checkAd

    Was bringt Saddam der eventuelle Besitz von Massenvernichtungswaffen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.09.02 14:06:48 von
    neuester Beitrag 17.09.02 15:49:32 von
    Beiträge: 13
    ID: 634.213
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 360
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:06:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dieses Posting war eigentlich als Beitrag zu einem Thread gedacht, der, während ich tippte, gesperrt wurde ("Irakische Giftgasbombe...explodiert" ).


      Die sicherste Art und Weise, Hussein einzuladen, eventuelle Massenvernichtungswaffen tatsächlich zu benutzen, ist mE ein Krieg mit erklärtem Ziel, Saddams Regime ein Ende zu setzen. In einem solchen Fall könnte Saddam - wohl mit weitgehender Rückendeckung anderer arabischer Staaten - Israel mit Massenvernichtungswaffen angreifen. Und er würde es wohl auch tun - denn wer nichts mehr zu verlieren hat, greift wohl besonders schnell zum Äußersten.

      Aber im anderen Fall? Selbst dann, wenn der Irak solche Waffen hätte - sie wären, zumindest zur Bedrohung anderer Staaten, mE komplett nutzlos. Im Falle dessen, dass der Erstschlag von Saddam käme, würde sich das obige Szenario wohl weitgehend umkehren: Es würde sich eine weltweite Allianz (wohl unter Einschluß aller arabischen Staaten) gegen den Irak formieren - und jede von Hussein abgeschossene Rakete würde wohl 100fach zurückgezahlt werden, und das, wie gesagt, mit internationaler Billigung. Somit wäre - und Saddam wird das sehr genau wissen - ein vom Irak geführter Angriffskrieg, egal gegen wen, definitiv das Ende von Husseins Regime. Massenvernichtungswaffen sind für Hussein politisch nutzlos. Falls das irgendwer anders sieht, lasse ich mir gern widersprechen - aber bitte so, dass dem Thread nicht wieder eine Sperrung droht.

      Die amerikanischen Geheimdienste und die assoziierte Öfentlichkeitsarbeit haben seit dem 11.09.2001 bislang erfolglos versucht, Verbindungen zwischen Saddam und der Al Quaida nachzuweisen - offensichtlich gibt es sie nicht. Saddam als Diktator eher weltlich-militärischer Natur passt auch denkbar schlecht zu den verblendeten Islamisten der Al Quaida.
      Und Menschenrechtsverletzungen - nun, die gibt es in wohl 50 Ländern der Welt in ähnlichem Maße wie im Irak. Nicht zuletzt ist das Regime unserer Freunde, der saudischen Ölscheichs, sicher (mit Ausnahme de Einsatzes von Giftgas gegen ethnische Minderheiten) in diesem Punkt wohl nicht einen Deut sympathischer. Der Unterschied zwischen beiden ist: Die Saudis verkaufen dem Westen Öl, der Irak tut/darf dies nur eingeschränkt im Rahmen des "Oil for food"-Programms der UN - und auf dem Schwarzmarkt.

      Meine persönliche Hypothese ist: Es geht der Bush-Administration
      1) um billiges Öl, um die lahmende Konjunktur anzukurbeln
      2) um Wählerstimmen, die sich traditionell hervorragend mit patriotischen Themen gewinnen lassen (die Amis haben in gut 1 Monat Kongresswahlen) und
      3) um alte offene Rechnungen der Familie Bush.


      Ein Angriff Saddams auf einen anderen Staat, ganz gleich in welcher Form (militärisch oder terroristisch), ist mE - nicht zuletzt aufgrund des oben Gesagten - äußerst unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:12:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Volle Zustimmung....
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:17:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Saddam Hussein nicht mit der El Kaida
      zusammenarbeitet kann ich nicht glaiben denn
      es geht Ihnen ja um den gemeinsamen Feind
      Israel und USA.
      Die Gefahr besteht mE darin, daß Saddam die
      El Kaida mit bakteriologischem oder event.
      nuklearem Material versorgt.
      Es muß ja kein spaltbares Material sein,
      wie der Fall einer sog. schmutzigen Atombombe
      vor ein paar Wochen gezeigt hat.
      Die Folgen eines solchen Anschlages in einer
      Metropole wären wahrscheinlich unvorstellbar.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:18:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der Denkfehler hierbei, Orakel, ist, daß Saddam Hussein logisch denkt. Dazu sehe ich aber keinen Anlaß. Jemand, der den Konflikt mit der halben Welt aus einem kriegszerstörten Land immer wieder sucht, denkt sicher nicht logisch.

      Wir brauchen auch nicht fragen, ob Hussein bereit wäre, Massenvernichtungswaffen einzusetzen, weil er es bereits im Krieg gegen den Iran getan hat.

      Wir brauchen auch nicht fragen, ob der Irak eine Gefahr für seine Nachbarn darstellt, weil der Irak sowohl den Iran als auch Kuweit überfallen hat und darüber hinaus dabei bleibt, daß Kuweit Teil des irakischen Territoriums sei.

      Wir brauchen auch nicht zu fragen, ob Hussein bereit wäre, Raketen auf Israel abzufeuern, denn er hat es 1991 bereits tun lassen.

      Offen ist nur, ob der Irak zur Zeit dabei ist, Massenvernichtungswaffen herzustellen, was unbewiesen ist, und ob er mit dem internationalen Terror kooperiert, wofür es nicht mehr als Hinweise gibt, nämlich Treffen zwischen einzelnen Al Qaida-Angehörigen und dem irakischen Militär und die Unterstützung von Abu Nidal, bis er vor kurzem in Ungnade fiel und in Bagdad hingerichtet wurde.

      Es ist auch falsch, den USA zu unterstellen, daß sie logisch handeln. Es ist für einen Europäer kaum zu fassen, wie sehr der 11.9.2001 die USA traumatisiert hat. Vieles, was uns als Überreaktion darauf erscheint, halten Amerikaner für eine angemessene Reaktion darauf. Für die Ölversorgung der USA ist ein Diktator Hussein in einem geschwächten Irak tragbar, für die Eigenliebe des Präsidenten und für die verletzten Gefühle und die Angst vieler Amerikaner nicht.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:22:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3
      Ich glaube nicht, dass die al Quaida Saddam braucht, um an spaltbares Material, biologische und/oder chemische Waffen zu kommen. Die Al Quaida hat offensichtlich hinreichend Geld und Kontakte.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,3340EUR +0,60 %
      Mit ExoPTEN die Querschnittlähmung besiegen?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:25:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      wie einfach es ist, Schrecken und Leid zu verbreiten sollte doch spätestens seit dem 11.9.2001 klar sein.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:25:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      Kann nur zustimmen. Bush hat gesagt, dass Saddam, sobald er im Besitz der Atombombe ist, diese auf die US- Soldaten in Katar oder auf Israel schmeisst. Warum sollte er das tun?
      Er würde immer auch Araber treffen. So beknackt kann nicht einmal Saddam sein.
      Bush will im Irak ein US freundliches Regime, dass den USA Zugriff auf die zweitgrössten Erdölreserven der Welt ermöglicht. Die Saudis haben in den letzten Jahren ihre Reserven ordentlich angzapft während der Irak dies wegen der Sanktionen kaum getan hat.
      Warum hat den Bush Afghanistan angegriffen? Sicherlich auch wegen den Terroristen, aber praktischerweise wollten die USA eh eine Pipeline durch Afghanistan bauen.
      Den Amis geht es wie immer nur um ihren eigenen Bauchnabel und der dreht sich um Öl.
      Sonst hätte Bush die Zustimmung des Irak nicht gleich abgelehnt, sondern erst mal wohlwollend gewürdigt. Dass der Irak diesmal seine Spielchen unterlassen muss ist ja wohl allen klar (trotzdem haben viele Staaten den Vorstoss des Irak erst einmal positiv aufgenommen).
      Bush ist halt angepisst, denn sollte der Irak wirklich eine vollständige Kontrolle zulassen, hätten die Amis immer noch ein USA feindliches Regime im Irak sitzen. Den Amis ist der Weltfrieden egal, Hauptsache sie können ihre 20 Liter Kisten spazierenfahren.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:31:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      Keine Beweise gegen den Irak

      Harald Neuber 15.09.2002
      Auch nach der Rede von George W. Bush vor den Vereinten Nationen bleiben die USA Beweise für ihre Anschuldigungen gegen den Irak schuldig und halten an der Taktik des Präventivkrieges fest

      Noch unter dem Eindruck des Gedenkens an die Terroranschläge am 11. September 2001 trat der US-Präsident am Donnerstag vor die Vereinten Nationen, um das weitere Vorgehen gegen den Irak darzulegen . Allein der emotionale Bonus kam Bush dabei zugute, Beweise für seine neuerlichen Vorwürfe legte er indes nicht vor. Derweil wird der Ton auf allen Seiten schärfer. Nicht nur gegen den Irak setzte Bush in seiner Rede ein Ultimatum. Auch gegen die Vereinten Nationen erhöhte der US-Präsident den Druck. Die US-Regierung habe sich entschieden, der wachsenden Gefahr (durch den Irak) nicht länger zuzusehen, und würde daher auch präventiv einem Einsatz biologischer Waffen durch Bagdad zuvorkommen. Die Mitglieder der UN hätten nun die Möglichkeit, sich der US-Linie anzuschließen.

      "Wir dürfen nicht vergessen", so Bush, "dass die Vereinten Nationen gegründet worden sind, weil der Friede der Welt niemals wieder von der Bösartigkeit eines Mannes zerstört werden sollte. ... vorschlag: besser namen nennen, um verwechslungen auszuschliessen Ein Regime, das seine Legitimität verloren hat, wird auch seine Macht verlieren." In Diplomatenkreisen wurde die Rede als Bestätigung für bevorstehende Angriffe angesehen, zumal Bush eine UN-Resolution gegen den Irak "innerhalb von Tagen oder Wochen" forderte. Auch das Abgeordnetenhaus suchte Bush einen Tag später unter Zugzwang zu setzen: "I can`t imagine an elected member of the United States Senate or House of Representatives saying, `I think I`m going to wait for the United Nations to make a decision. It seems like to me that if you`re representing the United States, you ought to be making a decision on what`s best for the United States."

      Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, setzte in seiner Stellungnahme hingegen deutliche Akzente gegen die Position des US-Präsidenten. Ein Angriff auf den Irak ohne Autorisierung durch den Sicherheitsrat lehnte Annan entschieden ab. In gewohnt moderatem Ton erklärte er: "Eine Macht, die im Einklang mit der internationalen Gemeinschaft vorgeht, wird effektiver sein, weil sie beweist, dass sie die gemeinsamen Werte teilt." Ein unilaterales Vorgehen habe das Gegenteil zur Folge. Annans Rede könne als "freundliche Warnung an die USA verstanden werden", werden Diplomaten in Spiegel-Online zitiert.


      Einladung nach Bagdad
      Parallel zu der rapide zunehmenden Kriegsgefahr wurden in Bagdad eine diplomatische Gegenoffensive begonnen. So lud der irakische Nationalkongress US-Kongressabgeordnete ein, um sich von der Lage vor Ort zu informieren. Bereits am 5. August hatte der Sprecher der Nationalversammlung Sa`dun Hammadi die US-Politiker eingeladen, in Begleitung von Experten in den Irak zu kommen, um zu überprüfen, ob das Land tatsächlich über ein Programm zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen verfügt. Hammadi hat nun die Einladung an diejenigen Senatoren erneuert, die sich in den letzten Wochen kritisch zu einem US-Krieg gegen den Irak geäußert haben. Die irakische Regierung werde dafür sorgen, dass eine entsprechende Delegation aus Washington ihre Untersuchungen effektiv durchführen könne, so Hammadi. Am Wochenende brach der Demokratische Abgeordnete Nick Rahall nach Bagdad auf, um "ein Zeichen zu setzen, dass nicht alle nach Krieg schreien" und "die Vernunft siegen muss".

      Bestätigt wurde inzwischen von Scott Ritter, dem ehemaligen Chef der UN-Waffeninspekteure, dass seine Mitarbeiter Anfang der neunziger Jahre Informationen aus dem Irak an die USA und Großbritannien weitergegeben haben. Damit ist der Hauptvorwurf aus Bagdad bestätigt, dass die UN-Mitarbeiter sich der Spionage schuldig gemacht haben. Noch vor wenigen Tagen hatte der irakische Außenminister Tariq Aziz wiederholt erklärt, einige der Inspekteure hätten damals Ziele ausgemacht, die während der folgenden Angriffe tatsächlich ins Visier genommen wurden. Nach der Erkenntnis habe man die Inspekteure damals ausgewiesen, obgleich sie nach internationalem Recht hätten festgenommen werden können. Ritter entschuldigte sich für das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter in einer Rede vor der irakischen Nationalversammlung. Gleichzeitig forderte er den Irak auf, die UN-Waffeninspekteure ohne Vorbedingungen wieder ins Land zu lassen. "Es gibt hier keine Massenvernichtungswaffen mehr," sagte Ritter, nach dessen Angaben der Irak bis 1998 zu 95 Prozent abgerüstet wurde.



      Nur Vermutungen über biologische Waffen im Irak
      Unbeeindruckt gab sich der UN-Botschafter des Iraks auf Bushs Ankündigungen. Im Falle eines Angriffes werde sich sein Land "entschieden zur Wehr setzen", sagte Mohammed Aldouri nach der Stellungnahme des US-Präsidenten. Deutliche Warnungen gingen auch an Israel. Sollte sich Tel Aviv an einem Krieg gegen den Irak beteiligen, werde es mit Angriffen rechnen müssen. Das israelische Gesundheitsministerium hatte bereits im August begonnen, etwa 1.500 Beschäftigte im Gesundheitswesen gegen Pocken zu impfen. Diese vorläufige Maßnahme betrifft vor allem diejenigen, die bei einer Ausweitung dafür zuständig wären, andere Einsatzkräfte zu impfen. Das könnte dann bis zu 150.000 Soldaten, Polizisten und medizinische Kräfte betreffen.

      Dabei gibt es nicht nur nach irakischen Angaben keine Beweise für das Bestehen biologischer Waffendepots. Alle entsprechenden Behauptungen - vor allem aus Washington und London - beziehen sich auf ehemalige Lager, die heute nachweislich aber nicht mehr bestehen. Hans Blix, der Leiter der neuen Mission von UN-Waffeninspekteuren, bezeichnete die Kriegsdrohungen gegen den Irak vor diesem Hintergrund als kontraproduktiv.:"Wenn die Irakis die Situation so einschätzen, dass eine Invasion unausweichlich bevorsteht, dann könnten sie zu dem Schluss kommen, dass es auch keinen Sinn macht, Inspektionen zuzulassen", sagte der UNMOVIC-Chef Mitte August im Interview mit der BBC.

      Eine von Bush vorgegebene Eile ist weder notwendig noch sinnvoll. "Sicherlich sollten nicht weiter Monate und Jahre unnütz verstreichen, aber es gibt überhaupt keinen Grund, jetzt in Hektik zu verfallen. Der Golfkrieg 1991 hat gezeigt, dass die irakische Regierung Biowaffen nicht beliebig einsetzt und sehr wohl um die politischen (und militärischen) Konsequenzen weiß", heißt es in einer Einschätzung der Rüstungsexperten des Sunshine Projekt.

      Die Chemiewaffenangriffe des Iraks in den achtziger Jahren fanden seinerzeit nach Angaben der New York Times mit Wissen der damaligen US-Regierung statt. Damals konnte die irakische Führung also sicher sein, wegen des Einsatzes von Chemiewaffen nicht international gemaßregelt zu werden.
      Die Situation ist jetzt eine völlig andere, es muss mit einem vernichtenden Schlag gegen Bagdad - möglicherweise sogar unter Einbeziehung von Nuklearwaffen - gerechnet werden, falls biologische Waffen vom Irak eingesetzt werden. "Deshalb gibt es keinen Grund für die Annahme, dass Saddam Hussein in nächster Zeit Gebrauch von Massenvernichtungswaffen machen wird, so er sie denn überhaupt zur Verfügung hat", urteilen die in Hamburg ansässigen Experten.

      Es müsse die nötige Zeit genommen werden, "intelligente Wege zu entwickeln, die UN-Waffeninspektoren wieder zurück in den Irak zu bekommen". Eine intelligente scheint derzeit aber zumindest in den USA einer militärischen Lösung zu unterliegen. Eine Gruppe internationaler Politikexperten hat laut Washington Post einen "Alternativplan" entworfen. Danach sollen unter einem UN-Mandat 50.000 Soldaten die UN-Inspektionsteams in den Irak begleiten und einen ungehinderten Zugang überall im Irak garantieren. In diesem Fall wäre der Krieg vorprogrammiert.
      heise.de

      for4zim.
      was die `logik` anbelangt, die dir zu fehlen scheint:
      der einsatz von chemiewaffen gegen die kurden, das ist es für deine argumentation wesentlich oder sagen wir besser `logisch`, die zusammenhänge zu verschweigen. so läßt sich darüber hinwegsehen, dass saddam damals im gentlemen`s agreement unterwegs war ;)
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:31:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      #4

      Ich habe schon den Eindruck, dass Hussein sehr logisch denkt. Immerhin hat er es erfolgreich geschafft, die UN und die gesamte westliche Welt jahrelang an der Nase herumzuführen.
      Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen den Iran geschah mit westlicher Billigung, der gegen die kurdische Minderheit mit zumindest westlicher Akzeptanz. Unsere türkischen NATO-Kumpel gehen ebenfalls brutal gegen Kurden vor - nur wohl ohne Senfgas.
      Die Rakteten gegen Israel flogen während des Golfkriegs, ihre Verwendung erfolgte somit also in einer (der einzigen) Situation, in der ich auch heute die Verwendung von Raketen für möglich halte.
      Fällt Dir nicht auf, dass die Medienberichte über Al Quaida-Irak-Kontakte regelmäßig und bislang ausnahmslos 1, 2 Tage später offiziell von der US-Regierung dementiert werden? Vielleicht ist genau das die US-Propaganda-Taktik: Gerüchte streuen, die dann in dicken Schlagzeilen gedruckt werden, und kurz darauf fürs Kleingedruckte dementieren...und erfolgreich darauf bauen, dass Menschen vor allem das behalten, was schockiert?
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:01:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was die Logik angeht: die Raketen, die 1991 über Israel niedergingen, bedrohten natürlich auch die Palästinensergebiete zu einem gewissen Grad. Die Araber würden wohl sehr gewissenhaft unterscheiden zwischen den Zielen irakischer Raketen und den eventuell versehentlich mitgetroffenen Arabern. Das mögen dann die Regierungen anders sehen. Logisch wäre gewesen, den Krieg gegen den Westen erst mal verloren zu geben und sich wieder anzupassen. Schon kurz vor dem 1. Golfkrieg war ja der Bündniswechsel von der UdSSR zu den USA überhaupt kein Problem, wie auch der Wechsel zurück nach 1991. Die meisten Waffen des Irak kommen ja heute via Belarus aus Rußland.

      Der ganze Konflikt hat etwas irrationales, von beiden Seiten. Die USA tun sich ja keinen Gefallen damit, das neue Angebot des Iraks nicht zu akzeptieren. Und der Irak hätte genau dieses Angebot schon viel früher machen können.

      Daß der Westen dem Krieg zwischen Irak und Iran freudig zusah, wundert mich nicht. Beide Staaten galten als agressiv und sollten sich nach amerikanischer Sicht ruhig gegenseitig erledigen. Mit welchen Mitteln das geschah, darauf hatten die USA keinen Einfluß. Eher Deutschland, das ja bei den Exporten in den Irak geschlafen hatte - oder warum waren deutsche Lieferanten bei den Chemiewaffenfabriken beteiligt? Die westliche Welt hätte sicher auch mit Freude zugesehen, wie sich Nazideutschland und die Sowjetunion gegenseitig erledigten. Allerdings ging es damals mit dem Hitler-Stalin-Pakt in genau die andere Richtung. Später war dann die USA im Bündnis mit den UdSSR. Hat denen das irgendwer später zum Vorwurf gemacht? Nur, daß man mal zusammen mit dem Irak gegen den Iran stand oder mit den Mudschaheddin gegen die UdSSR, das soll dann den USA dauerhaft anhängen. Das ist auch eine eigene Logik.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:06:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      muhlan

      so beknackt waren am 11.9. auch die Terroristen. Die haben damals auch nicht bedacht, dass die Wirkung sich ins Gegenteil verkehrt.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:08:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      Logisch denken ?
      Schröder glaubt er wäre ein guter Kanzler,Stoiber denkt er hätte das Zeug dazu,Bush glaubt er wäre die Rettung der Welt,ich behaupte von mir mit Aktien Geld zu verdienen !
      Alles zusammen Scheisse.
      Wieso also sollte ausgerechnet Saddam nicht dieser Profilneurose verfallen ?
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:49:32
      Beitrag Nr. 13 ()
      #1

      "Ein Angriff Saddams auf einen anderen Staat, ganz gleich in welcher Form (militärisch oder terroristisch), ist mE - nicht zuletzt aufgrund des oben Gesagten - äußerst unwahrscheinlich."

      erzähl das einmal den iranischen giftgasopfern und den kuwaitis ...


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Was bringt Saddam der eventuelle Besitz von Massenvernichtungswaffen?