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    FINANZKOLLAPS Teil 4 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.09.01 18:45:48 von
    neuester Beitrag 19.09.01 18:59:14 von
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      schrieb am 19.09.01 18:45:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Faule Schulden, so weit das Auge reicht

      Am 31. Oktober stand das Bankensystem der drittgrößten asiatischen Industrienation kurz vor dem Einsturz.
      Die beiden führenden Bauunternehmen Südkoreas, Dong-Ah Construction Industrial und Hyundai Engineering & Construction mit insgesamt 100 000 Beschäftigten, waren am Tag zuvor ihrem Schuldendienst auf kurzfristige Bankkredite nicht nachgekommen.
      Hätte diese ZahIungsunfähigkeit noch zwei Tage, angehalten, wäre nach koreanischem Recht automatisch die Bankrotterklärung gefolgt. In letzter Minute gelang es dem zur Hyundai-Gruppe gehörenden Bauunternehmen; die Gläubigerbanken zur Umschuldung kurzfristiger Kredite zu bewegen.

      Dagegen blieb Dong-Ah Construction International auf der Strecke. Die Banken hatten entschieden, daß sie dem mit 7 Mrd. DM Schulden in Bedrängnis geratenen Unternehmen keine weiteren Kredite mehr zur Verfügung stellen wollten, zumal sie selber kaum den Kopf über Wasser halten können. Zahlreiche große Bauprojekte in Japan, China, Malaysia, Vietnam und natürlich in Südkorea werden dadurch erst einmal gestoppt; auch der Bau des 3000 km langen Wasserkanals, der die libysche Wüste bewässern soll.

      Ebenfalls. am 31. Oktober verkündete das südkoreanische Automobiluntemehmen Daewoo Motor, es werde 3500 Beschäftigte, d.h. ein Drittel der gesamten Arbeitskraft, entlassen, die Produktion drastisch herunterfahren und zahlreiche Niederlassungen im Ausland - in Polen, Rumänien, der Ukraine, Usbekistan und Indien entweder verkaufen oder schließen um dem ansonsten sehr bald drohenden Bankrott zu entgehen.

      Die drei genannten Unternehmen haben ausstehende Schulden von zusammen rund 50 Mrd. DM.

      Und schon jetzt beläuft sich der Berg fauler Schulden südkoreanischer Banken auf offiziell 110 Mrd. DM, obwohl in den
      letzten zwei Jahren mehr als 200 Mrd.DM fauler Bankschulden verstaatlicht wurden. Einerseits steht die Regierung Südkoreas unter massivem Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF), die großen Industriekonglomerate zu zerschlagen und die technisch bankrotten Unternehmen und Banken ihrem Schicksal zu überlassen. Andererseits könnte eine solche Handlungsweise sehr schnell außer Kontrolle geraten und eine Kettenreaktion auslösen, welche die gesamte Region erneut in finanzielles und wirtschaftliches Chaos zurückwirft.

      Das Wort von der "zweiten Asienkrise macht längst die Runde. Bis zum 3. November will die südkoreanische Regierung eine "Hinrichtungsliste" mit rund 50 großen, an der Börse notierten, Unternehmen veröffentlichen, die damit als unrettbar eingestuft werden und keine weiteren Kredite erhalten.
      Nach Aussagen aus Regierungskreisen könnte auch Hyundai Engineering & Construction auf dieser Liste stehen. Das Unternehmen muß bis zum Jahresende 2 Mrd. DM auf fünf inländische Anleihen zahlen. Für eine weitere Dollaranleihe fordern die Gläubiger aufgrund der unsicheren Lage jetzt sogar eine vorzeitige Begleichung zum 3. November.
      Der bisherige Plan der Hyundai-Gruppe, durch den Verkauf der Finanztochter Hyundai Securities an das amerikanische Finanzhaus AIG neue Liquidität für die Begleichung von Schulden zu erhalten, ist geplatzt, nachdem AIG-Chef Maurice Greenberg seinen am 30. Oktober erwarteten Besuch plötzlich absagte.

      Aber nicht nur in Südkorea ticken finanzielle und wirtschaftliche Zeitbomben. Die ganze Region wird bereits seit Jahresbeginn von den schlimmsten Währungsstürmen und Börsenabstürzen seit der sogenannten "Asienkrise" von 1997/98 erschüttert. Zusätzlich zu den seit zwei Jahren ungelöster Schuldenproblemen sorgen nun der extrem hohe Ölpreis, die Furcht vor einer Abschwächung der Exporte in die USA und im Falle Japans, Südkoreas und Taiwans der weitweite Aktien-Kursverfall bei den Chipherstellern für erneut aufkeimende Panikstimmung.

      In den Philippinen fällt der Peso beinahe täglich auf ein neues Allzeittief, während die Devisenreserven der Zentralbank dahinschwinden. Selbst dramatische Zinserhöhungen konnten den Währungsverfall, seit Jahresbeginn bereits über 20%, nicht stoppen. Ende Oktober wurde die Regierung gar gezwungen, die Laufzeiten ihrer Anleihen auf 42 oder 63 Tage zu verkürzen, nachdem eine Auktion von Dreimonatsanleihen in einem vollständigen Desaster geendet hatte: Weil die Investoren exorbitant hohe Renditen verlangten, brach die Regierung die Auktion schließlich ab, ohne auch nur einen einzigen Peso an neuer Liquidität erhalten zu haben. Seit Beginn des Jahres sind die Kurse philippinischer Aktien um 40% abgestürzt.

      Wie der philippinische Peso befindet sich auch der thailändische Baht seit Monaten im Sturzflug. Die indonesische Rupie hat seit Jahresbeginn rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Ganz abgesehen von ihren eigenen Auslandsschulden sitzt die Regierung Indonesien auf einem Berg von 150 Mrd. DM an faulen Unternehmensschulden, die sie zur Rettung von Industrie und Banken seit 1998 übernommen hat. Die Jahresbilanz der Aktienkurse beläuft sich zur Zeit auf minus 30%.

      In Taiwan sind die Aktienmärkte bereits auf den tiefsten Stand seit 54 Monaten eingebrochen: Hätte die Regierung nicht mit Steuergeldern stützend in den Aktienmarkt eingegriffen und zugleich eine Obergrenze für die Tagesverluste an der Börse von 3,5% eingeführt - danach werden die Handelscomputer abgeschaltet - dann wären möglicherweise alle Dämme gebrochen.

      Auch Japans Finanzsystem bleibt von den Stürmen nicht verschont. Der Zusammenbruch des Versicherungsunternehmens Kyoei Life am 20. Oktober, mit 85 Mrd. DM an ausstehenden Schulden die größte japanische Unternehmenspleite aller Zeiten, wird allgemein nur als Auftakt für eine Lawine ähnlich großer oder sogar noch größerer Pleiten in naher Zukunft .betrachtet. Nur wenige Tage früher, bereits am 9. Oktober, war das Versicherungsunternehmen Chiyoda Mutual unter einem Schuldenberg von 55 Mrd. DM zusammengebrochen. Die gesamte Branche leidet unter ihren in der spekulativen Boomphase der 80er Jahre vergebenen Renditeversprechen, die sich unter den jetzigen Bedingungen, bei Zinsen nahe Null, nur durch Auftürmen immer neuer Schulden erfüllen lassen.
      Und im Gegensatz zum extrem großzügigen Rettungspaket der Regierung für die Großbanken, in DM umgerechnet ein vierstelliger Milliardenbetrag, hat es bislang keine entsprechende Stützung für den Versicherungssektor gegeben. Die Aktienmärkte Japans stürzten zum Oktoberende auf ein 20-Monatstief.

      Auch Lateinamerika bietet derzeit, wie es ein Kommentar in der Neuen Züricher Zeitung am 30. Oktober ausdrückte, ein selbst für hartgesottene Investoren "schwindelerregendes Panorama". Ganz oben auf der Liste für potentielle Megakrisen steht Argentinien. Gerüchte hin oder her: Schon ein flüchtiger Blick auf die offiziellen Zahlen läßt keinen Zweifel daran, daß Argentinien schnurstracks der Zahlungsunfähigkeit auf seine Auslandsschulden entgegenläuft, sofern dem Land nicht bald auf irgendeine Weise Dollarhilfen in zweistelliger Milliardenhöhe von außen zugeführt werden. Die in den nächsten 15 Monaten fälligen Schuldendienste sowie das für 2001 erwartete Handelsdefizit erfordern eine Summe von 20 Mrd. Dollar, die Argentinien aus eigener Kraft überhaupt nicht aufbringen kann.
      US-Finanzminister Larry Summers mußte bereits öffentlich dementieren, daß die US-Regierung zur Zeit gemeinsam mit betroffenen US-Banken ein Rettungspaket für Argentinien vorbereitet.

      Die Furcht vor einem Staatsbankrott im Nachbarland hat in den vergangenen Wochen auf Brasilien übergriffen und den Real auf das niedrigste Niveau zum US-Dollar seit elf Monaten abstürzen lassen.

      Den Währungen Kolumbiens und Chiles erging es nicht besser. Selbst der Peso des Erdölexportlandes Mexiko ist zuletzt unter erheblichen Druck geraten, weil eine Abschwächung der US-Importe erwartet wird. Überall in Lateinamerika purzeln die Aktienkurse.

      Eine nicht minder große Bedrohung für das weltweite Finanzsysteme als alle Krisenherde in Asien und Lateinamerika zusammen bildet die Kombination aus weiterhin sehr stark überbewerteten Aktienkursen und explosionsartig angestiegender Unternehmensverschuldung in Europa und den USA.

      Larry Summers und Fed-Ched Alan Greenspan machen gegenwärtig mächtig Druck im Kongreß für eine Reform des Konkursgesetzes, wonach Derivatverpflichtungen im Falle einer Bankenpleite aus dem Konkursverfahren ausgesondert - also nicht wie andere Verpflichtungen weitgehend abgeschrieben - würden. Damit solle verhindert werden, so Summers und Greenspan in einem gemeinsamen Aufruf, "daß Einzelfälle wie der Beinahe-Zusammenbruch von LTCM im September 1998 unser Finanzsystem allgemein bedrohen" oder wie es der Vorsitzende des Bankenausschusses Jim Leach ausdrückte, daß Derivat-katastrophen kaskadenartig das gesamte System anstecken."
      Unterdessen nehmen die faulen Schulden im US-Bankensystem ganz rasant zu. In den letzten zwölf Monaten sind die problematischen Kredite um 45% und die uneinbringlichen Kredite gar um 300% angestiegen.
      Zugleich befinden sich die Risikorücklagen der US-Banken auf dem niedrigsten Stand seit 50 Jahren.

      So warnt der Londoner Economist in seiner Ausgabe vom 28. Oktober vor einer heraufziehenden großen Bankenkrise in Europa und in den USA, die schon jetzt auf Feldern wie Telekomschulden, Unternehmensanleihen und Kreditkartenschulden Formen annimmt und sich selbst dann nur äußerst schwierig bewältigen ließe, "wenn die Aktienmärkte nicht zusammenbrechen und wenn die Wirtschaft nicht in die Rezession geht."



      Währungsreformen und Fluchtwege

      Warum wird das Volk über die weltweite Zunahme von Währungsreformen und mögliche Fluchtwege dummgehalten?

      Weil das Thema Währungsreform in Deutschland im Hinblick auf die innerhalb eines Menschenlebens bevorstehende Währungsumstellung ("Euro") tabu ist.

      Und weil man die da unten glauben machen möchte, daß Währungsreformen von denen da oben nur mit größter Zurückhaltung, höchstem Verantwortungs-gefühl und somit nur ganz, ganz selten vorgenommen werden.

      Kurz:
      Der Sparer soll sich einbilden, daß sein Geld zu 99 Prozent sicher sei.
      In Wahrheit stehen die Chancen weltweit 99:1, daß Papiergeld
      -Rücklagen mindestens einmal pro Generation für ungültig erklärt und/oder um eine oder gar mehrere Nullen gemindert werden.

      Grund:
      Regierungen pflegen Währungen mit leichter Hand und oft schneller zu wechseln als "unsereins das Hemd."
      Allein seit 1948 fühlten sich 130 Staaten bemüßigt, ihre Finanz- und Schuldenprobleme per Banknotentausch zu lösen.

      Insgesamt kam es im letzten Jahrhundert zwischen Svalbard und Südshetland zu mehr als 200 Währungsumstellungen.

      Rund eine Hälfte davon stellten echte Paritätsverschiebungen dar
      (z.B. 1991 in Nicaragua: 5 Mio Cordobas für 1 Goldcordoba), die andere lediglich Namensänderungen etwa aus politischen Gründen (so wurden 1973 aus Ostkaribischen Dollar Barbados-Dollar) oder Systemwechsel (wie 1955 auf Zypern, wo man das krumme englische Pfund- auf das Dezimalsystem umfunktionierte).

      Besonders abschreckendes Beispiel: Brasilien.
      Bis Anfang 1967 kursierte in dem Sambaland der Ur-Cruzeiro, benannt nach einem halbwegs zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo gelegenen Städtchen. Ab 13.02.1967 sah man sich gezwungen, das von der Inflation ausgehöhlte Geld tausend zu eins in Neue Cruzeiros umzutauschen. Damit dem düpierten Sparer das einschneidende Ereignis nicht allzu lange im Gedächtnis härten blieb, strich man 1970 das Wort "Neu"und hatte damit scheinbar wieder den Status quo hergestellt
      (auch Frankreich tilgte aus den gleichen Erwägungen 3 Jahre nach seiner am 01.01.1960 durchgeführten Hundert-zu-eins-Umstellung von Francs auf Nouveau-Francs die Bezeichnung "Nouveau").

      Trotzdem war schon 1986 auch der wiedererweckte Cruzeiro nichts mehr wert und maßte im Verhältnis 1000:1 in sogenannte Cruzados gewechselt werden: 1989 folgte der Neue Cruzado, wiederum in der Relation 1000:1. Nach einer Schamfrist von 1 Jahr wurde nicht nur wie gehabt das diskriminierende "Neu" eliminiert, sondern auch gleich der alte Name Cruzeiro wieder aus der Mottenkiste geholt. Doch es lief nichts: Im August 1993 war die Wandlung von 1000 Cruzeiros in 1 Neue Währungseinheit fällig - diesmal den Cruzeiro Real, was man etwa mit "wahrem Cruzeiro" übersetzen konnte, aber auch "königlichem Cruzeiro". Doch schon im Juni 1994 kam der nächste Streich: 2750 Cruzeiro wurden zu 1 Real; so hieß einst im 14. Jahrhundert eine ehrwürdige portugiesische Silbermünze. Was alles sehr lustig nach Karneval in Rio klingt, bedeutete für die betroffenen Brasilianer, dass sie nach jeder dieser Aktionen ihrer Ersparnisse verlustig gingen und beispielsweise Lebensversicherungspolicen nur noch für hinterlistige Zwecke verwenden kannten. Dabei hatte man dem Stimmvieh vor jedem Währungswechsel hoch und heilig versichert, das neue Geld sei hundertprozentig sicher, es bestünde keinerlei Grund zur Besorgnis und wer anderes behaupte, sei ein Schwarzmaler und Unruhestifter.

      Merke
      Die größten Lügen werden nicht nur nach einer Jagd und vor einer Wahl erzählt, sondern vor allem auch dann, wenn eine Währungsreform ins Haus steht.

      Die über hundert währungstechnischen Bäumchen-wechsele-dich-Spiele, die man seit dem Jahr der D-Mark-Einführung auf den fünf Kontinenten über die Bühne zog, beginnen bei Äquatorialguinea (1985: 4 Bipkwele = 1 CFA Franc), führen über Korea-Nord (1959: 100 Alte Won = 1 Neuer Won) oder Korea-Süd(1953: 100 Wort = 1 Hwan;1962: 10 Hwan = 1 W) und enden bei Zaire (1967: 1000 Kongo-Francs = 1 Zaire; 1993: 3.000.000 Zaires = 1 Neuer Zaire).

      Stets und überall war es der kleine Mann, dem letztendlich die Rechnung präsentiert wurde und nicht selten mußte er, siehe besonders krasses Beispiel Zaire, mit Hungern zahlen. Der für die Misere verantwortliche Zaire-Diktator Mobutu Sese Soken Kuku Ngebendzu wa za Banga (übersetzt: "Der unerschöpfliche Hahn, der jede Henne deckt) dagegen lebte weiter in Saus und Braus, wie auch deutsche Politiker- und Bankiersgrößen, die heute noch dem "Euro"-Wahnsinn das Wort reden.

      Zur öffentlichen Sparer-Verdummungsstrategie gehört nicht nur das Unter-der-Decke-halten der weitverbreiteten Währungs-Endlichkeit, sondern auch das Nicht-an-die-große-Glocke-Hängen von erfreulichen Ausnahmen im globalen Abwertungsdschungel.

      Würden Schröder und Eichel dem Volk auf die Nase binden, daß wir mitten in einer Blütezeit der Geldkräche leben, dass es jeden Moment die eigene Währung treffen kann, dass es aber durchaus eine Devise gibt, auf die diese triste Aussicht nicht zutrifft - dann käme es sofort zu einem Run auf dieses Supergeld und die eigenen Aluchips gingen noch schneller den Bach hinunter.

      Die Währung, von der Ihre Regierung nicht möchte, daß Sie Ihre Ersparnisse in sie wechseln, ist der Schweizerfranken.
      Wir wetten mit Ihnen tausend Fränkli gegen ebenso viele Neue Zaire, daß der CHF in absehbarer Zeit auf keiner Währungsreform-Liste erscheinen wird und Inhaber desselben nie so arm sein werden wie am Ende die Euro-Besitzer. Dafür bürgt schon der seit fast zwei Jahrhunderten geradliniger Verlauf der Geschichte des Franken:

      Eingeführt wurde er während der Helvetischen Republik, und zwar konkret im Jahr 1799. Im 19. und 20. Jahrhundert benutzte man ihn in größeren Werten, beispielsweise dem 20-Franken-Stück, gern als Goldumlaufwährung (=Münzmaterialwert entspricht dem Nennwert). Damals war er sozusagen l00% goldgeeckt, was bis heute nicht verwässert, sondern im Gegenteil defacto bis 135% gesteigert wurde. An der Wertbeständigkeit des Franken änderte weder seine Dezimalisierung im Jahr 1850 etwas (damals unterteilte man den Franken in I00 Rappen) noch die Tatsache, dass bis zum Entstehen der Eidgenossenschaft in I848 jedes Kantönli das Recht hatte, zusätzlich einige Münzwährungen auszugeben. Etwa Angsten, Batzen, Bisolli, Cavallotti, Corunti, Dicke, Dublonen, Dukaten, Ecus, Gulden, Kronen, Obole, Oergtli, Parpaiolles, Pfund, Piststolen, Plapparts, Schillinge; Soldi, Spargürti, Taler u.a.m. Ab 1907 oblag das Hüten der Währung der Schweizeraschen Nationalbank. Mit dem Erfolg, dass zwar seitdem die Banknoten von Zeit zu Zeit modernisiert wurden, aber sich am Schweizer Geld nichts änderte. Weder kam man auf die Idee; das Wörtlein "Neu" vor den Franken zu stellen, noch-irgendwelche Nullen daraus zu streichen und einen Euro-Franken wird es schon gar nicht geben.

      Und wenn Sie heute in eine Anleihe oder eine Lebensversicherung auf CHF-Basis investieren, können Sie ziemlich sicher sein, am Tag X auch wieder Franken herauszubekommen. ("Daß diese Franken schon bald an den Euro gekoppelt werden, wie Schweizer Banken gern verbreiten hat bereits die FAZ als Zweckgerücht entlarvt, das den Sinn hat, den Franken vom Aufwertungs-druck zu entlasten und jene Devisenhändler zu verunsichern, die künftige Währungsgewinne wittern")



      Inflation

      Warren Buffett behauptet:
      Die Wirtschaft tendiert automatisch und die Politik sehr gerne zur Inflation, denn Inflation verbreitet die Illusion der Geldvermehrung.
      Das Gegenteil einer inflationären Entwicklung ist eine deflationäre Entwicklung und die kommt einem Todesurteil für unsere Politiker gleich. Deflation vernichtet Sachwerte. Deflation ist der Todfeind unserer Politiker und bedeutet nicht anderes als sinkende Einkommen, fallende Preise, Massenarbeitslosikeit und in der Folge auch Bankenzusammenbrüche.

      "Der Überschuß an Krediten, den die Nationalbank von Japan und die Fed in den Aktienmarkt gepumpt hat, löste eine phantastische Aktienhausse aus. Verspätet wurde versucht, die Überschüsse einzusammeln und den Boom zu stoppen. Aber es war zu spät.
      1929 war das spekulative Ungleichgewicht so übergroß, daß dieser Versuch in Entlassungen von einer demoralisierten Wirtschaft endete. Das Ergebnis war eine kollabierenden US-Wirtschaft... Die Weltwirtschaft stürzte in die große Depression der 30er Jahre." (Alan Greenspan, The Objectivist, 1966).

      Vom Amerikaner der weder aß noch Auto fuhr

      Die amtliche US-Inflationsstatistik ist ein Schwindel:
      50% der lebensnotwendigen Güter und Dienstleistungen werden einfach ausgeklammert.
      Die wahre Inflationsrate liegt bei über 10%.
      Die Amerikaner brauchen für Ihre Autos und Flugzeuge kein Benzin. Und sie essen auch nicht- jedenfalls, wenn es nach der amtlichen Inflationsrate geht. Dank dieser Methode kann die US-Notenbank jeden Monat aufs neue behaupten sei die Kerninflationsrate unter Kontrolle.
      Derzeit liegt die Kerninflationsrate bei 2,3%.

      Der Schwindel geht auf die Jahre 1973-1974 zurück als Richard Nixon Präsident war. Damals gab es wie heute eine gewaltige Ölpreiserhöhung die durch das Ölpreisembargo der OPEC ausgelöst wurde. Dadurch explodierten schon bald die Preise für den Endverbraucher.
      Als damals der Ölpreis innerhalb weniger Monate um 400% anstieg, rief der FED Vorsitzende Arthur Burns den Wirtschaftstab der FED zusammen und wies in an, die Auswirkungen dieser 400-prozentigen Ölpreisstatistikaus der CPI Statistik herauszunehmen. Denn, so argumentierte Burns: "Es ist systemfremd es hat nicht mit dem inherrenten Trend des amerikanischen Wirtschaftzzyklus zu tun".
      Auf den ersten Schock folgte bald ein zweiter. Wenige Monate nach dem Ölpreisschock schossen auch die Nahrungsmittel massiv in die Höhe weil in den USA eine schwere Dürre herrschte und gleichzeitig Rekordmengen nach Russland exportiert wurden. Burns rief wieder alle zusammen. Die Nahrungsmittel wurden nun auch aus dem CPI genommen. Gemessen am heutigen Gewicht machen die ausgeschlossenen Posten mehr als 50% der Güter und Dienstleistungen aus.

      Es ist sehr schwer die Gefahr in den USA zu sehen, da die Vertreter der Politik, der Finanzen und des Geldwesens von der Regierung bis hin zur Wall Street gewöhnlich über den wahren Stand der Wirtschaft lügen, um ihre Jobs, Einkommen und Profite zu verteidigen. Im Schatten der weltweiten Finanzturbulenzen ist der US-Aktienmarkt zur größten und gefährlichsten spekulativen Blase der Weltgeschichte herangewachsen.

      Die Notenbanken sind mit der kritischen Entscheidung konfrontiert, den deflationären Zusammenbruch des Weltfinanzsystems und des Weltwirtschaftssystems zu beobachten oder die Währungen zu inflationieren, als ob es kein morgen mehr gibt. In den letzten 9 Monaten haben sie sich für die zweite Lösung entschieden: zu inflationieren.

      Seit Oktober 1998 haben die 44 größten Zentralbanken die Zinssätze insgesamt 137 mal gesenkt, davon wurden alleine im April 1999 32 Zinssenkungen durchgeführt. Die Fed hat die Entwicklung mit 5 Zinssenkungen angeführt. Unglaubliche zweistellige Wachstumsraten der Geldmenge folgten, wobei die Fed die Geldmenge zwischen Oktober 1998 und Januar 1999 mit einer Jahresrate von 25 % steigerte.
      Mittlerweile hat die Fed begonnen, die Geldmengenausweitung wegen der Inflationsentwicklung zurückzuführen. Innerhalb der nächsten 6 - 9 Monate wird die Fed wahrscheinlich in einem Umfeld mit steigenden Inflationsraten, steigenden Zinsen und einer einbrechenden Wirtschaft die Kontrolle verlieren, was die Spekulationsblase des Aktienmarktes zum platzen bringen wird. Eine Rezession im Stil der 30er Jahre könnte wahrscheinlich folgen.



      Die Gefahr der Derivate und die unbekannten Risiken der Banken


      "Je sicherer du bist, um so mehr Risiken du ignorierst und desto größer du bist, um so härter wird der Fall sein..."

      Nur ein paar Zahlen zu Ihrer Information:

      Weltweites Derivatevolumen 340.000.000.000.000.- DM (Billionen DM).
      (Das Bruttosozialprodukt weltweit beträgt 40.000.000.000.00.-DM )

      Das Wachstum dieser Derivate betrug zwischen 1990 und 1997 pro Jahr 30%. Die deutschen Banken mischen in diesem Geschäft kräftig mit. Sehr gerne können wir Ihnen bei Interesse Einzelheiten über die Derivatevolumina der größeren Banken in der BRD nachweisen. Sie werden erstaunt sein. Spitzenreiter weltweit in diesem Geschäft sind aber die amerikanischen Banken.
      Nur ein Beispiel:

      Das Derivatevolumen ist bei J.P. Morgan 785 mal höher als das Eigenkapital.

      Bei Bankers Trust heißt diese Zahl 545.

      Eine Schieflage von nur 1% bedeutet 3.400.000.000 DM. Beim LTCM-Crash hat die Bewältigung einer Schieflage von 6. Mrd. DM schon große Probleme gemacht. Sie können sich nun leicht vorstellen was passieren kann, wenn nur eine winzige Schieflage auftritt. Ein Bankencrash ist die Folge. Wir wollen mit der Veröffentlichung dieser Zahlen keine Panik auslösen. Wir möchten nur vorsichtig auf diese Risiken hinweisen. Ganz zu schweigen von den enormen zusätzlichen Kreditrisiken in Billionen DM, z.B. in Südamerika, Asien und in Osteuropa.



      Die Illusion der Aktienhausse seit 1998 und die Meinungen
      von HSBC und Sakabibara

      Viele Investoren fragen sich bei einem Dow Jones von 11.000 Punkten, warum ihre Aktien oder Fonds in den letzten Monaten an Wert verloren haben.
      Die Erklärung ist, daß sich die Mehrzahl der Aktien in einer Baisse befindet. Seit April 1998 haben 85 % der Aktien verloren und nur 15 % der Aktien gewonnen.
      Ohne die 10 größten Aktien wäre der NASDAQ 1998 um 18 % gefallen, statt um 38 % zu steigen. Im Durchschnitt sind die NASDAQ Aktien von ihren Höchstwerten bereits um 41 % gefallen.
      Ohne die wenigen Internetwerte wäre der Russel 2000 Index zwischen April 1998 und April 1999 um 37 % gefallen. Während die 30 Aktien des Dow Jones neue Höchstmarken notieren, befindet sich die Mehrheit der Aktien seit über 1 Jahr im Abwärtstrend.
      Ein Drittel der Gewinne des S&P 500 Index im 1. Quartal 1999 ist alleine auf 2 Werte, America Online und Microsoft, zurückzuführen. Für den gesamten Gewinn im 1. Quartal 1999 waren nur 21 Aktien verantwortlich, wohin gegen 479 Aktien gleichblieben oder fielen. Der gesamte Indexgewinn hing demnach nur an 4 % der enthaltenen Aktien. Der Aktienmarkt befindet sich in der höchsten Überbewertung der Weltgeschichte.
      Während der letzten 100 Jahre lag das durchschnittliche KGV des S&P 500 bei 15, die tiefsten Punkte lagen bei 6. Aktuell liegt das KGV bei 35, wobei viele Gesellschaften fallende Gewinne verzeichnen. Der Verlauf des Aktienmarktes deckt sich gut mit dem Verlauf von 1929. Ein Absturz um 91 % folgte der damaligen Entwicklung.

      Der ganze Rausch läßt sich an den Internetaktien ablesen, die sich zur größten Spekulationsblase in der Geschichte entwickelt haben. Alleine 10 Internetgesellschaften, die bislang keine Gewinne erwirtschaftet haben, verfügen über eine Börsenbewertung von 226 Mrd $.

      Am verrücktesten erscheint die Marktkapitalisierung bei AOL mit 150 Mrd $, Yahoo mit 31,3 Mrd $ und Amazon mit 22,2 Mrd $. Mitte Mai 1999 wurde Etoys gelistet und erreichte eine Börsenbewertung von 8 Mrd $. Etoys erreicht einen Jahresumsatz von 34,7 Mio $ und macht dabei einen Verlust von 73,1 Mio $. Priceline, die Flugtickets und Hotelreservierungen über Internet verkaufen erreicht eine Börsenbewertung von über 19 Mrd $, was dem 865 fachen des Jahresumsatzes entspricht. Wäre American Airlines im gleichen Verhältnis bewertet, würde die Börsenbewertung 6.700 Mrd $ entsprechen.

      Die Londoner Times erklärt Internet-Handel für tot. In einem Editorial mit der Überschrift "it`s-all-over-now.com" ("alles-vorbei.com") sendet der Finanzkolumnist Anatole Kaletsky vom Weltwirtschaftsforum in Davos die schlichte E-Botschaft in die Welt hinaus, dass nun einmal fast jeder am Internet Geld verliert. Kaletsky schreibt:
      "Vergessen Sie alle Propaganda über die technische Revolution, augenblicklich anhäufbare Internet-Vermögen und den E-Handel. Die Revolution ist vorbei, die meisten Vermögen schmelzen dahin und der E-Handel ist tot". Diesen Schluß habe er aus zahlreichen Gesprächen mit führenden Internet-Leuten In Davos ziehen müssen. Die Investoren merkten allmählich, daß der Verkauf von Büchern, Spielsachen, Blumen oder Tierfutter übers Internet nichts Magisches an sich habe, Kaletsky zitiert Mary Meeker von Morgan Stanley, einst stockbegeistert von Internet-Aktien, die heute feststellen muß, daß von den 300 Internet-Firmen, die seit 1995 Aktien aufgelegt haben rund 90% am Ende nahezu wertlos sein werden.

      "Die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Frage an der Wall Street ist-. Wie hoch können die Aktien steigen? Für den unerfahrenen Beobachter scheint es so zu sein, daß es keinen Höchstpreis gibt." (New York Times, 21.08.99).

      Am 31. März 1999 titelt "USA Today": "Millionen verlieren Milliarden indem sie ihr Geld auf der Bank liegen lassen."

      Wirtschaftswoche Nr. 29 vom Juli 1999:
      "Hoffentlich irrt Stephen King" (Chefökonom von HSBC in London).
      King untersuchte längst geplatzte Finanzblasen etwa in Japan oder in Mexiko und stellt fatale Gemeinsamkeiten mit der derzeitigen Situation in den USA fest: Eine Periode starken Wachstums ohne inflationären Druck war immer ein Kennzeichen früherer Blasen. Die Kombination mit guten Nachrichten auf kurze Sicht läßt Investoren an dauerhafte Paradigmen glauben. Dieser Glaube endet normalerweise in Tränen, usw. (Kopie können wir Ihnen übersenden).

      Australien Financial Review hat die eigentlichen Gründe genannt warum der stellvertretende japanische Finanzminister Eisuke Sakabibara ("Mr. Yen") zurückgetreten ist. "Er sagte zu einem Bekannten, er wolle nicht darauf drängen, ein weiteres Jahr auf seinem Posten zu bleiben, denn er erwarte, daß die Wall Street in dieser Zeit zusammenbreche werde, und er wolle dann möglichst nicht mehr verantwortlich dafür sein, die Folgen für Japan in den Griff zu bekommen." Weiter hieß es in dem Blatt:" Nicht nur mit der amerikanischen Wirtschaft werde es bergab gehen, fürchtet er, sondern das gesamte Finanzsystem sei gefährdet."

      Der Aktienmarkt sieht mittlerweile tatsächlich aus wie eine Geldmaschine. Reichtum ist jetzt für Jedermann erreichbar. Was ist falsch an diesem Bild? Es ist ein Rausch. Millionen von Menschen glauben den sofortigen Reichtum zu erreichen - ohne die alten Börsenregeln zu beachten, ohne sich also um die Gewinne, Dividenden, Fundamentaldaten, Verschuldungsverhältnisse, Buchwerte usw. kümmern zu müssen.



      Techreiche werden "arm"

      Blomberg
      Der Kursverfall an der Technologiebörse Nasdaq kommt einige Topmanagern von High-Tech-Unternehmen teuer zu stehen. Seit dem Rekordhoch am 10. März 2000 sackte der Nasdaq Composite Index um 57 Prozent ab und ließ den Wert ihrer Unternehmensanteile kräftig schmelzen.

      Die folgende Liste zeigt die Auswirkungen des Kurseinbruchs an der Nasdaq auf den Wert der Anteile von Technologie-Unternehmern und Investoren in Dollar. Die Werte wurden anhand von bei der US-Behördenaufsicht (SEC) eingereichten Daten ermittelt.

      Basis sind die Zahlen vom 10. März 2000.

      William Gates, Microsoft
      Verlust 40 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 74,2 Milliarden Dollar,
      Wert am 07.03.2001: nur noch 44,6 Milliarden Dollar.

      Lawrence Ellison, Orade
      Verlust 56,3 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 56,3 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 25,7 Milliarden.

      David Wetherell, CMGI
      Verlust 96 Prozent;
      Wert am 10.03.2000: 4,85 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 170 Millionen.

      Jeffrey Bezos; Amazon.com
      Verlust 82 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 7,86 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 1,44 Milliarden.

      Michael Dell, Dell
      Verlust 50 Prozent,
      Wert, am 10.03.2000: 17,5 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 8,8 Milliarden.

      Jerry Yang, Yahoo!
      Verlust 80 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 8,08 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 947 Millionen.

      Pierre Omidyar, Ebay
      Verlust 56 Prozent;
      Wert am 10.03.2000: 6,73 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 2,96 Milliarden.

      Philip Anschutz, Qwest
      Verlust 34 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 14,84 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 9,9 Milliarden Dollar.

      Jay Walker, Priceline.com
      Verlust 97 Prozent,
      Wert am 10.03.2000: 6,05 Milliarden,
      Wert am 07.03.2001: 168 Millionen Dollar.

      (Zu- oder Verkäufe wurden bei der Wertveränderung innerhalb des Beobachtungszeitraums nicht berücksichtigt.)



      Die beispielhafte Manipulation des Aktienmarktes 1997

      "Wir haben die Verantwortung, größere Marktverschiebungen durch die Entwicklung von regulatorischen Standards und wenn nötig, durch direkte Eingriffe in den Markt zu verhindern." (Alan Greenspan, 14.01.97).

      Wir haben mehrfach die Eingriffe (Manipulation) am Aktienmarkt aufgedeckt, wie das Finanzministerium und die Fed über das Absturzsicherungsteam (Greenspan, Summers) und der Mithilfe der Firmen des Establishments wie z.B. Merrill Lynch, Goldman Sachs, Morgan Stanley u.a. 5.000.oder 10.000 Futures Kontrakte des Dow Jones gekauft haben, als der Markt Schwäche zeigte und wie groß die Interventionen im 4. Quartal 1998 waren, als die Aktien- und Finanzmärkte zusammenbrachen. So wurden neben anderen Maßnahmen 128 Mrd. $ aus den Versicherungssystemen Fannie Mae und Freddie Mac in die Finanzmärkte umgeleitet.



      Die "Rettungsaktion" an der New Yorker Börse und an der NASDAQ

      Konkret wurden am 28. Oktober folgende Maßnahmen eingeleitet:

      Die Federal Reserve tätigte über den Terminmarkt in Chicago großvolumige Kontrakte über Aktienindex-Derivate. Diese Derivate auf einen steigenden Aktienindex erzeugten sofort einen Kaufsog für Aktien.

      Gleichzeitig verkaufte der US-Großinvestor Warren Buffet große Mengen von US-Schatzpapieren, wodurch der Anleihenmarkt, der seit dem 23. Oktober rasant angezogen hatte, einbrach. Das gleiche machte der Megaspekulant George Soros, wobei man davon ausgehen kann, dass ihm wie Buffet von der Federal Reserve dringend "nahegelegt" worden war, dies zu tun. Buffet und Soros Beispiel folgend, verschoben viele Investoren ihre Anlagen vom Anleihenmarkt.

      Die Federal Reserve versicherte den großen Aktienfonds (Mutual Funds), dass ihnen großzügig Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt werden würde. So sollte verhindert werden, dass die Investmentfonds wegen Kündigungen von Anlegern in Liquiditätsprobleme kommen.

      Die Regierung arbeitet dabei mit den größten Medienkonzernen zusammen, um die Finanz- und Wirtschaftsdaten zu manipulieren, so dass sie für den Aktienmarkt dauerhaft positiv bleiben.
      Die schlechten Meldungen werden ignoriert während die Botschaft von ständig steigenden Aktienmärkten dauerhaft über CNBC, Wall Street Wee, CNN Business Reports usw. verbreitet wird.

      Die Rettungsaktion an der NASDAQ im November 2000

      "Absturz-Verhinderungsteam" in Nöten

      In den sechs Tagen bis einschließlich 13. November verlor, der NASDAQ Index der amerikanischen Hochtechnologieaktien volle 17% seines Wertes und fiel unter 2904 Punkte, den niedrigsten Stand seit dem 3. November 1999.

      Im Frühjahr (März) dieses Jahres hatte der NASDAQ seinen historischen Höchststand: von 5123 Punkten erklommen, er hat also nun innerhalb von acht Monaten 44,3% seines Wertes verloren. Auf diese Weise haben sich 1700 Milliarden Dollar an Aktienwerten (Marktkapitalisierung) in Luft aufgelöst.
      Umgerechnet sind das etwa 3700 Mrd. DM, was beinahe dem gesamten Bruttosozialprodukt Deutschlands gleichkommt
      Soviel Geld haben nominell die amerikanischen und anderen Investoren in NASDAQ Aktien verloren.
      Viele Familien in Amerika haben in den letzten Jahren ihre Sparbücher oder andere traditionelle, relativ. sichere Anlageformen aufgegeben, um das Geld statt dessen in die vermeintlich gewinnträchtigen Aktienmärkte zu investieren,- einen großen Teil davon in
      die "wunderversprechenden Technologiewerte"

      Die Federal Reserve und Wirtschaftswissenschaftler haben einen besonderen Begriff für dieses Investitionsverhalten von inzwischen ca. 60% der amerikanischen Haushalte gefunden Sie nennen es den "Vermögenseffekt" (wealth effect). Die Menschen fühlen sich "reicher", weil die Jahresberichte ihrer Anlagefonds oder Aktienbroker - wie es in den letzten ein, zwei Jahren der Fall war - Papiergewinne von 25-30% ausweisen, und riskieren deshalb viel häufiger, Kreditkarten oder andere Schulden zu machen, um ein neues Haus, Auto oder Konsumgüter zu kaufen.
      Dieser "Vermögenseffekt" der Konsumrausch auf Pump, der durch die Illusion des Papierreichtums an der Börse genährt wird - gilt als Hauptantrieb für die jährlichen Zuwächse des amerikanischen BSP von 4-5% seit 1995.

      Am besagten 13. November; als die Ungewißheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahl neben dem Aktiencrash noch eine Dollarkrise heraufbeschwor, mußte wieder einmal die Federal Reserve mit ihrem "Absturz-Verhinderungsteam" eingreifen.
      Dieses "Absturz-Verhinderungsteam" setzt sich aus einer kleinen Gruppe von Spitzenvertretern aus Regierung und Finanzwelt zusammen.
      Neben Notenbankchef Alan Greenspan und Finanzminister Larry Summers sind dies einige ausgewählte Wallstreet-Brokerhäuser .Wie Goldman Sachs und Banken wie J.P Morgan und Citigroup, wo der ehemalige Finanzminister Robert Rubin im Vorstand sitzt. Das Team geht jedesmal auf ähnliche Weise vor, tat sich diesmal aber schwerer als sonst.
      Die Fed intervenierte diskret mit einer Liquiditätsspritze - also dem moderneren Äquivalent des Gelddruckens für das Bankensystem in der Form eines 3,01 Mrd. Dollar Repo-Kredits mit 28tägiger Laufzeit.
      Minuten später schoß sie weitere 2,71 Mrd. Dollar an Übernachtkrediten für die Banken zu. Das reichte zunächst, um den Kursverfall am NASDAQ aufzuhalten, aber noch nicht, um den NASDAQ wieder über die psychologisch wichtige Marke von 3000 Punkten zu hieven.
      Am folgenden Tag, Dienstag, den 14. November, schaltete das Team deshalb noch einen Gang höher.
      Gleich am frühen Morgen gab die Fed eine weitere Spritze von 2 Mrd. Dollar. Zeitlich genau passend verkündete dann nur Minuten später das "Marktorakel", Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs, die Aktienmärkte seien unterbewertet und müßten "um wenigstens 15% bis Jahresende"steigen.
      Schon seit dem Crash und der anschließenden Erholung der Börse im Oktober 1987 spielt Abby Cohen diese ganz besondere Rolle. Jedesmal, wenn den Märkten die Kernschmelze drohte, wurde sie losgeschickt, um eine Markterholung zu "prognostizieren"

      Die Wallstreet-Insider wissen genau: Wenn Frau Cohen einen Anstieg "vorhersagt", dann sind Goldman Sachs und andere wichtige Finanzhäuser an diesem Tag angewiesen, zu kaufen. Weil entsprechend viele Spekulanten mitziehen, geht die "Vorhersage" dann auch in der Regel in Erfüllung.
      Hinzu kommt noch die Hebelwirkung von Derivaten oder Aktien-Termingeschäften auf die NASDAQ oder Dow Jones-Indices. Damit können mit relativ kleinen Summen kurzfristig ganze Marktsegmente in die Höhe getrieben werden. Am 14. November funktionierte es noch einmal, innerhalb von Minuten nach der Intervention durch die Fed und Goldman Sachs stieg der NASDAQ und schloß an diesem Tag deutlich über 3100 Punkten, was einem Anstieg von 5,7% entspricht.
      Einmal mehr verhinderte das "Absturz-Verhinderungsteam" eine ausgewachsene Systemkrise des Weltfinanzsystems mit einem raschen Wertverfall des Dollars und den entsprechenden Folgewirkungen. Inzwischen reichen aber die Maßnahmen der Fed nur noch, um diesen Prozeß jedesmal nur um wenige Tage oder gar nur um Stunden aufschieben.

      Ein Aktiencrash, bei dem Werte in der Größenordnung des gesamten Bruttoinlandsprodukts der USA von 9000 Mrd. Dollar vernichtet werden, steht ins Haus. Irgendwann wird keine "Absturzverhinderung" mehr möglich sein, weil die Panik einfach zu groß sein wird.





      Geplatzte Seifenblasen im Lauf der Jahrhunderte


      Holland 1637 Tulpenzwiebeln Verlust 99 %

      England 1720 South Sea Company Verlust 88 %

      Frankreich 1720 Mississippi Company Verlust 99 %

      USA 1929-1932 Dow Jones Aktienindex Verlust 89 %

      Japan 1989-1998 Nikkei 225 Aktienindex Verlust 67 %

      Russland 1998 RTX Aktienindex Verlust 80 %

      Weltweit 2000/01? TMT Aktien/Nasdaq/Nemax Verlust 80-100 %?



      Burn rate

      Die Finanzanalysten haben im Zusammenhang mit den TMT Aktien (Telekommunikation, Medien, Technologie) einen neuen Begriff geprägt, die < burn rate» oder sinngemäss übersetzt:
      Wieviel kann eine Gesellschaft noch verbraten, bis sie in Konkurs geht.

      Viele dieser kürzlich errichteten Aktiengesellschaften haben noch nie einen Gewinn erwirtschaftet und können es in absehbarer Zeit auch nicht, und trotzdem werden ihre Aktien zu Mondpreisen an den neuen Börsen gehandelt. Vom Warenhandel über Internet hatte man sich saftige Gewinne erwartet. Da diese Gewinne meist nicht in Sicht sind, verspricht man jetzt Gewinne aus Werbe-einnahmen, die mit dem Internet-Handel verbunden werden können.
      Nur: Auch daraus werden nur ganz wenige Firmen, wenn überhaupt, wenigstens ihre Unkosten decken können, alle anderen müssen früher oder später saniert werden oder sie gehen in Konkurs. Dass das führende Unternehmen Amazon jetzt «mit allen Waren» und in «allen Ländern» handeln will und sich nicht auf die bewährten Güter beschränkt, kann man als eine Flucht nach vorn betrachten, mit allen damit verbundenen Risiken.

      An der Frankfurter Nemax-Börse werden Aktien von mehr als sechzig dieser neuen Gesellschaften gehandelt. Diese Aktien werden insgesamt mit 148 Milliarden DM bewertet, wogegen die gesamten Jahreseinnahmen (Umsatz) 1999 nur etwa 2,8 Milliarden DM betrugen. Der Börsenwert ist also das Fünfzigfache der Verkaufseinnahmen aller dieser Gesellschaft (und nicht etwa des Gewinnes, den es ja meist gar nicht gibt). Selbst wenn es diesen Gesellschaften
      gelingen sollte, die Umsätze innert wenigen Jahren auf das Zwanzigfache zu steigern, so wäre der jetzige Aktienkurs noch weit übersetzt! Daraus ergibt sich, dass ein sehr grosser Teil dieser Gesellschaften der « new economy» vor dem Abgrund steht.

      Weltwelt wohl am meisten überbewertet sind die Aktien der amerikanischen Capstone Turbine Corp. Beim Kurs von 90 USD wird diese Gesellschaft an der Börse mit 7 Milliarden USD bewertet. In den letzten sechs Monaten hat dieses Unternehmen zwar Verkaufserlöse von 10 Millionen USD erzielt, dabei aber einen Verlust von 576 Millionen USD ausgewiesen.

      Dazu kommt, dass viele Fusionen und Akquisitionen, wie sie immer mehr getätigt werden, keineswegs den «shareholder value» erhöhen. Einige Spekulanten und Manager profitieren davon, das ist die Hauptwirkung. Das grosse Beratungsunternehmen KPMG hat eine Reihe solcher Transaktionen aus den Jahren 1996 bis 1998 untersucht. Nur gerade 17 % der Fusionen und Akquisitionen konnten den Wert des neu geschaffenen Firmengebildes mehren. In 30 war kein erkennbarer Mehrwert auszumachen. Und in 53 % der Fälle zeigte es sich, dass «shareholder value» vernichtet wurde! Somit waren 83 % aller Mergers aus der Optik der Aktionäre ein Fiasko (nach Tagesanzeiger 3. 12. 1999). Nicht eingerechnet ist der Verlust an Erfahrung und die Belastung der betroffenen Arbeitnehmer.

      Man muss sich überlegen, was diese Entwicklung für Konsequenzen hat. Durch die «new economy» sind innert wenigen Jahren gigantische Vermögen geschaffen worden.
      Henry Ford und Andrew Carnegie brauchten noch viele Jahrzehnte, bis sie ihr Vermögen aufgebaut hatten. Die Neureichen unserer Zeit schaffen es in weniger als fünf Jahren, zu den Reichsten der Welt aufzusteigen, so David Filo und Jerry Yang mit Yahoo, Steve Case mit AOL und viele andere. Aber auch viele kleinere sind fast über Nacht zu hohen Einkommen und Vermögen gekommen (dieses allerdings meist nur auf dem Papier), von dem früher kaum einer auch nur geträumt hat. Der geschaffene Reichtum ist zur Hauptsache künstlich, nicht echt erwirtschaftet, er ist mit einer Pflanze vergleichbar, die rasch hochschiesst, aber eben so rasch wieder verblüht.
      Trotzdem hat dieser Reichtum Lebensstil und die Ausgabefreudigkeit der Begünstigten in der Regel stark geprägt. Sie haben sich einen neuen Lebensstil zugelegt. Banken haben auf Grund dieser Scheinwerte Kredite gegeben. Nicht grundlos ist der Bedarf nach Luxusgütern stark angestiegen.
      Was geschieht aber, wenn diese Kurse zusammenbrechen?
      Das wird sich nicht nur materiell auswirken, sondern auch stark auf die Stimmung drücken. Je länger diese Scheinhausse andauert, desto empfindlicher werden die Folgen sein, wenn diese Seifenblase platzt.
      Hoffen wir, es bringe nicht die schlimmen Auswirkungen wie bei früheren derartigen Entwicklungen.



      Börsenkrimi Lernout & Hauspie (L&H)

      Was bei der belgischen Aktiengesellschaft vorgekommen ist, könnte ohne weiteres auch Stoff bieten für einen Kriminalroman und einen spannenden Film sein.

      Hier eine kurze Zusammenfassung der Geschichte, wie sie sich tatsächlich abgespielt hat.

      John Duerden wollte die 100 Millionen USD zurück, und zwar sofort. Der CEO (Chief Executive Officer) der belgischen L&H Speech Products NV war nach Korea geflogen, um herauszufinden, wieso der Chef seiner koreanischen Tochtergesellschaft sich weigerte, die in den Büchern ausgewiesenen 100 Millionen USD flüssige Mittel herauszugeben. L&H ist (oder war) der führende Hersteller von Computer-Software zur Erkennung von gesprochenen Informationen. L&H brauchte diese 100 Millionen USD dringend, um in Belgien den Konkurs abzuwenden.
      Am 17.11.2000 betrat Duerden das Büro von L&H Korea, musste aber eine Stunde warten, bis er zum sichtlich nervösen Joo Chul Seo, dem Leiter der koreanischen Tochtergesellschaft, zugelassen wurde. Mr. Doerden begann, ihn wegen diesen 100 Millionen USD auszuquetschen, doch dann wurde plötzlich die Türe mit Gewalt aufgerissen und drei schreiende und gestikulierende Männer drängten in den Raum. Sie schleppten Mr. Seo aus dem Zimmer in einen Nebenraum und von dort hörte J. Duerden ein lautes Geschrei und Schläge. "Ich dachte, er wird erschlagen" sagte Mr. Duerden. Er liess Angestellte die Polizei alarmieren, verliess eilig das Gebäude und das Land.
      Wo Mr. Seo ist, weiss Mr. Duerden zur Zeit nicht. Aber er erfuhr bald, dass die 100 Millionen USD verschwunden sind und damit auch die Hoffnung, den Konkurs von L&H abwenden zu können. Kurz darauf musste die belgische Gesellschaft und ihre amerikanische Schwester den Konkurs anmelden.

      Die Szene in Korea war nur der letzte Akt einer immer stärker drohenden Entwicklung bei L&H. Die im August 2000 eingesetzte neue Geschäftsleitung sagt, sie habe Beweise dafür, dass die Gesellschaft die Buchhaltung nicht ordnungsgemäss geführt und Einnahmen ausgewiesen hat, die es gar nicht gab. Es wurden Verkäufe verbucht, die noch nicht stattgefunden hatten oder bei denen die Kunden nur bezahlen konnten, wenn L&H ihnen das Geld zur Verfügung stellte. Dutzende von Millionen Dollar fiktiver Einnahmen wurden so in den letzten Jahren ausgewiesen. Genaueres wird man erfahren, wenn die speziell eingesetzte Revisionsstelle ihren Bericht vorlegt.

      Tausende Aktionäre verlieren so ihr Geld bei einer Gesellschaft, die im Höhepunkt an der Börse mit fast zehn Milliarden USD bewertet wurde. Selbst Microsoft hatte sich mit 5 % beteiligt, auch Intel gehörte zu den Aktionären, und Michael Dell persönlich hatte Obligationen einer Tochtergesellschaft gekauft.

      Die Konkurseröffnung folgte auf die Mitteilung der Gesellschaft, sie müsse ihre Buchhaltung der letzten 2 Jahre wegen "Irrtümern und Unregelmässigkeiten" berichtigen.

      L&H ist vor 13 Jahren gegründet worden. Jo Lernout war damals in Belgien Verkäufer der amerikanischen Wang Laboratories. Er war begeistert von Wangs Voice-Mail System, wollte es aber verbessern, weil es in Europa mit den damals noch weit verbreiteten Wählscheiben-Telefonen nicht funktionierte. Er gründete eine Gesellschaft, welche Computer-Programme entwerfen sollte, die Sprachen erkennen. Als Partner fand er Pol Hauspie, der Buchhaltungs-Programme entwickelte. Mr. Houspie verkaufte zur Finanzierung seine bisherige Gesellschaft, Mr. Lernout sein Haus.

      Die neue Gesellschaft L&H stand mehrmals vor dem Konkurs. Eine staatliche Agentur rettete sie jedoch, indem sie 75% eines Bankkredites garantierte. Ende 1995 wurden die Aktien L&H an der amerikanischen Nasdaq-Börse kotiert, obwohl die Gesellschaft noch nie einen Gewinn erzielt hatte und die Verkaufserlöse nur wenige Millionen Dollar im Jahr betrugen. Ein Wertschriften-Analyst sagte voraus, die Verarbeitung gesprochener Informationen sei das nächste Milliarden-Dollar-Geschäft.

      L&H träumte davon, Programme zu entwerfen, welche die Sprache erkennen, in Sprache antworten und von einer Sprache in die andere übersetzen können. Die Entwicklung war aber weit schwieriger als L&H erwartet hatte. So ergaben sich auch in den bekannten Sprachen Probleme, dass zwei unterschiedliche Wörter gleich ausgesprochen werden, so "wait" und "weigth". Wie soll das der Computer erkennen?

      Eine Reihe von Konkurrenten geriet in Konkurs, aber L&H konnte schon für 1996 Einnahmen von 31 Millionen Dollar ausweisen. Ein "Flanders Language Valley Fund NV" spielte dabei eine eigenartige Rolle. Dieser Fonds finanzierte potentielle Kunden und damit indirekt auch L&H.

      1998 wurden Übersetzungsprogramme in Paris französischen Industriellen präsentiert, doch erwies sich das als grossen Flop, denn das Programm konnte viele Worte nicht erkennen. L&H wurde mehr und mehr von Finanzspezialisten kritisiert, ein amerikanischer Hedge-Fund begann, Aktien L&H short (= ohne sie zu besitzen, auf Termin) zu verkaufen.

      Aber L&H widerstand diesen Angriffen. Für das Jahr 1999 konnten schon Einnahmen von 344 Millionen Dollar ausgewiesen werden und im März 2000 erreichte der Aktienkurs mit 72.50 USD einen Höchststand. Das war das 25fache des ursprünglichen Ausgabepreises. Es machte den Anschein, L&H habe sogar den asiatischen Markt erobert.

      Anfangs 2000 machte L&H zwei Grosserwerbungen: den Konkurrenten Dragon Systems für 450 Millionen USD in Aktien, sowie Dictaphone für 504 Millionen USD, ebenfalls bezahlt in Aktien. Diese zum Teil mit einer Verkaufssperre für zwei Jahre. Der Verkäufer hat jetzt L&H wegen Betrug eingeklagt. Um die amerikanischen Aktionäre zu beruhigen, wurde der frühere Chef von Dictaphone, der eingangs erwähnte Mr. Duerden zum CEO von L&H gewählt. Er erhielt über das koreanische Geschäft einige beunruhigende Informationen: Eine Reihe von Kunden würden gar nicht existieren oder seien zahlungsunfähig. Duerden verlangte die Überweisung der 100 Millionen USD, die in der Bilanz ausgewiesen waren, nach Belgien, aber nichts kam, ausser 5,7 Millionen USD.

      So entschloss sich Mr. Duerden, nach Korea zu fliegen, und damit sind wir wieder am Anfang unserer Geschichte. Die Gesuche um Nachlass-Stundung wurden in Belgien und den USA abgelehnt und es stellen sich jetzt heikle Probleme des internationalen Konkursrechts. Und die Aktionäre haben wohl alles verloren.



      Lösungen bei Finanzkrisen - Wege aus der Abhängigkeit

      IWF Hilfe - der Weg in die Abhängigkeit

      Eine Vielzahl einst unabhängiger und auch wohlhabender Staaten befinden sich heute in der Krise, da die für Kredite aufzubringende Zinslasten jede eigenständige Politik untergraben und das Land nur solange überhaupt am Weltkapitalmarkt teilnehmen darf, solange die Schulden "bedient" werden.
      Aus diesem Grund meinen diese Staaten, beim IWF laufend neue Kredite aufnehmen zu müssen, was jedoch die Zinslasten nur noch weiter erhöht und das Land noch weiter in Schwierigkeiten bringt.
      Der IWF Kredit ist keinesfalls eine Hilfe, sondern treibt das Land in noch größere Probleme, da das Grundproblem der Verschuldung noch weiter erhöht wird. Außerdem verliert die Nation mit der Annahme von IWF-Geldern seine Unabhängigkeit, weil diese Leistungen nur dann vergeben werden, wenn die vom IWF geforderten restriktiven Maßnahmen durchgeführt werden.
      Das Land, welches sich dem IWF-Diktat unterwirft verliert also zunehmend die Kontrolle über Politik und Wirtschaft. Für alle wohlgesinnten Politiker kann dieser Weg also keine Möglichkeit sein, die Krise zu bewältigen.

      Feste Wechselkurse - Verlust der Währungssouveränität

      Noch vor kurzem wurde gerade das andere Übel - feste Wechselkurse - vom IWF als wegweisendes Modell gelobt, dabei war von vornherein klar, dass feste Wechselkurse zu einer starken Währung jeden entwickelnden Staat ruinieren müssen, da die Exporte einbrechen und Kapitalflucht einsetzt.
      Außerdem bauen sich dadurch hohe Auslandsschulden von Staat und Unternehmen auf, da die Verzinsung über den festen Wechselkurs im Ausland vorübergehend günstiger ist. Da jedoch wegen des festgezurrten Wechselkurses kein Ausgleich von Export und Import mehr möglich ist, kommt es zu Spannungen - der Wechselkurs läßt sich immer schwerer halten und es kommt früher oder später zu einer Währungskrise, in dem der Wechselkurs verfällt und die Auslandsschulden das Land erwürgen. Alle Währungskrise der letzten Zeit (Asien-, Rußland-, Brasilienkrise, wie auch in Argentinien oder Ecuador) haben ihre Ursache in den festen Wechselkursen, verbunden mit einer hohen Auslandsverschuldung.
      Für alle echten Politiker darf ein fester Wechselkurs deshalb niemals ein Ziel der Politik sein.

      Der Dollar als Landeswährung?

      Zunehmend verfallen Nationen dem Glauben, daß die Einführung einer fremden Währung, z.B. des US-Dollars, die Krise beheben könnte.
      Doch verliert das Land dadurch, noch schlimmer als bei festen Wechselkursen, seine Währungssouveränität. Der Staat wird damit völlig von der Willkür der USA abhängig.
      Darüber hinaus kommt es zu einer ständigen Kapitalflucht, da die US-Dollars wegen der höheren Profite in den USA sofort dort investiert werden und beispielsweise Ecuador verlassen.
      Ein gutes Beispiel dafür ist der Kosovo, in dem es nach Einführung der D-Mark als Landeswährung heute überhaupt kein Geld mehr gibt. Unbedingt muß also jedes Land seine eigene, angepaßte Währung behalten. Keinesfalls darf die Politik die Währungssouveränität in Frage stellen.

      Mit Sparmaßnahmen in die Depression

      Wenn durch Währungskrisen die Schulden unbezahlbar wurden, meinen viele Staaten, durch Sparmaßnahmen im eigenen Land, getreu den IWF-Empfehlungen, der Krise Herr werden zu können.
      Damit wird die Kaufkraft der Bevölkerung verringert und die Wirtschaft weiter zum erlahmen gebracht. Damit entsteht jedoch nur eine Depression, welche weitere Schuldenaufnahme, höhere Zinskosten und eine noch schärfere Depression erzwingen muß.

      Richtige Maßnahmen

      Was also müßten die verschuldeten und durch Währungskrisen geschwächten Staaten tun, um aus der Krise zu kommen? Keinesfalls dürfen, wie gezeigt wurde, die üblichen Maßnahmen wie von "Experten" und dem IWF gefordert, ergriffen werden. Der IWF-Weg, den die meisten Staaten jetzt gehen, führt unmittelbar zu Armut, Abhängigkeit und Untergang.

      Wenn also eine Regierung die Probleme ernsthaft lösen möchte, darf sie sich nicht scheuen Maßnahmen durchzusetzen, welche von der übrigen Welt, vor allem dem Kapitalmarkt verurteilt werden.

      Das wichtigste ist, daß erst einmal die hohen Zinslasten für das Ausland gestoppt werden. Deshalb muß ein Zahlungsstopp für die Zinslasten bekanntgegeben werden. Die Aufnahme neuer Kredite wird abgelehnt, genauso wie jede IWF-"Hilfe".

      Damit es nicht sofort zu einer Kapitalflucht kommt, muß gleichzeitig der Wechselkurs freigegeben werden. Das führt zwar unmittelbar zum Absturz der Währung, was jedoch die Exporte kräftig ankurbeln, wobei die flexiblen Wechselkurse eine Kapitalflucht verhindern. Um eine Geldhortung mit Deflation zu verhindern, muß die Notenbank nun entscheidende Schritte einleiten: Es muß angekündigt werden, daß die Notenbank einer Geldhortung sofort mit einer gebührenpflichtigen Umtauschaktion der gesamten Bargeldmenge beantworten werden. Ist tatsächlich ein Sinken des Preisniveaus zu beobachten, wird sofort die ganze Bargeldmenge gebührenpflichtig ausgetauscht.

      Im weiteren Verlauf wird nun eine stabile Währung eingeführt - ein Geld, welches auch in der größten Krise noch im Umlauf bleibt und den Warenaustausch sicherstellt und neben den flexiblen Wechselkursen Kapitalflucht ausschließt.

      Sobald sich die Wirtschaft erholt hat, kann dann die Schuldenlast abgetragen werden.

      Sollten große Insider und Fonds die Währung durch Einsatz gewaltiger Kapitalmengen zerstören wollen, so müssen sofort Kapitalverkehrskontrollen (wie in Malaysia unter der Asienkrise) eingeführt werden und bei Bedarf sogar die eigene Währung gebührenpflichtig einem Umtausch unterzogen werden.
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 18:48:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ burakiye

      Türkiye seninle gurur duyuyor.......
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 18:51:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      WAS SOLL DER SCHEISS? MACHSTE JETZT FÜR JEDES POSTING NEN EXTRA THREAD AUF?
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 18:58:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      @flying_bull1

      War ja nicht böse gemeint,......

      Damit das lesen besser und schneller geht...
      Stell Dir mal vor, es wäre Ellenlang andersrum und unübersichtlich.

      Und es geht um die Wahrheit, es geht uns alle an, was so passiert, alles BANKSTUDIEN.......

      Wenn ich seh für welche Schwachsinnigen Kommentare Threads eröffnet werden.........sind doch Informative Threads besser oder..

      burakiye
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 18:59:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      .....und darum wählt Zeugen Jehovas (Liste 15)


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