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    Was macht die Telekom so sexy? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.03.00 12:29:15 von
    neuester Beitrag 29.08.00 19:19:44 von
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      schrieb am 24.03.00 12:29:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Seit ihrem Börsengang gehört die Deutsche Telekom zu einem der Lieblinge unter den Dax-Werten. Erst vor kurzem überschritt die Aktie zum ersten Mal die 100 Euro-Marke. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt mittlerweile mehr als 100. Darf man der Börse Glauben schenken, müsste die Telekom vor Kraft nur so strotzen und blendende Zahlen vorlegen. Aber wie sieht die Realität aus?

      Die Telekom verliert seit der Liberalisierung des Telefonmarktes ständig Marktanteile in ihrem Hauptgeschäft, der Festnetztelefonie, und von einem "Global Player" kann bisher nicht die Rede sein. Außerdem muss sich das Unternehmen weiterhin mit den Wehen seiner Vergangenheit als Beamtenapparat auseinandersetzen. Not very sexy!

      Festnetztelefonie

      Der Verlust von Marktanteilen im Festnetz war im ersten Jahr nach der Liberalisierung in etwa doppelt so hoch wie bei vergleichbaren anderen europäischen Ex-Telekom-Monopolisten. Konzern-Chef Ron Sommer drückte diesen Sachverhalt im Geschäftsbericht des Jahres 1998 etwas schöner aus: Der deutsche Telekommunikationsmarkt zähle "weltweit zu den liberalsten überhaupt". "Nirgendwo sonst in der Welt hat sich der Wettbewerb so rasch entwickelt". Das ist die Verklausulierung für harten Wettbewerb.

      Auch im Jahr zwei nach der Liberalisierung setzten sich die Umsatzverluste im Festnetzbereich fort. Die Telekom AG musste mit den Telefonpreisen nach unten gehen, um nicht noch weitere Marktanteile an Mannesmann, Mobilcom, Teldafax & Co zu verlieren.

      Zahlen in Millionen Euro Umsatz Festnetztelefonie Gesamtumsatz Konzernüberschuss
      In den ersten drei Quartalen 1998 15 453 25 992 1 554
      In den ersten drei Quartalen 1999 12 522 25 576 1 252
      Veränderung - 19 Prozent - 2 Prozent - 19 Prozent

      Die verringerten Umsätze wirken sich auch negativ auf das Konzernergebnis aus. Insbesondere deswegen, weil der Bereich Festnetztelefonie knapp die Hälfte des gesamten Telekom-Umsatzes erbringt. Der Konzernüberschuss brach in den ersten drei Quartalen des Jahres 1999 verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode um 19 Prozent ein. Nicht gerade optimale Voraussetzungen für einen Börsenliebling.

      Global Player?

      Bevorzugt ziert sich Vorstandschef Sommer mit der Aura des "Global Players". Gerne parliert er über den Weg zum "Global Market Leader". Die Realität spricht jedoch andere Worte. Sommer scheiterte mit seinem Versuch, die Telecom Italia zu schlucken, und zerschlug mit seinem erfolglosen Unterfangen auch noch das Band mit dem verärgertem Bündnispartner France Telecom. Als Folge zerbrach das Joint Venture "Global One", bei dem neben France Telecom das amerikanische Unternehmen Sprint mit im Boot saß. Innerhalb kürzester Zeit hatte Sommer sein internationales Bündnissystem zertrampelt. In der Folgezeit blieb ihm nur noch übrig, die Scherben aufzuklauben und das Beste daraus zu machen.

      Auch die Kontakte zur Telefonica in Spanien scheinen im Sand verlaufen zu sein. Jüngst schlug Sommer mit einer - zumindest laut Presseberichten - avisierten Übernahme des amerikanischen Unternehmens Qwest fehl.

      Was kann Sommer auf seiner Erfolgsseite auf dem Weg zum "Global Player" verbuchen? Zum einen den Erwerb des britischen Mobilfunkanbieters One2One und des österreichischen max.mobil, zum anderen einige osteuropäische Beteiligungen. Insgesamt reicht das aber allenfalls zum Prädikat "European Player" mit Aktionsschwerpunkt Deutschland.

      Die Widrigkeiten des Beamtenapparats

      Ron Sommer muss zudem immer noch mit den Widrigkeiten des ehemaligen Beamtenapparats kämpfen. Wer kennt es nicht, bei einer Stelle der Telekom in der Telefon-Warteschleife zu hängen und von einem Nicht-Zuständigen zum nächsten Unzuständigem verbunden zu werden. Dem Ex-Monopolisten ist aber auf jeden Fall zugute zu halten, den Umsatz je Mitarbeiter von 271 000 (1995) auf 362 000 (1998) Mark gesteigert zu haben. Die Anzahl von etwa 79 000 Beamten (1999), aus der Zeit als die Telekom noch in öffentlich-rechtlicher Rechtsform fungierte, lässt jedoch erahnen, wie lange die verkrusteten Strukturen - zumindest zum Teil - noch vorhanden sein dürften.

      Was also macht die Deutsche Telekom AG so sexy?

      Wohl eher Manfred Krug und Robert T-Online als Ron Sommer. Die Telekom verfügt über einen ausgezeichneten Marketing-Apparat. Beim Börsengang gelang es dem Unternehmen, in Deutschland Samen für eine aufkeimende Aktienkultur zu pflanzen. Mit mehr als zwei Millionen Aktionären verfügt die Telekom über eine sehr breite und treue Aktionärsbasis.

      Auch auf der materiellen Habenseite verbucht die Telekom einige Pluspunkte. Mit dem Glasfasernetz und einer rapide zunehmenden Anzahl von ISDN-Anschlüssen nennt das Unternehmen eine sehr gute Infrastruktur sein Eigen.
      Zudem befinden sich mit T-Online und T-Mobil zwei erfolgreiche Wachstumssegmente im Portfolio der Telekom.

      T-Online

      Die Anzahl der T-Online-Kunden vervielfachte sich von 500 000 im Jahr 1993 auf mittlerweile mehr als vier Millionen. Die Telekom ist damit gemessen an der Kundenzahl Internet-Provider Nummer eins in Deutschland. Zudem erreicht die Homepage www.t-online.de (Stand: Anfang 2000) deutschlandweit die meisten Punkte auf der Beliebtheitsskala (gemessen an den Page-Impressions).
      Mit dem Erwerb eines französischen Internet-Providers gab T-Online den Startschuss für den angepeilten Weg zum führenden gesamteuropäischen Internet-Dienstleister.

      T-Mobil

      Im Mobilfunk-Bereich liefert sich die Telekom mit ihrem D1-Netz ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vodafone (D2-Netz). In den ersten drei Quartalen des Jahres 1999 stieg die Zahl der D1-Kunden um 2,2 Millionen, ein Plus von knapp 23 Prozent.

      In diesem Jahr sollen beide Tochtergesellschaften an die Börse gebracht werden. Die Telekom will aus strategischen Gründen die Mehrheit behalten, sich aber gleichzeitig die hohe Bewertung dieser Sparten zunutze machen. Die dadurch in die Kassen gespülte "Internet-Währung" und "Mobilfunkwährung" (Sommer) sollen dem Unternehmen dabei helfen, weitere Aquisitionen im internationalen Bereich zu tätigen.

      Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern bei den künftig angepeilten Übernahmeversuchen ein glücklicheres Händchen beweist.

      Ein zweischneidiges Schwert

      Ein Investment in die Aktien der Telekom ist ein zweischneidiges Schwert. Die Telekom AG besetzt zwar einige der künftigen Wachstumsmärkte (Telekommunikation, Internet, Mobilfunk). Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 100 richtet die Börse jedoch schon sehr hohe Erwartungen an das Unternehmen.

      Modellrechnungen

      Im internationalen Durchschnitt verzeichnen Telekommunikationsunternehmen derzeit ein KGV von etwa 30. Angenommen die Deutsche Telekom würde sich innerhalb von zehn Jahren auf dasselbe Niveau bewegen. Ist die Telekom dann mit ihrer momentanen Marktkapitalisierung von rund 250 Milliarden Euro überbewertet?

      Im folgenden spiele ich drei Szenarien durch, bei denen der Gewinn der Telekom mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten wächst: Mit fünf, zehn und zwanzig Prozent.

      Szenario 1: Wenn der Gewinn der Telekom im Jahresdurchschnitt um fünf Prozent wächst, liegt er in zehn Jahren um 63 Prozent über dem heutigen Wert. Angenommen das Kurs-Gewinn-Verhältnis würde sich im selben Zeitraum von 100 auf 30 (30 Prozent des Ursprungsniveaus) bewegen. Welche Folgen hätte das für die Kursentwicklung, die wichtigster Bestandteil der Rendite ist?

      Zwischenrechnung: Das derzeitige KGV beträgt etwa 100 und ist der Quotient aus dem Kurs und Gewinn.

      KGVheute= Kursheute dividiert durch Gewinnheute = 100
      Foglich: Kurs = KGVheute * Gewinnheute = 100 * Gewinnheute

      Das KGV ist zehn Jahren entspricht dem dann aktuellen Kurswert dividiert durch den Gewinn in zehn Jahren.

      KGVneu= Kursneu dividiert durch Gewinnneu
      Folglich: Kursneu = KGVneu * Gewinnneu


      In der ersten Modellrechnung steigt der Gewinn innerhalb von zehn Jahren um 63 Prozent und beträgt folglich 163 Prozent des Ursprungswertes.

      Kursneu = KGVneu * 1,63 * Gewinnheute

      In Folge nehme ich das KGVheute als Basis (100%). Das neue KGV entspricht 30 Prozent des alten KGV (30 von 100). Der Gewinnheute wird ebenfalls als Basis gesetzt (100%).


      Kursneu = 30% * 1,63 * 100% = 49 %


      Zur Berechnung: Das Ergebnis bedeutet, dass der Kurs im ersten Szenario nur noch 49 Prozent des Ursprungswerts betragen würde. Das entspräche einem Einbruch von 51 Prozent. Bei 51 Prozent Kursverlust in zehn Jahren würde die Aktie jährlich im Durchschnitt 6,9 Prozent an Wert verlieren.

      Szenario 2: Nehmen wir an, der Telekom-Gewinn würde jährlich um zehn Prozent steigen. Das entspräche einem Wachstum von 159 Prozent innerhalb von zehn Jahren.

      Nach dem obigen Rechnungs-Modell (die Zwischenschritte spare ich mir diesmal) würde der Kurs innerhalb von zehn Jahren auf 78 Prozent des Ursprungswerts absacken. Das entspräche einer Negativrendite von 2,5 Prozent pro Jahr.

      Szenario 3: Angenommen der Telekom-Gewinn schießt jedes Jahr um 20 Prozent nach oben. Er würde dann in zehn Jahren um 519 Prozent zulegen.
      Der Börsenkurs würde nach unserem Modell folglich um 86 Prozent steigen. Aber auch das entspräche nur 6,4 Prozent Zuwachs im Jahr.


      Gewinnwachstum pro Jahr Gewinnwachstum in zehn Jahren Prozentsatz vom jetzigen Börsenkurs Durchschnittliche Kurssteigerung
      5 Prozent + 63 Prozent 49 Prozent - 6,9 Prozent
      10 Prozent + 159 Prozent 78 Prozent - 2,5 Prozent
      20 Prozent + 519 Prozent 186 Prozent + 6,4 Prozent


      Zu den Kurssteigerungen oder -verlusten käme jeweils noch die Dividendenrendite hinzu. Die liegt bei der Telekom zur Zeit unter einem Prozent.

      Zum Vergleich: Der Dax brachte es im Jahres-Durchschnitt auf eine Rendite von zehn bis zwölf Prozent, 30jährige amerikanische Bundesanleihen auf etwas mehr als sechs Prozent.

      Nehmen Sie meine kleine Modellrechnung auf keinen Fall für bare Münze. Sicherlich wird das KGV der Telekom in zehn Jahren nicht gerade bei 30 stehen (das entspräche einem Sechser im Lotto). Aber langfristig wird das Unternehmen vermutlich ein KGV von 100 kaum halten können. Die Tendenz zeigt also nach unten. Dies lässt sich entweder über steigende Gewinne und/oder sinkende Kurse realisieren. Die obige Rechnung soll Ihnen ein Gefühl für eine Entwicklung dieser Art geben.

      Entscheiden Sie selbst, ob Sie der Telekom große Umsatz- und Gewinnsprünge zutrauen. Nur dann wird sich ein langfristiges Investment in den Wert lohnen (unter der Annahme, dass das KGV nicht auf dem derzeitigen hohen Niveau bleibt).

      Meines Erachtens sind die Erwartungen seitens der Börse in die Telekom zu hoch gesteckt. Zwar dürften T-Online und T-Mobil auch in Zukunft eine sehr dynamische Entwicklung vollziehen und durch Zukäufe werden Wachstumskräfte beim Mutterkonzern geweckt.

      Wie zu Beginn des Artikels jedoch erläutert, steht die Telekom in ihrem größten Bereich (Festnetztelefonie) immens unter Druck und wird sich weiterhin mit den Spätfolgen ihres ehemaligen Staatsmonopolisten-Daseins auseinandersetzen müssen.

      Wer deswegen derzeit Telekom-Aktien im Depot hält, dürfte keine großen Schwierigkeiten haben, ein besseres Investment zu finden. Wer langfristig auf die Telekom setzt, braucht beim derzeitigen Kursniveau eine gehörige Portion Zuversicht.

      Über ein Feedback kritischer Telekom-Fans würde ich mich freuen: chrism@wallstreet-village.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.00 19:47:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke für diesen lesenswerten Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 21:16:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Anscheinend hat Ronnie begriffen, dass es nicht nur horizontal, sondern auch vertikal zu integrieren gilt, auch wenn das hier ein optisch teurer Griff zu sein scheint. Dieser Schachzug duerfte nur einer von mehreren sein, die noch kommen duerften. Bei der Vielfalt der Moeglichkeiten sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt (im Gegensatz vielleicht zu meiner ;-) ). Die Boersengaenge der Toechter werden trotz des momentan schwierigen IPO-Umfeldes genug Geld in die rosa Taschen spuelen.

      Was meint Ihr dazu?

      Gruss tartufolino

      FRANKFURT, Germany (AP) -- In a deal creating Europe`s second largest information technology company, Deutsche Telekom AG is paying more than $5.3 billion for a 50.1 percent stake in DaimlerChrysler`s Debis Systemhaus GmbH.

      Germany`s former telephone monopoly declined Monday to say how much it was paying but said it valued all of Debis at more than $5.3 billion and was paying just over that amount for slightly more than half of it.

      Debis, a communications software designer that develops applications for e-commerce and corporate communication, is separate from DaimlerChrysler`s Debis auto financing division. The deal still must be approved by DaimlerChrysler`s supervisory board as well as the European Union antitrust office.

      Information technology is one of four main businesses that Telekom chief Ron Sommer wants the company involved in. The others are mobile communication, Internet networks and e-commerce.

      ``Our partnership with Debis Systemhaus is a big step for us in the world market for information technology, and will make Deutsche Telekom the second biggest player in Europe behind IBM,`` Sommer said, predicting that the market for such services would grow by 20 percent a year.

      Spokesman Christian Schubert said Deutsche Telekom`s information technology business generated $1.7 billion in revenue in 1998, while Debis` revenue was $2.1 billion.

      Deutsche Telekom expects to cut annual costs by up to $194 million by wiping out overlapping operations over the next five years.

      A takeover of Debis would give Deutsche Telekom access to a global data transmission network, which Telekom will add to the one it is building. The company writes software for corporate communications systems and builds the infrastructure their computers need to communicate with one another.

      In striking a deal for Debis, Deutsche Telekom apparently beat electronics giant Siemens AG, which said last week it had presented an offer for Debis.

      DaimlerChrysler was expected to put Debis Systemhaus on the block to raise money for future corporate takeovers. The announcement came as DaimlerChrysler confirmed it would spend $2 billion to buy a third of Japan`s Mitsubishi Motors.

      With $276 billion in market capitalization, Deutsche Telekom -- once a state-owned monopoly and still 65 percent government-owned -- ranks third in the telecom world behind Britain`s Vodafone AirTouch PLC and Japan`s NTT DoCoMo.

      But it has been frustrated in recent attempts to make good on its plans for global expansion, backing off its pursuit of U.S.-based Qwest Communications International Inc. earlier this month and still recovering from a bungled attempt to buy Telecom Italia SpA.

      At the same time, its Global One alliance with Sprint Corp. [NYSE:FON - news] and France Telecom has withered on the vine, chalking up mostly losses.
      Avatar
      schrieb am 28.03.00 09:22:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Um die Erwartungen an der Börse zu erfüllen, muss Sommer neue Wachstumssegemente erschliessen. Meines Erachtens wird es die Telekom aber trotz des Debis-Kaufs schwer haben, dies zu tun. Natürlich fließt durch die anstehenden Börsengänge noch eine Menge Kapital in die Konzernkassen. Es bleibt abzuwarten, was Ron Sommer noch so alles in der Hinterhand hat.

      Chris
      Avatar
      schrieb am 28.03.00 12:32:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Tartufolino -

      ziellosser Aktionsmus eines Mangers eines Unternehmens mit gut gefüllten Taschen, dem die Optionen ausgehen.

      Das ist aber nur eine sehr subjektive Einschätzung.

      Max

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      Avatar
      schrieb am 28.03.00 14:22:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die Telekom muß in nächster Zeit einen internationalen Partner vorweisen,
      schließlich muß man irgendwas mit dem Geld machen. Daher die Fantasie. Wenn nicht
      werden die Analysten irgendwann den Rosa Riesen runtermachen.
      Durch die Börsengänge T-Online und T-Mobil fließt sehr viel Geld in die
      Kassen. Daß DT damit Erfahrung hat und dies sicher professionell über
      die Bühne bringt, steht außer Frage. Damit wird sich auch der
      Kurs von DT positiv entwickeln, wie das schon bei Telefonica und anderen
      Muttergesellschaften war, die eine Tochter erfolgreich an der Börse plaziert haben.
      Bis Ende des Jahres sehe ich deshalb keine Gefahr, spätestens dann sollte aber
      Ron Sommer internationale Präsenz zeigen, sonst droht ein Einbruch.

      cu

      Joe
      Avatar
      schrieb am 28.03.00 16:22:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Joe,

      es kann durchaus sein, dass die Telekom kurzfristig noch eine gewisse Zeit auf ihrem hohen (Kurs-)Ross reiten kann, vor allem wegen der Börsengänge. Hier bleibt aber auch abzuwarten, ob die Telekom beim IPO von T-Online den Bogen überspannt. Sollte der Emissionkurs über den anschließenden Notierungen liegen, dürfte die Luft für den anstehenden Börsengang von T-Mobil erst mal draußen sein.

      Zum Geld in der Kasse der Telekom: Meines Erachtens spielt die Summe, die durch den T-Online-Börsengang in die Kassen gespült werden, nur eine untergeordnete. Weitaus wichtiger ist das Potential, dass durch einen möglichen Aktientausch oder Verkauf der restlichen 39,9 Prozent (so dass die Telekom weiterhin die Mehrheit hält) entsteht.

      Chris
      Avatar
      schrieb am 11.05.00 16:34:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das das Kursniveau der Telekom so schnell nach unten gehen würde, wie das zur Zeit der Fall ist, habe nicht mal ich gedacht. Die Korrektur ist aber nur gerechtfertigt.

      Chris M.
      Avatar
      schrieb am 27.06.00 18:46:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Naja, wenn man ganz schwarz sehen will: Vielleicht sinkt der Kurs noch ein bißchen mehr... Aber andererseits: Wenn die Telekom dann billig zu haben ist, kommt bestimmt einer und käuft den ganzen Laden. Und dabei steigen dann die Kurse wieder ordentlich. Erzähl mir bloß keiner was von KGV von 100 und so. Wie war es denn bei Mannesmann? Die hätte man doch unter dem Gesichtspunkt schon Mitte letzten Jahres verkaufen müssen. Tja, glücklich wär`s nicht gemacht hat. Denn dann kam ja ein gewisser Chris Gent und legte noch ein paar (Milliarden) Mark drauf... ;-)
      Aber Scherz beiseite: ich glaube durchaus, daß die Telekom noch Potential hat.
      Avatar
      schrieb am 28.06.00 13:00:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Der Deal von WorldCom mit Sprint ist geplatzt!! Die Firma Sprint wird aber in nächster Zeit von jemanden anderen übernommen, und dieser ist der ehemalige Kooperationspartner, die Deutsche Telekom. Damit hat R.Sommer seinen Einstieg in den US-Markt, und die 129 Milliarden kann Sommer zur Zeit ja locker bezahlen (T-Online Börsengang, 96 Milliarden Mark kann er durch einen Aktientausch bekommen, den Rest aus der letzten Kapitalerhöhung, dem ehemaligen Verkauf der Sprint Aktien usw., d.h. er hat zur Zeit an die 160 Mrd. DM über die er frei verfügen kann.
      Ich denke mal, dass es nächste Woche so weit ist.
      Avatar
      schrieb am 28.06.00 13:08:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      Was sagt Ihr zu der US-Anleihe, die die Telekom rausgibt ?
      30 Jahre, 8% nur für institutionelle.
      Avatar
      schrieb am 28.06.00 16:13:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Paladin,
      ich streite ja gar nicht ab, dass die Telekom bei Ihrem derzeitigen Kursniveau kurzfristig nicht noch Potential hätte (wobei ich das anders sah, als ich den Artikel geschrieben habe und die Aktie stand fast bei 100 Euro). Dennoch bezweifle ich immer noch, dass die Deutsche Telekom ein langfristiges Investment ist, mit dem man glücklich wird. Mannesmann hatte vor der Übernahme zwar auch ein hohes KGV. Das Unternehmen stand aber kurz vor einer Zweiteilung (Automotive und Mobilfunk). Gerader letzterer Bereich hat die Bewertung mit seinen immensen Wachstumsraten gerechtfertigt. Natürlich bekam der Kurs durch die Übernahme zusätzlichen Antrieb.

      till99,
      es mag sein, dass die Telekom früher oder später größer in den USA einsteigt. Das kann ich bei meinem derzeitigen Wissensstand nicht beurteilen. Vielleicht kommt dann ein weiterer Wachstumszweig hinzu (neben T-Online und T-Mobil). Im Moment gilt aber immer noch: Umsätze und Gewinne der Telekom bewegen sich nur langsam nach oben (wegen stagnierender Festnetztelefonie).
      Ich würde mich freuen, wenn Du uns mit über eine mögliche Übernahme von Sprint auf dem Laufenden halten könntest.

      Gruß

      Chris M.
      Avatar
      schrieb am 28.06.00 18:39:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das mit der Sprint-Übernahme durch die Telekom war auch mein erster Gedanke, als ich von der geplatzten Fusion in den USA hörte. Das wäre dann genau das, worauf alle schon lange gewartet haben und dürfte dem Kurs der Telekom wieder Auftrieb geben.

      Ob sich durch den hohen Kaufpreis (aber da läßt sich ja vielleicht auch ein Teil in Aktien zahlen) dieser Kauf kurzfristig positiv auf den Gewinn der Telekom auswirken würde, sei mal dahingestellt.

      Andererseits vergleiche ich aber die Zahlen der Telekom auch immer mal mit den Zahlen von gewissen Unternehmen am neuen Markt. Da sind einige mit viel weniger Potential, die werden KGV-mäßig viel höher eingeschätzt. Hier wird glaube ich mit zweierlei Maß gemessen. Ich glaube daher, relativ gelassen auf den Beginn der nächsten "Telekom-Euphorie-Welle" warten zu können, die ja vielleicht schon losgeht, wenn es mit der Sprint-Übernahme klappt. Und dann kommt im Herbst ja auch noch der T-Mobil Börsengang. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, daß bei vielen Anlegern (auch Profis) im Hinterkopf immer noch die Kurse von über 100 Euro im Hinterkopf rumgeistern, da wird dann natürlich jeder Kurs deutlich unter 100 schon wieder bei einigen als "Gelegenheit" gesehen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.00 18:18:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      So wie es jetzt aussieht, wird die Übernahme wohl wirklich durch einen Aktientausch erfolgen. :-)
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 18:00:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hi Paladin,

      danke für die Infos.

      Zu Deinem Vergleich mit Neuen Markt-Unternehmen: Klar, auch da sind viele überbewertet. Aber vergleiche doch mal die Telekom (vor kurzem noch ein KGV über 100) z.B. mit Consors. Der Discount-Broker hat ein KGV in ähnlichen Größenordnungen. Nur mit dem Unterschied, dass bei Consors die Wachstumsraten zwei- bis dreistellig sind. Davon kann die Telekom nur träumen.

      Christian
      Avatar
      schrieb am 18.07.00 04:27:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das stimmt natürlich Chris.
      Allerdings wird meiner Meinung nach, um bei Deinem Beispiel Consors zu bleiben, im Bereich Onlinebanking die Luft recht schnell dünner werden, weil der Konkurrenzdruck stark zunimmt. Wenn cih jetzt ncur schon höre, daß z.b. Mobilcom meint, eine eigene Bank gründen zu müssen, dann sagst das doch schon alles. Die Telekom hat zwar auch Konkurrenz, aber immer nur in einigen Randgebieten. Einen richtigen Komplettanbieter, der der Telekom Konkurrenz machen könnte, gibt es in Deutschland nicht. Oder täusche ich mich da? Das liegt natürlich auch daran, daß die Einstiegsinvestitionen viel zu hoch sind. MAn merkt ja zum Beispiel deutlich, daß die Motivation der Konkurrenz, Geld in den Ausbau von Ortsnetzen zu investieren, sehr beschränkt ist.
      Avatar
      schrieb am 19.07.00 14:50:48
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Paladin,

      natürlich hat die Telekom keinen Konkurrenten, der ihr bei den Netzen das Wasser reichen könnte. Aber gerade Mobilcom bietet eine breite Palette von Telekom-Dienstleistungen an. Festnetz über Call by Call und Preselect, bald Mobilfunk nicht nur mehr über Netze anderer Anbieter, sondern wahrscheinlich mit einer UMTS-Lizenz. Zudem Internet über Freenet. Das deckt wesentliche Bereiche des Telekom-Areals ab. Zudem gibt es wendige lokale Anbieter wie NetCologne oder bei mir in der Nähe NEF.

      Zu Consors und den Discount-Brokerage-Sektor. Natürlich steigt dort der Konkurrenzdruck. Aber Consors war bis jetzt oft First Mover und wird das vermutlich auch in Zukunft bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass Karl Matthäus Schmidt (Consors) nicht nur deswegen klein beigibt, weil Gerhard Schmid sich als Konkurrent positioniert.

      Chris
      Avatar
      schrieb am 26.07.00 16:29:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      Und fällt und fällt und fällt
      Avatar
      schrieb am 29.07.00 10:17:50
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 29.07.00 11:51:59
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Auflistung kann nicht unwiedersprochen bleiben:
      1. Die Deutsche Bundespost wurde von den damaligen politischen Parteien in der Regierungsverantwortung regelrecht ausgeplündert und als Telekom mit erheblichen Schulden in Wettbewerb geschickt. Bei dem jedes andere Unternehmen in den Konkurs gegangen währe. An die Börse war die einzige Rettung.
      2. Neben der Abzahlung der Schulden werden auch noch Vorleistungen für die nun entstehenden Wettbewerber erwartet. Das erste Jahr nach der Freigabe des Fernsprechverkehrs (1998) der Datenverkehr (wesentlich gewinnträchtiger) war bereits einige Jahre zuvor in den Wettbewerb gegangen, waren für die entstehenden Wettbewerber regelrechte Goldgräbertage. Wie im nachhinein vom Wettbewerbshüter (Scheuerle) eingeräumt wurde, auf Kosten der Telekom.
      3. Bei der Telekom sind z.Z. ca. 170 000 Mitarbeiter. Beamte sind in der Minderheit, auch bei den Führungskräften der oberen Ebenen. Überigens Beamte, die im Gegensatz zu anderen öffentlichen Einrichtungen schon immer vom Erlös des Unternehmens bezahlt wurden und werden.
      4. Nachdem der Großteil der Kunden immer noch zu Telekom einschließlich der Töchter geht, wird in der Folge die Telekom und Töchter von verschiedenen Seiten (hauptsächlich Politik und Wettbewerbshüter) noch mehr unter Druck gesetzt werden. Das heist noch mehr Personalabbau, weniger Service und verkraulen der Kunden.
      Es gibt keinen Staat bei dem im Telekommunikationssektor der vermeindliche Wettbewerb mit derlei brachialier Gewalt durchgesetzt wird wie in Deutschland. Weil die bisherigen Wettbewerber noch zu wenig Anteile haben ist ein Ende der Entwicklung noch nicht abzusehen.
      Dies sind nur einige Punkte. Redet einmal mit Mitarbeitern des Unternehmens und der Geschäftsbericht erscheint in einem anderen Licht.
      Als Fazit kann man nur feststellen: eine Gratwanderung auf des Messers Schneide und nicht von Heute auf Morgen zu beantworten.
      sachte
      Avatar
      schrieb am 30.07.00 23:11:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sachte,

      Danke für den kritischen Betrag.

      Mit ist klar, dass die Telekom als ehemaliger Staatsmonopolist, der weiterhin reguliert wird, kein leichtes Los gezogen hat. Aus politischer Sicht ließe sich sicherlich darüber diskutieren, ob die Transformation der Bundespost in der geschehenen Form der richtige Weg war.

      Aber: Da auf den Boards von wallstreet-village.de langfristige Geldanlage das Thema ist, schrieb ich meinen Beitrag ausschließlich aus Investorensicht. Und Mitte März herrschte noch eine reine Telekom-Euphorie. Doch der Blick auf die Bilanz war für mich damals ein Indiz dafür, dass der Konzern an der Börse maßlos überbewertet ist. Zudem machen die auch von Ihnen angeführten Probleme die Telekom nicht gerade sexy. Vielleicht konnte ich ja den einen oder anderen Anleger mit Hinblick auf die Zeichnung der Staatsanteile zum Nachdenken bringen.
      Mit diesen Aussagen will ich keineswegs von der Hand weisen, dass der gelbe Riese (und dessen Mitarbeiter) einen enormen Kraftakt hinter sich hat.

      Mit Hinblick auf die Zukunft bin ich bei der Telekom nach den jüngsten Entwicklungen noch skeptischer. Sommer will um jeden Preis wachsen. Entsprechend teuer wird die Übernahme von VoiceStream. Und wenn den jüngsten Gerüchten Glauben zu schenken ist, frißt die Telekom auch die Telefonica noch.

      Ob dahinter wirklich Strategie steckt? Mir erscheint der Weg der Telekom im Moment auf jeden Fall äußerst nebulös. Für mich gilt deswegen weiterhin: Finger weg von der Volksaktie.

      Gruß

      Christian
      Avatar
      schrieb am 21.08.00 21:43:47
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ChrisM.
      Wäre es sinnvoll beim jetzigen Stand bei der Telekom einzusteigen?
      43 €, KGV 40
      auf Sicht von einem Jahr?
      Avatar
      schrieb am 29.08.00 18:49:59
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ein Jahr ist ein sehr kurzer Zeitraum. Ich will deswegen nicht spekulieren, wo die T-Aktie nach diesem Zeitraum steht. Beim derzeitigen Tiefststand sind natuerlich Kurspotentiale vorhanden.

      Wie in meinem Artikel schon anklang, sehe ich die Telekom - mal ganz abgesehen von der Bewertung - nicht als gutes Investment (schrumpfendes Festnetzgeschaeft, etc.).

      Ich fasse die T-Aktie deswegen weiterhin nicht an, wenngleich vielleicht kurzfristig Kursgewinn drin sind.
      Langfristig gesehen, gibt es bessere Werte.

      Chris
      Avatar
      schrieb am 29.08.00 19:19:44
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hi,

      Was hat der Umsatz von 630 MIO im Xetra und 39 MIO in FSE zu bedeuten ? :confused:
      Das geht schon seit Tagen so. :D

      Gruß


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