UCK - Wolf im Schafspelz .... Steht Mazedonien kurz vor dem Bürgerkrieg? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 17.03.01 12:59:07 von
neuester Beitrag 10.06.01 13:27:23 von
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Mazedonien wird von albanischen Extremisten angegriffen. Aufgrund der Tatsache, daß ein drittel der mazedonischen Bevölkerung Albaner sind, kann es sein, daß Mazedonien kurz vor einem Bürgerkrieg steht. Internationale Vereinigungen wie die NATO halten sich aus diesem Konflikt bewusst raus, und reden sich mit Mandatsregelungen raus , die zu Zeiten des Kosovoskrieges anscheinend nicht galten. Politisches Gerede und Parkettspiel hilft diesem Land nicht weiter. Zu Zeiten des Kosovo-Krieges hat das Land sowohl fremde Truppen wie auch eine große Zahl von albanischen Flüchtlingen aufgenommen. Weiter hat sie dies auf der Gefahr hingetan, ewig mit Serbien verfeindet zu sein (aufgrund der zuvor genannten Fakten).
Weiter darf man nicht vergessen, daß auch in Griechenland Albaner leben.
Meine Aufforderung an die NATO: Stoppt die UCK und ihre Anhänger. Die deutsche Bundesregierung, ihre euopäischen Partner, weiter die NATO sollen endlich Tatsachen schaffen.
Übrigens die albanische Bevölkerung in Mazedonien wird weder in Mazedonien unterdrückt noch diskriminiert.
Die UCK versucht meiner Meinung nach die albanische Bevölkerung auf dem Balkan für ihre Sache zu mobilisieren.
Reagiert die Nato nicht wird sie dies auch schaffen. Vielleicht ist das auch Absicht...
Mazedonier flüchten bereits. Stellt sich die Frage, werden es noch mehr?
Ich hoffe, dieser Tread wird nicht gesperrt ...
Weiter darf man nicht vergessen, daß auch in Griechenland Albaner leben.
Meine Aufforderung an die NATO: Stoppt die UCK und ihre Anhänger. Die deutsche Bundesregierung, ihre euopäischen Partner, weiter die NATO sollen endlich Tatsachen schaffen.
Übrigens die albanische Bevölkerung in Mazedonien wird weder in Mazedonien unterdrückt noch diskriminiert.
Die UCK versucht meiner Meinung nach die albanische Bevölkerung auf dem Balkan für ihre Sache zu mobilisieren.
Reagiert die Nato nicht wird sie dies auch schaffen. Vielleicht ist das auch Absicht...
Mazedonier flüchten bereits. Stellt sich die Frage, werden es noch mehr?
Ich hoffe, dieser Tread wird nicht gesperrt ...
Welche Meinung habt Ihr ? Schreibt bitte... Dabei bitte gutes Benehmen nicht vergessen.
Wirst hier kaum fundierte Meinungungen zu lesen bekommen.
---- LEIDER ! ----
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Kopiert von http://www.ard.de/weltspiegel/:
Rückblick auf die Sendung am 11. März 2001:
Vom Norddeutschen Rundfunk (NDR);
Moderation: Andreas Cichowicz .
Balkan: »Am Abgrund eines neuen Krieges«
Europa zittert: Droht auf dem Balkan ein neuer Krieg? Seitdem
albanische Untergrundkämpfer offensiver denn je ihre Vorstellung von
einem Groß-Albanien in die Tat umzusetzen versuchen, rückt ein Krieg
wieder in Sichtweite. Längst ist nicht mehr nur das Kosovo Krisengebiet.
Die Rebellen streifen auch durch die Pufferzone in Südserbien und das
nord-mazedonische Grenzgebiet. Es hat bereits Tote und Verletzte
gegeben. Die neueste Entwicklung kehrt bestehende Verhältnisse um:
Hatte die NATO einst die Albaner vor den Serben beschützt, so hat sie
jetzt beschlossen, wieder serbische Einheiten in die Pufferzone einrücken
zu lassen – Serben und Mazedonier müssen nun vor den Albanern
beschützt werden.
Eine Reportage von Christine Adelhardt.
Rückblick auf die Sendung am 11. März 2001:
Vom Norddeutschen Rundfunk (NDR);
Moderation: Andreas Cichowicz .
Balkan: »Am Abgrund eines neuen Krieges«
Europa zittert: Droht auf dem Balkan ein neuer Krieg? Seitdem
albanische Untergrundkämpfer offensiver denn je ihre Vorstellung von
einem Groß-Albanien in die Tat umzusetzen versuchen, rückt ein Krieg
wieder in Sichtweite. Längst ist nicht mehr nur das Kosovo Krisengebiet.
Die Rebellen streifen auch durch die Pufferzone in Südserbien und das
nord-mazedonische Grenzgebiet. Es hat bereits Tote und Verletzte
gegeben. Die neueste Entwicklung kehrt bestehende Verhältnisse um:
Hatte die NATO einst die Albaner vor den Serben beschützt, so hat sie
jetzt beschlossen, wieder serbische Einheiten in die Pufferzone einrücken
zu lassen – Serben und Mazedonier müssen nun vor den Albanern
beschützt werden.
Eine Reportage von Christine Adelhardt.
Meine Meinung:
War dort unten als BWSoldat und war damals schon der Meinung
vieles ist Perlen vor die Säue was wir dort leisten!
Vieleicht hätten wir uns ganz raushalten sollen??
Und in 10Jahren hätte sich alles selbst geregelt!
Sozusagen Evolution!
Hart aber vieleicht war.
Die Nato wird diskutieren und labern aber nichts zustande bringen!
Die Lösung:Richtig tamtam machen mit LEO2s und Tornados und APaches
bischen zur Schau rumballern.Nur auf sowas hört diese Klientel dort unten!
Oder nen paar Spezialeinheiten zum Trainung auf die Terroristen loslassen
die nehmen die zum Frühstück.
Kann man ein bischen "Landwarrior" proben.KSK,SAS und die Deltas die freuen sich
OK jetzt werd ich bestimmt als Primitivling abgestempelt.
Aber egal!
gruss
War dort unten als BWSoldat und war damals schon der Meinung
vieles ist Perlen vor die Säue was wir dort leisten!
Vieleicht hätten wir uns ganz raushalten sollen??
Und in 10Jahren hätte sich alles selbst geregelt!
Sozusagen Evolution!
Hart aber vieleicht war.
Die Nato wird diskutieren und labern aber nichts zustande bringen!
Die Lösung:Richtig tamtam machen mit LEO2s und Tornados und APaches
bischen zur Schau rumballern.Nur auf sowas hört diese Klientel dort unten!
Oder nen paar Spezialeinheiten zum Trainung auf die Terroristen loslassen
die nehmen die zum Frühstück.
Kann man ein bischen "Landwarrior" proben.KSK,SAS und die Deltas die freuen sich
OK jetzt werd ich bestimmt als Primitivling abgestempelt.
Aber egal!
gruss
Bei der Nato, bei der UNO, bei der EU: Wird wieder nur geredet..
Diesmal hält sich die NATO raus weil sie kein Mandat hat, sagen sie jetzt nachdem Sie vor 2 Jahren ohne Mandat gebombt hat und jetzt dieses fanatische Pack aus Albanien, Nordirland auf dem Balkan nachspielt. Aber wahrscheinlich wäre das alles auch trotzdem so gekommen.
Die einen haben sich einen Staat mit geklautem Namen, Geschichte und Identität geschaffen. Die anderen haben darauf gewartet die demographische Explosion auszunutzen und richtig Krawall zu machen.
Und leztendlich wissen wir nicht was die Amis wirklich wollen auf dem Balkan. Der Rest(NATO,EU, UNO..) ist sowieso irrelevant. Wahrscheinlich wollen die, dass es kracht. Ich hoffe nicht dass wir in 20 immer noch über dieses Problem sprechen müssen. Es ist ja der Fall in Palästina, Zypern...
Die einen haben sich einen Staat mit geklautem Namen, Geschichte und Identität geschaffen. Die anderen haben darauf gewartet die demographische Explosion auszunutzen und richtig Krawall zu machen.
Und leztendlich wissen wir nicht was die Amis wirklich wollen auf dem Balkan. Der Rest(NATO,EU, UNO..) ist sowieso irrelevant. Wahrscheinlich wollen die, dass es kracht. Ich hoffe nicht dass wir in 20 immer noch über dieses Problem sprechen müssen. Es ist ja der Fall in Palästina, Zypern...
Kein Mandat. Komisch, war zur Zeiten des Kosovo-Krieges nicht von Bedeutung.
NATO beginnt ein Krieg gegen Serbien. Mazedonier nehmen Teile der NATO in ihrem LAnd auf,...
Nimmt albanischen Flüchtlinge auf, ....
Und jetzt ist die NATO dafür nicht zuständig. ....
Welche Meinung habt Ihr ?
Nimmt albanischen Flüchtlinge auf, ....
Und jetzt ist die NATO dafür nicht zuständig. ....
Welche Meinung habt Ihr ?
WELCHE MEINUNG HABT IHR ?????
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Samstag 17. März 2001, 19:17 Uhr
Albaner-Guerilla ruft zum Kampf auf
Mazedonische Sicherheitskräfte und albanische Rebellen haben sich am
Samstag neue Gefechte geliefert. In der Nähe von Tetovo gab es seit dem
frühen Morgen Schüsse und Detonationen, wie Journalisten berichteten. Die
Straßen der Stadt waren weitgehend menschenleer.
Die mazedonischen Rebellen haben die Bevölkerung unterdessen zum Kampf
aufgerufen. In einer Erklärung der UCK hieß es, alle kampffähigen
mazedonischen Bürger sollten sich der Bewegung anschließen.
Deutsche nicht an Kämpfen beteiligt / Truppen werden verlegt
Nach den Schüssen auf eine Kaserne, in der auch deutsche Soldaten stationiert sind, wurden die
KFOR-Truppen in Tetovo durch Leopard-Kampfpanzer verstärkt. Zugleich wurde in der Nacht zum Samstag
etwa die Hälfte der rund 1.200 Bundeswehrsoldaten in Tetovo in ein sicheres Feldlager in etwa acht Kilometer
Entfernung verlegt.
Bei den Kämpfen mit mazedonischen Sicherheitskräften hatten die albanischen UCK-Anhänger am Freitag eine
Kaserne mit dort stationierten Bundeswehrsoldaten beschossen. Dabei wurde ein deutscher Soldat durch
herumfliegende Glassplitter leicht verletzt. Hauptmann Arne Pollei betonte, die deutschen Truppen würden sich
lediglich verteidigen, nicht jedoch in die Kämpfe eingreifen.
NATO hält sich zurück
Trotz der Gewalt bleibt die NATO weiterhin zurückhaltend. Im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel wurde
am Samstag darauf hingewiesen, dass sich das Mandat der unter NATO-Kommando stehenden internationalen
Friedenstruppe KFOR nur auf das Kosovo bezieht. "Wir haben keine Kampftruppen in Mazedonien", betonte
ein NATO-Offizieller. Bislang gebe es auch kein Ersuchen der mazedonischen Regierung um ein Einschreiten
der NATO gegen die albanischen Rebellen.
URACHE IST KOSOVO, DAS IST MEINE MEINUNG.
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Samstag 17. März 2001, 19:17 Uhr
Albaner-Guerilla ruft zum Kampf auf
Mazedonische Sicherheitskräfte und albanische Rebellen haben sich am
Samstag neue Gefechte geliefert. In der Nähe von Tetovo gab es seit dem
frühen Morgen Schüsse und Detonationen, wie Journalisten berichteten. Die
Straßen der Stadt waren weitgehend menschenleer.
Die mazedonischen Rebellen haben die Bevölkerung unterdessen zum Kampf
aufgerufen. In einer Erklärung der UCK hieß es, alle kampffähigen
mazedonischen Bürger sollten sich der Bewegung anschließen.
Deutsche nicht an Kämpfen beteiligt / Truppen werden verlegt
Nach den Schüssen auf eine Kaserne, in der auch deutsche Soldaten stationiert sind, wurden die
KFOR-Truppen in Tetovo durch Leopard-Kampfpanzer verstärkt. Zugleich wurde in der Nacht zum Samstag
etwa die Hälfte der rund 1.200 Bundeswehrsoldaten in Tetovo in ein sicheres Feldlager in etwa acht Kilometer
Entfernung verlegt.
Bei den Kämpfen mit mazedonischen Sicherheitskräften hatten die albanischen UCK-Anhänger am Freitag eine
Kaserne mit dort stationierten Bundeswehrsoldaten beschossen. Dabei wurde ein deutscher Soldat durch
herumfliegende Glassplitter leicht verletzt. Hauptmann Arne Pollei betonte, die deutschen Truppen würden sich
lediglich verteidigen, nicht jedoch in die Kämpfe eingreifen.
NATO hält sich zurück
Trotz der Gewalt bleibt die NATO weiterhin zurückhaltend. Im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel wurde
am Samstag darauf hingewiesen, dass sich das Mandat der unter NATO-Kommando stehenden internationalen
Friedenstruppe KFOR nur auf das Kosovo bezieht. "Wir haben keine Kampftruppen in Mazedonien", betonte
ein NATO-Offizieller. Bislang gebe es auch kein Ersuchen der mazedonischen Regierung um ein Einschreiten
der NATO gegen die albanischen Rebellen.
URACHE IST KOSOVO, DAS IST MEINE MEINUNG.
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Sonntag 18. März 2001, 09:06 Uhr
«Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg»
von: Brian Murphy
Ruf zu den Waffen findet bei Albanern offene Ohren Von
EU unterstützte Universität Tetovo auf Seiten des Aufstands
Von AP-Korrespondent Brian Murphy
Tetovo (AP) Die mazedonischen Truppen in Tetovo haben am Wochenende ihre Angriffe auf die bewaldeten
Berge über der Stadt verstärkt. Dort haben sich die albanischen Kämpfer der Nationalen Befreiungsarmee
(UCK) verschanzt, die sich zwei Jahre nach Beginn des Kosovo-Kriegs jetzt in Mazedonien erhoben haben.
Doch die Feuerkraft der Regierungskräfte scheint kaum etwas gegen die stärkste Waffe der Albaner ausrichten
zu können: die wachsende Unterstützung in der albanischen Bevölkerung. «Ich bin zum Kampf bereit», sagt der
33-jährige Gani Selman nach dem Aufruf der UCK «an alle dazu fähigen Bürger, zu den Waffen zu greifen».
Selman hat dies von Freunden in der Hauptstadt Skopje gehört, da die Behörden die Verbreitung der
albanischen Medien in der Umgebung von Tetovo gestoppt haben. «Wir können diese Chance nicht
versäumen», sagt er.
Die kriegerische Stimmung findet auch bei albanischen Intellektuellen Anklang, die jetzt im bewaffneten
Aufstand die einzige Möglichkeit sehen, ein System zu überwinden, das nach ihrer Auffassung die anhaltende
Diskriminierung der Albaner in Mazedonien festschreibt - das sind mindestens ein Viertel der zwei Millionen
Einwohner. «Wir würden ja eine internationale Vermittlung begrüßen», sagt der Rektor der Universität von
Tetovo, Fadil Sulejmani. «Aber ich fürchte, uns läuft die Zeit davon. Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg.»
Die vor sieben Jahren gegründete Universität Tetovo gilt als Zentrum des Widerstands gegen die Regierung in
Skopje, die an den staatlichen Hochschulen keinen Unterricht in albanischer Sprache erlaubt. Die Universität
unterrichtete ihre Studenten lange im Untergrund, bis im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zum Bau eines
neuen Universitätsgebäudes mit Unterstützung der EU und der USA erzielt wurde.
Die Unterstützung der Rebellen durch die Universität von Tetovo könnte auch andere albanische Institutionen
dazu bringen, sich auf die Seite der UCK zu stellen - und gegen die Demokratische Partei von Arben Xhaferi,
die an der Zentralregierung beteiligt ist und zum friedlichen Dialog aufgerufen hat. Auch sind Überläufer aus den
Reihen der Streitkräfte und der Polizei möglich. In der UCK-Erklärung vom Samstag werden albanische
Polizisten und Soldaten aufgerufen, den Dienst zu quittieren.
«Die Slawen können nicht behaupten, dass dies der isolierte Aufstand einer Handvoll Leute ist», sagt der Leiter
des Albanischen Medieninstituts in der albanischen Hauptstadt Tirana, Remzi Lani. «Es besteht die Gefahr von
sehr schwerer Gewalt, bevor dies alles zu Ende ist.»
Mit dem Fernglas im Kaffee die Gefechte beobachten
In Tetovo sucht der Krieg jetzt die einzige der ehemals zu Jugoslawien gehörenden Republiken heim, die sich
friedlich von Belgrad lösen konnten. Hinter Sandsäcken verschanzt feuern Scharfschützen auf vermutete
Stellungen der Rebellen. Die Patronenhülsen fallen zwischen die geleerten Bierflaschen der Einheit. Vor
Banken, Tankstellen und der Post haben Spezialeinheiten Stellung bezogen.
Bislang gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass die Rebellen Teile der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht
haben. Die meisten Bewohner haben schnell gelernt, ihren Alltag der neuen Lage anzupassen. In einem Cafe
werden die Gäste mit Ferngläsern versorgt, damit sie gleichzeitig Kaffee trinken und die Gefechte besser
beobachten können.
Nur für die mazedonischen Flüchtlinge aus Tetovo hat sich alles verändert. «Ich kann nicht verstehen, dass ich
gehen muss, nachdem ich 33 Jahre mit den Albanern zusammengelebt habe», sagt Snezana Avramovska. Sie
hat sich anderen Flüchtlingen angeschlossen, die vor dem Regierungsgebäude in Skopje verlangen, dass die
Behörden die volle Kontrolle über Tetovo zurückerlangen.
Bei der Gründungsfeier der Universität Tetovo im Februar sagte Ministerpräsident Ljubco Georgievski, die
Hochschule sei ein Test für das wechselseitige Vertrauen von Mazedoniern und Albanern. Da hätte kaum
jemand gedacht, dass Tetovo so schnell durch diese Prüfung fallen würde.
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Sonntag 18. März 2001, 09:06 Uhr
«Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg»
von: Brian Murphy
Ruf zu den Waffen findet bei Albanern offene Ohren Von
EU unterstützte Universität Tetovo auf Seiten des Aufstands
Von AP-Korrespondent Brian Murphy
Tetovo (AP) Die mazedonischen Truppen in Tetovo haben am Wochenende ihre Angriffe auf die bewaldeten
Berge über der Stadt verstärkt. Dort haben sich die albanischen Kämpfer der Nationalen Befreiungsarmee
(UCK) verschanzt, die sich zwei Jahre nach Beginn des Kosovo-Kriegs jetzt in Mazedonien erhoben haben.
Doch die Feuerkraft der Regierungskräfte scheint kaum etwas gegen die stärkste Waffe der Albaner ausrichten
zu können: die wachsende Unterstützung in der albanischen Bevölkerung. «Ich bin zum Kampf bereit», sagt der
33-jährige Gani Selman nach dem Aufruf der UCK «an alle dazu fähigen Bürger, zu den Waffen zu greifen».
Selman hat dies von Freunden in der Hauptstadt Skopje gehört, da die Behörden die Verbreitung der
albanischen Medien in der Umgebung von Tetovo gestoppt haben. «Wir können diese Chance nicht
versäumen», sagt er.
Die kriegerische Stimmung findet auch bei albanischen Intellektuellen Anklang, die jetzt im bewaffneten
Aufstand die einzige Möglichkeit sehen, ein System zu überwinden, das nach ihrer Auffassung die anhaltende
Diskriminierung der Albaner in Mazedonien festschreibt - das sind mindestens ein Viertel der zwei Millionen
Einwohner. «Wir würden ja eine internationale Vermittlung begrüßen», sagt der Rektor der Universität von
Tetovo, Fadil Sulejmani. «Aber ich fürchte, uns läuft die Zeit davon. Dies wird jetzt eine Art Heiliger Krieg.»
Die vor sieben Jahren gegründete Universität Tetovo gilt als Zentrum des Widerstands gegen die Regierung in
Skopje, die an den staatlichen Hochschulen keinen Unterricht in albanischer Sprache erlaubt. Die Universität
unterrichtete ihre Studenten lange im Untergrund, bis im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zum Bau eines
neuen Universitätsgebäudes mit Unterstützung der EU und der USA erzielt wurde.
Die Unterstützung der Rebellen durch die Universität von Tetovo könnte auch andere albanische Institutionen
dazu bringen, sich auf die Seite der UCK zu stellen - und gegen die Demokratische Partei von Arben Xhaferi,
die an der Zentralregierung beteiligt ist und zum friedlichen Dialog aufgerufen hat. Auch sind Überläufer aus den
Reihen der Streitkräfte und der Polizei möglich. In der UCK-Erklärung vom Samstag werden albanische
Polizisten und Soldaten aufgerufen, den Dienst zu quittieren.
«Die Slawen können nicht behaupten, dass dies der isolierte Aufstand einer Handvoll Leute ist», sagt der Leiter
des Albanischen Medieninstituts in der albanischen Hauptstadt Tirana, Remzi Lani. «Es besteht die Gefahr von
sehr schwerer Gewalt, bevor dies alles zu Ende ist.»
Mit dem Fernglas im Kaffee die Gefechte beobachten
In Tetovo sucht der Krieg jetzt die einzige der ehemals zu Jugoslawien gehörenden Republiken heim, die sich
friedlich von Belgrad lösen konnten. Hinter Sandsäcken verschanzt feuern Scharfschützen auf vermutete
Stellungen der Rebellen. Die Patronenhülsen fallen zwischen die geleerten Bierflaschen der Einheit. Vor
Banken, Tankstellen und der Post haben Spezialeinheiten Stellung bezogen.
Bislang gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass die Rebellen Teile der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht
haben. Die meisten Bewohner haben schnell gelernt, ihren Alltag der neuen Lage anzupassen. In einem Cafe
werden die Gäste mit Ferngläsern versorgt, damit sie gleichzeitig Kaffee trinken und die Gefechte besser
beobachten können.
Nur für die mazedonischen Flüchtlinge aus Tetovo hat sich alles verändert. «Ich kann nicht verstehen, dass ich
gehen muss, nachdem ich 33 Jahre mit den Albanern zusammengelebt habe», sagt Snezana Avramovska. Sie
hat sich anderen Flüchtlingen angeschlossen, die vor dem Regierungsgebäude in Skopje verlangen, dass die
Behörden die volle Kontrolle über Tetovo zurückerlangen.
Bei der Gründungsfeier der Universität Tetovo im Februar sagte Ministerpräsident Ljubco Georgievski, die
Hochschule sei ein Test für das wechselseitige Vertrauen von Mazedoniern und Albanern. Da hätte kaum
jemand gedacht, dass Tetovo so schnell durch diese Prüfung fallen würde.
Das hilft!
Die hab ich bestimmt 1Jahr ununterbrochen mit mir geführt!
Falls mir die irgendwer besorgen kann bitte melden
Die würd ich auch nehmen:
Die hab ich bestimmt 1Jahr ununterbrochen mit mir geführt!
Falls mir die irgendwer besorgen kann bitte melden
Die würd ich auch nehmen:
@zaziki
ich denke mal du hast angst daß die uck,nächste woche euer land einnimmt
ich denke mal du hast angst daß die uck,nächste woche euer land einnimmt
@apox
Da hast Du recht. Gestern hat Mazedonien noch der NATO gegen Serbien (bzw. Milosevic) beigestanden, eine Masse an Kosovo-Albanern aufgenommen, usw. und heute wird sie von diesen albanischen Terroristen genannt UCK bedroht und die NATO schaut zu..
Das soll einer verstehen..
Ich habe Verwandte in Tetovo,...
Übrigens: Wenn die Albaner der Meinung sind , sie geniessen in ihrem Wohnort nicht genügend Rechte, sollen sie doch nach Albanien zurückkehren (oder gefällt es denen nicht dort ?). ES geht mir nicht um die Albaner die friedlich leben es geht mir mehr um die Extremisten.
Da hast Du recht. Gestern hat Mazedonien noch der NATO gegen Serbien (bzw. Milosevic) beigestanden, eine Masse an Kosovo-Albanern aufgenommen, usw. und heute wird sie von diesen albanischen Terroristen genannt UCK bedroht und die NATO schaut zu..
Das soll einer verstehen..
Ich habe Verwandte in Tetovo,...
Übrigens: Wenn die Albaner der Meinung sind , sie geniessen in ihrem Wohnort nicht genügend Rechte, sollen sie doch nach Albanien zurückkehren (oder gefällt es denen nicht dort ?). ES geht mir nicht um die Albaner die friedlich leben es geht mir mehr um die Extremisten.
Rebellenkrieg um Tetovo
Tetovo - Die seit Tagen anhaltenden
Kämpfe um die Stadt Tetovo gehen
unvermindert weiter. Am Abend waren
albanische Freischärler an den
Stadtrand vorgerückt. Die Regierung
in Skopje hatte gestern die
Mobilisierung von Armee-Reservisten
angeordnet und eine nächtliche
Ausgangssperre für Tetovo verhängt.
Mazedoniens Ministerpräsident
Ljubco Georgijevski machte in einer
Fernsehansprache führende Kosovo-
Albaner für die Krise in der Region
verantwortlich.
WELT online Blickpunkt
Tetovo - Die seit Tagen anhaltenden
Kämpfe um die Stadt Tetovo gehen
unvermindert weiter. Am Abend waren
albanische Freischärler an den
Stadtrand vorgerückt. Die Regierung
in Skopje hatte gestern die
Mobilisierung von Armee-Reservisten
angeordnet und eine nächtliche
Ausgangssperre für Tetovo verhängt.
Mazedoniens Ministerpräsident
Ljubco Georgijevski machte in einer
Fernsehansprache führende Kosovo-
Albaner für die Krise in der Region
verantwortlich.
WELT online Blickpunkt
Bürgerkrieg oder internationale
Vermittlung
Allmählich versteht man im Westen, wie brisant die Lage
in Mazedonien ist / Von Matthias Rüb
TETOVO, 18. März. Welche Stunde hat der Republik
Mazedonien geschlagen? Die Antwort auf diese Frage hängt
gewiß auch vom räumlichen Abstand ab, den man zu den
jüngsten Ereignissen von Tetovo hat. Und sie fällt gemäß dem
geringeren oder umfassenderen Kenntnisstand über die sehr
komplizierten Verhältnisse auf dem Balkan unterschiedlich aus.
Der Beginn des "Befreiungskrieges" der mazedonischen Albaner
in Tetovo am vergangenen Mittwoch hat Mazedonien und den
Balkan schwer erschüttert. Mazedonien ist heute nicht mehr
und wird nie mehr sein, was es seit der Unabhängigkeit von
Belgrad 1991 gewesen ist. Als einzige ehemalige Teilrepublik
vermochte sich Mazedonien aus dem alten jugoslawischen
Staatsverband zu lösen, ohne dafür mit einem Krieg bezahlen
zu müssen. Seither galt das kleine Land, dessen zwei Millionen
Einwohner zu einem Viertel bis zu einem Drittel albanischer
Herkunft sind, als Beispiel für das friedliche Nebeneinander der
Völker.
Daß auch in Mazedonien nicht alles Gold war, was man in
Skopje vor den Besuchern aus den Hauptstädten des Westens
auf Hochglanz polierte, war schon länger zu erkennen und liegt
jetzt vor aller Augen. Was aus Mazedonien wird, ist schwer
vorauszusagen. Doch wenn die allgemeine Rede von dem Land
in geostrategisch entscheidender Lage als einem Eckstein für
eine stabile Friedensordnung des Balkans im 21. Jahrhundert
ernst gemeint ist, kann das Schicksal Mazedoniens dem
Westen nicht gleichgültig sein.
Im fernen Brüssel, wo Nato und EU ihren Sitz haben, glaubte
man nach den beiden ersten Tagen der Kämpfe in Tetovo
sagen zu können, es sei etwa halb elf. Nato-Generalsekretär
George Robertson und andere gaben die Parole aus, der
Konflikt in der "Albaner-Metropole" in Westmazedonien, deren
etwa 100 000 Einwohner zu 85 Prozent albanischer Herkunft
sind, sei lokal und auch politisch begrenzt. Man müsse die
Extremisten der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee"
(UÇK) nur weiter isolieren, dann verliere sie ihren ohnedies
geringen Rückhalt. Es gibt Hinweise darauf, daß man in Brüssel
und in den europäischen Hauptstädten inzwischen klüger
geworden ist. Die kurzfristig angesetzte Reise von
Außenminister Fischer als bisher ranghöchstem westlichen
Politiker seit Beginn der Kämpfe nach Skopje und Tetovo vom
Freitag hat zu diesem Erkenntnisprozeß gewiß beigetragen.
Bisweilen hilft selbst der kurze Augenschein mehr als ein halbes
Dutzend Drahtberichte von Diplomaten.
In Mazedonien ist es nämlich längst fünf vor zwölf, und keiner
weiß, wie lange die schon angebrochenen fünf Minuten noch
dauern werden. Klar ist aber, daß wenig Zeit bleibt und daß in
dieser kurzen Frist möglichst viel erreicht werden muß.
Grundsätzlich sind zwei Optionen für eine Beendigung der
Kämpfe von Tetovo möglich: eine militärische und eine
politische. Die erste Option scheidet aus, weil die
mazedonischen Sicherheitskräfte gar nicht in der Lage sein
dürften, die Rebellen zu besiegen. Manches spricht dafür, daß
Ausrüstung, Bewaffnung und Mannschaftsstärke der UÇK
ausreichen, um der kleinen, schwachen und unerfahrenen
mazedonischen Armee Paroli zu bieten. Sollen verängstigte
mazedonische und gar albanische Wehrpflichtige gegen die von
der UÇK gehaltene Festung Kale anrennen, die selbst von der
besser motivierten Bereitschaftspolizei trotz vier Tagen
Trommelfeuers nicht genommen werden konnte? Soll die
mazedonische Luftwaffe ihre drei Hubschrauber in den Hügeln
über Tetovo riskieren? Zudem würde eine vielleicht vorderhand
erfolgreiche Gegenoffensive von mazedonischer Polizei und
Armee einen erdrutschartigen Solidarisierungseffekt unter den
Albanern auslösen. Mögen sich die politischen und die
Clan-Führer der Albaner gerade noch bis aufs Blut gehaßt
haben, wenn es zum Schwur kommt und eine Entscheidung
zwischen Volk und Staat gefordert ist, werden so gut wie alle
das albanische Volk und nicht den mazedonischen Staat
wählen. Die Folge wäre ein jahrelanger Bürgerkrieg, den weder
Mazedonier noch Albaner gewinnen könnten. Der ohnedies
fragile Staat Mazedonien müßte zerfallen.
Bliebe ein militärisches Eingreifen der Nato oder der von ihr
geführten internationalen Friedenstruppe im Kosovo (Kfor).
Doch dazu hat die Allianz weder das Mandat, noch gibt es im
Westen den politischen Willen, gegen die mazedonische UÇK in
einen Krieg zu ziehen: Wer will das Leben der eigenen Soldaten
im Kampf gegen jene Albaner aufs Spiel setzen, denen man im
benachbarten Kosovo keine zwei Jahre zuvor in deren
Überlebenskampf gegen Milosevics Völkermordpolitik mit
militärischen Mitteln noch zu Hilfe geeilt war? Allenfalls kann
die Kfor versuchen, die UÇK von ihrem Nachschub im Kosovo
abzuschneiden. Das würde helfen, aber das Problem nicht
lösen. Denn die mazedonische UÇK hat ihre militärische,
soziale und gesellschaftliche Grundlage in Mazedonien - auch
wenn die Regierung in Skopje das (noch) nicht wahrhaben will.
Es kommen also nur politische Lösungen für einen Konflikt in
Frage, der sich in erschreckender Dynamik binnen weniger
Tage zu einem Bürgerkrieg im Frühstadium entwickelt hat. Die
UÇK ist seit Mittwoch zu einer Größe im politischen Leben
Mazedoniens geworden, die niemand mehr ignorieren kann.
Das hat auch der Vorsitzende der seit 1998 an der
konservativ-liberalen Koalitionsregierung in Skopje beteiligten
Demokratischen Partei der Albaner (PDSH), Arben Xhaferi,
erkannt: Seit Freitag wagt er nicht mehr, die UÇK, die er vor
Wochenfrist noch verhöhnt hatte, öffentlich zu kritisieren. Die
UÇK oder deren politische Sprecher müssen also - was die
mazedonischen Politiker bisher naturgemäß strikt ablehnen - in
den Prozeß der Verhandlungen einbezogen werden. Ein solcher
Schritt mag moralisch fragwürdig sein, weil damit die
Anwendung von Gewalt politisch belohnt wird. Es gibt dazu
aber keine vernünftige "realpolitische Alternative", weil niemand
die von immer mehr Albanern unterstützten Gewalttäter
wirksam bekämpfen kann oder will. Je länger und
"erfolgreicher" die albanischen Extremisten aber Gewalt
anwenden, desto höher wird der politische Preis, den sie
einfordern können.
Gegenwärtig wäre dieser Preis noch "bezahlbar", auch wenn
die Mazedonier die Forderungen der Albaner als Zumutung
empfinden. Die politischen Führer der UÇK verlangen im
Prinzip das gleiche wie die anderen Parteien der Albaner
einschließlich der Koalitionspartei PDSH: Anerkennung der
Albaner in der Verfassung als Teil des Staatsvolkes und nicht
länger nur Erwähnung als größte Minderheit; Anerkennung des
Albanischen als zweite Amtssprache; Legalisierung der seit
1994 bestehenden albanischen Universität von Tetovo; ein
neuer Zensus unter internationaler Aufsicht zur Ermittlung des
Bevölkerungsanteils der Albaner - wobei auch die Albaner
eingeschlossen werden sollen, die bisher keine mazedonischen
Personalpapiere erhalten haben, obwohl sie seit Jahren in dem
Land leben, dort aber nicht geboren wurden; die Besetzung von
Führungsposten in Armee, Polizei und Verwaltung mit
Albanern gemäß Bevölkerungsanteil; Gewährung eines hohen
Maßes an regionaler Selbstverwaltung für die Albaner.
Ohne die Hilfe internationaler Vermittlung - politisch wie
möglicherweise auch militärisch - wird dieser Prozeß nicht in
Gang kommen. Der Westen, seine politischen Emissäre und
womöglich dessen Friedenstruppen müssen die "rote Linie"
ziehen, die nicht überschritten werden darf: Über politische
Reformen in Mazedonien kann gestritten werden, Grenzen und
territoriale Integrität des Staates bleiben unangetastet und
müssen notfalls mit Waffengewalt verteidigt werden - kein
Großalbanien und kein Großkosovo. Die mazedonische
Regierung macht es sich zu leicht, wenn sie alle Schuld an der
Misere jetzt auf die von der Nato geführte Kfor schiebt. Wäre
die nur imstande gewesen, so sagt Skopje, die viele Kilometer
lange grüne Grenze im Bergland zwischen dem Kosovo und
Mazedonien zu versiegeln und damit das Einsickern von
extremistischen Rebellen samt Waffen und Nachschub zu
verhindern, wäre es nicht zu den Gewalttaten von Tetovo
gekommen. Die wirklichen Ursachen aber liegen tiefer, und sie
liegen in Mazedonien. Obwohl die Albaner in Mazedonien in
den vergangenen zehn Jahren besser gelebt und
umfangreichere Minderheitenrechte genossen haben als ihre
systematisch unterdrückten Landsleute im Kosovo, sind nicht
alle ihrer Forderungen unbillig. Ab welchem Bevölkerungsanteil
ist es zum Beispiel angezeigt, den Wert eines Geldscheines
auch in der Sprache des zweitgrößten Volkes auf der Banknote
zu vermerken statt wie bisher nur in kyrillischer Schrift und in
mazedonischer Sprache?
Wahrscheinlich hat die rasende Beschleunigung des
historischen Prozesses in den vergangenen Tagen schon dazu
geführt, daß die Kombattanten wie die Staatengemeinschaft nur
noch die Auswahl haben zwischen leichten und schweren
Fehlern, zwischen falscher und ganz falscher Reaktion. Der
Zeitpunkt für Konfliktprävention wurde wieder einmal verpaßt.
Am schlimmsten wäre es jetzt, die alten Fehler der
Balkan-Politik zu wiederholen: uneins zu sein, zu spät etwas zu
tun und dann auch noch zu wenig.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2001, Nr. 66 / Seite 6
Vermittlung
Allmählich versteht man im Westen, wie brisant die Lage
in Mazedonien ist / Von Matthias Rüb
TETOVO, 18. März. Welche Stunde hat der Republik
Mazedonien geschlagen? Die Antwort auf diese Frage hängt
gewiß auch vom räumlichen Abstand ab, den man zu den
jüngsten Ereignissen von Tetovo hat. Und sie fällt gemäß dem
geringeren oder umfassenderen Kenntnisstand über die sehr
komplizierten Verhältnisse auf dem Balkan unterschiedlich aus.
Der Beginn des "Befreiungskrieges" der mazedonischen Albaner
in Tetovo am vergangenen Mittwoch hat Mazedonien und den
Balkan schwer erschüttert. Mazedonien ist heute nicht mehr
und wird nie mehr sein, was es seit der Unabhängigkeit von
Belgrad 1991 gewesen ist. Als einzige ehemalige Teilrepublik
vermochte sich Mazedonien aus dem alten jugoslawischen
Staatsverband zu lösen, ohne dafür mit einem Krieg bezahlen
zu müssen. Seither galt das kleine Land, dessen zwei Millionen
Einwohner zu einem Viertel bis zu einem Drittel albanischer
Herkunft sind, als Beispiel für das friedliche Nebeneinander der
Völker.
Daß auch in Mazedonien nicht alles Gold war, was man in
Skopje vor den Besuchern aus den Hauptstädten des Westens
auf Hochglanz polierte, war schon länger zu erkennen und liegt
jetzt vor aller Augen. Was aus Mazedonien wird, ist schwer
vorauszusagen. Doch wenn die allgemeine Rede von dem Land
in geostrategisch entscheidender Lage als einem Eckstein für
eine stabile Friedensordnung des Balkans im 21. Jahrhundert
ernst gemeint ist, kann das Schicksal Mazedoniens dem
Westen nicht gleichgültig sein.
Im fernen Brüssel, wo Nato und EU ihren Sitz haben, glaubte
man nach den beiden ersten Tagen der Kämpfe in Tetovo
sagen zu können, es sei etwa halb elf. Nato-Generalsekretär
George Robertson und andere gaben die Parole aus, der
Konflikt in der "Albaner-Metropole" in Westmazedonien, deren
etwa 100 000 Einwohner zu 85 Prozent albanischer Herkunft
sind, sei lokal und auch politisch begrenzt. Man müsse die
Extremisten der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee"
(UÇK) nur weiter isolieren, dann verliere sie ihren ohnedies
geringen Rückhalt. Es gibt Hinweise darauf, daß man in Brüssel
und in den europäischen Hauptstädten inzwischen klüger
geworden ist. Die kurzfristig angesetzte Reise von
Außenminister Fischer als bisher ranghöchstem westlichen
Politiker seit Beginn der Kämpfe nach Skopje und Tetovo vom
Freitag hat zu diesem Erkenntnisprozeß gewiß beigetragen.
Bisweilen hilft selbst der kurze Augenschein mehr als ein halbes
Dutzend Drahtberichte von Diplomaten.
In Mazedonien ist es nämlich längst fünf vor zwölf, und keiner
weiß, wie lange die schon angebrochenen fünf Minuten noch
dauern werden. Klar ist aber, daß wenig Zeit bleibt und daß in
dieser kurzen Frist möglichst viel erreicht werden muß.
Grundsätzlich sind zwei Optionen für eine Beendigung der
Kämpfe von Tetovo möglich: eine militärische und eine
politische. Die erste Option scheidet aus, weil die
mazedonischen Sicherheitskräfte gar nicht in der Lage sein
dürften, die Rebellen zu besiegen. Manches spricht dafür, daß
Ausrüstung, Bewaffnung und Mannschaftsstärke der UÇK
ausreichen, um der kleinen, schwachen und unerfahrenen
mazedonischen Armee Paroli zu bieten. Sollen verängstigte
mazedonische und gar albanische Wehrpflichtige gegen die von
der UÇK gehaltene Festung Kale anrennen, die selbst von der
besser motivierten Bereitschaftspolizei trotz vier Tagen
Trommelfeuers nicht genommen werden konnte? Soll die
mazedonische Luftwaffe ihre drei Hubschrauber in den Hügeln
über Tetovo riskieren? Zudem würde eine vielleicht vorderhand
erfolgreiche Gegenoffensive von mazedonischer Polizei und
Armee einen erdrutschartigen Solidarisierungseffekt unter den
Albanern auslösen. Mögen sich die politischen und die
Clan-Führer der Albaner gerade noch bis aufs Blut gehaßt
haben, wenn es zum Schwur kommt und eine Entscheidung
zwischen Volk und Staat gefordert ist, werden so gut wie alle
das albanische Volk und nicht den mazedonischen Staat
wählen. Die Folge wäre ein jahrelanger Bürgerkrieg, den weder
Mazedonier noch Albaner gewinnen könnten. Der ohnedies
fragile Staat Mazedonien müßte zerfallen.
Bliebe ein militärisches Eingreifen der Nato oder der von ihr
geführten internationalen Friedenstruppe im Kosovo (Kfor).
Doch dazu hat die Allianz weder das Mandat, noch gibt es im
Westen den politischen Willen, gegen die mazedonische UÇK in
einen Krieg zu ziehen: Wer will das Leben der eigenen Soldaten
im Kampf gegen jene Albaner aufs Spiel setzen, denen man im
benachbarten Kosovo keine zwei Jahre zuvor in deren
Überlebenskampf gegen Milosevics Völkermordpolitik mit
militärischen Mitteln noch zu Hilfe geeilt war? Allenfalls kann
die Kfor versuchen, die UÇK von ihrem Nachschub im Kosovo
abzuschneiden. Das würde helfen, aber das Problem nicht
lösen. Denn die mazedonische UÇK hat ihre militärische,
soziale und gesellschaftliche Grundlage in Mazedonien - auch
wenn die Regierung in Skopje das (noch) nicht wahrhaben will.
Es kommen also nur politische Lösungen für einen Konflikt in
Frage, der sich in erschreckender Dynamik binnen weniger
Tage zu einem Bürgerkrieg im Frühstadium entwickelt hat. Die
UÇK ist seit Mittwoch zu einer Größe im politischen Leben
Mazedoniens geworden, die niemand mehr ignorieren kann.
Das hat auch der Vorsitzende der seit 1998 an der
konservativ-liberalen Koalitionsregierung in Skopje beteiligten
Demokratischen Partei der Albaner (PDSH), Arben Xhaferi,
erkannt: Seit Freitag wagt er nicht mehr, die UÇK, die er vor
Wochenfrist noch verhöhnt hatte, öffentlich zu kritisieren. Die
UÇK oder deren politische Sprecher müssen also - was die
mazedonischen Politiker bisher naturgemäß strikt ablehnen - in
den Prozeß der Verhandlungen einbezogen werden. Ein solcher
Schritt mag moralisch fragwürdig sein, weil damit die
Anwendung von Gewalt politisch belohnt wird. Es gibt dazu
aber keine vernünftige "realpolitische Alternative", weil niemand
die von immer mehr Albanern unterstützten Gewalttäter
wirksam bekämpfen kann oder will. Je länger und
"erfolgreicher" die albanischen Extremisten aber Gewalt
anwenden, desto höher wird der politische Preis, den sie
einfordern können.
Gegenwärtig wäre dieser Preis noch "bezahlbar", auch wenn
die Mazedonier die Forderungen der Albaner als Zumutung
empfinden. Die politischen Führer der UÇK verlangen im
Prinzip das gleiche wie die anderen Parteien der Albaner
einschließlich der Koalitionspartei PDSH: Anerkennung der
Albaner in der Verfassung als Teil des Staatsvolkes und nicht
länger nur Erwähnung als größte Minderheit; Anerkennung des
Albanischen als zweite Amtssprache; Legalisierung der seit
1994 bestehenden albanischen Universität von Tetovo; ein
neuer Zensus unter internationaler Aufsicht zur Ermittlung des
Bevölkerungsanteils der Albaner - wobei auch die Albaner
eingeschlossen werden sollen, die bisher keine mazedonischen
Personalpapiere erhalten haben, obwohl sie seit Jahren in dem
Land leben, dort aber nicht geboren wurden; die Besetzung von
Führungsposten in Armee, Polizei und Verwaltung mit
Albanern gemäß Bevölkerungsanteil; Gewährung eines hohen
Maßes an regionaler Selbstverwaltung für die Albaner.
Ohne die Hilfe internationaler Vermittlung - politisch wie
möglicherweise auch militärisch - wird dieser Prozeß nicht in
Gang kommen. Der Westen, seine politischen Emissäre und
womöglich dessen Friedenstruppen müssen die "rote Linie"
ziehen, die nicht überschritten werden darf: Über politische
Reformen in Mazedonien kann gestritten werden, Grenzen und
territoriale Integrität des Staates bleiben unangetastet und
müssen notfalls mit Waffengewalt verteidigt werden - kein
Großalbanien und kein Großkosovo. Die mazedonische
Regierung macht es sich zu leicht, wenn sie alle Schuld an der
Misere jetzt auf die von der Nato geführte Kfor schiebt. Wäre
die nur imstande gewesen, so sagt Skopje, die viele Kilometer
lange grüne Grenze im Bergland zwischen dem Kosovo und
Mazedonien zu versiegeln und damit das Einsickern von
extremistischen Rebellen samt Waffen und Nachschub zu
verhindern, wäre es nicht zu den Gewalttaten von Tetovo
gekommen. Die wirklichen Ursachen aber liegen tiefer, und sie
liegen in Mazedonien. Obwohl die Albaner in Mazedonien in
den vergangenen zehn Jahren besser gelebt und
umfangreichere Minderheitenrechte genossen haben als ihre
systematisch unterdrückten Landsleute im Kosovo, sind nicht
alle ihrer Forderungen unbillig. Ab welchem Bevölkerungsanteil
ist es zum Beispiel angezeigt, den Wert eines Geldscheines
auch in der Sprache des zweitgrößten Volkes auf der Banknote
zu vermerken statt wie bisher nur in kyrillischer Schrift und in
mazedonischer Sprache?
Wahrscheinlich hat die rasende Beschleunigung des
historischen Prozesses in den vergangenen Tagen schon dazu
geführt, daß die Kombattanten wie die Staatengemeinschaft nur
noch die Auswahl haben zwischen leichten und schweren
Fehlern, zwischen falscher und ganz falscher Reaktion. Der
Zeitpunkt für Konfliktprävention wurde wieder einmal verpaßt.
Am schlimmsten wäre es jetzt, die alten Fehler der
Balkan-Politik zu wiederholen: uneins zu sein, zu spät etwas zu
tun und dann auch noch zu wenig.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2001, Nr. 66 / Seite 6
@zaziki
natürlich hast du auch recht in deine formulierungen
aber versuch doch weniger threads aufzumachen.besser ist wenn du leute zum diskutieren in einem thread versammeln kannst.du hast dann alles kompakt in einem thread.
grüße apox
natürlich hast du auch recht in deine formulierungen
aber versuch doch weniger threads aufzumachen.besser ist wenn du leute zum diskutieren in einem thread versammeln kannst.du hast dann alles kompakt in einem thread.
grüße apox
@apox
Recht hast Du.
Recht hast Du.
Ich verstehe nicht die Aufgabe der deutschen Truppen
dort; wozu sind sie dort stationiert, was ist über-
haupt ihr Auftrag????????
Gruß
dort; wozu sind sie dort stationiert, was ist über-
haupt ihr Auftrag????????
Gruß
Langsam habe ich das Gefühl das Problem wird in den Medien langsam ernst genommen...
Ich hoffe die Mazedonier bekommen die Sache bald in den Griff...
Ich hoffe die Mazedonier bekommen die Sache bald in den Griff...
Montag 19. März 2001, 18:17 Uhr
Deutsche Einheiten räumen Feldlager in
Tetovo
Tetovo (dpa) - Die deutschen Einheiten der Friedenstruppe Kfor haben mit
der Räumung des Feldlagers in der mazedonischen Krisenstadt Tetovo
begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Friedenstruppe. Journalisten
beobachteten, wie lange Konvois der Bundeswehr mit Ausrüstung und
Soldaten in Richtung eines mazedonischen Truppenübungsplatzes fuhren. Er befindet sich etwa zwölf Kilometer
von Tetovo entfernt. EU und NATO hatten heute ein direktes militärisches Eingreifen in Mazedonien zunächst
ausgeschlossen.
--------------
Haben die Angst vor der UCK ?
Deutsche Einheiten räumen Feldlager in
Tetovo
Tetovo (dpa) - Die deutschen Einheiten der Friedenstruppe Kfor haben mit
der Räumung des Feldlagers in der mazedonischen Krisenstadt Tetovo
begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Friedenstruppe. Journalisten
beobachteten, wie lange Konvois der Bundeswehr mit Ausrüstung und
Soldaten in Richtung eines mazedonischen Truppenübungsplatzes fuhren. Er befindet sich etwa zwölf Kilometer
von Tetovo entfernt. EU und NATO hatten heute ein direktes militärisches Eingreifen in Mazedonien zunächst
ausgeschlossen.
--------------
Haben die Angst vor der UCK ?
zazici bist du ein Mazedone wenn ja.
Bitte schreiben an.pren@gmx.de
Ich bin auch Macedone
Grüss prenti
Bitte schreiben an.pren@gmx.de
Ich bin auch Macedone
Grüss prenti
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