ce Consumer: Die Wette auf die Chip-Erholung - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Staud Research „warnt" vor weiteren Kursgewinnen bei ce Consumer. Der Titel dürfte zunächst bis zum Widerstand bei 9 Euro steigen, sagten die Chartanalysten vorgestern voraus. Nach einer Pause könne der Wert dann bis in den Bereich von 13 bis 15 Euro steigen. Der Titel habe seinen Abwärtstrend beendet. Der Durchbruch durch die Zone um 6,50 Euro habe ein mittelfristiges Kaufsignal generiert.

Händler machen Kaufempfehlungen für den anhaltenden Kursanstieg verantwortlich. Die am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen hätten die Analystenerwartungen übertroffen. Zudem hätte Vorstandsvorsitzender Erich Lejeune einen positiven Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. „Die Stimmung für Technologiewerte ist insgesamt wieder positiv. Davon profitiert auch ce Consumer“, kommentiert ein Händler auf dem Frankfurter Parkett.

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Die Analysten des Bankhauses Metzler stufen die Aktie unverändert mit „hold“ ein. Die Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr würden allerdings leicht angehoben. Auch die Analysten von Sal. Oppenheim sehen den Wert weiterhin „neutral“. Der faire Wert liege bei acht Euro. Independent Research stuft die Aktie unverändert mit „marktneutral" ein. Die Gewinnschätzung für 2001 werde angehoben, die für 2002 beibehalten.

Die Analysten der Commerzbank werten das Papier von „hold" auf „buy" auf. Das Kurziel wird von 7 auf 10 Euro angehoben. Die Neun-Monatszahlen hätten die Erwartungen erfüllt. Zudem werde der positive Ausblick für das vierte Quartal das Sentiment für die Aktie verbessern. Die Experten vermuten, dass ce Consumer die Erlösziele für das Gesamtjahr 2001 von mehr als 700 Millionen DM erreichen wird. Das vierte Quartal sei historisch gesehen immer das stärkste im Jahresverlauf. Die Rentabiltät stelle zwar weiterhin ein Problem dar, die Ertragsdynamik werde den Aktienkurs jedoch am stärksten beeinflussen. Daher sei das Papier jetzt ein Kauf.

Klaus Baumann und Malte Schaumann von SES Research stufen die ce-Aktie als Outperformer ein. Die Zahlen für das abgelaufene 3. Quartal zeigten deutlich über den Erwartungen liegende Umsätze, jedoch ein unter den eigenen Prognosen ausgefallenes EBITDA. Diese Entwicklung beruhe auf einem höheren Anteil des niedrigmargigen Distributionsgeschäftes an den erzielten Erlösen. SES Research zweifelt nicht, dass ce den angestrebten Jahresumsatz von knapp 360 Mio. Euro bei einem ausgeglichenen EBITDA erreicht.

Die Analysten aus dem Hause HelabaTrust sehen die ce-Aktie hingegen „neutral“ ein. Trotz leichter Erholungstendenzen am Halbleitermarkt sollte das hohe Bewertungsniveau von aktuell mehr als KGV 60 das Kurspotential begrenzen. Die Analysten empfehlen unverändert eine „neutrale“ Haltung.

Die ce-Anleger wetten auf eine Erholung des Chip-Marktes frühzeitig im nächsten Jahr und glauben zurecht, dass der Münchener Chip-Händler dabei überproportional profitiert. Da die Lagerbestände angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten vermutlich besonders weit herunter gefahren werden, scheint jetzt eine rasche Zwischenerholung des Chip-Marktes gut möglich.

Ob dies dann bereits ein Vorbote einer nachhaltigen Erholung ist, muss sich noch zeigen. Denkbar, dass danach erst noch einmal ein „Durchhänger“ auftritt. Die ungünstigen Quartalszahlen von Applied Materials legen die Vermutung nahe, dass die Chip-Hersteller selbst an eine eher mäßige Entwicklung im nächsten Jahr glauben. Dies prognostiziert auch deren Branchenorganisation SIA . Mangelnde Investitionsbereitschaft der Halbleiterproduzenten hatte kürzlich bereits IC Insights vorhergesagt und der Chip-Equipment-Branche ein flaues Jahr 2002 in die Bücher geschrieben .

Ce sollte sich jedoch von der breiten Entwicklung nun etwas abkoppeln können. Das Unternehmen ist hervorragend aufgestellt. Die Aktie des weltweit zweitgrößten Chip-Händlers ist vielleicht eine der attraktivsten Anlagemöglichkeiten, eine Erholung des Halbleitermarktes vorwegzunehmen. Mit seinen beiden Standbeinen Distribution und Brokerage ist ce für das Auf-und-ab im Chip-Sektor gut gerüstet.

Natürlich spielt bei der Kursentwicklung der ce-Aktie auch die immer wieder aufflackernden Gerüchte eine Rolle, dass man ACG übernehmen werde. Kaum ein Unternehmenslenker hat zudem in Internet-Chats so viele persönliche Nettigkeiten für seine Aktionäre übrig wie Erich Lejeune. Wichtiger als Süßholz-Raspelei ist jedoch, dass er eine äußerst vorausschauende, konsenquente und berechenbare Unternehmenspolitik betreibt.

Autor: Klaus Singer (© wallstreet:online AG),13:03 15.11.2001

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