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    BÖRSENWISSEN---- SHORTSELLING - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.02.02 16:47:27 von
    neuester Beitrag 21.02.02 17:13:55 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 21.02.02 16:47:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Shortselling – Reichtum auf Pump

      In Zeiten fallender Notierungen an den Aktienmärkten wird das Leerverkaufen von Aktien immer beliebter. Zunehmend mehr Anleger springen auf den Zug auf, um mit sinkenden Kursen Geld zu verdienen. Doch wie funktioniert das so genannte Shortselling? Welchen Einfluss haben Leerverkäufe auf die Märkte? Können auch Privatanleger vom Shortselling profitieren? Welche Risiken stehen den Erfolgschancen gegenüber? Fragen über Fragen – doch der Reihe nach.

      Beim Shortselling werden im Gegensatz zum normalen Aktiengeschäft die Papiere an der Börse veräußert und dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückgekauft. Weil der Leerverkäufer die geshorteten Aktien nicht besitzt, muss er diese zuvor bei seiner Bank ausleihen. Sie gibt dem Verkäufer, falls vorhanden, Papiere aus dem eigenen Bestand oder leiht die Titel bei einem anderen Kreditinstitut selbst aus. Der Anleger spekuliert auf künftig sinkende Notierungen, zu denen er die Papiere dann erwirbt.

      In der Praxis läuft das Geschäft so: Der Anleger verkauft ein Aktienpaket und bekommt dafür einen negativen Bestand in sein Depot gebucht. Das Paket wird später zurückgekauft und die offene Position somit glattgestellt. Die Differenz zwischen Verkauf und Kauf ist der Gewinn bzw. Verlust des Leerverkäufers.

      Shortseller – Investoren ohne Gewissen?

      Shortseller gelten immer noch als ein Übel an der Börse. Kritiker werfen diesen oftmals vor, Abwärtstrends durch zusätzlichen Abgabedruck um ein Vielfaches zu verstärken. Zudem prangern die Gegner an, dass Leerverkäufer nicht selten mit unsauberen Methoden arbeiten, indem sie bewusst negative Gerüchte streuen, um den Kurs der geshorteten Aktie noch weiter zu drücken. Bekannteste Ziele in Deutschland für Attacken amerikanischer Shortseller waren in der Vergangenheit die beiden Neuen Markt-Titel LHS Group und SCM Microsystems.

      Ein besonders krasses Beispiel liefert das Papier des amerikanischen Entwicklers von eBusiness-Software MicroStrategy. Von seinem Allzeithoch bei 333 Dollar stürzte der Wert bis auf 1,10 Dollar im Oktober 2001 ab. Hauptursache für den immensen Kursverlust waren eine Reihe schlechter Unternehmensnachrichten. Gerüchte um Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung und eine angeblich bevorstehende Pleite wurden von Shortsellern zum gnadenlosen Ausverkauf genutzt. Zeitweise betrug die Short-Ratio (Zeitraum, den die Leerverkäufer benötigen, um sich wieder einzudecken) fast 18 Tage. Im letzten Quartal (bis 31.12.) hat MicroStrategy schwarze Zahlen geschrieben – von einem Konkurs ist die Firma weit entfernt. Böse Zungen könnten im Nachhinein behaupten, dass die Horrormeldungen von Leerverkäufern bewusst gestreut wurden.

      Dennoch halten die meisten Experten Leerverkäufer für unverzichtbar, weil diese den Markt durch ihre Art zu handeln liquide halten und helfen irrationale Kursbewegungen zu mindern. Wenn alle Anleger kaufen, offerieren die Shortseller Aktien zum Verkauf. Wenn die Notierungen fallen, decken sie sich mit Papieren ein und mildern die Kursabschläge. "Shortseller decken Überbewertungen auf und steigern die Effizienz des Marktes", meint ein professioneller Aktienverleiher.

      Kein Erfolg ohne Risiko

      Der größte Feind des Leerverkäufers sind steigende Aktienkurse. Bereits eine mehrere Tage andauernde Aufwärtsbewegung kann sie bei einem Wert mit einer entsprechend hohen Short-Ratio dazu zwingen, ihre zuvor veräußerten Aktien schleunigst zurückzukaufen. Denn das Verlustpotenzial beim Shortselling ist praktisch unbegrenzt. Wer für 30 Dollar eine Aktie verkauft und sie erst bei 80 Dollar eindeckt hat pro Stück 50 Dollar verloren. Dem gegenüber hat ein Anleger, der dasselbe Papier kauft, ein maximales Verlustrisiko von 30 Dollar.

      In extremen Fällen sind am Markt so genannte Short-Sqeezes zu beobachten: Hierbei versuchen Leerverkäufer panikartig ihre Minuspositionen zu schließen und lassen dadurch den Kurs der Aktie explodieren. Häufig zu beobachten ist diese Entwicklung bei Titeln, die eine hohe Short-Ratio aufweisen.

      In Deutschland ist das Leerverkaufen von Aktien nur sehr eingeschränkt möglich. Wenn überhaupt erlauben es Kreditinstitute dann, wenn die zuvor verkauften Aktien am gleichen Tag wieder zurückgekauft werden. Dennoch können auch deutsche Privatinvestoren vom Shortselling indirekt profitieren.

      "Shorties Lieblinge"

      Beispielsweise kann man mit Optionsscheinen auf fallende Kurse bei Aktien spekulieren, bei denen die Shortverkäufe stark zunehmen. Der Hintergrund: Möglicherweise stecken Insider-Informationen über bevorstehende schlechte Nachrichten hinter den zunehmenden Leerverkäufen.

      Andersherum kann ein hoher prozentualer Rückgang bei den leerverkauften Aktien andeuten, dass die Shorties nicht mehr mit schlechten Nachrichten und weiteren Kursrückgängen rechnen. Dann können Anleger auf steigende Kurse spekulieren. In beiden Fällen sollte aber noch die absolute Zahl an geshortetetn Anteilsscheinen und die Short Ratio betrachtet werden. So bekommen die Daten mehr Aussagekraft.

      Schließlich lässt sich auch noch auf einen Short Squeeze spekulieren. Bei Papieren wie PacifiCare Health Systems wären Panikkäufe im Zusammenhang mit positiven Nachrichten denkbar, da sich eine große Zahl von Shortsellern eindecken müssten.

      Es ist sicherlich riskant, allein anhand der Zahlen zum Shortselling Positionen einzugehen. Die Daten liefern aber eine sehr interessante Ausgangsbasis für weitere Forschungen.

      Aktuelle Zahlen

      Für einen besseren Überblick wird Stock-World künftig einmal im Monat eine Tabelle mit wertvollen Informationen über Veränderungen auf dem US-Markt herausgeben. Bei der Auswahl der Titel mit dem prozentual größten Zuwachs bzw. Rückgang bei der Anzahl an leerverkauften Aktien werden ausschließlich Unternehmenspapiere mit einem durchschnittlichen Handelsvolumen (65 Handelstage) von mindestens 150.000 Stück und einem Aktienkurs von mindestens einem Dollar berücksichtigt. Dasselbe gilt für die Auswahl der Titel mit der am täglichen Handelsvolumen gemessenen höchsten Leerverkaufsquote (Short-Ratio).

      ALLES KLAR????

      Moneymonster
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 16:57:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Naja, das sollte eigentlich jeder wissen, bevor er überhaupt mit Wertpapiertrading beginnt. Trotzdem, guter Bericht, ich wette 90 % aller Kleinanleger wussten das nicht.

      Gruss Fes
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 17:13:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis für eine Schlammschlacht nervöser Shorties ist das Geschehen rund um die Aktie von Pre Paid Legal (Nyse: PPD)!

      Zu verfolgen ist das ganze im Message Board bei Yahoo!

      Die aktuellen Zahlen an der NYSE leerverkaufter Aktien werden in der Regel mit Stichtag 15. eines jeden Monats um den 22. eines Monats zuerst im "Pressroom" unter www.nyse.com veröffentlicht!


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