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    Kirchenaustritt - einfach (und) notwendig - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.10.02 11:31:09 von
    neuester Beitrag 12.10.02 09:05:19 von
    Beiträge: 38
    ID: 643.875
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      schrieb am 09.10.02 11:31:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Immer häufiger taucht die Frage auf, wie man aus der Kirche austreten könne. Diese Frage wird sogar von christlichen Dekanaten gestellt, allerdings mit vorwurfsvolle Unterton.
      Die Formalitäten sind schnell erledigt:
      Auf dem Standesamt muß man eine "Erklärung über den Austritt aus einer Religionsgesellschaft" abgeben und unterschreiben. Dafür ist eine Bearbeitungsgebühr in unterschiedlicher Höhe je nach Einkommen (zwischen 10 und 20 €;) einmalig zu entrichten. Das Standesamt meldet den Austritt an das zuständige Kirchensteueramt weiter. Dieses sammelt zunächst die Austritte und reicht diese monatlich an das Dekanat weiter. Dort werden sie namentlich erfaßt und dann den betreffenden Kirchengemeinden zugeleitet. Hier wird die Meldung ins "Austritts-Register", einem sorgfaltig geführten und dem öffentlichen Einblick nicht zugänglichen Kirchenbuch, eingetragen. Außerdem wird der Kirchenaustritt im Taufbuch der Kirchengemeinde vermerkt, in welcher der oder die Ausgetretenen einst getauft wurden.
      Durch den Kirchenaustritt wird nach Ansicht der Kirchenfunktionäre die Taufe nicht rückgängig gemacht, und die Ausgetretenen werden weiterhin als "Glieder am Leibe Christi" betrachtet, wie es in schwülstigem Kirchendeutsch heißt. Das könnte denen so passen.

      Die Taufe, zu deren Erteilung wir überhaupt nicht gefragt wurden, als wir seinerzeit in die Kirche eingetreten wurden, soll uns angeblich ein "unauslöschliches Siegel" verpaßt haben. Da unterschätzen die Kirchenoberen aber unsere Menschenart - Wasser hat uns noch nie etwas ausgemacht, und orientalischer Symbolismus von der christlichen Art hat auch seine komischen Seiten ...

      Eine Umfrage unter Pastoren in der Stadt Hannover ergab, daß zwei Drittel der Pastoren bei Kirchenaustritten "nichts tun" und die Ausgetretenen einfach ziehen lassen. Das tadelte Pastor Andreas Seifert (Großburgwedel) scharf, denn da werde die Taufe offensichtlich "nicht ernst genommen"! Vielleicht sähen Herr Pastor lieber offizielle Zwangsmaßnahmen gegen die Ausgetretenen ? Diesbezügliche Vorschläge wurden von der "Jungen Union" Bayerns kürzlich gemacht: Austrittswillige sollten mittels einer "Kulturabgabe" nochmal kräftig abgezockt werden, ehe sie die Kirche verlassen dürften...

      Mit der Bewußtseinsveränderung am Ende der sechziger Jahre traten nun Hunderttausende aus den Kirchen aus. Vor allem die Großstädte zeigten sehr hohe Austrittsziffern. Viele wollten nicht einsehen, warum die Kirchen per zwangsweise eingezogener Kirchensteuer (l996 waren das 13,6 Milliarden DM) künstlich am Leben erhalten werden, obwohl sie uns außer einigen orientalischen Fabeln doch nichts zu sagen haben. Andere merkten, daß insbesondere die Evangelische Kirche sich durch ungerechtfertigte kollektive Schuld- und Bußzuweisungen an das deutsche Volk in einen Gegensatz zu den Interessen des eigenen Volkes stellte. Bei den Katholiken kam die erste Austrittswelle mit dem Papstbesuch in Polen im Jahre 1979. Dieser war unerträglich. Originalton: "In Breslau ist jeder Stein polnisch!"

      Ausschlaggebend aber dürfte das Schwinden christlicher Überzeugungen und Verhaltensweisen in unserem Lande sein. Man begreift endlich die jahrtausendalte ständige Bevormundung in allem und jedem durch die Kirche, die vielen Generationen unserer Vorfahren erst das Geld und dann das Lebensglück gestohlen hat. Man möchte nun mit den christlichen Steuereinnehmern nichts mehr zu tun haben und will in Ruhe gelassen werden, wofür wir volles Verständnis haben.

      Wie sehen die Zahlen aus?
      In Nordrhein-Westfalen entschieden sich kürzlich einige zehntausend Schüler gegen die Teilnahme am Religionsunterricht, rund 31000 waren das. Während 1950 noch 12 % der Protestanten den Sonntagsgottesdienst besuchten, waren das 1995 nur noch 3,2 % . Rund 25 % aller Neugeborenen werden nicht mehr getauft. Jährlich treten etwa 220 000 Protestanten aus der Kirche aus. Bei den Katholiken sind das etwa 183 000. Der Anteil der Bundesbürger, die sich formal zu einer Kirche bekennen, sank von 93,6 % (1970) auf 65 % (1995). Weltweit haben die lutherischen Kirchen im Jahr 1995 rund zwei Millionen Mitglieder verloren. Rund 800 000 Mitglieder verließen in den letzten 25 Jahren die katholische Kirche in Österreich. Untersuchungen haben ergeben, daß junge Leute eher austreten als ältere. Bei ihnen scheint noch eine gewisse Ursprünglichkeit zu bestehen, und die Spuren des christlichen Diktats haben sich noch nicht so tief eingegraben. Akademiker treten erheblich häufiger aus als Menschen niedrigeren Bildungsstandes.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 11:57:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich habs vor ca.10 jahren noch umsonst bekommen :)
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 11:58:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      ich hoffe es "lernen" noch mehr leute dazu und treten aus diesen "verein" aus
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:00:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jeder der sich nur ein bischen über die Jahrtausendlangen
      Schweinereien der Kirchen informiert hat, (es gab nicht
      eine menschenverachtende Dreckigkeit der Vergangenheit und
      Gegenwart, wo diese Herren nicht dabei waren)
      muß schon lang ausgetreten sein, da er sich selbst (gerade wenn er glaubt) mitschuldig macht an den immer wieder-
      kehrenden Greueltaten der Kirchen.
      Terroristische,Provitgierige und menschenverachtende
      Vereinigungen unterstützt kein Mensch mit Moral, auch nicht mit Geld.
      Und schon gar nicht ein Gläubiger, da er sonst seinen
      eigenen reinen Glauben an absurdum führt.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:03:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      zock. kann ich nur unterschreiben :)

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      schrieb am 09.10.02 12:16:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      Viele würden gerne austreten, können dies aber nicht, da sonst erhebliche berufliche Nachteile entstehen würden.

      Im Sozialbereich sind kirchliche Organisationen dominant, um es milde zu sagen.
      Während evangelische Einrichtungen oft eine liberale Praxis pflegen, sind katholische Altenheime, Kindergärten, Jugendheime ect. sehr darauf bedacht, daß "Rechtgläubige" eingestellt werden.

      Daß sich die Kirchen überhaupt herausnehmen, nach dem Kriterium der Religionszugehörigkeit einzustellen, und nicht nach beruflicher Qualifikation, erfüllt den Tatbestand der Diskriminierung.

      Das Grundgesetz garantiert rechtliche Gleichstellung, egal welchen Geschlechts, Herkunft und Überzeugung man ist. Den Kirchen läßt man diesen Verfassungsbruch einfach durchgehen.

      Darüber hinaus finanzieren sich Kindergärten, Altenheime ect. aus öffentlichen Mitteln, und sollten somit auch jedem Arbeitnehmer offenstehen. Daß der kircheninterne Beamtenapparat aus Kirchensteuergeldern finanziert wird, und da auch nur Kirchenmitglieder sitzen ist logisch. Nur - für die carikativen Einrichtungen trifft dies nicht zu.

      Wenn man es juristisch genau nimmt, müßte man die Kirchen verbieten, weil sie sich eindeutig nicht auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen. Dafür ist ihre Lobby und Propaganda jedoch zu stark.

      Dem Einzelnen bleibt der Austritt - auch als Bekenntnis zu Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:19:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hier kann man sich informieren, was mit den Kirchensteuern
      so finanziert wird.
      http://www.kirchensteuer.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:28:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 12:46:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Oh Ihr Schwachköpfe............. bei 98% der Austritte dürfte der EINZIGSTE GRUND das GESPARTE Geld sein.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:11:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      und bei 98% hat die "mitgliedschaft" aber nix mit glauben zu tun.

      sicher spielt das geld bei vielen eine rolle,das ist aber egal.
      denn der glaube an diese "religion/kirche" wude den leuten
      doch nur durch ihre erziehung und ihre umwelt eingetrichtert,das ist keine freie entscheidung.

      und darum ist es gut wenn viele austeten egal aus welchen grund
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:39:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ein Detail aus meiner Grundschulzeit: Uns wurde immer von den löblichen Priestern erzählt, die sich damals alle so aufopfernd um die von den Nazis Unterdrückten gekümmert hätten und deren einziges Ziel es angeblich war, Hitler auszuschalten. Einige gab`s da sicher, aber der Großteil hatte ja wohl keine Einwände gegen Hitler...wär aber für Gegenbeweise dankbar.

      Und nochwas: Meine Frage gegenüber einem angehenden katholischen Priester vor einigen Jahren, wie er es ohne Frau sein Leben lang aushalten würde, hat diesen ziemlich aus der Bahn geworfen. Zumindest hat er auf die Frage nicht geantwortet, den Kopf zu Boden gerichtet und sehr verunsichert/panisch geschaut...
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:46:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      kann mir mal jemand sagen was man netto sparen kann??

      z.B. mit 5000 Euro brutto?
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 14:32:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11
      Die Kirche selbst hat sich Zwangsarbeiter unter erbärmlichen bedingungen gehalten.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 14:41:32
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ Einherjer:
      1) Was verstehst Du unter "erbärmlichen Bedingungen" ?
      2) Bitte nenne mir eine Quelle für das "Halten unter erbärmlichen Bedingungen"
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:14:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      Kirchen und Zwangsarbeit (4.11.00)
      Lange Zeit haben die evangelische und die katholische Kirche so getan, als hätten sie mit der Beschäftigung von Zwangsarbeitern während der Nazizeit nichts zu tun. Inzwischen hat man etwas genauer hingesehen und die Kirchen mussten eingestehen, ebenfalls in das Unrecht verstrickt zu sein. Die katholische Kirche will nun mit fünf Millionen DM die Versöhnungsarbeit kirchlicher Organisationen fördern. Weitere 5 Mio. DM stellt sie bereit, um Zwangsarbeiter zu entschädigen, möchte aber den Schein aufrecht erhalten, kirchliche Zwangsarbeit sei humaner gewesen und zahlt daher nicht in den Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft ein, denn, wie Bischof Lehmann, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz in der Frankfurter Rundschau vom 30.8.00 meint, träfe auf die Situation der Fremdarbeiter in katholischen Einrichtungen keineswegs keineswegs zu, was im Gesetzentwurf zur Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" stehe. Der Bischof meint: "Sklaven- und Zwangsarbeit bedeutete nicht nur das Vorenthalten des gerechten Lohnes. Sie bedeutete Verschleppung, Entrechtung, die brutale Missachtung der Menschenwürde". Recherchen im katholischen Bereich zeigten aber, dass Zwangsarbeiter dort "in den meisten Fällen ordnungsgemäß nach Tarif entlohnt" worden seien, dass sie Kost und Unterkunft erhalten hätten und seelsorgerlich betreut worden seien. "Fälle von Ausbeutung oder zwangsweise zu leistender Schwer- oder Schwerstarbeit sind bisher nicht belegt", sagte Lehmann.

      Da ist der Vorsitzende der Bischofskonferenz erstaunlicherweise wohl nicht so recht informiert oder sein Gedächtnis lässt ihn gerade im Stich. Jedenfalls ist in der Süddeutschen Zeitung vom 14.7.00 über ein gemeinschaftlich betriebenes kirchliches Zwangsarbeiterlager in Berlin, dessen Insassen für die Arbeit auf 26 evangelischen und 2 katholischen Friedhöfen bestimmt waren, anderes zu lesen.

      19. März 1945:

      "Die nachstehend genannten fünf Ostarbeiter sind infolge ihres körperlichen Zustands für die zu verrichtenden Arbeiten auf Friedhöfen nicht mehr verwendbar." Sie haben Knochenbrüche, allgemeine Schwäche, Herzerweiterung. "Wir bitten daher um Zuweisung der Genannten an eine entsprechende Sammelstelle, da diese nur im Lager liegen und die Plätze für arbeitsfähige Männer wegnehmen." Es grüßt mit "Heil Hitler" der Lagerführer Gustav Wenger.

      Man braucht nicht viel Phantasie um zu wissen, was mit Sammelstelle gemeint war.
      http://www.fraternitas.de/notiert/Kirchenzwanga.htm




      ...
      Wladislaw Zientara, ehemaliger Zwangsarbeiter: "Ich habe in dem Kloster fünf Jahre gearbeitet. Wenn sie den Willen und ein Gewissen haben, dann sollten sie zahlen. Was soll ich noch mehr sagen?"

      Auch in der Benediktiner-Abtei Ettal mussten während des Dritten Reiches vor allem Polen, Russen und Ukrainer Zwangsarbeit leisten. Auch hier wurde dieser Teil der Geschichte bis heute nicht aufgearbeitet.

      Teresa Majewska, geborene Solecki, lebt heute in Breslau. Sie ist 65 Jahre alt. Als 9-Jährige wurde sie mit ihren Eltern und einem 13-jährigen Bruder aus dem besetzten Polen nach Deutschland verschleppt und musste im Kloster Ettal Zwangsarbeit leisten.

      Teresa Majewska, ehemalige Zwangsarbeiterin: "Eines Tages kamen sie ganz plötzlich in unser Haus. Wir konnten nur noch ein paar Kleider packen und einen Sack mit trockenem Brot mitnehmen. Dann wurden wir mit einem Pferdewagen zum Bahnhof transportiert. Die ganze Familie musste im Kloster arbeiten. Meine Mutter in der Großküche, und mein Vater musste die Pferde und Kühe versorgen und alles machen, was in der Landwirtschaft anfällt."

      Reporterin: "Was haben Sie als Kind arbeiten müssen?"

      Teresa Majewska, ehemalige Zwangsarbeiterin: "Wir Kinder mussten im Kloster die Arbeit von Erwachsenen machen. Schnee schaufeln, Kartoffeln putzen und aus dem Keller hochtragen, den Abfall entsorgen. Für ein Kind war das eine schwere Arbeit. Und noch dazu den ganzen Tag."
      .........

      http://www.wdr.de/tv/monitor/archiv.phtml?id=37&personen=0&s…
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:55:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Danke @antigone,
      ein sehr eindruckgebender bericht.
      Es sollte möglichst jeder austreten.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:56:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Hans2000

      Die Kirchensteuer richtet sich nach Deiner Lohnsteuer. Ich glaube 8% der Lohnsteuer gehen an die Kirche. Allerdings wird die Kirchensteuer im Jahressteuerausgleich wieder angerechnet. Früher wurde immer gesagt, bei Kirchenaustritt wird Kultursteuer fällig. Das stimmt aber nicht.


      Deswegen fürchten die Kirchen jeder Steuerreform wie der Teufel das Weihwasser.
      Andererseit haben die Kirchen Grundstücke aus Erbschaften usw. nru verkaufen tut die Kirche kein einziges. Wenn man von denen einen Bauplatz kaufen will, geht das nur über Erbpacht auf 99 Jahre.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 14:34:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      zur zusammenarbeit von grossbanken wie jp morgan, credit suisse, der katholischen kirche, hitler usw. siehe auch meinen thread: der moloch

      z.b. # 12:

      ...Die Fürsorge des amerikanischen Großkapitals für Hitler dauerte sogar nach Jahren seiner Terrorherrschaft noch fort. Und natürlich hatte man längst in diese Fürsorge auch die italienischen Faschisten eingeschlossen, hatte etwa J.P. Morgan & Co. Mussolini schon in den späteren zwanziger Jahren Kredite und Anleihen im Wert von rund 100 Millionen Dollar (400 Millionen DM) gegeben. Warum auch nicht - wenn Mussolinis damaliger bester Bundesgenosse, Papst Pius XI., der ihn schon mit an die Macht gebracht und diese dann wie keiner sonst gefestigt hatte, doch auch mit Morgan verbunden war?! Denn soweit der größere Teil der vatikanischen Milliarden nicht bei der Credit Suisse, Zürich, steckte, hatte man sie beim Bankhaus Morgan in New York deponiert, dessen nicht-katholischem Oberhaupt, John Pierpont Morgan, Papst Pius XI. denn auch für all seine Verdienste 1938, ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, einen hohen päpstlichen Orden verlieh. Derselbe Papst, der auch Hitler die Diktatur ermöglichte, da er von ihm, wiederholt erklärt, die Zerstörung des Kommunismus und Bolschewismus erwartete, was ohne Krieg nicht möglich war. Und ganz ähnlich wie Morgan legte schon in den späteren zwanziger Jahren die Dillon-Bank, Read & Co. Anleihen für italienische Kommunen auf.

      Und selbstverständlich operierten beide Banken auch in Deutschland. So kabelte der amerikanische Botschafter in Berlin, Dodd, am 27. Januar 1937 seiner Regierung: »Informationen, die mir in letzter Zeit zugegangen sind, besagen, daß amerikanische Banken erwägen, Italien und Deutschland neue Kredite und Anleihen zu geben, obgleich die Kriegsindustrie dieser beiden Länder bereits groß genug ist, um den Frieden der Welt zu bedrohen.«

      All dies erwies sich als richtig. Amerikanische Banken, darunter besonders Morgan und Dillon, Read, hofften seinerzeit auf einen Krieg Hitlers gegen Rußland und waren bereit, ihn dafür zu finanzieren....
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 21:12:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aus der Kirche austreten?

      Ganz sicher nicht. Die gesparte Kohle wäre an der Börse verzockt und es gibt bedeutend mehr positive als negative Argumente.

      Nur so meine Meinung
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 21:49:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      Was soll denn positiv sein wenn man einen haufen Verbrechern Geld in den Rachen wirft
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 22:29:58
      Beitrag Nr. 21 ()
      wäre schön, wenn mir dem gleichem eifer andere steuern hinterfragt werden würden....

      aber so sieht das ganze wieder als die übliche "kirchenhetze" aus,die wiederum eine bestimmte klientel zur "diskussion" anlockt

      dann tretet halt aus und "belästigt" euch nicht mehr damit

      man hat immer so den eindruck, daß gerade die, die mit kirche nichts am hut haben am lautesten schreien :rolleyes:

      wäre doch so ähnlich, wie als nichtraucher über die tabaksteuer herzuziehen - einfach unglaubwürdig

      aber beim "feindbild" kirche versammelt sich ja immer ein buntes völkchen

      ob bei einer "zwangsabgabe" von muslimen an eine islamische organisation das geschrei genauso laut wäre? :confused:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:22:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ Abfahrer
      Genau das ist der Punkt, diese Zwangsabgabe gibt es in fast keinem Land der Welt, deshalb schreit dort auch keiner
      im Übrigen:
      Solange noch der überwiegende Teil der Bevölkerung Kirchensteuer zahlt, bleibt das jetzige System bestehen. Wenn mehr als 50 % aller Stuerzahler aus der Kirche austreten würden, müßte diese Zwangssteuer abgeschafft werden - soweit meine Info. ALSO RAN an den Rest !!! :D
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:50:38
      Beitrag Nr. 23 ()
      Wer den Katholikentest nicht besteht, muss austreten! :laugh:
      http://www.bibelkunde.de
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:08:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      abfahrer.
      mach doch nen thread auf, wenn du was ganz anderes willst.

      dass dich andere zwangsabgaben mehr stören, kannst du dann ganz offen zusammen mit deinem feindbild vertreten ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:19:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      Die Kirche wird sich erst dann erneuern, wenn der Geldhan der Hofschranzen gekappt wird.

      Ich sage nur "Opus Dei" und die jüngste Heiligsprechung seines Gründers. Dem Vatikan schwimmen offensichtlich massiv die Felle weg. Der senile Papst ist nur noch Lausprecher des Kirchenstaates. Warum dankt er nicht ab ?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:29:24
      Beitrag Nr. 26 ()
      baracoa
      selten war die kirche und dieser papst ehrlicher: eine mafiöse organisation von menschenverächtern heilig zu sprechen, das ist ein glasklares bekenntnis.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:43:26
      Beitrag Nr. 27 ()
      IBKA : Archiv : Medien und Zensur : Wie Opus Dei seine Kritiker mundtot macht

      Dokumentation
      Wie der katholische Orden Opus Dei seine Kritiker mundtot macht
      Aus: MIZ 1/86

      Am Nikolaustag, dem 6. Dezember 1985, bescherte das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels (Nr. 79) - Verbandsorgan der westdeutschen Verleger und Sortimenter - seinen Lesern auf Seite 3185 eine 34zeilige einspaltige Meldung unter der Rubrik "Vermischtes/Ticker": "Opus Dei: EV gegen Rororo?", zu Deutsch: Einstweilige Verfügung des Opus Dei gegen den Rowohlt-Verlag? Diese Meldung, die sinnigerweise neben einem anderen Einspalter: "Konfessioneller Medien-Rückzug" erschien, hatte folgenden Wortlaut:

      "Reinbek: Die katholische Geheimorganisation Opus Dei versucht, beim Landgericht München das Jahrbuch `Welt aktuell `86` des Rowohlt Verlags durch eine Einstweilige Verfügung zu verbieten. Das Jahrbuch erinnert in einem Beitrag über diese katholische Rechtsaußen-Gruppe an die Unterstützung des Pinochet-Putsches 1973 und an die Todesschwadronen, denen seinerzeit Tausende von Menschen zum Opfer fielen. Hierzu erklärt der Herausgeber der `Rororo aktuell Reihe`, Freimut Duve: `Wir weisen die Kritik und die juristischen Schritte gegen unser Jahrbuch zurück. Es ist heute unbestritten, daß Opus Dei maßgeblichen Anteil am Widerstand gegen Allende hatte, und es ist in Chile bekannt, daß unter den Förderern der Todesschwadronen auch Personen waren, die zugleich für Opus Dei arbeiteten. Hier wird versucht, ein kritisches Jahrbuch mit Hilfe von Gerichten mundtot zu machen.`"

      Selbst die Branchenkundigen konnten nicht wissen, daß sich hinter ihrem Rücken ein für das Verlags- und Buchhandelsgewerbe der BRD einmaliger Vorgang von Publikationsverbot und Bücherzensur abgespielt hatte. In Nr.99 vom 13. Dezember 1985 gab das Börsenblatt weitere Einzelheiten preis: "Opus Dei stoppt Rowohlt. - Köln. Das Rororo-Taschenbuch `Welt aktuell `86 - das andere Jahrbuch` darf aufgrund einer Intervention von Opus Dei nicht mehr verbreitet werden. Wie das deutsche Informationsbüro der internationalen katholischen Organisation Opus Dei am 6. Dezember (1985) mitteilte, hat das Landgericht München 1 am gleichen Tag eine Einstweilige Verfügung gegen den Rowohlt Taschenbuch Verlag erlassen. Sie untersagt die Behauptung, zwischen den Todesschwadronen in Chile und dem Opus Dei habe es enge Zusammenarbeit gegeben. Die Wiederholung dieser Behauptung aus Jürgen Roths Beitrag `Opus Dei - eine heilige Mafia auf dem Vormarsch` ist bei Meidung eines Ordnungsgeldes von 500000 Mark untersagt. In der Pressemitteilung von Opus Dei heißt es, die Behauptung sei falsch und ehrenrührig. Wegen ähnlicher Behauptungen über angebliche politische Verwicklungen des Opus Dei in Lateinamerika hätten kürzlich der Benziger Verlag das Buch `Konflikt um die Theologie der Befreiung` des Tübinger Theologen Prof. Greinacher und der Lamuv Verlag das Buch `Dunkelmänner der Macht` von Jürgen Roth und Bernd Ender zurückgezogen. (Kursivdruck durch MIZ.) Der Rowohlt Verlag sieht momentan keine Möglichkeit, gegen diese Einstweilige Verfügung vorzugehen ... "

      Wir rekonstruieren: Gleichermaßen "in aller Stille" war Monate vor dem Verlagsriesen Rowohlt einem Branchenwinzling (Lamuv) von Opus Dei ein Prozeß angedroht worden, und angesichts der für Lamuv riesigen Summe von DM 500000 "Ordnungsgeld" hatte der Verlag seine "Dunkelmänner" vom Markt zurückgezogen. Hätte sich Opus Dei nicht kurz vor Heiligabend mit Rowohlt angelegt, wäre die Vorgeschichte wahrscheinlich nie ans Tageslicht gekommen.

      Auslieferungsverbot für "Welt aktuell `86"
      Verweilen wir zunächst noch bei Rowohlt. Das Börsenblatt fährt in der schon erwähnten Meldung vom 13. Dezember 1985 fort: "Geschäftsführer Dr. Michael Naumann hat für Rowohlt am 10. Dezember (1985) eine Presseerklärung abgegeben, in der er das Vorgehen von Opus Dei mit dem von `Sittenwächtern` gleichstellt. In seiner Erklärung heißt es: `In das Bild gezielter Einflußnahmen paßt auch der Versuch der in Köln ansässigen Organisation »Opus Dei«, eine Entscheidung über die Richtigkeit der in »Welt aktuell `86« aufgestellten Behauptungen nicht etwa in Köln vor Gericht zu suchen und auch nicht in Hamburg, sondern in München. Gibt es ein pressefreiheitliches Nord-Süd-Gefälle?` Und: `Der Rowohlt Verlag wird die vom Gericht inkriminierte Passage - es handelt sich um einen Satz - einschwärzen und das Buch »Welt aktuell `86« weiterhin vertreiben. Der Versuch von »Opus Dei«, in den Geschäftsverkehr mit unseren Kunden einzugreifen, wird anwaltlich überprüft werden müssen: Am Freitag, dem 6. Dezember (1985) hatten sich Anwälte von Opus Dei bei Grossisten von Rowohlt gemeldet, noch bevor dem Verlag selbst die Verfügung schriftlich vorlag, um die weitere Auslieferung zu verhindern ... Der Rowohlt Verlag ist zuversichtlich, in der gerichtlichen Hauptverhandlung zu obsiegen.`"

      Am 20. Dezember 1985 berichtete das Börsenblatt: "`Abmahnen ist sittenwidrig`. - Reinbek. Der Rowohlt Verlag hat sich gegen eine Abmahn-Aktion des katholischen Ordens Opus Dei zur Wehr gesetzt. Seine Anwälte haben am Vormittag des 17. Dezember (1985) von den Anwälten des Opus Dei die Verpflichtung erwirkt, daß keine weiteren Abmahn-Briefe verschickt werden. Wie der Verlag mitteilt, hat er durch zahlreiche Anrufe von Buchhändlern aus dem ganzen Bundesgebiet erfahren, daß Opus Dei über seine Anwälte den Buchhandel abmahnen hasse, das Taschenbuch `Welt aktuell `86` nicht zu vertreiben. Juristische Grundlage dafür sollte die gegen den Rowohlt Verlag erwirkte Einstweilige Verfügung sein. Der Verlag habe ihr durch Einschwärzung der entsprechenden Textstellen Rechnung getragen und das Jahrbuch seitdem nur noch in dieser Form ausgeliefert. Rowohlt nennt die Abmahnaktion `sittenwidrig` und bezeichnet sie als `nachhaltige Störung und rechtswidrigen Eingriff in die Geschäftsbeziehungen zwischen Verlag und Sortimentsbuchhandel`. Abmahnvereine bewegten sich seit Jahren in einer juristischen Grauzone ... Die Abmahnungen bezogen die beiden Lamuv- und Benziger-Titel mit ein, gegen die Opus Dei bereits früher vorgegangen ist."

      Auf diese Meldung hin trat das "Informationsbüro des Opus Dei in Deutschland" (Stadtwaldgürtel 71, 5000 Köln 41) im Börsenblatt zum erstenmal selbst in Aktion: Die Stellungnahme von Rowohlt sei "sachlich unzutreffend", die "Anwälte der Prälatur Opus Dei haben vielmehr auf die rechtliche Unanfechtbarkeit ihrer Schritte hingewiesen«, "juristische Grundlage der an den Buchhandel gerichteten Aufforderung des Opus Dei" sei "der Anspruch des Opus Dei gegen jedermann, die Verbreitung ehrenrühriger unwahrer Tatsachenbehauptungen zu unterlassen" - so der Chef des Opus-Dei-Informationsbüros, Dr. med. Ruthard von Frankenberg (in: Börsenblatt Nr. 2 vom 7. Januar 1986, S.104). Das Börsenblatt veröffentlichte diesen Text bezeichnenderweise unter der Rubrik "Dialog/Mitmenschen" nebst einem Schreiben Frankenbergs an die "sehr geehrten Damen und Herren" Buchhändler. "Würde Sie jemand des Mordes beschuldigen, so würden Sie sich zur Wehr setzen. Wir auch ... Deshalb sind wir überzeugt, daß auf lange Sicht unsere ungewöhnliche Maßnahme dem Ansehen des Buchhandels eher dienlich als abträglich ist ... Seit einer `Monitor`-Sendung im WDR im November 1984, in der dem Opus Dei Waffenhandel vorgeworfen wurde, haben wir Gerichte bemüht. Nachdem drei Verlage nun je ein Buch zurückgezogen hatten, werden Sie verstehen, daß es uns schwer hinnehmbar schien, wenn jedermann sie im Buchhandel noch unverändert kaufen konnte ... Mit den besten Wünschen für ein segens- und erfolgreiches Neues Jahr 1986 und freundlichen Grüßen. Dr. med. Ruthard von Frankenberg."

      Auf eine Anfrage der MIZ-Redaktion antwortete der Rowohlt Taschenbuch Verlag am 11. Februar 1986, daß "außer dem veröffentlichten Material hier keine weiteren Informationen vorliegen" und "eine gerichtsverwertbare Verifizierung der Vorwürfe gegen OPUS DEI ebenfalls nicht möglich war" - im Klartext: Rowohlt legt sich wegen sechs umstrittener Seiten seines 540 Seiten umfassenden Almanachs "Welt aktuell `86" nicht weiter mit Opus Dei und der katholischen Kirche an.

      "Opus Dei - Irrenhaus Gottes?"
      Mitte 1983 tauchten die ersten kritischen Berichte über Opus Dei in westdeutschen Medien auf. Das OD-Informationsbüro sah sich am 18. April 1983 zu einer "Erklärung" veranlaßt: "Über das Opus Dei haben seit Juni 1983 verschiedene Medien in der Bundesrepublik Berichte veröffentlicht. Sie stützen sich auf einige wenige ehemalige Mitglieder des Werkes als Informanten, insbesondere auf Klaus Steigleder, der im September 1983 mit der Schrift `Das Opus Dei - eine Innenansicht` an die Öffentlichkeit getreten ist. Das Buch entwirft ein zweckdienlich entstelltes Sachverhaltsbild ... Die Darstellungen wurden entsprechend medienwirksam aufbereitet (vgl.: Kölner Stadtanzeiger 4.6.83; Der Spiegel Nr.3/17.9.83; WDF 10.9.83). Die Anschuldigungen werden fortgesetzt. Die Veröffentlichungen haben Verwirrung oder gar Empörung ausgelöst, weil sie `Zeugenberichte` über persönliche Erfahrungen mit dem Opus Dei anführen. Diese entstammen dem Intimbereich ihrer Urheber und geben deren subjektive Sicht wider. Ihr Wahrheitsgehalt entzieht sich daher der Überprüfung durch Außenstehende ..." Am 5. Mai 1984 beschwerte sich das OD-Informationsbüro erneut wegen einer ARD-Fernsehsendung vom Vortag mit dem Titel: "Opus Dei - Irrenhaus Gottes?"

      "Waffenhändler im Dienste Gottes"
      Am 13. November 1984 sendete das ARD-Magazin "Monitor" Auszüge aus dem Interview von Jürgen Roth mit einem als Opus-Dei-Mitglied vorgestellten Prinzen Miguel de Bourbon, laut Tageszeitung vom 14. November 1984 "einer der größten Waffenhändler Europas": "Heute gehören Waffen, ob in Afrika oder anderswo, zum Tagesgeschehen. Waffen gibt es, seit es Menschen gibt ... Warum sollen wir ihnen die Waffen nicht verkaufen? Nicht die Waffen, nur der Mensch ist gut oder schlecht ... Ich finde, daß die Waffen, die Opus Dei zuläßt oder auch andere Regierungen - denn für mich ist Opus Dei eine Regierung für sich - dem Menschen dienen ... Wenn wir bestimmte Dinge brauchen, dann bekommen wir sie nicht durch eine Predigt, sondern auf andere Weise ... Wenn die Menschen nicht hören wollen, dann ist es wie in der Schule, dann muß man mit anderen Mitteln dafür sorgen, daß sie hören ... Ich bin der Auffassung, Opus Dei muß über ganz Europa herrschen, und Menschen, die meine Vorstellungen von Hierarchie und Disziplin teilen, sollten Opus Dei beitreten. Ich bin überzeugt, das ist das einzige, was Europa retten kann. Opus Dei wird Präsident Reagan folgen ..." (In: Tageszeitung vom 14. November 1984.)

      Am 27. November 1984 erhob das Münchner Rechtsanwalts- und Steuerbüro Gritschneder/Ehrensperger/Widl - dieses Büro hatte zehn Jahre zuvor die westdeutschen Bischöfe in ihren Klagen gegen Hubertus Mynarek und sein Buch "Herren und Knechte der Kirche" vertreten, das vom Verlag Kiepenheuer & Witsch dann vom Markt zurückgezogen wurde! - Klage bei der Zivilkammer des Landgerichts München I: "Wir erheben Klage für 1. Opus Dei e. V., gesetzlich gemeinschaftlich vertreten durch den 1. Vorsitzenden Dr. Cesar Ortiz und Kurt Jungmann, Köln, 2. Dr. Cesar Ortiz, Regionalvikar der Personalprälatur Opus Dei für die Region Deutschland, Köln, gegen 1. den WDR, gesetzlich vertreten durch den Intendanten Dietrich-Wilhelm von Seil, 2. Klaus Bednarz, verantwortlicher Redakteur der Sendung `Monitor` des Erstbeklagten, 3. Jürgen Roth, 4. Volker Happe... wegen Widerrufs und Unterlassung. Vorläufiger Streitwert: 300000 DM."

      Anschließend beantragt das Münchner Büro Gritschneder, "folgendes Urteil zu fällen: I. Die Beklagten werden verurteilt, folgenden Widerruf zu erklären: `Der WDR und der verantwortliche Redakteur Bednarz widerrufen hiermit folgende in der Fernsehsendung »Monitor« vom 13. November 1984 aufgestellten Behauptungen: 1. Es erscheint eindeutig, daß Mitglieder von Opus Dei sogar in Waffengeschäfte verstrickt sind, - 2. die als Prinz Miguel von Bourbon vorgestellte und interviewte Person ist Mitglied von Opus Dei, - 3. Opus Dei ist nicht nur eine religiöse, sondern auch eine weltliche Macht, wozu auch der Waffenhandel gehört, - 4. die als Prinz Miguel de Bourbon vorgestellte Person hat ihre Waffengeschäfte für Opus Dei zur Verfügung gestellt, - 5. es ist sicher, daß Opus Dei Interesse daran hat, um den Kommunismus zu bekämpfen, gewisse Befreiungsbewegungen selbst mit Waffen zu unterstützen. - Die Autoren Jürgen Roth und Volker Happe schließen sich diesem Widerruf an.` - II. Der Erstbeklagte wird verurteilt, den Widerruf gem. Ziff. I des Klageantrages in der nächsten noch nicht fertiggestellten Sendung des Magazins `Monitor` von einem von ihm zu stellenden Sprecher vor neutralem Hintergrund und mit neutraler Mimik zu verlesen." Sogar das Szenarium für den Fernsehwiderruf beliebt sich das Büro Gritschneder dem WDR-Intendanten von Seil vorzuschlagen!

      In Punkt III der 32seitigen Klageschrift wird den Beklagten sogar ein "Ordnungsgeld bis zu 500000 DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu sechs Monaten" für den Fall angedroht, daß sie die fünf zitierten Behauptungen nicht unterlassen; zusätzlich wird eine sechste Textpassage inkriminiert: "Die Beklagten haben zwei Waffenhändler gefunden, die nach eigener Aussage mit Opus-Dei-Mitgliedern Geschäfte machten."

      "Dunkelmänner der Macht" - ein Buch wird verboten
      Am 14. November 1984 veröffentlichte die Frankfurter Rundschau einen Artikel über das Buch "Dunkelmänner der Macht - Politische Geheimzirkel und organisiertes Verbrechen". Am 11. Dezember reagierte das Büro Gritschneder mit einem Schreiben an "Jürgen Roth, c/o Lamuv-Verlag". Unter Hinweis auf den FR-Artikel und auf das "von unserer Mandantschaft (Opus Dei) vorgelegte Buch" stellen die Münchener Rechtsanwälte fest, es enthalte "eine Fülle von unrichtigen und ehrenrührigen Tatsachenbehauptungen sowie Meinungsäußerungen, die die Grenze zur Schmähkritik eindeutig überschreiten". Im einzelnen werden von den Opus-Dei-Anwälten 34 (!) Textpassagen des Buches beanstandet. MIZ dokumentiert den größten Teil der inkriminierten Stellen auf den gelben Seiten dieses Heftes. Die auf den gelben Seiten nicht abgedruckten, von Opus Dei beanstandeten Textpassagen in "Dunkelmänner der Macht" seien hier zitiert (in Klammern die Seitenzahlen des Buches):

      "Unbestritten ist, daß es wegen illegaler Geldtransaktionen der Vatikanbank erhebliche Konflikte zwischen den Logenbrüdern der P2 auf der einen Seite und der Organisation Opus Dei ... gab" (S. 39). - "Ob sie nun Opus Dei heißen, Freimaurerloge P2 oder Cercle Violet - in genau diesen politischen Kartellen, einer Art politischer Mafia, werden Strategien entwickelt und finanziert, um die skizzierten Ziele durchzusetzen: das sind Subversion, Terrorismus, Destabilisierung" (S. 62). - "Im Nachbarstaat Spanien unterhalten die Cercle-Männer Verbindungen zu Opus Dei über den ehemaligen Franco-Minister Federico Silva Muños. Silva Muños, sowohl Opus-Dei- als auch Cercle-Mitglied ... " (S. 91; bemerkenswerterweise wurde der Schluß des Satzes von den Opus-Dei-Anwälten nicht beanstandet: "... wurde von Strauß reichlich beschenkt". Wollte das Büro Gritschneder, das Strauß zweifellos nahesteht, den bayerischen Ministerpräsidenten vorerst aus der Affäre heraushalten? MIZ.) - "Bedeutsam sind daher auch die Kapazitäten des Ordens (Opus Dei) in der Wirtschaft, dem Bankensystem und den Medien" (S. 133). - "Neben den direkten Verbindungen zum Cercle Violet scheint Opus Dei in der Bundesrepublik noch in anderen Institutionen vertreten zu sein, so auch im Studienzentrum Weikersheim ... Zweifellos sind im Kuratorium des Studienzentrums Mitglieder von Opus Dei, wie der Kölner Professor für Geschichte Dr. Peter Berglar oder der Direktor des Ruhrinstituts Essen, Professor Heinz Kiefer" (S. 145/146; nur die kursiv gesetzten Satzteile wurden beanstandet. MIZ).

      Am 12. April 1985 erhob das Büro Gritschneder beim Landgericht München I Klage für Opus Dei e. V gegen Jürgen Roth, Berndt Ender (Koautor der "Dunkelmänner der Macht") und den Lamuv-Verlag "wegen Unterlassung" . "Vorläufiger Streitwert: 100000 DM"; "bei Meidung eines Ordnungsgeldes bis zu 500000 DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu sechs Monaten" sollten es die Beklagten endgültig unterlassen, die von Opus Dei inkriminierten Tatsachenbehauptungen "aufzustellen und/oder diese Tatsachenbehauptungen in anderer Form aufzustellen oder zu verbreiten". In der Klageschrift werden statt ehemals 34 nur noch fünf Textpassagen moniert.

      Jürgen Roth contra Opus Dei
      Jürgen Roth ließ sich - im Grunde auf sich allein gestellt - nicht einschüchtern und trat der Klageschrift von Opus Dei mit weiteren Details entgegen. Wir zitieren aus der uns zur Verfügung gestellten Erwiderung Roths die wichtigsten Textstellen: "Opus-Dei-Mitglieder waren in der Vergangenheit an einer Vielzahl von Wirtschaftsunternehmungen beteiligt. Nicht nur der in Frankfurt lebende Ruis Mateos war Mitglied von Opus Dei, sondern auch Rafal Termin (ein Spanier), der Kapitalfluchtgesellschaften wie die `Credit Andorra` mitgegründet hatte. Bekannt ist auch, daß Opus Dei in den fünfziger Jahren Geld benötigte, um die apostolischen Unternehmungen zu finanzieren. Auch dazu wurden eine Reihe von Firmen gegründet ... Der bekannteste Capo der Mafia in Opus Dei war beispielsweise Luis Taberner von der Banco Popular ... Beweis: Prof. Alberto Moncada, Madrid."

      "Daß Opus Dei international wegen seiner Unterwanderungspolitik höchster politischer Regierungskreise für gefährlich gehalten wird, insbesondere wegen der illegalen Finanztransaktionen, geht aus einer Vielzahl von Untersuchungen hervor. Beweis: Prof. Jean Ziegler, Geneve." - "In dem Bericht der französischen Nationalversammlung zur Untersuchung über die sogenannten Schnüffelflugzeuge, ein großangelegtes Betrugsmanöver, heißt es: `Opus Dei, Mitglieder der Loge P2, zusammen mit der bayerischen CSU von Strauß, haben eng zusammengearbeitet, um für ihre antikommunistische Ideologie zu kämpfen.` (Rapport der Kommission, Nr. 2418, Paris.)" - "Selbstverständlich waren die wichtigsten Führer der reaktionären Front gegen die Regierung Allende Opus-Dei-Mitglieder. Und es ist allgemein bekannt, daß der einflußreiche Kardinal Alfonso Lopez Trujillo dem Opus Dei angehörte ... Beweis: Prof. Alberto Moncada, Prof. Norbert Greinacher, Tübingen."

      "Die US-Publizistin Penny Lernoux schreibt in ihrem Buch `Cry of the People`: `Opus Dei und die Organisation `Vaterland und Freiheit` arbeiteten in Chile während der Allendezeit zusammen, und General Juan Carlos Ongania, argentinischer Diktator von 1966 bis 1970, kam dadurch an die Macht, weil er von Opus Dei gefördert wurde.` Beweis: Penny Lernoux, `The Nation`, New York." - "Über die Verwicklungen des Opus Dei berichten im übrigen mehrere ehemalige CIA-Agenten, die als Zeugen geladen werden können. Was die Verbindungen zwischen Opus-Dei-Mitgliedern und der kriminellen AAA in Argentinien angeht, so kann als Zeuge geladen werden: der ehemalige Kontrolleur im französischen Auslandsspionagedienst unter Mitterand, Frederic Lorent, Paris. Ob Lopez Rega Gründer der AAA gewesen sei oder nicht, kann wohl nicht von Opus Dei als falsche Behauptung gewertet werden. Dann müßte sich schon Lopez Rega selbst angesprochen fühlen. Im übrigen benennen wir noch als Zeugen für die politische Verwicklung von Opus Dei in Lateinamerika: Prof. Vidal Beneyto, ehem. Botschafter bei der UNESCO in Paris, wohnhaft in Madrid."

      Jürgen Roth schließt seine Klageerwiderung mit einem Zitat des ehemaligen Opus-Dei-Mitglieds John J. Roche, jetzt Dozent an der Universität von Oxford, mit dem auch wir vorläufig unsere Dokumentation beenden: "Opus Dei glaubt, daß die Kirche korrupt ist, daß Opus Dei das neue auserwählte Volk ist und daß man von Gott den heiligen Auftrag hat, indem man versucht, wirtschaftliche, politische und religiöse Macht zu gewinnen. Die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, sind alles andere als ehrenhaft. Man praktiziert Geheimhahtung, Täuschung, ja sogar Betrug. Opus Dei ist ein internationaler Finanzkonzern, dem Banken und Import/Exportfirmen gehören. Es ist eine Art katholischer Freimaurer-Organisation, und es ist ein Kult oder eine Sekte, so etwas wie die Moonees. Das Ziel ist es, sie zu absolutem, zu blindem Gehorsam zu erziehen, damit sie genau das tun, was ihnen gesagt wird. Langsam verlieren sie dadurch die Fähigkeit, eigenständig zu denken. Schließlich werden sie zu bloßen Kreaturen der Organisation."

      Worterklärungen
      Über die Terrororganisation AAA (Alianza Argentina Anticomunista, apostolisch-antikommunistische Allianz, Argentinien) schreibt Jürgen Roth in den »Dunkelmännern der Macht« (S. 139ff.): "Ein weiteres Beispiel für die kriminellen Tätigkeiten des Ordens Opus Dei findet man in Argentinien. Dort arbeitet der Orden sehr eng mit der AAA zusammen. In ihr war auch das Mitglied der Freimaurerloge P2, Stefano delle Chiaie, aktiv. Berüchtigt war diese Organisation in Argentinien als inoffizielle Polizeitruppe und Rekrutierungsstelle der Todesschwadronen. Es war im Mai 1973, als Polizei und Angehörige der AAA die Teilnehmer einer oppositionellen Demonstration mit Maschinengewehren und Handgranaten überfielen. Hunderte wurden getötet, 300 schwer verwundet... Daß die argentinische AAA im Drogenhandel in Lateinamerika tätig war, versteht sich fast von selbst..."

      Über den Cercle Violet schreibt Roth in seinem Buch (S. 68ff.): "Illegale Aktivitäten von Parallel-Geheimdiensten und Zusammenarbeit mit konservativen und rechtsradikalen politischen Kräften - das findet sich im Cercle Violet, dem bundesdeutschen Geheimbund mit internationaler Verbindung ... Motor des Cercle Violet und Namensgeber ist der Pariser Rechtsanwalt Jean Violet ... Violet wiederum, ein glühender Antikommunist, baute eine rechte Gruppe auf, die Kontakte zu Franz Josef Strauß unterhielt, zu den Christdemokraten Italiens, mit Verbindungen zur Freimaurerloge P2..."

      Über die Loge P2 haben wir im Zusammenhang mit dem Skandal um Banco Ambrosiano und in der Internationalen Rundschau in MIZ mehrmals berichtet.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:00:12
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Antigone..ich denke,eine Kerze..lang und heiß genug..würde dir mal gut tun..bringt eine gewisse Ruhe..macht den Kopf frei...verscheucht Falten..und baut Frust ab..versuch es mal..
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:05:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      mersey. grüss dich, kleiner stammler. immerhin ein mehrwortsatz ist dir gelungen, das ist für den anfang nicht schlecht. am inhalt musst du noch üben :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:13:43
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Antigone..danke..du bist immer nett..aber wir wollen hier doch nicht über "Mehrwortsätze" oder Groß/Kleinschreibung..bei dir..diskutieren..es geht schlicht um deine Dusseligkeit..
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:15:43
      Beitrag Nr. 31 ()
      was wir wollen, entscheide ich :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:19:24
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Antigone..was willst du denn?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:20:02
      Beitrag Nr. 33 ()
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:25:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Antigone..ich bin begeistert..du kannst 3 Smilies..reicht das aus,um die christlichen Kirchen in Deutschland zu diffamieren?..überhaupt das Christentum in die Ecke zu stellen?..was möchtest du denn?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:26:55
      Beitrag Nr. 35 ()
      @baracoa: Bin zwar kein Fan von Opus Dei, aber wenn ich beim Überfliegen des Pamphlets in #27 richtig gelesen habe, hat Opus Dei bei allen Klagen Recht bekommen, weil jeweils eine gerichtsverwertbare Verifizierung der Vorwürfe gegen Opus Dei nicht möglich war.

      Eher peinlich für die Gegner von Opus Dei.

      Übrigens: Ist die katholische Kirche und der Papst eigentlich auch Schuld an deinen Verlusten bei Metabox?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 22:17:25
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Antigone..du bist noch eine Antwort schuldig..was willst du denn nun?..Christliche Kirchen verdammen ist einfach..wie lautet deine Alternative..oute dich..ich als Dummkopf verstehe nicht,was du überhaupt meinst...außer motzen ist noch keine klare Alternative von dir rübergekommen..mach mich..uns..schlau..
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 07:17:02
      Beitrag Nr. 37 ()
      @flitztass

      Im Gegenteil, ich gehöre zu den wenigen Gewinnern bei MBX. :)
      Ausser meiner Zeit, habe ich bei MBX nicht einen Euro verloren.Aber das war es mir wert. Mir sind viele Tricks der Verbrecher im weissen Kragen, die sich an der Börse tummeln, transparent geworden. Vielleicht hat manch einer auch von meinen kleinen Hinweisen und Fragen profitiert.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 09:05:19
      Beitrag Nr. 38 ()
      @ filztrass
      Lobby-Ganoven bekommen bei Gericht MEISTENS recht !!! :mad:


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