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    Computer und TV kämpfen um die schönste neue Multimedia-Welt! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.03.01 11:06:00 von
    neuester Beitrag 09.03.01 12:42:29 von
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      schrieb am 09.03.01 11:06:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      HAMBURG (dpa-AFX) - Seit vielen Jahren ist das Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen bereits Thema auf der weltgrößten Computermesse CeBIT. Alljährlich kündigen Branchen-Experten in Hannover das Fernsehen der Zukunft an. Internet- oder Web-TV, interaktives TV (iTV) oder enhanced TV (erweitertes TV) sind die Schlagworte, mit denen Service-Anbieter, Gerätehersteller und Breitbandfirmen die neue Generation der multimedialen Unterhaltung benennen. Doch bis die schöne neue Multimedia-Welt über PC oder Fernseher tatsächlich millionenfach Einzug in die deutschen Wohnzimmer hält, wird es nach Meinung vieler Experten noch einige Zeit dauern.

      BERTELSMANN TESTET INTERAKTIVES FERNSEHEN

      Auf der CeBIT 2000 hatte die Bertelsmann Broadband Group (BBG) bereits interaktives Fernsehen über Set-Top-Box und TV-Kabel angekündigt. Das Gütersloher Medienunternehmen will ein weit gefächertes Service- und Info-Programm für die Fernseher anbieten. Seit fast einem Jahr probt das Unternehmen in einem Testlauf in 1.000 Haushalten in sieben Städten eine Mischung aus TV, Internet- und E- Commerce-Inhalten, die der Kunde nach Bedarf anfordert.

      Dass das Fernsehen neue und interaktive Inhalte braucht, darüber sind sich die Experten der Branche einig. Vor allem die begehrte und umworbene Zielgruppe der 8- bis 20-Jährigen treibt es einer Studie des Marktforschungsinstituts Forrester zunehmend weg von der passiven Mattscheibe. "Die Jungen wandern vom TV ab, die Zuschauer werden immer älter", sagt Dr. Simone Emmelius vom ZDF. Doch noch gibt es Zweifel, wie viel Interaktivität der durchschnittliche Fernseh- Zuschauer überhaupt verträgt, schließlich liegt für viele der Reiz am TV darin, sich berieseln zu lassen.

      SETUP-BOX FAST ALTERNATIVE ZU PC

      "Doch alles, was über das Internet-Protokoll möglich ist, ist im Prinzip auch über TV möglich", sagt Rainer Ney von Deuromedia, einem Hersteller von Breitband-Software. Die Settop-Boxen ähnelten immer mehr kompletten PCs. "Künftig werden sie standardmäßig mit Pentium-Chip, DVB-Karte (Digital Video Broadcast) und einer eigenen Festplatte ausgestattet sein." Unterdessen bietet eine Reihe von Unterhaltungselektronik-Unternehmen wie Philips oder Panasonic Boxen an, die die Vorteile des Internets für das betagte Medium Fernsehen nutzbar machen sollen.

      INTERAKTIVES FERNSEHEN NOCH KEIN MASSENPRODUKT

      Doch noch sind längst nicht alle Hürden genommen. "Ich vermute, dass mit interaktivem TV als Massenprodukt in den nächsten zwei Jahren nicht zu rechnen ist", sagt Ney. Dagegen sprächen vor allem die derzeit noch immensen Kosten für Breitband-Leitungen. "Die Nutzung der Leitungen kostet viel Geld, das der Zuschauer am Ende zahlen müsste." Kostenakzeptabel sei der Einsatz von Breitbandkabeln derzeit nur im Business to Business-Bereich.

      Der Breitband-Dienstleister mediaWays zeigt auf dieser CeBIT auch wieder Lösungen für interaktives Web-TV. Rein technisch gibt es dem Gütersloher Unternehmen zufolge aber auch für Internet-Inhalte auf dem Fernseher nur noch wenige Probleme. "Die Komponenten sind bereits auf Serienreife geprüft, lediglich die Settop-Boxen sind noch der Flaschenhals", sagt Arnold Stender von dem Dienstleister, der auch die technische Plattform für das BBG-Projekt entwickelt hat. Für den Erfolg seien nun die Anbieter mit entsprechendem Marketing gefordert. Stender ist hinsichtlich der Zukunft des Internet-TVs zuversichtlich. "Nach dem Verkauf der Bertelsmann Broadband Group an RTL New Media steckt wesentlich mehr Power hinter dem Projekt." Für den weiteren Erfolg komme es nun vor allem auf die Akzeptanz beim Konsumenten an./DP/aa

      -- Von Renate Grimming, dpa --
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      schrieb am 09.03.01 12:42:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wir machen Fernsehen bequemer»

      Der Medienriese Bertelsmann testet nächstes Jahr digitales Fernsehen in Basel. CEO Werner Lauff ist überzeugt, dass die Konsumenten genug Geld dafür ausgeben werden.


      Interview: Rolf Hürzeler


      FACTS: Herr Lauff, wie viel Geld wollen Sie von den TV-Zuschauern für das digitale Fernsehen?
      Werner Lauff: Untersuchungen belegen, dass die privaten Ausgaben für klassische Medien in den nächsten Jahren nur wenig wachsen werden. Aber man wird dreimal mehr für neue elektronische Medien ausgeben - für Inhalte und Endgeräte, wie PC und Fernseher mit Internetzugang.


      FACTS: Sind Ihre Kunden bereit, so viel zu bezahlen?
      Lauff: Kommt darauf an, was man anbietet. Web TV wollen die Leute beispielsweise nicht. Ich glaube auch nicht, dass Video on Demand mit drei Filmen zur Auswahl zum Erfolg wird. Unser interaktives Fernsehen hat dagegen eine Chance. Der Konsument kann aus 1`000 Spielfilmen den auswählen, den er will. Und er kann während der Sendung mitchatten oder laufend Hintergrundinformationen über das Internet abrufen. Wir machen Fernsehen bequemer.


      FACTS: Im deutschsprachigen Raum gibt es derart viele Programme, dass ein zusätzliches Angebot keinen Markt findet.
      Lauff: Wir haben unsere Testmärkte in Frankfurt und Köln. Dort ist die Akzeptanz des interaktiven Fernsehens relativ gross. Die Zuschauer nutzen das Angebot an Stelle von Pay TV.


      FACTS: Das aber noch kaum verbreitet ist.
      Lauff: Es gibt zwei Millionen Pay-TV-Haushalte in Deutschland. Wir erwarten innerhalb von ein paar Jahren fünf Millionen Abonnenten für unser interaktives Fernsehen.


      FACTS: Sie sind so bescheiden, weil Sie die eigenen Kanäle wie RTL nicht konkurrenzieren wollen.
      Lauff: Sicher, das wäre gegen unsere Interessen. Aber die Zusammenführung des Fernsehens und des Internets in einem Gerät hat Zukunft. RTL zeigt zum Beispiel «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Das Internet liefert Zusatzinformationen, einen Chatroom sowie vergangene oder gar künftige Folgen der Serie. Wir ermöglichen dem Zuschauer, dies alles am gleichen Gerät zu nutzen.


      FACTS: Um diese Leistung zu erbringen, müssen Sie Hunderte von Servern über ganz Deutschland und die Schweiz verteilen. Das rechnet sich niemals.
      Lauff: Doch. Natürlich ist die Vorstellung erschreckend, 2`000 Server landesweit einzurichten. Aber ein Server, der vor einem halben Jahr noch 5`000 Haushalte bedienen konnte, dient heute schon 22`000 Nutzern. Wenn die Kapazität der Kabelnetze gross genug ist, spielt es keine Rolle mehr, wo ein Server steht. Heute sind nicht mehr die Investitionen in die Technik entscheidend - viel wichtiger ist das Produkt, das man anbietet. Eine Redaktion muss das Programm laufend aktualisieren. Nur neue Spielfilme finden Interessenten, und Serviceangebote wie Reisen müssen aktuell sein.


      FACTS: Das führt direkt zur Auflösung der traditionellen Trennung zwischen redaktionellem Inhalt und der Werbung.
      Lauff: Das stimmt.


      FACTS: Finden Sie das gut?
      Lauff: Ja, wenn der Konsument davon profitieren kann. Zielgerechte Werbung mit einem grossem Nutzwert wird nicht als störend empfunden. Wer ein Auto kaufen will, liest Autobroschüren zur Orientierung.


      FACTS: TV-Spot und Nachricht werden sich in einem Graubereich vermischen.
      Lauff: Nein, es wird weiterhin einen eigenständigen redaktionellen Teil geben. Aber die Werbung wird sich verändern: E-Commerce wird Einzug halten. Man wird das Angebotene gleich bestellen können. Oder Konsumenten können in Chatrooms darüber diskutieren. Die Werbung wird im Vergleich zu Streuwerbung zielgerichteter.


      FACTS: Das digitale Fernsehen ist auf die Kabelnetzgesellschaften angewiesen.
      Lauff: Ja, wir sind auf die Breitband-Übertragung angewiesen. Wir müssen mit den Netzbetreibern Kooperationen eingehen.


      FACTS: Wie bringen Sie die Kabler dazu, dass sie investieren?
      Lauff: Sie tun das aus eigenem Antrieb, weil sie mit aufgerüsteten Netzwerken mehr Geld verdienen. Und weil sie mit den Kapazitätssteigerungen der Telefongesellschaften rechnen müssen. Die britische NTL hat die Schweizer Cablecom gekauft, um sie aufzurüsten und damit ein Geschäft zu machen.


      FACTS: Zum Beispiel?
      Lauff: Ein Kabelnetzbetreiber kann beispielsweise für 65 Franken im Monat interaktives Fernsehen, den Internetzugang sowie einen Telefonanschluss anbieten - bei freien Ortsgesprächen. Bertelsmann liefert die Inhalte, weil wir an Unternehmen beteiligt sind, die jährlich 11`000 Programmstunden produzieren, von RTL bis zu M 6.


      FACTS: Warum soll der Kabelnetzbetreiber sich für Bertelsmann entscheiden und nicht für das Pay TV Premiere Ihres Konkurrenten Kirch?
      Lauff: Weil wir das attraktivere Angebot liefern und billiger sind. Wir können mit zwei Kanälen dem Zuschauer tausend Spielfilme anbieten. Beim herkömmlichen Pay per View brauchts 18 Kanäle, um nur drei Spielfilme zeitgleich auszustrahlen.


      FACTS: Es ist eine Generationenfrage. Zuschauer ab 50 setzen sich vor den TV-Apparat und sind mit dem Programm zufrieden, das gerade kommt.
      Lauff: Das dachte ich mir auch. Aber unsere Tests in Köln zeigen, dass ein Publikum von 14 bis 68 Jahren interaktives Fernsehen nutzt.


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