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    Auf den Weg in die Weltwirtschaftskrise (2) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.10.01 11:38:29 von
    neuester Beitrag 21.06.02 12:08:20 von
    Beiträge: 67
    ID: 489.471
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      schrieb am 17.10.01 11:38:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das habe ich gerade zugeschickt bekommen, ein durchaus lesenswertes Webfundstück:

      Die Tellerrandstrategen in den Analystenhäusern werden sich noch wundern. Hier nur internationale Nachrichten von heute (!):

      1. Houston Chronicle: Autoverkäufe in Houston/Texas September minus 17 Prozent, LKW minus 9 Prozent. Autohersteller müssen so billig verkaufen, dass sie nichts mehr am Verkauf verdienen.

      2.Houston Chronicle: Hausverkäufe ebenda im September minus 3.4% vgl mit letztem Jahr.

      3.Moody sieht ungefähr 284 U.S. und kanadische Firmenpleiten zwischen heute und Neujahr. Gemeint sind größere Firmen, nicht Drei-Mann-Handwerker.

      4. Bethlehem Steel, eine alte Traditionsfirma an der wallstreet gestern Konkurs.

      5. CBS: Amerikanische Rentner nehmen zunehmend wieder Schulden auf ihre Häuser auf mittels Hypotheken, weil die rente nicht reicht und die Aktien gesunken sind.

      6. Standard&Poors senkt das Kreditrating von Ford und GM von "A" auf "BBB+", Daimler Chrysler wird wahrscheinlich noch folgen im Laufe des Monats.

      7. Washington Post: Argentinien trickst herum, will Schulden nicht zurückzahlen, einzelne argentinische Provinzen drucken bereits eigenes Geld.
      Höchst gefährlich für lateinamerika und alle emerging countries, auch in Asien.

      8.Bank of Japan korrigiert im 5. Monat in Folge das Wirtschaftswachstum des Landes substantiell herunter.

      9. Japan Times: Firmenpleiten gestiegen um 4.4% im September, mit 1,568 so hoch wie seit 1980 nicht mehr.

      10. San Francisco Gate: Millionen von neuen Bauten werden gerade fertiggestellt, obwohl schon 20 Prozent der Büros leerstehen. Man erwartet Immobiliencrash wie in den 80ern.

      11.Philadelphia Inquirer: Der typische Ami-Haushalt schuldet den Krediztkartenunternehmen wie VISA durchschnittlich 8000 Dollar bei 15 Prozent Zins und so. Trotzdem steigen die Aktien von VISA etc nicht, weil
      die Analysten glauben, dass viele haushalte die Schulden nicht zurückzahlen können.

      12.Newsday: Die kleinen Pizzerien, Läden etc haben Einbrüche um 40% Prozent. Viele werden das nicht verkraften.

      Quelle: unbekannt

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 11:44:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      nicht so laut......!


      superbaer
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 11:48:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn es dann noch politisch bergab geht (Bodentruppen in Afghanistan, Putsch in Pakistan, Weltweiter Anthrax-Terror, etc.) wird es sicher noch mal kräftig nach unten gehen. Dies interessiert nur derzeit am NM keinen, doch für meine Geldbörse hat es auch keine Relevanz, denn ich bin bereits pleite.

      Trotzdem mache ich mir sorgen ............. :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 12:17:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Um aber wieder das langfristige Renditeniveau von acht bis zehn Prozent zu erzielen, müssten die Kurse entweder um über ein Drittel einbrechen oder aber es gebe auf Jahre hinaus schlechte Zeiten für Aktienanleger."

      Börsianer müssen sich warm anziehen Montage: DWO
      Von Holger Zschäpitz


      Berlin - Wieder einmal macht die Dresdner Bank mit einer spektakulären Studie auf sich aufmerksam. Während der Großteil der Strategen mit einer

      kräftigen Erholung der Börsen spätestens zum Ende des Jahres rechnet, stehen die Börsen nach Ansicht der Dresdner-Investmentbanker vor einer längerfristigen Eiszeit. "Die Erwartungen über zukünftige Renditen basieren noch auf den positiven Erfahrungen aus dem Bullenmarkt Ende der 90er-Jahre", schreibt James Montier. Doch die Zeiten hätten sich radikal geändert. "Anleger müssen wählen: Entweder fallen die Aktienkurse jetzt, oder aber es gibt auf Jahre hinaus nur mickrige Renditen an der Börse." Montier räumt schonungslos mit dem jüngsten Bullenmarkt auf. Von 1995 bis
      Anfang 2000 seien 80 Prozent der Kursgewinne auf eine Ausweitung der Bewertungen zurückzuführen gewesen. Dividenden hätten so gut wie keine Rolle mehr gespielt. Dieser Prozess werde sich jetzt umkehren. "Historisch
      gesehen stammen 52 Prozent der Aktiengewinne aus gezahlten Dividenden, ein weiterer großer Teil aus Dividendenerhöhungen und nur ein Bruchteil aus Bewertungsausweitungen", so Montier. Würden diese Maßstäbe auf die heutigen Börsen übertragen, hätte dies gravierende Auswirkungen.

      Montiers Berechnungen bergen Sprengkraft. Da nach dem Bullenmarkt der 90er-Jahre nicht mehr mit Bewertungsausweitungen zu rechnen sei, müssten sich die Investoren in den kommenden Jahren nur noch mit den gegenwärtig Mini-Dividenden oder Ausschüttungserhöhungen von rund fünf Prozent bescheiden. Um aber wieder das langfristige Renditeniveau von acht bis zehn Prozent zu erzielen, müssten die Kurse entweder um über ein Drittel
      einbrechen oder aber es gebe auf Jahre hinaus schlechte Zeiten für Aktienanleger.

      Börsianer müssen sich warm anziehen, denn die Prognosen der
      Dresdner-Bank-Tochter Dresdner Kleinwort Wasserstein sind durchaus ernst zu nehmen. Bereits seit dem letzten Jahr liegen die Strategen um ihren Chef Albert Edwards auf der richtigen Seite. Zwar trat der von Edwards für den 7.
      August diesen Jahres prognostizierte Crash nicht auf den Tag genau ein. Doch die Kurse rutschten seither weiter kräftig ab. Dax, Neuer Markt und die US-Technologiebörse Nasdaq stehen heute 20 Prozent niedriger, der Dow
      Jones Index hat seit den Kassandra-Rufen des Dresdner-Chefstrategen knapp 15 Prozent seines Wertes eingebüßt.

      Und so könnte die neue Horrorstudie von Dresdner Kleinwort Wasserstein bereits am Montag auch in Frankfurt für Furore sorgen. Denn insgesamt blicken die Marktteilnehmern mit Skepsis in die Börsenwoche. Zwar mache die zunehmende Diskrepanz zwischen verbesserter Marktstimmung und unverändert eher schlechten Fundamentaldaten eine Prognose für die nächsten Tage schwierig, konstatiert die DZ Bank. So sei es einerseits durchaus üblich, dass die Börse mögliche positive Entwicklungstendenzen frühzeitig vorwegnehme, was zumindest tendenziell eine positive Kursprognose rechtfertigen würde. Wahrscheinlicher sei allerdings, dass derzeit ein Enttäuschungspotenzial aufgebaut werde, das sich schon bald in einer neuen deutlichen Kurskorrektur entladen könnte.

      Quelle: per mail


      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 16:48:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Stellenabbau am Rande der Rezession

      Die Terrorangst verdirbt auch dem deutschen Einzelhandel das Geschäft. Für Oktober wird ein zweistelliges Umsatzminus befürchtet, rund 20.000 Stellen fallen weg.

      Berlin - Hermann Franzen, Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), erwartet für die Zukunft nichts Gutes. Erstmals seit langem, so die Schätzung seines Verbandes, wird im dritten Quartal das reale Bruttoinlandsprodukt sinken. "Damit stehen wir am Rande einer Rezession", so Franzen. Der Einzelhandel, der für 2001 ursprünglich zwei Prozent Wachstum erwartet hatte, spüre den Stimmungseinbruch nach den Anschlägen in den USA massiv. Daher werde im laufenden Jahr der Umsatz preisbereinigt wohl um 0,5 Prozent und im nächsten Jahr sogar um 1,5 Prozent sinken. Die Einbußen kosteten im Einzelhandel in diesem Jahr rund 20.000 Stellen.
      "Der Oktober sieht so aus, dass wir sogar ein zweistelliges Umsatzminus haben könnten", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel.

      Noch kurz nach den Anschlägen hatte der HDE den Eindruck, dass die Konsumenten gelassen reagierten. "Inzwischen sind wir skeptischer geworden", sagte Franzen. Die Menschen sparten mehr und konsumierten weniger. Für das wichtige Weihnachtsgeschäft drohe zudem die zusätzliche Beeinträchtigung, dass einige Firmen bereits Kürzungen beim Weihnachtsgeld angekündigt hätten. Dem Statistischen Bundesamt warf der HDE vor, die tatsächliche Umsatzentwicklung schönzureden. Dass das Amt seine Halbjahresumsatzzahlen für den Einzelhandel im ersten Halbjahr von plus 1,7 Prozent unerwartet auf 2,8 Prozent nach oben korrigiert habe, sei für den Verband nicht nachvollziehbar. Diese neue Zahl widerspreche auch den Informationen des HDE aus dem Handel selbst. Das Amt rechne damit den Einzelhandel künstlich reich. Als Reaktion kündigte Franzen an, ab dem Frühjahr alle vier Wochen eigene statistische Zahlen zu veröffentlichen. "Mit einem Zahlenwerk, das erkennbar falsch ist, ist niemandem gedient", sagte Franzen.

      Quelle: Spiegel.de


      Mfg MH

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      Avatar
      schrieb am 25.10.01 16:22:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Massiver Rückgang der Steuereinnahmen

      Von Ulrich Schäfer

      Eine neue Hiobsbotschaft für Bundesfinanzminister Hans Eichel: Im September sind die Steuereinnahmen des Bundes gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,8 Prozent gesunken. Damit beläuft sich das Minus in diesem Jahr schon auf über sechs Milliarden Mark.


      REUTERS

      Kassenwart Eichel: Haushaltsplanung unter Druck


      So gerät die Haushaltsplanung des Berliner Kassenwarts im Gefolge des globalen Abschwungs zunehmend unter Druck.
      Der Absturz im September war der bisher größte Rückgang innerhalb dieses Jahres. Zusammengenommen sind die Steuereinnahmen in den ersten drei Quartalen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Dies geht aus vorläufigen internen Berechnungen des Finanzministeriums hervor, die SPIEGEL ONLINE vorliegen.

      Steuerexperten aus den Forschungsinstituten führen dies unter anderem auf den Gewinneinbruch bei Konzernen und Betrieben zurück. So ist das Aufkommen aus der Körperschaftsteuer und der veranlagten Einkommensteuer in den letzten Monaten massiv zurückgegangen. Auch die Lohnsteuerzahlungen schrumpften - teils gewollt (wegen der Steuerreform), teils ungewollt (wegen der steigenden Arbeitslosigkeit).

      Noch krasser trifft der Einbruch an der Steuerfront Eichels Finanzminister-Kollegen in den Bundesländern: Deren Kassenaufkommen ist seit Jahresbeginn mittlerweile um 4,4 Prozent eingebrochen. Oder anders gerechnet: um rund elf Milliarden Mark.

      Quelle: Spiegel.de


      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 21:36:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Und nochmal 0,5 Basispunkte. Die Höhe der Zinssenkungen sollte langsam zu denken geben, denn bei solch beinah Paniksenkungen, kann nur was im argen liegen.

      Und den hohen Schuldenberg, welchen Unternehmen wie Bürger mittlerweile angehäuft haben, sollte man auch nicht ausser acht lassen. Abschreibungen werden hier kommen, was den ein oder anderen Player des Finanzsektors erheblich unter Druck bringen dürfte.

      Sinkende Gewinne, dahinschmelzende Dividenden und weiterhin hohe Kurse...ein Schelm wer da noch hoffen tut. Die Finanzbranche tut es, denn wirklich sagen will es keiner, dass die Rezession auch länger dauern könnte. Und sind es nicht eben jene Medien und Analysten, welche uns jahrelang erzählten, dass die Börse nur nach oben gehen könne?

      Das gleich Spiel, eine andere Richtung und die Masse glaubt es immer noch... ;o)

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 13:57:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      BÖRSENTREND

      "Die Analysten sind zu optimistisch"

      Nach dem krassen Absturz der Börsenkurse wetten viele Analysten wieder auf steigende Kurse. Zu früh, meint Merrill-Lynch-Stratege Peter Saacke im Interview mit SPIEGEL ONLINE.



      Peter Saacke arbeitet seit September 1999 als European Equity Strategist bei der Investmentbank Merrill Lynch in London.


      SPIEGEL ONLINE: Seit den Terroranschlägen sind alle Indizes wieder deutlich in die Höhe gegangen. Ist das ein Zeichen für eine bleibende Erholung?

      Peter Saacke: Wir denken nicht, dass es die Rallye ist, auf die wir alle gewartet haben. Es besteht unserer Meinung nach ein großes Risiko, dass es noch einmal in den Keller geht. Anders gesagt - uns fehlen noch die Auslöser dafür, dass die Rallye wirklich Bestand haben kann.

      SPIEGEL ONLINE: Welche sind das?

      Saacke: Zunächst einmal sehen wir uns die Zinsen für Unternehmensanleihen an. In riskanten Zeiten gehen diese weit auseinander - Unternehmen mit hohem Risiko müssen dann sehr hohe Zinsen anbieten, um Geld geliehen zu bekommen. Natürlich ist das auch nach dem 11. September passiert. Während sich die Aktienkurse aber gefangen haben, bleiben die Zinsen für Unternehmensanleihen noch ungesund hoch. Das ist unserer Ansicht nach ein Zeichen für weitere Gefahr.

      Außerdem interessieren uns die langfristigen Zinsen am Anleihemarkt. Steigen diese, dann lässt sich daraus eine positive Perspektive für Wachstum und Inflation ableiten. Mit den langfristigen Zinsen geht es aber seit Wochen steil bergab. Erst wenn wir hier eine Trendwende sehen, glauben wir auch an eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte.

      SPIEGEL ONLINE: Analysten winken jedoch mehrheitlich mit steigenden Unternehmensgewinnen.

      Saacke: Die Analysten sind viel zu optimistisch. Beim Gewinn pro Aktie rechnen sie für das nächste Jahr im Schnitt mit einem Wachstum von 13 Prozent. Aber wie soll das bei den derzeitigen Konjunkturprognosen funktionieren? Für 2002 wäre in Deutschland und Euroland ja schon ein Prozent Wachstum eine erfreuliche Überraschung. Ohne starkes Wirtschaftswachstum wird jedoch ein Anstieg der Unternehmensgewinne nicht möglich sein. Wir erwarten also, dass viele Analysten ihre Schätzungen nach unten korrigieren müssen, und das wird den Markt belasten.

      SPIEGEL ONLINE: Was werden ihrer Meinung nach die treibenden Kräfte für eine konjunkturelle Erholung sein?

      Saacke: Das ist mir auch nicht ganz klar. Der Verbrauch ist jetzt schon schwach und die Arbeitslosigkeit steigt. Die einzige Hoffnung ist hier die fallende Inflation. Von den europäischen Staaten ist wenig Stimulus zu erwarten, sie haben wenig Spielraum, die Konjunktur anzuheizen. Es ist auch nicht anzunehmen, dass momentan sehr viel mehr investiert wird, da die Kapazitätsauslastung der Unternehmen anhaltend fällt.

      SPIEGEL ONLINE: Was bewirken die Zinssenkungen der US-Notenbank?

      Saacke: Gemeinsam mit den Konjunkturprogrammen der US-Regierung von bis zu 200 Milliarden Dollar könnte dies zu einer Verbesserung im zweiten Halbjahr 2002 führen - auch in Europa. Allerdings wird dieser Aufschwung bei weitem nicht so stark sein wie Anfang des Jahres 2000.

      SPIEGEL ONLINE: Welche Branchen werden von einer Erholung der Weltmärkte zuerst profitieren?

      Saacke: Einzelhandel, Freizeit, Transport, aber auch Medien, also klassische frühe zyklische Sektoren.

      Das Interview führte Carsten Matthäus

      Quelle: Spiegel.de


      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 18:46:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die US-Inlandsschulden sind in Relation zum Bruttoinlandsprodukt 3mal so hoch wie einst 1929. Die Tendenz ist steigend!

      Die durchgängigen Argumente für einen Konjunturaufschwung liegen darin, dass die Zinsen stark gesenkt wurden. Gleichzeitig geht man aber von sinkenden Unternehmensgewinnen aus. Die Logik ist bestechend oder fehlt es mir nur an Verständnis...? ;o)

      Das Verbrauchervertrauen ist dermassen im Keller, dass selbst der Einzelhandel in Europa betroffen ist und hier auch schon von einer Rezession gesprochen wird. Was dann auch die sinkenden Unternehmensgewinne erklären dürfte.

      Eine kurzfristige Entspannung ist wahrscheinlich, was dann jedoch nur auf die Konjunkturprogramme zurückzuführen ist. Ein nachhaltiger Effekt kann hier kaum erzielt werden.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 11.11.01 21:21:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gastkommentar
      Argumente gegen eine schnelle Wirtschaftserholung
      Von Barton M. Biggs, Morgan Stanley Dean Witter

      11. Nov. 2001 Was ist mir entgangen? Am Montag haben wir mit den drei unserer Ansicht nach besten Volkswirten von Wall Street gesprochen. Alle drei glaubten wie ein Mann, dass die US-Wirtschaft die Talsohle erreicht, dass fiskal- und geldpolitische Impulse sowohl die Konsum- als auch die Investitionsausgaben beleben werden und dass es zu einer V-förmigen Erholung mit wieder solide ansteigenden Gewinnen kommen wird.

      Die US-amerikanischen Verbraucher sind in allerbester Verfassung. Alle drei Volkswirte erwarten im kommenden Jahr einen vorübergehenden Rückgang der Inflation in den USA und Euroland auf circa ein Prozent oder darunter, sehen jedoch kein Deflationsrisiko. Die fiskal- und geldpolitischen Impulse funktionieren, und dieser Konjunkturzyklus macht da keine Ausnahme. In anderen Worten, alles ist in Ordnung, weil die brummende US-Konjunktur die Weltwirtschaft in ein sonnendurchflutetes Reich des Wohlstands führen wird.

      Kann die Rezession schon vorbei sein?

      Ich hoffe, dass sie recht haben, aber ich bin noch nicht ganz überzeugt. Kann auf den längsten und stärksten Aufschwung der Geschichte die kleinste Rezession folgen? Ist es möglich, dass nach dem größten Boom nur ein kleines Plopp und kein lautes Platzen kommt? Kann die Ausgabenblase der US-Verbraucher einfach nicht platzen? Bestehen nicht fast überall umfangreiche überschüssige Kapazitäten? Bilde ich mir das Deflationsrisiko nur ein? Hat sich die Welt seit dem 11. September nicht verändert?

      Die „Operation Twist“ der vergangenen Woche hat die Märkte völlig überrascht und zeigt, dass die Behörden wirklich findig sind und noch viele Mittel in petto haben. Aber ist es klug, die Emission von 30-jährigen Schatzanweisungen auszusetzen, wenn die Inflation und die langfristigen Zinsen auf das niedrigste Niveau seit 40 Jahren gefallen sind? Meines Erachtens nicht.

      Unterstützung der Verbraucherausgaben übertrieben

      Eine weitere Stimulans ist jetzt genutzt worden. Ob es richtig ist, die Ausgaben zu stützen, wenn der Verbrauch bereits so angeheizt und die Sparquote so niedrig ist, ist eine andere Frage. Schumpeter Schule würde sie verneinen, und ich stimme dem zu. Es ist, als ob man dem Abhängigen - hier dem amerikanischen Verbraucher - noch einen Schuss Heroin gäbe, um ihn ohne Entzugserscheinungen über die nächsten paar Tage zu bringen. Das Problem besteht darin, dass der Abhängige letztlich zur vollen Gesundung den langen Prozess der endgültigen Entziehung und Therapie durch machen muss. Eine weitere Dosis der Droge, von der er zunächst erst einmal abhängig wurde, schiebt nur das Unvermeidliche hinaus und kann den endgültigen Entzug noch schmerzhafter machen. Kurzfristig fühlt sich der Abhängige - wie der US-Verbraucher - jedoch hervorragend und fällt in alte Verhaltensmuster zurück.

      Fed-Kredite sind mittelfristig kontraproduktiv

      Es geht jedoch nicht nur um die Verbraucher. Die Fed versucht, das Platzen der Blase durch weitere umfangreiche Kreditvergabe zu verhindern. Das Problem besteht darin, dass dies zwar kurzfristig funktionieren mag. Auf lange Sicht steigt jedoch die Schuldenlast, und der Anpassungsprozess wird schmerzlicher. Nach Auffassung Schumpeters kommt es auf dem Höhepunkt des Booms zu riesigen Fehlinvestitionen, weil die Unternehmer die künftige Nachfrage falsch einschätzen und weil die Banken und die Märkte in der Euphorie der Blase praktisch alles finanzieren. Damit sich die Wirtschaft wirklich erholen kann, müssen diese Fehlinvestitionen liquidiert werden. Dies ist die „kreative Zerstörung“, die schließlich zur Erholung führt. Ein erneutes Anheizen der Investitionsausgaben durch eine künstliche Senkung der langfristigen Zinsen ist für diese Schule undenkbar - und ich stimme ihren Argumenten zu.

      „Jetzt drohen Stürme. Wagen Sie sich nicht zu weit hinaus.“

      In der Zwischenzeit können die Liquidität und niedrigere langfristige Zinsen die Börsenrallye noch einige Zeit stützen. Meines Erachtens ist zumindest ein weiteres Testen der Tiefstände vom September zu erwarten. Einer der weltweit besten Investoren, der inzwischen vor allem sein eigenes Geld von London aus verwaltet, sagte in der vergangenen Woche zu mir: „Jetzt drohen Stürme. Wagen Sie sich nicht zu weit hinaus.“
      Synchrone Rezession der Industrieländer?
      Von Barton M. Biggs, Morgan Stanley Dean Witter

      11. Nov. 2001 Mein Problem besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit für eine ernsthafte, synchrone Rezession im nächsten Jahr in Verbindung mit einer Deflation zuzunehmen scheint. Im nächsten Jahr könnte sogar das nominale BIP in den wichtigen Industrieländern in einigen Quartalen zurückgehen.

      Synchrone Rezession in den wichtigsten Industrieländern wahrscheinlich

      Eine derartig ausgeprägte, synchrone Schwäche wäre fatal für die Gewinne und könnte einen Teufelskreis aus Zahlungsunfähigkeit und Liquiditätsfallen auslösen. Wenn es dazu kommt, dürften die Kurse für hochgradige Anleihen noch lange niedrig bleiben, und die Aktienmärkte dürften noch weit unter die Tiefstände vom September fallen.

      Das Positive an einer derartigen Mini-Rezession wäre, dass die Probleme äußerst groß, aber von zeitlich kurzer Dauer wären, wie in dem heftigen Boom-Bust-Zyklus, den die USA Anfang der Zwanzigerjahre durchgemacht haben. Wenn es tatsächlich zu einem solchen Zyklus käme, könnte sich die Weltwirtschaft rasch und schmerzhaft von ihrem Überschwang befreien und später im Jahr 2002 eine wirklich spektakuläre, V-förmige Erholung erleben. Es würde zu hohen Verlusten kommen, und das Finanzsystem geriete unter Druck, aber letztlich würde sich ein neuer, gesunder Wachstumszyklus entwickeln. In meinem Szenario würden die Aktienmärkte einen derartigen Zyklus Mitte nächsten Jahres einpreisen.

      Europäische Unternehmen geraten unter Druck

      Diesem Szenario einer synchronen Rezession und kräftigen Erholung messe ich zwar nicht die höchste Wahrscheinlichkeit bei. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch meines Erachtens von 20 Prozent vor sechs Monaten auf heute vielleicht über 30 oder sogar 50 Prozent gestiegen. Die zehntägige Europareise, die ich vor kurzem gemacht habe, hat diese Auffassung noch bestätigt. Zu meiner Überraschung war die Situation in Frankreich und Deutschland in der vergangenen Woche ähnlich, obwohl die französische Konjunktur sehr viel schwächer durch die Investitionsgüter gestützt wird als die deutsche. Die Behörden legen bisher die Hände in den Schoß; bei unseren Kontakten mit Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorständen hörten wir jedoch von sich rasch abschwächenden Geschäften. Die Unternehmen sind unter Druck und reagieren durch umfangreiche Einschnitte bei Investitionen und Beschäftigung. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Europa im nächsten Jahr tatsächlich eine Rezession erleben wird und nicht lediglich langsames Wachstum.

      In Japan herrscht Depression

      Auf der anderen Seite der Welt herrscht weiterhin eine leichte Depression. In der vergangenen Woche hat die Bank of Japan ihre Prognose für 2002 veröffentlicht, die überraschenderweise einen Rückgang des realen Wachstums, ein sinkendes Preisniveau und ein niedrigeres nominales BIP für das Gesamtjahr beinhaltete. Wann hat eine Zentralbank zum letzten Mal einen Rückgang des nominalen BIP für ein ganzes Jahr erwartet? Steve Roach hat schon in der vergangenen Woche beschrieben, dass die übrigen asiatischen Länder in einem ähnlich schlechten Zustand sind, und selbst in dem von ihm gelobten China sind Schwächeanzeichen zu spüren.

      Der große Unterschied in diesem Zyklus besteht darin, dass die Preise nicht nur im verarbeitenden Gewerbe, sondern auch im Dienstleistungssektor zurückgehen. Traditionell wurde vertreten, dass die Dienstleistungspreise unter keinen Umständen sinken - aber die Realität hat sich geändert. Selbst die Gesamtindizes für das Lohnwachstum sind kaum gestiegen, bevor noch die Bonuszahlungen zum Jahresende berücksichtigt sind. Eastman Kodak hat in der vergangenen Woche angekündigt, dass es zum ersten Mal seit den Dreißigerjahren keine Boni zum Jahresende auszahlen würde. Die Rohstoffpreise gehen sowohl im Agrarsektor als auch in der Industrie zurück, und wenn der Ölpreis mit sinkender Nachfrage weiter fällt, könnten die Rohstoffpreisindizes weiter einbrechen.

      Deflation oder Disinflation

      Für mich besteht das Hauptproblem darin, dass ich zunehmend davon überzeugt bin, dass die Weltwirtschaft an den Rand einer Deflation gerät. Disinflation wirkt bullisch und ist einer der Hauptgründe für die hohen Kurse der jüngeren Vergangenheit, aber eine anhaltende Deflation dämpft die Kurse, weil sie Gewinne auffrisst, die Verbraucherausgaben dämpft, die Schulden erhöht und in eine Liquiditätsfalle führt. Wenn die derzeitige Deflation vorübergehender Natur ist und keine ernsthaften Folgen hat, dann hat der Markt im September seine Tiefstände erreicht. Wenn nicht, ...

      ***ende***


      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 12.11.01 16:16:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      FLUGZEUGABSTURZ

      Akienmärkte brechen ein


      Die Aktienmärkte haben auf den Flugzeugabsturz in New York mit drastischen Kursabschlägen reagiert.

      Frankfurt am Main - Unmittelbar nach dem Flugzeugabsturz in New York am Montagnachmittag ist der Dax in kürzester Zeit dramatisch in den Keller gerutscht. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer verlor bis gegen 15.40 Uhr 4,68 Prozent oder 229,62 Punkte und landete bei 4680 Zählern. Das Tageshoch wurde zuvor bei 4910 Punkten gemessen.

      Besonders hart hat es die Lufthansa mit einem Minus rund 6,5 Prozent getroffen. Siemens und Allianz rutschten um 5,5 beziehungsweise 4,6 Prozent ein.

      Auch in den USA brachen die Börsen ein. Der Dow Jones ging um 2,5 Prozent zurück, die Nasdaq um 2,5 Prozent. Schon an Vortag hatten die Aktienmärkte tief im Minus geschlossen.

      Quelle: Spiegel.de


      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 13.11.01 15:54:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      http://www.geocities.com/WallStreet/Exchange/9807/Charts/SP5…


      *g* Selbst in Relation zu den anderen Rückschlägen haben wir noch einiges vor uns. ;o)

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 15:22:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wiesbaden (ots) - Wie Destatis, das Statistische Bundesamt
      mitteilt, gab es im Juli 2001 in Deutschland 4 200 Insolvenzfälle, darunter 2 800 von Unternehmen (einschl. Kleingewerbe). Die Gesamtzahl der Insolvenzen lag damit um 15 % und die der Unternehmensinsolvenzen um 12 % höher als im Juli 2000. Neben den Unternehmensinsolvenzen wurden u. a. 1 100 Verbraucherinsolvenzen (+ 31 %) und 172 Nachlassinsolvenzen registriert. Für die im Juli 2001 beantragten Insolvenzverfahren ermittelten die Gerichte offene Forderungen der Gläubiger in Höhe von rund 4,2 Mrd. DM. Bei den Unternehmen waren zum Zeitpunkt der Insolvenzanträge etwa 15 000 Arbeitnehmer beschäftigt.

      Von Januar bis Juli 2001 gab es insgesamt rund 29 000 Insolvenzen (+ 24 % gegenüber Januar bis Juli 2000), darunter 19 000 Unternehmensinsolvenzen (+ 18 %) und 8 000 Verbraucherinsolvenzen (+ 50 %).

      In den neuen Ländern wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2001 rund 6 600 Insolvenzen gezählt, darunter 5 200 von Unternehmen und 1 100 von Verbrauchern. Die Zunahme der Gesamtzahl (+ 22 %) und der Unternehmensinsolvenzen (+ 17 %) entsprach in etwa dem Bundesdurchschnitt; die Zunahme der Verbraucherinsolvenzen fiel mit 93 % überdurchschnittlich hoch aus.

      Die vollständige Pressemitteilung, incl. Tabellen, ist im
      Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de zu finden.

      Weitere Auskünfte erteilt: Jürgen Angele,
      Telefon: (0611) 75-2978,
      E-Mail: juergen.angele@destatis.de

      ots Originaltext: DESTATIS, Statistisches Bundesamt
      Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

      Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

      DESTATIS, Statistisches Bundesamt
      Pressestelle
      Telefon:(0611) 75-3444
      Email:presse@destatis.de



      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 10:34:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Grosse Krise in Sicht?

      Von Bernd Niquet

      Wer haette das gedacht? Erstens, dass es so schlimm gekommen ist, zweitens, dass es sich derart gebessert hat und drittens, dass ich jetzt sogar mit den Elliottwavern uebereinstimme. Doch der Reihe nach ein paar Thesen:

      1.) Ein Markt, der von der Spitze bis zum Low fast 60 Prozent verliert, erholt sich davon nicht in ein paar Wochen.

      2.) Das gegenwaertige Geschehen ist daher nicht anders denn als Baerenmarkt-Rallye zu interpretieren.

      3.) Baerenmarkt-Rallyes sind das schlimmste, was es an der
      Boerse ueberhaupt gibt. Denn sie kosten gemeinhin den Kopf.

      4.) Die schwierigsten Perioden wirtschaftlich wie die Boerse betreffend sind die Situationen, in denen sich ein sinkender Geldwert in einen steigenden beziehungsweise ein steigender in einen sinkenden verwandelt. Oder, etwas abgeschwaecht ausgedrueckt und auf die heutige Zeit angewendet:

      Wenn ein inflationaeres Szenario sich in ein preisstabiles oder deflationaeres wandelt.

      > Nun gibt es eine wirklich Duplizitaet der Ereignisse: a.)
      Sollte sich die letzte These als richtig herausstellen, dann kann nur die Periode 1929 ff. der Modellfall fuer heute sein. Modellfall, nicht Wiederholung. Erstaunlich daher, dass b.) die gegenwaertige Marktsituation exakt der zum Anfang 1930 entspricht.

      Ich habe an vielen Stellen diese Parallelitaet naeher
      erlaeutert, daher hier nur dies: Ueber die Phase 1929-1930 kursieren in Hinsicht auf die Boerse in der Oeffentlichkeit fast nur Ammenmaerchen:

      Wie schlimm, wie schwarz, wie schrecklich das alles war. Tatsache ist jedoch:

      Der gewogene Index der Statistics und Co. der 50 wichtigsten Industriewerte an der New Yorker Boerse erreichte am 7. September 1929 sein Alltime-High und fiel anschliessend bis zum Low am 29. Oktober 1929 (bzw. am 6. November 1929 erneut getestet) um 36 %. Anschliessend stieg der Index erneut an, machte etwa 50 % seiner Kursverluste wieder wett und fiel dann bis zum Ende 1930 wieder in etwa auf das 1929er Low zurueck.

      Richtig schlimm wurde es jedoch erst 1931 und besonders 1932. Doch vorher nicht!!! 1929 und 1930 koennen daher durchaus als Referenzfall fuer heute gelten. Oder wie der Volksmund sagt: Auf einem Bein kann man nicht stehen.
      Zumindest nicht lange. Interessanterweise sind dies nun auch genau die Ergebnisse, die beispielsweise Juergen Kuessner auf seiner Internetseite www.elliottwaves.de vertritt: Nasdaq und Neuer Markt noch ein wenig nach oben, doch noch in diesem Jahr der Dreh nach unten. Aehnlich wie der Dow, den Kuessner demnaechst unter 8.000 Punkten sieht. (Der dann jedoch merkwuerdigerweise noch einmal ein Alltime-High sehen soll.)
      Doch spaetestens von dann an geht´s bergab. Eine laengere
      nervtoetende Baisse. Und keine Wende in Sicht, bevor nicht vorher die Medien den "Death of Equities" verkuenden. Und so weit sind wir wohl derzeit noch nicht.

      Oder, wie Barton Biggs von Morgan Stanley es gerade so schoen ausgedrueckt hat: Warum soll gerade der laengste Aufschwung der Geschichte von der kuerzesten Rezession abgeloest werden?
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 18:49:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es ist nicht nur die bereits eingeleitete Krise, die den Menschen Konsummöglichkeiten und Kaufkraft nimmt und somit zu einem negativen, rückgekoppelten Prozess führt.

      Der Materialismus an sich, hat durch die Auswirkungen des Gesetzes des "abnehmenden Grenznutzens", als Sinnstifter ausgedient. Werte wie Freundschaft, Zeit, frische Luft und andere nicht-materielle Bedürfnisse werden als erstrebenswert angesehen.

      Ich kenne immer mehr (gebildete) Menschen, die von dem ganzen Dreck die Schnauze gestrichen voll haben. Diese Trendsetter werden dafür sorgen, dass die blinde Konsumwut zum Auslaufmodell wird. Dies ist ein langfristiger Zyklus.

      Die Welt ändert sich - zunächst müssen wir durch eine schwere Krise.
      Das "Alte" kämpft um das Überleben, dass "Neue" ist noch nicht stark genug.

      Emprisch kann im Moment nicht auf die Zukunft geschlossen werden - es geht etwas vollkommen Überraschendes vor sich.

      Die Trennlinien werden am ehsten an der Schwelle zwischen Globaisierungsgegnern und Globalisierungsbefürwortern sichtar.

      D
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 14:46:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      alles schön und gut doch ändert es nicht die strukturellen probleme welche eine soziale marktwirtschaft hervorruft und an welcher sie scheitert auf dauer.

      und meckern tun immer alle...doch die wenigsten tun etwas...

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 06:58:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      Pulling the Plug on Enron
      The only story that matters today: How Enron, the biggest energy trader
      in the world, now stands on the brink of bankruptcy.
      11/28/2001
      By Andy Serwer

      Wednesday will be remembered as the day Enron tanked the market. Huge
      company. Huge collapse. Huge implications. Overshadowed everything else.
      The Dow fell 160 points to 9711 (1.6%). Naz was off 48 to 1887 (2.5%.)
      Well, we went up, here we go down again. Hey, watch me, Phileas Fogg
      (Jules Verne character, remember? Our neighbors had a dog named
      Passerpartout.), I mean Andy Serwer on CNN, CNNfn, and Headline News.
      READ Loose Change. Here`s wazzup:

      ENRON/STOCKYARD (A SPECIAL EDITION): The only story that matters today
      is of course Enron!!!!! UNBELIEVABLE, baby! It tanked the market. ENE is
      probably the biggest collapse in the history of corporate America. Last
      year Enron was #7 on the Fortune 500, with $100 billion in revenues, up
      there with the likes of IBM, GE, and Citigroup. At its peak price last
      year, around $90, it had a market capitalization of over $66 BILLION,
      which is all gone now. All up in smoke. (Well, it`s still worth $400
      million.) The denouement came today when S&P downgraded the company`s
      bonds to junk. The stock sank, then trading was halted, then it
      collapsed from $4.10 to 66 cents!!! Dynegy pulled out of its rescue
      deal. The government is monitoring it. Big banks got killed today
      because of exposure.

      Enron, as you may know, was the biggest energy trader in the world.
      The whole thing reminds me of Long Term Capital. It was a company with a
      black box. No one really understood it. You just bought it because
      everyone else did. Then you got killed!!! Over 342 million shares of ENE
      traded today. A record for one day/one stock! "Angel in Harlem," by U2
      is a great tune. (Rattle and Hum, right?)
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 22:54:57
      Beitrag Nr. 18 ()
      Paul C. Martin


      Die Deflationäre Depression beginnt

      Es ist nun gut 15 Jahre her, als mich nach einem Vortrag der alte Fuchs, Chart-Champ und heutiger boerse.de-Kolumnist Hans-Dieter Schulz kritisch angesprochen hat und zum ersten Mal das berüchtigte D-Wort gebrauchte. Er fragte. "Warum sprechen Sie eigentlich immer von Inflation? Denken Sie doch auch mal über die Möglichkeit einer Deflation nach!"

      Lern- und wissbegierig wie ich war, ließ ich mir das nicht zwei Mal sagen. Was ist überhaupt eine Deflation und vor allem: Woher kommt sie?

      Eine Deflation sind auf breiter Front fallende Preise. Die Wirtschaftsgeschichte ist voller solcher Erscheinungen, wie ich alsbald herausfand. Zunächst war da die Weltwirtschaftkrise, in der die deutschen Lebenshaltungskosten zwischen 1929 und 1933 um fast ein Viertel nachgaben. In anderen Ländern war es ähnlich. War dies eine Abirrung, ein Phänomen, das aus der weltweit grassierenden Wirtschaftskrise resultierte? Obendrein "monetär" zu erklären, also mit einem starken Rückgang der "Geldmenge" um ein gutes Drittel wie es mein alter Lehrer Milton Friedman in seiner "Monetary History of the United States" so ausführlich dargelegt hatte (1963)?

      Es schien nahe zu liegen, und die Kausalkette: Weniger Geld = fallende Preise beeindruckte durch ihre Simplizität. Doch dann stieß ich auf immer mehr Material, das mich stutzig machte. In den USA war es 1920/22 zu einer scharfen, kurzen Deflation ohne nennenswerten Rückgang der Geldmenge, gekommen, in England Mitte der Zwanziger Jahre nach der Rückkehr zur Goldparität der Vorkriegszeit nicht minder.

      Immer gab es also andere Ursachen (Kriege, Nachkriegszeiten, Outside-Schocks, Edelmetallmangel) und das Bild wurde nicht klarer.

      Zurück daher zum statistisch verlässlichen Friedman. In seinen Tabellen entdeckte ich, dass die US-Deflation der Großen Krise nicht durch das Geld, das im Publikum vorhanden war, die Deflation verursacht haben konnte. Es war zwischen dem Crash-Monat Oktober 1929 von 3,8 Milliarden Dollar auf 5,5 Milliarden Dollar im März 1933 gestiegen ("Currency held by the Public"). Was in der gleichen Zeit allerdings völlig zusammenbrach waren die "Demand" und die "Time Deposits". Sie fielen im gleichen Zeitraum von 24,4 bzw. 19,9 auf 13,5 bzw. 10,9 Milliarden Dollar. Die Krise war also keine "monetäre" im strengen Sinn des Wortes, sondern es war eine Kreditkrise: Das Publikum hatte schlicht abgehoben und weniger Guthaben bei den Banken unterhalten, die ab September 1930 ohnehin in Kaskaden untergegangen waren.

      Also ist zu fragen, ob nicht mangelndes Vertrauen und vor allem mangelnde Kreditnahme- und Kreditvergabebereitschaft als Deflationsursache anzusehen sei. Die Antwort lautet: Ja. Deflation kommt nicht aus irgendeinem "Money Stock", den es im heutigen Kreditgeldsystem (ohne Gold als Basis) ohnehin längst nicht mehr gibt, auch nicht aus Hortungen", obwohl so etwas durchaus die Kaufbereitschaft hinauszögert, was auch ökonomisch sinnvoll ist, weil jedermann später billiger kaufen kann und Warten also Zinsen bringt. Die Deflation ist ein Kreditphänomen!

      Wer bereits verschuldet ist, muss, um bei Fälligkeit liquide zu sein, in sich zusammen ziehenden, also zunächst rezessiven Märkten, notfalls zu immer tieferen Preisen Absatz suchen, was die Konkurrenz ebenfalls zu Preisnachlässen veranlasst Und wer bisher mit Hilfe von Kredit gekauft hat (Investitionen, Häuser, Autos) hält sich zurück, was ebenfalls nicht zur Stabilisierung des Preisniveaus beitragen kann.

      Die Börsen mögen, getrieben von kurzfristiger "Liquidität", dargestellt durch die Verwandlung längerfristiger Fälligkeiten in "ready cash at hand", noch ein interessantes Eigenleben entwickeln, doch jede "neue Hausse" wird sich à la longue nur als Korrektur in einem anstehenden langen, langen Abwärtstrend entpuppen. Auch in der Baisse kann gutes Geld verdient werden, zumal die Aufwärts-Hikes mit großer Wucht daherkommen.

      Am Ende aber werden alle Kurse wieder dort landen, wo sie vor dem Start der Aktienmanie hergekommen sind und - ähnlich den Titeln der New Economy - in etwa dort landen, wo düster steht: 10 Prozent des All Time Highs.

      Buyers, beware!

      Von Dr. Paul C. Martin, Zürich

      19.11.2001
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 23:10:36
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo MH,

      selbstverständlich hab ich die Artikel nur flüchtig gelesen (will keinen Dreck in die Augen!), aber ich finde Du solltest aufhören, hier den Ökonomen zu geben.

      Deine Aktienkommentare waren wenigstens lesbar- verglichen mit solchen Hohlköpfen wie PoP zumindest.

      Dein Weltuntergangsgeschwafel jedenfalls braucht keine Sau.
      Wenn Du also zu schwer unter der Herbstdepression zu leiden hast, dann begib Dich besser in ein Elliott-Wave-Forum.
      Da hast Du dann Gleichgesinnte um Dich.

      Im Küssner-Forum findest Du übrigens auch Dr. Paul C. Martin alias Dottore.
      Viel Spaß Dir also, und allen anderen Verwirrten, die jetzt schon Gold horten (Weltuntergang usw. :laugh: )
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 00:48:16
      Beitrag Nr. 20 ()
      Du scheinst ja sehr gut zu wissen, wo man depressive Menschen findet. Dies liegt wohl daran, dass du selbst einer bist, was auch deine immer wiederkehren abstumpften (du versuchst spitz zu sein) Kommentare erklären dürfte.

      Ansonsten solltest du die Artikel vielleicht doch lesen, bevor du ein Urteil anstellst. Dadurch das ich Artikel anderer hierein stelle, gebe ich mich wohl kaum als Ökonom aus. Oder tut man dies, sobald man entsprechende Artikel liest, gar versucht drüber zu diskutieren? Na dann geben sich recht viele Leute in Deutschland für Ökonomen aus...

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 00:53:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      Anleger, reich, sucht ...

      Die Aktienkurse klettern. Übertreibt die Börse, oder hat sie diesmal recht? Ein Streitgespräch

      Von Das Gespräch moderierte Marc Brost


      die zeit: Herr Heller, Herr Papas, seit dem 21. September sind die Aktienkurse weltweit rasant gestiegen. Gleichzeitig melden die Unternehmen nur schlechte Zahlen. Übertreibt die Börse schon wieder?

      Gottfried Heller: Nein. Was wir sehen, ist eine ganz klassische Börsenbewegung. Die Spitze der Hausse war ja im März 2000, seitdem ist es abwärts gegangen. Dann kam der Terroranschlag. Er hat eine regelrechte Verkaufspanik ausgelöst, die meist am Ende einer Baisse kommt, wenn bei sehr hohen Umsätzen die Aktien auf den Markt geschmissen werden. Mein Freund Kostolany sagte immer, die Zittrigen verabschieden sich von den Aktien - entweder weil sie schlechte Nerven haben oder weil sie ihre Aktien auf Kredit gekauft haben. Die Börse drehte, weil die US-Zinsen noch einmal um anderthalb Prozentpunkte gesunken sind und weil die US-Regierung ein riesiges Konjunkturpaket angeschoben hat. Das war der Nährboden für eine rasante Aufwärtsbewegung.

      Wassili Papas: Allerdings erleben wir auch ein Phänomen, was es vor drei oder fünf Jahren noch nicht so gab: die größere Bedeutung der Hedge Funds, die dank massiver Liquidität den Markt in kurzer Zeit in beide Richtungen bewegen können. Ich vermute sehr stark, und das sagen mir auch Marktbeobachter, das Hedge Funds gerade in der Phase der zittrigen Hände angefangen haben, Aktien zu kaufen. Das hat die anderen Marktteilnehmer, die Publikumsfonds, Versicherungen und Pensionskassen, völlig überrascht: Fundamental verschlechterte sich die Lage ja weiter. Der plötzliche Kursanstieg hat alle Marktteilnehmer gezwungen, schnell einzusteigen, um nichts zu verpassen. Also sind die Kurse noch rasanter gestiegen, und das in einer Phase, in der wir noch gar nicht alle schlechten Fundamentaldaten aus den Branchen gesehen haben. Das beunruhigt mich schon.

      Heller: Die Börse nimmt die wirtschaftliche Erholung vorweg.

      Papas: Wenn sich aber ein Wert wie T-Online verdreifacht, und das bei einem für das Jahr 2009 erwarteten KGV von 30, dann sind kurzfristig orientierte Akteure am Handeln, die sich nicht für fundamentale Daten interessieren. Sie kaufen und verkaufen, unabhängig davon, ob das Unternehmen jemals Profit erzielen wird oder ob das Geschäftsmodell funktioniert.

      zeit: Also sind Zocker am Werk?

      Papas: Es sind institutionelle Anleger, die mit hohem Risikobewusstsein handeln und genau kalkulieren. Sie kaufen T-Online nicht, weil sie glauben, das Unternehmen sei unterbewertet, sondern weil sie glauben, dass sie jemand finden, dem sie die Aktie höher verkaufen können.

      zeit: Der Informationsdienst Thomson Financial sagt für die USA weitere Gewinnrevisionen voraus. Im vierten Quartal dieses Jahres werden die Firmengewinne demnach um mehr als 17 Prozent sinken. Was macht sie so optimistisch, was die US-Wirtschaft betrifft, Herr Heller?

      Heller: Die US-Industrie ist, bezogen auf das BIP, mit 64 Prozent verschuldet, Europa mit 49 Prozent. Insofern wirken die drastischen Zinssenkungen, wie sie US-Notenbankchef Greenspan vorgenommen hat, viel rascher und nachhaltiger, als das in Europa der Fall wäre. Nun lohnt sich für die US-Unternehmen die ein oder andere Investition, die sich vorher nicht gelohnt hat, gleichzeitig wird die Schuldenlast leichter. Weil die Kosten wegen der gesunkenen Zinsen geringer sind, machen einige Unternehmen weniger Verluste, andere mehr Gewinne. Aber auch der Konsument bekommt mehr Luft. Etwa drei Viertel der Amerikaner leben in den eigenen vier Wänden. Auch hier wirkt die Zinssenkung, weil die Immobilienfinanzierung günstiger wird. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Immobilienpreise der Börse um rund zwei Jahre hinterherlaufen - in den letzten drei bis vier Jahren sind sie zwischen 15 und 20 Pozent gestiegen. Wenn sie nun ein Haus haben, das 300 000 Dollar wert war, ist es nun vielleicht 360 000 Dollar wert. Wenn sie das Haus ursprünglich mit 70 Prozent beliehen hatten, und sein Wert ist um 20 Prozent gestiegen, dann ist die Beleihung kräftig gefallen. Also haben sie einen Spielraum, es neu zu beleihen und dazu noch umzuschulden - und zwar zu günstigeren Konditionen, weil die Zinsen ja niedriger sind. Das ist das Geheimnis, warum der amerikanische Konsument nicht in die Knie geht. Viele übersehen das.

      zeit: Sehen Sie die Lage nicht zu rosig? Die Überkapazitäten der US-Unternehmen sind historisch hoch, und Produktion, Nachfrage und Beschäftigung gehen zurück. Das Konsumentenvertrauen sinkt. Das spricht gegen eine schnelle konjunkturelle Erholung.

      Heller: Alles im Leben, was gut werden soll, braucht mindestens neun Monate, von Babys bis zum Hausbau. Auch Zinssenkungen wirken mit einer zeitlichen Verzögerung. Die Zinssenkungen nach dem Terroranschlag werden erst im Laufe des Frühjahrs wirken. Die US-Notenbank hat ermittelt, dass im ersten Jahr nach einer Zinssenkung von einem Prozentpunkt die amerikanische Wirtschaft um etwa 0,6 Prozentpunkte zusätzlich wächst. Seit Anfang des Jahres hat Alan Greenspan die Zinsen um 4,5 Prozentpunkte gesenkt. Das wären allein schon aufgrund der Zinssenkungen grob gerechnet 2,7 Prozent BIP-Wachstum im nächsten Jahr. Die Steuersenkungen und das Konjunkturprogramm dürften weitere 1,5 bis 1,8 Prozentpunkte Wachstum schaffen. Der Kursanstieg ist fundamental gestützt. Die Börse nimmt den Tiefpunkt der Rezession zwischen vier und sechs Monate vorweg. Das war schon immer so.

      Papas: Wir haben in den neunziger Jahren einen sehr, sehr langen Boom erlebt. Wieso sollen wir jetzt nur eine kurze Rezession haben, nur eine kurze, schwache Phase an der Börse? Viele Kurse sind zu rasch gestiegen in der verfrühten Hoffnung auf eine baldige konjunkturelle Erholung. Rückschläge sind programmiert. Was das Tief der Kurse angeht, da stimme ich Herrn Heller allerdings zu, das haben wir am 21. September gesehen.

      Heller: Ich glaube, dass viele Anleger, private wie institutionelle, auf Geld sitzen und den Einstieg verpasst haben. Jetzt sind die Fondsmanager im Erklärungsnotstand, die Anleger im Anlagenotstand. Die Rendite der Festverzinslichen von weniger als 5 Prozent macht keinen Spaß mehr. Geldmarktfonds, die zum kurzfristigen Parken von Geld gedacht sind, haben im Augenblick einen Anteil von mehr als 20 Prozent an der amerikanischen Börsenkapitalisierung, ihr Volumen beträgt mehr als 2 Billionen Dollar. Dieses Geld bringt nur noch 2 Prozent Zinsen und drängt an die Börse.

      zeit: Stehen wir am Beginn einer neuen Spekulationsblase? Aktien sind recht teuer: Das KGV des S&P-500-Index steht bei 35, in der letzten Rezession Anfang der neunziger Jahres sank der Wert noch unter 20.

      Heller: Ich kann mir gut vorstellen, dass die US-Börse in den nächsten drei bis fünf Jahren eher seitwärts geht, dass man mit Dividenden und Kursanstiegen eine Rendite von maximal 7 bis 8 Prozent im Jahr erzielen kann. Deutlich besser schätzte ich allerdings die Situation in Europa ein. Die Neunziger waren das Jahrzehnt der USA, einen so langen Aufschwung hat es noch nicht gegeben. Deutschland und Europa haben einen enormen Nachholbedarf. Und mit der Umstellung auf den Euro, mit der Einführung der privaten Altersvorsorge und dem steuerfreien Verkauf von Unternehmensbeteiligungen in Deutschland haben wir drei Ereignisse, die die Strukturen der Industrie und des Sozialstaates entscheidend verändern werden. Das sorgt für Tempo. Dieses Jahrzehnt wird das europäische sein, auch an der Börse.

      Papas: Da möchte ich widersprechen. Es sind amerikanische Unternehmen, die heute in der Informationstechnologie führend sind: etwa Oracle, Cisco, Microsoft oder IBM. Wenn man die These akzeptiert, dass Informationstechnologie künftig im Verhältnis zu den alten Industrien wie Stahl oder Automobil eine viel größere Bedeutung haben wird, und wenn man weiß, dass die Amerikaner diesen Bereich dominieren, dann werden die US-Unternehmen auch dieses Jahrzehnt dominieren.

      Heller: Die Welt besteht nicht allein aus Technologie. Auch das Bildungsniveau ist wichtig. Da hat Europa die Nase vorn.

      Papas: Aber die Amerikaner setzen die Standards, und sie bestimmen die Innovationen.

      zeit: Was heißt das für die Börse?

      Papas: Wenn ich im Bereich Informationstechnologie zwei vergleichbare Unternehmen habe und das eine ist an der Nasdaq gelistet und das andere am Neuen Markt, werde ich als internationaler Investor immer das amerikanische vorziehen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht: von der Größe, über den Aufbau des Geschäftsmodells bis zum Zugriff auf hoch qualifizierte Leute. Die Qualitätsunterschiede sprechen für eine Investition in den USA. Vielleicht erklärt das auch einen Teil der Stärke des Dollar.

      zeit: Wo steht der Dax am Ende des kommenden Jahres, wo der Nemax 50?

      Papas: Der Neue Markt wird weniger stark zulegen als die Nasdaq, weil die Bewertungen vieler Unternehmen schon jetzt zu hoch sind und einige Unternehmen vom Kurszettel verschwinden werden. Ich denke schon, dass es insgesamt schwierig wird, im nächsten Jahr an der Börse Geld zu verdienen, wenngleich Union Investment den Dax zum Jahresende bei 6000 Punkten sieht.

      Heller: Der Dax wird bis zum Jahresende 2001 weiter kräftig steigen und Ende 2002 um einiges höher stehen als Ende dieses Jahres. Am Neuen Markt geht der Ausleseprozess weiter. Das heißt aber auch, dass die wenigen Perlen dann stärker glänzen als heute. Wir sehen schon jetzt, dass die Börse bei schlechten Nachrichten kaum noch nachgibt, dass bei Verlustmeldungen die Aktien sogar steigen. Das zeigt, dass die Leute unterinvestiert sind, das ist immer ein Zeichen für die Wende. Die Börse riecht schon den Konjunkturaufschwung im nächsten Jahr

      zeit: Was sollten Anleger jetzt tun? Abwarten oder kaufen?

      Heller: Wir haben ein gewisses saisonales Muster an der Börse: Die Zeit von November bis April bringt meist den doppelten, manchmal sogar den dreifachen Ertrag gegenüber der Periode von Mai bis Oktober. Das gilt nicht nur für ein Land, sondern universell. Wenn nun noch dazu kommt, dass viele Leute unterinvestiert sind und die Börse den konjunkturellen Aufschwung vorwegnimmt, sollte man schon kaufen. Vor allem schwächere Börsentage sind immer mal gut, um einen Fuß in die Tür zu setzen. Die meisten Anleger machen den Fehler, ihre Aktien als kurzfristige Investition zu betrachten, während sie eine Immobilie als lebenslange Investition betrachten. Ein Haus verkauft man auch nicht gleich nach 14 Tagen mit einem Riesengewinn. Wer bei Aktien den Anlagezeitraum verkürzt, verkürzt auch die Rendite.

      zeit: Wo liegen die größten Chancen?

      Heller: Informationstechnologie, Biotechnologie, Pharma, Finanzdienstleister, Versicherungen.

      Papas: Um eine gesunde Mischung zu haben, sollte man zusätzlich noch Werte mit einem geringen, aber stabilen Wachstum ins Depot nehmen. Zum Beispiel Unternehmen aus der Nahrungs- und Genussmittelbranche.




      » DRUCKVERSION


      (c) DIE ZEIT 50/2001
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:31:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      "Du scheinst ja sehr gut zu wissen, wo man depressive Menschen findet. Dies liegt wohl daran, dass du selbst einer bist, was auch deine immer wiederkehren abstumpften(du versuchst spitz zu sein) Kommentare erklären dürfte."
      Ansonsten solltest du die Artikel vielleicht doch lesen, bevor du ein Urteil anstellst. Dadurch das ich Artikel anderer hierein stelle, gebe ich mich wohl kaum als Ökonom aus. Oder tut man dies, sobald man entsprechende Artikel liest, gar versucht drüber zu diskutieren? Na dann geben sich recht viele Leute in Deutschland für Ökonomen aus..."
      ____________________________________________________________

      => In der Tat weiß ich gut, wo man sie findet, die Depressiven. Dass ich in diesem thread gelandet bin, vermag das nur zu untermauern. Ich amüsiere mich jedenfalls stets hervorragend.

      => Und selbstverständlich suhlst Du "Ökonom" Dich im Glanze (?) jener, die da pseudowissenschaftlich verbrähmt, ihre Untergangsszenarien absondern.

      => Derartige Artikel gibt´s übrigens 365 Tage im Jahr (man mag es gar nicht glauben), weil die Kranken, die sie schaffen, für immer krank bleiben werden.
      Da Du sie aber hier und jetzt reinstellst, scheinst Du die Probleme zu haben!
      Bist Du etwa Pleite gegangen?
      "Wünscht" Du deshalb allen anderen dasselbe?

      => Darüber diskutieren (wie Du oben schreibst) ist übrigens auch sinnlos. Es interessiert eben keine Sau (wie am Feedback unschwer zu erkennen ist).

      => Davon abgesehen tut es mir leid um Dich. Einst war Du solch ein euphorischer, wissbegieriger, energiegeladener und hoffnungsvoller Jungbörsianer.

      Was hätte alles aus Dir werden können...?

      Jetzt bist Du offenbar zum pessimistischen Jammerlappen degeneriert. Schade um Dich!
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:35:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      Auf den Weg in die ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:38:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      Sowas macht er immer ;)
      Auch deshalb liebe ich seine postings! :laugh:

      Aber wenn wir auf "den Weg in die Weltwirtschaftskrise" sind, dann kann uns ja eigentlich gar nichts passieren, oder? :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 01:39:13
      Beitrag Nr. 25 ()
      Nö. ;) N8 :look:
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 03:21:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      Is ne reine Archivsammlung der Thread.

      Nachdem du PoP und Konsorten vergrault hast, scheinst du in mir ja ein neues Opfer gefunden zu haben. Blos gibt es ein Problem ich werde auf deine Anfeindungen nicht weiter eingehen, denn du lebst hier auch nur das aus was du in der Realität unterdrückst. Und nun versau mir bitte nicht den Thread.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 06.12.01 05:58:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      Wusste Edwards ...7.8. Crash schon von Bin Ladin?????

      Hat die dresdner dann die Märkte zugeshortet???

      Sind sie jetzt im Sqeeze????

      qMartin: wenn er recht haben sollte mit Depression und Ausleihungen,

      dann werden wir in eine Depression fahren!!!

      Versuche mal bei einer Bank heute eine Finanzierung zu bekommen.

      Du wirst 173 % des betrags,bar als Sicherheit hinterlegen müssen.

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 04:39:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      Summe der Verkehrswerte erreicht 15,4 Milliarden DM

      Ratingen Die Zahl der Zwangsversteigerungstermine ist in den ersten sechs Monaten 2001 um 38,4 Prozent auf 40.060 Termine gestiegen.Wenn diese Entwicklung anhält, könnte das Jahr 2001 zu einem neuen Rekordjahr der Zwangsversteigerungen werden.
      Dies berichtet Winfried Aufterbeck, der Sprecher der Ratinger ARGETRA, die die Immobilien-Zwangsversteigerungstermine monatlich in ihrem Versteigerungskalender „VIZ®" veröffentlicht.
      Damit hat der Markt für Immobilien in der Zwangsversteigerung im ersten Halbjahr bereits ein Volumen von 15,4 Milliarden DM erreicht. Dieser Zahl entspricht die Summe der amtlich festgesetzten Verkehrswerte aller Objekte, die in den ersten sechs Monaten dieses Jahres an den bundesdeutschen Amtsgerichten zur Versteigerung anstanden. Damit hat sich das Marktvolumen innerhalb von 5 Jahren nahezu verdoppelt: Im Jahr 1996 waren in zwölf Monaten Immobilien im Verkehrswert von 16,1 Milliarden DM versteigert worden.





      Die Neuen Länder verzeichnen eine Steigerung von 49,6%. In den Alten Ländern gibt es eine Zunahme von „nur“ 33,2%. Nordrhein-Westfalen ist mit plus 56,3 % für die Alten Bundesländer der Spitzenreiter, während in den Neuen Sachsen/Thüringen mit plus 69,7% an der Spitze liegt.


      *) Berlin/Neue Länder: in 1998 nicht gesondert erfaßt.


      Verkehrswerte im Durchschnitt:
      Quelle: ARGETRA GmbH Verlagsagentur, Ratingen


      1. Halbjahr
      2001
      1. Halbjahr
      2000
      +/- in %



      Schleswig-Holstein, Hamburg
      486.800,-- DM
      546.100,-- DM
      - 10,9%

      Niedersachsen / Bremen
      376.400,-- DM
      386.800,-- DM
      - 2,7 %

      Nordrhein-Westfalen
      358.900,-- DM
      404.800,-- DM
      - 11,3 %

      Hessen
      536.800,-- DM
      515.700,-- DM
      + 4,1 %

      Rheinland-Pfalz / Saarland
      313.900,-- DM
      375.400,-- DM
      - 16,4 %

      Baden-Württemberg
      358.100,-- DM
      441.300,-- DM
      - 18,9 %

      Bayern
      446.800,-- DM
      538.100,-- DM
      - 17,0 %

      Berlin / Brandenburg
      504.800,-- DM
      586.300,-- DM
      - 14,0 %

      Sachs.-Anh. / Meckl.-Vorp.
      374.700,-- DM
      368,000,-- DM
      +1,7 %

      Sachsen/Thüringen
      357.600,-- DM
      425.800,-- DM
      -16,1 %

      Deutschland insgesamt
      411.500,-- DM
      458,800,-- DM
      - 10,3 %

      Die Verkehrswerte der Gutachten der Sachverständigen fallen in dieser Jahreshälfte deutlich (über 10% im Bundesdurchschnitt) unter die Schätzungen des Vorjahres. Auch in Bayern und Baden-Württemberg (ausgenommen München und Stuttgart) sind die Traumpreise der Vergangenheit nicht mehr zu halten. Durchweg sind die Gutachter in ihrer Bewertung vorsichtiger geworden.

      Beurteilung der Lage zur Jahresmitte 2001

      Besonders stark drücken noch immer Immobilien aus dem Bereich "Gewerbe und Rendite" in den Zwangsversteigerungsmarkt. Diese Objekte sind häufig schwer vermietbar und daher nur zu Zuschlagspreisen abzusetzen, die dem Käufer günstige Mieten erlauben.
      Daher findet man diese Objekte häufiger in Zweitterminen (Termine ohne geringstes Gebot) als Immobilien zur Selbstnutzung wieder. Sie wurden mit zu großen Erwartungen (steuerlich oder spekulativ) zu teuer erstellt oder erworben. Bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern kommt es dagegen nur bei jedem zwanzigsten bis zehnten Termin zu einer Wiederholung.
      Im Osten ist in einigen Großstädten (Beispiel Leipzig), wo nach der Wende zunächst nur wenige Versteigerungen statt fanden, ein besonders starker Anstieg der Zwangsversteigerungen zu beobachten. Inzwischen ist hier die Personal- und Grundbuchsituation geklärt, so daß ein großer Terminstauabbau einsetzte, der die Zahlen nach oben schnellen läßt.
      Immobilien zur privaten Nutzung (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) machen zusammen etwa 65 % der Termine aus. Der Rest verteilt sich auf die Gruppen Mehrfamilien, Wohn- und Geschäftshäuser sowie Gewerbeobjekte (zusammen ca. 20% ). Der Rest sind Grundstücke (5 - 7%) und sonstige Objekte wie Garagen, Wochenendhäuser, Flugzeuge und Schiffe etc. (8 - 10 %).
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 03:28:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      Nach dem kurzen, fulminanten Anstieg der Börsenkurse in den vergangenen Wochen fielen die Kurse in den letzten Tagen wieder - der Dax unter 5000, der Dow Jones unter 10 000 Punkte. Jetzt hat sich auch der legendäre Großinvestor Warren Buffett zu Wort gemeldet - und zur Vorsicht geraten.

      Offenbar setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Rezession noch lange nicht vorbei ist. Buffett jedenfalls hält die momentanen Kurse in den USA noch immer für überbewertet. Sein Argument: Der Gesamtwert aller US-Aktien schwankte von 1920 bis 1998 stets zwischen 40 und 90 Prozent des Bruttosozialprodukts. Im März 2000 jedoch stieg dieser Anteil auf 190, mittlerweile ist er wieder auf rund 130 Prozent gefallen. Der Milliardär hält eine Bewertung von 70 bis 80 Prozent für angemessen. Wer bei diesen Werten in den Aktienmarkt einsteigt, "kann darauf hoffen, dass sein Investment für ihn arbeite", so Buffett im US-Magazin "Fortune".

      DER SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 03:46:00
      Beitrag Nr. 30 ()
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 14:09:05
      Beitrag Nr. 31 ()
      ADE: Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Walter: Null-Wachstum droht
      SAARBRÜCKEN/HAMBURG (dpa-AFX) - Der deutschen Wirtschaft droht nach Ansicht
      des Chefökonomen der Deutschen Bank, Norbert Walter, ein noch stärkerer
      konjunktureller Rückgang als bisher angenommen. Er rechne im kommenden Jahr mit
      einem Null-Wachstum, sagte Walter der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe).
      Man werde im ersten Quartal "tiefer runter kommen" als derzeit noch alle
      glaubten. Die Erholung werde im Jahresverlauf später einsetzen, als dies die
      meisten vorausgesagt hätten, nämlich erst in der Schlussphase des Jahres 2002.
      Auch an den Börsen werde es daher noch einmal kräftig nach unten gehen.
      WALTER WIRFT POLITIKERN UND ZENTRALBANKERN IN EUROPA VERSÄUMNISSE VOR
      Walter warf Politikern und Zentralbankern in Europa schwere Versäumnisse
      vor. Von den Hauptakteuren der Weltwirtschaft hätten nur ein Drittel, nämlich
      die USA, wirtschaftspolitisch korrigierende Maßnahmen ergriffen. "Die Europäer
      haben zu spät und zu schwach in der Geldpolitik und überhaupt nicht bei der
      Finanzpolitik reagiert." Ein Vorziehen der Steuerreform und eine Beschleunigung
      von öffentlichen Infrastrukturinvestitionen wären nötig gewesen.
      Walter rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf Grund der
      anhaltenden Wirtschaftskrise gezwungen sein wird, die Zinsen in Europa entgegen
      den Erwartungen noch um einen vollen Prozentpunkt zu senken. Das werde auch
      deshalb nötig sein, weil "wir in 2002 eine Aufwertung des Euro bekommen werden."
      Schließlich könnten die USA die Nachteile, die aus dem überhöhten Dollar für
      ihre Industrie entstehen, nicht dauerhaft ertragen.
      AUCH DGB-CHEFSVOLKSWIRT RECHNET NICHT MIT SCHNELLER ERHOLUNG
      Auch der Chefvolkswirt des DGB, Wolfgang Scheremet, rechnet nicht damit,
      dass es zu einer schnellen Erholung der Wirtschaft in 2002 kommt. Er erwarte für
      Deutschland aber nach einem schwachen ersten Halbjahr im Jahresdurchschnitt ein
      Wirtschaftswachstum von bis zu 1,5 Prozent, sagte Scheremet der "Saarbrücker
      Zeitung". Seiner Meinung nach werden sich die geld- und finanzpolitischen
      Maßnahmen der USA mit einer Zeitverzögerung auch auf die Weltwirtschaft
      auswirken. /to/DP/bi
      Avatar
      schrieb am 24.12.01 22:25:37
      Beitrag Nr. 32 ()
      Nichts gegen Walter, aber Walter gehört zum Glück zu den
      Übertreibern im Bereich der Pessimismusszenarios;

      Glück
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 02:49:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      die bisherigen wachstumsprognosen gehen vorallem davon aus, dass die tariferhöhungen nur moderat ausfallen. in angesicht der aktuellen lage und den entsprechenden forderungen, wage ich das aber stark zu bezweifeln. von daher liegt hierin ein weiterer risikofaktor.

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 10:50:04
      Beitrag Nr. 34 ()
      Jede Sache kann und muß man von mindestens zwei Seiten
      betrachten.
      Auf die Versuche Tariferhöhungen in der Vergangenheit
      durchzusetzen hatte das Arbeitgeberlager bisher immer
      monoton geantwortet, so nach dem Motto, daß wird
      Arbeitsplätze vernichten. Nun mehren sich Stimmen, die
      eine Tariferhöhung einerseits für gerecht halten und
      andererseits auch für die Binnenwirtschaft für notwendig
      erachten. Ich finde schon, daß diese Stimmen erhört werden
      sollten - allerdings muß auch hier differenziert werden
      und das scheint uns Deutschen schwer zu fallen. Alles über
      einen Kamm zu scheren ist doch schön einfach!
      Also den Betrieben, die seit Jahren gute Gewinne gemacht
      haben (und eben durch den Lohnverzicht wie versprochen
      keine zusätzlichen Arbeitsplätze geschafft haben) sollten
      ruhig mal was drauflegen. Aber leider haben wir ja einen
      Flächentarifvertrag und der würde Betriebe zwingen dies
      mitzumachen denen es nicht gut geht. Irgendwo setzt sich
      halt die Ungerechtigkeitsspirale im System immer wieder
      fort.
      Ich bin auch Arbeitgeber und wir haben in 1998 / 1999 / und
      2000 keine Gewinne gemacht und befinden uns weiterhin in
      einem Markt mit fallenden Preisen für unsere Dienstleistung.
      Für unseren Betrieb wäre eine Tariferhöhung schlecht.
      Aber ich frage auch gerne einmal in die andere Richtung
      nach. Z.B. ging es dem Großteil der Automobilindustrie in
      den letzten Jahren recht gut und die haben durch den Lohnverzicht
      dicke zusätzliche Gewinne eingefahren. Wo ist das Geld aber
      nun geblieben? Es ist jedenfalls kaum dem Subkreislaufsystem
      neue Arbeitsplätze zugeflossen. Echt, wo wandern diese
      Gelder hin?

      Glück
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 10:57:34
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Glück. Die Gelder wandern in hohe Gehälter der Manager und wenn noch was übrig bleibt in deren Abfindungen!
      Bsp. Pischetsrieder-Chef von BMW(ehemals) Kauf von Rovers,machte 3Milliarden Verluste-obwohl BMW das beste Ergebniss einfuhr seit Bestehen!
      Muß schon sagen,dieser Kapitalvernichter bekam dazu noch eine Abfindung ca.20 Millionen? und VW fand daß dieser Herr ihnen gut zu Gesicht stäne und hievten ihn auch dort zum Vorstand!
      Mir ein Rätsel!
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 17:24:01
      Beitrag Nr. 36 ()
      @ all: als hinweis noch, dass beim S&P 500 momentan ein KGV von ca. 35 vorhanden ist. in dem mir vorliegendem chart, welcher seit 1930 geht, kann ich keine, solche phase finden. es ist also ein historischer höchststand und das trotz bereits ermässigter kurse!

      @ glück: der gag an der sache ist ja, dass gleichzeitig die vorstandsgehälter enorm erhöht wurden, mit dem hinweis auf internationale standards.
      höhere gehälter müssten nicht sein, wenn wir in deutschland eine sinnvolle und wirtschaftsfördernde steuer hätten, denn dann wäre mehr geld da!

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 17:42:14
      Beitrag Nr. 37 ()
      MH:

      Die Weltwirtschaftskrise wird kommen, kein Thema, doch wegen des KGV?
      Das KGV des DOW lag während der Rezession 1990/1991 bei knapp 60. Das des S&P sollte ähnlichen Wert gehabt haben.
      Das KGV ist IMMER am Ende einer Baisse am höchsten, da dann der Zukunftsausblick am schwärzesten ist. Erst das nachträgliche KGV ist das reale, doch das bringt nix für die zukünftige Börsenplanung. :)



      Eine wunderschöne SKS als Top. Theoretisch könnte der grosse Crash bereits morgen beginnen. :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 18:52:29
      Beitrag Nr. 38 ()
      germanasti, sehs im Zusammenhang mit den bereits im thread stehenden infos, deswegen wars auch nur als "hinweis" gekennzeichnet. im endeffekt müssen hohe kgvs meist als grund für sinkende kurse herhalten. wenn ich jetzt deiner theorie folge, dann wird es weitere gewinnwarnungen geben, die indizes jedoch werden kaum sinken bzw. im vergleich dazu nur unterproportional, denn sonst könnte das kgv nicht steigen. glaubst du das wirklich?

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 19:48:14
      Beitrag Nr. 39 ()
      @germanisti: schreib mir mal eine e-Mail, ich kann Dich gerne auch in meinen Verteiler aufnehmen. Marco ist auch dabei.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 20:13:47
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ich glaube, MH120480, du hast nicht wirklich verstanden was Germanasti mit seiner Aussage gemeint hat.

      Denk nochmal drüber nach!
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 20:39:22
      Beitrag Nr. 41 ()
      genatio, beide aussagen decken sich durchaus ab. er hat eine feststellung gemacht, ich eine interpretation der konsequenz jener. damit stimme ich ihm ja eher zu...

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 21:25:17
      Beitrag Nr. 42 ()
      Deine Interpretation von Germanastis Beobachtung ist falsch, MH.

      Im Übrigen hat das aktuelle KGV nicht die geringste Aussagekraft über die zukünftige Entwicklung einer Aktie.
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 21:57:54
      Beitrag Nr. 43 ()
      hahaha



      Grützwurst ist eine kleine, weiche Brühwurst, die hauptsächlich aus Schweinefleisch, Speck, Grütze (geschälte und grob geschrotete Hafer-, Gersten- oder Buchweizenkörner) und Blut oder Leber sowie Gewürzen besteht. In Nord- und Westdeutschland enthält sie häufig auch Rosinen.

      Die Wurstmasse ist breiig weich und dunkelrot, fast schwarz, wenn sie Schweineblut enthält oder grau-rose, wenn sie Schweineleber enthält. Grützwurst mit Leber ist meistens stärker mit Kräutern gewürzt als die mit Blut. Ansonsten ähnelt der Geschmach dem von Leber- bzw. Blutwurst.

      In der Regel wird Grützwurst nur erhitzt und zu Sauerkrautgerichten gereicht, bei längerer starker Erhitzung kann der weiche Naturdarm platzen und der Inhalt austreten.



      P.S.: Die Erde ist RUND und KEINE Scheibe!

      hahaha

      KK
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 22:07:29
      Beitrag Nr. 44 ()
      Schlagt euch! :laugh:



      Genatio:

      Kleiner Einwand zu #42:

      Wenn das aktuelle KGV auf dem Höhepunkt einer Hausse extrem hoch ist, trotz sehr positiven Aussichten, hat es eine grosse Aussagekraft zur zukünftigen Entwicklung. Die Aktie sollte dann fallen wie ein Stein.
      Andersum wenn es himmelweitoben inmitten einer Baisse, wie momentan. KGV ist in diesen Phasen kein Indikator mehr.


      & um MH auch ein wenig recht zu geben:
      Sicherlich ist das aktuelle S&P KGV von 35 noch immer viel zu hoch, trotz das dieser Index sehr technologielastig ist. Doch wie will man daraus ein fair value errechnen? Eben, praktisch unmöglich!


      Index-KGV Berechnung finde ich eh nicht so gut, da verschiedene Sektoren enthalten sind.
      Schaut euch lieber Einzelwerte an. Eine noch nicht insolvente Pommesbude mit KGV von 80 könnte eine zukunft haben, wenn ein Turnarround theoretisch möglich ist. Eine SAP hingegen mit aktuell KGV von über 100 wird auch noch nach einer Kursdrittelung zu hoch bewertet sein, da ein entsprechend hohes Wachstum für solch einen Riesen völlig unmöglich ist.
      Avatar
      schrieb am 26.12.01 11:48:02
      Beitrag Nr. 45 ()
      Der Aussagegehalt des KGVs als seperate Größte tendiert gegen Null und auch deine letzte Aussage, Germanasti, macht nur Sinn, wenn andere Vergleichsgrößen herangezogen werden.

      An dich MH noch folgende Frage: Mit welchem Gewinn berechnest du das KGV (EBITDA, EBIT, EBT, Jahresüberschuss)? Jedem, der sich etwas genauer auskennt, dürfte klar sein, dass das KGV letztendlich nur eine Frage der Bilanzierung ist.
      Avatar
      schrieb am 26.12.01 20:39:38
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ genatio: als einzelne grösse ist es sinnlos, stimmt! Doch im gesamtbild des threads, macht es durchaus einen sinn. ich persönlich nehme den jahresüberschuss.

      @ kinksi: *g* zu dir passend ;o)

      @ germanasti: jau und siehe genatio, es steht hier ja nicht als einzelne grösse, sondern in einem gesamtbild

      hmpf ich hatte heute nacht nen längeren beitrag geschrieben den w:o netterweise geschluckt hat lol von daher jetzt nur die kurzfassung...

      mfg mh
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 00:58:35
      Beitrag Nr. 47 ()
      Amerikanische Aktien - nie waren sie so wertvoll wie heute

      Dennoch Hoffen auf Rally im Januar / Stark sinkende Bonuszahlungen dürften
      nicht helfen

      dri. NEW YORK, 27. Dezember. Selten zuvor wurden amerikanische Aktien so
      hoch bewertet wie in diesen Wochen. Nach Berechnungen von Richard Bernstein,
      dem Chefstrategen des amerikanischen Brokerhauses Merrill Lynch, ist das
      Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500, des Leitindex von Standard & Poor`s,
      sogar das höchste in der Geschichte der Wall Street. Freilich enthält seine
      Rechnung die Gewinne der vier zurückliegenden Quartale. Und die Anleger
      geben sich in diesen Tagen der gewagten Hoffnung hin, daß die Gewinne der
      Unternehmen in den nächsten ein bis zwei Jahren so stark steigen werden, daß
      die Bewertung des Gesamtmarktes wieder historisches Normalmaß erreicht.

      Analyst Bernstein glaubt jedenfalls, daß der Markt derzeit "riskanter und
      spekulativer ist, als die meisten Anleger glauben". Es scheine eine sehr
      ungewöhnliche Gewißheit über die Wirksamkeit der Geld- und Fiskalpolitik zu
      geben. Den offenbar nur schwer erschütterbaren Glauben an eine unmittelbar
      bevorstehende Konjunkturwende unterstreicht auch die fast nicht wahrnehmbare
      Reaktion auf das vorläufige Scheitern eines Konjunkturprogramms in
      Washington. Wegen eines Grundsatzstreits über die Finanzierung der
      Krankenversicherung für Arbeitslose werden Steuerentlastungen und
      Ausgabenerhöhungen in Höhe von 75 bis 90 Milliarden Dollar, die die Ökonomen
      schon für 2002 eingeplant hatten, wahrscheinlich ausbleiben. Zwar ist nicht
      auszuschließen, daß der Kongreß im neuen Jahr noch einmal einen Versuch
      startet. Zu Fortschritten dürfte es aber nur dann kommen, wenn die
      Konjunkturnachrichten unerwartet schlecht würden, sagt M. Cary Leahey,
      Analystin bei der Deutschen Bank.

      Wegen des Ausbleibens des Konjunkturpakets dürfte das Wirtschaftswachstum im
      neuen Jahr um bis zu 0,5 Prozentpunkte geringer ausfallen. Das Bedauern über
      das Scheitern des Programms hält sich aber schon allein deshalb in Grenzen,
      weil die Maßnahmen wohl erst zu einem Zeitpunkt wirksam geworden wären, zu
      dem die Konjunktur ohnehin schon wieder auf dem Wege der Genesung sein
      dürfte. Und zu dieser Genesung scheinen die niedrigen Ölpreise und die
      rekordhohen Refinanzierungen von Hypotheken einen wichtigen Beitrag zu
      leisten. Ersten Schätzungen zufolge dürfte die Weihnachtssaison dem
      amerikanischen Einzelhandel ein Umsatzplus von 2 Prozent beschert haben.
      Dies fällt zwar gegenüber den Zuwächsen der Vorjahre deutlich ab. Der
      private Konsum wächst aber weiterhin, was für eine Rezession ein eher
      ungewöhnliches Phänomen ist.

      Der Schlußspurt des Einzelhandels in der Woche vor Weihnachten hat dem
      Aktienmarkt zwar nicht geschadet. Die steigenden Kurse in den
      zurückliegenden Tagen erklären sich aber mehr mit der Hoffnung auf einen
      guten Start ins neue Jahr. Der Januar ist traditionell ein guter Monat für
      den Aktienmarkt, da institutionelle Investoren, aber auch Kleinanleger um
      diese Zeit neue Dispositionen treffen.

      Dieser sogenannte Januar-Effekt wird aber zunehmend schon im Dezember
      vorweggenommen, der denn auch in der historischen Zeitreihe schon höhere
      Renditen abwirft als der Januar. Allerdings warnen Marktexperten, daß die
      Zuflüsse in den Aktienmarkt zu Beginn des neuen Jahres deutlich hinter den
      Vorjahren zurückbleiben könnten. Erklärt wird dies vor allem mit den stark
      rückläufigen Bonuszahlungen, die nach Schätzung von Bill Dudley, dem
      Chefökonom von Goldman Sachs in Amerika, im ersten Quartal um bis zu 40
      Milliarden Dollar niedriger als im Vorjahr ausfallen könnten. Zum anderen
      kürzen oder streichen viele Unternehmen ihre Aktienbeiträge zu den
      steuerbegünstigten Rentensparplänen ihrer Arbeitnehmer (401k-Pläne). Im
      Januar vergangenen Jahres waren noch netto 25 Milliarden Dollar in
      Aktienfonds geflossen und damit mehr als in den 10 Monaten darauf.

      Schon in den zurückliegenden Wochen zeigten Aktienfonds unter dem Strich
      kleine Zuflüsse, während der positive Trend für Rentenfonds ins Negative
      umzuschlagen droht. Selbst Geldmarktfonds, deren Renditen inzwischen nur
      mehr eine Eins vor dem Komma haben, verbuchten vor Weihnachten erstmals seit
      Oktober einen wöchentlichen Abfluß. Geldmarktfonds bleiben freilich das
      Fondsphänomen des Jahres 2001. Nach der offiziellen Statistik des Investment
      Company Institute (ICI) sind in den ersten zehn Monaten netto 341 (Vorjahr:
      87) Milliarden Dollar in Geldmarktfonds geflossen. In Rentenfonds gingen 82
      Milliarden Dollar (nach Abflüssen von 8 Milliarden Dollar im Jahr davor),
      während die Nettozuflüsse in Aktienfonds nur mehr ein Rinnsal von 15 (293)
      Milliarden Dollar sind.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.12.2001, Nr. 301 / Seite 25
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:05:02
      Beitrag Nr. 48 ()
      09:38 Uhr: Meinung von Thomas Hoch


      Nur Export kann Japans Knoten lösen


      Wenn es noch eines Belegs der andauernden Misere der japanischen Wirtschaft bedurfte, dann wurde er an den vergangenen beiden Tagen geliefert. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich in für japanische Verhältnisse ungeahnten Höhen, der Preisverfall hält weiter an und Einzelhandel wie Industrie produzieren vor allem eines: Minuszahlen. Unter diesen Umständen scheint die Erholung der japanischen Wirtschaft in weiter Ferne, einzig die Exportwirtschaft schöpft dank der Yen-Schwäche ein wenig Hoffnung.


      Foto: Reuters
      Die wirtschaftlichen Probleme des japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi werden nicht eben kleiner. Das Ausmaß der japanischen Schwäche zeigt sich exemplarisch in vier Kennziffern, die gerade veröffentlicht wurden. Die Arbeitslosenquote ist im November erneut gestiegen, auf inzwischen 5,5 Prozent. Und ein Ende der Fahnenstange ist bei der Entlassungswelle nicht absehbar. Volkswirte sprechen bereits von einer Arbeitslosenquote von sechs Prozent: Ein erschreckendes Ausmaß für ein Land, in dem über Jahrzehnte quasi Vollbeschäftigung herrschte und in dem die sozialen Sicherungssystem unterentwickelt sind.

      Deflation lähmt Japans Wirtschaft

      Die stetig wachsenden Arbeitslosenzahlen schlagen den japanischen Konsumenten denn auch aufs Gemüt und darunter leidet wiederum vor allem der Einzelhandel. Im November gingen die Einzelhandelsumsätze zum achten Mal in Folge zurück. Das Minus betrug 2,7 Prozent im Jahresvergleich. Zu allem Übel kommt auch noch das Deflationsproblem, was zusätzlich für Kauf- und Investitionszurückhaltung sorgt. Solange die Japaner mit sinkenden Preisen rechnen, schieben sie Anschaffungen auf. Und die Preise sinken weiter. Im November betrug die Jahresdeflationsrate 0,8 Prozent, der sage und schreibe 26. Rückgang in Folge. Die Nullzinspolitik der Notenbank konnte daran bisher wenig ändern.

      Spiegelbildlich zur Konsumseite präsentiert sich auch der Industriesektor im Dauertief. Der November-Rückgang bei der Industrieproduktion um im Monatsvergleich 1,8 Prozent übertraf selbst die ohnehin vorsichtigen Vorhersagen – im negativen Sinne, wohlgemerkt. Angesichts der anhaltenden Misere kommt der japanischen Regierung der Verfall des Yen nicht eben ungelegen. Zum einen erhöht er die internationale Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen, die am erhofften Aufschwung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr verstärkt partizipieren könnten. Zum anderen verteuert der schwache Yen aber auch Japans Importe und leistet so ein Beitrag zur Bekämpfung der Dauerdeflation.


      Angesichts der Schwäche sämtlicher japanischen Wirtschaftsbereiche ist der Yen-Verfall so etwas wie der Strohhalm, an den sich Japans Verantwortliche klammern. Die Beschwerden der asiatischen Nachbarn dürften deshalb wohl geflissentlich überhört werden. Japan benötigt einen Exportboom, um die eigene Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und die notwendigen Strukturreformen durchzusetzen. Regierung und Notenbank haben ihre Instrumente weitgehend ausgereizt – ohne zählbaren Erfolg. Mit einer schnellen Erholung des Yen ist wohl auf absehbare Zeit nicht zu rechnen, eher im Gegenteil. Die japanischen Aktienmärkte klammern sich an die internationalen Aufschwunghoffnungen, im Ergebnis hinken sie wohl vor allem den amerikanischen Börsen im kommenden Jahr weiter hinterher. Hoffnungsträger sind die exportorientierten Unternehmen.


      © 2001 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:16:35
      Beitrag Nr. 49 ()
      @MH120480

      Wenn du den Jahresüberschuss zur Berechnung des KGVs heranziehst, machst du meiner Ansicht nach einen großen Fehler, weil sich bei dieser Methode der operative Geschäftsverlauf kaum widerspiegelt. Gerade bei Betrachtung von historischen KGV-Reihen würdest du damit sehr widersprüchliche Aussagen bekommen. International berechnen fast alle Analaysten das KGV über das EBIT oder EBITDA.

      Glaubs mir: Das KGV ist eine Bewertungsmethode, mit der sich Kursziele zwar einfach begründen lassen, das aber am besten in den Mülleimer verfrachtet werden sollte.
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:22:34
      Beitrag Nr. 50 ()
      Was bringt mir ein KGV, welches auf Gewinnen vor Abschreibungen usw beruht? Operativer Verlauf ok, doch Abschreibungen usw gehören auch zum operativen Geschäft. Das KGV ist solang eine interessante und nützliche Grösse, wie es einen Effekt auf den Kursverlauf hat und einen Anhaltspunkt gibt es alle mal.

      Welches sind die für dich entscheidenden Indikatoren bzw. Bewertungskriterien?

      Irgendwie geht aber die Diskussion am eigentlichen Thema vorbei lol

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:36:47
      Beitrag Nr. 51 ()
      Solange eine Diskussion auf völlig falschen Grundsätzen beruht, sollte man erst einmal bemüht sein diese Argumentationssäulen richtig zu stellen. Ansonsten wird man nie zu einem objektiv sinnvollen Ergebnis kommen. Wer über die Weltwirtschaft diskutiert, sollte doch wenigstens die trivialsten Analysemethoden kennen und auch - das ist wichtig für dich, MH - verstanden haben.

      Welche Vorteile die Berechnung des KGV auf EBIT-Basis mit sich bringt, hättest du durch ein wenig Nachdenken eigentlich selbst erschließen können, MH. Auf jeden Fall hätte dir aber bewußt werden müssen, das ein KGV basierend auf dem Jahresüberschuss lediglich zur Bauernfängerei eingesetzt werden kann, nicht aber um eine neutrale Analyse zu erstellen. Ich gebe dir einfach mal einige Stichwort, die dich vielleicht veranlassen das Thema einmal etwas tiefgehender zu betrachten

      - Steuersätze, die von Land zu Land und von Gemeinde zu Gemeinde verschieden sind.

      - eimalige Einnahmen aus dem Finanzergebnis oder sonstigen Verkäufen

      - Bilanzierung nach Umsatzkostenverfahren

      ...
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:39:27
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ihr habt Probleme. :eek:

      Fakt ist, dass wir in den nächsten 10 Jahren einen noch nichtmal ansatzweise angedachten Weg gehen werden, der viel viel Leid bringen wird.
      wie sich dabei das KGV berechnet ist uninteressant, wenn die Inflation im xx-%-Bereich Liegt und jeder Fünfte ohne Job ist.
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 12:45:39
      Beitrag Nr. 53 ()
      Richtig, Germanasti: Am Schluss ist alleine die wirtschaftliche Entwicklung ausschlaggebend. Die Kursexzesse dazwischen und die daraus resultierenden KGV-Schwankungen spiegeln die menschliche Komponente wieder, während der Markt sich ein seinem Gleichgewicht einpendelt.

      Allerdings bezweifle ich, dass du ein solche komplexes Systme wie die Weltwirtschaft auch nur annähernd vorhersagen kannst. Vielleicht steht der Dow Jones nächstes Jahr ja schon bei 3000 Punkten und von da an geht es wieder aufwärts!? Nobody knows. :-)
      Avatar
      schrieb am 29.12.01 12:09:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      @ genatio: was ja auch alles das operative geschäft betrifft, sprich in die verantwortlichkeit des managements fällt. unterschiede sind da m.e. nur bei den verschiedenen arten der bilanzierung zu ziehen. ansonsten kannst du ja mit der für dich besten kennzahl arbeiten. oder das kgv ganz bleiben lassen.

      @ germa: wenn das wirklich so kommt, dann kannste japan aber auch vergessen...

      mfg mh
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      schrieb am 29.12.01 17:16:26
      Beitrag Nr. 55 ()
      LOHNFORDERUNGEN

      Gewerkschaftler rudern zurück

      Jürgen Peters bekommt offenbar Angst vor der eigenen Courage. In einem Interview signalisierte der stellvertretende IG-Metall-Chef jetzt ungeachtet der umstrittenen Forderung nach Lohnzuwächsen bis zu sieben Prozent die Bereitschaft zu niedrigeren Tarifabschlüssen - je nach Lage der Unternehmen, versteht sich.

      Frankfurt am Main - Peters betonte in dem Rundfunkinterview mit dem Deutschlandradio, man habe bisher immer Regelungen für Fälle gefunden, in denen sich Unternehmen einer Branche unterschiedlich entwickelt hätten: "Sicherlich gibt es auch für weitere Differenzierungen Gründe. Die muss man miteinander abwägen, bevor man das Kind mit dem Bade ausschüttet."
      Der Vorsitzende der IG Bergbau-Chemie-Energie, Hubertus Schmoldt verfolgte eine ähnliche Rückzugsstrategie. Er sagte dem Norddeutschen Rundfunk, die Tarifrunde 2002 müsse "in jeder Branche entsprechend der jeweiligen Situation" gestaltet werden. Zu berücksichtigen seien dabei die bis vor kurzem gute Ertragslage der Unternehmen, aber auch der Konjunktureinbruch.

      Schmoldt schloss sich jedoch der Kritik des DGB-Vorsitzenden Dieter Schulte an, dass die Arbeitgeber trotz ihrer Versprechungen nicht in ausreichendem Maße Arbeitsplätze geschaffen hätten. Man müsse zu Beginn des nächsten Jahres im Interesse der Beschäftigungsförderung ernsthaft versuchen, im Rahmen des Bündnisses für Arbeit die Gesprächen zwischen den Bündnisparteien wieder aufzunehmen. Ähnlich äußerte sich auch Peters, der eine Thematisierung der Tarifpolitik in der Kanzlerrunde jedoch erneut strikt ablehnte.

      quelle: spiegel.de
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      schrieb am 08.01.02 10:10:36
      Beitrag Nr. 56 ()
      Die letzten Markianer


      Deutschland feiert das neue Geld. Noch immer aber halten Euro-Gegner gegen.
      Bolko Hoffmann schaltet gar ganzseitige Anzeigen - ein ewiger Mahner auch in
      eigener Sache.


      MICHAEL FREITAG, Düsseldorf
      HANDELSBLATT, 7.1.2002

      Der Besserwisser ist wieder da. Vor Jahren bereits hat Bolko Hoffmann,
      Herausgeber des Düsseldorfer Börsenblatts "Effecten-Spiegel", vergeblich vor
      dem "Euro-Wahn" gewarnt. Jetzt schaut Hoffmann, 64, wieder auf uns herab -
      von Anzeigen aus, mit denen er am Wochenende alle wichtigen deutschen
      Zeitungen und Zeitschriften gepflastert hat.

      Das linke Auge etwas verbiestert zusammengekniffen, erinnert er uns daran,
      dass der Euro-Kurs um 30 Prozent eingebrochen ist. Hättet Ihr nur auf mich
      gehört, sagt sein kritischer Blick. Daneben verkünden Buchstaben dick wie
      Balken: "Der Euro wird uns in die Katastrophe führen", und kleiner darunter,
      "Die Argentinien-Krise zeigt es". In seiner Villa in der Tiergartenstraße,
      einer Art Düsseldorfer Schlossallee, verrät Hoffmann auch, welchem Land als
      nächstem "die große Abwertung" drohe: Italien.

      Solche Stimmen sind in Deutschland dieser Tage nur selten zu hören. Die Mark
      scheint bereits vergessen, eine Nation der neuen Währung verfallen. Fast wie
      Teenager um Autogramme der No Angels rissen sich Tausende um
      Kleingeld-Tütchen namens Starter-Kit. Und wer nach oft stundenlangem
      Anstehen endlich die neuen Banknoten in Händen hielt, bespöttelte die bunten
      Scheine nicht, sondern begutachtete sie bewundernd.

      Noch vor kurzem hatte Oberkritiker Hoffmann eine Kopie aus der "Bild"
      vorgezeigt: 47 Prozent der Deutschen sähen dem Euro skeptisch entgegen, hieß
      es da, und nur 39 Prozent optimistisch. Jetzt jubelt das gleiche Blatt:
      "Endlich! Alles in Euroooooo!"

      Aber es gibt sie noch, die Kritiker, die die neue Währung auch nach drei
      Jahren fester Wechselkurse und einer Woche neuem Bargeld nicht eurotisch
      finden. Etwa den Bonner Ökonomen Manfred Neumann, der die Euphorie in den
      Medien als "Euro-Kitsch" abtut. Oder den Münchener Anwalt,
      Springer-Kolumnisten und CSU-Rechtsaußen Peter Gauweiler, der vor Jahren das
      Wort "Esperantogeld" erfand. Heute tröstet er sich damit, den Deutschen
      bleibe ja "immer noch die Geschichte vom Hans im Glück, der erst richtig
      frei war, als er seinen Goldklumpen für einen Schleifstein vertauscht hatte
      ".

      Die Verfassungsklagen der Kritiker sind gescheitert, ihre Stimmen waren
      immer seltener zu hören in den vergangenen Jahren des Gewöhnens an die neue
      Währung. Aber umgekippt sind sie nicht, die Mitglieder jener seltsamen
      Koalition, die sich vor der Euro-Einführung gebildet hatte: Auf der Linken
      Globalisierungsgegner, die den Euro als neue Waffe der multinationalen
      Konzerne fürchteten. Auf der Rechten Eiferer, die sich Deutschlands besten
      Stückes beraubt sahen. Und mittendrin eine Riege prominenter
      Wirtschaftswissenschaftler, die eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame
      Wirtschaftspolitik für ökonomischen Unfug hielten.

      Wenn Bolko Hoffmann aber jetzt wieder gut eine Million Euro dafür ausgibt,
      ein Millionenpublikum zu warnen, dann geht es ihm anders als den Ökonomen
      nicht um das Wohl der deutschen Wirtschaft. Auch nicht in erster Linie um
      seine Partei Pro Deutsche Mitte, mit der er bald gemeinsam mit den Freien
      Wählern zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt antreten will. Hoffmann ist vor
      allem Unternehmer, seiner Familie gehören knapp 25 Prozent der
      Effecten-Spiegel AG, einer börsennotierten Beteiligungsgesellschaft.

      Das gleichnamige Börsenblatt ist es, das von der Kampagne profitieren soll.
      "Retten Sie Ihr Geld durch Investitionen in Erfolg versprechende Aktien!"
      mahnt Hoffmann in den Anzeigen und verrät - Coupon fürs Probelesen
      inclusive - gleich, wer die nötigen Informationen liefert: der
      Effecten-Spiegel. Früher hat Hoffmann zusätzlich noch die Video-Cassette
      "Was tun, wenn die D-Mark stirbt?" angepriesen, "zum Preis von 99 Mark".

      Fast erinnert die Weltuntergangsrhetorik an die vielen Kleinanzeigen mit
      Texten wie "Schlachten Sie Ihr Sparschwein vor dem Zwangsumtausch", mit
      denen auf dem grauen Kapitalmarkt bereits seit Monaten um das Geld
      verängstigter Anleger gebuhlt wird. Aber Hoffmann spielt in einer anderen
      Liga. Sein Effecten-Spiegel verkaufe wöchentlich rund 85 000 Exemplare, sagt
      er und zieht eine Grafik hervor: Bunte Balken sollen zeigen, dass
      Konkurrenten wie "Telebörse" und "Focus Money" sich während der
      Börsendepression des vergangenen Jahres deutlich schwächer entwickelt haben
      als das Düsseldorfer Blatt.

      Hoffmanns enges Büro mit dem mächtigen Schreibtisch und den weißen
      Schleiflackmöbeln erinnert ein wenig an eine Kapitänskajüte. Besucher setzt
      er in ein Sitzhalbrund aus dunkelblauem Leder und erklärt ihnen von erhöhter
      Position aus die Welt. "Der Euro ist für die Südländer zu stark und für uns
      zu schwach", doziert er, und, damit es auch jeder versteht, "Fiat braucht
      von Zeit zu Zeit eine Abwertung, um gegen VW wettbewerbsfähig zu sein".
      Hoffmann weiß eben Bescheid. Er legt Wert darauf, dass er "ein Schüler von
      Müller-Armack" ist, des geistigen Schöpfers der Sozialen Marktwirtschaft.

      Der Euro-Gegner in eigener Sache ist nie um ein Zitat eines Ökonomen
      verlegen. Wenn er erwartet, "dass die Euro-Bombe platzt, dann tu ich nichts
      weiter als Greenspan zitieren". Alan Greenspan, der legendäre Chef der
      amerikanischen Notenbank Fed, als Beleg für die nahende Euro-Katastrophe,
      das scheint dreist. Hoffmann schmückt seine Anzeigen tatsächlich mit einem
      Greenspan-Satz: "Der Euro wird kommen, aber er wird keinen Bestand haben."
      Die "Washington Post" hat den Fed-Präsidenten unter Berufung auf europäische
      Geldpolitiker wirklich so zitiert. Aber das war im Mai 1997. Heute sagt
      Greenspan, es gebe kaum einen Zweifel daran, "dass der Euro eine solide
      Währung ist". Aber das steht nicht in Hoffmanns Anzeigen.

      Das Foto darauf - dasselbe wie vor Jahren, "schließlich war das teuer, das
      hat dieser Bonner Starfotograf gemacht" - zeigt einen Vorzeige-Hoffmann mit
      randloser Brille, gedecktem Anzug und weißem Hemd. Der Hoffmann im Büro
      dagegen trägt einen grauen Pullover, lässt die Lesebrille unbenutzt auf dem
      Schreibtisch liegen und wirft Konzernen wie VW mit ruhiger Stimme
      "Vaterlandsverrat" vor, weil sie "ihre Werke in Ostdeutschland vom Staat
      finanzieren lassen".

      Ökonomen wie Joachim Starbatty und Manfred Neumann käme so etwas nicht über
      die Lippen. Der Tübinger Starbatty hat zwar mit drei Kollegen gegen den Euro
      geklagt, aber zu Hoffmanns neuer Kampagne sagt er, und es klingt leicht
      abfällig, "lieber nichts". Neumann warnt vor "etwas überbordendem
      Geldmengenwachstum" und erklärt, der Euro sei kein Konjunkturpaket, "sondern
      die Währung, mit der wir in eine schwierige Konjunkturlage gekommen sind".
      Voraussetzung für einen Erfolg des Euros sei, dass die europäischen
      Regierungen nationale Interessen hinten anstellten, sagt Starbatty. Davon
      aber sei nichts zu sehen. Die vergangene Woche der Euro-Euphorie beeindruckt
      ihn deshalb nicht: "Das kennen wir doch schon aus der Bibel. In der einen
      Woche heißt es ,Hosianna`, in der nächsten ,Kreuziget ihn`."


      HANDELSBLATT, Montag, 07. Januar 2002, 06:01 Uhr
      Avatar
      schrieb am 08.01.02 13:40:47
      Beitrag Nr. 57 ()
      Bush erwartet Budgetdefizit
      George W. Bush.

      Nach fünf Jahren mit einem Überschuss im Staatshaushalt bereitet US-Präsident George W. Bush die Öffentlichkeit auf eine Verschlechterung der Finanzlage vor: «Es kann sein, dass wir in diesem Jahr keinen ausgeglichenen Haushalt erreichen».

      Als Ursachen der Entwicklung nannte Bush zehn Monate vor den Zwischenwahlen die Rezession und die Ausgaben im Krieg gegen den Terror. Die Regierung rechnet damit, dass der Haushalt deswegen mindestens die nächsten drei Jahre mit einem Defizit abschliessen wird.
      Die oppositionellen Demokraten machen jedoch vor allem Bushs Steuersenkungspolitik für den erwarteten Ausgabenüberhang verantwortlich. Das Zehnjahresprogramm mit Steuersenkungen im Umfang von 1,35 Billionen Dollar wurde im vergangenen Jahr vom Kongress verabschiedet. Nach Beratungen mit Zentralbankpräsident Alan Greenspan verteidigte Bush am Montag jedoch die geplanten Entlastungen für Bürger und Unternehmen.

      Bush wird am 4. Februar den Haushalt für das Finanzjahr 2002/2003 vorlegen. Der Budgetentwurf hat einen Umfang von voraussichtlich zwei Billionen Dollar. Nach Informationen aus Regierungskreisen soll der Verteidigungsetat von 345 Milliarden Dollar in diesem Jahr um mindestens 20 Milliarden Dollar ausgeweitet werden.
      Avatar
      schrieb am 08.01.02 16:31:28
      Beitrag Nr. 58 ()
      ARBEITSWELT

      Amerika - ganz unten

      Inkognito tauchte die US-Sozialkritikerin Barbara Ehrenreich in die Welt der Billigjobs ab. Ihre Erfahrungen als Putzfrau und Verkäuferin wurden in den Vereinigten Staaten zum Bestseller.

      Knieschoner. Ein Königreich für ein paar Knieschoner. Auf allen Vieren kriecht Barbara Ehrenreich auf dem steinernen Fußboden einer Villa in Portland auf und ab und schrubbt die Fliesen. Fluchen könnte sie vor Schmerz. Doch sie muss sich zusammenreißen.
      Die Beine, die neben ihr geschäftig durch die Küche stöckeln, gehören der Hausherrin. Mit einem Mal hält sie inne. Ehrenreich fühlt sich von einem durchdringenden Blick auf den Boden genagelt. Nun also ist es passiert. Sie ist erkannt worden, trotz der hochgebundenen Haare und der grüngelben Putzuniform. Vielleicht hat diese Frau einmal bei ihr eine Vorlesung gehört oder sie zufällig im Fernsehen gesehen. Was sagen? Wie sich erklären?

      Schweiß perlt ihr von der Stirn und tropft auf den Marmor. Und dann hört sie die Stimme von oben herab fragen: "Wenn Sie schon dabei sind, können Sie eben noch schnell die Eingangshalle putzen?" In jener Nacht schreibt Ehrenreich in ihr Laptop-Tagebuch: "Putzpersonal ist unsichtbar." Das war noch eine der angenehmsten Lektionen, die die amerikanische Sozialkritikerin, Feministin und Autorin bei ihrem Undercover-Ausflug in die Welt der Billigjobs lernte.

      In der Tradition Günter Wallraffs, den solche Reportagen aus der Arbeitswelt einst in Deutschland berühmt machten, war die 59-Jährige zwischen 1998 und 2000 dreimal für je einen Monat in unterschiedlichen Rollen abgetaucht, um Amerika neu kennen zu lernen - von ganz unten. Ehrenreich servierte Hotdogs in Florida, feudelte in einer Putzkolonne in Maine, füllte Regale bei Wal-Mart und fütterte Alte im Pflegeheim.

      Ihre Regeln: jeweils den bestbezahlten Job annehmen (und halten!) und die billigste Wohnung suchen, um vom Lohn der Arbeit leben zu können. Mehr als einmal verfluchte die promovierte Biologin dabei den Tag, an dem sie sich auf diesen Selbstversuch eingelassen hatte, der ausgerechnet in einem französischen Restaurant in New York begann.

      Lewis Lapham, Herausgeber des Intellektuellenmagazins "Harper`s", hatte Ehrenreich zur Themenbesprechung geladen. Bei Lachs an Feldsalat driftete das Gespräch ab zur Armut in Amerika. Wie, so fragten sich die beiden, können Niedriglohnarbeiter - fast ein Drittel der amerikanischen Arbeiterschaft - von sechs oder sieben Dollar Stundenlohn leben? Wie schaffen es insbesondere die vier Millionen Frauen, die von Bill Clintons gefeierter Sozialhilfereform "Welfare to work" in schlecht bezahlte Jobs geschickt wurden? "Eigentlich müsste ein Journalist rausgehen und das selbst ausprobieren, ganz altmodisch", fand Ehrenreich. Lapham lächelte und antwortete: "Ja, du."

      Ehrenreich war nicht begeistert. Sie hatte sich einen Namen gemacht als scharfzüngige Kolumnistin, Autorin analytischer Essays und eines Dutzends provokanter Bücher. Sie gilt als unorthodoxe Intellektuelle, lebt in ihrem Haus nahe dem Ferienparadies Key West in Florida und ist ihr eigener Boss. Warum sollte ausgerechnet sie Gummihandschuhe überstreifen und freiwillig in die Knie gehen?

      "Welcher Teufel mich da geritten hat, wer weiß? Vielleicht habe ich gehofft, dass die Leute leichter in eine solch fremde Welt folgen, wenn sie von jemanden aus der eigenen sozialen Klasse dorthin geführt werden."

      Jahrelang hatte sich Ehrenreich erfolglos die Finger wund geschrieben zum Thema soziale Ungleichheit. Die Armutsfakten des reichsten Landes der Erde kann sie im Schlaf herbeten: etwa, dass 32 Millionen Amerikaner unterhalb der Armutsgrenze leben und jedes sechste Kind in Armut aufwächst; dass ein Fünftel der zwei Millionen Obdachlosen arbeitet; dass über sieben Millionen Amerikaner zwei Jobs brauchen zum Überleben und fast 39 Millionen nicht krankenversichert sind.

      Doch keiner ihrer Artikel hat je so viel Aufsehen erregt wie ihr Erlebnisbericht "Nickel and Dimed", in Deutschland nun erschienen unter dem Titel "Arbeit poor". "Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für alle Kongressabgeordneten werden", empfahl die "New York Times".


      Zumindest einige scheinen es gelesen zu haben, denn in Washington ist erstmals eine Diskussion um den Erfolg des Welfareto-work-Programms entbrannt. Zwar ist die Hälfte aller Sozialhilfeempfänger zurück in Jobs - doch deren Lebensbedingungen haben sich oft verschlechtert. Kirchen und Wohlfahrtsverbände registrieren einen Ansturm auf Suppenküchen.

      Aber erst seit Clinton aus dem Amt ist und die Konjunktur abbremst, trauen sich die Demokraten, Zweifel zu äußern - so jedenfalls erklärt Ehrenreich die Aufmerksamkeit für den Überlebenskampf der Billiglöhner, den sie in ihrem Buch nachfühlbar macht, inklusive der Gründe für ihr Scheitern.

      (Ab-)Grund Nummer eins sind zu hohe Mieten. Niedrigstlohn-Jobs fallen oft in Städten und Touristenorten an - genau dort, wo ein Dach überm Kopf am teuersten ist. Als Ehrenreich in Key West als Bedienung anheuerte, war die nächste erschwingliche Wohnung 30 Meilen entfernt. Das bedeutete: bis zu zwei Stunden pendeln täglich.

      Wer die zwei Stunden zum Geldverdienen braucht, muss näher am Arbeitsplatz wohnen, und so zog Ehrenreich bald an den Stadtrand von Key West. Für 675 Dollar mietete sie eine acht Quadratmeter große Wohnwagenhälfte. Damit hatte sie es besser als viele ihrer Kollegen. Eine lebte in ihrem Auto auf dem Parkplatz, andere teilten sich zu viert ein Zimmer.

      In Minnesota erlebte Ehrenreich dann, wie die Abwärtsspirale in Schwung kommt. Als sie die Kaution für eine Wohnung nicht vorstrecken konnte, zog sie in ein Billigmotel: 37 Dollar zahlte sie pro Nacht für ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und große Angst, weil die Tür nicht richtig schloss. Kochen konnte man dort nicht. Also musste sie Junk-Food kaufen.

      "Es ist unglaublich teuer, zu arm für eine Wohnung zu sein", sagt Ehrenreich. Dabei kam sie besser ausgerüstet in diese Welt als die "echten" Working Poor: Sie hatte ein Auto, war bei bester Müsli-Gesundheit, und tief unten im Koffer lag die Kreditkarte, falls alle Stricke reißen.

      "Man braucht keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, um zu merken, dass etwas faul ist, wenn sich ein gesunder, allein stehender Mensch trotz zehn Stunden Arbeit am Tag kaum über Wasser halten kann", schreibt sie.

      Ihre Erkenntnisse markieren das Ende des uramerikanischen Glaubens: Wer hart genug arbeitet, wird es auch schaffen. Mit diesem Traum, der noch heute in jeden Kinderkopf gepflanzt wird, räumt Ehrenreich gründlich auf: "Ich hätte nie gedacht, dass man härter arbeiten kann, als man es je für möglich gehalten hat, und trotzdem immer tiefer in Schulden versinkt."

      Eine Autoreparatur, ein krankes Kind, eine unerwartete Rechnung genügen, um das Leben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Eis der eigenen Existenz ist millimeterdünn. Wer durchbricht, kommt ohne Hilfe nicht wieder raus.

      Dass ihr Experiment finanziell eng werden würde und körperlich aufreibend, darauf hatte Ehrenreich sich eingestellt. Schließlich kam sie nicht ganz unvorbelastet. Ihr Vater war Kumpel in einer Kupfermine in Montana gewesen, ihre Mutter Putzfrau, ihr erster Mann Hilfsarbeiter, bevor er Gewerkschaftsfunktionär wurde.

      Sie alle waren Blaumann-Intellektuelle, Arbeiter mit ausgeprägtem politischem Bewusstsein und klarem Klassenverständnis. Doch die tagtäglichen Demütigungen, denen Niedriglohnarbeiter ausgesetzt sind, trafen Ehrenreich völlig unvorbereitet. "Man wird wie ein potenziell kriminelles Subjekt behandelt", sagt sie. Die Fragen im Wal-Mart-Bewerbungsbogen: Sind Sie vorbestraft? Haben Sie je gestohlen? Würden Sie melden, wenn ein Kollege stiehlt?

      Weil Zeit Geld ist, erklärt der Wal-Mart-Mann zur Einführung, dass kollegiales Plaudern während der Arbeitszeit ebenfalls Diebstahl ist: Zeitdiebstahl am Arbeitgeber, und damit strafbar. Auch vor Gewerkschaften habe man sich zu hüten, die bergen Gefahren für die Arbeiter.

      Neu für Ehrenreich waren Drogentests - und die Entdeckung einer ihr gänzlich neuen Produktlinie: In den US-Drogerien gibt es Regale voller Innenspülungen. Rund 20 Dollar teure Medikamente namens CleanP ("Klare Pisse") sichern dem Heer von Lohnsklaven Anstellungen für sieben Dollar die Stunde. Innerlich gereinigt muss die Bewerberin dann, stets beäugt von einer Mitarbeiterin des potenziellen Arbeitgebers, in einen Becher pinkeln.

      Bei ihren Jobs stieß Ehrenreich auf Willkür und Missbrauch. Vorarbeiter lassen zum Rapport antreten und schimpfen Mitarbeiter aus wie kleine Kinder. Der erste Wochenlohn wird gern zur Hälfte einbehalten, damit man am Montag auch wirklich wieder auftaucht. Pausenräume ohne Fenster, Toiletten ohne Schlösser, Taschen und Spinde können jederzeit durchsucht werden. "Da draußen herrscht Diktatur. Wer die Welt der Billigjobs betritt, gibt seine Bürgerrechte an der Pforte ab", schreibt Ehrenreich in ihrem Buch.

      Widerstand gegen solche Behandlung ist ebenso rar wie Solidarität unter den Kollegen. Als Ehrenreich einmal anregt, dass das Putzteam das Pensum einer kranken Kollegin übernimmt, wenden sich alle wortlos ab. Individuelle Verantwortung ist in allen US-Bevölkerungsgruppen fest verankert und schlägt im Zweifel immer die soziale Verantwortung. Nach einer Studie der Universität Harvard glaubt die Hälfte der Amerikaner, dass die Armen selbst schuld sind an ihrer Armut.

      Ehrenreich beschreibt eine andere Realität: Die Working Poor vernachlässigen ihre eigenen Kinder, um sich um die von anderen zu kümmern. Sie leben in miesen Behausungen, damit andere Häuser perfekt gewienert werden können. Sie leiden Not, damit die Inflation gering bleibt und die Aktienpreise hoch.

      "United we stand", ruft es seit den Anschlägen vom 11. September von jeder Plakatwand der USA - für Ehrenreich ein Grund, einen neuen Gesellschaftsvertrag zu fordern: "Wenn unser Sinn für Solidarität stärker sein soll als der Stoff der US-Flagge, müssen wir Amerikas arme Arbeiter einbeziehen."

      MICHAELA SCHIEßL
      Avatar
      schrieb am 08.01.02 16:59:17
      Beitrag Nr. 59 ()
      Pressemitteilung des DIW Berlin vom 08.01.2002


      Schlagzeile Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung 2002/2003 Weltwirtschaft in der Krise

      Zusammenfassung Die weltwirtschaftliche Lage gibt Anlass zu großer Besorgnis. Grund ist eine Entwicklung, die zu Beginn des Jahres 2001 noch nahezu ausgeschlossen schien: Das zuvor kräftige Wachstum ist im Laufe des Jahres fast zum Stillstand gekommen. Die seit dem vergangenen Frühjahr spürbare Konjunkturschwäche hat sich im weiteren Jahresverlauf verstärkt und immer mehr Länder und Regionen in Mitleidenschaft gezogen. Besonders belastend ist, dass sich alle maßgeblichen wirtschaftlichen Regionen fast im Gleichschritt in die Krise bewegt haben; Impulse gehen derzeit von keiner größeren Volkswirtschaft aus. Siehe Wochenbericht 1-2/2002.

      Details Von erheblicher Bedeutung für die gegenwärtige Krise war eine Kumulation ungünstiger Einflüsse. Der Ölpreisschock, die restriktive Geldpolitik in den Vorjahren, der Zusammenbruch der Rentabilitätserwartungen im IT-Sektor und die Tierseuchen in Europa erwiesen sich in ihrer Gesamtheit als ein Gift, das die Fortsetzung des kräftigen Aufschwungs aus dem Jahre 2000 verhindert hat.
      Das unerwartet hohe Tempo, mit dem sich die Konjunkturschwäche ausgebreitet hat, wirft die Frage auf, ob die Globalisierung eine neue Dimension erlangt hat. Die traditionelle Übertragung von Zyklen über die Handelsströme hat offensichtlich an Bedeutung verloren. Die aktuelle Exportentwicklung spiegelt die Konjunkturschwäche nur unvollkommen wider. Der Einbruch der Vertrauensindikatoren in Europa, vor allem aber in Deutschland spricht dafür, dass die Eintrübung des Konjunkturklimas in einer wichtigen Region wie Nordamerika die Erwartungen in allen Industrieländern drückt und die Investitionsneigung unmittelbar beeinträchtigt. Dies war in früheren Zyklen in dieser Intensität nicht zu beobachten.
      Wann und wie rasch die Krise überwunden werden kann, hängt entscheidend von der wirtschaftspolitischen Reaktion ab. Nur in den USA wurde bisher massiv gegengesteuert. Sowohl die Geldpolitik als auch die Finanzpolitik haben einen ausgeprägten Expansionskurs eingeschlagen. Im Euroraum reagiert die Wirtschaftspolitik dagegen nur schleppend. Eine Wende zum Besseren kann folglich nur von den USA ausgehen. Aufgrund der tiefgreifenden Unsicherheit, zu der auch weiterhin die weltpolitischen Ereignisse beitragen, dürfte die Erholung etwas länger als üblich auf sich warten lassen.
      Aus globaler Perspektive birgt dieses Erholungsszenario durchaus Risiken. Es beruht nämlich darauf, dass die weltwirtschaftlichen Impulse wieder - wie schon während fast der gesamten neunziger Jahre - von den USA ausgehen. Folge dieser permanenten Lokomotivfunktion ist, dass die USA mittlerweile im Außenhandel Fehlbeträge in bedenklicher Höhe akkumuliert haben. Dadurch könnte es zu Verwerfungen auf den Devisenmärkten kommen, die den Erholungsprozess gefährden. Ein Weg mit geringeren Risiken wäre es, wenn die Belebung stärker von Europa und Asien getragen würde, deren Überschüsse im Außenhandel auf einen Spielraum für stimulierendes Handeln hindeuten. Denn die im Vergleich zu den USA günstige externe Verschuldungsposition des Euroraums lässt eine höhere Absorption zu.
      Rezessive Entwicklung in Deutschland
      Bis vor kurzem bestand noch die Hoffnung, dass die konjunkturelle Schwäche in Deutschland nicht in eine Rezession mündet. Doch erwiesen sich die Belastungen, auch unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September, letztlich als zu stark. Jetzt ist absehbar, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion im zweiten Halbjahr 2001 merklich zurückgegangen ist.
      Nach allen vorliegenden Indikatoren wird die rezessive Entwicklung aber verhalten ausfallen. Schon zu Beginn dieses Jahres ist mit einer Stabilisierung in den USA zu rechnen; im Frühjahr wird dort eine spürbare Erholung einsetzen
      Ohne die kräftig anziehende Konjunktur in den USA würde zumindest bis zur Mitte dieses Jahres Stagnation, wenn nicht gar Rezession herrschen. Erst dann nämlich werden die belebenden Impulse der geldpolitischen Lockerung vom Vorjahr voll wirksam. Zwar geht schon von den deutlich abgeschwächt steigenden Verbraucherpreisen bei zunehmenden Nominaleinkommen ein expansiver Impuls aus. Dieser allein ist nicht stark genug, um eine konjunkturelle Wende herbeizuführen. Die Binnennachfrage wird damit in Deutschland nach wie vor auch im internationalen Vergleich schwach bleiben.
      Der zu erwartende Aufschwung wird in seiner Anfangsphase - wie üblich - durchaus kräftig sein, ohne allerdings auch nur annähernd das Tempo von 1999/2000 zu erreichen. Dazu sind das weltwirtschaftliche Umfeld zu ungünstig und die binnenwirtschaftlichen Impulse zu schwach. Im kommenden Jahr dürfte sich der Aufschwung verhalten fortsetzen. Dies gilt aber nur unter der Voraussetzung, dass es zu keinen weiteren außenwirtschaftlichen Störungen kommt, die Finanzpolitik die automatischen Stabilisatoren in vollem Umfang wirken lässt und die Geldpolitik ihren derzeitigen expansiven Kurs beibehält.

      Wirtschaftspolitik
      Die konjunkturelle Schwäche im Euroraum und die rezessiven Tendenzen in Deutschland begründen erhebliche Anforderungen an die Wirtschaftspolitik. Die Abschwächung ist - anders als 1992/93 und auch 1981/82 - nicht das Ergebnis wirtschaftspolitischen Wollens.
      Die Konjunkturschwäche ist also aus wirtschaftspolitischer Perspektive ein Unfall - mit allerdings fatalen Folgen für Wachstum und Beschäftigung. Die unbefriedigende Situation ist nach dem Abklingen des Ölpreisschocks ausschließlich das Resultat einer Nachfrageschwäche. Gefordert ist jetzt ein Mehr an konjunkturpolitischer Flexibilität für alle Politikbereiche.
      Die Finanzpolitik muss ihre Konsolidierungsstrategie überdenken. Mit der Revision ihres Stabilitätsprogramms hat die Bundesregierung zugestanden, dass sie unter den gegenwärtigen Umständen zumindest kurzfristig den bisher verfolgten Konsolidierungspfad verlassen muss. Die jüngsten Haushaltsentwicklungen haben eindringlich gezeigt, wie konjunkturabhängig das Erreichen von Konsolidierungszielen letztlich ist. Die Elemente müssen mithin an Gewicht gewinnen, die einen antizyklischen finanzpolitischen Kurs ermöglichen, auch wenn der finanzpolitische Spielraum derzeit gering ist. Ein großes Hindernis für mehr fiskalische Flexibilität ist die schwache Finanzkraft der Kommunen.
      Auch die Geldpolitik ist gefordert, ihre Strategie im Lichte dieser Entwicklungen zu überdenken. Wichtig ist, dass die Maßnahmen der EZB noch mehr an der Zukunft orientiert und flexibler sind als bisher. Längeres Abwarten stabilisiert keine Erwartungen, sondern lässt für die Marktteilnehmer das Eintreten einer konjunkturellen Schwäche oder einer Überhitzung immer wahrscheinlicher werden. Zögern destabilisiert also. Untauglich ist somit das Argument, die EZB hätte - anders als auch vom DIW Berlin immer wieder gefordert - die Zinsen im Vorjahr deshalb nicht so rasch senken können, weil der aktuelle Preisauftrieb zu hoch gewesen sei. Bei den Preissteigerungen handelte es sich aber, wie auch die EZB konzedierte, im Wesentlichen um Einmaleffekte, die im Laufe des Jahres erwartungsgemäß wieder abklangen. Die Geldpolitik hätte also Spielraum für frühzeitige Zinssenkungen gehabt, um den Abschwung zu mildern.
      Vielfach wird behauptet, dass der Lohnpolitik in Zeiten der Konjunkturschwäche eine besondere Verantwortung zukommt. Durch maßvolle Lohnabschlüsse, die auch unter Berücksichtigung der Preissteigerungen den Produktivitätsspielraum nicht ausschöpfen, könne sie einen Beitrag zur Überwindung der Rezession leisten. Bei einer Nachfrageschwäche kann Lohnzurückhaltung im obigen Sinne aber zum Bumerang werden. Die Lohnentwicklung sollte vielmehr ihren verteilungsneutralen Spielraum in Höhe von etwa 3 % ausschöpfen.


      Von der Lohnpolitik kann nicht die Überwindung einer nachfragebedingten Konjunkturschwäche eingefordert werden. Eine solche Schlussfolgerung sollte allerdings nicht als Freibrief für überzogene Lohnerhöhungen verstanden werden. Die Aussage, dass durch mehr Lohn immer mehr Nachfrage entsteht, ist falsch. Lohnerhöhungen, die den aus Produktivitätszuwachs und Zielinflationsrate der Zentralbank gesetzten Spielraum überschreiten, gefährden entweder die Preisstabilität und ziehen Zinserhöhungen nach, oder sie schmälern unmittelbar die Gewinne und dämpfen damit die wirtschaftliche Situation. Sobald die Lohnsteigerungen die Angebotsbedingungen verschlechtern, können die potentiellen Nachfragesteigerungen, die durch die Lohnerhöhungen entstehen, nicht mehr realisiert werden.



      Kontakt Pressereferentin Dörte Höppner
      Telefon: +49 30 89789-249
      Fax: +49 30 89789-119
      dhoeppner@diw.de
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 11:10:45
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mit Beginn des neuen Jahres Jahres müssen US-amerikanische Unternehmen
      jedes Jahr den gesamten Wertverfall einer sogenannten Goodwill-Prämie
      abschreiben. Die Goodwill-Prämie ist der Teil des Kaufpreises bei einer
      Firmenakquisition, der über den Vermögenswerten des gekauften Unternehmens
      liegt. Bisher war es möglich, Goodwill-Abschreibungen über 40 Jahre zu
      verteilen.

      Nach den neuen Richtlinien muß zum Beispiel AOL Time Warner in den
      nächsten Monaten voraussichtlich 40 bis 60 Milliarden US-Dollar
      abschreiben. Der Londoner Times
      [http://www.thetimes.co.uk/article/0,,5-2002016609,00.html] zu Folge
      könnte sich der gesamte Abschreibungsbedarf an Goodwill bei eingekauften
      Internet-Unternehmen in den USA in den nächsten drei Monaten auf bis zu 1
      Billion US-Dollar summieren.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 23:29:18
      Beitrag Nr. 61 ()
      D I E M A L I K - K O L U M N E

      Kreative Buchhalter und falsche Theorien


      Seit 1998 präsentiert die US-Regierung Jahr für Jahr einen stetig wachsenden Haushaltsüberschuss. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieser jedoch als geschickt getarntes Defizit, meint Fredmund Malik.




      Management-Guru:
      Fredmund Malik


      US-Präsident Bill Clinton hatte es 1998 als Jahrhunderterfolg höchstpersönlich bekannt gegeben: Die Schuldenwirtschaft der USA ist vorbei und mit dem Fiskaljahr 1997 sind aus den chronischen Haushaltsdefiziten Überschüsse geworden - wegen der wiedererrungenen Ausgabendisziplin der Regierung, wegen der boomenden Wirtschaft, und weil überhaupt alles ganz anders zu werden versprach, weil man nun eine New Economy und insgesamt ein Neues Paradigma hatte. Im historischen "Jahr der Verkündung" wurde der Überschuss mit 39 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Das jahrelang über der US-Wirtschaft hängende Damoklesschwert sich akkumulierender Staatsschulden war damit verschwunden, und wenn ein republikanischer Präsident eines fortzusetzen garantiert, dann doch Finanzdisziplin.

      Wahrheit der Flows of Funds

      In Finanzangelegenheiten sollte man genau sein. Daher schaut man zweimal auf die Zahlen und - da es ja inzwischen auch die Doppelte Buchhaltung gibt - sicherheitshalber auch an einen zweiten Ort. An jene Stelle nämlich, wo die Kreativität der Finanzspezialisten nicht hinzudringen vermag, dorthin, wo die wirkliche Wirklichkeit ist.

      In ihren regelmäßigen Berichten über den "Flow of Funds" weist die US-Bundesbank im Kapitel "Credit Market Borrowing" unter der Rubrik "U.S. Government Securities" für das Jahr 1997 die Zahl 236.5 aus. Das war die Wirklichkeit und die Wahrheit über den Zustand der amerikanischen Bundesfinanzen. Der Haushalt für 1997 schloss nicht mit einem Überschuss von 39 Milliarden Dollar, sondern mit einem Defizit von 236.5 Milliarden Dollar. Um diesen Betrag sind die amerikanischen Staatsschulden netto gestiegen.

      Alle Überschüsse sind Defizite

      Hat es sich seither gebessert? Sind die neue Disziplin und die Segnungen des Neuen Paradigmas nur etwas verzögert wirksam geworden? Ja, wenn man auf die offiziellen Zahlen des Budgets schaut. Für 1998 wurde ein Plus von 69 Milliarden, für 1999 ein Plus von 124 Milliarden und für 2000 ein solches von 236 Milliarden bekannt gegeben. Für 2001 wird der Überschuss auf 281 Milliarden geschätzt.

      Wie ist die Wirklichkeit? Im Jahr 1998 war es statt des Überschusses ein Defizit von 418 Milliarden, 1999 ein Loch von 520 Milliarden und in 2000 ein Minus von 137 Milliarden. Den neuesten FED-Ziffern zufolge wird für 2001 ein Defizit von 480 Milliarden entstehen.

      Kunst der kreativen Buchhaltung

      Lügt das offizielle Amerika? Nein. Man kommuniziert nur sehr geschickt. Vor allem lässt man das Publikum - wie immer - mit der Interpretation der Zahlen allein. Wesentliche Beträge werden "off budget" geführt, sie werden also einfach aus dem offiziellen Budget ausgeklammert, zum Beispiel die Mittel für das Departement of Education. Selbstredend sind das Zahlungen, die die Regierung zu leisten hat. Am ergiebigsten schenken jene Positionen ein, die in Wahrheit Verpflichtungen sind, aber als Einnahmen verbucht werden, zum Beispiel die Social Security Funds. In Summe ergibt das, obwohl alle über Überschüsse reden, die größte Staatsverschuldung, die Amerika je hatte.

      Der angebliche Sieg von politischer Disziplin und Weisheit und die Segnungen der New Economy sind in Wahrheit ein Sieg der Kreativität der Buchhalter. George Orwell lässt grüßen ...

      Die amerikanische Regierung ist in guter Gesellschaft. Das gesamte Amerika hat sich durch kreative Buchhaltung schön und reich gerechnet. Es ist tiefer in Schulden als je zuvor. Die Gesamtverschuldung der USA beträgt rund 280 Prozent des Sozialprodukts.

      Bankrotte Gläubiger



      Zur Person:
      Fredmund Malik gilt als einer der international renommiertesten Management-Consultants und -Lehrer. An der Elite-Uni St. Gallen lehrt der Professor seit 1978 Ökonomie mit Schwerpunkt Unternehmensführung, seit 1984 leitet er außerdem das Management Zentrum St. Gallen.
      Der gebürtige Österreicher berät zahlreiche Unternehmen in Fragen des General-Mangement, der Strategie sowie der Personalentwickung und hat als wissenschaftlicher Autor über 150 Schriften zu aktuellen Management-Themen verfasst. Regelmäßig gibt er die "Malik on Management"-Letters heraus.


      Finanziert wird die ganze Sache in noch immer steigendem Ausmaß vom Ausland. Rund 40 Prozent der in privaten Händen liegenden amerikanischen Staatspapiere sind im Besitz von Ausländern. Der größte Teil wiederum befindet sich in Japan. US-Treasury Bonds sind im Grunde noch die einzigen Valeurs, die die Japaner besitzen, nachdem sich dort alles immer schneller im deflationären Malstrom entwertet.

      Ein Treppenwitz der Finanzgeschichte: Die einzigen Werte der Japaner sind Forderungen gegen den größten Schuldner der Geschichte. Aber ist es nicht wenigstens ein guter Schuldner? Mit besten Bewertungen seitens der Agenturen? - So gute Bewertungen, wie sie ja auch die Japaner selbst und ihre umliegenden Tiger-Nachbarn bis 1997 und teilweise lange darüber hinaus erhielten - weil sie alle natürlich genauso kreative Buchhalter haben wie die US-Regierung, die an denselben Top-Universitäten ausgebildet und mit denselben Theorien programmiert wurden.

      Falsche Theorien

      Schade nur, dass es die falschen Theorien sind. Wie schön wäre es doch, wenn man ewig Schulden machen könnte; wenn sie niemals fällig gestellt würden, oder immer "umstrukturiert" werden könnten; oder wenn es immer ein Inflatiönchen gäbe, das sie entwertete. Aber leider: alle Rechnungen müssen bezahlt werden. Und es fragt sich immer nur, von wem. Mit dem Ende des historisch längsten und größten Bullmarket hat eine Periode des Rechnungenbezahlens begonnen. Argentinien und Enron sind nur der Anfang
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 11:04:00
      Beitrag Nr. 62 ()
      14.01.2002 08:20
      Neue Studie
      Das Sozialsystem gerät aus den Fugen
      Freiburger Wissenschaftler: Ohne tief greifende Reformen gehen in Zukunft zwei Drittel des Einkommens für Abgaben drauf.
      Von Marc Beise


      (SZ vom 14.1.) – Vor einem Kollaps des Sozialsystems warnen Experten der Universität Freiburg. Dies betrifft vor allem die Gesundheitspolitik. Wenn der Staat nicht radikal umsteuere, würden Kranken- und Pflegeversicherung bald massiv unter Druck geraten und nur noch mit extrem hohen Beitragssätzen finanzierbar sein.
      „Was die Politiker aller Parteien verschweigen: die gegenwärtige Fiskalpolitik ist nicht nachhaltig. Die Regierenden lügen sich für die Gegenwart in die Tasche und bürden den nachfolgenden Generationen dann nicht mehr zu bewältigende Lasten auf“, warnte der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.

      Rechnung über Generationen

      Der Wissenschaftler, der an den Universitäten Freiburg im Breisgau sowie Bergen in Norwegen lehrt, ist für die Methode der Generationenbilanzierung bekannt.

      Dabei wird mit Hilfe von computergestützten Kalkulationen die Wirkung etwa der Renten- oder Gesundheitsgesetze auf heutige und künftige Generationen berechnet (SZ v. 22.1.2001).Das Prinzip ist einfach: Für jedes durchschnittliche Individuum der heute lebenden Jahrgänge wird ermittelt, was es nach derzeitigem Stand in seiner verbleibenden Lebenszeit an den Staat in Form von Steuern, Beiträgen und Gebühren zahlen wird.

      Dem werden alle Einnahmen gegenübergestellt, etwa Rentenzahlungen, Kindergeld und Sozialhilfe. Der Saldo ergibt das so genannte Generationenkonto. Damit schauen Raffelhüschen und seine Wissenschaftler weiter in die Zukunft, als dies in der offiziellen Haushaltsrechnung geschieht, die nur die bestehende Staatsverschuldung misst.

      Zeitbombe

      „Diese Kurzsicht ist verhängnisvoll“, sagt Raffelhüschen. „Sie verbirgt die tickende Zeitbombe im System.“ Hauptproblem der Deutschen sei deren „doppelter Alterungsprozess“: Immer weniger Junge versorgen immer mehr Alte, die zugleich dank des medizinischen Fortschritts immer älter werden.

      Entsprechend sinken die Beitragseinnahmen der umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme, während die Ausgaben steigen. Anders als von der Politik dargestellt, handele es sich dabei über wenige Jahrzehnte gerechnet um gewaltige Defizite, die mit den üblichen Korrekturen nicht mehr aufgefangen werden können.

      Dass die Rentenversicherung langfristig nur zu retten ist, wenn sie durch eine private Zusatzversorgung ergänzt wird, hat sich mittlerweile herumgesprochen und zur Riester-Rente geführt. Eine noch viel größere Gefahr jedoch sehen die Wissenschaftler für die gesetzliche Kranken- und die Pflegeversicherung.

      Nach heutigem Stand tragen nur noch die bis zu 25-Jährigen mit ihren Nettobeitragszahlungen zur Finanzierung des Sozialversicherungssystems bei.

      Alle anderen Jahrgänge empfangen Nettotransferzahlungen vom Staat: „Nur nehmen und nicht geben: das kann nicht gut gehen,“ sagt Raffelhüschen. In Deutschland werde immer von einer gegenwärtigen Gesamtverschuldung von rund 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesprochen.

      „Nimmt man aber die Belastung der zukünftigen Generationen dazu“, sagt Raffelhüschen, „sind es nach unseren Berechnungen 254 Prozent des BIP. Damit kommen auf die Steuerzahler in wenigen Jahren bereits ungeahnte zusätzliche Lasten in Billionenhöhe zu.“

      "Die Ruhe trügt"

      Beim isolierten Blick auf die Krankenversicherung (GKV) wird die Diskrepanz noch deutlicher. Gerade einmal die heute 13- bis 33- Jährigen werden im weiteren Verlauf ihres Lebens mehr in das System einzahlen, als sie erhalten – alle anderen Jahrgänge, ob älter oder jünger, sind Nettotransferempfänger.

      Dabei ist die langfristige Finanzierbarkeit der GKV schon allein durch den demographischen Effekt fundamental in Frage gestellt. Berücksichtigt man den zu erwartenden weiteren medizinisch-technischen Fortschritt, verdreifacht sich die Nachhaltigkeitslücke auf mehr als 200 Prozent des BIP.

      Besser hält sich – zunächst noch – die gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV), die 1995 als fünfte Säule der sozialen Sicherung begründet worden ist. In den ersten sechs Jahren konnte der Beitragssatz stabil gehalten und sogar eine Reserve gebildet werden. „Doch die Ruhe trügt“, warnt Raffelhüschen.

      Seit langem bereits sei vom Pflegenotstand die Rede. Also müsse in Pflegeeinrichtungen und Personal investiert werden. Es werde auch kaum dabei bleiben, dass die meisten Pflegebedürftigen von Lebenspartnern oder Kindern versorgt werden.

      Die Folge: Nach Raffelhüschens Berechnungen gibt es unter der lebenden Generation keinen einzigen Jahrgang, der noch Nettobeitragszahlungen leistet.

      Die langfristige Finanzierung der GPV wird also allein durch die zukünftige Generation getragen. Mit einem erheblichen Beitragsanstieg ist zu rechnen. Raffelhüschen: „Die Idee des damaligen CDU-Arbeitsministers Norbert Blüm, das Pflegerisiko ökonomisch sinnvoll zu verstaatlichen, ist gescheitert. “

      Bis zu 30 Prozent Versicherungsbeitrag

      Wo sich heute die Beitragssätze auf knapp 16 Prozent addieren, werden künftig 21 Prozent stehen – allein schon für den Fall, dass alle Kostendämpfungsgesetze greifen und keine Erosion der Beitragsaufkommen stattfindet. Diese Annahmen gelten unter Experten jedoch als unrealistisch optimistisch.

      Kommt es aber auch nur zu einem leichten Kostendruck oder zur geringfügigen Aufkommenserosion, müssen künftige Beitragszahler laut Raffelhüschen mit bis zu 30 Prozent Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag rechnen.

      Samt den Zahlungen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung käme man auf Sozialversicherungsausgaben in der Größenordnung von fast zwei Drittel des Einkommens.

      „Das ist unvorstellbar. Die Politiker sollten beginnen, die Menschen auf schmerzliche Reformen vorzubereiten. Konkret: Die Bürger werden wesentlich mehr Geld zahlen müssen für deutlich weniger Leistung.“
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 04:18:08
      Beitrag Nr. 63 ()
      Wednesday, January 23, 2002

      Deflation strengthens grip
      Bleak outlook forecast as December`s CPI decline shows worst contraction for 18 months


      VANESSA GOULD

      Next Story



      --------------------------------------------------------------------------------

      Deflation tightened its grip on Hong Kong last month when prices fell 3.6 per cent year on year, the worst contraction in 18 months.
      It was the most dramatic monthly fall since prices declined 4.5 per cent year on year in June 2000 and stretches Hong Kong`s deflationary run to 38 consecutive months.


      Even when the one-off effect of the Government`s public housing rental waiver last month is discounted, the composite consumer price index fell 1.6 per cent, continuing November`s fall of 1.4 per cent.

      It brought deflation for last year to 1.6 per cent, compared with the Government`s budget forecast of zero per cent.

      Last month`s rent waiver, by the Hong Kong Housing Authority and Hong Kong Housing Society, sliced 2 per cent off the final CPI figure, which takes in 90 per cent of households.

      Prices last month fell 6.2 per cent for the 50 per cent of households in the lower spending range - composite consumer index A - which measures average monthly household spending between HK$4,400 to HK$18,100.

      CPI housing prices fell 8.7 per cent for the month.

      Standard Chartered regional chief economist Kwok Kwok-chuen said deflation would stay near the 1.5 per cent level in the coming months and could fall faster, but there was still a lot of supply in the residential property market.

      "Unless the economy really picks up spectacularly in the second half of this year, which I don`t expect it to, we`re more likely to see [property] prices remain generally stable," he said.

      Durable goods dropped 7 per cent last month year on year, continuing a pattern for the often big-ticket items which was evident every month last year.

      HSBC chief economist for Greater China George Leung Siu-kay said: "Who would want to buy big-ticket items now?

      "Especially as import prices are falling, and the prices of things such as motor vehicles and electronic goods are still going down . . . after people`s wages have been cut, they will cut out spending on everything except education and housing."

      Mr Leung said deflation would worsen in the coming months.

      "Import prices will drop further because of the recent strengthening of the US dollar against major currencies, particularly the Japanese yen, although that may take several months to filter through, maybe in February or March," he said.

      He did not expect the US dollar to weaken in the first half of this year. The Hong Kong dollar is fixed to the US dollar.

      Further deflationary pressures included recent wage cuts and freezes which would feed into lower business operating costs and result in lower costs overall. As well, wage cuts would dampen consumer consumption and lift pressure on retail prices further.

      The Government`s HK$2,000 rates rebate, announced in Chief Executive Tung Chee-hwa`s policy address speech in October last year, was also due to take effect in the first quarter of this year. There was continuing pressure on the Government and utilities to cut rates and charges.

      Graham Parry, an Asia economist with Lehman Brothers, forecast a 3.2 per cent deflation rate for last month, compared with the consensus view of minus 1.5 per cent.

      Mr Parry said deflation in Hong Kong was still being affected by anaemic demand in the domestic economy, the sharp drop in the cost of oil, the effects of deflation in China, the strong Hong Kong dollar and depreciation of the yen.

      However, the property market was stabilising.

      Electricity, gas and water costs recorded a year on year fall of 2.7 per cent last month, while the alcoholic drinks and tobacco sectors showed the only positive movement by rising 5.5 per cent.
      Food prices, which comprise 27 per cent of the composite CPI, fell 1.1 per cent against December 2000, continuing a trend reflecting cheaper food prices from China thanks to improved supply and distribution methods, Mr Leung said.
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 20:17:08
      Beitrag Nr. 64 ()
      Wirtschaftslage in den USA
      Dr. Kurt Richebächer, früher Chefökonom der Dresdner Bank


      Wahn und Wirklichkeit

      Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft

      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      -- à propos Generationen. Ich bin groß geworden in einer Zeit, als die
      Volkswirte die Aufgabe hatten, nachzudenken. Sie müssen bedenken: Die alte
      Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang zum
      Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die Statistik so
      sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß das Denken
      vollkommen aufgehört hat. Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen
      Diskussion ist heute für mich das niedrigste seit 200 Jahren (vor etwas über
      200 Jahren erschien Adam Smith mit seinem Wealth of Nations). Die Amerikaner
      haben schon in den 20er Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen
      großen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen
      aus England, aus Schweden, aus Österreich -- aber nicht einen aus Amerika.
      Nun zur Sache.

      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den
      vergangenen Jahren eine große Renaissance erlebt, die Wunder der
      Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Ich habe die Sache immer im
      Auge behalten, und ich habe festgestellt, daß die Wunder im Grunde nur in
      der Statistik, aber überhaupt nicht in der Wirtschaft stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist
      die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Jetzt werden Sie fragen: "Wie ist
      denn das möglich?" Das kann ich Ihnen sehr einfach sagen: Es gibt in dieser
      Sache zwei Zahlenreihen -- "Reihe" ist schon übertrieben: es gibt eine
      Reihe, und das andere ist Stückwerk. Also: Das worauf jeder schaut, was
      Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen. Und diese
      Berichte sind in einem Maße frisiert, daß sie keinerlei Beziehung zur
      Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte, wo die Unternehmen
      sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Pro-forma-Gewinne sind errechnete
      Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird, vor allen
      Dingen Zinskosten und Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem
      Motto, diese Kosten spiegelten nicht die organische Entwicklung wider.
      Vodafone machte neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur
      der "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne
      Abschreibungen, ohne Amortisation. Außerdem müssen Sie eines bedenken: Warum
      führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und Mergers
      durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen keine
      Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem eigenen
      Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird das
      extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und
      bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich
      stört, daß nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles Quatsch."

      Denn es gibt eine andere Zahlenreihe. Und das ist die Zahlenreihe, an die
      ich mich als Volkswirt halte. Das ist die Zahlenreihe der amtlichen
      Statistik, der amtlichen Sozialprodukt- und Einkommensstatistik. Die kommt
      jeden Monat heraus und ist sehr ausführlich. Da können Sie, aufgeteilt nach
      20 Branchen, in Details die Zahlen haben -- und dies sind die Zahlen, nach
      denen ich mich richte. Tatsache ist folgende: Die amerikanischen Gewinne
      sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession, bis 1994. Mehr als 50%
      dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von Zinssenkungen. Der Rest kam
      von fallenden Abschreibungen, die ihren Grund darin hatten, daß die
      amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre aufgehört hatte zu investieren.
      Und das übersetzte sich jetzt in sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen
      und explodierende Gewinne. Aber der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre
      1994 auf. In den nächsten fünf Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch
      um 22%. Wie gesagt, das sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten
      die Amerikaner in den vergangenen fünf, sechs Jahren für eine
      "Hochkonjunktur" die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren
      1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen
      Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch
      bei den Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen
      haben in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten
      in Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken
      aufgekauft zu Überpreisen. Die mußten sie irgendwie in der Bilanz
      unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als einen
      immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne einfach
      verschwinden, muß man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen, Nortel hat 49
      Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10 Mrd. Es sind
      unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit bemühen. Aber es gibt
      kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.

      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und Gewinnwunder
      sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder
      fand so wenig statt wie das andere. Mir fiel als erstes auf: Es waren ja
      immer die Zahlen über den gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren
      lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35% der Wachstumsrate. Auf der
      anderen Seite gab es Null Ersparnisbildung, zusammenbrechende
      Ersparnisbildung. Für mich ist es logisch ein Unding, daß man zugleich einen
      Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht
      möglich, denn ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir
      dadurch die Ressourcen freigibt für meine Investition. Das war also von
      vorneherein ein totaler Unfug. Aber niemand nahm Anstoß daran, denn, wie
      gesagt, theoretisches Denken ist völlig abhanden gekommen. Als nächstes
      fielen mir die Computerinvestitionen auf. Es wird dauernd gesagt, gewaltige
      Computerinvestitionen bringen Produktivität. Ja, das tun sie auch. Aber wie?
      Ich verglich nominale Ausgaben für Computer und reale Ausgaben in den beiden
      Sozialproduktrechnungen. In der nominalen Statistik haben die
      Investitionsausgaben der amerikanischen Unternehmen für Computer in der Zeit
      von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen. Das ist gar nichts für eine
      Volkswirtschaft von 10000 Milliarden Dollar BIP. Aber in der Realrechnung
      des Sozialprodukts stehen keine 34, sondern 214 Mrd. Dollar. D.h. in der
      Realrechnung wurden aus einem für Computer ausgegebenem Dollar fast sieben
      Dollar. Wie ist das möglich?

      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der
      Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen,
      und das nennen sie den hedonischen Preisindex. Beim Computer war das nun
      schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in
      den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie, aber es geht wohl um
      Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das
      explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der
      Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich.
      Aus 34 Mrd. wurden in der Statistik 214 Mrd. Diese 214 Mrd. machten 20% des
      realen Sozialproduktwachstums aus. Das war also schon ein dicker Posten. Der
      zweite Schlag kam dann vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die
      amerikanischen Statistiker, daß Software-Ausgaben eigentlich nicht als
      Kosten, sondern als Investitionsausgaben zu betrachten seien. Das gab noch
      einmal 70 Mrd. in die Sozialproduktrechnung hinein. Sie müssen bedenken:
      Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt. Ins Sozialprodukt gehen nur
      Endausgaben. Aber als Investitionsausgaben gehen sie nun ins Sozialprodukt,
      und insgesamt ergab sich dann aus hedonischem Preisindex plus
      Kapitalisierung der Software -- auf dem Papier -- ein Investitionsboom von
      25% des Wachstums oder 1% des Sozialprodukts. Dann gab es eine dritte
      Operation. Im Jahre 1995 empfahl die Boskin-Kommission Verbesserungen der
      Berechnung der Inflationsraten unter stärkerer Berücksichtigung etwaiger
      Qualitätsverbesserungen. Da ging es sehr kompliziert zu. Insbesondere die
      Mieten wurden plötzlich ganz niedrig. Auf diese Weise kamen weitere 0,8%
      Sozialprodukt zustande.

      Wenn Sie jetzt diese drei Dinge zusammenrechnen, dann kommen Sie zu dem
      Ergebnis, daß im Grunde der ganze Investitionsboom überhaupt nicht
      stattgefunden hat, außer in diesen statistischen Veränderungen.

      Ich persönlich habe vor allen Dingen auch den hedonischen Preisindex
      abgelehnt. -- Die Idee scheint ja plausibel zu sein: Mehr Leistung muß
      berücksichtigt werden. Allerdings sind diese hedonischen Dollars, die
      immerhin eine gute Portion des Wachstums ausmachten, Dollars, die kein
      Mensch ausgibt, kein Mensch einnimmt und keiner sieht. Es sind Dollars ohne
      jede Spur von wirtschaftlicher Wirkung. Und deswegen habe ich diese
      Behandlung immer als groben Unfug betrachtet. Aber es führte zu diesen
      phantastischen Zahlen, nicht nur beim Sozialprodukt, sondern auch bei der
      Produktivität. Denn jede statistische Berechnung, die das Sozialprodukt
      erhöht, geht mit gleicher Menge von Dollars in die Produktivität hinein. Und
      so hatten sie plötzlich nicht nur ein Wachstumswunder, sondern auch das
      berühmte Produktivitätswunder.

      Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der
      Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt. Das
      hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen
      Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig investiert,
      und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das
      Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen,
      und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozeß
      dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die
      Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative Nettoinvestitionen,
      und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen, ist längst im Minus. Das
      amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14% gestiegen,
      aber die Abschreibungen sind um 34% gestiegen. Das heißt, Amerika ist
      hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das
      bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf
      hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.

      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden

      Was nun die Gewinne betrifft, so muß man bedenken, daß natürlich der
      hedonische Preisindex keinen einzigen Dollar in die Kasse bringt. Da kommt
      kein Gewinn zustande. Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und
      ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als
      Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert
      ist, daß die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach
      katastrophal ist. Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die
      Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat
      nie stattgefunden. Es hat eben nur in der Statistik stattgefunden, aber
      nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten
      Produktivitätszuwachs für die Unternehmen. Prosperität kommt nicht von
      Produktivitätswundern, sondern sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die
      industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, daß man riesige Fabriken
      bauen mußte, um diese Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man
      investieren mußte, um die Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität
      kommt vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn
      ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die
      Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der
      Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen
      entstehen läßt. Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht
      automatisch von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der
      Kernpunkt bei all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn
      sie diesen statistischen Hokuspokus wegnehmen. Der andere Punkt ist der, daß
      in meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste
      Mißkultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat.
      Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für Kapitalbildung
      und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese Akquisitionen
      betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer: "Restrukturing" und
      "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß Synonyme für
      "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den USA an
      Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja auch gar
      keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Und daher bin ich der Meinung, daß diese Technik, die so gerühmt wird für
      ihre Produktivität, gar keine Profite generiert. Wenn Sie heute die
      Nasdaq-Unternehmen nehmen und all die Abschreibungen berücksichtigen, dann
      haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in
      den roten Zahlen. Das waren Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie
      großenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im
      Aktienmarkt gemacht, haben dann andere Unternehmen gekauft, und die Gewinne
      wurden aufeinandergetürmt. Das waren alles Papiergewinne, Scheingewinne,
      keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug. Und
      insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt,
      das muß doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muß. Da
      kann man 50% mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle
      reiche Leute. Wir haben geglaubt, daß diese Technologie besonders gut sein
      muß, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen
      Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer:
      Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine
      kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen. Und diese
      Quelle fließt nicht bei dieser neuen Technik. Sie fließt auch nicht von
      dieser neuen Shareholder-Value-Kultur, die ja andere Transaktionen vorzieht.
      Ich lese immer wieder, was die amerikanische Notenbank alles unternimmt:
      neun Zinssenkungen, demnächst die zehnte Zinssenkung. Und dann sage ich:
      Aber liebe Leute, allmählich ist es doch Zeit, einmal darüber nachzudenken,
      warum diese Zinssenkungen überhaupt keine Wirkung haben -- abgesehen davon,
      daß sie im Moment den Aktienmarkt hochtreiben. Nebenbei gesagt, die Aktien
      werden immer teurer, da die Gewinne nämlich noch viel schneller als die
      Aktienkurse gefallen sind. Im Transportsektor zahlen sie das 800fache für
      die Gewinne, vielfach sind ja gar keine Gewinne mehr da, und bei Utilities
      (Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom etc.) bezahlen sie das 60fache.
      Bei Dow-Jones-Firmen zahlen sie das 35fache, und das bezieht sich
      wohlgemerkt auf die frisierten Gewinne. Die Gewinne sagen mir, wohin die
      Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über
      die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner
      glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind
      entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.


      Die andere erstaunliche Sache: Alle Rezessionen der Vergangenheit hatten ein
      und dieselbe Ursache. Steigende Inflationsraten zwangen die Notenbank, die
      Bremse zu ziehen, und es kam zu drastischen Kreditrestriktionen. Scharf
      rückläufige Kredite führten zum Abschwung. Das ist die Ursache einer jeden
      wirtschaftlichen Rezession der Nachkriegszeit in Amerika und in Europa
      gewesen. In Amerika hat aber überhaupt keine Verlangsamung der
      Kreditexpansion stattgefunden. In den Boom-Jahren lag die Kreditexpansion
      des privaten Sektors in Amerika, also der Unternehmen und der Konsumenten,
      bei über einer Billion Dollar pro Jahr. Bis 1997 waren die Kredite um etwa
      700 Mrd. Dollar gewachsen. Seit 1998 wachsen sie pro Jahr um über 1000 Mrd.
      Dollar. Aber diese tausend Mrd. Dollar bringen gar nichts mehr. Das Komische
      ist: Sie haben ein scharf rückläufiges Wirtschaftswachstum, sie haben
      zusammenbrechende Gewinne, sie haben zusammenbrechende Investitionen, aber
      sie haben eine Geld- und Kreditexpansion, die alle Rekorde schlägt. Die
      breite Geldmenge wächst um 13,5% -- Kreditwachstum von 1000 Mrd. Dollar im
      privaten Sektor -- im finanziellen Sektor ist auch noch eine gewaltige
      Kreditausweitung im Gange. Wir haben die tollste Kreditausweitung aller
      Zeiten, und dennoch bricht die Wirtschaft einfach zusammen. Es wäre nun an
      der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es denn überhaupt zu dieser
      scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die
      Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das
      möglich? Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne.
      Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bißchen
      Geldmenge, kein bißchen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf
      einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir
      waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro
      Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für
      nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: "Wie können wir die
      Kredite ankurbeln?" Ja, wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir
      sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden
      gehen? Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie
      gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts
      mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der
      einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch
      einigermaßen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind
      ganz stolz darauf, daß der Konsument sein Haus immer mehr bis zum
      Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der
      Wert meines Hauses ist wieder um 10% gestiegen, ich möchte meine Hypothek um
      10% erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So
      einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten
      Wochen und Monaten gemacht. Und darauf sind die Amerikaner auch noch stolz.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, daß die Konsumenten ihre
      Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch
      Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik
      ansehen, dann stellen Sie fest, daß der amerikanische Konsument seit 20 bis
      30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt. Ich habe
      noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die
      Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen
      können. Und das steigt und steigt und steigt. Für mich ist das nun beim
      besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan
      ist im Kongreß gefragt worden: "Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch,
      steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och,
      solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das
      Eigenkapital." Der fand gar nichts dabei. Man muß sich das vorstellen: Die
      Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die
      Konjunktur retten.

      Heute morgen war von Lösungen die Rede. Ich gehöre zu denjenigen, die sagen:
      "Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da
      wieder herauszubringen." Und nebenbei gesagt: Es ist viel schwieriger, als
      wir glauben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sehen Sie sich Japan an. Da wird
      immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem
      Japans besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre
      Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört. Aber auf der anderen
      Seite: Die Konsumenten sparen. Bei Nullzins muß ich ja noch mehr sparen als
      vorher, um meinen Lebensabend zu sichern. Im Grunde krankt Japan daran, daß
      es seine Investitionsdynamik nicht mehr in den Griff bekommt. Aber es hat
      Konsumenten, die noch sparen. Und wir haben sie in gemilderter Form
      ebenfalls. Wir haben immer noch Sparer, aber immer weniger Investitionen.
      Die Amerikaner und die Angelsachsen im allgemeinen sind in dieser Beziehung
      der krasse Gegensatz. Die sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht,
      aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzeß darauf eingerichtet sind,
      Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr
      in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr
      mindestens 50 Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie. Die
      Besonderheit Amerikas besteht also darin, daß es ein Kreditsystem hat, das
      voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität
      der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger
      investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen
      Prozeß Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen
      Niedergang. Aber die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner
      und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken.
      Insofern geht das weiter. Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest: Der
      Anstieg des Lebensstandards in den USA hat seinen alleinigen Grund in den
      Auslandskrediten. Das ist die einzige Möglichkeit, den Lebensstandard zu
      erhöhen. Denn der Durchschnittslohn des Amerikaners geht seit 1973 beständig
      zurück, und der Reallohn des Amerikaners liegt heute mindestens 25% unter
      dem Standard von 1973.
      Avatar
      schrieb am 17.02.02 19:53:36
      Beitrag Nr. 65 ()
      Steigende Schulden gefährden deutsche Großkonzerne
      Mit 287 Milliarden Euro stehen die 40 am höchsten verschuldeten Aktiengesellschaften in der Kreide

      Telekom-Chef Ron Sommer blickt in Richtung der Schuldenspitze
      Foto: AP
      Von Michael Schneider
      Berlin - Die Kreditrating-Agentur Standard & Poor`s (S&P) schlägt Alarm für die Kreditmärkte. Für das erste Halbjahr 2002 erwarten die Anleihe-Analysten weitere drastische Kreditausfälle, vermehrte Herabstufungen der Bonität von Firmen und höhere Risikoprämien.

      Dass es insbesondere für hoch verschuldete Firmen immer enger wird, darauf deuten die S&P-Zahlen für den Januar hin: Weltweit konnten allein in diesem Monat 41 der von ihnen bewerteten Anleihen über insgesamt 31,3 Milliarden Dollar nicht bedient werden. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2001, an dessen Schluss die Mega-Pleite Enrons stand, betrugen die Ausfälle mehr als 115 Milliarden Dollar - ebenfalls ein bisher unerreichter Tiefpunkt. Einer der jüngsten Fälle in Europa ist der Niedergang der niederländischen United Pan Europe Communications NV (UPC), die von Liberty Media kontrolliert wird und fällige Zinsen von 113 Millionen Euro nicht bezahlt.

      Die deutschen Geldhäuser, so scheint es, nehmen die Hiobsbotschaften eher gelassen hin, sofern es um die großen deutschen börsennotierten Firmen geht. Erstaunlich genug, weisen doch die 40 am höchsten verschuldeten Aktiengesellschaften nach Berechnungen von Creditreform mehr als 287 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten aus - das sind rund 40 Milliarden Euro mehr als das Bruttosozialprodukt Schwedens.

      Und: In den ersten neun Monaten vergangenen Jahres sank die Nettoumsatzrendite der Dax-Firmen auf 2,5 Prozent, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte sie noch 4,6 Prozent betragen, wie dieser Tage das Institut der deutschen Wirtschaft vorrechnet.

      Kai Franke, Chef-Analyst der BHF-Bank: "Ich mache mir nicht mehr Sorgen als vor drei Monaten. In den US-Bilanzen finden sich weitaus mehr Phantasie-Werte, was sich jetzt zu rächen beginnt." Und sein Kollege Hermann Reith ergänzt: "Die großen deutschen Aktiengesellschaften, vor allem Maschinenbauer wie etwa MAN und Linde, sind extrem solide finanziert."

      Selbst die Lage der mit aktuell rund 62,5 Milliarden Euro am höchsten unter den deutschen Dax-Firmen verschuldeten Deutschen Telekom bringt die Banker nicht aus der Ruhe. Da spielt es noch nicht einmal eine Rolle, dass aus den 5,5 Milliarden Euro, die Telekom-Chef Ron Sommer aus dem Verkauf des TV-Kabelnetzes an Liberty Media erwartet hatte, nichts werden dürfte. Die Summe braucht er für die Finanzierung des von DaimlerChrysler erworbenen Debis-Systemhauses. Robert Vinall, Telekom-Spezialist bei der DZ Bank: "Die Telekom hat einen guten Cashflow, mit dem sie auch einen weiteren Kredit bedienen kann. Und den erhält sie von den Banken ohne weiteres."





      Doch die Anleger sind längst nervös geworden. Gerade in der hoch verschuldeten Telekom-Branche - Ausrüster und Netzbetreiber eingeschlossen - sind die Kurse deutlich unter Druck geraten, während die Renditeaufschläge für Anleihen anzogen - was für große wie France Télécom und Deutsche Telekom ebenso die Kosten treibt.

      Insbesondere am Neuen Markt, der im vergangenen Jahr 18 Insolvenzen - darunter die Brokat-Pleite - verzeichnete, geht das Zittern weiter. Erstes diesjähriges Opfer der Schuldenfalle war der Glasfasernetzbetreiber Carrier 1. Bis zu 30 weitere Zusammenbrüche in diesem Marktsegment wollen die Analysten nicht ausschließen.

      Nicht zu vergessen: Durch die Verschnupfung der Aktien- und Bonds-Märkte könnte sich der Mittelstand demnächst eine Lungenentzündung holen. Bei steigenden Kreditkosten, so sagt Creditreform für 2002 voraus, sei "angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten und der weiteren Konsolidierung der Kapitalmärkte mit weiter steigenden Insolvenzen zu rechnen."

      Dabei war 2001 schon dramatisch genug: Um fast 19 Prozent stieg die Zahl der deutschen Pleiten auf 49.600. Die durchschnittliche europäische Zuwachsrate: 5,9 Prozent.

      Mitarbeit: Manfred Fischer, Frank Stocker
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 12:02:18
      Beitrag Nr. 66 ()
      TREASURY-FOCUS
      Bremen, 12. April 2002

      Ernüchternde Profitabilität von US-Unternehmen
      Vor kurzem wurden die US-Unternehmensergebnisse für das 4. Quartal 2001 von
      dem Bureau of Economic Analysis gemäß dem US-GAAP Standard veröffentlicht.
      Der Rückgang der Unternehmensgewinne in den USA ist dramatisch. Das Niveau
      ist mit dem annualisierten Wert des 4. Quartals 2001 auf 452,1 Milliarden
      USD zurückgefallen und liegt damit auf dem Niveau von 1993-1994 (433-496
      Milliarden USD).
      Ebenso lässt sich im letzten Jahr feststellen, dass unter Heranziehung der
      annualisierten Daten des 4. Quartals die nicht ausgeschütteten Gewinne das
      erste Mal seit 1934 negativ ausfallen und damit die Kapitalbasis der
      Unternehmen erodieren. Der Umfang per 4. Quartal 2001 annualisiert liegt bei
      nicht zu vernachlässigenden 152 Milliarden USD. Entscheidender ist meines
      Erachtens die Tatsache, dass trotz nachhaltiger Zinssenkungen seitens der
      Fed, die die Zielrate der Fed Funds von 6,5 % auf lediglich 1,75 %
      herabschleuste, die Zinszahlungen der Unternehmen im Vergleich zum Jahr 2000
      von 203 Milliarden USD auf 222 Milliarden anstiegen. Das spricht für eine
      nachhaltige Ausweitung der Fremdfinanzierung und damit für eine
      verschlechterte Bilanzstruktur. Bei steigenden Zinssätzen, wie jetzt von den
      Terminmärkten antizipiert, droht hier eine exponentielle Zunahme der
      Gewinnrisiken von US- Unternehmen. Die derzeit laufende Berichtssaison
      bestätigt diese Entwicklung. IBM und auch General Electric als Flaggschiffe
      der US-Unternehmen liefern nachhaltig enttäuschende Daten, die die
      Unterstellung zulassen, dass die Ergebnisse des 1. Quartals der
      US-Unternehmen insgesamt noch einmal deutlich geringer ausfallen werden. Der
      immer wieder geschürte Optimismus einer nachhaltigen Konjunkturerholung mit
      dann verbesserten Unternehmensergebnissen erhält derzeit einen nachhaltigen
      Dämpfer.
      Die Aussichten der Weltkonjunktur sind bestenfalls verhalten. Zunächst ist
      das voraussichtlich rasante US-Wachstum des 1. Quartals von 4-6 % nach dem
      Lagerabbau der letzten 12 Monate zyklisch bedingt. Überkapazitäten an den
      Weltmärkten lassen den Unternehmen nur unbefriedigende
      Preisgestaltungsmöglichkeiten. Mithin wirkt sich das Wachstum nicht
      ergebnisfördernd aus. Wenn zusätzliches Wachstum einhergeht mit geringerer
      Profitabilität der involvierten Unternehmen spricht dies kaum für die in den
      letzten Jahren unterstellten komparativen Vorteile der USA als
      Investitionsstandort. Wesentlicher ist jedoch die Tatsache, dass die
      Rezession des letzten Jahres in den USA nicht ihre heilenden Kräfte
      entfalten konnte. Eine Rezession führt unter normalen Umständen neben einer
      Bereinigung der hohen Lagerbestände und Kapazitäten zu einem Abbau der
      Verschuldung der Unternehmen und der Verbraucher. Die Verschuldung indes hat
      sich in dieser Rezession in den USA bei allen Beteiligten, ob Staat, ob
      Verbraucher oder Unternehmen nachhaltig ausgeweitet.
      Bei gegebenen Überkapazitäten, einem derzeitig stattfindenden Aufbau der
      Lagerhaltung und geringen Finanzierungsspielräumen der Verbraucher und
      Unternehmen ist die Nachhaltigkeit einer konjunkturellen Aufwärtsbewegung
      mehr als zweifelhaft, da der notwendige Investitionszyklus voraussichtlich
      gehemmt bleibt.

      Schlussfolgerungen : Zunehmende Risiken für die US-Aktienmärkte lassen sich
      mittelfristig ableiten. Ebenso ist die Möglichkeit einer daraus
      resultierenden Schwäche des USD insbesondere gegenüber dem EUR, CHF und GBP
      latent gegeben.
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 12:08:20
      Beitrag Nr. 67 ()
      alternative gold!

      bin voll überzeugt von und siegel wird heute im w:o chat sicher auch einiges gutes zu sagen!

      es geht berg abund gold steigt!

      http://www.wallstreet-online.de/adserver/click.php?bid=2588&…


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