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    Wahlbetrug: Jetzt sollen die Freiberufler gerupft werden! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.10.02 13:06:16 von
    neuester Beitrag 21.04.03 19:19:51 von
    Beiträge: 57
    ID: 643.931
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      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:06:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Die Bundesregierung stellt Überlegungen an, wonach in Zukunft auch Freiberufler zur Einkommenssteuer herangezogen werden sollen!"

      Quelle: N-TV

      Sollten diese "Überlegungen" wahr gemacht werden, kann man nur noch von höchst kriminellem Wahlbetrug sprechen:

      1. Ist von diesem erheblichen Schritt nie die Rede gewesen (Freiberufler würden durchschnittlich mit mehreren 1000 Euro p.a. belastet).

      2. Hat man nicht immer wieder gelobt, den Mittelstand - zu dem auch die Freiberufler gehören - zu entlasten?

      Stoiber hat recht, wenn sie so weiter macht, wird sich diese Regierung weniger als 1 Jahr halten!

      Gruß

      Wad is?
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:13:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ach ja, echt ?

      Freiberufler sollen auch noch Einkommensteuer zahlen ????

      Auch das noch, und ich dachte die tolle Regierung wollte nur alle Freiberuler auch der Gewerbesteuer unterwerfen ;-))
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:13:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Als Nichtwähler der Rot-Grün-Katastrophe finde ich diesen Schritt trotzdem gut und für richtig. Alle Handwerker, Finanzberater, Geschäftsinhaber etc zahlen Gewerbesteuer. Warum nicht auch die Freiberufler? Für mich ist das ein Schritt in die Gleichbehandlung aller Selbständigen.

      So long
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:16:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      1) Es geht es um die Gewerbesteuer.

      2) Warum sollen Freiberufler gegenüber sonstigen Selbständigen eine Steuervergünstigung haben ?
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:16:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      verdammt, ich habe bisher schon als Freiberufler Einkommensteuer bezahlt ;-)

      Hab ich da was übersehen.

      Die Meldung kann so nicht stimmen.

      Geht es vielleicht um die Gewerbesteuer?
      Das ist der einzige Unterschied zwischen
      Freiberuflern und Normalsterblichen.

      kraxl

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      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:20:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      wenn das kommt, dann bin ich endlich
      reif für eine GmbH

      kraxl
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:34:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      Rot Grün wird bitter böse untergehen...

      haha
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:37:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Druckfehler, sorry.

      Es geht natürlich um die Gewerbesteuer!

      @ #3

      1. Freiberufler zahlen keine Gewerbesteuer, weil die Gewerbesteuer dazu da ist, die Mehrbelastung der Kommunen durch die Gewerbebetriebe auszugleichen (Parkplätze, zusätzliche Abfallentsorgung, Infrastrucktur, etc.). Diese Mehrbelastung fällt durch Freiberufler nicht an.

      2. Außerdem stellt die Freistellung von der Gewerbesteuer eine Art Ausgleich dar, da Freiberufler i.d.R. eine wesentlich längere Ausbildung absolvieren müßen, bevor Sie eine freiberufliche Tätigkeit ausüben können. Dies ist auch ein Anreiz, um den Bildungsstand in diesem Lande zu sichern.

      Aber dies nur zu Aufklärung...

      Der wesentliche Kritikpunkt ist, daß eine solche tiefgeifende Maßnahme (ich wiederhole: Es geht hier um mehrer 1000 EUR p.a.) der Bundesregierung wohl kaum über Nacht eingefallen sein dürfte.

      Man hätte diese Überlegungen vor der Wahl kundtun müssen, damit der Wähler weiß, woran er ist.

      Außerdem wiederhole ich: Die Bundesregierung wollte den Mittelstand entlasten!!!

      Gruß

      Wad is?
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:42:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      @kraxl

      eine gmbh ist schon gewerbesteuerpflichtig

      k
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:43:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      # 8 (-1-)
      Freiberufler bezahlen bereits Gewerbemüllgebühren
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:49:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      Macht euch keine Sorgen, es kommt bald jeder dran!

      Demnächst wir die Klasse der Superreichen nahe bei einem
      Einkommen der ( ehemaligen!, denn man wird sich diese nicht mehr lange leisten können ) Sozialhilfegrenze liegen.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 13:59:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Ein_Pferd_vor_der_Apotheke

      Wie wäre es, die Gewerbesteuer für alle abzuschaffen incl. der Zwangsmitgliedschaft in den IHKen, anstatt auf andere zu zeigen, die diese Steuer mal nicht bezahlen?? Das würde mal ein Stück der mittelalterlichen Strukturen in D auflösen. Ist nur meine Meinung! Gruß von Stephen
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 14:19:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Stephen

      Man kann über alles reden, Gewerbesteuer für alle oder für keinen oder was auch immer.

      In einer sogenannten Demokratie gehört es sich aber, daß man den Bürgern bei solchen Schritten ein Mitspracherecht einräumt.

      Und genau das wird in der BRD umgangen, da der Wähler bei 99% aller Entscheidungen der Regierung keine Chance hat, seine Stimme entsprechend der Vorhaben zu vergeben.

      Ich nenne das Pseudodemokratie!

      Übrigens: Was wurde bis jetzt bezüglich des Themas Arbeitslosigkeit getan? Diskutiert wurde nach der Wahl doch nur um Steuererhöhungen!?

      Mit den Arbeitslosen geht es weiter wie gehabt, wahrscheinlich beruft Rot/Grün 4 Wochen vor der nächsten Wahl wieder irgendeine Kommision ein, die dann irgendwelche Vorschläge erarbeitet.

      Bis dahin werden fleissig weiter die Steuern erhöht...

      Gruß

      Wad is?
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:15:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      @wadis

      Du hast natürlich recht, sehe ich genauso!

      Damit es besonders schnell knallt und wir in Deutschland wieder die Chance haben nach vorne zu kommen, spare ich jeden evt. Aufschwung hier kaputt, zusätzlich werden alle Investitionen zurückgestellt, keine deutschen Waren, wo es ein ausländisches Konkurrenzprodukt gibt.
      Ich hätte tatsächlich einen Entwickler bei einem anderen Wahlausgang(natürlich nur, wenn die Ihre Versprechungen gehalten hätten!) eingestellt, das ist mir nun nicht mehr möglich, zumal hier ja wieder mit Steuererhöhungen gedroht wird.

      Wann werden es unsere Politiker schnallen, daß je höher die Steuern sind, desto weniger im Staatssäckel landet? Das ist dann auch der Zeitpunkt, wenn ich wieder deutsche Aktien kaufe!!!

      An einer Freiberufler-Demo würde ich glatt teilnehmen, aber soetwas wird m.M. nicht stattfinden, die wollen eigentlich nur in Ruhe gelassen werden!

      Schöne Grüße von Stephen
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:50:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      So, ich spielte gerade mit dem Gedanken mich Freiberuflich zu betätigen. Meine Firma hat Konkurs angemeldet.

      Als Freiberufler muss man um Aufträge kämpfen, und in seinen Forderungen auch mal Zeiten einkalkulieren in denen man keinen Auftrag hat. Muss schliesslich eine Familie ernähren. Habe ausgerechnet dass ich damit, wenn es nicht allzu schlecht läuft, gerade so hinkomme wie bis jetzt.

      Nun wollen die auch noch Gewerbesteuer von mir haben. Dies hat nun meine Entscheidung dahingehend gekippt, dass ich es lieber lasse, Insolvenzgeld und danach Stütze kassiere und mich in aller Ruhe nach einem neuen Arbeitsverhältnis umsehe.

      Und zur IHK: ich hatte auch mal ein Gewerbe angemeldet, und frage mich bis heute wofür ich den Zwangsbeitrag zahlen musste.

      Sch... Staat !
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 15:51:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Stephen
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 17:09:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      #8,
      Deine Beschreibung unter 1. trifft auch für reichlich Gewerbetreibende zu, die aber dennoch Gewerbesteuern zahlen müssen. Abgesehen davon stimmt es zum Teil nicht mal, denn viele Freiberufler haben doch Büros mit Kundenverkehr und tragen damit auch zu der Mehrbelastung bei.
      Dein zweiter Punkt trifft natürlich auch für zahlreiche Gewerbetreibende zu, oder hat davon niemand ein Studium oder eine andere langwierige Ausbildung?
      Ganz abgesehen davon gibt es einen Freibetrag von ca 25000€ und man kann die gezahlte Gewerbesteuer neuerdings mit der Einkommensteuer verrechnen. Also alles halb so wild und im Sinne einer gerechten Besteuerung sogar sinnvoll (noch besser wäre natürlich die Abschaffung der Gewerbesteuer für alle).

      Die - übrigens von der CDU eingeführte - schwachsinnige Zwangsmitgliedschaft in der IHK dürfte aber gerne abgeschafft werden.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 19:33:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Falls Freiberufler den gleichen Satz Gewerbesteuer zahlen muessen dann haben sie aber den Nachteil, dass sie ihr Einkommen nicht um ihr Gehalt kuerzen koennen wie bei einer GmbH. Denn die Gewerbesteuer wird ja dort nur auf den GmbH-Gewinn gezahlt.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:00:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      Sag ich schon lange!Da ich selbständig bin,fordere ich
      die Abschaffung der GW-steuer oder die Ausdehnung auch
      auf
      die Freiberufler.
      nennt mal einen Grund,der die unterschiedliche Besteuerung
      rechtfertgt!
      Mfg
      Opti
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:05:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wadis,8,Punkt 1,ist Humbug,kann genauso gerade umgekehrt
      sein.
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:07:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich sag euch noch einen Grund:Lobby!
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:14:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      und ein zweiter grund:Lobby:laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:32:32
      Beitrag Nr. 23 ()
      @sunplex,

      nicht jeder Gewerbetreibende ist als GmbH organisiert, die meisten dürften als Einzelunternehmen oder GBR u.ä. laufen, nur damit habe ich natürlich die Freiberufler verglichen.
      Also ist Dein Einwand irrelevant.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 10:09:11
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ Optimalist & kpk

      Entscheident ist das Zusammentreffen von 1. und 2. (unter #8)!

      Darüberhinaus gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Kriterien, die über die Anerkennung als Freiberufler entscheiden.
      Geregelt wird das Ganze über §18 ESTG. Es gibt einen sogenannten Katalog, der regelt, welche Berufe als freiberuflich anzuerkennen sind. Darüber hinaus gibt es sogenannte katalogähnliche Berufe. Dazu gehören z.Bsp. Informatiker, die zwar nicht Bestandteil des Katalogs sind, aber als "ingenieurähnlich" eingestuft werden. Es reicht aber nicht aus, Ingenieur oder Informatiker zu sein, die ausgeübte Tätigkeit muß sich zu 95% mit den Anforderungen des §18 decken und außerdem mit der aktuellen Rechtssprechung konform gehen.

      Es gibt daher nicht wenige, die eigendlich freiberuflich sein könnten aber trotzdem aus Unwissenheit Gewerbesteuer zahlen.
      Genauso gibt es viele, die als Freiberufler vom Finanzamt anerkannt wurden, obwohl sie de facto Gewerbetreibende sind.
      Da ist jeder "seines Glückes Schmied".

      Aber das alles geht an meiner wesentlichen Kritik vorbei.

      Mir geht es darum, daß wir als Wähler verarscht werden. Erst lockt man uns mit irgendwelchen Wahlversprechen und nur Tage nach der Wahl wird so ein "Hammer" (der er für viele Freiberufler sicherlich ist) ausgepackt.

      Das ist schlicht weg Wahlbetrug!

      Gruß

      Wad is?
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:46:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      EU-Studie: Freie Berufe in Deutschland überreguliert

      (Brüssel/Berlin) - Die wichtigste Erkenntnis einer neuen unabhängigen EU-Studie lautet: Weniger Regulierungen für freie Berufe wie Rechtsanwälte oder Architekten wären vorteilhaft für den europäischen Verbraucher. Die Regulierung der freien Berufe (Juristen, Architekten, Ingenieure, Wirtschafts- und Steuerprüfer, Apotheker etc.) unterscheidet sich von einem Mitgliedstaat der EU zum anderen ganz erheblich, u.a. was Preise, Werbung und berufsübergreifende Zusammenarbeit betrifft.

      In einer Rede vor dem Deutschen Anwaltsverein hat der für Wettbewerbspolitik zuständige Kommissar Mario Monti Regulierungsinstanzen und Freiberufler aufgefordert, darüber nachzudenken, ob einige der bisherigen Beschränkungen - die teilweise noch aus dem mittelalterlichen Zünftewesen stammen heute noch erforderlich sind oder nicht doch für die Unternehmen, die die aktiven Nutzer freiberuflicher Dienstleistungen sind, wie für die Verbraucher mehr Nachteile als Vorteile verursachen.

      Schon seit mehreren Jahren beschäftigt sich die EU-Kommission mit dem Problem der freiberuflichen Dienstleistungen und der Wahrung des fairen Wettbewerbs: Die restriktivsten Vorschriften in der EU weisen Österreich, Italien, Luxemburg, Deutschland und Griechenland auf, deutlich lockerer ist die Arbeitsregelung im Vereinigten Königreich, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Irland und Finnland. Belgien, Frankreich, Portugal und Spanien liegen im Mittelfeld. Wie in der Untersuchung ebenfalls festgestellt wurde, weisen Länder mit einer schwächeren Regulierung ein geringeres Pro-Kopf-Einkommen der Freiberufler, aber wegen der größeren Zahl der freiberuflich Tätigen auch höhere Gesamtumsätze auf. Die Autoren folgern daraus, dass eine geringe Regulierung kein Hindernis, sondern vielmehr Ansporn ist.

      Bisher ergingen auf diesem Gebiet drei Entscheidungen, die von Europäischen Gerichten bestätigt wurden. Mit der Studie soll nun eine grundlegende europaweite Debatte über das Regulierungsniveau eröffnet werden.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:55:33
      Beitrag Nr. 26 ()
      mir kommen gleich die Tränen:cry: :cry: :D :D
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 17:57:45
      Beitrag Nr. 27 ()
      #25
      Mecker nicht so rum, bezahl wie jeder Arbeitnehmer deine Steuern, dann es uns allen besser.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 18:01:41
      Beitrag Nr. 28 ()
      #27

      Aha, die Gesamtschule schlägt durch. Eventuell solltest Du Dir die Mühe machen den Beitrag unter #25 durchzulesen - da steht kein Wort zum Thema Steuern drin.

      Aber so ein verhalten würde zu rotgruen, auch wenn Deine ID nur ironisch ist, passen - Hauptsache alle ohne Sinn und Überlegen abzocken.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 19:27:43
      Beitrag Nr. 29 ()
      Gewerbesteuer gibt es - mit Ausnahme von Luxemburg, das eine ähnliche Gemeindesteuer seinen Bürgern abverlangt - ansonsten ausschließlich in Deutschland. Begündet wird die somit in der Welt einmalige Gemeindeerhebungssteuer mit dem Argument, dass beispielsweise ein ortsansässiger Bauunternehmer mit schwerem Gerät wie Bagger oder Raupen die Infrastruktur auf Dauer stärker schädigt, sodass evtl. Straßenerneuerungen oder ähnliches in kürzeren Zeitabständen erforderlich werden.

      Das klingt, wie alle Steuereinführungs- oder Erhöhungsbegehren, auf den ersten Blick einleuchtend, ist aber in Wahrheit kontraproduktiv. Grundsätzlich gehört diese Steuer, die von Politikern beim Vergleich der Einkommensteuer mit anderen OECD-Ländern gerne veschwiegen wird, auf dem schnellsten Wege abgeschafft.

      Völlig abstrus wird diese Begründung aber bei einem Freiberufler, beispielsweise einem Handelsvertreter, der wie jeder andere Privatfahrer seinen PKW nutzt, um damit seine Brötchen zu verdienen.

      Wie irrwitzig und ungerecht diese Steuer ist, verdeutlicht aber, dass gut verdienende Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte usw. keine Gewerbesteuer zahlen, weil sie ja angeblich kein "Gewerbe" betreiben. Wie sinnig, denn gerade diese Berufszweige haben sich ja längst mit ihren Gebührenordnungen von der freien Wirtschaft abgekoppelt.
      Hier zählt eben nicht die Leistung, sondern die BRAGO.
      Banken hingegen zahlen aus unerfindlichen Gründen nur den halben Satz.

      Der Steuerdschungel in Deutschland sucht weltweit seinesgleichen. Über 60% weltweiter Steuerliteratur wird in Deutschland geschrieben, ein riesiges, ineffektives und ineffizientes Beschäftigungsprogramm für überflüssige Beamte und Juristen.

      Die rot-grüne Mischpoke, die so gerne von der "sozialen Gerechtigkeit" quasselt, ist an einer Änderung dieses Wahnwitzes nicht interessiert, denn dann würde dem ausgemergelten Steuerbürger schnell bewußt, wie überflüssig diese Schwadroneure sind.
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 14:07:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      #29,
      Die rot-grüne Mischpoke, die so gerne von der "sozialen Gerechtigkeit" quasselt, ist an einer Änderung dieses Wahnwitzes nicht interessiert, denn dann würde dem ausgemergelten Steuerbürger schnell bewußt, wie überflüssig diese Schwadroneure sind.

      Wenn Du Dich so auf rot-grün kaprizierst muss das aber ein sehr schnell wachsender Dschungel sein. Unser Fehler in D ist, dass jeder nach einem Sündenbock sucht, dem alle Misstände aufgehalst werden. Da aber die Wirklichkeit etwas komplexer ist, kann dieses Verfahren nur zu dem Ergebnis führen, das wir momentan besichtigen können. Es ist zugegebenermassen schwieriger eine differenzierte Analyse durchzuführen und die wirklichen Probleme ohne Eigenintersse und Scheuklappen herauszuschälen - aber dieser steilere Weg wird uns nicht erspart bleiben.
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 14:57:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das Rumgejammere der Freiberufler hier geht mir ganz gewaltig auf den Senkel. Was sollen denn die Lohnsteurpflichtigen sagen, denen wird das Fell schon seit ewigen Zeiten übers Ohr gezogen. Die wären schon froh, wenn sie nur halb so viele Steuervergünstigungen hätten, wie die Freiberufler. Es wird endlich Zeit, dass ALLE in diesem Land EHRLICH ihre Steuern bezahlen. Hoffentlich geht die Rot/Grüne Regierung an diese ungerechtfertigten Pfründe mal so richtig mit einem groben Messer ran, damit diese Herrschaften mal sozialverantwortliches Verhalten lernen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 22:42:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      @rotgruen

      "sozialverantwortliches Verhalten" heißt bei euch Brüdern: Die Leistungsträger der Gesellschaft für die eigenen Defizite zwischen Anspruchsdenken und Leistungsbereitschaft haftbar machen.

      Du solltest dir mal die letzten 6-7 Beiträge durchlesen, damit Du überhaupt siehst, worum es geht.

      Wenn Du meinst, daß es Freiberuflern so viel besser geht, dann mach dich doch selbständig und hör auf, nach der Ernte deines Nachbarn zu schreien...

      ...und schau dir mal die Statistiken an, wieviel Tage ein Selbständiger im Jahr krank ist (macht) und wieviel ein Arbeitnehmer....
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 23:52:34
      Beitrag Nr. 33 ()
      #Wadis
      Du sollst auch als „Leistungsträger“ deine Steuern zahlen, so wie jeder normaler Arbeitnehmer auch. Nicht nur beim Kassieren Leistungsträger sein, sondern auch bei der Steuer.

      Sich vor den Steuern des Staates drücken, aber die staatlichen Leistungen über Gebühr beanspruchen ist UNSOZIAL. Mir will das einfach nicht in meinem Kopf rein, dass die selbsternannten Leistungsträger meinen, sich vor der Steuer drücken zu können. Ja bringen denn die Arbeitnehmer an den Fließbändern, vor den Hochöfen, in den LKWs oder Finanzbeamte, die in mühevoller Kleinarbeit die Steuerbetrüger aufspüren müssen, keine Leistung?

      Wenn dein Leben als Selbständiger ach so schwer und dein Einkommen ach so gering ist, du dich von früh bis spät von uneinsichtigen Finanzbeamten verfolgt fühlst, ja dann gib diese Lebensfolter doch auf und trete in das Schlaraffenland eines „normalen Arbeitnehmers“ ein.
      Hab noch nie einen Arbeitnehmer so jammern gehört, wie es Freiberufler und Selbstständigen tun. Hier passt der Spruch mal 150%ig: Lerne klagen ohne zu leiden!
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 00:09:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      @rotgruen

      Hallo Genosse,

      es soll nicht nur die Steuern zahlen wie jeder normale Arbeitnehmer, sondern auch noch Gewerbesteuer!!

      Richtig so! Guck dir mal an was die Freiberufler für Autos fahren, denen geht es noch viel zu gut!



      SPDMitglied
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 20:39:32
      Beitrag Nr. 35 ()
      Speiübel wird mir als gut verdienender Freiberufler, Euch neidzerfressene rote Socken, die nichts anderes können, als auf anderer Menschen Kosten zu leben, auch noch mit ernähren zu müssen.

      Das wird aber sehr bald und sehr schnell anders werden, spätesten dann, wenn Euer verlogener Beliebigkeitskanzler von der Futterkrippe entfernt wird. Verpisst Euch nach Nordkorea!
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 21:23:43
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35 @kartoffelpürree

      sag mal,du kennst dich im steuerrecht doch bestimmt bestens
      aus.
      hast du in den letzten jahren schon öfters mehr als 25% est
      gezahlt?
      wie oft warst du privat auf geschäftskosten essen,im hotel
      usw?

      ich kenne eine reihe von mittelständler im hohen norden,die
      kommen jedes jahr zur handwerksmesse nach münchen, natürlich mit ihren frauen (rechnung einzelzimmer)und fahren dann weiter, z.b. zum jagen nach österreich oder in den urlaub in die toscana.
      einmal waren sie dann für 1-2 stunden auf der messe.

      mir kommen die tränen,wenn die "leistungsträger" jammern,die nicht mehr %tual steuern zahlen,wie ein mittlerer beamte/arbeitnehmer.
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 15:15:18
      Beitrag Nr. 37 ()
      #34
      sehe ich auch so. Die Freiberufler haben in den letzten Jahrzehnten eine Menge Speck angesetzt. Da gäbe es viel zu holen. Wer sagt es Gerhard? Du oder ich ?
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 21:38:18
      Beitrag Nr. 38 ()
      Also es ist ja nicht zu glauben, wieviel Dünnpfiff hier verbreitet wird......

      Ich hab mir echt überlegt, ob ich zu dem Quatsch, den einige hier verzapfen überhaupt was schreiben soll.....aber was solls....also bitte sehr:

      @#33

      Ich hab in den letzten 5 J. durchschnittlich 25-30.000 EUR Einkommenssteuer bezahlt, zahle in die gesetzliche (!) KV monatl. ca. 500 EUR und nur weil ich mich dagegen zur Wehr setze, daß wir Freiberufler jetzt auch noch Gewerbesteuer zahlen sollen bezeichnest Du mich als "Drückeberger" und "UNSOZIAL" ???? Was trägst Du denn zum sozialen Allgemeinwohl so bei?

      @#34

      Zahlst Du Gewerbesteuer? Nein? Und warum soll ich dann welche bezahlen? Nur weil ich ein teureres Auto fahre als Du? Die Gewerbesteuer erfüllt den Zweck, daß Gewerbetreibende für die erhöhte Inanspruchnahme der kommunalen Infrastruktur (Parkplätz, Straßen, Ausbildungsstätten, etc.) einen Ausgleich zahlen. Da ich 1. als Freiberufler und 2. de facto keine erhöhte Inanspruchnahme ausübe, wüßte ich auch nicht, mit welche Begründung ich diese Steuer zahlen soll (natürlich außer daß ich ein etwas überdurchschnittliches Auto fahre). Soll vielleicht ein Nichtraucher Tabaksteuer zahlen?

      @#36

      OK. Im Ansatz hast Du Recht. Man kann sich als Arbeitnehmer sicherlich darüber aufregen, daß Unternehmer wesentlich bessere Möglichkeiten haben, Ausgaben steuerlich abzusetzen.

      Aaaaaaber: Glaub mir, in der Praxis ist das nicht so wild. Soll ich denn Geld ausgeben, nur um Steuern zu sparen? Selbst wenn ich irgendwelche Reisen absetzen kann und sagen wir mal mein Steuersatz beträgt 35%....dann muß ich immer noch 65% von meinem privaten Geld drauflegen....

      Außerdem, diese Abschreibungsmöglichkeiten sorgen im Detail zwar für Furore, im Jahr machen die bei mir höchstens 500 bis 1000 EUR aus. Dafür habe ich aber im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer keinerlei Frei- oder Pauschbeträge, bei mir wird von dem 1. EUR ab versteuert.

      Außerdem: Die steuerliche Gesetzgebung hat nicht nur den Zweck größtmögliche Gerechtigkeit walten zu lassen....wir haben zu wenig Unternehmer und zu viele Arbeitenehmer! Also versucht der Staat durch derartige Abschreibungsmöglichkeiten (die sich in der Vergangenheit schon extrem verschlechtert haben) Anreize für das Unternehmertum zu geben. Nicht zuletzt darum habe ich mich auch selbständig gemacht, es wird nämlich niemand als Unternehmer oder Arbeitnehmer geboren.....

      @all

      Wenn mir der Gesetzgeber zu erkennen gibt, daß er mich für den "Berufenen" hält, der jede Woche 60 bis 80 Stunden arbeitet, Risiken und eine kürzere Lebenserwartung in Kauf nimmt (Streß), nur um Defizite der Fiskal- und Sozialpolitik auszugleichen, dann muß ich mir halt einen anderen Standort für mein Unternehmen suchen....Europa ist groß und anderswo werden "Leistungsträger" nicht mit Hass- und Neidtriaden bombardiert sondern mit offenen Armen aufgenommen....

      ....und das Wetter ist auch schöner....

      ....und wenn genügend Leute es mir gleichtun, dann können die Rot/Grünen Volksverdummer mal das wirtschaftliche und soziale "Perpetuum Mobile" erfinden....
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 21:51:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      #38: Ich bin auch Freiberufler. Die Gewerbesteuer gehört nicht auf die Freiberufler erstreckt, sie gehört abgeschafft (da ungeheuer aufwendig zu erheben!) und durch einen Zuschlag zugunsten der Kommunen auf die Einkommensteuer ersetzt, die dann auch Freiberufler zahlen müssen. Deine Argumente für die Privilegierung der Freiberufler sind - sorry - an den Haaren herbeigezogen.

      Ungeachtet dessen gehört natürlich in Deutschland das Steuerniveau insgesamt gesenkt und die Regulierungsdichte gesenkt.

      John D.
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 21:57:36
      Beitrag Nr. 40 ()
      Einzelunternehmer zahlen doch nach jetzigen Recht keine
      Gewerbesteuer mehr , da die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer angerechnet werden kann !!! Was soll da die Freiberufler schrecken !!! Es gibt halt unter den Politikern soviele Idioten , die wissen halt selbst nicht,
      welchen Unsinn sie von sich geben !!!
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 22:01:04
      Beitrag Nr. 41 ()
      #40: Das sehr aufwendige Erhebungsverfahren! Daß durch die Anrechnung auf die Einkommensteuer der Irrsinn noch getoppt, da gebe ich Dir allerdings recht.

      Oder bist Du Steuerberater(in)? Dann kann ich Deine Sympatien für die Gewerbesteuer verstehen.:D

      John D.
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 22:17:21
      Beitrag Nr. 42 ()
      @John

      Welche Privilegierung meinst Du?

      @Laura

      Stimmt nicht ganz. Es kommt auf den Hebesatz der jeweiligen Gemeinde an. Und ich müßte Gewerbesteuer zahlen...

      Mit den Idioten unter den Politkern hast Du auch nicht ganz Recht....

      ...sondern maßlos untertrieben....;-)
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 00:43:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      @all
      wir sind uns sicher darin einig,daß die est vereinfacht werden müßte.
      einen stufensteuersatz,z.b. 15%-25%-35% fände ich ungerecht, ich würde eine lineare steigerung von ca. 17%>
      um 42% vorziehen.
      es müßten aber im gegenzug einige/alle steuermindernde tatbestände durchforstet/abgeschafft werden.
      ich halte es für volkswirtschaftlich unsinn, wenn filme in den usa oder schiffe in taiwan mit 150% oder mehr abgeschrieben werden können. ich würde diese abschreibungsmöglichkeiten auf die eu beschränken.

      gewerbesteuer:durch verrechnung mit der est ist die jetzige
      erhebung unsinn, und wenn die schlupflöcher in nordfriesland von jetzt 0% auf einen hebesatz von 200% angehoben werden,ändert es sich im prinzip nichts.der verwaltungsaufwand ist zu groß,durch umverteilung der umsatzsteuer ließe sich eventuell eine gleiche/bessere gemeindefinanzierung ermöglichen(die längst überfällig ist)
      leider würden einige beamtenplanstellen wegfallen.

      @wadis
      krankenversicherung:wenn du €500+ zahlst, mußt du auch sagen,ob du alleine oder deine familie mitversichert ist.
      in der pkv kannst du dich alleine für ca. €200 versichern,du hast bestimmt schon die bestmöglichste (kostengünstigste)version gewählt.

      im gegensatz zum freiberuflichen/selbständigen haben die an die "arschkarte" gezogen,die gezwungen sind,sowohl in
      der gkv + rv versichert zu sein,da sie keine möglichkeit haben,über die verwendung ihrer beiträge selbst zu bestimmen. beiträge,die von politikern,die selber hier nicht versichert sind, je nach gusto verändert wurden/werden können.

      absolute gerechtigkeit an der gesamtfinanzierung unseres
      staates läßt sich sicher nicht erreichen,trotzdem möchte
      ich alle an das gg erinnern: eigentum verpflichtet...früher
      hieß es: gemeinnutz geht vor eigennutz (stand auf 3mark silberlinge)
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 10:17:37
      Beitrag Nr. 44 ()
      #42: Die Tatsache, daß Freiberufler keine Gewerbesteuer zahlen müssen, ist für mich als Freiberufler - bei allem Egoismus:D - ein Privileg, welches nicht zu rechtfertigen ist.

      John D.
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 12:51:56
      Beitrag Nr. 45 ()
      @John

      Wie schon gesagt: Die Gewerbesteuer erfüllt den Zweck, daß Gewerbetreibende für die erhöhte Inanspruchnahme der kommunalen Infrastruktur (Parkplätz, Straßen, Ausbildungsstätten, etc.) einen Ausgleich zahlen.

      Darum sehe ich überhaupt keinen sachlichen Grund, warum ich als Freiberufler diese Steuer zahlen soll (ich zahl ja genug andere Steuern)....

      Ich kann mich nur wiederholen: Ein Nichtraucher zahlt ja auch keine Tabaksteuer.....
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 13:40:51
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45: Parkst Du bzw. Deine Kunden nicht, benutzt ihr keine Straßen und Ausbildungsstätten?:confused:

      John D.
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 14:12:37
      Beitrag Nr. 47 ()
      @John

      Nein!

      Meine Kunden sind ausschließlich Unternehmen, die kommen nicht zu mir nach Hause. Mein PKW ist gleichzeitig privat und geschäftlich genutzt und ich habe eine Garage....

      Insofern nutze ich die kommunale Infrastruktur nicht mehr als eine Privatperson....
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 17:44:08
      Beitrag Nr. 48 ()
      #47: Das mag ja bei Dir im Einzelfall zutreffen, aber man kann doch nicht sagen, daß generell Freiberufler die kommunalen Einrichtungen (oder deren Kunden) gar nicht oder deutlich weniger benutzen als Gewerbetreibende. Warum soll z. B. ein Arzt insoweit besser gestellt werden als meinetwegen ein Malermeister? Das deutsche Steuerrecht krankt ja an seinen zehntausend Sonderbestimmungen und Ausnahmeregelungen und eine davon ist die Gewerbesteuerfreiheit von Freiberuflern. Wer ein einfacheres Steuerrecht haben will, muß auch auf die eigenen Privilegien verzichten können. Und extra für Dich können wir ja nun keine neue Ausnahme schaffen.;)

      Am sinnvollsten ist es natürlich, kommunale Leistungen so weit wie möglich nicht aus Steuern zu finanzieren, sondern durch konkrete Gebühren für konkrete Leistungen. Das ist am gerechtesten!!!

      John D.
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 18:30:22
      Beitrag Nr. 49 ()
      @#48

      Ich kann dir hier nicht alle historischen und rechtlichen Überlegungen zur Gewerbesteuer aufführen, da solltest du dich vielleicht mal im Internet schlau machen.

      Apropos Arzt: Hintergrund sind die unter §18 ESTG aufgeführten Katalogberufe, die u.a. die geistig und kulturell hervorzuhebenden Berufe (u.ä.) in ihrer Entwicklung unterstützen sollen.

      "Extra für mich" müßen sowieso keine Ausnahmen geschaffen werden. Als ich mich als Freiberufler selbständig gemacht habe, mußten Freiberufler keine Gewerbesteuer zahlen.
      Die Abweichung hiervon wäre eine Ausnahme, weil ein Verstoß gegen das Gebot des Vertrauensschutzes...
      ciao
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 19:01:27
      Beitrag Nr. 50 ()
      Die Berechtigung der Gewerbesteuer mit der Schaffung von Parkplätzen usw. zu rechtfertigen, halte ich für antiquiert. Die Schaffung der elitären Vorschrift des § 18 EStG ( "Kopfarbeiter" ) und die Einführung der Gewerbesteuer konnte damals begründet werden, dass Fabriken Dreck machen und Freiberufler mit ihren geistigen Ergüssen die Umwelt nicht negativ beeinflussen.
      Ob aber diese Unterscheidung heute noch hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.
      Die Finanzgerichte werden seit Jahren mit spannenden Fragen der Abgrenzung beider Gebiete beschäftigt. So soll z.B die Wahrsagerin gewerblich tätig sein, ebnso ein Laborarzt ab einer bestimmten Menge der zu begutachteten Proben.

      Was ich eigentlich mit meinem Beitrag sagen will: Die Gewerbesteuer gehört abgeschafft.
      Da dies allerdings in der heutigen Zeit Illusion ist, gehören Gewerbetreibende, Freiberufler und auch die Landwirte (heilige Kühe des deutschen Steuerrechts) gleichgestellt. Letztlich bedeutet dies, dass eine Art Gemeindesteuer allen selbständig Tätigen auferlegt wird. Vielleicht würden derartige Überlegungen dazu führen, dass die Gewerbesteuer abgeschafft wird?

      cu
      pegru
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 19:33:16
      Beitrag Nr. 51 ()
      Der Versuch einer Klarstellung:

      Die Befreiung von der Gewerbesteuer bei Freiberuflern findet ihr Pendant
      bei den Freibeträgen der Gewerbetreibenden. Sie ist keineswegs ein für sich einzigartiges "Privileg",
      wie oft behauptet. Dahinter steckt zunächst die steuersystematische Vorstellung,
      dass der Selbständige zunächst seinen Arbeitslohn erhalten soll (der ohnehin der ESt unterliegt),
      bevor von einem "Gewerbegewinn" gesprochen werden kann, der dann der Gewerbetsteuer unterworfen werden wird.
      Dies soll ein Ausgleich für den Einzelunternehmer sein, der bekanntlich den eigenen Arbeitslohn
      nicht als Kosten verbuchen darf. Wären es andere Arbeitnehmer, würden sie schließlich ebenfalls in voller Höhe von der Gewerbesteuer befreit.

      Alles Neidgeschwatze hier ist daher purer Nonsens: Jeder Angestellte, jeder Beamte, jeder Arbeiter ist zu 100% von dere GewSt befeit, weil seine Tätigkeit nicht dieser Steuer unterworfen wereden soll. Die Selbständigen erfahren hier nur eine Entsprechung, keinen Vorzug.

      Nur über die fiktive Arbeitsleistung des Selbständigen hinausgehende Einkünfte, rsp. Gewinne, sind zu versteuernde Gewinne eines (Handels-)gewerbes, so will es der Gesetzgeber.

      Die generelle - d.h. auch in der Höhe unbegrenzte - Befreiung von der Gewerbesteuer
      ist deshalb dadurch zu begründen, dass die Freiberufler ohnehin nur ihren Beruf ausüben,
      der eine höchstpersönliche Dienstleistung darstellt,
      ähnlich einem Arbeitsverhältnis. Einen "Handel" im Sinne der Steuervorschriften betreiben sie ohnehin nicht,
      jedenfalls meistens nicht. Da wo dies anders ist, gilt die Befreiung auch nicht, siehe Laborarzt, Personalberater.

      Dass FB aufgrund ihrer höheren Bildung höhere Einkünfte erzielten (zur Zeit der Installation dieser Vorschrift)
      als ein kleiner Gewerbetreibender (z.B. der Krämer, Handwerker etc.)
      sollte hier in der unbegrenzten Befreiung Berücksichtigung finden. Bei den übrigen Gewewrbetreibenden war es ein Freibetrag, der nur unverhältnismäßig an die Inflation angepasst wurde, zuletzt eine progressive Staffel erhielt.

      Eine Aufhebung dieses "Privilegs" ist steuerpolitischer Schwachsinn, das wissen die Fachleute auch.
      Aber wie sich auch in diesem Board wieder zeigte, es gefällt dem Pöbel, deshalb bringt man es in die Diskussion.

      Das ist eben deutsche Politik-Qualität.
      Es passt auch schön zu der deutschen Neiddiskusion, die uns seit Jahren zersetzt.

      KD
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 12:20:28
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ganz schön kwer gedacht.
      Ob dise Klarstellung andere überzeugen kann, müssen diese anderen beurteilen. Mich jedenfalls nicht.
      Ich bleibe dabei. Die Gewerbesteuer gehört abgeschafft.
      Die Zeit wäre jetzt ideal, da die Gemeinden sowieso über fehlende Gewerbesteuereinnahmen jammern. Gebt den Gemeinden eine sichere Einnahmequelle (Beteiligung an der USt: Gefressen und gesoffen wird immer!) und schafft diesen Dinosaurier Gewerbesteuer ab.
      Wenn den Politikern hierzu die Kraft fehlt (was wahrscheinlich der Fall sein wird), dann erweitert die Gewerbesteuer auf alle selbständig Tätigen.

      cu
      pegru
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 13:27:42
      Beitrag Nr. 53 ()
      @alle: Am gerechtesten und steuersystematisch besten wäre es m. E., die Gewerbesteuer ganz abzuschaffen und einen Zuschlag zur Einkommensteuer zu erheben, der den Kommunen zugute kommt, und der von allen Einkommensteuerpflichtigen zu zahlen ist, gleich, ob Freiberufler, Gewerbetreibender, Arbeitnehmer, Beamter oder diejenigen, die von den Erträgnissen ihres Vermögens leben. Und vorab müssen kommunale Leistungen, soweit möglich, durch konkrete Gebühren für konkrete Leistungen finaziert werden, erst danach durch Steuern.

      John D.
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 13:37:35
      Beitrag Nr. 54 ()
      Beamte und Freiberufler haben noch Federn.

      Dann rupft mal schön:eek:
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 14:00:26
      Beitrag Nr. 55 ()
      Geht es hier eigentlich darum bestimmte Berufsgruppen zu rupfen oder darum Steuern möglichst gerecht von allen nach deren Leistngsfähigkeit zu erheben?
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 14:03:08
      Beitrag Nr. 56 ()
      Beides wird mit der Auswahl Beamte und Freiberufler erreicht:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 19:19:51
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Friseuse

      Laß mich mal raten....arbeitslos? Sozialhilfeempfänger?

      ....aber hier die Threads zumüllen und nach Sanktionen gegen Berufsgruppen schreien, die so oder so auch Leute wie dich durchfüttern...


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