anschlägen in New York und Washington bereits mehr als 170 Namen, sagte ein FBI-Sprecher am Sonntag. Die Liste wurde an alle Polizeibehörden des Landes und die großen Fluggesellschaften weitergeleitet. Die Gesuchten würden nicht als Verdächtige gehandelt, sagte der Sprecher.



      Kanada liefert Verdächtigen aus


      Die kanadischen Einwanderungsbehörden lieferten am Sonntag einen Mann an die US-Behörden aus, der möglicherweise in Zusammenhang mit den Terroranschlägen steht. Der Mann sei mit verdächtigen Papieren auf dem Flughafen von Toronto festgenommen worden, teilte ein Sprecher der kanadischen Polizei mit. Nach einem Bericht der kanadischen Zeitung "Globe and Mail" hatte der etwa 20-jährige Mann Papiere der palästinensischen Autonomiebehörde und eine Fotomontage in seinem Gepäck, die ihn in einer Flugbegleiteruniform vor den Türmen des World Trade Centers zeigte.


      Im chinesischen Territorium Macau hat die Polizei fünf Pakistaner festgenommen, die offenbar Anschläge auf US-Einrichtungen in Macau und Hongkong verüben sollten. Am Montagmorgen hieß es aus Regierungskreisen, bei den am Sonntagabend festgenommenen Personen seien Dokumente gefunden worden, die anscheinend Anleitungen für Angriffe auf US-Ziele enthielten, falls die USA als Vergeltung für die Terrorangriffe auf New York und Washington Afghanistan angreifen sollten. Die Festnahmen seien nach Hinweisen des amerikanischen Konsulats in Hongkong vorgenommen worden, hieß es weiter. Ein Regierungssprecher in Macau lehnte einen Kommentar ab.



      Clinton befahl Ergreifung Bin Ladens




      Stützpunkte radikal-islamischer Terrorgruppen


      Inzwischen wurde bekannt, dass der ehemalige US-Präsident Bill Clinton 1998 einen Geheimbefehl unterzeichnet hat, Bin Laden gefangen zu nehmen und sein Terrornetzwerk zu zerschlagen. Ein ehemaliger Regierungsverteter sagte, dass mehrere Versuche, den saudiarabischen Millionär in Afghanistan zu ergreifen scheiterten. Zwar waren daran direkt keine Amerikaner beteiligt, organisiert wurden die Bemühungen den Angaben zufolge aber vom Geheimdienst CIA und anderen US-Stellen. In einem Fall wurde ein Konvoi Bin Ladens mit Granaten beschossen, die aber das falsche Fahrzeug trafen, wie der Fernsehsender CBS berichtete.



      © 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: dpa


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 23:39:09
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.09.01 00:59:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Auf ntv habe ich gerade ein Interview mit einem US Terrorexperten gesehen. Danach ist Afghanistan aus US-Sicht nur einer der Unterstützerstaaten der Terroristen. Die anderen sind Libyen, Syrien, Irak und Iran. Offenbar soll in einem ersten (!) Schlag gegen alle gleichzeitig vorgegangen werden.

      Na dann Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 16:40:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      ftd.de, Di, 18.9.2001, 8:30, aktualisiert: Di, 18.9.2001, 15:39
      Taliban knüpfen Auslieferung Bin Ladens an Bedingungen

      Eine mögliche Auslieferung des mutmaßlichen Terroristenführers Osama Bin Laden wäre für die USA offenbar nicht ausreichend, um auf den geplanten Vergeltungsangriff zu verzichten.



      "Das Problem ist eindeutig viel größer als Bin Laden", sagte am Dienstag US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zu Informationen, wonach die Taliban-Führung in Afghanistan unter Umständen zur Auslieferung Bin Ladens an ein Drittland bereit sein soll.


      Nach Informationen der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass hat die Taliban-Regierung Bedingungen für die Auslieferung von Bin Laden gestellt. Die Taliban verlangten, dass Bin Laden in einem neutralen Land der Prozess gemacht wird und dass die internationalen Strafmaßnahmen gegen Afghanistan aufgehoben werden, verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Islamabad.


      Genannt wurden außerdem eine internationale Anerkennung des Taliban-Regimes und die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Afghanistan. Diese wurden verhängt, weil sich die Taliban unter Hinweis auf das islamische Gastrecht weigerten, Bin Laden auszuliefern. Eine weitere Bedingung sei, dass das Ausland keine Waffen mehr an die gegnerische Nord-Allianz liefere und sie auch sonst nicht länger unterstütze, meldete Tass. Die Nord-Allianz beherrscht etwa zehn Prozent des afghanischen Territoriums. Die Taliban verlangten zudem ausländische Wirtschaftshilfe für ihr Herrschaftsgebiet, berichtete Tass.



      Meldungen über "Heiligen Krieg" dementiert

      Regierungschef Mullah Hasan dementierte inzwischen Berichte, wonach die Taliban einen "Heiligen Krieg" gegen die USA ausgerufen hätten, berichtete die private afghanische Nachrichtenagentur AIP. Nur wenn die USA Afghanistan angreifen sollten, dann würden die Afghanen einen "Heiligen Krieg" wie seinerzeit gegen die Sowjetunion führen, habe Mullah Hasan gesagt.





      Die Taliban in Afghanistan


      Der Islamist Osama Bin Laden wird von den USA als Hauptverdächtiger für die Anschläge in den USA benannt. Er soll sich als Gast der Taliban in Afghanistan aufhalten.



      Pakistanische Delegation verhandelt weiter

      Eine pakistanische Delegation ist in Kabul nach Angaben pakistanischer Behörden am Dienstagmorgen erneut zu einem Treffen mit der Taliban-Führung aufgebrochen, um diese von der Gefahr eines drohenden US-Angriffs zu überzeugen. Der pakistanische Geheimdienstchef, General Mahmood Ahmed, habe gemeinsam mit seinem Stellvertreter und dem Militärattache die pakistanische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt verlassen, hieß es am Dienstag. Das Treffen finde an einem unbekannten Ort statt. Nach den Anschlägen in den USA vor einer Woche haben die USA allen Staaten mit Angriffen gedroht, die Terroristen unterstützen.


      Die pakistanische Delegation war bereits am Vortag mehr als drei Stunden mit der radikal-islamischen Taliban-Führung, darunter auch deren religiöses Oberhaupt Mullah Mohammad Omar, in der südafghanischen Stadt Kandahar zusammengetroffen. Bei dem Treffen gab es nach Angaben der Delegation keine Einigung über eine Auslieferung Bin Ladens. Ein Taliban-Sprecher sagte, es sei überhaupt nicht über eine Auslieferung gesprochen worden. Die pakistanische Abordnung verlängerte ihren Besuch in Afghanistan um einen Tag.



      Konferenz vertagt



      Stützpunkte radikal-islamischer Terrorgruppen


      Am Dienstag wollten rund 1000 geistliche Führer zusammenkommen, um über das weitere Schicksal des moslemischen Extremistenführers Osama Bin Laden zu beraten. Die Versammlung könne mehrere Tage dauern, hieß es dazu in der Hauptstadt Kabul. Am Dienstag hat die afghanische Geistlichkeit die Konferenz um mindestens einen Tag verschoben. "Das Treffen wird entweder morgen oder am nächsten Tag stattfinden", sagte ein hochrangiger Taliban-Vertreter. Es seien noch nicht alle Delegierten eingetroffen, hieß es. Zuvor hatte die afghanische Taliban-Miliz ihre Entscheidung über eine mögliche Auslieferung Bin Ladens für Dienstag angekündigt. Nach Angaben von Taliban-Chef Mullah Mohammed Omar werden geistliche Führer aus allen Provinzen nach Kabul kommen, um eine Fatwa, ein religiöses Gutachten, zu einer möglichen Auslieferung Bin Ladens an die USA abzugeben. Bin Laden soll nach Ansicht der geistlichen Führer nicht ohne Beweise für eine Verwicklung in die jüngsten Terroranschläge ausgeliefert werden. Dies teilten die afghanischen Geistlichen am Dienstag in Kabul mit.




      Die Vereinten Nationen sind nach Angaben von UN-Generalsekretär Kofi Annan bereit zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus. "Jedes Land ist besorgt über den Terrorismus und alle haben darunter gelitten und wollen sich an dem Kampf beteiligen", sagte er am Montagabend (Ortszeit) dem US-Fernsehsender CNN.



      UN-Flüchtlingshilfswerk warnt vor Folgen eines Militärschlags


      Nach einem Gespräch mit US-Außenminister Colin Powell über die Ermittlungen zu den Terroranschlägen in den USA sagte Annan, das weitere Vorgehen dürfe nicht zu einer Verschärfung des Nahost-Konflikts führen. "Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht in eine Spaltung zwischen dem Westen und Moslems hineingeraten", sagte Annan. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) warnte die US-Regierung vor den humanitären Folgen eines möglichen Vergeltungsangriffs auf Afghanistan. Es zeichne sich ein neues Flüchtlingsdrama ab. Aus Furcht vor möglichen Vergeltungsschlägen der USA hätten in den vergangenen Tagen Zehntausende von Menschen vor allem die Städte verlassen, sagte UNHCR-Sprecher Kris Janowski. Dabei werde es für die Flüchtenden zunehmend schwerer und teurer, entsprechende Transportmittel zu bekommen.



      Das zentralasiatische Tadschikistan ist entgegen ersten Erklärungen doch zu einer Kooperation mit den USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus bereit. Das habe am Dienstag Außenminister Talbak Nasarow in Duschanbe erklärt, meldete die Agentur Itar-Tass. Allerdings hätten sich die USA bisher noch nicht an seine Regierung gewandt, so dass eine Diskussion über konkrete Formen der Zusammenarbeit verfrüht sei. Die tadschikisch-afghanische Grenze wird von russischen Truppen gesichert.



      USA ziehen Botschaftspersonal aus Pakistan ab


      Die USA hat damit begonnen, einen Teil ihres Botschaftspersonals aus Pakistan abzuziehen. Angesichts möglicher Übergriffe gegen US-Bürger sollen Botschaftsangehörige mit weniger wichtigen Tätigkeiten sowie Familienangehörige das Land verlassen, teilte die US-Botschaft in Islamabad mit. Trotz der Unterstützung der pakistanischen Regierung für die amerikanische Position gebe es in der Öffentlichkeit Sympathien für die Taliban-Miliz und für Osama Bin Laden.


      Der irakische Präsident Saddam Hussein hat den USA Kriegstreiberei vorgeworfen und Washington beschuldigt, die Terroranschläge als Vorwand für die Begleichung alter Rechnungen zu benutzen. Saddam Hussein schrieb in einem offenen Brief an das amerikanische Volk und die westliche Welt, die US-Regierung habe Anschuldigungen erhoben, ohne Beweise vorzulegen und wolle nun gegen alle Moslems vorgehen.



      Vor einer Woche waren zwei entführte Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Center gerast, ein drittes stürzte auf das US-Verteidigungsministerium bei Washington. Ein viertes entführtes Flugzeug stürzte auf ein freies Feld im US-Bundesstaat Pennsylvania ab. Es werden tausende Tote befürchtet.



      © 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: dpa



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 18:14:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Aus der FTD vom 19.9.2001
      Pentagon verordnet Stillschweigen über Pläne
      Von Hubert Wetzel, Washington

      Während das US-Außenministerium eine politische Koalition für den amerikanischen "Krieg" gegen den Terrorismus schmiedet, arbeitet das Verteidigungsministerium mit Hochdruck an der Planung einer militärischen Vergeltungsaktion.




      Aufmarsch im vorderen Orient


      Wie der Gegenschlag aussehen wird und wo genau die USA angreifen werden, liegt allerdings noch völlig im Dunkeln - die Vorbereitung läuft unter strikter Geheimhaltung ab. Die US-Regierung will dadurch für die größtmögliche Sicherheit ihrer Soldaten sorgen. Washington geht davon aus, dass sich mögliche Gegner vor allem über die Medien über die US-Pläne informieren und danach ihre Verteidigung vorbereiten werden. Diese Nachrichtenquelle soll daher verstopft werden.

      "Ich will, dass das amerikanische Volk versteht, dass diese Regierung nicht über die Pläne reden wird, die wir haben oder nicht haben", sagte US-Präsident George W. Bush am Montag. "Wir werden in keiner Form irgendjemanden gefährden, der die Uniform der USA trägt."


      Nach Informationen des Fernsehsenders CNN haben auch im Ministerium nur sehr wenige Mitarbeiter einen Überblick über die Gesamtplanung. Die Vorbereitung sei auf eine große Anzahl einzelner Abteilungen verteilt worden, die sich jeweils nur um einen eng umrissenen Aspekt der Planung kümmern. So sollen auch die eigenen Leute so wenig Einblick wie möglich in die große Strategie erhalten.



      Alles ist geheim


      Zudem hat das Pentagon die Veröffentlichung von Routineinformationen eingestellt. Seit den Terrorangriffen von New York und Washington wurde die Internetdatenliste mit den ungefähren Aufenthaltsorten amerikanischer Kriegsschiffe nicht mehr aktualisiert.


      CNN zufolge wird auch der Militärschlag selbst unter größter Geheimhaltung ablaufen. Das Pentagon will Reportern offenbar weder erlauben, Bodentruppen zu begleiten, noch von Kriegsschiffen aus zu berichten. Szenen wie etwa 1994 in Haiti, als US-Truppen bei der Landung am Strand von der versammelten Weltpresse empfangen wurden, dürfte es daher bei den bevorstehenden Aktionen nicht geben.


      Zum Teil dürften diese Beschränkungen in der Natur der Militäraktion liegen. Ein wichtiger Teil des Angriffes könnten Kommandounternehmen von Spezialeinheiten sein, die sich gegen einzelne Personen richten, die von den USA für Terroristen gehalten werden. Zudem werden wohl die Luftwaffe und die Marine mit ihren Fernbombern, Tarnkappenjets und Lenkwaffenzerstörern eine entscheidende Rolle bei der Bombardierung größerer Ziele spielen.



      Massiver Schlag?


      Über das Ausmaß des Militärschlages gibt es bisher nur Spekulationen. Als sicher gilt, dass die Aktion weit über die kurzen, wenig effektiven Angriffe hinaus gehen wird, die 1998 auf die Bombenanschläge gegen die US-Botschaften in Kenia und Tansania folgten. Präsident Bill Clinton hatte damals eine Pharma-Fabrik in Sudan sowie Lager des Top-Terroristen Osama Bin Laden in Afghanistan mit Marschflugkörpern beschießen lassen.


      Dieses Mal deuten die Zeichen auf einen massiven Schlag hin. "Es wird sehr viel mehr sein als einige Cruise Missiles", meint Joshua Muravchik, Verteidigungungsexperte an der konservativen Denkfabrik American Enterprise Institute (AEI).


      Mit einer regelrechten Invasion und Besetzung Afghanistans wird jedoch ebenfalls nicht gerechnet. Amerikanische Politiker und Militärs haben die bittere Niederlage, die die Supermacht USA in Vietnam gegen eine Guerillaarmee hinnehmen musste, nicht vergessen. In den 80er Jahren konnten sie zusehen, wie die sowjetische Armee in den Bergen und Schluchten Afghanistans ein ähnliches Schicksal erlitt.



      Bodentruppen in Pakistan


      US-Medienberichten zufolge hat Washington Pakistan allerdings um die Erlaubnis gebeten, die Häfen des Landes benutzen zu dürfen. Das könnte bedeuten, dass die USA doch in irgendeiner Art Bodentruppen einsetzen wollen. Das Pentagon hat in den letzten Tagen auch bereits einige der Elite-Infanterieeinheiten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, die innerhalb von wenigen Stunden in Kampfgebiete verlegt werden können.


      Zu den Truppenteilen gehört unter anderem das 18. Luftlandecorps des Heeres. Der Verband umfasst neben anderen Einheiten die 82. Luftlandedivision in Fort Bragg, North Carolina, die auf überraschende Überfälle - etwa auf Flughäfen im Hinterland eines angegriffenen Staates - spezialisiert ist. 1944 stürmten Soldaten der Einheit die Strände der Normandie. Einige Teile des Verbands - die Speerspitze des amerikanischen Heeres - sind innerhalb von nur 18 Stunden abmarschbereit.


      Weiterhin gehört zum 82. Luftlandecorps die 10. Bergdivision in Fort Drum, die sich bereits während des Zweiten Weltkrieges durch Italien gekämpft hat.


      Zudem hat die US Navy drei ihrer mit Cruise Missiles bestückten Lenkwaffenzerstörer von einer Basis in Japan aus in Marsch gesetzt. Ihr Ziel ist geheim. Der Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" soll am Mittwoch von Norfolk im Bundesstaat Virginia auslaufen und Kurs auf das Mittelmeer oder den Persischen Golf nehmen. Begleitet wird die schwimmende Luftwaffenbasis von zwölf weiteren Schiffen, darunter Zerstörern, und einem Invasionsverband mit Hunderten von Marineinfanteristen an Bord.



      © 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 20:41:59
      Beitrag Nr. 12 ()

      Gruss Bianca(.)(.)
      Avatar
      schrieb am 20.09.01 23:15:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Aus der FTD vom 21.9.2001 www.ftd.de/us-einsatz
      USA verstärken ihre Feuerkraft am Persischen Golf
      Von Hubert Wetzel, Rainer Koch und Christian Thiele

      Die USA verstärkt ihre Streitmacht am Persischen Golf in Vorbereitung eines Militärschlages weiter. An der diplomatischen Front traf sich der Vize-Außenminister Richard Armitage in Brüssel mit den Botschaftern der Nato-Partner.


      Das Pentagon ordnete die Verlegung von Dutzenden Flugzeugen an, darunter Tankflugzeuge, Kampfjets und schwere Bomber. Die Maschinen sollen unter anderem in Saudi-Arabien und Oman stationiert werden. Der "Washington Post" zufolge wurden Kampfflieger auch nach Tadschikistan und Usbekistan geschickt - in unmittelbare Nähe zu Afghanistan. Die Regierungen beider Staaten dementierten dies aber gestern.

      Der Chef des US-Verteidigungsministeriums, Donald Rumsfeld, sagte, der Kampf gegen den Terrorismus werde eher "ein Marathon als ein Sprint." Aus seinem Ressort gab es Hinweise, dass auch Bodentruppen zum Einsatz kommen könnten. So erklärte Armeeminister Thomas White laut Associated Press, ein von Rumsfeld unterzeichneter Entsendebefehl beinhalte auch Heereskräfte. Die Armee sei auf die Ausführung "anhaltender Bodenkampfoperationen" vorbereitet, so White.



      Kurs auf das Mittelmeer


      Die Verlegung ist der Beginn der Operation "Infinite Justice" (Grenzenlose Gerechtigkeit). Unter diesem Codenamen führt das Pentagon die militärische Vergeltungsaktion gegen die mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge von New York und Washington. Weitere Entsendebefehle werden laut Medienberichten derzeit ausgearbeitet. Zusätzlich zu den jetzt verlegten Jets hat der Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" Kurs auf das Mittelmeer genommen - mit weiteren 70 Kampfflugzeugen an Bord.


      Wann und wo ein Angriff erfolgen soll, ist allerdings immer noch völlig offen. In der US-Regierung gibt es deutliche Meinungsunterschiede darüber, wie schnell und in welchem Umfang Vergeltungsaktionen beginnen sollen. Während die "Falken" um Vizepräsident Dick Cheney und Rumsfeld einen sofortigen, massiven Schlag fordern, plädiert Außenminister Colin Powell für Zurückhaltung. Er will einen möglichst breiten internationalen Rückhalt für sein Land gewinnen.



      Zwei Interpretationen


      Die Verlegung der Kampfflugzeuge kann daher zweierlei bedeuten: Entweder ist sie der Auftakt zu einem unmittelbar bevorstehenden Militärschlag; oder ein symbolisches Manöver, mit dem die Regierung der innenpolitischen Forderung nach Gegenschlägen gerecht werden und sich zugleich Zeit für die Koalitionsbildung sichern will.


      Dass es eine Militäraktion geben wird, bezweifelt allerdings niemand. Die jetzt verlegten Flugzeuge sollen dabei offenbar zwei Rollen spielen: Zum einen werden sie Spezialeinheiten der Infanterie unterstützen, die in Afghanistan Jagd auf den mutmaßlichen Attentatsurheber Osama Bin Laden machen. Zum anderen werden sie Terroristencamps in Afghanistan angreifen.


      Neben Afghanistan könnten auch andere Länder ins Fadenkreuz geraten. Der Kampf gegen den Terrorismus betreffe "mehr als nur ein Land", sagt Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz. Im Visier könnte Irak stehen - nach Angaben aus der Nato liegen aber ausreichende Hinweise auf eine Beteiligung Iraks an den Terroranschlägen nicht vor.


      Von Basen in Usbekistan aus angreifen zu können, hätte für das US-Militär den Vorteil, dass es dort keine Zuschauer gibt. Die Stützpunkte könnten problemlos für die Medien gesperrt werden, Livebilder vom Start der ersten Angriffswelle gäbe es dann nicht. 1999 hatte das Fernsehen live gezeigt, wie Kampfjets in Italien zu ihren ersten Angriffen abhoben - und so Jugoslawien vorgewarnt.



      Keine Entscheidungen in Brüssel


      Der stellvertretende amerikanische Außenminister Armitage unterrichtete in Brüssel die Botschafter der 18 Nato-Partnerländer über seine Konsultationen in Moskau und Pakistan. Der Diplomat betonte selbst, dass er nicht gekommen sei, um aktiven militärischen Beistand der Bündnispartner zu erbitten. Es gehe zunächst um politische Zusammenarbeit und Informationsaustausch, erst danach um militärische Aktivitäten. "Es hat keine Entscheidungen gegeben", sagte Armitage später.


      In Berlin machte Kanzler Gerhard Schröder nach einem Gespräch mit Nato-Generalsekretär George Robertson erneut klar, dass Deutschland "uneingeschränkt solidarisch" zu den USA stehe und möglicherweise auch militärische Unterstützung leisten werde. Konkrete Anfragen nach deutscher Unterstützung gebe es bislang ebenso wenig wie einen Nato-Beschluss zu konkreten Handlungen. Deshalb, so Schröder, "wird und muss es noch Konsultationen geben".



      © 2001 Financial Times Deutschland


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 14:11:34
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