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    Ein Deal von den "Flaschen" der Deutschen Bank - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.08.01 00:02:31 von
    neuester Beitrag 02.09.01 19:08:02 von
    Beiträge: 6
    ID: 460.684
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      schrieb am 24.08.01 00:02:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 24.8.2001 www.ftd.de/telekom
      T-Aktie: Dumm gelaufen
      Von Gabriele Albers, Anton Notz, Ina Bauer und Andreas Krosta

      Der spektakuläre Verkauf von 44 Millionen Telekom-Papieren Anfang August war nicht illegal, aber unprofessionell eingefädelt. Was bleibt? Die Deutsche Bank hat sich blamiert, die Volksaktie liegt vollends am Boden.

      So schnell, wie zu erwarten war, geht es denn doch nicht. Die Börsenaufsicht lässt die Vorstände der Deutschen Bank auch übers Wochenende zappeln. Zwei Abteilungen sind eingeschaltet, die Kontrolleure arbeiten auf Hochtouren, sagt die Sprecherin der Behörde. Es sei nun mal "eine komplizierte Geschichte".

      Vor gut zwei Wochen hatte die Großbank versucht, im Auftrag der asiatischen Industriefirma Hutchison Whampoa 35 Millionen Aktien der Deutschen Telekom auf den Markt zu werfen. Der Deal sollte geräuschlos über die Bühne gehen, der Verkäufer anonym bleiben. Doch die Mission scheiterte kläglich, das Geschäft flog auf, und die Volksaktie stürzte ab. Seither stehen die Deutsch-Banker im Verdacht, Hutchison auf krummer Tour dazu verholfen zu haben, ein stattliches Wertpapierpaket loszuwerden.



      Schaden für beide Konzerne


      Doch die Ermittlungen der Börsenaufsicht werden aller Voraussicht nach im Sande verlaufen. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass das Frankfurter Bankhaus Aktien vertickte, die durch Haltefristen ausdrücklich vom Handel ausgeschlossen waren. Und es gibt kaum mehr Zweifel: Die Aktion war nicht illegal, aber unprofessionell. Den Schaden haben beide Konzerne: Die Telekom verlor 40 Mrd. Euro an Unternehmenswert, der Branchenprimus Deutsche Bank steht blamiert da.


      Was tatsächlich passierte, darüber gibt ein internes Papier der Deutschen Bank Aufschluss. Danach trafen sich am 3. August Vertreter der Deutschen Bank bei Hutchison in Hongkong. Dort diskutierten sie, wie der Konzern die Rendite seiner Aktienpakete erhöhen könne. Hutchison war als ehemaliger Großaktionär des US-Mobilfunkers Voicestream nach dessen Übernahme durch die Deutsche Telekom zu einem stattlichen Paket an T-Aktien gekommen. Die Einschätzung der Banker nach dem Gespräch: "Hinsichtlich des Telekom-Pakets bestand der Eindruck, dass Hutchison einen Verkauf nur mittelfristig in Betracht ziehe."


      Wenige Tage später, am Abend des 6. August, teilte Hutchison den Frankfurtern überraschend seinen Wunsch mit, 35 Millionen Telekom-Aktien zu verkaufen. Und erbat ein verbindliches Angebot, nachdem sich beide Seiten über die Art des Verkaufs bereits in Hongkong verständigt hatten: ein dreiteiliges Termin-, Options- und Leihgeschäft. Aber nicht Hutchison war der Verkäufer, wie lange Zeit vermutet wurde. Inzwischen steht fest, dass die 35 Millionen Aktien im Besitz einer 100-prozentigen Tochterfirma namens Great Preston waren, mit Sitz im Steuerparadies Bahamas. Schon das weckte Spekulationen über Tricksereien. Mehr noch die Art und Weise des verzwickten Deals.


      Im ersten Teil des Geschäfts verkaufte Preston besagte 35 Millionen Aktien an die Deutsche Bank zum Preis von 25,45 Euro je Aktie. Allerdings nicht direkt und unmittelbar, sondern in einem Termingeschäft, fällig in einem Jahr: Preis und Menge stehen fest, bezahlt und ausgeliefert wird später.


      Der zweite Teil war ein Kaufoptionsgeschäft, ein Call: Die Deutsche Bank sicherte sich das Recht, am 7. August 2002 weitere knapp 18 Millionen T-Aktien von Hutchison zu beziehen - ebenfalls zum Preis von 25,45 Euro. Üblicherweise werden für solche Optionen Prämien an den Verkäufer gezahlt - in diesem Geschäft war diese Prämie schon in den 25,45 Euro pro Aktie enthalten.



      Lohnendes Geschäft


      Ein gutes Geschäft für alle Beteiligten. Der Preis lag um 1,24 Euro höher als der Schlusskurs des Vortags. Hutchison/Preston konnte damit 43,4 Mio. Euro mehr verbuchen, als das Paket noch am Vortag auf dem Papier wert gewesen war. Und die Deutsche Bank kann sich in einem Jahr immer noch entscheiden, ob sie die restlichen 18 Millionen Aktien von Hutchison kaufen möchte.


      Den dritten Teil des Geschäfts brauchte die Deutsche Bank, um sich selbst rechtlich abzusichern, da Termin- und Optionsgeschäfte mit hohen Risiken verbunden sind. Würde der Kurs der Telekom binnen Jahresfrist auf 10 Euro sinken, müsste die Deutsche Bank dann dennoch die besagten 35 Millionen Aktien zum Preis von 25,45 Euro abnehmen - ein Verlust von 500 Mio. Euro wäre die Folge.


      Daher lieh die Deutsche Bank sich die 35 Millionen Aktien von Preston und verkaufte sie im Paket (Block Trade) mit einem leichten Abschlag für 23,60 Euro. Das Optionsgeschäft dagegen bereitete Probleme. Die Finanzmathematiker berechneten, dass ihr Haus neun Millionen T-Aktien aus eigenen Beständen verkaufen musste, um sich gegen die Risiken abzusichern. Eine eklatante Fehleinschätzung, dass der Markt auch dieses Paket problemlos aufnehmen werde. "Die Erwartung, nach Aufnahme des Börsenhandels in New York weitere Aktien platzieren zu können, erfüllte sich nicht", stellen die Deutsch-Banker im Nachhinein fest. Nur eine Million davon konnten die Händler noch bei ihren Kunden unterbringen, dann war Schicht im Schacht.


      Um das Risiko dennoch, wie gesetzlich vorgeschrieben, abzusichern, verkaufte die Handelsabteilung der Deutschen Bank Terminkontrakte an der Computerbörse Eurex, die Umsätze stiegen immens an. Jetzt bekamen die Broker Wind: Der Deal hakt. Und so nahm der Niedergang der T-Aktie seinen Lauf. Mittlerweile ist sie um fast 30 Prozent gesunken und hat sogar ihren Schlusskurs vom ersten Handelstag am 18. November 1996 unterschritten.



      Seltsame Geheimnistuerei


      Schuld am Kursverfall war nicht der Konzern aus Hongkong. "Bei unserem Terminverkauf haben wir die Haltefristen nicht verletzt", stellte Hutchison-Geschäftsführer Canning Fok am Donnerstag in Hongkong klar. Die Großaktionäre durften sich bis zum 31. Mai von bis zu 17,5 Prozent ihrer Voicestream-Aktien trennen. Genau das hatte Hutchison im Mai getan, ohne es an die große Glocke zu hängen. Der erlaubte Anteil - insgesamt rund 36 Millionen Aktien - wanderte von der Hand der Mutter in die der Tochter Great Preston. Am Mittwoch jedoch hatte eine Hutchison-Sprecherin noch irreführend beteuert. "Wir halten weiterhin 206,6 Millionen Aktien der Deutschen Telekom."


      Warum diese Geheimnistuerei? Warum ein so kompliziertes Konstrukt für einen legalen Verkauf? Fok blieb am Donnerstag eine Antwort schuldig. Drei Gründe sind denkbar:


      - Durch das Derivate-Geschäft lag der Verkaufspreis für das Paket höher als der reale Kurs an diesem Tag.


      - Der Konzern wollte den Markt nicht darauf aufmerksam machen, dass er als Großaktionär gerade einen Teil seiner Aktien verkauft. Schließlich hat Hutchison noch immer 170 Millionen T-Aktien im Bestand und könnte damit Spekulationen nähren, nach der nächsten Haltefrist 1. September 2001 erneut Kasse machen zu wollen.


      - Preston hatte aus steuerlichen Gründen kein Interesse daran, das Geld sofort zu bekommen.



      Telekom spricht von Schwachstellen


      Der Zorn von Telekom-Chef Ron Sommer gilt denn auch weniger Hutchison als der Deutschen Bank. Sie habe durch einen "gravierenden Arbeitsfehler" in nur wenigen Tagen fast 40 Mrd. Euro Aktienwert seines Konzerns vernichtet. Das Vertrauen der Anleger in die T-Aktie ist dahin, und Sommer selbst hat ebenfalls ein Vertrauensproblem: Er ist auf die Geduld seiner Investoren angewiesen, bis wieder reichlich Gewinne fließen. Das aber kann dauern. Und so wird sich der Telekom-Chef bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse am kommenden Dienstag die Frage gefallen lassen müssen, ob er nach Ablauf der Haltefristen den Rückfluss der Wertpapiere seiner Großaktionäre wirklich im Griff hat.


      Niemand geht bei der Telekom so weit, von einem unsauberen oder gar illegalen Geschäft zu sprechen. "Der Vertrag ist von niemandem verletzt worden", stellt ein Unternehmenssprecher fest. Bankenkreise versichern, solch komplizierte Verkaufskonstruktionen seien "nicht unüblich". Allerdings sind sie verwundert über die katastrophale Fehleinschätzung, die den Deutsch-Bankern unterlief. Vornehm reden sie von "Schwachstellen".


      Nicht die Preisfestsetzung und die allgemein desolate Marktlage für Telekomaktien seien die Gründe für das Debakel gewesen, sagt ein Block-Trade-Experte einer Londoner Investmentbank. Vielmehr habe die Deutsche Bank bei der Wahl der Zuteilungsart die Nervosität des Marktes unterschätzt. "Durch die Entscheidung einer Zuteilung auf Basis von ,first come, first serve‘ hat die Bank am Markt ein Gefühl der Panik entstehen lassen", sagt der Banker. Es sei die Angst entstanden, dass vor Ablauf der September-Haltefrist weitere Telekom-Aktien aus dem Besitz von Ex-Voicestream/Powertel-Aktionären in den Markt kommen.



      Kettenreaktion ausgelöst


      Außerdem stößt in der Finanzszene die Ausführung des Geschäfts auf Kritik. "Die Deutsche Bank hat im Markt den Eindruck entstehen lassen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt." Folglich waren die Investoren überrascht, als sie die Menge an Aktien zugeteilt bekamen, die sie geordert hatten. Da sie davon nicht ausgegangen waren, verkauften sie den überschüssigen Anteil sofort wieder. Durch diese Kettenreaktion - gekoppelt mit einer Herabstufung europäischer Telekomaktien durch Merrill Lynch am Tag nach dem Paketverkauf - wurde die Telekom-Aktie heruntergeprügelt.


      Das Image des führenden deutschen Geldinstituts hat durch den Vorfall gelitten. Die Deutsche Bank selbst schweigt, versucht lediglich, bei der Bankenaufsicht alles zu erklären. Und den obersten Investmentchef Josef Ackermann aus der Schusslinie zu halten.


      Der Schweizer soll im kommenden Jahr die Nachfolge von Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer antreten. Offiziell war Ackermann in Italien im Urlaub, soll aber über Handy in den Aktien-Großverkauf eingeschaltet worden sein. "Auf Ackermann fällt das nicht zurück", sagt ein Fondsmanager. Und ein Deutsche-Bank-Mitarbeiter wiegelt ebenfalls ab: "Wenn etwas seine Position schwächen sollte, käme das aus der Mannesmann-Ecke". Ackermann hatte dort als Aufsichtsrat bei der Übernahme durch den Konkurrenten Vodafone die Millionen-Abfindungen von Mannesmann-Managern befürwortet.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mein Fazit:

      Deutsche bank sell

      Deutsche Telekom buy

      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 00:41:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Da stellt sich mir die Frage,ist denn überhaupt etwas strafbar für Banken in Deutschland,die machen doch eh was sie wollen.Kommt es doch mal zu einer "Untersuchung" heist es am ende ,man kann das nicht mehr nachprüfen daher müssen wir uns auf die Angaben der Bank verlassen.

      Eins ist aber schon lustig der Deutschen Bank noch ein Image nachzusagen.Ich glaube lächerlicher kann doch eine Firma nicht mehr auftreten.
      Jeder Sparkasse ist da vertrauenswürdiger.

      MFG
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 11:04:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      und jetzt läuft die Telekom
      und die analysten werden sagen dass der kursrutsch in
      den letzten tagen doch stark übertrieben war !!!!

      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 13:01:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      1.Teil

      T-AKTIE

      Blamage für die Deutsche Bank

      Von Wolfgang Reuter
      Ein internes Schreiben der Deutschen Bank belegt: Das Institut hat einen Paketverkauf von Telekom-Aktien gründlich vermasselt. Jetzt hat die Suche nach den Schuldigen begonnen.

      Das Handy klingelte gegen 7.45 Uhr. Michael Cohrs, Chef der Abteilung für Konzern-Finanzierungen, wollte seinen Boss, Josef Ackermann, dringend sprechen.


      DPA

      Zentrale der Deutschen Bank: Ein Schlag ins Gesicht der Kleinaktionäre


      Es ging um die Deutsche Telekom und um den wohl umstrittensten Aktiendeal der jüngsten Bankengeschichte. Der in seinem italienischen Feriendomizil aufgestöberte Ackermann, so berichten hochrangige Investmentbanker aus London, ließ sich den anstehenden Paketverkauf in groben Zügen am Telefon erklären. "In so einer Situation arbeitet sein Gehirn wie ein Computer", berichtet ein ihm unterstellter Banker, "er wägt alle Risiken ab, stellt Zwischenfragen, bis er alle Details verstanden hat. Dann sagt er: Go ahead." Also: "Macht es."

      In diesem Fall eine dramatische Fehlentscheidung. Das "go ahead" war der Startschuss zum größten Debakel, das die Bank seit der Schneider-Pleite im Jahre 1994 erlebt hat.

      Denn das Institut hatte die T-Aktie zwei Tage zuvor mit einem Kursziel von 31 Euro für jedermann zum Kauf empfohlen. Am Dienstag aber warfen die Händler der Bank 44 Millionen T-Aktien auf den Markt - so auffällig und so geräuschvoll, dass der Kurs der Volksaktie seither um 28,6 Prozent abgesackt ist. Binnen 48 Stunden verloren die Anteilseigner der Telekom rund 24 Milliarden Mark. Hilflos sah sich die Deutsche Bank öffentlichen Beschimpfungen und harter Kritik ausgeliefert.

      "Ein Schlag ins Gesicht der Kleinaktionäre", wetterte Grünen-Wirtschaftsexperte Werner Schulz in "Bild". Auch Hermann Otto Solms, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, schimpfte: "Das Institut hat sich über die Maßen blamiert." Selbst die honorige "Frankfurter Allgemeine" fragte: "Ist aus dem deutschen Kapitalmarkt eine Räuberhöhle geworden?"


      K O N T E X T

      · T-Aktie - Teil 2: Die Schlacht der Spekulanten

      · Aktienkurs: Ron Sommer peilt die 70 Euro an

      · Telekom-Krise: Verunsicherte Anleger werfen T-Aktien auf den Markt

      · Banken-Kritiker Wolfgang Gerke: "Dies ist ein verheerendes Signal"

      · Telekom: Sommer verfehlt das Thema




      Telekom-Chef Ron Sommer kochte vor Wut und warf der Bank einen "gravierenden Arbeitsfehler" vor. Die Börsenaufsicht ermittelt und forderte das Geldhaus auf, den Hergang detailliert zu beschreiben.

      Das siebenseitige Papier, das dem SPIEGEL vorliegt, zeigt erstmals, was in jenen hektischen Tagen wirklich geschah. Das Dokument ist von der Rechtsabteilung und der so genannten Compliance der Bank erstellt worden - also der Abteilung, die für die Einhaltung von Recht und Gesetz in allen Geschäftsabläufen zuständig ist. In dem Papier wird der Ablauf der Transaktion minutiös offen gelegt.

      Die Affäre begann am Freitag vor dem verhängnisvollen Verkauf der T-Aktien. An diesem Tag, es war der 3. August, waren "Vertreter der Abteilung Equity Capital Markets aus unseren Filialen London und Hongkong zu einem Kundengespräch bei Hutchison Whampoa zu Gast", heißt es in dem Schreiben. Dabei ging es der asiatischen Industriefirma auch um den teilweisen Verkauf eben jenes Telekom-Aktien-Pakets, das Hutchison seit der Übernahme der US-Telefon-Gesellschaft VoiceStream durch die Deutsche Telekom im Mai dieses Jahres hält. Ein Auftrag über den Verkauf der Aktien wurde von den Asiaten in Aussicht gestellt. Die Deutsche Bank witterte den großen Deal, denn an den Provisionen eines solchen Paketverkaufs verdient das Geldhaus Millionen.


      DER SPIEGEL

      Absturz: Der Telekom-Kurs im August


      Nach diesem Gespräch haben die Banker ihren ersten schweren Fehler begangen. Sie hätten den möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Deal sofort an ihre Compliance-Abteilung melden müssen. Die hätte dann die Veröffentlichung eben jener Positivstudie des Deutsche- Bank-Analysten Stuart Birdt verhindert, die nun quer durch die Republik für Ärger sorgt. Zu der "im späteren Verlauf des Tages veröffentlichten" Kaufempfehlung hätte es also gar nicht kommen müssen.

      Die Deutsch-Banker in Hongkong sahen jedoch keinen Anlass, die Compliance-Abteilung zu informieren. "Ohne ein Vertragsangebot abzugeben oder verbindliche Absprachen zu treffen, wurde die Begegnung in dem Verständnis beendet, dass der Kunde seine Handlungsoptionen auf der Grundlage der erhaltenen Informationen überdenkt, ehe die Gespräche fortgesetzt werden", rechtfertigen die Banker ihr Versäumnis gegenüber der Bankenaufsicht.

      Dabei hatten die Manager der Deutschen Bank, wie an anderer Stelle des Briefes deutlich wird, bereits viele Details des späteren Deals besprochen. Die Verhandlung zwischen Bank und Großkunde war also mehr als eine seichte Plauderei.


      DPA

      Telekom: Verärgerung über das Geldhaus


      Hutchison bekam bereits am Freitag von den Deutsch-Bankern eine raffinierte Konstruktion präsentiert, die es erlaubte, das T-Paket über dem aktuellen Marktpreis zu veräußern. Der Industriekonzern aus Asien brauchte nur ein paar Tage des Nachdenkens und des Nachrechnens - dann griff er zu.

      Schon am Montagabend gegen 22 Uhr Londoner Zeit "informierte Hutchison Whampoa unsere Mitarbeiter aus Equity Capital Markets, dass man entschlossen sei, rund 35 Millionen Aktien der Deutschen Telekom als Paket abzugeben, und deshalb bereits mit einer anderen Bank in Kontakt stehe. Man sei jedoch auch an einem verbindlichen Angebot für ein Termingeschäft der in dem Gespräch am 03.08.2001 dargestellten Art interessiert", heißt es in dem Papier an die Wertpapieraufsicht.

      Fieberhaft arbeiteten sich drei Dutzend Spitzenmanager der globalen Investmentbank durch die Nacht - um einen der größten Paketverkäufe vorzubereiten, den die Bank je durchgezogen hat. Andere Investmentbanken saßen ihnen dabei im Nacken. Und sie wollten gewinnen. Denn Hutchison, einer der weltweit lukrativsten Kunden überhaupt, hatte bislang die Dienste der Deutschen Bank nicht in Anspruch genommen.


      DER SPIEGEL

      Zurück auf Los: Drei Jahre "Volksaktie"


      Laut des Papiers fand "um 3.30 Uhr (Ortszeit London) ein Konferenzgespräch der Fachleute in Hongkong, London und New York hinsichtlich der Durchführbarkeit und der Preisfindung statt". Die komplizierte Struktur des Deals stand dabei längst fest.

      Sie war vor allem davon geprägt, dass Hutchison die Aktien eigentlich gar nicht verkaufen durfte, auch wenn der Konzern gegenüber der Deutschen Bank schriftlich das Gegenteil versichert habe, wie die Banker der Wertpapieraufsicht mitteilen.

      Denn Hutchison war als ehemaliger Aktionär der US-Telefongesellschaft VoiceStream an eine so genannte Lock-up-Frist gebunden, die nach der Übernahme der Gesellschaft durch die Telekom vereinbart wurde. Sie zwang die wichtigsten Altaktionäre, den größten Teil ihrer Aktien mindestens bis zum 1. September dieses Jahres zu halten. Erst im Lauf der folgenden zwölf Monate dürfen sie Zug um Zug weitere Aktien abgeben. Der Grund solcher Absprachen: Der Börsenkurs soll, auch im Interesse der Kleinanleger, nicht allzu sehr schwanken.

      Lesen Sie im zweiten Teil: Wie der Markt verunsichert wurde und die Deutsche Bank in Panik geriet. Klicken Sie hier.




      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 02.09.01 00:29:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      jetzt kann man Telekom unter 17.- € einsammelen
      denn die " Flaschen" müssen was tun

      Gruss
      Trader13

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      Avatar
      schrieb am 02.09.01 19:08:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Heute in der Euro am Sonntag
      Deutsch Bank empfiehlt Dortmund AG und verkauft !!

      wo sind wir eigendlich !!

      Gruss
      Trader13


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      Ein Deal von den "Flaschen" der Deutschen Bank